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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
eines Formteils und ein gemäß dem Verfahren
hergestelltes Formteil. Spezieller betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Herstellen eines Formteils, das mit einem Verkleidungsmaterial
kaschiert ist, gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1. Ein solches Verfahren ist aus der
EP 1 211 051 A2 bekannt.
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Die
DE 697 19 506 T2 beschreibt
ein Verfahren zum Herstellen eines Formteils, das mit einem Verkleidungsmaterial
kaschiert ist, wobei das Formteil eine Nut aufweist und das Verkleidungsmaterialstück so auf
das Formteil aufgebracht wird, dass ein Randabschnitt des Verkleidungsmaterials
in der Nut aufgenommen wird. Die Seitenwände der Nut werden mit Hilfe
eines mechanischen Befestigungselements miteinander verbunden.
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Verfahren
zum Kaschieren von Formteilen mit einem Verkleidungsmaterial sowie
entsprechend kaschierte Formteile werden insbesondere in der Kraftfahrzeugindustrie
für die
Innenausstattung von Fahrgasträumen
verwendet. Innenraumverkleidungen, wie Türinnenverkleidungen, Armaturentafeln, Fahrzeughimmel
und dergleichen, werden durch Formteile gebildet, auf welche ein
Verkleidungsmaterial, wie eine Folie, ein Textilgewebe, ein Leder
oder Kunstleder, aufgebracht ist. Das Verkleidungsmaterial kann
beispielsweise auch ein Vlies, ein Teppich, eine Slushhaut, eine
PUR-Sprühhaut
oder eine genarbte Oberfläche
sein. Im Stand der Technik ist es bekannt, Formteile mit einem einheitlichen
Verkleidungsmaterial oder mit unterschiedlichen Verkleidungsmaterialien
zu kaschieren, wobei die Nahtstelle zwischen den beiden unterschiedlichen
Verkleidungsmaterialien in der Regel durch eine Zierleiste abgedeckt
oder in einer Nut aufgenommen wird. Die Verkleidungsmaterialien
selbst werden auf das Formteil in der Regel über eine Rückenbeschichtung, zum Beispiel
aus Polyolefinschaum oder Polyolefinfolie, zur Erzielung einer Schmelzkleberverbindung
aufgebracht. Die Nahtstellen zwischen gleichen oder unterschiedlichen
Abdeckmaterialien werden üblicherweise
durch Thermoschweißen,
Verkleben oder Vernähen,
realisiert.
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Die
EP 1 211 051 A2 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung zwischen zwei Abdeckmaterialien
für ein
Verkleidungsteil. Das Verkleidungsteil umfaßt einen Träger und zwei unterschiedliche
Abdeckmaterialien, die nicht zusammengefügt werden müssen, sondern unabhängig voneinander
durch eine Schmelzkleberkontaktadhäsion klebend auf den Träger aufgeklebt
werden. Die Verbindung der beiden Abdeckmaterialien wird von einer
rillenförmigen
Vertiefung des Trägers
aufgenommen, die durch Pressen unter Verwendung einer Formvorrichtung
geschlossen wird. Die Formvorrichtung umfaßt einen horizontal bewegbaren
Preßstempel,
der einen Preßspalt
im Verhältnis
zu einer vorstehenden Kante eines feststehenden Formwerkzeugs bildet. Eine
Preßklinge
wirkt mit einer Gegenklemmklinge zusammen, um den Träger und
die Verbindung der Abdeckmaterialien in klemmender Weise zu halten und
dann in den Preßspalt
hinein zu pressen. Die Preßklinge
wird dann zurückgezogen,
während
der Preßstempel
den Preßspalt
durch Pressen schließt, um
eine enggeschlossene Ver tiefung im Träger zu bilden. Die Verbindung
der beiden Abdeckmaterialien verschwindet somit in dem Preßspalt.
Bei dem Verfahren der
EP
1 211 051 A2 wird die Nut zum Aufnehmen der Randabschnitte
der Abdeckmaterialien ausgehend von einer unverformten geraden Trägerplatte in
einem Kaltformungsverfahren hergestellt. Dazu sind einerseits die
Preßklinge
und die Gegenklemmklinge, welche vertikal beweglich sind, und andererseits
der horizontal bewegbare Preßstempel
notwendig. Dies macht eine präzise
Steuerung der Preßwerkzeuge
in vertikaler und horizontaler Richtung notwendig und stellt erhebliche
Anforderungen an die Elastizität
und Formhaltigkeit des Trägermaterials.
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Die
WO 96/017719 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung eines mit einem Kaschierungsgewebe
kaschierten Metallteils für
die Innenauskleidung eines Kraftfahrzeuges. Das Kaschierungsgewebe
wird unmittelbar auf ein noch unverformtes Metallblech aufgeklebt
und in diesem Zustand in einem Tiefziehvorgang umgeformt, wobei
im Überlappungsbereich
von übereinander
liegenden Bezügen
eine Sicke in das Metallblech eingeformt wird, in welchen die Randbereiche
des Kaschierungsgewebes miteingezogen werden. Diese Sicke wird dann
zusammengepreßt,
wodurch die Randbereiche des Kaschierungsgewebes klemmend festgehalten
werden. Der Grund für
die Herstellung eines solchen kaschierten Metallteiles ist, daß die Verwendung
von zusätzlichen
Formteilen für
die Innenverkleidung von Kraftfahrzeugen vermieden werden soll.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen eines kaschierten Formteils sowie ein nach dem Verfahren hergestelltes
Formteil anzugeben, bei denen ein mit einem oder mehreren unterschiedlichen
Verkleidungsmaterialien kaschiertes Formteil auf einfache Weise
mit sauberem Erscheinungsbild hergestellt werden kann. Diese Aufgabe
wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 1,
eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Patentanspruch 9 und ein
Formteil gemäß Patentanspruch
11 gelöst.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird ein Formteil hergestellt, das mit einem Verkleidungsmaterial
kaschiert ist, wobei das Formteil eine Nut aufweist, die Randabschnitte
des Verkleidungsmaterials aufnimmt. Gemäß dem Verfahren wird ein erstes Verkleidungsmaterialstück auf das
Formteil derart aufgebracht, daß ein
Randabschnitt des Verkleidungsmaterialstücks in der Nut aufgenommen
wird, das Formteil wird im Bereich der Nut erwärmt und anschließend verformt,
indem die Nut wenigstens teilweise zusammengepreßt wird, wobei der Randabschnitt
des Verkleidungsmaterialstücks
in dem verpreßten
Teil der Nut zu liegen kommt. Die Erwärmung des Formteils im Bereich
der Nut und der Preßdruck
werden so gewählt,
daß die
Seitenwände der
Nut während
des Zusammenpressens wenigstens teilweise dauerhaft verschweißt werden.
Dadurch kann eine sehr formstabile, enge Nut gebildet werden, welche
den Randabschnitt des Verkleidungsmaterials aufnimmt und sicher
zwischen den verpreßten
Seitenwänden
der Nut hält.
Das Formteil kann ein Kunststoff-Spritzgußteil mit einer vorgeformten
Nut sein, wobei die Flanken der Nut während des Preßvorgangs
verschweißt
werden und das Formteil durch das Verpressen und Verschweißen der
Nut zusätzliche
Stabilität
erhält.
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Durch
das Verschweißen
der Seitenwände der
Nut ist gewährleistet,
daß die
beiden Abschnitte des Formteils beidseitig der Nut relativ zueinander nicht
beweglich sind und daß die
Nut die Randabschnitte des Verkleidungsmaterials sicher fixiert.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung wird ein zweites Verkleidungsmaterialstück so auf
das Formteil aufgebracht, daß auch
ein Randabschnitt des zweiten Verkleidungsmaterialstücks in der
Nut aufgenommen wird, wobei sich das erste und das zweite Verkleidungsmaterialstück auf entgegengesetzten
Seiten der Nut gegenüber
liegen. Die beiden Verkleidungsmaterialstücke können aus demselben oder unterschiedlichen
Werkstoffen hergestellt sein. Dadurch kann auf einfache Weise eine Kaschierung
für ein
Formteil hergestellt werden, die einen Zweiton-Effekt hat, wobei
die unterschiedlichen Verkleidungsmaterialien verschiedene Farbtöne oder auch
verschiedene Oberflächenstrukturen
haben. Es ist beispielsweise möglich,
auf einer Seite der Nut ein Verkleidungsmaterial vorzusehen, während die
andere Seite der Nut genarbt ist.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung ist die Nut zunächst
im wesentlichen U- oder V-förmig
ausgebildet und wird nur in einem unteren Bodenabschnitt der Nut
verschweißt.
Die Nut kann jedoch auch eine andere geometrische Form haben, sie
kann unterbrochen sein und/oder über
ihre Länge unterschiedliche
Tiefen haben. Das Zusammenpressen und Verbinden der Nut kann so
gesteuert werden, daß die
Nut in ihrem oberen Bereich, wo sie in die Oberfläche des
kaschierten Formteils mündet, eine Öffnung mit
definiertem Abstand hat, während die
Seitenwände
der Nut in ihrem unteren Bereich fest verbunden sind, wobei gegebenenfalls
Unregelmäßigkeiten
der Verschweißung
an der Oberfläche des
kaschierten Formteils nicht zutage treten.
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Das
Verkleidungsmaterial kann auf das Formteil aufgeklebt, aufkaschiert,
aufgepreßt,
laminiert oder aufgespritzt oder auf andere Weise aufgebracht werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung wird das Formteil mittels Infrarot-Strahlung erwärmt, wobei
die Strahlung während
des Pressens und Verschweißens
der Nut entfernt wird, um den Preßvorgang nicht zu behindern
und ein schnelles und definiertes Abkühlen des Form-Preßteils nach dem
Pressen und Verschweißen
zu ermöglichen. Auch
eine Erwärmung
des Formteils mittels Warmluft oder einer anderen geeigneten Heizung
liegt im Bereich der Erfindung.
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Zweckmäßig wird
das mit dem Verkleidungsmaterial kaschierte Formteil zum Erwärmen und
Verpressen in ein Preßwerkzeug
eingelegt, wobei in einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung das Preßwerkzeug
vorab temperiert, das heißt
auf eine definierte Temperatur über
der Umgebungstemperatur gebracht wird, um möglichst gleichmäßige Prozeßparameter
für den
Preß-
und Schweißvorgang,
und insbesondere einen vorgegebenen Temperaturverlauf über der
Zeit, zu erzielen. Insbesondere bei schwierigen geometrischen Formen
des Formteils kann die Erwärmung
auch außerhalb
des Preßwerkzeugs
erfolgen. Auch wenn das Preßwerkzeug
so gestaltet ist, daß ein
Heizkörper
aus Platzgründen
nicht untergebracht werden kann, wäre es zweckmäßig, dem
Preßwerkzeug
(Fügewerkzeug)
eine Heizstation vorzuschalten.
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Die
Erfindung sieht auch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens vor.
Diese Vorrichtung umfaßt
ein Unterwerkzeug, das einen feststehenden Pressenblock und wenigstens
einen beweglichen Pressenblock aufweist, sowie ein Oberwerkzeug,
das ebenfalls einen feststehenden Pressenblock und wenigstens einen
beweglichen Pressenblock aufweist. Das Formteil wird zwischen das
Unterwerkzeug und das Oberwerkzeug so eingelegt, daß die Nut
zwischen jeweils den feststehenden und den beweglichen Blöcken zu
liegen kommt, und die jeweiligen beweglichen Blöcke werden in Richtung der
feststehenden Blöcke
bewegt, um die Nut zu verpressen und ihre Flanken zu verbinden.
In einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung sind in der dem Formteil zugewandten Oberfläche des
Oberwerkzeuges oder des Unterwerkzeuges Führungselemente ausgebildet,
die mit entsprechenden an dem Formteil ausgebildeten Führungselementen
in Eingriff bringbar sind. Beispielsweise sind Führungsstege auf der nicht kaschierten
Seite des Formteils in der Nähe
der Nut und im wesentlichen parallel zu der Nut ausgebildet. Die
Führungsstege
werden durch entsprechende Führungsnuten
in dem Unterwerkzeug oder Oberwerkzeug gegriffen und sorgen dafür, daß bei dem Zusammenführen der
feststehenden und der beweglichen Pressenblöcke das Formteil definiert
mitgeführt
wird. Anstelle von Führungsstegen
und -nuten können
z. B. auch runde Pins, Dome oder andere Anformungen, wie Retainer,
Ecken und Kanten des Formteils, die Aufgabe der definierten Mitführung des Formteils
mit dem Fügewerkzeug übernehmen.
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Die
Erfindung sieht auch ein Formteil vor, das mit einem Verkleidungsmaterial
kaschiert ist. Dieses Formteil weist eine Nut auf, und ein oder
mehrere Verkleidungsmaterialstücke
sind so auf das Formteil aufgebracht, daß Randabschnitte der Verkleidungsmaterialstücke in der
Nut aufgenommen sind. Das Formteil ist im Bereich der Nut zusammengepreßt, und
die Seitenwände
der Nut sind wenigstens teilweise dauerhaft miteinander verschweißt, um die
Randabschnitte der Verkleidungsmaterialstücke in dem verpreßten Teil
der Nut fest zu halten und zu verbergen.
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Das
Verkleidungsmaterial kann auf das Formteil aufgeklebt, aufkaschiert,
aufgepreßt,
laminiert oder aufgespritzt oder auf andere Weise aufgebracht sein.
Das Verkleidungsmaterial ist beispielsweise eine Folie, ein Textilgewebe,
ein Leder oder ein Kunstleder. Weitere denkbare Verkleidungsmaterialien
sind Vlies, Teppich, Slushhaut, PUR-Sprühhaut oder eine genarbte Oberfläche.
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In
der bevorzugten Ausführung
der Erfindung wird das Formteil für die Innenverkleidung eines Kraftfahrzeuges
verwendet, beispielsweise die Innenverkleidung einer Fahrzeugtüre, ein
Armaturenbrett oder den Fahrzeughimmel.
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Die
Erfindung ist im folgenden anhand einer bevorzugten Ausführung mit
Bezug auf die Zeichnungen näher
erläutert.
In den Figuren zeigen:
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1 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht einer Einrichtung zum Herstellen
eines Formteils gemäß der Erfindung;
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2 eine
isometrische Darstellung des Unterwerkzeugs der Einrichtung der 1;
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3 eine
isometrische Darstellung des Oberwerkzeugs der Einrichtung der 1;
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4 eine
isometrische Darstellung einer Heizvorrichtung der Einrichtung der 1;
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5 eine isometrische Darstellung eines Formteils
gemäß der Erfindung
vor der Verformung;
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6 eine
Draufsicht auf das Formteil der 5;
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7 eine Vorderansicht des Formteils der 5;
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8 eine Seitenansicht des Formteils der 5;
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9 eine
isometrische Darstellung eines Formteils gemäß der Erfindung nach der Verformung;
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10 eine
Draufsicht auf das Formteil der 9;
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11 eine
Vorderansicht des Formteils der 9; und
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12 eine
Seitenansicht des Formteils der 9.
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Mit
Bezug auf die 1 bis 4 ist im
folgenden eine Ausführung
der erfindungsgemäßen Einrichtung
zum Herstellung eines kaschierten Formteils beschrieben. Die Einrichtung
ist auf einer Grundplatte 10 montiert, der ein Unterwerkzeug
trägt,
welches einen beweglichen Pressenblock 12 und einen feststehenden
Pressenblock 14 umfaßt.
Diesem gegenüber
liegen ein beweglicher Pressenblock 16 und ein feststehender
Pressenblock 18 des Oberwerkzeugs, die an einer Deckplatte 20 angebracht
sind. Die Deckplatte 20 ist relativ zu der Grundplatte 10 über eine
Führungssäule 22 gelagert,
welche in Führungsblöcken 24, 26 gehalten
ist.
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Auf
der Seite der beweglichen Pressenblöcke 12, 16 ist
ein horizontal beweglicher Pressenstempel 28 angeordnet,
wobei dieser über
einen Keil 30 gegen die beweglichen Pressenblökke 12, 16 drückt. Der
Preßdruck
wird über
Pressenstössel 32 auf
den Pressenstempel 28 aufgebracht. Diese Preßvorrichtung
ist über
einen Halterungsblock 34 an der Deckplatte 22 befestigt
und in Führungsschienen 35 geführt.
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Zwischen
dem beweglichen und dem feststehenden Pressenblock 12, 14 des
Unterwerkzeuges sowie zwischen dem beweglichen und dem feststehenden
Pressenblock 16, 18 des Oberwerkzeuges ist ein
kaschiertes Formteil 36 eingefügt, das mit weiteren Einzelheiten
mit Bezug auf die 5 bis 12 beschrieben
ist. In den 1 und 3 sind Führungsnuten 38, 40 angedeutet,
welche mit entsprechenden Führungsstegen
an der Innenseite des Formteils in Eingriff bringbar sind, um die
in dem Formteil ausgebildete Nut 42 mit definierter, reproduzierbarer
Krafteinleitung zusammenzudrücken.
Wie eingangs erläutert,
können
andere Führungselemente
an dem Formteil und dem Pressenblock ausgebildet sein, beispielsweise
Pins, Dome oder andere Anformungen an dem Formteil, die von dem
Pressenblock gegriffen werden.
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In
den 1 und 4 ist ferner eine Heizvorrichtung 44 dargestellt,
die zum Erwärmen
des Formteils 36 vor dem Verpressen der Nut dient. Diese
Heizvorrichtung 44 ist mit weiteren Einzelheiten mit Bezug
auf 4 erläutert.
Während
des Preßvorgangs,
wenn die Pressenblöcke 12 bis 18 zusammengefügt sind,
wird diese Heizvorrichtung 44 vorzugsweise in eine Warteposition,
wie bei 44 gezeigt, gefahren, in der sie den Preßvorgang
nicht stört.
Zum Erwärmen
des Formteils 36 ist sie jedoch in eine Position bringbar,
die in 1 bei 44 angedeutet ist. Die Heizvorrichtung 44 ist
hierzu entlang einer Führungsschiene 46 verfahrbar.
Anstelle einer in das Fügewerkzeug
integrierten Heizvorrichtung kann auch eine dem Fügewerkzeug
vorgeschaltete Heizvorrichtung vorgesehen werden.
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Weitere
Einzelheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Herstellen des kaschierten Formteils sind in den 2 bis 4 gezeigt,
wobei darin entsprechende Teile mit denselben Bezugszeichen bezeichnet
sind. Hierbei zeigt 2 eine isometrische Darstellung
des Unterwerkzeugs, das im Verhältnis
zur 1 von hinten rechts dargestellt ist, während 3 eine
isometrische Darstellung des Oberwerkzeugs zeigt, welches im Verhältnis zur 1 ebenfalls
von der Rückseite
aus betrachtet ist.
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4 zeigt
weitere Einzelheiten der Heizvorrichtung 44, welche in
der gezeigten Ausführung
drei Konturheizstäbe 48, 50, 54 umfaßt. Zwei
der Heizstäbe 48, 50 sind
an einer Platte 52 gehalten und entlang der Führungsschiene 46 in
horizontaler Richtung verfahrbar. Der dritte Konturheizstab 54 ist
mit Abstand zu dem ersten und dem zweiten Konturheizstab 48, 50 unter
diesen angeordnet und gemeinsam mit den beiden ersten Konturheizstäben 48, 50 entlang
der Führungsschiene 46 in
horizontaler Richtung verfahrbar. In der gezeigten Ausführung ist
der dritte Konturheizstab gemeinsam mit dem ersten und zweiten Konturheizstab
verfahrbar. In einer alternativen Ausführung können diese jedoch getrennt
voneinander verfahrbar und hinsichtlich ihrer Temperaturprofile
steuerbar sein. Es ist möglich,
daß die
Heizstäbe
je nach Kontur der zu verarbeitenden Formteile auch vertikal oder
schräg
angeordnet und verfahrbar sind.
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Die
Einzelheiten der Montage und Halterung der Führungsschiene 46 sowie
der Konturheizstäbe 48, 50, 54 werden
hier nicht im einzelnen beschrieben werden. Sie ergeben sich aus
den Zeichnungen und sind darüber
hinaus für
einen Fachmann leicht nachvollziehbar.
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Wenn
ein Formteil gemäß der Erfindung
mit der in 1 bis 4 gezeigten
Einrichtung hergestellt werden soll, wird zunächst ein Formteil wie es in den 5 bis 8 dargestellt
ist, vorgefertigt und mit einem Verkleidungsmaterial kaschiert.
Dieses Formteil 36 wird beispielsweise aus Kunststoff durch
Spritzgießen
hergestellt, es kann jedoch auch extrudiert oder mit einem anderen
geeigneten Formungsprozeß ausgebildet
werden. So ist es auch möglich,
ein Formteil aus einem Holzfaserwerkstoff oder einem anderen Naturfaserwerkstoff
mittels einer Formpresse herzustellen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
dient das Formteil 36 als Innenverkleidung einer Kraftfahrzeugtür, wobei
die Erfindung selbstverständlich
hierauf nicht beschränkt
ist. Wesentlicher Bestandteil des erfindungsgemäßen Formteils ist die Nut 42,
in welche die Randbereiche des Verkleidungsmaterials eingebracht
werden. Vor der Verformung wird das Formteil mit dem Verkleidungsmaterial,
z. B. einem Textil, einer Folie, Leder oder Kunstleder, kaschiert,
wobei mehrere und auch unterschiedliche Verkleidungsmaterialstücke aufgebracht
werden können,
deren Randbereiche in die Nut 42 eingelegt bzw. eingeklebt
werden. In der bevorzugten Ausführung
der Erfindung kann das Formteil 36 Führungselemente, z. B. Führungsstege, 56, 58 aufweisen,
die im wesentlichen parallel zu den Seitenrändern der Nut 42 verlaufen
und auf der dem Verkleidungsmaterial abgewandten Oberfläche des
Formteils 36 ausgebildet sind.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Herstellen des Formteiles wird dieses zunächst mit dem Verkleidungsmaterial
kaschiert und anschließend
in die in den 1 bis 4 gezeigte
Vorrichtung eingelegt. In einem ersten Verarbeitungsschritt wird
das Formteil im Bereich der Nut 42 mit Hilfe der Heizvorrichtung 44 erwärmt. Hierzu
wird die Heizvorrichtung 44 entlang der Führungsschiene 46 verfahren,
so daß die
Kontur-Heizstäbe 48, 50 auf
der einen Seite des Formteiles und der Kontur-Heizstab 54 auf der
gegenüber
liegenden Seite des Formteiles zu liegen kommen, wie in 1 bei 44' angedeutet.
Die Kontur-Heizstäbe
geben z. B. eine Infrarot-Strahlung ab, wobei die Erfindung hierauf
nicht beschränkt
ist. Je nach Kontur des Formteils kann die Wärme auch z. B. mittels Warmluft
eingebracht werden.
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Durch
die Erwärmung
wird das Kunststoff-Formteil im Bereich der Nut 42 erweicht,
so daß es
anschließend
leichter verformt werden kann.
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Die
Heizvorrichtung 44 wird anschließend in ihre Warteposition
verfahren, und das Oberwerkzeug bestehend aus den Pressenblöcken 16, 18 wird
in Position gebracht, wie in 1 gezeigt.
Anschließend
werden die beweglichen Pressenblöcke 12, 16 des
Ober- bzw. Unterwerkzeugs über
den Pressenstempel 28 und den Keil 30 gegen die
feststehenden Pressenblökke 14, 18 gedrückt, um
die Nut 42 zusammenzupressen. Hierbei greifen die Führungsstege 56, 58 in
die entsprechenden Führungsnuten 38, 40 des
Oberwerkzeugs ein, so daß auf
die Seitenwände
der Nut 42 eine definierte Preßkraft aufgebracht wird. In
einer alternativen Ausführung
wäre es auch
möglich,
die beweglichen Pressenblöcke
nicht durch Keile, sondern durch separate Antriebe, wie Hydraulikzylinder,
anzutreiben.
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Wie
in den 5 bis 7 gezeigt,
ist in der bevorzugten Ausführung
der Erfindung die Nut 42 zunächst U- oder V-förmig, wobei
die oberen Enden der Nutflanken in vertikaler Richtung verlängert sind.
In der bevorzugten Ausführung
wird die Nut 42 nur in einem unteren Abschnitt zusammengepreßt, so daß an der
Mündung
der Nut ein sauberer, definierter Spalt verbleibt, der gerade breit
genug sein sollte, um das Verkleidungsmaterial ohne übermäßiges Quetschen aufzunehmen.
Die Pressenblöcke 16, 18 des
Oberwerkzeuges, das in 3 gezeigt ist, sind daher im Bereich
der Nut 42 so ausgebildet, daß die Flanken im unteren Abschnitt
der Nut bei dem Preßvorgang miteinander
in Kontakt gebracht und verschweißt werden, während die
Nutmündung
zwar zusammen gedrückt
wird, jedoch nicht soweit, daß auch
hier die gegenüber
liegenden Seitenwände
der Nut in Kontakt kommen.
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Die 9 bis 12 zeigen
verschiedene Darstellungen des Formteils gemäß der Erfindung nach der Verformung.
Darin ist zu erkennen, daß die Nut 42 weitgehend
geschlossen ist, wobei sie im Bereich ihrer Mündung einen Spalt mit definierter Öffnungsweite
bildet, so daß das
Verkleidungsmaterial ohne übermäßiges Quetschen
in der geschlossenen Nut aufgenommen werden kann.
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Um
einen möglichst
gleichmäßigen Prozeßverlauf
mit einem definierten Temperaturprofil des Formteils zu erzielen,
können
in einer weiteren Ausführung
der Erfindung die Pressenblöcke
temperiert werden, das heißt
auf eine definierte Vorheiztemperatur gebracht werden, so daß das Formteil
vor dem Erwärmen
mit der Heizvorrichtung 44 eine definierte Ausgangstemperatur
hat. In der bevorzugten Ausführung
werden sämtliche
Pressenblöcke
temperiert, um nach erfolgter Abkühlung des Formteils eine definierte
Entnahmetemperatur zu erreichen.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen definierten
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in den verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
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- 10
- Grundplatte
- 12
- beweglicher
Pressenblock des Unterwerkzeugs
- 14
- feststehender
Pressenblock des Unterwerkzeugs
- 16
- beweglicher
Pressenblock des Oberwerkzeugs
- 18
- feststehender
Pressenblock des Oberwerkzeugs
- 20
- Deckplatte
- 22
- Führungssäule
- 24,
26
- Führungsblöcke
- 28
- Pressenstempel
- 30
- Keil
- 32
- Pressenstössel
- 34
- Halterungsblock
- 35
- Führungsschiene
- 36
- Formteil
- 38,
40
- Führungsnuten
- 42
- Nut
- 44
- Heizvorrichtung
- 44'
- Heizposition
der Heizvorrichtung
- 46
- Führungsschiene
- 48,
50
- Konturheizstäbe
- 52
- Platte
- 54
- Konturheizstab
- 56,
58
- Führungsstege