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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kontaktierungseinheit zur Kontaktierung
von Anschlusskontakten elektronischer Bauelemente mit einer Anzahl
von Kontaktfederpaaren mit jeweils einer ersten und einer zweiten
Kontaktfeder, die je einen Kontaktbereich aufweisen und die so federnd
ausgebildet und/oder gelagert sind, dass in einer Testposition des Bauelements
relativ zur Kontaktierungseinheit die Kontaktbereiche der Kontaktfedern
eines Kontaktfederpaares jeweils gegen einen der Anschlusskontakte
des elektronischen Bauelements gedrückt werden. Die vorliegende
Erfindung betrifft ferner eine Testvorrichtung zum Testen von elektronischen
Bauelementen sowie ein Verfahren zur Kontaktierung von Anschlusskontakten
elektronischer Bauelemente. Elektronische Bauelemente können z.
B. integrierte Schaltkreise (IC's – Integrated
Circuits) sein. Im Folgenden wird, ohne den Schutzbereich der Erfindung damit
einzuschränken,
neben der Bezeichnung „elektronische
Bauelemente" auch
die Bezeichnung „IC's" verwendet.
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Kontaktierungseinheiten
der eingangs genannten Art sind als so genannte „Zwei-Draht-Kelvin-Kontaktierungssysteme" für die Qualitätsprüfung und
zum Testen von IC's
bekannt. Sie sind beispielsweise in der
EP 1 518 127 B1 beschrieben.
Aus der
US 2005/0227512
A1 ist weiterhin ein Zwei-Draht-Kelvin-Kontaktierungssystem
bekannt, bei dem Kontaktelemente in ihrem den Kontaktbereichen entgegengesetzten
Bereich durch einen Elastomerblock gefedert werden.
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Bei
IC's handelt es
sich um relativ kleine Bauelemente mit in der Regel sehr vielen
Kontaktanschlüssen,
die oft auch als „Beinchen" bezeichnet werden.
Diese sind üblicherweise
seitlich an zwei sich gegenüberliegenden
oder an allen Seiten des IC's
angeordnet. Die Form der Anschlusskontakte kann bei unterschiedlichen
IC's variieren.
Zum Beispiel können
die IC's, deren
Anschlusskontakte in eine Fassung oder in Löcher einer Leiterplatte eingesteckt
werden, einfach um 90 Grad zur Ebene des IC-Gehäuses abgewinkelte Anschlusskontakte
aufweisen. Demgegenüber
erstrecken sich die Anschlusskontakte von IC's, die als SMD (Surface Mounted Device)-Bauteil
flach auf die Oberfläche
einer Leiterplatte gelötet
werden, meist in oder parallel zur IC-Gehäuseebene. Ungeachtet der unterschiedlichen
Formen muss jeder einzelne Anschlusskontakt jedes zu testenden IC's bei der Testung
von zwei Kontaktfedern mit einer bestimmten Kontaktkraft kontaktiert
werden, damit der für
die Testung erforderliche Strom fließen kann. Um die bei der End- bzw.
Qualitätskontrolle
der IC's geforderte
hohe Genauigkeit der Testung zu gewährleisten, wird vor der Testung
an jedem Anschlusskontakt in einer Schleife über die beiden Kontaktfedern
der Kelvin-Kontaktierung der Übergangswiderstand
der Kontaktierung zu den Kontaktfedern eines Kontaktfederpaares
bestimmt und später
zur Korrektur der Messergebnisse verwendet.
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Infolge
der unterschiedlichen Anschlusskontaktformen wird jede der beiden
Kontaktfedern eines Kontaktfederpaares beim Testen eines IC's unterschiedlich
weit niedergedrückt
und somit auch unterschiedlich stark belastet. Das führt dazu,
dass, insbesondere aufgrund der sehr hohen Stückzahlen der zu prüfenden Bauelemente
pro Charge, die stärker
beanspruchte Kontaktfeder des Kontaktfederpaares früher ermüdet als
die andere Kontaktfeder, gegebenenfalls bricht und vorzeitig ausgetauscht
werden muss.
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Normalerweise
müssen
die Kontaktfedern erst ausgetauscht werden, wenn der Kontaktbereich der
Kontaktfedern, der vorzugsweise in Form einer Kontaktspitze ausgebildet
ist, seine Verschleißgrenze
erreicht hat. Das ist nach circa zwei bis drei Millionen Testzyklen
der Fall. Die Lebensdauer der Kontaktfedern bezogen auf die Dauerbelastung
infolge der Lastwechsel beim Aufsetzen und Abnehmen der IC's beträgt bei normalem
Hubweg ca. 108 Testzyklen und ist damit
höher als
die Lebensdauer der Kontaktspitzen. Werden die Kontaktfedern jedoch über einen bestimmten
Hubweg hinaus auf Dauer beansprucht, wie es bei der Testung einer
Charge von mehreren Hunderttausend oder Millionen IC's leicht der Fall sein
kann, sinkt die Lebensdauer der Kontaktfedern infolge der Dauerschwingbelastung
unter die durch den Kontaktspitzenverschleiß vorgegebene Lebensdauer.
Die Gefahr, dass Kontaktfedern noch vor dem eigentlich geplanten
routinemäßigen Austausch
ausgetauscht werden müssen,
steigt dadurch erheblich an. Das bedeutet zusätzlichen Wartungsaufwand und
damit kürzere
Wartungsintervalle. Die damit verbundenen zusätzlichen Stillstandzeiten der
Kontaktierungseinheit sowie der Mehrverbrauch an Kontaktfedern stellen
gerade unter Kostengesichtspunkten einen erheblichen Nachteil dar.
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Es
ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Kontaktierungseinheit
der eingangs genannten Art anzugeben, die unabhängig von der Größe und der
Form der elektronischen Bauelemente und ihrer Anschlusskontakte
eine gleich bleibende hohe Testqualität bei verringertem Verschleiß der Kontaktfedern
gewährleistet
und so insgesamt eine höhere Standzeit
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Kontaktierungseinheit gemäß Anspruch 1, eine Testvorrichtung
nach Anspruch 14 und ein Verfahren zur Kontaktierung elektronischer
Bauelemente gemäß Anspruch
15.
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Bei
der eingangs genannten Kontaktierungseinheit ist erfindungsgemäß zumindest
ein verstellbares Anschlagelement vorgesehen, welches einen Federweg
zumindest einer der Kontaktfedern zumindest eines der Kontaktfederpaare
begrenzt.
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Durch
die Begrenzung des Federweges ist es im Gegensatz zum Stand der
Technik möglich, den
frei beweglichen Hub der betreffenden Kontaktfedern vor der Testung
einer gesamten Charge von elektronischen Bauelementen einzustellen.
Der frei bewegliche Hub wird dabei an die Geometrie der Anschlusskontakte
angepasst eingeschränkt.
Die Kontaktfeder wird dabei aus ihrer Ruhelage verschoben. Dadurch
erhöht
sich zwar auch die Vorspannung der Kontaktfeder, die Erhöhung der
Vorspannung führt jedoch
im Gegensatz zu der Erhöhung
der Belastung der Kontaktfeder aufgrund eines längeren Hubweges nicht zu einer
Verkürzung
der Standzeit unter die durch den Kontaktbereichverschleiß vorgegebene Standzeit
der Kontaktfeder.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Kontaktierung
von Anschlusskontakten elektronischer Bauelemente mit einer Kontaktierungseinheit,
die eine Anzahl Kontaktfederpaare mit jeweils einer ersten und einer
zweiten Kontaktfeder aufweist, bei dem das elektronische Bauelement relativ
zur Kontaktierungseinheit zum Testen in eine Testposition bewegt
wird, in der jeweils ein Anschlusskontakt auf federnd ausgebildete
und/oder gelagerte Kontaktbereiche der Kontaktfedern eines Kontaktfederpaares
gedrückt
wird, wobei die Kontaktbereiche aus einer Ausgangslage bzw. Ruhelage in
eine Testlage verschoben werden. Der maximale Hub des Federwegs
der Kontaktfedern wird dabei zuvor in einem Einricht- bzw. Justageprozess
der Kontaktierungseinheit so eingestellt, dass die Ausgangslage
der Kontaktbereiche der Kontaktfedern eines Kontaktfederpaares an
die Geometrie der Anschlusskontakte angepasst ist, wobei die Vorspannung
mindestens einer Kontaktfeder erhöht wird. Damit kann sichergestellt
werden, dass die Kontaktbereiche mit den Anschlusskontakten im Wesentlichen
zum gleichen Zeitpunkt in Kontakt treten. Dadurch ist ebenfalls
sichergestellt, dass der Federhub bzw. der je Testzyklus zurückgelegte
Federweg der einzelnen Kontaktfeder bei jedem Testzyklus für jede der
Kontaktfedern im Wesentlichen gleich lang ist. Damit wird vermieden,
dass bestimmte Kontaktfedern zu stark belastet werden. Das hat den
Vorteil, dass bei allen Kontaktfedern nahezu die gleichen relativ
geringen Verschleißerscheinungen
pro Zeiteinheit auftreten. Das Ausfallrisiko einer einzelnen Kontaktfeder
gegen über
den anderen Kontaktfedern wird damit minimiert und gleichzeitig
die Standzeit der gesamten Kontaktierungseinheit wie bereits oben
erläutert
erhöht.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen und
der weiteren Beschreibung angegeben.
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In
der Regel sind die Anschlusskontakte eines elektronischen Bauteils
einer Fertigungscharge alle gleichartig geformt. Es ist deshalb
sinnvoll, für unterschiedliche
Anschlusskontaktformen unterschiedlicher Chargen eine gemeinsame
Einstellung mehrerer Kontaktfedern vorzunehmen. Nach einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung kann daher einer Gruppe von Kontaktfedern,
vorzugsweise allen ersten Kontaktfedern, ein gemeinsames Anschlagelement
zur gleichzeitigen Begrenzung deren Federwege zugeordnet werden.
Wenn z. B. alle Anschlusskontakte der elektronischen Bauelemente
einer kompletten Charge fertigungsbedingt eine veränderte Form
bzw. Lage gegenüber
einer anderen Charge aufweisen, kann durch entsprechende Einstellung
der Federwege einer Gruppe von Kontaktfedern vor der Testung der
Charge sichergestellt werden, dass deren Hubweg bei der Testung
jedes einzelnen Bauelements minimiert wird und die für die geforderte
Standzeit zulässige
Belastung der Federn nicht überschritten
wird.
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Grundsätzlich besteht
aber auch die Möglichkeit,
dass die Form bzw. Lage eines einzelnen oder mehrerer einzelner
Anschlusskontakte gegenüber
der Form bzw. Lage der übrigen
Kontaktfedern bei einer gesamten Charge abweicht. Bei einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann daher zumindest einer
Kontaktfeder, vorzugsweise jeweils jeder einzelnen Kontaktfeder,
ein eigenes Anschlagelement zur individuellen Federwegbegrenzung
unabhängig
von den übrigen
Kontaktfedern zugeordnet werden. Das hat den Vorteil, dass auch
einzelne Kontaktfederpaare an fertigungsbedingte Abweichungen einzelner
Anschlusskontakte angepasst werden können. Durch die separate Einstellbarkeit des
maximalen Hubweges einzelner Kontaktfedern ist es somit möglich, mit
einer erfindungsgemäß aufgebauten
Kontaktierungseinheit auch Chargen von elektronischen Bauelementen
zu testen, bei denen nur ein einzelner Anschlusskontakt zum Beispiel
wegen eines Fertigungsfehlers in der Lage oder Form von den übrigen Anschlusskontakten
abweicht. Könnte
diese Charge nicht getestet werden, wäre sie vollständig unbrauchbar,
obwohl sie bis auf etwas verformte Anschlusskontakte, die für den späteren Einsatz
unerheblich sind, vollkommen in Ordnung ist. Bei den oft sehr hohen
Stückzahlen
einer Charge und zum Teil relativ hohen Kosten der Bauelemente wäre dies
ein großer
finanzieller Verlust.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Kontaktfedern,
deren Federweg begrenzbar ist, eine Anlaufkontur auf, die mit dem Anschlagelement
so zusammenwirkt, dass die Begrenzung des Federwegs durch eine im
Wesentlichen quer zum Federweg verlaufende Verstellbewegung des
Anschlagelements bewirkt wird. Die Verstellbewegung des An schlagelements
erfolgt dabei vorzugsweise in einer Ebene, die zur Ebene des Federwegs
vorzugsweise im Winkel von 90 Grad angeordnet ist. Der Winkel kann
je nach Anordnung des Anschlagelements relativ zu den Kontaktfedern
variieren.
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Die
Form der Anlaufkontur ist grundsätzlich frei
gestaltbar. Im einfachsten Fall kann sie die Form einer schiefen
Ebene aufweisen. Die schiefe Ebene ist vorzugsweise in einem spitzen
Winkel zur Richtung der Verstellbewegung des Anschlagelements angeordnet.
Vorzugsweise liegt der Winkel zwischen der Richtung der Verstellbewegung
und der schiefen Ebene in einem Bereich von 10 bis 60 Grad, besonders
bevorzugt in einem Bereich von 30 bis 40 Grad, insbesondere bei
35 Grad. Die Anlaufkontur kann auch gekrümmt oder gewölbt sein.
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Das
Anschlagelement weist vorteilhaft eine entsprechende Anschlagkontur
auf, die mit der Anlaufkontur der Kontaktfedern zusammenwirkt. Die Form
der Anschlagkontur ist dabei genauso wie die Form der Anlaufkontur
grundsätzlich
frei gestaltbar. Auch die Anschlagkontur kann im einfachsten Fall eine
schiefe Ebene sein. Das Zusammenwirken mit der Anlaufkontur kann
dabei – je
nachdem, welche Form für
Anlaufkontur und Anschlagkontur zur Anwendung kommt – flächig, linear
oder punktförmig sein.
Bevorzugt ist ein linienförmiger
Kontakt zwischen Anschlagkontur und Anlaufkontur. Damit ist sowohl
ein ausreichend hohes Maß an
Verstellgenauigkeit gewährleistet,
als auch die Reibung bei der Verstellung gering. Die geringe Reibung
erleichtert den Verstellvorgang und ermöglicht die hohe Präzision bei
der Verstellung, da auch geringste Längenverschiebungen des Anschlagelements
noch vollzogen werden können.
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Die
Form der Anlaufkontur und/oder der Anschlagkontur definieren somit
vorteilhafterweise ein bestimmtes Übersetzungsverhältnis zwischen
der Länge
der Verstellbewegung des Anschlagelements und der Länge der
Begrenzung des Federweges der Kontaktfedern. Vorzugsweise sind Anlaufkontur und/oder
Anschlagkontur so gewählt,
dass das Übersetzungsverhältnis mindestens
1:1, besonders bevorzugt mindestens 10:1 beträgt. Das hat den Vorteil, dass
geringste Veränderungen
im Hub bzw. Federweg der Kontaktfedern, die überwiegend im Zehntelmillimeterbereich
liegen, genau eingestellt werden können, indem das Anschlagelement
im Millimeterbereich verschoben wird. Beispielsweise würde bei einem Übersetzungsverhältnis von
10:1 eine Lageverschiebung des Anschlagelements um drei Millimeter
eine Höhenverstellung
bzw. Federwegbegrenzung der Kontaktfedern von 0,3 Millimeter bewirken.
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Die
Präzision
bei der Einstellung des Kontaktfederhubes kann dadurch an unterschiedliche Genauigkeitsanforderungen
angepasst werden.
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Grundsätzlich kann
das Anschlagelement manuell per Hand verstellt werden. Mit Hilfe
des Übersetzungsverhältnisses
und weiterer Hilfsmittel, wie beispielsweise Abstandshalter in Form
von Parallelstücken
und Fühlerlehren
sowie optischer Messmittel, kann dann die präzise Einstellung der Lage der
Kontaktbereiche der Kontaktfedern vorgenommen werden. Da bei einer
solchen manuellen Einstellbarkeit die Gefahr von Ungenauigkeiten
etwas größer ist
kann nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung das
Anschlagelement mit einer Einstellschraube zur Verstellung des Anschlagelements
gekoppelt sein. Das kann z. B. eine Mikrometerschraube sein, mit
der auch geringste Vorschübe,
also Verstellbewegungen des Anschlagelements, bewirkt werden können. Dabei
kann die Einstellschraube in einem in der Kontaktierungseinheit
angeordneten Innengewinde geführt
sein. Selbstverständlich
können
auch mehrere Einstellschrauben zur Anwendung kommen. Das kann beispielsweise
dann von Vorteil sein, wenn das Anschlagelement in mehreren Richtungen
verstellbar ist. Eine Prüfung
der richtigen Einstellung kann zum Beispiel auch optisch erfolgen,
indem ein Bauelement in eine definierte Testposition relativ zur
Kontaktierungseinheit gebracht wird und dann die Abdrücke der
Kontaktbereiche (meist Kontaktspitzen) der Kontaktfedern in den
Anschlusskontakten des Bauelements hinterher visuell zum Beispiel
mit einer Lupe oder einem Mikroskop kontrolliert werden. Anstelle eines
Bauelements können
auch Testplättchen
verwendet werden, deren Form und Materialeigenschaften denen der
Anschlusskontakte entsprechen. Je stärker die Einprägung der
Kontakte in den Anschlusskontakten bzw. Testplättchen ist, desto kleiner ist
die Stromdichte. Die Kontaktfläche
ist dann größer, führt zu einer
besseren Wärmeabfuhr
bei gleichzeitig geringerem elektrischen Widerstand. Das bedeutet,
dass ein tieferer Eindruck bzw. Abdruck immer dann besser ist, wenn
beim Testen der Bauelemente größere Ströme fließen. Wenn
bei einem Test nicht so hohe Ströme
fließen,
aber ein hoher Testdurchsatz an Bauelementen gefordert wird, ist
es besser, die Kontaktbereiche nicht so stark in die Anschlusskontakte
einzudrücken.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist die Kontaktierungseinheit einen
Kontaktblock mit einer Basis und mit schichtweise auf der Basis
angeordneten Klemmplatten auf, wobei ein Satz voneinander beabstandeter
erster Kontaktfedern zwischen der Basis und einer ersten Klemmplatte
und ein Satz voneinander beabstandeter zweiter Kontaktfedern zwischen der
ersten und einer zweiten Klemmplatte angeordnet sind. Dabei ist
zwischen dem Satz erster Kontaktfedern und der Basis zum Beispiel
in einer Ausnehmung in der Basis das Anschlagelement angeordnet, das
zur Begrenzung des Federweges der Kontaktfedern in einem Justagezustand
zumindest in eine Richtung verschiebbar gelagert ist. Die Kontaktfedern
sind dabei so ausgebildet und der Satz der zweiten Kontaktfedern
ist relativ zu dem Satz der ersten Kontaktfedern so positioniert,
dass die Kontaktbereiche der ersten und zweiten Kontaktfedern in
einem kurzen Abstand nebeneinander angeordnet sind. Die Kontaktfedern
und das Anschlagelement sind, wie nachfolgend noch näher erläutert wird,
bei einem späteren
Testeinsatz durch die Klemmplatten fixiert.
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Die
Basis kann in Form eines Grundelements ausgestaltet sein, das zwischen
zwei sich gegenüberliegenden
Seitenwänden
eine Ausnehmung aufweist, die zur Aufnahme eines oder mehrerer Anschlagelemente
sowie der ersten Kontaktfedern geeignet ist. Das Anschlagelement
liegt dabei auf einer Auflagefläche
der Basis verschiebbar auf. Auf dem Anschlagelement aufliegend sind
beabstandet voneinander die ersten Kontaktfedern angeordnet. Zur Definierung
eines konstanten Abstandes können zum
Beispiel in das Anschlagelement Nuten eingefräst sein, in die die ersten
Kontaktfedern lamellenartig nebeneinander eingesetzt sind. Der Abstand
der Nuten zueinander entspricht dabei vorzugsweise dem Abstand der
Anschlusskontakte des zu testenden elektronischen Bauelements. Die
Fixierung der ersten Kontaktfedern samt dem Anschlagelement erfolgt
mittels der ersten Klemmplatte, die auf die Kontaktfedern aufgelegt
wird. Diese weist dazu zum Beispiel ebenfalls eine Anzahl von Nuten
auf, die in Form und Lage denen des Anschlagelements entsprechen.
Auf der von der Basis wegweisenden Seite der ersten Klemmplatte
ist der Satz zweiter Kontaktfedern angeordnet, der in entsprechende
Nuten der zweiten Klemmplatte eingesetzt ist. Die erste Klemmplatte
kann hierzu auch beidseits Nuten aufweisen. Die zweiten Kontaktfedern
sind dann jeweils zum Teil in den Nuten der ersten Klemmplatte und
zum Teil in den Nuten der zweiten Klemmplatte geführt.
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Die
Klemmplatten können
mittels einer Anzahl von Schrauben an der Basis befestigt werden. Bei
festgezogenen Schrauben sind die Kontaktfedern durch die Klemmplatten
geklemmt und in ihrer Lage an einem feststehenden Abschnitt bzw.
Teil für den
Testeinsatz fixiert. Dieser Zustand wird auch als Testzustand bezeichnet.
In diesem Testzustand ist auch das Anschlagelement durch die Klemmplatten in
seiner Lage fixiert. Zur Einstellung der Begrenzung des Federweges
der Kontaktfedern werden die Schrauben etwas gelöst. Dieser Zustand wird auch als
Justagezustand bezeichnet.
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Vorzugsweise
weisen die Kontaktfedern einen biegebalkenähnlichen Abschnitt auf, der
an einem ersten Ende im Kontaktblock zum Beispiel durch die oben
genannte Klemmung fixiert ist und der an einem zweiten, freien Ende
den Kontaktbereich aufweist. Der biegebalkenähnliche Abschnitt der Kontaktfedern
ist dabei im Wesentlichen horizontal und im Wesentlichen parallel
zur Verstellebene des Anschlagelements angeordnet. Der biegebalkenähnliche
Abschnitt weist vorzugsweise einen elektrischen Anschluss auf, der
mit einer Testapparatur verbunden werden kann. Der federnde Teil
der Kontaktfeder weist in seinem Querschnitt vorzugsweise eine gegenüber der
Höhe geringere
Breite auf, die vorzugsweise über
die Länge
der Kontaktfeder konstant ist. Das ist vorteilhaft, um die Kontaktfedern
auf engstem Raum lamellenartig voneinander beabstandet und elektrisch
gegeneinander isoliert anordnen zu können.
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Am
zweiten, freien Ende des biegebalkenähnlichen Abschnitts ist vorzugsweise
zumindest bei den ersten Kontaktfedern, deren Federweg mittels des
Anschlags verstellbar ist, die Anlaufkontur angeordnet. Das zweite,
freie Ende weist einen vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht abgewinkelt
zur Längsachse
des biegebalkenähnlichen
Abschnitts angeordneten Abschnitt auf, der an den biegebalkenähnlichen
Abschnitt angeformt bzw. einstückig
mit diesem ausgebildet ist. Dieser Abschnitt weist an der im Testeinsatz
zum Anschlusskontakt des zu testenden elektronischen Bauteils weisenden
Seite nach oben weisend, vorzugsweise in Form einer Kontaktspitze,
den Kontaktbereich und an der von dieser Seite abgewandten, nach
unten weisenden Seite die Anlaufkontur auf.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ragt das zweite, freie Ende aus dem Kontaktblock heraus.
Die vorzugsweise im Winkel von 90 Grad gegenüber dem biegebalkenähnlichen
Abschnitt nach oben abgewinkelten, seitlich aus dem Kontaktblock
herausragenden Kontaktbereiche der Kontaktfederpaare ermöglichen
eine flache Bauform des Kontaktblocks.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erstreckt
sich die Anlaufkontur vom zweiten, freien Ende aus auf der vom Kontaktbereich
abgewandten Seite schräg
in Richtung des Kontaktblocks hin zur Basis und steht dabei zumindest
teilweise der Anschlagkontur des Anschlagelements gegenüber. Die
ersten Kontaktfedern sind dabei im Testzustand wie oben erwähnt nur
im Bereich des ersten Endes zwischen dem Anschlagelement und der
ersten Klemmplatte fixiert. Die Anschlagkontur und die Anlaufkontur
müssen
dabei nicht miteinander in Kontakt stehen. Im Justagezustand kann das
Anschlagelement in Richtung Anlaufkontur der Kontaktfedern verschoben
werden, was dazu führt, dass
die Anschlagkontur des Anschlagelements mit der Anlaufkontur der
Kontaktfedern in Kontakt tritt und dabei die Kontaktfedern je nach
Lage der Anschlagkontur relativ zur Anlaufkontur aus einer Ausgangslage
zieht bzw. drückt
und so in ihrem Federweg begrenzt. Eine Verschiebung des Anschlagelements
bewirkt gleichzeitig eine Veränderung
der Auflagestelle des biegebalkenähnlichen Abschnitts. Das führt dazu,
dass die Vorspannung der Feder verändert wird. Eine Verstellbewegung
des Anschlagelements zur Anlaufkontur hin bewirkt folglich eine
stärkere
Verstellung aus der Ausgangslage, d. h. eine stärkere Vorspannung der Feder,
und eine Verstellbewegung des Anschlagelements von der Anlaufkontur
weg bewirkt eine geringere Verstellung aus der Ausgangslage bzw.
eine geringere Vorspannung der Feder. Die Verstellbewegungen sowohl
des Anschlagelements als auch der Kontaktfedern sind vorzugsweise
stufenlos.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der biegebalkenähnliche
Abschnitt am ersten Ende einen verstärkten Bereich zur Fixierung
und/oder Lagerung der Kontaktfedern auf. Damit steht ausreichend
Klemmfläche
zwischen den Klemmplatten bzw. zwischen der Klemmplatte und der
Basis zur Verfügung,
ohne die Bewegung der Feder entlang des Federweges zu beeinträchtigen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Testvorrichtung zum Testen
elektronischer Bauelemente mit einer Anzahl von Kontaktierungseinheiten, die
auf einer Trägerplatte
entsprechend der Anordnung der Anschlusskontakte der zu testenden
Bauelemente fixiert ist. Je nachdem, ob die elektronischen Bauelemente
zweiseitig, drei- oder vierseitig mit Anschlusskontakten versehen
sind, kann die entsprechende Anzahl von Kontaktierungseinheiten
gewählt und
auf der Trägerplatte
mittels geeigneter Mittel zu deren Lagepositionierung fixiert werden.
Die Kontaktierungseinheiten können
dabei auf der Trägerplatte beispielsweise
mit Stiften in ihrer Lage zueinander und mit Schrauben an der Trägerplatte
fixiert werden.
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Die
elektrischen Anschlüsse
der Kontaktfedern können
zum Beispiel in Form von Kontaktfahnen ausgebildet sein, die vom
ersten Ende des biegebalkenähnlichen
Abschnitts in dessen Verlängerung,
vom zweiten Ende weg, C-förmig
in einer Ausnehmung des Kontaktblocks um die Auflagefläche und
das Anschlagelement herum geführt
sind und innerhalb einer Kontaktfläche zwischen Kontaktblock und
Trägerplatte
in Form von Anschlussstiften enden. Diese können mit den Anschlüssen der
Testapparatur direkt verlötet
werden. Die Trägerplatte
kann hierzu zum Beispiel eine Leiterplatte (Load Board) sein, die
Teil der Testapparatur ist. Die Testapparatur stellt die entsprechenden
Ströme
und Spannungen zur Testung der elektronischen Bauelemente zur Verfügung und
speichert die gemessenen Werte in Form von Daten beispielsweise
in einem Messcomputer, die damit zur weiteren Auswertung zur Verfügung stehen.
Die Anschlusskontakte der Kontaktfedern können auch in Form eines Steckers
einer geeigneten Schnittstelle ausgebildet sein. Dieser Stecker greift
dann beim Aufsetzen des Kontaktblocks auf die Trägerplatte in ein zu diesem
Stecker passendes Gegenstück
auf der Trägerplatte
ein, wodurch die elektrische Verbindung zwischen den Kontaktfedern
des Kontaktblocks und denen der Testapparatur hergestellt wird.
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Die
Erfindung wird im Folgenden noch einmal unter Hinweis auf die beigefügten Figuren
anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Gleiche
Bauteile sind in den verschiedenen Figuren jeweils mit denselben
Bezugsziffern versehen. Es zeigen:
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1 eine
schematische, perspektivische Ansicht auf zwei Kontaktierungseinheiten
mit einem zu testenden IC-Bauelement in einer Testposition;
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2a eine
schematische Seitenansicht einer Kontaktierungseinheit mit einem
an die Geometrie eines Anschlusskontaktes des IC-Bauelements angepassten
Kontaktfederpaar;
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2b eine
schematische Seitenansicht der Kontaktierungseinheit aus 2a mit
einem an eine relativ zur 2a veränderte Lage
des Anschlusskontaktes des IC-Bauelements angepassten Kontaktfederpaar;
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3 eine
perspektivische Draufsicht auf eine Kontaktierungseinheit nach dem
Funktionsprinzip der 1 bis 2b in
Form eines Kontaktblockes;
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4 einen
Vertikalschnitt durch den Kontaktblock gemäß 3 in der
Ebene eines Kontaktfederpaares;
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5 eine
perspektivische Ansicht einer Testvorrichtung mit zwei Kontaktierungsblöcken gemäß 3 mit
einem IC-Bauelement in einer Testposition;
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6 eine
schematische, perspektivische Ansicht auf eine Kontaktierungseinheit
mit mehreren Anschlagelementen;
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7 eine
perspektivische Draufsicht auf eine Kontaktierungseinheit nach dem
Funktionsprinzip der 6 in Form eines Kontaktblockes;
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8 eine
perspektivische Draufsicht auf den Kontaktblock gemäß 7 mit
abgenommenen Klemmplatten;
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9 eine
Frontansicht auf den Kontaktblock gemäß 7 und 8 von
der Seite der Kontaktfedern aus.
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Die 1, 2a und 2b zeigen
schematisch den grundsätzlichen
Aufbau einer erfindungsgemäßen Kontaktierungseinheit 10 zur
Testung eines elektronischen Bauelements 12 in Form eines
typischen IC's 12 mit
jeweils neun als Anschlusskontakte dienenden „Beinchen" auf jeder Längsseite des IC's 12.
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Jede
der beiden in 1 dargestellten Kontaktierungseinheiten 10 weist
dementsprechend neun federnd ausgebildete, voneinander beabstandete
erste Kontaktfedern 14 und neun federnd ausgebildete, voneinander
beabstandete zweite Kontaktfedern 16 auf. Sowohl die ersten
Kontaktfedern 14 als auch die zweiten Kontaktfedern 16 sind
lamellenartig nebeneinander angeordnet. Die ersten Kontaktfedern 14 sind
dabei in einer ersten Klemmplatte 30 und die zweiten Kontaktfedern 16 in
einer zweiten Klemmplatte 32 übereinander gelagert und fixiert. Die
erste Klemmplatte 30 weist dazu neun Nuten 34 und
die zweite Klemmplatte 32 ebenfalls neun voneinander beabstandete
Nuten 36 auf. Je eine erste Kontaktfeder 14 und
eine zweite Kontaktfeder 16 bilden ein Kontaktfederpaar,
das bei der Testung des IC's 12 gegen
einen Anschlusskontakt 18 des IC's 12 drückt. Dazu weist jede erste
Kontaktfeder 14 einen Kontaktbereich in Form einer Kontaktspitze 20 und jede
zweite Kontaktfeder 16 einen Kontaktbereich in Form einer
Kontaktspitze 22 auf. Beim Testen des IC's stehen jeweils
die Kontaktspitzen 20, 22 eines Kontaktfederpaares 14, 16 mit
einem Anschlusskontakt 18 des IC's in unmittelbarem Kontakt.
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Jede
der Kontaktierungseinheiten 10 weist ferner ein verstellbares
Anschlagelement 24 auf, mit dem der Federweg der ersten
Kontaktfedern 14 begrenzbar ist. Die Richtung der Verstell bewegung
des Anschlagelements 24 ist mit einem Pfeil A symbolisiert.
Zum Einstellen bzw. Begrenzen des Federwegs der ersten Kontaktfedern 14 weist
das Anschlagelement 24 eine schiefe Ebene 26 auf,
die mit einer schiefen Ebene 28 der ersten Kontaktfedern 14 zusammenwirkt.
Die Verstellbewegung der einzelnen ersten Kontaktfedern 14 ist
in 1 mit einem Pfeil B symbolisiert. Die schiefe
Ebene 28 der ersten Kontaktfedern 14 wirkt dabei
mit der schiefen Ebene 26 des Anschlagelements derart zusammen,
dass die Begrenzung des Federwegs der ersten Kontaktfedern 14 durch
eine im Wesentlichen quer zum Federweg verlaufende Verstellbewegung
bzw. Verstellrichtung A des Anschlagelements 24 bewirkt
wird. Die schiefe Ebene 26 ist hierzu zur Verstellrichtung
A des Anschlagelements 24 in einem Winkel α angeordnet. Der
Winkel α definiert
dabei ein bestimmtes Übersetzungsverhältnis zwischen
der Länge
der Verstellbewegung des Anschlagelements 24 und der Länge der Begrenzung
des Federwegs der ersten Kontaktfedern 14. Die schiefe
Ebene 26 des Anschlagelements 24 wirkt bei diesem
Ausführungsbeispiel gleichzeitig
mit jeder der neun schiefen Ebenen 28 der ersten Kontaktfedern 14 zusammen.
Eine Verstellung des Anschlagelements 24 in Richtung des Pfeils
A bewirkt somit die gleichzeitige Verstellung aller ersten Kontaktfedern 14.
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Die
Verstellbewegung A des Anschlagelements 24 zur schiefen
Ebene 28 hin bewirkt dabei eine Absenkung der Kontaktspitzen 20,
und eine Verstellbewegung A des Anschlagelements 24 von
der schiefen Ebene 28 weg bewirkt eine Anhebung der Kontaktspitzen 20 der
ersten Kontaktfedern 14 gegenüber den Kontaktspitzen 22 der
zweiten Kontaktfedern 16. Dies ist besonders gut in den 2a und 2b zu
erkennen. Die in diesen Figuren dargestellte Kontaktierungseinheit 10 weist
wie schon die in 1 dargestellte Kontaktierungseinheit 10 ein gemeinsames
Anschlagelement 24 für
alle ersten Kontaktfedern 14 auf. Die ersten Kontaktfedern 14 werden
in der ersten Klemmplatte 30 und die zweiten Kontaktfedern 16 in
der zweiten Klemmplatte 32 gelagert und geführt.
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Die
in 2a gezeigten Anschlusskontakte 18 des
IC's 12 weisen
in der dargestellten Form bezüglich
ihrer Form keine Abweichung zu den in 2b gezeigten
Anschlusskontakten 18 des IC's 12 auf. Aber ihre Lage relativ
zur Kontaktierungseinheit 10 ist eine andere. Das kann
zum Beispiel, anders als in der Figur dargestellt, durch eine abweichende
Gesamtform des IC's 12 (z.
B. einen breiteren IC-Körper, Fertigungstoleranzen
der IC-Beinchen) bedingt sein. In 2a werden
die Anschlusskontakte 18 des IC's 12 sowohl von den Kontaktspitzen 20 der
ersten Kontaktfedern 14 als auch von den Kontaktspitzen 22 der zweiten
Kontaktfedern 16 an Bereichen mit unterschiedlichem Höhenniveau
kontaktiert. Der Federweg B der ersten Kontaktfedern 14 muss
für diese Kontaktierung
nicht oder nur sehr wenig begrenzt werden.
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Bei
der in 2b dargestellten Lage des IC's 12 relativ
zur Kontaktierungseinheit 10 werden die Anschlusskontakte 18 von
den Kontaktspitzen 20 und 22 auf einem nahezu
waagerechten Abschnitt kontaktiert. Die ersten Kontaktfedern 14 zur
Kontaktierungseinheit 10 sollten also vorteilhafterweise
so ausgebildet sein, dass sie grundsätzlich beide Positionen (die
in 2a und die in 2b gezeigte
Position) erreichen können,
um verschiedene Chargen nacheinander vermessen zu können. Damit
auch bei einem Testeinsatz zum Testen von Anschlusskontakten 18 in
der Lage nach 2b der Hubweg jeder einzelnen
Kontaktfeder 14 und 16 bei der Testung des IC's 12 im
Wesentlichen gleich groß ist
und nicht der Hubweg der ersten Kontaktfedern 14 ständig größer als
der der zweiten Kontaktfedern 16, wird der Hubweg der ersten
Kontaktfedern 14 erfindungsgemäß begrenzt. Dabei wird das
Anschlagelement 24 vor dem Testeinsatz im Rahmen einer
Justage entsprechend dem Pfeil A so verstellt, dass die Kontaktspitze 20 zur
Kontaktspitze 22 das dargestellte Höhenniveau einnimmt. Die Verstellung
des Anschlagelements 24 in Richtung des Pfeils A bewirkt
dabei eine Verstellung der ersten Kontaktfeder 14 in Richtung
des Pfeils B. Bei der Verstellung des Anschlagelements 24,
wie in 2b gegenüber 2a dargestellt,
wird die Vorspannung der ersten Kontaktfeder 14 bei der
Verstellung gegenüber
der in 2a gezeigten vergrößert.
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Die 3 und 4 zeigen
einen vollständigen
Kontaktblock 11, welcher vom Wirkprinzip her wie die Kontaktierungseinheit 10 gemäß den 1 bis 2b aufgebaut
ist. Ein derartiger Kontaktbock 11 wird auch als „Plunge-to-Board-Schnittstelle" bezeichnet. Der
Kontaktblock 11 weist ein Grundelement 13 auf,
das die Basis zur Aufnahme der neun ersten Kontaktfedern 14 und
der neun zweiten Kontaktfedern 16 bildet. Wie schematisch
bereits in den 1, 2a und 2b gezeigt,
werden die ersten Kontaktfedern 14 von einer ersten Klemmplatte 30 und
die zweiten Kontaktfedern 16 von einer zweiten Klemmplatte 32 gelagert
und geführt.
Unterhalb der ersten Kontaktfedern 14 ist das Anschlagelement 24 angeordnet,
das auf einer Auflagefläche 40 des Grundelements 13 aufliegt.
Die Klemmplatten 30 und 32 werden mit vier Schrauben 33 an
dem Grundelement 13 befestigt. In dem in 4 dargestellten
Zustand des Kontaktblocks 11 sind sämtliche Kontaktfedern 14 und 16 wie
auch das Anschlagelement 24 in ihrer Lage fixiert. Zur
Veränderung
der Lage der ersten Kontaktfedern 14 müssen die vier Schrauben 33 etwas
gelöst
werden und es kann mittels des Anschlagelements 24 eine
Justage des freien Hubs B der ersten Kontaktfedern 14 vorgenommen
werden. Die Justage erfolgt dabei manuell durch Verschiebung von
zwei Einstellsegmenten 25, die an das Anschlagelement 24 seitlich
angeformt sind und durch Ausnehmungen 15 hindurchragen,
die in zwei sich gegenüberliegenden
Seitenwänden
des Grundelements 13 angeordnet sind.
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Um
die bei der Justage der ersten Kontaktfedern 14 geforderte
hohe Genauigkeit sicherzustellen, werden bei der manuellen Verstellung
des Anschlagelements 24 Hilfsmittel eingesetzt, die vor
die Einstellsegmente 25 in die Ausnehmungen 15 eingesetzt
werden. Als Hilfsmittel kommen dabei zum Beispiel Parallelstücke und/oder
Fühlerlehren
zum Einsatz, deren Außenmaße auf bis
zu +/–0.01
Millimeter genau gefertigt sind.
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In 4 ist
der in 3 gezeigte Kontaktblock 11 zur Verdeutlichung
vertikal geschnitten dargestellt, wobei der Schnitt die Ebene eines
Kontaktfederpaares darstellt. Das Anschlagelement 24 weist in
dieser Ausführungsform
anstelle der schiefen Ebene eine konvexe Anschlagkontur 23 auf,
die mit der schiefen Ebene 28 der ersten Kontaktfeder 14 zusammenwirkt.
Sowohl die erste Kontaktfeder 14 als auch die zweite Kontaktfeder 16 weisen
einen biegebalkenähnlichen
Abschnitt 42 und 44 auf. Die biegebalkenähnlichen
Abschnitte 42, 44 eines Kontaktfederpaares 14, 16 liegen
dabei im Kontaktblock 11 übereinander. Der biegebalkenähnliche
Abschnitt 44 der zweiten Kontaktfeder 16 weist
an einem ersten Ende im Kontaktblock einen verstärkten Bereich 46 zur
besseren Fixierung zwischen der ersten Klemmplatte 30 und
der zweiten Klemmplatte 32 auf. Die erste Kontaktfeder 14 ist
insgesamt stärker
als die zweite Kontaktfeder 16 ausgebildet. Die erste Kontaktfeder 14 ist
in dieser Ausführungsform
im Bereich des ersten Endes zwischen dem Anschlagelement 24 und
der ersten Klemmplatte 30 geklemmt. Die zweiten Enden der
biegebalkenähnlichen
Abschnitte 42 und 44 der Kontaktfedern 14 und 16 ragen
aus dem Kontaktblock 11 heraus und weisen jeweils rechtwinklig
nach oben abgewinkelt eine Kontaktspitze 20 und 22 auf,
so dass diese nebeneinander liegen. Die Kontaktspitzen 22 der
zweiten Kontaktfedern 16 liegen dabei mehr innen, d. h.
zum Kontaktblock 11 hin und die Kontaktspitzen 20 der
ersten Kontaktfedern 14 mehr außen, d. h. vom Kontaktblock 11 weg.
Unterhalb der Kontaktspitze 20 der ersten Kontaktfeder 14 bildet
jeweils ein dreieckförmiger Teil 31 der
ersten Kontaktfeder 14 einen dreieckförmigen Ausschnitt 29,
dessen Hypotenuse die Anlaufkontur bzw. eine Anlaufschräge (schiefe
Ebene 28) ist, die schräg
nach unten zum Kontaktblock 11 hin verläuft. Eine horizontale Verstellung
des Anschlagelements 24 in den dreieckförmigen Ausschnitt 29 hinein
bewirkt, wie schon anhand der 1 bis 2b erläutert, eine
vertikale Verstellung B der Kontaktspitze 20 der ersten
Kontaktfeder 14.
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Sowohl
die ersten Kontaktfedern 14 als auch die zweiten Kontaktfedern 16 weisen
linksseitig ihrer Klemmstelle Kontaktfahnen 48 und 50 auf,
die C-förmig
in einer Ausnehmung 52 des Grundelements 13 zwischen
dessen Seitenwänden
in einer gemeinsamen Ebene, die in diesem Fall gleich der Schnittebene
ist, geführt
werden. Am Ende der Kontaktfahnen 48 und 50 befindet
sich jeweils ein Kontaktstift 54 und 56 zum Anschluss
an eine in 4 nicht dargestellte Testapparatur.
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5 zeigt
eine Testvorrichtung 60 zum Testen eines IC's 12 mit
zwei Kontaktblöcken 11,
die auf einer Trägerplatte 62 angeordnet
sind. Das gezeigte IC 12 weist auf zwei sich gegenüber liegenden
Seiten wieder jeweils eine Anzahl von neun Anschlusskontakten 18 auf,
die in dem in 5 dargestellten Testzustand
jeweils von einem Kontaktfederpaar 14, 16 kontaktiert
werden. Die Trägerplatte 62 ist
als Leiterplatte Teil einer Testapparatur, die die entsprechenden
Testspannungen bzw. Testströme
zur Verfügung stellt
und die während
der Testung anfallenden Testergebnisse speichert.
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Die 6 zeigt
schematisch eine weitere Ausführungsform
einer Kontaktierungseinheit 100, bei der im Unterschied
zu den vorherigen Ausführungsbeispielen
jeder einzelnen von neun ersten Kontaktfedern 114 ein separates
Anschlagelement 124 mit einer Anschlagkontur in Form einer
schiefen Ebene 126 zugeordnet ist. Die schiefe Ebene 126 wirkt
bei der Begrenzung des Federweges B der Kontaktfedern 114 mit
einer an jeder Kontaktfeder 114 ausgebildeten schiefen
Ebene 128 zusammen. Die neun ersten Kontaktfedern 114 sind
auch hier wieder jeweils in einer Nut 134 einer ersten
Klemmplatte 130 und neun zweite Kontaktfedern 116 jeweils
in einer Nut 136 einer zweiten Klemmplatte 132 gelagert
und geführt.
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Die 7, 8 und 9 zeigen
einen Kontaktblock 111, der hinsichtlich seiner Wirkungsweise
der in 6 schematisch dargestellten Kontaktierungseinheit 100 entspricht.
Der in 7 gezeigte Kontaktblock 111 besteht ähnlich dem
in den 3 bis 5 gezeigten Kontaktblock 11 aus
einem Grundelement 113, einer ersten Klemmplatte 130,
einer zweiten Klemmplatte 132 sowie vier Schrauben 133.
Die ersten Kontaktfedern 114 sind im Testeinsatz bei festgezogenen
Schrauben 133 zwischen neun einzelnen Anschlagelementen 124 – welche
das Anschlagelement 24 in dem Ausführungsbeispiel gemäß den 3 und 4 ersetzen – und der
ersten Klemmplatte 130 geklemmt. Die zweiten Kontaktfedern 116 sind
dann wieder zwischen der ersten Klemmplatte 130 und der
zweiten Klemmplatte 132 festgeklemmt. Jede der ersten Kontaktfedern 114 liegt
dabei in einer Nut, die in das unterhalb jeder ersten Kontaktfeder 114 angeordnete
Anschlagelement 124 eingearbeitet ist. Nach oben ragt ein
Teil der ersten Kontaktfedern 114 in die Nuten 134 der ersten
Klemmplatte 130 hinein. Die zweiten Kontaktfedern 116 sind
in den Nuten 136 der zweiten Klemmplatte 132 gelagert.
Die Nuten 134, 136 definieren gleichzeitig den
seitlichen Abstand der Kontaktfedern 114, 116 zueinander.
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Dies
ist besonders gut in 8 zu sehen, welche den Kontaktblock 111 in
einem Zustand zeigt, in dem die zweite Klemmplatte 132 samt
der zweiten Kontaktfedern 116 sowie die erste Klemmplatte 130 entfernt
sind. Dadurch ist die Lage der ersten Kontaktfedern 114 auf
den Anschlagelementen 124 besser zu erkennen. Diese weisen
in ihrem hinteren Bereich jeweils eine der Breite der Nut 134 entsprechende
Ausnehmung 137 auf, in der jeweils eine Kontaktfahne 148 einer
ersten Kontaktfeder 114 und eine Kontaktfahne 150 einer
zweiten Kontaktfeder 116 (vgl. 7) nebeneinander
geführt
sind.
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Die
in 9 dargestellte Seitenansicht des Kontaktblocks 111 zeigt
die veränderte
Höhenlage
einer einzelnen Kontaktspitze 120 einer ersten Kontaktfeder 114 gegenüber den übrigen ersten
Kontaktfedern 114. Außerdem
ist mit a der Abstand zwischen zwei ersten Kontaktfedern 114 angegeben,
der auch für
die zweiten Kontaktfedern 116 gilt, die in dieser Ansicht
hinter den ersten Kontaktfedern angeordnet sind. Der Abstand a beträgt bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel
1 mm. Er kann je nach Abstand der Anschlusskontakte der zu testenden
elektronischen Bauelemente in einem bevorzugten Bereich zwischen
0,4 bis 2 mm liegen. Durch Austausch der Anschlagelemente 124 und
der Klemmplatten 130, 132, die entsprechend dem
gewünschten
Abstand a Nuten 134, 136 mit korrespondierendem
Abstand a aufweisen, können
dieser Abstand und die Anzahl der Federn angepasst werden. Mit b
ist die Breite und mit h die Höhe
des Kontaktblocks 111 symbolisiert. Die Breite b beträgt für dieses
Ausführungsbeispiel 15
mm und die Höhe
h 12 mm. Die Tiefe t, in 8 dargestellt, beträgt 13 mm.
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Der
Kontaktblock 11 gemäß den 3 und 4 kann
gleiche oder ähnliche
Abmessung aufweisen.
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In 9 sind
ebenfalls gut die unten aus dem Kontaktblock 111 herausragenden
Kontaktstifte 154 der ersten Kontaktfedern 114 zu
erkennen. Die Kontaktstifte 156 der zweiten Kon taktfedern 116 sind in 9 nicht
zu erkennen, da sie genau hinter den Kontaktstiften 154 angeordnet
sind.
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Mit
Hilfe der in den 6 bis 9 dargestellten
Kontaktierungseinheit 100 bzw. des Kontaktblocks 111 lässt sich
die Höhenlage
jeder einzelnen Kontaktspitze 120 der ersten Kontaktfedern 114 relativ
zur Höhenlage
der Kontaktspitzen 122 der zweiten Kontaktfedern 116 separat
einstellen. Weicht z. B. die Form eines einzelnen Anschlusskontaktes
der IC's einer gesamten
Charge zum Beispiel aufgrund eines Fertigungsfehlers von den übrigen Anschlusskontakten
ab, kann die erste Kontaktfeder 114, die zur Kontaktierung
des in seiner Form von den übrigen
Anschlusskontakten abweichenden Anschlusskontakts vorgesehen ist,
so eingestellt werden, dass die Kontaktspitze 120 dieser
ersten Kontaktfeder 114 eine der Geometrie des Anschlusskontaktes
angepasste Höhenlage
aufweist. Damit ist der frei bewegliche Hub dieser einzelnen ersten
Kontaktfeder 114 verringert, d. h. die Kontaktfeder muss
nach der Testung eines IC's
nicht ganz in die entspannte Ausgangslage zurückkehren, sondern nur in die
ideale Kontaktlage, die an die spezifische Form des einzelnen Anschlusskontaktes
angepasst ist. Mit der separaten Einstellbarkeit jeder einzelnen
ersten Kontaktfeder 114 gegenüber den zweiten Kontaktfedern 116 kann auch
hier gewährleistet
werden, dass jede der ersten Kontaktfedern 114 und jede
der zweiten Kontaktfedern 116 im Wesentlichen den gleichen
Hub vollziehen müssen.
Das führt
zu nahezu gleicher Belastung der einzelnen Federn und zu einer nahezu übereinstimmenden
Standzeit der Kontaktfedern 114 und 116. Der Ausfall
einer einzelnen Kontaktfeder 114 oder 116 vor
den übrigen
Kontaktfedern 114 und 116 kann somit weitestgehend
vermieden werden.
-
Es
wird abschließend
noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend
beschriebenen Kontaktierungseinheiten lediglich um Ausfühungsbeispiele
handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert
werden können,
ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Weiterhin schließt die Verwendung
der unbestimmten Artikel „ein" bzw. „eine" nicht aus, dass
die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können.
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- 10,
100
- Kontaktierungseinheit
- 11,
111
- Kontaktierungseinheit/Kontaktblock
- 12
- elektronisches
Bauelement/IC
- 13,
113
- Grundelement
- 14,
114
- erste
Kontaktfeder
- 15
- Ausnehmung
- 16,
116
- zweite
Kontaktfeder
- 18
- Anschlusskontakt
- 20,
22, 120, 122
- Kontaktbereich/Kontaktspitze
- 23
- Anschlagkontur
- 24,
124
- Anschlagelement
- 25
- Einstellsegment
- 26,
126
- Anschlagkontur/schiefe
Ebene
- 28,
128
- Anlaufkontur/schiefe
Ebene
- 29
- dreieckförmiger Ausschnitt
- 30,
130
- erste
Klemmplatte
- 31
- Teil
der ersten Kontaktfedern 14
- 32,
132
- zweite
Klemmplatte
- 33,
133
- Schraube
- 34,
134, 36, 136
- Nut
- 137
- Ausnehmung
- 40
- Auflagefläche
- 42,
44
- biegebalkenähnlicher
Abschnitt
- 46
- verstärkter Bereich
- 48,
148, 50, 150
- Kontaktfahnen
- 52
- Ausnehmung
- 54,
154, 56, 156
- Kontaktstift
- 60
- Testvorrichtung
- 62
- Trägerplatte
- A
- Verstellrichtungen
des Anschlagelements 24, 124
- B
- Federweg
- a
- Abstand
der Kontaktfedern
- b
- Breite
des Kontaktblocks
- h
- Höhe des Kontaktblocks
- t
- Tiefe
des Kontaktblocks