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Die
vorliegende Anmeldung betrifft neue monodisperse oder heterodisperse,
gelförmige
oder makroporöse,
mittel- oder starkbasische Anionenaustauscher auf Basis wenigstens
einer monovinylaromatischen Verbindung und wenigstens einer polyvinylaromatischen
Verbindung, die sowohl Carboxylgruppen COOR3 als auch
-(CH2)mNR1R2 und/oder -(CH2)mNR1R2R4 Gruppen enthalten,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie deren Verwendung, insbesondere
die Verwendung der monodispersen Anionenaustauscher in der Hydrometallurgie.
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Für eine Vielzahl
von Trennproblemen in der Technik werden heute bereits Anionenaustauscher
eingesetzt. So werden sie unter Anderem eingesetzt zur Entfernung
von Anionen aus wässrigen
oder organischen Lösungen,
zur Entfernung von Anionen aus Kondensaten, zur Entfernung von Farbpartikeln
aus wässrigen
oder organischen Lösungen
oder zur Entfernung von organischen Komponenten aus wässrigen
Lösungen,
beispielsweise von Huminsäuren
aus Oberflächenwasser.
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Weiterhin
können
Anionenaustauscher zur Reinigung und Aufarbeitung von Wässern in
der chemischen Industrie und Elektronikindustrie, insbesondere zur
Herstellung von Reinstwasser oder aber in Kombination mit gelförmigen und/oder
makroporösen
Kationenaustauschern zur Vollentsalzung wässriger Lösungen und/oder Kondensaten
eingesetzt werden.
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Über diese
bekannten Anwendungen hinaus möchte
man neue Anwendungsbereiche für
Anionenaustauscher erschließen,
für die
derzeit bekannte Anionenaustauscher nicht geeignet sind oder kein
hinreichendes Adsorptionsvermögen
zeigen.
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Es
besteht daher ein Bedarf an neuen Anionenaustauschern auf Basis
wenigstens einer monovinylaromatischen Verbindung, bevorzugt Styrol,
und wenigstens einer polyvinylaromatischen Verbindung, die eine verbesserte
Austauschkinetik sowie Selektivität für abzutrennende Ionen zeigen
sowie eine hohe mechanische und osmotische Stabilität, in Säulenverfahren
einen niedrigeren Druckverlust, keinen Abrieb, sowie einen deutlich
niedrigeren Druckverlust aufweisen, als die Ionenaustauscher gemäß dem Stand
der Technik.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun, Anionenaustauscherharze
mit dem zuvor beschriebenen Anforderungsprofil für die Entfernung von Stoffen,
bevorzugt mehrwertigen Anionen, aus Flüssigkeiten, bevorzugt wässrigen
Medien oder Gasen bereitzustellen, sowie die Bereitstellung eines
Verfahrens zu deren Herstellung. Zu Stoffen im Sinne der vorliegenden
Erfindung zählen
auch Wertmetalle.
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Die
Lösung
und somit Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind neue monodisperse
oder heterodisperse, gelförmige
oder makroporöse,
mittel- oder starkbasische Anionenaustauscher auf Basis wenigstens einer
monovinylaromatischen Verbindung und wenigstens einer polyvinylaromatischen
Verbindung die sowohl Carboxylgruppen COOR3 als
auch -(CH2)mNR1R2 und/oder -(CH2)mNR1R2R4 Gruppen enthalten,
worin
R1 für C1-C4-Alkyl, bevorzugt CH3,
oder für
eine Hydroxyalkylgruppe mit C1-C4-Alkyl steht,
R2 für C1-C4-Alkyl, bevorzugt
CH3 oder für eine Hydroxyalkylgruppe mit
C1-C4-Alkyl steht,
R3 für
H und/oder Na und/oder K steht,
R4 für C1-C4-Alkyl, bevorzugt
CH3, oder für eine Hydroxyalkylgruppe mit
C1-C4-Alkyl steht
und
m für
eine ganze Zahl von 1 bis 4 steht.
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Man
erhält
diese neuen Anionenaustauscher ausgehend von Perlpolymerisaten auf
der Basis wenigstens einer monovinylaromatischen Verbindung und
wenigstens einer als Vernetzer fungierenden polyvinylaromatischen
Verbindung mit zusätzlichen
(C1-C4-Alkyl)acrylverbindungen.
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Überraschenderweise
zeigen diese neuen Anionenaustauscher verbesserte Ausbeuten bei
ihrer Herstellung, im Falle makroporöser Anionenaustauscher größere Poren
und kleinere spezifische Oberfläche
sowie bei ihrer Anwendung eine bessere Kinetik als Anionenaustauscher,
wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft aber auch ein Verfahren zur Herstellung
der neuen, monodispersen oder heterodispersen, gelförmigen oder
makroporösen
Anionenaustauscher auf Basis wenigstens einer monovinylaromatischen
Verbindung und wenigstens einer polyvinylaromatischen Verbindung,
die sowohl Carboxylgruppen COOR3 als auch
-(CH2)mNR1R2 und/oder -(CH2)mNR1R2R4 Gruppen enthalten,
worin
R1 für C1-C4-Alkyl, bevorzugt CH3,
oder für
eine Hydroxyalkylgruppe mit C1-C4-Alkyl steht,
R2 für C1-C4-Alkyl, bevorzugt
CH3, oder für eine Hydroxyalkylgruppe mit
C1-C4-Alkyl steht,
R3 für
H und/oder Na und/oder K steht,
R4 für C1-C4-Alkyl, bevorzugt
CH3, oder für eine Hydroxyalkylgruppe mit
C1-C4-Alkyl steht
und
m für
eine ganze Zahl 1, 2, 3, oder 4 steht,
dadurch gekennzeichnet,
dass man
- a) Monomertröpfchen aus einem Gemisch einer
monovinylaromatischen Verbindung, einer polyvinylaromatischen Verbindung,
einer (C1-C4-Alkyl)acrylverbindung,
gegebenenfalls einem Initiator oder einer Initiator-Kombination,
sowie gegebenenfalls einem Porogen zu einem vernetzten Perlpolymerisat
umsetzt,
- b) das erhaltene Perlpolymerisat aus a) mit schwachbasischen
anionenaustauschenden Aminomethylgruppen Gruppen funktionalisiert
und in diesem Schritt, der eine Behandlung mit wässrigen Verseifungsmitteln, bevorzugt
eine natronalkalische Behandlung, einschließt, die copolymerisierten (C1-C4-Alkyl)acrylverbindungen
zu (C1-C4-Alkyl)acrylsäuregruppen
mit dem COOR3-Rest umsetzt.
- c) das erhaltene Perlpolymerisat aus b), das nun schwachbasische
anionenaustauschende Aminomethylgruppen enthält, zu Perlpolymerisaten mit
mittel- und/oder starkbasischen anionenaustauschenden Gruppen mit
zusätzlichen
Carboxylgruppen COOR3 umsetzt.
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Als
Hydroxyalkylgruppen in den Resten R1, R2 und R4 werden -CH2OH, -CH2CH2OH, -CH2CH2CH2OH, -CH2CH(CH2)OH, -CH2CH(OH)CH3, -CH2CH2CH2CH2OH, -CH2CH2CH(OH)CH3, -CH2CH(CH2OH)CH3, -C(CH2OH)(CH3)2, und -CHOHCH2CH2CH3 bevorzugt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung monodisperse oder heterodisperse,
gelförmige
oder makroporöse,
mittel- oder starkbasische Anionenaustauscher auf Basis wenigstens
einer monovinylaromatischen Verbindung und wenigstens einer polyvinylaromatischen
Verbindung die sowohl Carboxylgruppen COOR
3 als
auch -(CH
2)
mNR
1R
2 und/oder -(CH
2)
mNR
1R
2R
4 Gruppen enthalten,
der allgemeinen Formel (I), die sich während des Verfahrensschrittes
b) ausbilden
worin
x
= 0,01-0,3
y = 0,7-0,99
z = 0,01-0,2
A für H oder
C
1-C
4-Alkyl, bevorzugt
CH
3, steht
m für eine ganze Zahl 1, 2, 3,
oder 4 steht
R
1 für C
1-C
4-Alkyl, bevorzugt CH
3,
oder für
eine Hydroxyalkylgruppe mit C
1-C
4-Alkyl steht,
R
2 für C
1-C
4-Alkyl, bevorzugt
CH
3, oder für eine Hydroxyalkylgruppe mit
C
1-C
4-Alkyl 4 steht,
R
3 für
H und/oder Na und/oder K steht und
R
4 für C
1-C
4-Alkyl, bevorzugt
CH
3, oder für eine Hydroxyalkylgruppe mit
C
1-C
4-Alkyl steht,
wobei
mit
in
Formel (I) das Polymergerüst,
bevorzugt aus Styrol- und Divinylbenzol-Einheiten, angedeutet ist.
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In
einer besonders bevorzugten Asführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die monodisperse Form der neuen
Anionenaustauscher.
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Um
makroporöse,
also großporige,
Anionenaustauscher zu erhalten, werden die erfindungsgemäßen Anionenaustauscher
auf Basis wenigstens einer monovinylaromatischen Verbindung und
wenigstens einer polyvinylaromatischen Verbindung, die sowohl Carboxylgruppen
COOR3 als auch -(CH2)mNR1R2-Gruppen und/oder
-(CH2)mNR1R2R4 enthält, bevorzugt
aus Perlpolymerisaten unter Einsatz von Porogen hergestellt.
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Das
dabei einzusetzende monodisperse, vernetzte, vinylaromatische Grundpolymerisat
auf der Basis einer monovinylaromatischen Komponente und einer als
Vernetzer fungierenden polyvinylaromatischen Verbindung mit zusätzlich (C
1-C
4-Alkyl)acrylverbindungen
wird in der
WO 2005/049190 beschrieben.
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Bei
dessen Herstellung – Verfahrensschritt
a) – wird
mindestens eine monovinylaromatische Verbindung, mindestens eine
polyvinylaromatische Verbindung sowie mindestens eine (C1-C4-Alkyl)acrylverbindung eingesetzt.
Es ist jedoch auch möglich,
Mischungen zweier oder mehrerer monovinylaromatischer Verbindungen
und Mischungen zweier oder mehrerer polyvinylaromatischer Verbindungen
einzusetzen.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
einzusetzende (C1-C4-Alkyl)acrylverbindungen
sind monoethylenisch ungesättigte
Verbindungen wie (Meth)acrylsäurealkylester,
(Meth)acrylnitrile, (Meth)acrylsäure.
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind Acrylsäuremethylester,
Methacrylsäuremethylester
und Acrylnitril. Insbesondere bevorzugt werden im Sinne der vorliegenden
Erfindung Acrylnitril oder Acrylsäuremethylester eingesetzt.
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Die
(C1-C4-Alkyl)acrylverbindungen
werden im Allgemeinen in Mengen von 1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
von 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Summe aller Monomeren eingesetzt.
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Als
monovinylaromatische Verbindungen im Sinne der vorliegenden Erfindung
werden in Verfahrensschritt a) bevorzugt monoethylenisch ungesättigte Verbindungen,
besonders bevorzugt Styrol, Vinyltoluol, Ethylstyrol, α-Methylstyrol,
Chlorstyrol, Chlormethylstyrol, Acrylsäurealkylester oder Methacrylsäurealkylester eingesetzt.
Ganz besonders bevorzugt wird Styrol oder Mischungen aus Styrol
mit den vorgenannten Monomeren eingesetzt.
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Erfindungsgemäß als Vernetzer
einzusetzende polyvinylaromatische Verbindungen sind multifunktionelle
ethylenisch ungesättigte
Verbindungen wie bevorzugt Divinylbenzol, Divinyltoluol, Trivinylbenzol,
Divinylnaphtalin, Trivinylnaphtalin, 1,7-Octadien, 1,5-Hexadien,
Ethylenglycoldimethacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat oder
Allylmethacrylat. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt wird Divinylbenzol eingesetzt.
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Die
polyvinylaromatischen Verbindungen werden im Allgemeinen in Mengen
von 1-20 Gew.-%, vorzugsweise 2-12 Gew.-%, besonders bevorzugt 4-10
Gew.-%, bezogen auf die monovinylaromatische Verbindung (im Folgenden
auch als Monomer bezeichnet) oder deren/dessen Mischung mit weiteren
Monomeren eingesetzt. Die Art der polyvinylaromatischen Verbindungen
wird im Hinblick auf die spätere
Verwendung des kugelförmigen
Polymerisats ausgewählt.
Divinylbenzol ist deshalb besonders bevorzugt wozu für die meisten Anwendungen kommerzielle
Divinylbenzolqualitäten,
die neben den Isomeren des Divinylbenzols auch Ethylvinylbenzol
enthalten, ausreichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kommen mikroverkapselte Monomertröpfchen zum
Einsatz.
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Für die Mikroverkapselung
der Monomertröpfchen
kommen die für
den Einsatz als Komplexkoazervate bekannten Materialien in Frage,
insbesondere Polyester, natürliche
oder synthetische Polyamide, Polyurethane oder Polyharnstoffe.
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Als
natürliches
Polyamid ist beispielsweise Gelatine besonders gut geeignet. Diese
kommt insbesondere als Koazervat und Komplexkoazervat zur Anwendung.
Unter gelatinehaltigen Komplexkoazervaten im Sinne der vorliegenden
Erfindung werden vor allem Kombinationen von Gelatine mit synthetischen
Polyelektrolyten verstanden. Geeignete synthetische Polyelektrolyte
sind Copolymerisate mit eingebauten Einheiten von Maleinsäure, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid
und Methacrylamid. Besonders bevorzugt werden Acrylsäure und
Acrylamid eingesetzt. Gelatinehaltige Kapseln können mit üblichen Härtungsmitteln wie beispielsweise
Formaldehyd oder Glutardialdehyd gehärtet werden. Die Verkapselung
von Monomertröpfchen
mit Gelatine, gelatinehaltigen Koazervaten und gelatinehaltigen
Komplexkoazervaten wird in der
EP-A
0 046 535 eingehend beschrieben. Die Methoden der Verkapselung
mit synthetischen Polymeren sind bekannt. Gut geeignet ist beispielsweise
die Phasengrenzflächenkondensation,
bei der eine im Monomertröpfchen
gelöste
Reaktivkomponente (beispielsweise ein Isocyanat oder ein Säurechlorid)
mit einer zweiten, in der wässrigen
Phase gelösten
Reaktivkomponente (beispielsweise einem Amin), zur Reaktion gebracht
wird.
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Die
gegebenenfalls mikroverkapselten Monomertröpfchen enthalten gegebenenfalls
einen Initiator oder Mischungen von Initiatoren zur Auslösung der
Polymerisation. In diesem Fall geeignete Initiatoren sind beispielsweise
Peroxyverbindungen wie Dibenzoylperoxid, Dilauroylperoxid, Bis (p-chlorbenzoyl)peroxid,
Dicyclohexylperoxydicarbonat, tert.-Butylperoctoat, tert.-Butylperoxy-2-ethyl-hexanoat, 2,5-Bis(2-ethylhexanoylperoxy)-2,5-dimethylhexan
oder tert.-Amylperoxy-2-ethylhexan,
sowie Azoverbindungen wie 2,2'-Azobis(isobutyronitril)
oder 2,2'-Azobis(2-methylisobutyronitril).
Im Falle des Einsatzen von Initiatoren werden diese im Allgemeinen
in Mengen von 0,05 bis 2,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 1,5 Gew.-%,
bezogen auf die Monomeren-Mischung,
angewendet.
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Der
Initiator wird nur bei der Mikroverkapselung zugegeben.
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Als
weitere Zusätze
in den gegebenenfalls mikroverkapselten Monomertröpfchen können Porogene verwendet
werden, insbesondere um im kugelförmigen Polymerisat eine makroporöse Struktur
und damit großporige
Anionenaustauscher zu erzeugen. Ohne den Einsatz von Porogen erhält man gelförmige Anionenaustauscher.
Die Begriffe makroporös
oder gelförmig
sind in der Fachliteratur bereits eingehend beschrieben worden.
Als Porogen sind vor allem organische Substanzen geeignet, die sich
im Monomeren lösen,
das Polymerisat aber schlecht lösen
bzw. quellen (Fällmittel
für Polymere)
beispielsweise aliphatische Kohlenwasserstoffe (Farbenfabriken Bayer
DBP 1045102, 1957; DBP 1113570, 1957). Um erfindungsgemäß makroporöse Anionenaustauscher
zu erzeugen, werden deshalb bevorzugt Hexan, Octan, Isooctan, Isododecan,
Methylethylketon, Butanol oder Octanol oder deren Isomere eingesetzt.
Alternativ können
aber auch Alkohole mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen als Porogen zur
Herstellung der monodispersen, makroporösen Perlpolymerisate auf Styrol/Divinylbenzol-Basis
eingesetzt werden wie in
US-A
4 382 124 beschrieben. Dort wird ferner eine Übersicht
der Herstellmethoden makroporöser
Perlpolymerisate gegeben.
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Das
gegebenenfalls mikroverkapselte Monomertröpfchen kann gegebenenfalls
auch bis zu 30 Gew.-% (bezogen auf das Monomer) vernetztes oder
unvernetztes Polymer enthalten. Bevorzugte Polymere leiten sich
aus den vorgenannten Monomeren, besonders bevorzugt von Styrol,
ab.
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Als
monodispers werden in der vorliegenden Anmeldung solche Stoffe bezeichnet,
bei denen mindestens 90 Volumen- oder Massen-% der Teilchen einen
Durchmesser besitzen, der in dem Intervall mit der Breite von ±10 % des
häufigsten
Durchmessers um den häufigsten
Durchmesser herum liegt.
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Zum
Beispiel bei einem Stoff mit häufigstem
Durchmesser von 0,5 mm liegen mindestens 90 Volumen- oder Massen-%
in einem Größenintervall
zwischen 0,45 mm und 0,55 mm, bei einem Stoff mit häufigstem Durchmesser
von 0,7 mm liegen mindestens 90 Volumen- oder Massen-% in einem
Größenintervall
zwischen 0,7 mm und 0,63 mm. Neben der Fraktionierung heterodisperser
Ionenaustauscher durch Siebung unterscheidet man im Wesentlichen
zwei Direktherstellungsverfahren nämlich das Verdüsen oder
Jetting und das Seed-Feed-Verfahren. Beide Varianten werden erfindungsgemäß zur Herstellung
der Vorstufe der Anionenaustauscher, nämlich zur Synthese der Perlpolymerisate,
eingesetzt bevor diese funktionalisiert werden. Im Falle des Seed-Feed-Verfahrens kann
auch ein monodisperser Feed eingesetzt werden, der seinerseits zuvor durch
Siebung oder Jetting erzeugt wurde. Verwiesen sei an dieser Stelle
auf
US-A 4 444 961 ,
EP-A 0 046 535 ,
US-A 4 419 245 und
WO 93/12167 . Für die Synthese
der heterodispersen Form der erfindungsgemäßen Anionenaustauscher sei
auf
US-A 4 077 918 und
US-A 4 952 608 verwiesen.
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Die
mittlere Teichengröße der monodispersen,
gegebenenfalls mikroverkapselten Monomertröpfchen beträgt 10-1000 µm, vorzugsweise 100-1000 µm.
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Bei
der Herstellung der Perlpolymerisate gemäß Verfahrensschritt a) kann
die wässrige
Phase gegebenenfalls einen gelösten
Polymerisationsinhibitor enthalten. Als Inhibitoren im Sinne der
vorliegenden Erfindung kommen sowohl anorganische als auch organische
Stoffe in Frage. Beispiele für
anorganische Inhibitoren sind Stickstoffverbindungen wie Hydroxylamin,
Hydrazin, Natriumnitrit und Kaliumnitrit, Salze der phosphorigen
Säure wie
Natriumhydrogenphosphit sowie schwefelhaltige Verbindungen wie Natriumdithionit,
Natriumthiosulfat, Natriumsulfit, Natriumbisulfit, Natriumrhodanid
und Ammoniumrhodanid. Beispiele für organische Inhibitoren sind
phenolische Verbindungen wie Hydrochinon, Hydrochinonmonomethylether,
Resorcin, Brenzkatechin, tert.-Butylbrenzkatechin, Pyrogallol und
Kondensationsprodukte aus Phenolen mit Aldehyden. Weitere geeignete
organische Inhibitoren sind stickstoffhaltige Verbindungen. Hierzu
gehören
Hydroxylaminderivate wie beispielsweise N,N-Diethylhydroxylamin,
N-Isopropylhydroxylamin sowie sulfonierte oder carboxylierte N-Alkylhydroxylamin-
oder N,N-Dialkylhydroxylaminderivate,
Hydrazinderivate wie beispielsweise N,N-Hydrazinodiessigsäure, Nitrosoverbindungen
wie beispielsweise N-Nitrosophenylhydroxylamin, N-Nitrosophenylhydroxylamin-Ammoniumsalz
oder N-Nitrosophenylhydroxylamin-Aluminiumsalz. Die Konzentration
des Inhibitors besträgt
in solchen Fällen
5-1000 ppm (bezogen auf die wässrige
Phase), vorzugsweise 10-500 ppm, besonders bevorzugt 10-250 ppm.
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Die
Polymerisation der gegebenenfalls mikroverkapselten Monomertröpfchen zum
kugelförmigen, Perlpolymerisat
erfolgt, wie bereits oben erwähnt,
gegebenenfalls in Anwesenheit eines oder mehrerer Schutzkolloide
in der wässrigen
Phase. Als Schutzkolloide eignen sich natürliche oder synthetische wasserlösliche Polymere,
wie beispielsweise Gelatine, Stärke,
Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure oder
Copolymerisate aus (C1-C4-Alkyl)acrylsäure und
(C1-C4-Alkyl)acrylsäureestern.
Bevorzugte Varianten der (C1-C4-Alkyl)acrylsäure und
(C1-C4-Alkyl)acrylsäureestern
sind die (Met)acrylsäureester
und die (Met)acrylsäurel.
Sehr gut geeignet sind auch Cellulosederivate, insbesondere Celluloseester
und Celluloseether, wie Carboxymethylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose,
Methylhydroxypropylcellulose und Hydroxyethylcellulose. Besonders
gut geeignet ist Gelatine. Die Einsatzmenge der Schutzkolloide beträgt in solchen Fällen im
Allgemeinen 0,05 bis 1 Gew.-% bezogen auf die wässrige Phase, vorzugsweise
0,05 bis 0,5 Gew.-%.
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Die
Polymerisation zum kugelförmigen
Perlpolymerisat kann gegebenenfalls auch in Anwesenheit eines Puffersystems
durchgeführt
werden. Bevorzugt werden Puffersysteme, die den pH-Wert der wässrigen Phase
bei Beginn der Polymerisation auf einen Wert zwischen 14 und 6,
vorzugsweise zwischen 12 und 8 einstellen. Unter diesen Bedingungen
liegen Schutzkolloide mit Carbonsäuregruppen ganz oder teilweise
als Salze vor. Auf diese Weise wird die Wirkung der Schutzkolloide
günstig
beeinflusst. Besonders gut geeignete Puffersysteme enthalten Phosphat-
oder Boratsalze. Die Begriffe Phosphat und Borat im Sinne der Erfindung
umfassen auch die Kondensationsprodukte der ortho-Formen entsprechender
Säuren
und Salze. Die Konzentration des Phosphats bzw. Borats in der wässrigen
Phase beträgt
in solchen Fällen
0,5-500 mmol/l, vorzugsweise 2,5-100 mmol/l.
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Die
Rührgeschwindigkeit
bei der Polymerisation ist weniger kritisch und hat im Gegensatz
zur herkömmlichen
Perlpolymerisation keinen Einfluss auf die Teilchengröße. Es werden
niedrige Rührgeschwindigkeiten
angewandt, die ausreichen, die suspendierten Monomertröpfchen in
Schwebe zu halten und die Abführung
der Polymerisationswärme
zu unterstützen.
Für diese
Aufgabe können
verschiedene Rührertypen
eingesetzt werden. Besonders geeignet sind Gitterrührer mit
axialer Wirkung.
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Das
Volumenverhältnis
von verkapselten Monomertröpfchen
zu wässriger
Phase beträgt
1:0,75 bis 1:20, vorzugsweise 1:1 bis 1:6.
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Die
Polymerisationstemperatur richtet sich nach der Zerfallstemperatur
des eingesetzten Initiators. Sie liegt im Allgemeinen zwischen 50
bis 180°C,
vorzugsweise zwischen 55 und 130°C.
Die Polymerisation dauert 0,5 h bis einige Stunden. Es hat sich
bewährt,
ein Temperaturprogramm anzuwenden, bei dem die Polymerisation bei
niedriger Temperatur, beispielsweise 60°C begonnen wird und die Reaktionstemperatur
mit fortschreitendem Polymerisationsumsatz gesteigert wird. Auf
diese Weise lässt
sich beispielsweise die Forderung nach sicherem Reaktionsverlauf
und hohem Polymerisationsumsatz sehr gut erfüllen. Nach der Polymerisation wird
das Polymerisat mit üblichen
Methoden, beispielsweise durch Filtrieren oder Dekantieren, isoliert
und gegebenenfalls gewaschen.
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Die
Funktionalisierung der vernetzten Perlpolymerisate aus Verfahrensschritt
a) im nachfolgenden Verfahrensschritt b) kann nach verschiedenen
Verfahren erfolgen.
EP-A 0 046
535 und
EP-A 107 86
88 beschreiben die Herstellung monodisperser, gelförmiger und
makroporöser
mittel- bzw. starkbasischen Anionenaustauscher durch Funktionalisierung
von vernetzten Perlpolymerisaten auf Styrol-Divinylbenzol Basis
nach dem Phthalimidverfahren. Hierbei werden die Perlpolymerisate
mit Phthalimidderivaten substituiert. Anschließend erfolgt eine Behandlung
der mit Phthalimidderivaten substituierten Perlpolymerisate mit
wässrigen
Verseifungsmitteln, bevorzugt mit Natronlauge. Hierbei erfolgt die
Herstellung des aminomethylierten Perlpolymerisates. Durch die Behandlung
mit wässrigen
Verseifungsmitteln, bevorzugt mit Natronlauge, erfolgt gleichzeitig
eine Umwandlung der (C
1-C
4-Alkyl)acrylverbindungen
in COOR
3-Gruppen als funktionelle Gruppen.
Heterodisperse Perlpolymerisate werden erfindungsgemäß nach den
gleichen Methoden wie monodisperse Perlpolymerisate funktionalisiert.
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Die
Funktionalisierung der genannten monodispersen Perlpolymerisate
nach Verfahrensschritt b) kann aber auch nach anderen Verfahren
erfolgen. Zum Beispiel kann durch Chlormethylierung und anschließende Umsetzung
mit Aminen ein Anionenaustauscher erhalten werden. In
US-A 4 444 961 oder in
EP-A 0 051 210 werden mehrere Methoden
zur Herstellung von Anionenaustauschern durch Funktionalisierung
von vernetzten Perlpolymerisaten auf Styrol-Divinylbenzol Basis nach dem Chlormethylierungsverfahren
zitiert. Dieses Verfahren ist prinzipiell auch auf die im vorliegenden
Verfahren einzusetzenden Perlpolymerisate auf der Basis monovinylaromatischer
Verbindungen und polyvinylaromatischer Verbindungen mit zusätzlich Carboxylgruppen
anwendbar.
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Die
Verfahren des genannten Standes der Technik werden im vorliegenden
Verfahren im Verfahrensschritt b) angewandt, bevorzugt das Phthalimidverfahren.
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Die
Umsetzung der als Resultat des Verfahrensschritts b) hergestellten
schwachbasischen Anionenaustasucher zu mittel- und/oder starkbasischen
Anionenaustauschern in Verfahrensschritt c) kann nach den genannten
Verfahren in
EP-A 0 046 535 ,
EP-A 1 078 688 ,
US-A 4 444 961 oder
EP-A 0 051 210 erfolgen.
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Im
Verfahrensschritt c) erfolgt die Herstellung der erfindungsgemäßen monodispersen
oder heterodispersen, gelförmigen
oder makroporösen,
mittel- oder starkbasischen Anionenaustauscher auf Basis wenigstens
einer monovinylaromatischen Verbindung und wenigstens einer polyvinylaromatischen
Verbindung, die sowohl Carboxylgruppen COOR3 als
auch -(CH2)mNR1R2 und/oder -(CH2)mNR1R2R4 Gruppen enthalten,
durch Umsetzung des Aminomethylengruppen-haltigen monodispersen,
vernetzten, vinylaromatischen Polymerisats aus Verfahrensschritt
b) in Suspension mit Alkylierungsmitteln.
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Bevorzugte
Alkylierungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Alkylhalogenide,
Halogenalkohole, Alkylsulfate, Dialkylsulfate, Alkyloxide, Leuckart-Wallach-Reagenzien
oder Kombinationen dieser Alkylierungsmittel untereinander bzw.
nacheinander.
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Besonders
bevorzugt werden dabei Chlormethan, Ethylenoxid, Propylenoxid sowie
die Leuckert-Wallach-Reagenzien
oder deren Kombination eingesetzt. Beispielhaft werden Leuckart-Wallach-Reagenzien in Organikum, VEB
Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1968, 8. Auflage, Seite
479 beschrieben.
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Als
Suspensionsmedium werden Wasser oder Mineralsäuren eingesetzt. Gegebenenfalls
können aber
auch in Abhängigkeit
des gewünschten
Produktes Basen zugesetzt werden. Bevorzugt wird Wasser eingesetzt.
Als Basen kommen bevorzugt Natronlauge, Kalilauge oder basische,
jedoch nicht nucleophile Amine in Frage.
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Der
Verfahrensschritt c) wird bevorzugt bei Temperaturen von 20 bis
150°C, besonders
bevorzugt bei Temperaturen von 40 bis 110°C durchgeführt. Verfahrensschritt c) wird
bevorzugt bei Drücken
von Normaldruck bis 6 bar, besonders bevorzugt bei Normaldruck bis
4 bar durchgeführt.
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Die
erfindungsgemäß hergestellten
monodispersen oder heterodispersen, gelförmigen und makroporösen mittel-
oder starkbasischen Anionenaustauscher auf Basis wenigstens einer
monovinylaromatischen Verbindung und wenigstens einer polyvinylaromatischen
Verbindung, die sowohl Carboxylgruppen COOR3 als auch
-(CH2)mNR1R2 und/oder -(CH2)mNR1R2R4 Gruppen enthalten,
sind für
eine Vielzahl von Trennproblemen in der Technik geeignet. Sie können zur
Entfernung von Anionen aus wässrigen
oder organischen Lösungen, zur
Entfernung von Anionen aus Kondensaten, zur Entfernung von Farbpartikeln
aus wässrigen
oder organischen Lösungen,
zur Entfernung von organischen Komponenten aus wässrigen Lösungen, beispielsweise von Huminsäuren aus
Oberflächenwasser,
zur Reinigung und Aufarbeitung von Wässern in der chemischen Industrie
und Elektronikindustrie, insbesondere zur Herstellung von Reinstwasser
oder aber in Kombination mit gelförmigen und/oder makroporösen Kationenaustauschern
zur Vollentsalzung wässriger
Lösungen
und/oder Kondensaten eingesetzt werden.
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Der
typische Einsatz für
die Entfernung von Anionen aus wässrigen
Lösungen
tritt bei der Gewinnung von Wertmetallen auf. In zahlreichen Verfahren
werden dabei die wertstoffhaltigen Gesteine, die Eisen, Cobalt, Nickel,
Mangan, Blei, Zink, Mangan, Zink, Cadmium, Uran, Kupfer, Gold oder
Silber enthalten, zunächst
in kleine Partikel gemahlen. Aus diesen Gesteinspartikeln können nach
mehreren Verfahren die Wertstoffe herausgelöst werden. Die gängige Technik
ist die Hydrometallurgie, auch als Nassmetallurgie bezeichnet. Mit
Hilfe von Säuren
oder Laugen, gegebenenfalls nach einer Vorbehandlung der Erze zum
Erzeugen löslicher
Verbindungen (Rösten,
pyrogener Aufschluß),
werden die Verbindungen in lösliche
Metallsalzlösungen überführt. Die Wahl
des Lösungsmittels
wird dabei bestimmt von der Art des Metalls, seiner im Erz vorliegenden
Bindung, der Art der Erzbegleiter (Gangart) und dem Preis. Das am
meisten angewandte Lösungsmittel
ist Schwefelsäure,
daneben kommen Salzsäure,
Salpetersäure,
heiße
konzentrierte Kochsalzlösungen
oder wässrige Kochsalzlösung in
Betracht. Für
Erze mit säurelöslichen
Begleitstoffen, wie beispielsweise Kupfer, können auch ammoniakalische Lösungen verwendet
werden, teilweise auch bei hohem Druck und erhöhter Temperatur (Drucklaugung).
Natronlauge wird eingesetzt für
die Gewinnung von Aluminiumoxid, bei Edelmetallen werden Alkalicyanidlösungen verwendet.
In
US 6,350,420 wird
beispielsweise die Behandlung der Erzpartikel mit Mineralsäuren wie
Schwefelsäure
bei hohen Temperaturen (z.B. 250-270°C) unter Druck (high Pressure
leaching) beschrieben. Man erhält
eine Suspension (Slurry) der feinen Erzpartikel in Schwefelsäure, worin
die heraus gelösten
Metalle in Form ihrer Salze in mehr oder weniger konzentrierter
Form enthalten sind.
-
Die
Gewinnung der reinen Wertstoffe aus diesen Suspensionen erfordert
zahlreiche weitere Verfahrensschritte. Dazu gehören die Abtrennung der Gesteinspartikel
durch Dekanter oder Filtration und die Auftrennung des flüssigen Wertstoffgemisches,
beispielsweise über
flüssig/flüssig Extraktionen,
in die einzelnen Bestandteile. Die Größe der bei diesen Verfahren
einzusetzenden gemahlenen Erzpartikel liegt im Bereich von ca. 30 – ca. 250 μm. Wegen
der Kleinheit der Partikel und der großen Gesteinsmenge ist eine
klassische Filtration der Partikel von der flüssigen Phase über Nutschen
sehr kostenaufwendig. Technisch angewandt wird zumeist eine Abtrennung
nach dem Gravitationsprinzip in Dekantern durch Absetzen der festen
Phase in sehr großen
Rührwerksbehältern. Um
eine gute Trennung mit einer möglichst
partikelfreien Wertstofflösung
zu erhalten werden Rührbehälter mit
einem Durchmesser von 50 Meter und mehr eingesetzt und hiervon mehrere in
Serie. Große
Wassermengen werden benötigt,
die sehr teuer sind, da viele Minen in wasserarmen Gebieten (Wüsten) liegen.
Zudem müssen
zur besseren Abtrennung der Partikel oft Filtrationsmittel, die
teuer und Umwelt-belastend sind, eingesetzt werden.
-
Bei
sogenannten „Resin
in Pulp" (R.I.P.)
Verfahren werden der Slurry Ionenaustauscher zugesetzt, die die
in der Flüssigkeit
vorliegenden Wertstoffe aufnehmen. Der R.I.P. Prozess zur Goldgewinnung
unter Einsatz von Ionenaustauschern wird beispielsweise in C.A.
Fleming, Recovery of gold by Resin in pule at the Golden Jubilee
Mine, Precious Metals 89, edited by M.C.Jha and S.D. Hill, TMS,
Warrendale, Pa., 1988, 105-119 und in C.A. Fleming,
Resin in pule as an altenative process for gold recovery from cyanide
leach slurries, Proceedings of 23 Canadian Mineral Processors conference,
Ottawa, January 1991, beschrieben.
-
In
den letzten Jahren ist ein weiteres Verfahren zum Herauslösen der
Wertstoffe aus Gestein entwickelt worden. Hierbei wird auf das Zerkleinern
der Erzpartikel verzichtet. Bei diesem sogenannten „in-situ-leach" Verfahren wird die
leach-Flüssigkeit,
z.B. Schwefelsäure,
in Rohren in den Boden zur wertstoffhaltigen Gesteinsschicht gepumpt
und löst
dort die Wertstoffe heraus. Auf diese Weise wird Uran als UO2(SO4)2-Sulfatokomplex
aus dem Gestein gelöst
und an die Erdoberfläche
gepumpt. Wird wässrige
Sodalösung
zum Lösen
des Urans eingesetzt, so entsteht UO2(CO3)2-Carbonatokomplex,
das an die Erdoberfläche gepumpt
wird.
-
Die
wertstoffhaltige Flüssigkeit,
die Gesteinspartikel enthält,
wird an die Erdoberfläche
gepumpt und dort aufgearbeitet. Bei größeren Gehalten an Gesteinspartikeln
müssen
diese durch Klärung
aus der Flüssigkeit
entfernt werden. Die Uranylanionen-haltigen Flüssigkeiten werden über in Säulen installierte
Anionenaustauscher gepumpt und von ihnen über Ionenaustausch aufgenommen – siehe Nuclear
Issues Briefing Paper 40, June 2003 unter -www.uic.com.au/nip40.htm.
-
Wünschenswert
wäre auf
den teuren Verfahrensschritt der Klärung verzichten zu können und
die Partikel beladene Flüssigkeit
direkt weiter zu verarbeiten. Dies würde dann in der Weise geschehen,
dass die Flüssigkeit über in Säulen installierte
Anionenaustauscherperlen gepumpt wird, die die Anionen aufnehmen.
Die Anionenaustauscherperlen sollten dafür aber so groß sein,
dass ihre Wirkungsweise durch die Gesteinspartikel nicht behindert
wird. Die Gesteinspartikel sollten an den Anionenaustauscherperlen
vorbei durch die im Boden der Säulen
befindenden Schlitze abfließen
können,
während
die Anionenaustauscherperlen in der Säule verbleiben. Sind die Anionenaustauscherperlen ähnlich groß wie die
Gesteinspartikel, so verstopfen sie leicht und zeigen ein eingeschränktes Aufnahmevermögen für die zu
entfernenden Anionen.
-
Eine
völlige
Abtrennung der feinen Gesteinspartikel ist sehr aufwändig. Daher
sind auch Ionenaustauscher gefragt, die eine gewisse Menge an Gesteinspartikeln
tolerieren. Hierfür
werden Ionenaustauscherperlen benötigt mit einem Perldurchmesser
deutlich größer als
die Gesteinspartikel, mit beschleunigter Kinetik und hoher Stabilität.
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Gerade
bei hydrometallurgischen Anlagen und Minen stellen Verfahrenschritte
der Filtration und Klärung
einen hohen Anteil an den Kapitalkosten der Anlage und den laufenden
operativen Kosten dar, weshalb große Anstrengungen unternommen
werden, die genannten teuren Verfahrenschritte durch andere weniger kapitalintensive
Verfahren zu ersetzen wie das R.I.P. Verfahren und das in-situ-leach Verfahren.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, dass insbesondere
die neuen monodispersen, gelförmigen
oder makroporösen
Anionenaustauscher auf Basis wenigstens einer monovinylaromatischen
Verbindung und wenigstens einer polyvinylaromatischen Verbindung,
die sowohl Carboxylgruppen COOR3 als auch
-(CH2)mNR1R2 und/oder -(CH2)mNR1R2R4 Gruppen enthalten,
für den
Einsatz in der Hydrometallurgie geeignet sind. Insbesondere besonders
bevorzugt eignet sich die makropöse
Form.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft deshalb bevorzugt auch Verfahren
zur Gewinnung von Wertmetallen aus Hydrometallurgieprozessen, bevorzugt
in R.I.P. Prozessen oder in in-situ-leach Prozessen oder zur Aufarbeitung
wertmetallhaltiger Wässer
dadurch gekennzeichnet, dass monodisperse, gelförmige oder makroporöse Anionenaustauscher
auf Basis wenigstens einer monovinylaromatischen Verbindung und
wenigstens einer polyvinylaromatischen Verbindung, die sowohl Carboxylgruppen
COOR3 als auch -(CH2)mNR1R2 und/oder -(CH2)mNR1R2R4 Gruppen enthalten,
eingesetzt werden.
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Gegenüber den
im Stand der Technik verwendeten Anionenaustauschern zeigen die
erfindungsgemäßen einzusetzenden
monodispersen, gelförmigen
oder makroporösen
Anionenaustauscher überraschenderweise
eine bessere Kinetik bei der Aufnahme von Wertmetallen, insbesondere
für Eisen,
Cobalt, Nickel, Mangan, Blei, Zink, Mangan, Cadmium, Uran, Kupfer,
Gold oder Silber, einen niedrigeren Druckverlust und günstigeres
Filtrationsverhalten. Die genannten Metalle werden in Form ihrer
Anionen am erfindungsgemäßen Anionenaustauscher
adsorbiert. Erfindungsgemäß bevorzugt
zu adsorbierende Anionen sind Au(CN)2 –,
Au(Cl)2 –, Co(CN)4 4-, Ni(CN)6 2-, NiCl4 2-, MnCl4 2-, UO2(SO4)2-, Cu(CN)2 –, Ag(CN)2 –.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
dienen die erfindungsgemäß einzusetzenden
monodispersen, makroporösen
Anionenaustauscher zur Adsorbtion von Uran aus wässrigen Lösungen in die es durch Säuren oder
wässrige
Sodalösung
ausgelaugt wurde und wo es dann als Uranylion-Komplex, besonders bevorzugt
als Uranylchlorid, Uranylphosphat, Uranylacetat, Uranylcarbonat,
Uranylsulfat oder Uranylnitrat, insbesondere bevorzugt als Uranylsulfat
erhältlich
durch Auslaugung des Uran-haltigen Gesteins mit Schwefelsäure, vorliegt.
Abgesehen vom uranylsulfat eignen sich die erfindungsgemäß einzusetzenden
monodispersen Anionenaustauscher auch zur Adsorption jener Uranylionen,
in denen das Uran durch das jeweilige Laugungsmittel in anionischer
Form vorliegt, also in den in diesem Abschnitt genannten Formen.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform dienen die erfindungsgemäß einzusetzenden monodispersen,
makroporösen
Anionenaustauscher zur Adsorbtion von Uran aus wässrigen Lösungen in R.I.P. Prozessen
oder in-situ-leach-Prozessen.
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Untersuchungsmethoden:
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Nutzbare Kapazität von stark basischen und mittelstark
basischen Anionenaustauschern
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1000
ml Anionenaustauscher in der Chloridform, d.h. das Stickstoffatom
trägt als
Gegenion Chlorid, werden in eine Glassäule gefüllt. 2500 ml 4 gew.-%ige Natronlauge
werden über
das Harz in 1 Stunde filtriert. Anschließend wird mit 2 Litern entbastem,
d.h. entkationisiertem Wasser gewaschen. Dann wird über das
Harz mit einer Geschwindigkeit von 10 Litern pro Stunde Wasser mit
einer Gesamtanionenhärte
von 25 Grad deutscher Härte
filtriert. Im Eluat werden die Härte
sowie die Restmenge an Kieselsäure
analysiert. Bei einem Rest-Kieselsäuregehalt von ≥ 0,1 mg/l
ist die Beladung beendet.
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Aus
der Menge Wasser, die über
das Harz filtriert wird, der Gesamtanionenhärte des überfiltrierten Wassers sowie
der Menge an eingebautem Harz wird ermittelt wieviel Gramm CaO pro
Liter Harz aufgenommen werden. Die Grammmenge an CaO stellt die
nutzbare Kapazität
des Harzes in der Einheit Gramm CaO pro Liter Anionenaustauscher
dar.
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Bestimmung des Quellwassergehaltes
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Etwa
100 ml des zu untersuchenden Anionenaustauschers werden in einem
Becherglas mit soviel VE-Wasser (VE = vollentsalzt) übergossen,
dass das Harz 1 cm bedeckt ist. Mit einem Glasstab wird zur Vertreibung
von Luftblasen umgerührt
und mit einem Uhrglas bedeckt 16 Stunden stehen gelassen. Danach
gießt man über eine
Glasfritte das Wasser ab und saugt mit Vakuum kurz nach, dass im
Harz keine stehende Wasserschicht mehr feststellbar ist. Das so
vorbereitete Harz wird bis zur Durchführung der Bestimmung in einem verschlossenen
Gefäß aufbewahrt.
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Zwei
ca. 50 ml Proben werden in 2 Frittenrohre eingefüllt und in der Laborzentrifuge
5 Minuten lang durch Zentrifugieren bei einer Radialbeschleunigung
von 11.000 m/sec2 entsprechend 3200 U/Min
von anhaftendem Wasser befreit. Die obere 0,6 bis 1 cm dicke Harzschicht
wird verworfen.
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Aus
den Frittenrohren werden etwa 40-50 g der Probe auf 1 mg eingewogen
(= m1).
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Diese
definierte Harzportion wird quantitativ in eine tarierte Petrischale übergespült, durch
Absaugen von der Hauptwassermenge befreit und über Nacht bis zur Massenkonstanz
getrocknet (= m2).
- Trocknung: bei 105°C mit leichter Belüftung oder
Vakuumtrockenschrank bei 55-60°C
(min. 12 Stunden).
- Quellwassergehalt: QW, [QW] = %
-
Stabilitätsprüfungen
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Anzahl perfekter Perlen nach Herstellung
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100
Perlen werden unter dem Mikroskop betrachtet. Ermittelt wird die
Anzahl der Perlen, die Risse tragen oder Absplitterungen zeigen.
Die Anzahl perfekter Perlen ergibt sich aus der Differenz der Anzahl
beschädigter
Perlen zu 100.
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Bestimmung der Stabilität des Harzes
nach dem Walztest
-
Das
zu prüfende
Polymerisat wird in gleichmäßiger Schichtdicke
zwischen zwei Kunststofftücher
verteilt. Die Tücher
werden auf eine feste, waagerecht angebrachte Unterlage gelegt und
in einer Walzapparatur 20 Arbeitstakten unterworfen. Ein Arbeitstakt
besteht aus einer vor und zurück
durchgeführten
Walzung. Nach dem Walzen werden an repräsentativen Muster an 100 Perlen
durch Auszählen
unter dem Mikroskop die Anzahl der unversehrten Perlen ermittelt.
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Quellungsstabilitätstest
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In
eine Säule
werden 25 ml Anionenaustauscher in der Chloridform eingefüllt. Nacheinander
werden 4 gew.-%ige wässrige
Natronlauge, vollentsalztes Wasser, 6 gew.-%ige Salzsäure und
nochmals voll entsalztes Wasser in die Säule gegeben, wobei die Natronlauge
und die Salzsäure
von oben durch das Harz fließen und
das Edelwasser von unten durch das Harz gepumpt wird. Die Behandlung
erfolgt zeitgetaktet über
ein Steuergerät.
Ein Arbeitszyklus dauert 1h. Es werden 20 Arbeitszyklen durchgeführt. Nach
Ende der Arbeitszyklen werden von dem Harzmuster 100 Perlen ausgezählt. Ermittelt
wird die Anzahl der perfekten Perlen, die nicht durch Risse oder
Absplitterungen geschädigt
sind.
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Spritzenstabilitätstest
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Für die Messung
werden zunächst
30 ml Harz abgemessen und mit VE-Wasser in den Glaszylinder eingeschwemmt
und der Zylinder bis zum oberen Rand mit Wasser gefüllt. In
dem Glaszylinder befindet sich ein Stempel, der 1000 Mal gedrückt und
entspannt wird.
-
Nach
beendeter Prüfung
werden unter dem Mikroskop die Anzahl der ganzen Perlen ausgezählt und in
% angegeben.
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Volumenspiel Chlorid/OH-Form
-
100
ml basische Gruppen tragender Anionenaustauscher werden mit VE-Wasser
in eine Glassäule gespült. Es werden
in 1 Stunde und 40 Minuten 1000 ml 3 gew.-%ige Salzsäure überfiltriert.
Anschließend
wird das Harz mit VE-Wasser chloridfrei gewaschen. Das Harz wird
in ein Stampfvolumeter unter VE-Wasser gespült und bis zur Volumenkonstanz
eingerüttelt – Volumen
V1 des Harzes in der Chloridform.
-
Das
Harz wird wiederum in die Säule überführt. Es
werden 1000 ml 2 gew.-%ige Natronlauge überfiltriert. Anschließend wird
das Harz mit VE-Wasser bis auf einen pH Wert von 8 im Eluat alkalifrei
gewaschen. Das Harz wird in ein Stampfvolumeter unter VE-Wasser
gespült
und bis zur Volumenkonstanz eingerüttelt – Volumen V2 des Harzes in
der freien Basenform – (OH-Form).
- Berechnung: V1 – V2
= V3
- V3:V1/100 = Quellungsspiel Chlorid/OH-Form in %
-
Bestimmung der Menge an schwach- und stark
basischen Gruppen in Anionenaustauschern
-
100
ml Anionenaustauscher werden in einer Glassäule in 1 Stunde und 40 Minuten
mit 1 000 ml 2 gew.-%iger Natronlauge beaufschlagt. Anschließend wird
das Harz mit VE-Wasser zur Entfernung des Überschusses an Natronlauge
gewaschen.
-
Bestimmung der NaCl-Zahl
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50
ml des in der freien Basenform und neutral gewaschenen Austauschers
werden in eine Säule
gegeben und mit 950 ml 2,5 gew.-%iger wässriger Natriumchloridlösung beaufschlagt.
Der Ablauf wird aufgefangen, mit VE-Wasser auf 1 Liter aufgefüllt und
hiervon werden 50 ml mit 0,1 n Salzsäure titriert. Das Harz wird mit
VE-Wasser gewaschen.
- Verbrauchte ml 0,1 n Salzsäure × 4/100
= NaCl-Zahl in mol/Liter Harz.
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Bestimmung der NaNO3-Zahl
-
Dann
werden 950 ml 2,5 gew.-%ige Natriumnitratlösung überfiltriert. Der Ablauf wird
mit VE-Wasser auf
1 000 ml aufgefüllt.
Hiervon wird ein aliquoter Teil – 10 ml – abgenommen und auf seinen
Chloridgehalt durch Titration mit Quecksilbernitratlösung analysiert.
- Verbrauchte ml Hg (NO3)-Lösung × Faktor/17,75
= NaNO3-Zahl in mol/Liter Harz.
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Bestimmung der HCl-Zahl
-
Das
Harz wird mit VE-Wasser gewaschen und in ein Becherglas gespült. Es wird
mit 100 ml 1 n Salzsäure
versetzt und 30 Minuten lang stehen gelassen. Die gesamte Suspension
wird in eine Glassäule
gespült. Weitere
100 ml Salzsäure
werden über
das Harz filtriert. Das Harz wird mit Methanol gewaschen. Der Ablauf wird
mit VE-Wasser auf 1 000 ml aufgefüllt. Hiervon werden 50 ml mit
1 n Natronlauge titriert.
- (20 – verbrauchte ml 1 n Natronlauge)/5
= HCl-Zahl in mol/Liter Harz.
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Die
Menge an stark basischen Gruppen ist gleich der Summe aus NaNO3-Zahl und HCl-Zahl.
-
Die
Menge an schwach basischen Gruppen ist gleich der HCl-Zahl.
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Bestimmung der Menge an basischen Aminomethylgruppen
im aminomethylierten, bzw. dimethyliertem vernetzten Polystyrol
Perlpolymerisat
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100
ml des aminomethylierten Perlpolymerisates werden auf dem Stampfvolumeter
eingerüttelt
und anschließend
mit VE-Wasser in eine Glassäule
gespült.
In 1 Stunde und 40 Minuten werden 1000 ml 2 gew.-%ige Natronlauge überfiltriert.
Anschließend
wird VE-Wasser überfiltriert
bis 100 ml Eluat mit Phenolphthalein versetzt einen Verbrauch an
0,1 n (0,1 normaler) Salzsäure
von höchstens
0,05 ml haben.
-
50
ml dieses Harzes werden in einem Becherglas mit 50 ml VE-Wasser
und 100 ml 1n Salzsäure
versetzt. Die Suspension wird 30 Minuten gerührt und anschließend in
eine Glassäule
gefüllt.
Die Flüssigkeit
wird abgelassen. Es werden weitere 100 ml 1n Salzsäure über das
Harz in 20 Minuten filtriert. Anschließend werden 200 ml Methanol überfiltriert.
Alle Eluate werden gesammelt und vereinigt und mit 1n Natronlauge
gegen Methylorange titriert.
-
Die
Menge an Aminomethylgruppen in 1 Liter aminomethyliertem Harz errechnet
sich nach folgender Formel: (200 – V)·20 = mol Aminomethylgruppen
pro Liter Harz.
-
1. Herstellung eines monodispersen, makroporösen Anionenaustauschers
mit Dimethylaminohydroxyethylgruppen und zusätzlich schwach sauren Gruppen
-
1a) Herstellung eines monodispersen acrylnitrilhaltigen
Perlpolymerisates
-
In
einem 4l-Planschliffgefäß mit Gitterrührer, Kühler, Temperaturfühler sowie
Thermostat und Temperaturschreiber wird eine wässrige Vorlage aus 440,4 g
VE-Wasser, 1,443 g Gelatine, 0,107 g Resorcin und 0,721 g wasserfreies
Dinatriumhydrogenphosphat erzeugt. Zu dieser Vorlage wird unter
Rühren
mit 150 U/min ein Gemisch aus 500 g Wasser und 500 g mikroverkapselten
Monomertröpfchen
einer einheitlichen Teilchengröße von 590 µm zugesetzt,
wobei die mikroverkapselten Monomertröpfchen aus einem Kapselinhalt
aus 56,4 Gew.-% Styrol, 4,6 Gew.-% 80 %iges Divinylbenzol, 38,5
Gew.-% Isododecan und 0,50 Gew.-% tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat
als Initiator und einer Kapselwand aus einem mit Formaldehyd gehärteten Komplexkoazervat
aus Gelatine und einem Acrylamid/Acrylsäure-Copolymerisat bestehen.
Zu dieser Mischung werden 9,15 g Acrylnitril hinzugegeben. Danach
wird zur Aushärtung
6 Stunden auf 73°C
und anschließend
2 Stunden auf 94°C
erhitzt. Der Ansatz wird über
ein 32 µm-Sieb
gewaschen und im Vakuum bei 80°C
24 Stunden getrocknet. Man erhält
305 g eines monodispersen, makroporösen Polymerisates mit einem
Stickstoffgehalt von 0,8 % und einem daraus errechneten ACN-Gehalt
von 3,0 Gew.% (ACN = Acrylnitril).
-
Die
erhaltenen Perlpolymerisate zeigen eine einheitliche Teilchengröße von 545 µ.
-
1b) Herstellung des amidomethylierten
Perlpolymerisates
-
Bei
Raumtemperatur werden 1279 ml 1,2 Dichlorethan, 235,2 g Phthalimid
und 165,4 g 29,6 gew.-%iges Formalin vorgelegt. Der pH-Wert der
Suspension wird mit Natronlauge auf 5,5 bis 6 eingestellt. Anschließend wird
das Wasser destillativ entfernt. Dann werden 17,25 g Schwefelsäure zudosiert.
Das entstehende Wasser wird destillativ entfernt. Der Ansatz wird
abgekühlt.
Bei 30°C
wird 63,02 g 65 %iges Oleum zudosiert, anschließend 212,2 g monodisperses
Perlpolymerisat gemäß Verfahrensschritt
1a). Die Suspension wird auf 70°C
erhitzt und weitere 6 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Die
Reaktionsbrühe
wird abgezogen, VE-Wasser wird zudosiert und Restmengen an Dichlorethan
werden destillativ entfernt.
Ausbeute an amidomethyliertem
Perlpolymerisat: 1000 ml
50 ml feuchtes Harz wiegen getrocknet
21,2 Gramm
Elementaranalytische Zusammensetzung: Kohlenstoff:
77,9 Gew.-%; Wasserstoff: 5,4 Gew.-%; Stickstoff: 5,0 Gew.-%;
-
1c) Herstellung des aminomethylierten
Perlpolymerisates
-
Zu
975 ml amidomethyliertem Perlpolymerisat aus Beispiel 1b) werden
1403 g 13,5 gew.-%ige Natronlauge bei Raumtemperatur hinzudosiert.
Die Suspension wird auf 180°C
erhitzt und 8 Stunden bei dieser Temperatur gerührt.
-
Das
erhaltene Perlpolymerisat wird mit VE-Wasser gewaschen.
Ausbeute:
770 ml
Elementaranalytische Zusammensetzung: Kohlenstoff: 81,7
Gew.-%; Wasserstoff: 7,9 Gew.-%; Stickstoff: 7,2 Gew.-%; Sauerstoff:
2,7 Gew.%
Gehalt des Harzes an Aminomethylgruppen: 1,72 mol/l
-
Es
werden mehrere Ansätze
von 1c) hergestellt.
-
1d) Umsetzung des aminomethylierten Harzes
in einen Anionenaustauscher mit Dimethylaminogruppen
-
2250
ml VE-Wasser, 581,2 g Formalin 29,3 gew.%ig und 1500 ml des aminomethylierten
Anionenaustauschers aus Beispiel 1c) werden in einem Reaktor vorgelegt.
Die Suspension wird auf 40°C
erwärmt.
Mit 307, 2 g Ameisensäure
85 gew.5%ig wird der pH Wert auf ph 3 eingestellt. Anschließend wird
auf 55°C
erhitzt und 30 Minuten bei 55°C
gerührt.
Dann wird auf 70°C
erhitzt und 30 Minuten bei 70°C
gerührt.
Dann wird auf 80°C erhitzt
und 30 Minuten bei 80°C
gerührt.
Anschließend
wird auf Rückflusstemperatur
erhitzt. Während
der gesamten Aufheizphase wird der pH Wert durch Dosierung von Ameisensäure bei
pH 3 gehalten. Nach Erreichen der Rückflusstemperatur wird der
pH Wert durch Dosierung von Ameisensäure und anschließend Schwefelsäure auf
pH 2 abgesenkt. Es wird 30 Minuten bei pH 2 gerührt. Dann wird der pH Wert
auf pH 1 abgesenkt und weitere 8,5 Stunden bei diesem pH Wert gerührt.
-
Nach
dem Abkühlen
wird das Harz in eine Säule überführt und
mit VE-Wasser gewaschen. Dann werden 3 Liter 5 gew.-%ige Natronlauge
in 3 Stunden überfiltriert.
Danach wird die Harzmasse mit VE-Wasser ausgewaschen.
Ausbeute:
1900 ml
Gehalt des Harzes an Dimethylaminogruppen: 1,15 mol/l
Volumen
des Harzes in der Lieferform (freie Basenform): 100 ml
Volumen
des Harzes in der Chloridform: 128 ml
Volumen des Harzes in
der freien Basenform: 100 ml
-
1e) Umsetzung des Anionenaustauscher mit
tertiären
Aminogruppen zu einem Anionenaustauscher mit Dimethylaminohydroxyethylgruppen
-
In
einem Reaktor werden zu 962 ml VE-Wasser werden 2800 ml Anionenaustauscher
aus 1d) gegeben. Bei Raumtemperatur werden in 30 Minuten 335,8 Gramm
2-Chlorethanol dosiert. In 1,5 Stunden wird auf 50-55°C erhitzt.
Hierbei wird der pH Wert durch Zupumpen von 20 gew.-%iger Natronlauge
bei pH 9 gehalten. Es wird eine weitere Stunde bei pH 9 gerührt. Dann
wird der pH Wert auf 9,5 eingestellt und eine weitere Stunde bei
pH 9,5 gerührt.
Der pH Wert wird auf pH 10 erhöht
und eine weiter Stunde bei diesem pH Wert gerührt. Der pH Wert wird dann
auf pH 10,5 erhöht
und eine weiter Stunde bei diesem pH Wert gerührt.
-
Anschließend wird
die Suspension abgekühlt.
Das Harz wird über
ein Sieb abfiltriert mit VE-Wasser gewaschen
und in eine Glassäule überführt. Über die
Harzmasse werden in 2 Stunden 2000 ml 3 gew.-%ige Salzsäure filtriert.
Dann werden 101 voll entsalztes Wasser überfiltriert.
Ausbeute: | 4100
ml |
Mittlerer
Perldurchmesser: | 0,832
mm |
Effektive
Korngröße: | 0,757
mm |
Gleichheitskoeffizient: | 1,079 |
Quellwassergehalt: | 62,8
% |
Stabilität
im
Originalzustand: | 99
% ganze Perlen |
nach
dem Walztest: | 90
% ganze Perlen |
nach
dem Quellungsstabilitätstest: | 99
% ganze Perlen |
nach
dem Spritzentest: | 92
% ganze Perlen |
Totalkapazität
NaCl-Zahl: | 0,71
mol/l |
NaNO3-Zahl: | 0,71
mol/l |
HCl-Zahl: | 0,11
mol/l |
-
1d')
Umsetzung des aminomethylierten Harzes in einen stark basischen
Anionenaustauscher mit Trimethylammoniumgruppen
-
1345
ml voll entsalztes Wasser, 1500 ml des aminomethylierten Anionenaustauschers
aus Beispiel 1c) sowie 187,3 ml 50 gew.%ige Natronlauge werden in
einem Reaktor vorgelegt. Die Suspension wird auf 40°C erwärmt. Es
werden 276,5 ml Chlormethan hinzu dosiert und anschließend weiter
16 Stunden bei 40°C
gerührt.
-
Nach
dem Abkühlen
des Ansatzes wird das Harz auf einem Sieb mit Wasser ausgewaschen
und in eine Säule überführt. Von
oben werden 3 000 ml 3 gew.-%ige wässrige Salzsäure überfiltriert.
Anschließend werden
weiter 5000 m VE-Wasser überfiltriert.
Ausbeute: | 1410 ml |
Mittlerer
Perldurchmesser: | 0,816
mm |
Effektive
Korngröße: | 0,764
mm |
Gleichheitskoeffizient: | 1,091 |
Quellwassergehalt: | 65,3
% |
-
Stabilität
-
- im Originalzustand: 99 % ganze Perlen
- nach dem Walztest: (noch zu bestimmen) % ganze Perlen
- nach dem Quellungsstabilitätstest:
(noch zu bestimmen) % ganze Perlen
- nach dem Spritzentest: (noch zu bestimmen) % ganze Perlen
-
Totalkapazität
NaCl-Zahl: | 0,53
mol/l |
NaNO3-Zahl: | 0,75
mol/l |
HCl-Zahl: | 0,09
mol/l |
- Nutzbare Kapazität: 0,39 mol/l