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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung Herstellung
von Arachidonsäure
(= ARA) oder Eicosapentaensäure
(= EPA) oder Arachidonsäure
und Eicosapentaensäure
vorteilhaft im Samen transgener Pflanzen der Familie der Brassicaceae
mit einem Gehalt an ARA oder EPA oder ARA und EPA von mindestens
3 Gew.-% bezogen auf den Gesamtlipidgehalt der transgenen Pflanze,
indem Nukleinsäuren
in den Organismus eingebracht werden, die für Polypeptide mit Δ-6-Desaturase-, Δ-6-Elongase-
und Δ-5-Desaturaseaktivität codieren,
wobei durch die enzymatische Aktivität der eingebrachten Enzyme
eine Fettsäure ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus den Fettsäuren Ölsäure [C18:1Δ9],
Linolsäure
[C18:2Δ9,12], α-Linolensäure [C18:3Δ6,9,12],
Icosensäure
(20:1Δ11)
und Erucasäure
[C22:1Δ13]
um mindestens 10% gegenüber
der nicht-transgenen Wildtyppflanze reduziert wird. Vorteilhaft
können
weitere Enzyme ausgewählt
aus der Gruppe der Enzyme ω-3-Desaturasen, Δ-12-Desaturasen, Δ-6-Desaturasen, Δ-6-Elongasen, Δ-5-Desaturasen, Δ-5-Elongasen
und/oder Δ-4-Desaturasen
in die Pflanzen eingebracht werden.
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Bei
den eingebrachten Nukleinsäuresequenzen
handelt es sich um die in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO:
5 oder SEQ ID NO: 7 dargestellten Sequenzen. Bevorzugt werden neben
diesen Nukleinsäuresequenzen
weitere Nukleinsäuresequenzen,
die für
Polypeptide mit ω-3-Desaturase-
oder Δ-12-Desaturaseaktivität kodieren,
in die Pflanzen eingebracht und ebenfalls gleichzeitig exprimiert.
Besonders bevorzugt handelt es sich dabei um die in SEQ ID NO: 9
und SEQ ID NO: 11 dargestellten Nukleinsäuresequenzen.
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Vorteilhaft
können
diese Nukleinsäuresequenzen
gegebenenfalls zusammen mit weiteren Nukleinsäuresequenzen, die für Polypeptide
der Biosynthese des Fettsäure- oder Lipidstoffwechels
codieren, in dem Organismus exprimiert werden. Besonders vorteilhaft
sind Nukleinsäuresequenzen,
die für
eine Δ-4-Desaturase- und/oder Δ-5-Elongaseaktivität codieren.
Vorteilhaft werden die im Verfahren hergestellten Öle, Lipide
oder freien Fettsäuren,
die ARA und/oder EPA enthalten, in dem Fachmann bekannten Mengen
Futtermitteln, Nahrungsmitteln, Kosmetika oder Pharmazeutika zugesetzt.
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Die
Lipidsynthese lässt
sich in zwei Abschnitte unterteilen: die Synthese von Fettsäuren und
ihre Bindung an sn-Glycerin-3-Phosphat sowie die Addition oder Modifikation
einer polaren Kopfgruppe. Übliche
Lipide, die in Membranen verwendet werden, umfassen Phospholipide,
Glycolipide, Sphingolipide und Phosphoglyceride. Die Fettsäuresynthese
beginnt mit der Umwandlung von Acetyl-CoA in Malonyl-CoA durch die
Acetyl-COA-Carboxylase oder in Acetyl-ACP durch die Acetyltransacylase.
Nach einer Kondensationsreaktion bilden diese beiden Produktmoleküle zusammen
Acetoacetyl-ACP, das über
eine Reihe von Kondensations-, Reduktions- und Dehydratisierungsreaktionen
umgewandelt wird, so dass ein gesättigtes Fettsäuremolekül mit der
gewünschten
Kettenlänge
erhalten wird. Die Produktion der ungesättigten Fettsäuren aus
diesen Molekülen
wird durch spezifische Desaturasen katalysiert, und zwar entweder
aerob mittels molekularem Sauerstoff oder anaerob (bezüglich der
Fettsäuresynthese
in Mikroorganismen siehe F.C. Neidhardt et al. (1996) E.
coli und Salmonella. ASM Press: Washington, D.C., S. 612–636 und
darin enthaltene Literaturstellen; Lengeler et al. (Hrsgb.)
(1999) Biology of Procaryotes. Thieme: Stuttgart, New York, und
die enthaltene Literaturstellen, sowie Magnuson, K., et al. (1993)
Microbiological Reviews 57:522–542 und
die enthaltenen Literaturstellen). Die so hergestellten an Phospholipide
gebundenen Fettsäuren
müssen
anschließend
für die
weiteren Elongationen aus den Phospholipiden wieder in den FettsäureCoA-Ester-Pool überführt werden.
Dies ermöglichen Acyl-CoA:Lysophospholipid-Acyltransferasen.
Weiterhin können
diese Enzyme die elongierten Fettsäuren wieder von den CoA-Estern
auf die Phospholipide übertragen.
Diese Reaktionsabfolge kann gegebenenfalls mehrfach durchlaufen
werden.
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Ferner
müssen
Fettsäuren
anschließend
an verschiedene Modifikationsorte transportiert und in das Triacylglycerin-Speicherlipid
eingebaut werden. Ein weiterer wichtiger Schritt bei der Lipidsynthese
ist der Transfer von Fettsäuren
auf die polaren Kopfgruppen, beispielsweise durch Glycerin-Fettsäure-Acyltransferase
(siehe Frentzen, 1998, Lipid, 100(4-5):161–166).
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Veröffentlichungen über die
Pflanzen-Fettsäurebiosynthese,
Desaturierung, den Lipidstoffwechsel und Membrantransport von fetthaltigen
Verbindungen, die Betaoxidation, Fettsäuremodifikation und Cofaktoren, Triacylglycerin-Speicherung
und -Assqemblierung einschließlich
der Literaturstellen darin siehe in den folgenden Artikeln: Kinney,
1997, Genetic Engeneering, Hrsgb.: JK Setlow, 19:149–166; Ohlrogge
und Browse, 1995, Plant Cell 7:957–970; Shanklin
und Cahoon, 1998, Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol. 49:611–641; Voelker,
1996, Genetic Engeneering, Hrsgb.: JK Setlow, 18:111–13; Gerhardt,
1992, Prog. Lipid R. 31:397–417; Gühnemann-Schäfer & Kindl, 1995,
Biochim. Biophys Acta 1256:181-186; Kunau et al.,
1995, Prog. Lipid Res. 34:267–342; Stymne
et al., 1993, in: Biochemistry and Molecular Biology of Membrane
and Storage Lipids of Plants, Hrsgb.: Murata und Somerville, Rockville,
American Society of Plant Physiologists, 150–158, Murphy & Ross 1998, Plant
Journal. 13(1):1–16.
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Im
folgenden werden mehrfach ungesättigte
Fettsäuren
als PUFA, PUFAs, LCPUFA oder LCPUFAs bezeichnet (poly unsaturated
fatty acids, PUFA, mehrfach ungesättigte Fettsäuren; long
chain poly unsaturated fatty acids, LCPUFA, langkettige mehrfach
ungesättigte
Fettsäuren),
im besonderen werden unter PUFA, PUFAs, LCPUFA und LCPUFAs ARA,
EPA und/oder Docosahexaensäure
(= DHA) verstanden.
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Fettsäuren und
Triacylglyceride haben eine Vielzahl von Anwendungen in der Lebensmittelindustrie, der
Tierernährung,
der Kosmetik und im Pharmabereich. Je nachdem, ob es sich um freie
gesättigte
und ungesättigte
Fettsäuren
oder um Triacylglyceride mit einem erhöhten Gehalt an gesättigten
oder ungesättigten Fettsäuren handelt,
sind sie für
die unterschiedlichsten Anwendungen geeignet. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie
Linol- und Linolensäure
sind für
Säugetiere
essentiell, da sie nicht von diesen selbst hergestellt werden können. Deshalb
stellen mehrfach ungesättigte ω-3-Fettsäuren und ω-6-Fettsäuren einen
wichtigen Bestandteil der tierischen und menschlichen Nahrung dar.
So werden z.B. in der humanen Ernährung Lipide mit ungesättigten
Fettsäuren,
speziell mehrfach ungesättigten,
Fettsäuren
bevorzugt. Den mehrfach ungesättigten ω-3-Fettsäuren wird
dabei ein positiver Effekt auf den Cholesterinspiegel im Blut und
damit auf die Prävention
einer Herzerkrankung zugeschrieben. Durch Zugabe dieser ω-3-Fettsäuren zur
Nahrung kann das Risiko einer Herzerkrankung, eines Schlaganfalls
oder von Bluthochdruck deutlich verringert werden (Shimikawa 2001,
World Rev. Nutr. Diet. 88, 100–108).
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Auch
entzündliche,
speziell chronisch entzündliche,
Prozesse im Rahmen immunologischer Erkrankungen wie rheumatoider
Arthritis lassen sich durch ω-3-Fettsäuren positiv
beeinflussen (Calder 2002, Proc. Nutr. Soc. 61, 345–358; Cleland
und James 2000, J. Rheumatol. 27, 2305–2307). Sie werden
deshalb Lebensmitteln, speziell diätetischen Lebensmitteln, zugegeben
oder finden in Medikamenten Anwendung. ω-6-Fettsäuren wie Arachidonsäure üben bei
diesen rheumatischen Erkrankungen eher einen negativen Effekt aus. ARA
ist aber für
die Entwicklung von Neugeborenen vorteilhaft und wichtig.
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ω-3- und ω-6-Fettsäuren sind
Vorläufer
von Gewebshormonen, den sogenannten Eicosanoiden wie den Prostaglandinen,
die sich von der Dihomo-γ-linolensäure, der
Arachidonsäure
und der Eicosapentaensäure
ableiten, und den Thromboxanen und Leukotrienen, die sich von der
Arachidonsäure
und der Eicosapentaensäure
ableiten. Eicosanoide (sog. PG2-Serie),
die aus ω-6-Fettsäuren gebildet
werden, fördern
in der Regel Entzündungsreaktionen,
während
Eicosanoide (sog. PG3-Serie) aus ω-3-Fettsäuren geringe
oder keine entzündungsfördernde
Wirkung haben.
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Mehrfach
ungesättigte
langkettige ω-3-Fettsäuren wie
Eicosapentaensäure
(= EPA, C20:5Δ5,8,11,14,17) oder
Docosahexaensäure
(= DHA, C22:6Δ4,7,10,13,18,19)
sind wichtige Komponenten der menschlichen Ernährung aufgrund ihrer verschiedenen
Rollen in der Gesundheit, die Aspekte wie die Entwicklung des kindlichen
Gehirns, der Funktionalität
des Auges, der Synthese von Hormonen und anderer Signalstoffe, sowie
die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwerden, Krebs und Diabetes
umfassen (Poulos, A Lipids 30:1–14, 1995; Horrocks,
LA und Yeo YK Pharmacol Res 40:211–225, 1999). Es besteht
aus diesem Grund ein Bedarf an Produktion mehrfach ungesättigter
langkettiger Fettsäuren,
wie den vorgenannten.
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Aufgrund
der heute üblichen
Zusammensetzung der menschlichen Nahrung ist ein Zusatz von mehrfach
ungesättigten ω-3-Fettsäuren, die
bevorzugt in Fischölen
vorkommen, zur Nahrung besonders wichtig. So werden beispielsweise
mehrfach ungesättigte
Fettsäuren
wie Docosahexaensäure
(= DHA, C22:6Δ4,7,10,13,16,19)
oder Eisosapentaensäure
(= EPA, C20:5Δ5,8,11,14,17)
Babynahrung zur Erhöhung
des Nährwertes
zugesetzt. Der ungesättigten
Fettsäure
DHA wird dabei ein positiver Effekt auf die Entwicklung und Aufrechterhaltung
von Gehirnfunktionen zugeschrieben. Es besteht aus diesem Grund
ein Bedarf an der Produktion mehrfach ungesättigter langkettiger Fettsäuren.
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Hauptsächlich werden
die verschiedenen Fettsäuren
und Triglyceride aus Mikroorganismen wie Mortierella oder Schizochytrium
oder aus Ölproduzierenden
Pflanzen wie Soja, Raps, Algen wie Crypthecodinium oder Phaeodactylum
und weiteren gewonnen, wobei sie in der Regel in Form ihrer Triacylglyceride
(= Triglyceride = Triglycerole) anfallen. Sie können aber auch aus Tieren wie
z.B. Fischen gewonnen werden. Die freien Fettsäuren werden vorteilhaft durch
Verseifung hergestellt. Sehr langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie
DHA, EPA, Arachidonsäure
(= ARA, C20:4Δ5,8,11,14)
Dihomo-γ-linolensaure
(C20:3Δ8,11,14)
oder Docosapentaensäure
(DPA, C22:5Δ7,10,13,16,19)
werden in Ölfruchtpflanzen
wie Raps, Soja, Sonnenblume, Färbersaflor
nicht synthetisiert. Übliche
natürliche
Quellen für
diese Fettsäuren
sind Fische wie Hering, Lachs, Sardine, Goldbarsch, Aal, Karpfen,
Forelle, Heilbutt, Makrele, Zander oder Thunfisch oder Algen.
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Fettsäuren aus
Gattungen der Familie Brassicaceae wie Brassica napus oder Brassica
rapa werden gerne in der Nahrungsmittel-, Futtermittel-, Kosmetik-
und/oder Pharmaindustrie genommen. Von Nachteil bei den Ölen dieser
Familie ist, dass sie einige Fettsäuren wie α-Linolensäure, Icosensäure oder
Erucasäure
enthalten, die eher unerwünscht
sind, so dass die Öle
nicht in beliebigen Mengen verwendet werden können. Andere Fettsäuren, die
in den Ölen
enthalten sind wie Ölsäure, haben
als Nahrungsmittelzusatzstoffe einen eher geringeren Wert.
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So
wurden in der Familie der Brassicaceae im Gegensatz zu anderen Pflanzenfamilien
wie Linaceae, Poaceae oder Leguminosae längerkettige Fettsäuren wie
Icosensäure
20:1 und Erucasäure
22:1 nachgewiesen. Die Gehalte der Erucasäure liegen zum Beispiel für Brassica
carinata bei 35–48%,
für Brassica
juncea 18–49%,
Brassica napus 45–54%,
Crambe abyssinica 55–60%,
Eruca sativa 34–47%,
Sinapis alba 33–51%, Camelina
sativa 3–5%,
Raphanus sativa >22%.
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Erucasäure sollte
in Ölen,
die in der menschlichen Ernährung
Verwendung finden, nur in sehr geringen Mengen oder gar nicht enthalten
sein.
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Vorteilhafte Öle, Lipide
und/oder Fettsäurekompositionen
sollten einen möglichst
geringen Anteil an Fettsäuren
wie Ölsäure, α-Linolensäure, Icosen-
und/oder Erucasäure
haben. Vorteilhaft sollten gleichzeitig möglichst hohe Anteile an Fettsäuren wie
Arachidonsäure
und/oder Eicosapentaensäure
enthalten sein. Die zur Herstellung verwendeten Pflanzen sollten
darüber
hinaus möglichst
einfach anbaubar sein und es sollten etablierte Aufarbeitungsprozesse
für die
enthaltenen Öle,
Lipide und/oder Fettsäurekompositionen
vorhanden sein. Außderm
sollte das Herstellverfahren einfach und kostengünstig sein. Weiterhin sollten
die Öle,
Lipide und/oder Fettsäurekompositionen
dieser Pflanzen schon über
einen längeren
Zeitraum zur Herstellung von Futtermitteln, Nahrungsmitteln, Kosmetika
und/oder Pharmazeutika in der Industrie verwendet worden sein.
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Es
bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung großer Mengen
von mehrfach ungesättigten
Fettsäuren,
speziell ARA, EPA und/oder DHA, im Samen transgener Pflanze zu entwickeln,
und gleichzeitig die Gehalte an unerwünschten Fettsäuren zu
verringern.
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Diese
Aufgabe wurde durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
von von Arachidonsäure
(= ARA) oder Eicosapentaensäure
(= EPA) oder Arachidonsäure
und Eicosapentaensäure
in transgenen Pflanzen der Familie der Brassicaceae mit einem Gehalt
an ARA oder EPA oder ARA und EPA von mindestens 3 Gew.-% bezogen
auf den Gesamtlipidgehalt der transgenen Pflanze, dadurch gekennzeichnet,
dass es folgende Verfahrensschritte umfasst:
- a)
Einbringen mindestens einer Nukleinsäuresequenz in die Nutzpflanze,
die für
eine Δ-6-Desaturase
codiert, und
- b) Einbringen mindestens einer Nukleinsäuresequenz in die Nutzpflanze,
die für
eine Δ-6-Elongase
codiert, und
- c) Einbringen mindestens einer Nukleinsäuresequenz in die Nutzpflanze,
die für
eine Δ-5-Desaturase
codiert, und
- d) Ernten der Nutzpflanze,
wobei durch die enzymatische
Aktivität
der unter den Schritten (a) bis (c) eingebrachten Enzyme eine Fettsäure ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus den Fettsäuren Ölsäure [C18:1Δ9],
Linolsäure
[C18:2Δ9,12], α-Linolensäure [C18:3Δ6,9,12],
Icosensäure
[C20:1Δ11]
und Erucasäure
[C22:1Δ13]
um mindestens 10%, 11%, 12%, 13%, 14% oder 15%, vorteilhaft um mindestens
16%, 17%, 18%, 19% oder 20%, besonders vorteilhaft um mindestens
25%, 30%, 35% oder 40% gegenüber
der nicht-transgenen
Wildtyppflanze reduziert wird.
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Unter
Wildtyppflanze sind Pflanzen zu verstehen, die die nicht mutierte
(nicht veränderte)
Form eines Gens oder Allels tragen und mehrheitlich in einer unter
natürlichen
Bedingungen lebenden Population vorkommt. Unter Wildtyp sind auch
sogenannte Nullzygoten zu verstehen. Diese wurden mit einem Gen
transformiert, haben dieses jedoch wieder verloren.
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Alle
vorgenannten Angaben sind Gewichtsprozentangaben und beziehen sich
auf den Gehalt der Fettsäuren
in der entsprechenden Wildtyppflanze.
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Vorteilhaft
enthalten die im erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Fettsäuren
Arachidonsäure
(= ARA) oder Eicosapentaensäure
(= EPA) oder Arachidonsäure
und Eicosapentaensäure
noch weitere Fettsäuren
wie mehrfach ungesättigte
Fettsäuren,
einfach ungesättigte
Fettsäuren
und ungesättigte
Fettsäuren.
Vorteilhaft werden gesättigte
Fettsäuren
mit den im Verfahren verwendeten Nukleinsäuren wenig oder gar nicht umgesetzt.
Unter wenig ist zu verstehen, das im Vergleich zu mehrfach ungesät tigten
Fettsäuren
die gesättigten
Fettsäuren
mit weniger als 5% der Aktivität,
vorteilhaft weniger als 3%, besonders vorteilhaft mit weniger als
2%, ganz besonders bevorzugt mit weniger als 1; 0,5; 0,25 oder 0,125%
umgesetzt werden. Diese hergestellten Fettsäuren können als einziges Produkt im
Verfahren hergestellt werden oder in einem Fettsäuregemisch vorliegen.
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Bei
den im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Nukleinsäuresequenzen
handelt es sich um isolierte Nukleinsäuresequenzen, die für Polypeptide
mit Δ-6-Desaturase-, Δ-6-Elongase-
und/oder Δ-5-Desaturaseaktivität codieren.
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Vorteilhaft
werden im erfindungsgemäßen Verfahren
Nukleinsäuresequenzen,
die für
Polypeptide mit Δ-6-Desaturase-, Δ-6-Elongase-,
oder Δ-5-Desaturaseaktivität codieren,
verwendet ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
- a) einer Nukleinsäuresequenz
mit der in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 5 oder SEQ ID
NO: 7 dargestellten Sequenz, oder
- b) Nukleinsäuresequenzen,
die sich als Ergebnis des degenerierten genetischen Codes von den
in SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 6 oder SEQ ID NO: 8 dargestellten
Aminosäuresequenzen
ableiten lassen, oder
- c) Derivate der in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 5
oder SEQ ID NO: 7 dargestellten Nukleinsäuresequenz, die für Polypeptide
codieren, die auf Aminosäureebene
mindestens 40% Identität
mit SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 6 oder SEQ ID NO: 8 aufweisen
und eine Δ-6-Desaturase-, Δ-6-Elongase- oder Δ-5-Desaturaseaktivität haben.
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Vorteilhaft
werden im Verfahren weitere Nukleinsäuresequenzen in die Nutzpflanzen
eingebracht, die für
eine ω-3-Desaturase
oder Δ-12-Desaturase
oder ω-3-Desaturase
und Δ-12-Desaturase
codieren.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Nukleinsäuresequenz
zusätzlich
in die transgene Pflanze eingebracht wird, die für Polypeptide mit ω-3-Desaturase-Aktivität codiert,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
- a) einer Nukleinsäuresequenz
mit der in SEQ ID NO: 9 dargestellten Sequenz, oder
- b) Nukleinsäuresequenzen,
die sich als Ergebnis des degenerierten genetischen Codes von der
in SEQ ID NO: 10 dargestellten Aminosäuresequenz ableiten lassen,
oder
- c) Derivate der in SEQ ID NO: 9 dargestellten Nukleinsäuresequenz,
die für
Polypeptide codieren, die auf Aminosäureebene mindestens 60% Identität mit SEQ
ID NO: 10 aufweisen und eine ω-3-Desaturaseaktivität haben.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass eine Nukleinsäuresequenz
zusätzlich
in die transgene Pflanze eingebracht wird, die für Polypeptide mit Δ-12-Desaturaseaktivität codiert,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
- a) einer Nukleinsäuresequenz
mit der in SEQ ID NO: 11 dargestellten Sequenz, oder
- b) Nukleinsäuresequenzen,
die sich als Ergebnis des degenerierten genetischen Codes von der
in SEQ ID NO: 12 dargestellten Aminosäuresequenz ableiten lassen,
oder
- c) Derivate der in SEQ ID NO: 11 dargestellten Nukleinsäuresequenz,
die für
Polypeptide codieren, die auf Aminosäureebene mindestens 60% Identität mit SEQ
ID NO: 10 aufweisen und eine Δ-12-Desaturaseaktivität haben.
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Diese
vorgenannten Δ-12-Desaturasesequenzen
können
allein oder in Kombination mit den ω3-Desaturasesequenzen mit den
im Verfahren verwendeten Nukleinsäuresequenzen, die für Δ-6-Desaturasen, Δ-6-Elongasen
und/oder Δ-5-Desaturasen
codieren verwendet werden.
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Vorteilhaft
werden die Nukleinsäuren
im vegetativen oder reproduktiven Gewebe exprimiert.
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Die
im Verfahren verwendeten Nukleinsäuresequenzen führen neben
einer Erniedrigung unerwünschter
Fettsäuren
zu einer Steigerung des ARA- oder EPA- oder ARA- und EPA-Gehalts in den Pflanzen. In
den transgenen Pflanzen kann dadurch im Verfahren eine Erhöhung des
ARA- oder EPA- oder ARA- und EPA-Gehalts auf bis zu mehr als 8%,
vorteilhaft bis zu mehr als 10%, 11%, 12%, 13%, 14%, 15%, 16%, 17%,
18%, 19% oder 20%, besonders vorteilhaft auf mehr als 21%, 22%,
23%, 24% oder 25%, bezogen auf den gesamten Lipidgehalt der Pflanze
erreicht werden, Bei den vorgenannten Prozentwerten handelt es sich
um Gewichtsprozentangaben.
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Zur
weiteren Steigerung der Ausbeute im beschriebenen Verfahren zur
Herstellung von Ölen
und/oder Triglyceriden mit einem vorteilhaft gegenüber ölen und/oder
Triglyceriden aus Wildtyp-Pflanzen erhöhten Gehalt an mehrfach ungesättigten
Fettsäuren,
vor allem von ARA, EPA oder deren Mischungen, kann es vorteilhaft
sein, die Menge des Ausgangsstoffs für die Fettsäuresynthese zu steigern. Dies
kann beispielsweise durch das Einbringen einer Nukleinsäure, die
für ein
Polypeptid mit der Aktivität
einer Δ-12-Desaturase kodiert, und
deren Co-Expression in dem Organismus erreicht werden.
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Dies
ist besonders vorteilhaft in Öl-produzierenden
Pflanzen der Gattung Brassica, z.B. Raps, Rübsen oder Sareptasenf, die
einen hohen Ölsäuregehalt,
aber nur einen geringen Gehalt an Linolsäure aufweisen.
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Daher
wird in einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zusätzlich
eine Nukleinsäuresequenz
in die transgene Pflanze eingebracht, die für ein Polypeptid mit Δ-12-Desaturaseaktivität kodiert.
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Vorteilhaft
setzen die im erfingungsgemäßen Verfahren
verwendeten Δ-12-Desaturasen Ölsaure (C18:1Δ9)
zu Linolsäure
(C18:2Δ9,12)
oder C18:2Δ6,9 zu
C18:3Δ6,9,12 (Gammalinolensäure = GLA),
den Ausgangssubstanzen für
die Synthese von ARA und/oder EPA um. Vorteilhaft setzen die verwendeten Δ-12-Desaturasen
Fettsäuren
gebunden an Phospholipide oder CoA-Fettsäureester, vorteilhaft gebunden
an CoA-Fettsäureester,
um. Dies führt,
wenn vorher ein Elongationsschritt stattgefunden hat, vorteilhaft
zu höheren
Ausbeuten an Syntheseprodukten, da die Elongation in der Regel an
CoA-Fettsäureestern
erfolgt, während
die Desaturierung überwiegend
an den Phospholipiden oder an den Triglyceriden erfolgt. Ein Ausstausch,
der eine weitere möglicherweise
limitierende Enzymreaktion erfoderlich machen würde, zwischen den CoA-Fettsäureestern
und den Phospholipiden oder Triglyceriden ist somit nicht erforderlich.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens werden
alle Nukleinsäuresequenzen auf
einem gemeinsamen rekombinanten Nukleinsäuremolekül in die Pflanzen eingebracht
werden, wobei jede Nukleinsäuresequenz
unter Kontrolle eines eigenen Promotors steht kann und es sich bei
diesem eigenen Promotor um einen samenspezifischen Promotor handelt
kann.
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Die
Erfindung kann aber nicht nur mit den im Sequenzprotokoll angegebenen
Nukleinsäuren
erfolgreich umgesetzt werden, vielmehr können auch von diesen Sequenzen
bis zu einem gewissen Grad abweichende Sequenzen, die für Proteine
mit der im Wesentlichen gleichen enzymatischen Aktivität kodieren,
eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um Nukleinsäuren, die
zu den im Sequenzprotokoll spezifizierten Sequenzen einen bestimmten
Identitäts-
oder Homologiegrad aufweisen. Unter im wesentlichen gleiche enzymatische
Aktivität
sind Proteine zu verstehen, die mindestens 20%, 30%, 40%, 50% oder
60%, vorteilhaft mindestens 70%, 80%, 90% oder 95%, besonders vorteilhaft
mindestens 96%, 97%, 98% oder 99% der enzymatischen Aktivität der Wildtyp-Enzyme
aufweisen.
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Zur
Bestimmung der prozentualen Homologie oder Identität von zwei
Aminosäuresequenzen
oder von zwei Nukleinsäuren
werden die Sequenzen untereinander geschrieben (z.B. können Lücken in
die Sequenz eines Proteins oder einer Nukleinsäure eingefügt werden, um ein optimales
Alignment mit dem anderen Protein oder der anderen Nukleinsäure zu erzeugen).
Die Aminosäurereste
oder Nukleotide an den entsprechenden Aminosäurepositionen oder Nukleotidpositionen
werden dann verglichen. Wenn eine Position in einer Sequenz durch
den gleichen Aminosäurerest
oder das gleiche Nukleotid wie die entsprechende Stelle in der anderen
Sequenz belegt wird, dann sind die Moleküle an dieser Position identisch.
Sind an derselben Position unterschiedliche Aminosäuren, die
aber diegleichen Eigenschaften aufweisen, z.B. zwei hydrophobe Aminosäuren, so
sind sie homolog oder ähnlich.
Die prozentuale Identität
oder Homologie zwischen den beiden Sequenzen ist eine Funktion der
Anzahl an Positionen, die den Sequenzen gemeinsam oder homolog sind
(d.h.% Identität
= Anzahl der identischen Positionen/Gesamtanzahl der Positionen × 100).
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Die
Identität
wurde über
den gesamten Aminosäure-
bzw. Nukleinsäuresequenzbereich
berechnet. Für
den Vergleich verschiedener Sequenzen stehen dem Fachmann eine Reihe
von Programmen, die auf verschiedenen Algorithmen beruhen, zur Verfügung. Dabei
liefern die Algorithmen von Needleman und Wunsch oder Smith und
Waterman besonders zuverlässige
Ergebnisse. Für
die Sequenzvergleiche wurde das Programm PileUp verwendet (J.
Mol. Evolution., 25, 351–360,
1987, Higgins et al., CABIOS, 5 1989: 151–153) oder
die Programme Gap und BestFit [Needleman and Wunsch (J.
Mol. Biol. 48; 443–453
(1970) und Smith and Waterman (Adv. Appl. Math.
2; 482–489
(1981)], die im GCG Software-Packet [Genetics Computer
Group, 575 Science Drive, Madison, Wisconsin, USA 53711 (1991)]
enthalten sind. Die oben in Prozent angegebenen Sequenzidentitätswerte
wurden mit dem Programm GAP über
den gesamten Sequenzbereich mit folgenden Einstellungen ermittelt:
Gap Weight: 50, Length Weight: 3, Average Match: 10.000 und Average
Mismatch: 0.000. Diese Einstellungen wurden, falls nicht anders
angegeben, immer als Standardeinstellungen für Sequenzvergleiche verwendet.
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Der
Fachmann erkennt, dass innerhalb einer Population DNA-Sequenzpolymorphismen,
die zu Änderungen
der Aminosäuresequenz
der im Verfahren verwendeten Polypeptide führen, auftreten können. Diese natürlichen
Varianten bewirken üblicherweise
eine Varianz von 1 bis 5% in der Nukleotidsequenz des Δ-6-Desaturase-, Δ-5-Desaturase- und/oder Δ-6-Elongase-Gens.
Sämtliche
und alle dieser Nukleotidvariationen und daraus resultierende Aminosäurepolymorphismen
in der Δ-6-Desaturase, Δ-5-Desaturase und/oder Δ-6-Elongase,
die das Ergebnis natürlicher
Variation sind und die die enzymatische Aktivität nicht wesentlich verändern, sollen
im Umfang der Erfindung enthalten sein.
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Unter
wesentlicher enzymatischer Aktivität der im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Δ-6-Desaturase Δ-6-Elongase
oder Δ-5-Desaturase
ist zu verstehen, dass sie gegenüber
den durch die Sequenz und deren Derivate kodierten Proteinen/Enzymen
im Vergleich noch eine enzymatische Aktivität von mindestens 10%, bevorzugt
von mindestens 20%, besonders bevorzugt von mindestens 30%, 40%,
50% oder mind. 60% und am meisten bevorzugt von mindestens 70%,
80%, 90%, 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% aufweisen und damit am Stoffwechsel
von Verbindungen, die zum Aufbau von Fettsäuren, Fettsäureestern wie Diacylglyceriden
und/oder Triacylglyceriden in einer Pflanze oder Pflanzenzelle benötigt werden
oder am Transport von Molekülen über Membranen
teilnehmen können.
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Ebenfalls
im Umfang der Erfindung enthalten sind Nukleinsäuremoleküle, die unter stringenten Bedingungen
mit dem komplementären
Strang der hier verwendeten Δ-12-Desaturase-, Δ-6-Desaturase-, Δ-5-Desaturase-, ω-3-Desaturase-
und/oder Δ-6-Elongase-Nukleinsäuren hybridisieren.
Der Begriff "hybridisiert
unter stringenten Bedingungen",
wie hier verwendet, soll Hybridisierungs- und Waschbedingungen beschreiben,
unter denen Nukleotidsequenzen, die mindestens 60% homolog zueinander
sind, gewöhnlich
aneinander hybridisiert bleiben. Die Bedingungen sind vorzugsweise
derart, dass Sequenzen, die mindestens etwa 65%, 70%, 80% oder 90%,
bevorzugt mindestens etwa 91%, 92%, 93%, 94% oder 95% und besonders
bevorzugt mindestens etwa 96%, 97%, 98%, 99% oder stärker zueinander
homolog sind, gewöhnlich
aneinander hybridisiert bleiben. Diese stringenten Bedingungen sind
dem Fachmann bekannt und z.B. in Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley & Sons,
N. Y. (1989), 6.3.1–6.3.6,
beschrieben.
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Ein
bevorzugtes, nicht einschränkendes
Beispiel für
stringente Hybridisierungsbedingungen sind Hybridisierungen in 6 × Natriumchlorid/Natriumcitrat
(qsodium chloride/sodium citrate = SSC) bei etwa 45°C, gefolgt
von einem oder mehreren Waschschritten in 0,2 × SSC, 0,1% SDS bei 50 bis
65°C. Dem
Fachmann ist bekannt, dass sich diese Hybridisierungsbedingungen
je nach dem Typ der Nukleinsäure
und, wenn beispielsweise organische Lösungsmittel vorliegen, hinsichtlich
der Temperatur und der Konzentration des Puffers unterscheiden.
Die Hybridisierungstemperatur liegt beispielsweise unter "Standard-Hybridisierungsbedingungen" je nach dem Typ
der Nukleinsäure
zwischen 42°C
und 58°C
in wässrigem
Puffer mit einer Konzentration von 0,1 bis 5 × SSC (pH 7,2). Falls organisches
Lösungsmittel,
zum Beispiel 50% Formamid, im obengenannten Puffer vorliegt, beträgt die Temperatur
unter Standardbedingungen etwa 42°C.
Vorzugsweise sind die Hybridisierungsbedingungen für DNA: DNA-Hybride
zum Beispiel 0,1 × SSC
und 20°C
bis 45°C,
vorzugsweise 30°C
bis 45°C.
Vorzugsweise sind die Hybridisierungsbedingungen für DNA:RNA-Hybride
zum Beispiel 0,1 × SSC
und 30°C
bis 55°C,
vorzugsweise 45°C
bis 55°C.
Die vorstehend genannten Hybridisierungstemperaturen sind für eine Nukleinsäure mit
etwa 100 bp (= Basenpaare) Länge
und einem G + C-Gehalt von 50% in Abwesenheit von Formamid bestimmt.
Der Fachmann weiß,
wie die für
eine bestimmte Nukleinsäure
erforderlichen Hybridisierungsbedingungen anhand von Lehrbüchern, wie
etwa Sambrook et al., "Molecular
Cloning", Cold Spring
Harbor Laborstory, 1989; Harnes und Higgins (Hrsgb.)
1985, "Nucleic Acids
Hybridization: A Practical Approach", IRL Press at Oxford University Press,
Oxford; Brown (Hrsgb.) 1991, "Essential Molecular Biology: A Practical
Approach", IRL Press
at Oxford University Press, Oxford, bestimmt werden können.
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Durch
Einbringen einer oder mehrerer Nukleotidsubstitutionen, -additionen
oder -deletionen in eine Nukleotidsequenz kann ein isoliertes Nukleinsäuremolekül erzeugt
werden, das für
eine Δ-12-Desaturase, Δ-6-Desaturase, Δ-5-Desaturase, ω-3-Desaturase und/oder Δ-6-Elongase
mit einer oder mehreren Aminosäuresubstitutionen,
-additionen oder -deletionen kodiert. Mutationen können in
eine der Sequenzen durch Standardtechniken, wie stellenspezifische
Mutagenese und PCR-vermittelte Mutagenese, eingebracht werden. Vorzugsweise
werden konservative Aminosäuresubstitutionen
an einem oder mehreren der vorhergesagten nicht-essentiellen Aminosäurereste
hergestellt. Bei einer "konservativen
Aminosäuresubstitution" wird der Aminosäurerest
gegen einen Aminosäurerest
mit einer ähnlichen
Seitenkette ausge tauscht. Im Fachgebiet sind Familien von Aminosäureresten
mit ähnlichen
Seitenketten definiert worden. Diese Familien umfassen Aminosäuren mit
basischen Seitenketten (z.B. Lysin, Arginin, Histidin), sauren Seitenketten
(z.B. Asparaginsäure,
Glutaminsäure),
ungeladenen polaren Seitenketten (z.B. Glycin, Asparagin, Glutamin,
Serin, Threonin, Tyrosin, Cystein), unpolaren Seitenketten, (z.B.
Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Phenylalanin, Methionin,
Tryptophan), beta-verzweigten Seitenketten (z.B. Threonin, Valin,
Isoleucin) und aromatischen Seitenketten (z.B. Tyrosin, Phenylalanin,
Tryptophan, Histidin). Ein vorhergesagter nicht-essentieller Aminosäurerest
in einer Δ-12-Desaturase, Δ-6-Desaturase, Δ-5-Desaturase, ω-3-Desaturase
und/oder Δ-6-Elongase wird somit vorzugsweise
durch einen anderen Aminosäurerest
aus der gleichen Seitenkettenfamilie ausgetauscht. Alternativ können bei
einer anderen Ausführungsform
die Mutationen zufallsgemäß über die
gesamte oder einen Teil der für
die Δ-12-Desaturase, Δ-6-Desaturase, Δ-5-Desaturase, ω-3-Desaturase
und/oder Δ-6-Elongase kodierenden
Sequenz eingebracht werden, z.B. durch Sättigungsmutagenese, und die
resultierenden Mutanten können
durch rekombinante Expression nach der hier beschriebenen Δ-12-Desaturase-, Δ-6-Desaturase-, Δ-5-Desaturase-, ω-3-Desaturase- und/oder Δ-6-Elongase-Aktivität durchmustert
werden, um Mutanten zu identifizieren, die die Δ-12-Desaturase-, Δ-6-Desaturase-, Δ-5-Desaturase-, ω-3-Desaturase- und/oder Δ-6-Elongase-Aktivität beibehalten
haben.
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Die
im Verfahren hergestellten mehrfach ungesättigten Fettsäuren ARA
oder EPA oder ARA und EPA sind vorteilhaft in als Ester wie Membranlipiden
wie Phospholipide oder Glycolipide und/oder Triacylglyceriden gebunden,
können
aber auch als freie Fettsäuren
oder aber gebunden in Form anderer Fettsäureester in den Organismen
vorkommen. Dabei können
sie als "Reinprodukte" oder aber vorteilhaft
in Form von Mischungen verschiedener Fettsäuren oder Mischungen unterschiedlicher
Glyceride vorliegen.
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Die
in den Triacylglyceriden gebundenen verschieden Fettsäuren lassen
sich dabei von kurzkettigen Fettsäuren mit 4 bis 6 C-Atomen,
mittelkettigen Fettsäuren
mit 8 bis 12 C-Atomen oder langkettigen Fettsäuren mit 14 bis 24 C-Atomen
ableiten, bevorzugt sind die langkettigen Fettsäuren besonders bevorzugt sind
die langkettigen Fettsäuren
LCPUFAs von C18-, C20-
und/oder C22-Fettsäuren, ganz besonders bevorzugt
sind die langkettigen Fettsäuren
LCPUFAs von C20- und/oder C22-Fettsäuren wie
ARA, EPA oder deren Kombination.
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Unter
dem Begriff "Glycerid" wird ein mit ein,
zwei oder drei Carbonsäureresten
verestertes Glycerin verstanden (Mono-, Di- oder Triglycerid). Unter "Glycerid" wird auch ein Gemisch
an verschiedenen Glyceriden verstanden. Das Glycerid oder das Glyceridgemisch
kann weitere Zusätze,
z.B. freie Fettsäuren,
Antioxidantien, Proteine, Kohlenhydrate, Vitamine und/oder andere
Substanzen enthalten.
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Unter
einem "Glycerid" im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden ferner vom Glycerin abgeleitete Derivate verstanden. Dazu
zählen
neben den oben beschriebenen Fettsäureglyceriden auch Glycerophospholipide
und Glyceroglycolipide. Bevorzugt seien hier die Glycerophospholipide
wie Lecithin (Phosphatidylcholin), Cardiolipin, Phosphatidylglycerin,
Phosphatidylserin und Alkylacylglycerophospholipide beispielhaft
genannt.
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Unter
Phospholipiden im Sinne der Erfindung sind zu verstehen Phosphatidylcholin,
Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylserin, Phosphatidylglycerin
und/oder Phosphatidylinositol vorteilhafterweise Phosphatidylcholin.
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Die
im Verfahren hergestellten Fettsäureester
können
aus den Pflanzen, die für
die Herstellung der Fettsäureester
verwendet wurden, in Form eines Öls
oder Lipids beispielsweise in Form von Verbindungen wie Sphingolipide,
Phosphoglyceride, Lipide, Glycolipide wie Glycosphingolipide, Phospholipide
wie Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin,
Phosphatidylglycerol, Phosphatidylinositol oder Diphosphatidylglycerol,
Monoacylglyceride, Diacylglyceride, Triacylglyceride oder sonstige
Fettsäureester
wie die AcetylCoenzymA-Ester isoliert werden. Vorteilhaft werden
sie in der Form ihrer Diacylglyceride, Triacylglyceride und/oder
in Form der Phospholipide wie z.B. dem Phosphatidylcholin isoliert,
besonders bevorzugt in der Form der Triacylglyceride. Neben diesen
Estern sind die im Verfahren hergestellten Fettsäuren auch als freie Fettsäuren oder
gebunden an andere Verbindungen in den Pflanzen enthalten. In der
Regel liegen die verschiedenen vorgenannten Verbindungen (Fettsäureester
und frei Fettsäuren)
in den Organismen in einer ungefähren
Verteilung von 80 bis 90 Gew.-% Triglyceride, 2 bis 5 Gew.-% Diglyceride,
5 bis 10 Gew.-% Monoglyceride, 1 bis 5 Gew.-% freie Fettsäuren, 2
bis 8 Gew.-% Phospholipide vor, wobei sich die Summe der verschiedenen
Verbindungen zu 100 Gew.-% ergänzt.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. in den erfindungsgemäßen Verfahren
(der singular soll im Sinne der Erfindung und der hier dargestellten
Offenbarung den plural umfassen und umgekehrt) werden die hergestellten
LCPUFAs mit einem Gehalt von mindestens 3, 5, 6, 7 oder 8 Gew.-%,
vorteilhaft von mindestens 9, 10, 11, 12, 13, 14 oder 15 Gew.-%,
bevorzugt von mindestens 16, 17, 18, 19 oder 20 Gew.-%, besonders
bevorzugt von mindestens 21, 22, 23, 24 oder 25 Gew.-%, ganz besonders
bevorzugt von mindestens 26, 27, 28, 29 oder 30 Gew.-% bezogen auf
die gesamten Fettsäuren
in den transgenen Organismen vorteilhaft im Samen der transgenen
Pflanzen hergestellt. Dabei werden vorteilhaft C18-
und/oder C20-Fettsäuren, die in den Wirtsorganismen
vorhanden sind, zu mindestens 10%, vorteilhaft zu mindestens 20%,
besonders vorteilhaft zu mindestens 30%, ganz besonders vorteilhaft
zu mindestens 40% in die entsprechenden Produkte wie ARA, EPA oder
deren Mischungen umgesetzt. Vorteilhaft werden die Fettsäuren in
gebundener Form hergestellt.
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Vorteilhaft
werden dabei im Verfahren mehrfach ungesättigte C20-Fettsäuren mit
vier oder fünf
Doppelbindungen im Molekül
mit einem Gehalt von zusammen allen derartigen Fettsäuren von
mindestens 15, 16, 17, 18, 19 oder 20 Gew.-%, vorteilhaft zu mindestens
21, 22, 23, 24 oder 25 Gew.-%, besonders vorteilhaft von mindestens
26, 27, 28, 29 oder 30 Gew.-% bezogen auf die gesamten Fettsäuren in
den Samen der transgenen Pflanzen hergestellt.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
wird ARA mit einem Gehalt von mindestens 3, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 Gew.-%,
vorteilhaft von mindestens 11, 12, 13, 14 oder 15 Gew.-%, bevorzugt
von mindestens 16, 17, 18, 19 oder 20 Gew.-%, besonders bevorzugt
von mindestens 21, 22, 23, 24 oder 25 Gew.-%, am meisten bevorzugt von
mindestens 26 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Lipidgehalt in den
Samen der transgenen Pflanzen, hergestellt.
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EPA
wird im erfindungsgemäßen Verfahren
mit einem Gehalt von mindestens 0,2; 0,3; 0,4; 0,5; 0,6; 0,7; 0,8;
0,9 oder 1 Gew.-%, vorteilhaft von mindestens 2, 3, 4 oder 5 Gew.-%,
bevorzugt von mindestens 6, 7, 8, 9 oder 10 Gew.-%, besonders bevorzugt
von mindestens 11, 12, 13, 14 oder 15 Gew.-% und am meisten bevorzugt
von mindestens 16 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Lipidgehalt in
den Samen der transgenen Pflanzen, hergestellt.
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Mit
Hilfe der im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Nukleinsäuren
lassen sich diese ungesättigten
Fettsäuren
an sn1-, sn2- und/oder sn3-Position der vorteilhaft hergestellten
Triglyceride bringen. Da im erfindungsgemäßen Verfahren von den Ausgangsverbindungen
Linolsäure
(C18:2) bzw. Linolensäure
(C18:3) mehrere Reaktionsschritte durchlaufen werden, fallen die
Endprodukte des Verfahrens wie beispielsweise Arachidonsäure (ARA)
oder Eicosapentaensäure
(EPA) nicht als absolute Reinprodukte an, es sind immer auch geringe
Spuren der Vorstufen im Endprodukt enthalten. Sind in dem Ausgangsorganismus
bzw. in der Ausgangspflanze beispielsweise sowohl Linolsäure als
auch Linolensäure
vorhanden, so liegen die Endprodukte wie ARA oder EPA in der Regel
als Mischungen vor. Vorteilhaft sollten in den Endprodukten ARA
oder EPA nur geringe Mengen, der jeweils anderen Endprodukte vorhanden
sein. In einem EPA haltigen Lipid und/oder Öl sollten deshalb weniger als
15, 14, 13, 12 oder 11 Gew.-%, vorteilhaft weniger als 10, 9, 8,
7, 6 oder 5 Gew.-%, besonders vorteilhaft weniger als 4, 3, 2 oder
1 Gew.-% ARA enthalten sein. Auch in einem ARA haltigen Lipid und/oder Öl sollten
deshalb weniger als 15, 14, 13, 12 oder 11 Gew.-%, vorteilhaft weniger
als 10, 9, 8, 7, 6 oder 5 Gew.-%, besonders vorteilhaft weniger
als 4, 3, 2 oder 1 Gew.-% EPA enthalten sein.
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Die
Vorstufen sollten vorteilhaft nicht mehr als 20 Gew.-%, bevorzugt
nicht mehr als 15 Gew.-%, besonders bevorzugt nicht als 10 Gew.-%,
ganz besonders bevorzugt nicht mehr als 5 Gew.-% bezogen auf die Menge
des jeweilige Endprodukts betragen. Vorteilhaft werden in einer
transgenen Pflanze als Endprodukte nur ARA oder EPA im erfindungsgemäßen Verfahren
gebunden oder als freie Säuren
hergestellt. Werden die Verbindungen ARA und EPA gleichzeitig hergestellt,
werden sie vorteilhaft in einem Verhältnis von mindestens 1:6 (EPA:ARA),
vorteilhaft von mindestens 1:8, bevorzugt von mindestens 1:10, besonders
bevorzugt von mindestens 1:12 in der Pflanze hergestellt.
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Fettsäureester
bzw. Fettsäuregemische,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurden, enthalten vorteilhaft 6 bis 15% Palmitinsäure, 1 bis
6% Stearinsäure;
7–85% Ölsäure; 0,5
bis 8% Vaccensäure,
0,1 bis 1% Arachinsäure,
7 bis 25% gesättigte
Fettsäuren,
8 bis 85% einfach ungesättigte
Fettsäuren und
60 bis 85% mehrfach ungesättigte
Fettsäuren
jeweils bezogen auf 100% und auf den Gesamtfettsäuregehalt der Organismen.
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Weiterhin
enthalten die Fettsäureester
bzw. Fettsäuregemische,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurden, vorteilhaft Fettsäuren ausgewählt aus der Gruppe der Fettsäuren Erucasäure (13-Docosaensäure), Sterculinsäure (9,10-Methylene octadec-9-enonsäure), Malvalinsäure (8,9-Methylen Heptadec-8-enonsäure), Chaulmoogrinsäure (Cyclopenten-dodecansäure), Furan-Fettsäure (9,12-Epoxy-octadeca-9,11-dienonsäure), Vernonsäure (9,10-Epoxyoctadec-12-enonsäure), Tarinsäure (6-Octadecynonsäure), 6-Nonadecynonsäure, Santalbinsäure (t11-Octadecen-9-ynoic
acid), 6,9-Octadecenynonsäure, Pyrulinsäure (t10-Heptadecen-8-ynonsaure), Crepenyninsäure (9-Octadecen-12-ynonsäure), 13,14-Dihydrooropheinsäure, Octadecen-13-ene-9,11-diynonsäure, Petroselensäure (cis-6-Octadecenonsäure), 9c,12t-Octadecadiensäure, Calendulasäure (8t10t12c-Octadecatriensäure), Catalpinsäure (9t11t13c-Octadecatriensäure), Eleosterinsäure (9c11t13t-Octadecatriensäure), Jacarinsäure (8c10t12c-Octadecatriensäure), Punicinsäure (9c11t13c-Octadecatriensäure), Parinarinsäure (9c11t13t15c-Octadecatetraensäure), Pinolensäure (all-cis-5,9,12-Octadecatriensäure), Laballensäure (5,6-Octadecadienallensäure), Ricinolsäure (12-Hydroxyölsäure) und/oder
Coriolinsäure
(13-Hydroxy-9c,11t-Octadecadienonsaure). Die vorgenannten Fettsäuren kommen
in den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Fettsäureester
bzw. Fettsäuregemischen
in der Regel vorteilhaft nur in Spuren vor, das heißt sie kommen
bezogen auf die Gesamtfettsäuren zu
weniger als 30%, bevorzugt zu weniger als 25%, 24%, 23%, 22% oder
21%, besonders bevorzugt zu weniger als 20%, 15%, 10%, 9%, 8%, 7%,
6% oder 5%, ganz besonders bevorzugt zu weniger als 4%, 3%, 2% oder
1% vor. In einer weiteren bevorzugten Form der Erfindung kommen
diese vorgenannten Fettsäuren
bezogen auf die Gesamtfettsäuren
zu weniger als 0,9%; 0,8%; 0,7%; 0,6%; oder 0,5%, besonders bevorzugt
zu weniger als 0,4%; 0,3%; 0,2%; 0,1% vor. Vorteilhaft enthalten
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Fettsäureester
bzw. Fettsäuregemische
weniger als 0,1% bezogen auf die Gesamtfettsäuren und/oder keine Buttersäure, kein
Cholesterin, keine Clupanodonsäure
(= Docosapentaensäure, C22:5Δ4,8,12,15,21)
sowie keine Nisinsäure
(Tetracosahexaensäure,
C236Δ3,8,12,15,18,21).
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Durch
die erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
bzw. im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Nukleinsäuresequenzen
kann eine Steigerung der Ausbeute an mehrfach ungesättigten
Fettsäuren, vor
allem an ARA und EPA von mindestens 50, 80 oder 100%, vorteilhaft
von mindestens 150, 200 oder 250%, besonders vorteilhaft von mindestens
300, 400, 500, 600, 700, 800 oder 900%, ganz besonders vorteilhaft
von mindestens 1000, 1100, 1200, 1300, 1400 oder 1500% gegenüber der
nicht transgenen Ausgangspflanze beispielsweise einer Pflanze wie
Brassica juncea oder Brassica napus beim Vergleich in der GC-Analyse
siehe Beispiele erreicht werden.
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Vorteilhaft
sollten die im erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Lipide und/oder Öle
einen hohen Anteil von ungesättigten
Fettsäuren
vorteilhaft von mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
von mindestens 30, 40 oder 50 Gew.-%, vorteilhaft von mindestens
60, 70 oder 80 Gew.-% bezogen auf den Gesamtfettsäuregehalt in
den Samen der transgenen Pflanzen betragen.
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Alle
gesättigten
Fettsäuren
zusammen sollten vorteilhaft in den für das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt
verwendeten Pflanzen nur einen geringen Anteil ausmachen. Unter
geringen Anteil ist in diesem Zusammenhang ein Anteil in GC-Flächeneinheiten
von weniger als 15%, 14%, 13%, 12%, 11% oder 10%, bevorzugt von
weniger als 9%, 8%, 7% oder 6% zu verstehen.
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Weiterhin
sollten die im Verfahren vorteilhaft als Wirtspflanzen, die die über verschiedene
Methoden eingebrachten im Verfahren verwendeten Gene zur Synthese
der mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
enthalten, vorteilhaft einen höheren Ölanteil
als Proteinanteil im Samen haben, vorteilhafte Pflanzen haben einen Öl-/Proteingehaltverhältnis von
5 zu 1, 4 zu 1, 3 zu 1, 2 zu 1 oder 1 zu 1. Dabei sollte der Ölgehalt
bezogen auf das Gesamtgewicht des Samens in einem Bereich von 15–55%, vorteilhaft
zwischen 25–50%,
besonders vorteilhaft zwischen 35–50% liegen.
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Für das Verfahren
vorteilhafte Wirtspflanzen sind solche, die einen hohen Anteil an Ölsäure, das
heißt von
mindestens 40, 50, 60 oder 70 Gew.-% bezogen auf den gesamten Fettsäuregehalt
der Pflanze haben, im Vergleich zu Linolsäure und/oder Linolensäure in den
Lipiden und/oder Ölen
besonders im Triglycerid haben wie z.B. Brassica napus, Brassica
alba, Brassica hirta, Brassica nigra, Brassica juncea oder Brassica
carinata.
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Für das Verfahren
verwendete Pflanzen sollten vorteilhaft einen Gehalt an Erucasäure von
weniger als 2 Gew.-% bezogen auf den Gesamtfettsäuregehalt der Pflanze haben.
Auch sollte der Gehalt an gesättigten Fettsäuren C16:0
und/oder C18:0 vorteilhaft geringer als 19, 18, 17, 16, 15, 14,
13, 12, 11, oder 10 Gew.-%, vorteilhaft weniger als 9, 8, 7, 6 oder
5 Gew.-% bezogen auf den gesamten Fettsäuregehalt der Pflanze sein. Vorteilhaft
sollten auch längere
Fettsäuren
wie C20:0 oder C22:1 gar nicht oder in nur geringen Mengen vorteilhaft
geringer als 4, 3, 2 oder 1 Gew.-%, vorteilhaft weniger als 0,9;
0,8; 0,7; 0,6; 0,5; 0,4; 0,3; 0,2 oder 0,1 Gew.-% bezogen auf den
gesamten Fettsäuregehalt
der Pflanze in den im Verfahren verwendeten Pflanzen vorhanden sein.
Typischerweise ist in den für
das erfindungsgemäße Verfahren
verwendeten Pflanzen kein oder nur in geringen Mengen C16:1 als
Fettsäure
enthalten. Unter geringen Mengen sind vorteilhaft Gehalte an Fettsäuren zu
verstehen, die geringer als 4, 3, 2 oder 1 Gew.-%, vorteilhaft weniger
als 0,9; 0,8; 0,7; 0,6; 0,5; 0,4; 0,3; 0,2 oder 0,1 Gew.-% bezogen
auf den gesamten Fettsäuregehalt
der Pflanze sind.
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Auch
chemisch reine mehrfach ungesättigte
Fettsäuren
oder Fettsäurezusammensetzungen
sind nach den vorbeschriebenen Verfahren darstellbar. Dazu werden
die Fettsäuren
oder die Fettsäurezusammensetzungen
aus den Pflanzen vorteilhaft den Pflanzensamen in bekannter Weise
beispielsweise über
aufbrechen der Samen wie Mahlen und anschließender Extraktion, Destillation,
Kristallisation, Chromatographie oder Kombinationen dieser Methoden
isoliert. Diese chemisch reinen Fettsäuren oder Fettsäurezusammensetzungen
sind für
Anwendungen im Bereich der Lebensmittelindustrie, der Kosmetikindustrie
und besonders der Pharmaindustrie vorteilhaft.
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Als
Pflanzen für
das erfindungsgemäße Verfahren
kommen prinzipiell alle Pflanzen der Familie Brassicaceae in Frage,
die in der Lage sind Fettsäuren
zu synthetisieren wie alle wie die Gattungen Brassica, Camelina,
Melanosinapis, Sinapis, Arabadopsis z.B. die Gattungen und Arten
Brassica alba, Brassica carinata, Brassica hirta, Brassica napus,
Brassica rapa ssp. [Raps], Sinapis arvensis Brassica juncea, Brassica
juncea var. juncea, Brassica juncea var. crispifolia, Brassica juncea
var. foliosa, Brassica nigra, Brassica sinapioides, Camelina sativa,
Melanosinapis communis [Senf], Brassica oleracea [Futterrübe] oder
Arabidopsis thaliana.
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Für die erfindungsgemäßen beschriebenen
Verfahren ist es vorteilhaft in die Pflanze zusätzlich zu den unter Verfahrensschritt
(a) bis (c) eingebrachten Nukleinsäuren sowie den ggf. eingebrachten
Nukleinsäuresequenzen,
die für
die ω-3-Desaturasen
und/oder die für
die Δ-12-Desaturasen
codieren, zusätzlich
weitere Nukleinsäuren
einzubringen, die für
Enzyme des Fettsäure-
oder Lipidstoffwechsels codieren.
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Im
Prinzip können
alle Gene des Fettsäure– oder Lipidstoffwechsels
vorteilhaft in Kombination mit der(den) erfinderischen Δ-5-Elongase(n), Δ-6-Elongase(n)
und/oder ω-3-Desaturase(n)
[im Sinne dieser Anmeldung soll der Plural den Singular und umgekehrt
beinhalten] im Verfahren zur Herstellung mehrfach ungesättigter
Fettsäuren
verwendet werden vorteilhaft werden Gene des Fettsäure– oder Lipidstoffwechsels
ausgewählt
aus der Gruppe Acyl-CoA-Dehydrogenase(n), Acyl-ACP[= acyl carrier
protein]–Desaturase(n), Acyl–ACP–Thioesterase(n),
Fettsäure–Acyl–Transferase(n),
Acyl-CoA: Lysophospholipid-Acyltransferasen, Fettsäure–Synthase(n),
Fettsäure-Hydroxylase(n), Acetyl-Coenzym
A–Carboxylase(n),
Acyl–Coenzym
A–Oxidase(n),
Fettsäure–Desaturase(n),
Fettsäure–Acetylenasen,
Lipoxygenasen, Triacylglycerol-Lipasen,
Allenoxid–Synthasen,
Hydroperoxid–Lyasen
oder Fettsäure–Elongase(n)
in Kombination mit der Δ-5-Elongase, Δ-6-Elongase
und/oder ω-3-Desaturase
verwendet. Besonders bevorzugt werden Gene ausgewählt aus
der Gruppe der Δ-4-Desaturasen, Δ-5-Desaturasen, Δ-6-Desaturasen, Δ-8-Desatuasen, Δ-9-Desaturasen, Δ-12-Desaturasen, Δ-6-Elongasen
oder Δ-9-Elongasen
in Kombination mit den vorgenannten Genen für die Δ-5-Elongase, Δ-6-Elongase
und/oder ω-3-Desaturase
verwendet, wobei einzelne Gene oder mehrere Gene in Kombination
verwendet werden können.
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Vorteilhaft
werden die erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Nukleinsäuresequenzen
oder deren Derivat oder Homologe, die für Polypeptide codieren, die
noch die enzymatische Aktivität
der durch Nukleinsäuresequenzen
codierten Proteine besitzen, einzeln oder in Kombination in Expressionskonstrukte
cloniert und diese zum Einbringen und zur Expression in Pflanzen
verwendet. Diese Expressionskonstrukte ermöglichen durch ihre Konstruktion
eine vorteilhafte optimale Synthese der im erfindungsgemäßen Verfahren produzierten
mehrfach ungesättigten
Fettsäuren.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren ferner den Schritt des Gewinnens einer transgenen
Pflanze, die die im Verfahren verwendeten Nukleinsäuresequenzen
enthält,
wobei die Pflanze mit einer Nukleinsäuresequenz, die für die Δ-12-Desaturase, Δ-5-Desaturase, Δ-6-Desaturase, Δ-6-Elongase und/oder ω-3-Desaturase
codiert, einem Genkonstrukt oder einem Vektor wie nachfolgend beschrieben,
allein oder in Kombination mit weiteren Nukleinsäuresequenzen, die für Proteine
des Fettsäure-
oder Lipidsstoffwechsels codieren, transformiert wird. Bei einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst dieses Verfahren ferner den Schritt des Gewinnens der Öle, Lipide
oder freien Fettsäuren
aus dem Samen der Pflanze.
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Unter
Anzucht ist beispielsweise die Kultivierung im Falle von Pflanzenzellen,
-gewebe oder -organe auf oder in einem Nährmedium oder der ganzen Pflanze
auf bzw. in einem Substrat beispielsweise in Hydrokultur, Blumentopferde
oder auf einem Ackerboden zu verstehen.
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Ein
weiterer Erfindungsgegenstand sind Genkonstrukte, die die im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Nukleinsäuresequenzen,
die für
eine Δ-5-Desaturase, Δ-6-Desaturase oder Δ-6-Elongase
codieren, enthalten, wobei die Nukleinsäure funktionsfähig mit
einem oder mehreren Regulationssignalen verbunden ist. Zusätzlich können weitere
Biosynthesegene des Fettsäure– oder Lipidstoffwechsels
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Acyl-CoA-Dehydrogenase(n), Acyl-ACP[=
acyl carrier protein]-Desaturase(n), Acyl–ACP–Thioesterase(n),
Fettsäure–Acyl–Transferase(n),
Acyl-CoA: Lysophospholipid-Acyltransferase(n), Fettsäure–Synthase(n),
Fettsäure-Hydroxylase(n), Acetyl-Coenzym
A–Carboxylase(n),
Acyl–Coenzym
A–Oxidase(n),
Fettsäure–Desaturase(n),
Fettsäure–Acetylenasen,
Lipoxygenasen, Triacylglycerol-Lipasen,
Allenoxid–Synthasen,
Hydroperoxid–Lyasen
oder Fettsäure–Elongase(n)
im Genkonstrukt enthalten sein. Vorteilhaft sind zusätzlich Biosynthesegene
des Fettsäure– oder Lipidstoffwechsels
ausgewählt
aus der Gruppe der Δ-12-Desaturase
oder ω-3-Desaturase enthalten.
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Die
im Verfahren verwendeten Nukleinsäuresequenzen, die für Proteine
mit Δ-5-Desaturase-, Δ-6-Desaturase-, Δ-12-Desaturase-, ω-3-Desaturase-
oder Δ-6-Elongase-Aktivität kodieren,
werden vorteilhaft allein oder bevorzugt in Kombination in einer
Expressionskassette (= Nukleinsäurekonstrukt),
die die Expression der Nukleinsäuren
in einer Pflanze ermöglicht,
in die Pflanze eingebracht. Es kann im Nukleinsäurekonstrukt mehr als eine
Nukleinsäuresequenz
einer enzymatischen Aktivität
wie z.B. einer Δ-5-Desaturase, Δ-6-Desaturase, Δ-12-Desaturase, ω-3-Desaturase
oder Δ-6-Elongase enthalten
sein.
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Zum
Einbringen der Nukleinsäuren
in die Genkonstrukte werden die im Verfahren verwendeten Nukleinsäuren vorteilhaft
einer Amplifikation und Ligation in bekannter Weise unterworfen.
Vorzugsweise geht man in Anlehnung an das Protokoll der Pfu-DNA-Polymerase oder
eines Pfu/Taq-DNA-Polymerasegemisches vor. Die Primer werden unter
Berücksichtigung
der zu amplifizierenden Sequenz ausgewählt. Zweckmäßigerweise sollten die Primer
so gewählt
werden, dass das Amplifikat die gesamte kodogene Sequenz vom Start-
bis zum Stop-Kodon umfasst. Im Anschluss an die Amplifikation wird
das Amplifikat zweckmäßigerweise
analysiert. Beispielsweise kann nach gelelektrophoretischer Auftrennung
eine quantitative und qualitative Analyse erfolgen. Im Anschluss
kann das Amplifikat nach einem Standardprotokoll gereinigt werden
(z.B. Qiagen). Ein Aliquot des gereinigten Amplifikats steht dann
für die
nachfolgende Klonierung zur Verfügung.
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Geeignete
Klonierungsvektoren sind dem Fachmann allgemein bekannt. Hierzu
gehören
insbesondere Vektoren, die in mikrobiellen Systemen replizierbar
sind, also vor allem Vektoren, die eine effiziente Klonierung in
Hefen oder Pilzen gewährleisten,
und die die stabile Transformation von Pflanzen ermöglichen.
Zu nennen sind insbesondere verschiedene für die T-DNA-vermittelte Transformation
geeignete, binäre
und co-integrierte Vektorsysteme. Derartige Vektorsysteme sind in
der Regel dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest die für die Agrobakterium-vermittelte
Transformation benötigten
vir-Gene sowie die T-DNA begrenzenden Sequenzen (T-DNA-Border) beinhalten.
Vorzugsweise umfassen diese Vektorsysteme auch weitere cis-regulatorische Regionen
wie Promotoren und Terminatorsequenzen und/oder Selektionsmarker,
mit denen entsprechend transformierte Organismen identifiziert werden
können.
Während
bei co-integrierten Vektorsystemen vir-Gene und T-DNA-Sequenzen
auf demselben Vektor angeordnet sind, basieren binäre Systeme
auf wenigstens zwei Vektoren, von denen einer vir-Gene, aber keine
T-DNA und ein zweiter T-DNA, jedoch kein vir-Gen trägt. Dadurch
sind letztere Vektoren relativ klein, leicht zu manipulieren und
sowohl in E. coli als auch in Agrobacterium zu replizieren. Zu diesen
binären
Vektoren gehören
Vektoren der Serien pBIB-HYG, pPZP, pBecks, pGreen. Erfindungsgemäß werden
bevorzugt Bin19, pBI101, pBinAR, pGPTV und pCAMBIA verwendet. Eine Übersicht über binäre Vektoren
und ihre Verwendung gibt Hellens et al, Trends in Plant
Science (2000) 5, 446-451.
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Für die Vektorpräparation
können
die Vektoren zunächst
mit Restriktionsendonuklease(n) linearisiert und dann in geeigneter
Weise enzymatisch modifiziert werden. Im Anschluss wird der Vektor
gereinigt und ein Aliquot für
die Klonierung eingesetzt. Bei der Klonierung wird das enzymatisch
geschnittene und erforderlichenfalls gereinigte Amplifikat mit ähnlich präparierten
Vektorfragmenten unter Einsatz von Ligase verbunden. Dabei kann
ein bestimmtes Nukleinsäurekonstrukt
bzw. Vektor- oder Plasmidkonstrukt einen oder auch mehrere kodogene
Genabschnitte aufweisen. Vorzugsweise sind die kodogenen Genabschnitte
in diesen Konstrukten mit regulatorischen Sequenzen funktional verknüpft. Zu
den regulatorischen Sequenzen gehören insbesondere pflanzliche
Sequenzen wie Promotoren und Terminatorsequenzen. Die Konstrukte
lassen sich vorteilhafterweise in Mikroorganismen, insbesondere
in E. coli und Agrobacterium tumefaciens, unter Selektionsbedingungen
stabil propagieren und ermöglichen
einen Transfer von heterologer DNA in Pflanzen oder Mikroorganismen.
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Unter
der vorteilhaften Verwendung von Klonierungsvektoren können die
im Verfahren verwendeten Nukleinsäuren in Pflanzen eingebracht
werden und damit bei der Transformation von Pflanzen verwendet werden,
wie denjenigen, die veröffentlicht
und dort zitiert sind: Plant Molecular Biology and Biotechnology
(CRC Press, Boca Raton, Florida), Kapitel 6/7, S. 71–119 (1993); F.F.
White, Vectors for Gene Transfer in Higher Plants; in: Transgenic
Plants, Bd. 1, Engineering and Utilization, Hrsgb.: Kung und R.
Wu, Academic Press, 1993, 15–38; B.
Jenes et al., Techniques for Gene Transfer, in: Transgenic Plants,
Bd. 1, Engineering and Utilization, Hrsgb.: Kung und R. Wu, Academic
Press (1993), 128–143; Potrykus,
Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Molec. Biol. 42 (1991), 205–225.
Die im Verfahren verwendeten Nukleinsäuren und/oder Vektoren lassen
sich damit zur gentechnologischen Veränderung eines breiten Spektrums
an Pflanzen verwenden, so dass diese bessere und/oder effizientere
Produzenten von PUFAs werden.
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Es
gibt eine Reihe von Mechanismen, durch die eine Veränderung
des Δ-5-Desaturase-, Δ-6-Desaturase-, Δ-12-Desaturase-, ω-3-Desaturase-
oder Δ-6-Elongase-Proteins
möglich
ist, so dass die Ausbeute, Produktion und/oder Effizienz der Produktion
der mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
in einer Pflanze aufgrund dieses veränderten Proteins direkt beeinflusst
werden kann. Die Anzahl oder Aktivität der Δ-5-Desaturase-, Δ-6-Desaturase-, Δ-12-Desaturase-, ω-3-Desaturase-
oder Δ-6-Elongase-Proteine
oder -Gene kann erhöht werden,
so dass größere Mengen
der Genprodukte und damit letztlich größere Mengen der Verbindungen
der allgemeinen Formel I hergestellt werden. Auch eine de novo Synthese
in einer Pflanze, der die Aktivität und Fähigkeit zur Biosynthese der
Verbindungen vor dem Einbringen des/der entsprechenden Gens/Gene
fehlte, ist möglich.
Entsprechendes gilt für
die Kombination mit weiteren Desaturasen oder Elongasen oder weiteren Enzymen
aus dem Fettsäure-
und Lipidstoffwechsel. Auch die Verwendung verschiedener divergenter,
d.h. auf DNA-Sequenzebene unterschiedlicher Sequenzen kann dabei
vorteilhaft sein bzw. die Verwendung von Promotoren, die eine andere
zeitliche Genexpression z.B. abhängig
vom Reifegrad eines Samens oder Öl-speichernden
Gewebes ermöglichen.
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Die
im Verfahren verwendeten Nukleinsäuresequenzen werden vorteilhaft
in einer Expressionskassette, die die Expression der Nukleinsäuren in
Pflanzen ermöglicht,
eingebracht.
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Dabei
werden die Nukleinsäuresequenzen,
die für
die Δ-5-Desaturase, Δ-6-Desaturase, Δ-12-Desaturase, ω-3-Desaturase
oder Δ-6-Elongase
kodieren, mit einem oder mehreren Regulationssignalen vorteilhafterweise
zur Erhöhung
der Genexpression funktionell verknüpft. Diese regulatorischen
Sequenzen sollen die gezielte Expression der Gene und Proteine ermöglichen.
Dies kann beispielsweise je nach Wirtsorganismus bedeuten, dass
das Gen erst nach Induktion exprimiert und/oder überexprimiert wird, oder dass
es sofort exprimiert und/oder überexprimiert
wird. Beispielsweise handelt es sich bei diesen regulatorischen
Sequenzen um Sequenzen, an die Induktoren oder Repressoren binden
und dadurch die Expression der Nukleinsäure regulieren. Zusätzlich zu
diesen neuen Regulationssequenzen oder anstelle dieser Sequenzen
können
die natürlichen
Regulationselemente dieser Sequenzen vor den eigentlichen Strukturgenen
noch vorhanden sein und gegebenenfalls genetisch so verändert worden
sein, dass ihre natürliche
Regulation ausgeschaltet und die Expression der Gene erhöht wird.
Diese veränderten
Promotoren können
in Form von Teilsequenzen (= Promotor mit Teilen der erfindungsgemäß verwendeten
Nukleinsäuresequenzen)
auch allein vor das natürliche Gen
zur Steigerung der Aktivität
gebracht werden. Das Genkonstrukt kann außerdem vorteilhafterweiser
auch eine oder mehrere sogenannte "Enhancer-Sequenzen" funktionell verknüpft mit dem Promotor enthalten,
die eine erhöhte
Expression der Nukleinsäuresequenz
ermöglichen.
Auch am 3'-Ende
der DNA-Sequenzen können
zusätzliche
vorteilhafte Sequenzen inseriert werden wie weitere regulatorische
Elemente oder Terminatorsequenzen.
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Die Δ-5-Desaturase-, Δ-6-Desaturase-, Δ-12-Desaturase-, ω-3-Desaturase-
oder Δ-6-Elongase-Gene können in
einer oder mehreren Kopien in der Expressionskassette (= Genkonstrukt)
enthalten sein. Vorteilhaft liegt nur jeweils eine Kopie der Gene
in der Expressionskassette vor. Dieses Genkonstrukt oder die Genkonstrukte
können
zusammen in der Wirtspflanze exprimiert werden. Dabei kann das Genkonstrukt
oder die Genkonstrukte in einem oder mehreren Vektoren inseriert
sein und frei in der Zelle vorliegen oder aber im Genom inseriert
sein. Es ist vorteilhaft für
die Insertion weiterer Gene im Wirtsgenom, wenn die zu exprimierenden Gene
zusammen in einem Genkonstrukt vorliegen.
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Die
regulatorischen Sequenzen bzw. Faktoren können dabei wie oben beschrieben
vorzugsweise die Genexpression der eingeführten Gene positiv beeinflussen
und dadurch erhöhen.
So kann eine Verstärkung der
regulatorischen Elemente vorteilhafterweise auf der Transkriptionsebene
erfolgen, indem starke Transkriptionssignale wie Promotoren und/oder "Enhancer" verwendet werden.
Daneben ist aber auch eine Verstärkung der
Translation möglich,
indem beispielsweise die Stabilität der mRNA verbessert wird.
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Es
ist im Prinzip möglich,
alle natürlichen
Promotoren mit ihren Regulationssequenzen, wie die oben genannten,
für das
neue Verfahren zu verwenden. Es ist ebenfalls möglich und vorteilhaft, zusätzlich oder
alleine synthetische Promotoren zu verwenden, besonders wenn sie
eine Samen-spezifische Expression vermitteln, wie z.B. die in
WO 99/16890 beschriebenen.
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Um
einen besonders hohen Gehalt an PUFAs vor allem in transgenen Pflanzen
zu erzielen, sollten die PUFA-Biosynthesegene vorteilhaft samenspezifisch
in Ölsaaten
exprimiert werden. Hierzu können
Samenspezifische Promotoren verwendet werden, bzw. solche Promotoren,
die im Embryo und/oder im Endosperm aktiv sind. Samenspezifische
Promotoren können
prinzipiell sowohl aus dikotyledonen als auch aus monokotyledonen
Pflanzen isoliert werden. Im folgenden sind bevorzugte Promotoren
aufgeführt:
USP (= unknown seed Protein) und Vicilin (Vicia faba) [
Bäumlein et
al., Mol. Gen Geriet., 1991, 225(3)], Napin (Raps) [
US 5,608,152 ], Conlinin
(Lein) [
WO 02/102970 ],
Acyl-Carrier Protein (Raps) [
US
5,315,001 und
WO 92/18634 ], Oleosin
(Arabidopsis thaliana) [
WO 98/45461 und
WO 93/20216 ], Phaseolin
(Phaseolus vulgaris) [
US 5,504,200 ],
Bce4 [
WO 91/13980 ],
Leguminosen B4 (LegB4-Promotor) [
Baumlein et al., Plant
J., 2,2, 1992], Lpt2 und Ipt1(Gerste) [
WO 95/15389 u.
WO95/23230 ], Samenspezifische Promotoren
aus Reis, Mais u. Weizen [
WO
99/16890 ], Amy32b, Amy 6-6 und Aleurain [
US 5,677,474 ], Bce4 (Raps) [
US 5,530,149 ], Glycinin (Soja)
[
EP 571 741 ], Phosphoenol-Pyruvatcarboxylase
(Soja) [
JP 06/62870 ],
ADR12-2 (Soja) [
WO 98/08962 ], Isocitratlyase
(Raps) [
US 5,689,040 ]
oder α-Amylase
(Gerste) [
EP 781 849 ].
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Die
Pflanzengenexpression lässt
sich auch über
einen chemisch induzierbaren Promotor erleichtern (siehe eine Übersicht
in
Gatz 1997, Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol.,
48:89–108).
Chemisch induzierbare Promotoren eignen sich besonders, wenn gewünscht wird,
dass die Genexpression auf zeitspezifische Weise erfolgt. Beispiele
für solche
Promotoren sind ein Salicylsäure-induzierbarer
Promotor (
WO 95/19443 ), ein
Tetracyclin-induzierbarer Promotor (
Gatz et al. (1992) Plant
J. 2, 397–404)
und ein Ethanol-induzierbarer Promotor.
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Um
eine stabile Integration der Biosynthesegene in die transgene Pflanze über mehrere
Generation sicherzustellen, sollte jede der im Verfahren verwendeten
Nukleinsäuren,
die für
die Δ-5-Desaturase, Δ-6-Desaturase, Δ-12-Desaturase, ω-3-Desaturase oder Δ-6-Elongase
kodieren, unter der Kontrolle eines eigenen, bevorzugt eines von
den anderen Promotoren verschiedenen, Promotors exprimiert werden,
da sich wiederholende Sequenzmotive zur Instabilität der T-DNA
bzw. zu Rekombinationsereignissen führen können. Die Expressionskassette
ist dabei vorteilhaft so aufgebaut, dass einem Promotor eine geeignete
Schnittstelle, vorteilhaft in einem Polylinker, zur Insertion der
zu exprimierenden Nukleinsäure
folgt und gegebenenfalls eine Terminatorsequenz hinter dem Polylinker
liegt. Diese Abfolge wiederholt sich mehrfach, bevorzugt drei-,
vier-, fünf-,
sechs- oder siebenmal, so dass bis zu sieben Gene in einem Konstrukt
zusammengeführt
werden und zur Expression in die transgene Pflanze eingebracht werden
können.
Vorteilhaft wiederholt sich die Abfolge bis zu viermal. Die Nukleinsäuresequenzen
werden zur Expression über
eine geeignete Schnittstelle beispielsweise im Polylinker hinter
den Promotor inseriert. Vorteilhaft hat jede Nukleinsäuresequenz
ihren eigenen Promotor und gegebenenfalls ihre eigene Terminatorsequenz.
Derartige vorteilhafte Konstrukte sind beispielsweise in
DE 101 02 337 oder
DE 101 02 338 offenbart.
Es ist aber auch möglich,
mehrere Nukleinsäuresequenzen hinter
einem gemeinsamen Promotor und ggf. vor einer gemeinsamen Terminatorsequenz
zu inserieren. Dabei ist die Insertionsstelle bzw. die Abfolge der
inserierten Nukleinsäuren
in der Expressionskassette nicht von entscheidender Bedeutung, das
heißt
eine Nukleinsäuresequenz
kann an erster oder letzter Stelle in der Kassette inseriert sein,
ohne dass dadurch ihre Expression wesentlich beeinflusst wird. Es
können
in der Expressionskassette vorteilhaft unterschiedliche Promotoren
wie beispielsweise der USP-, LegB4 oder DC3-Promotor und unterschiedliche
Terminatorsequenzen verwendet werden. Es ist aber auch möglich, nur
einen Promotortyp in der Kassette zu verwenden, was jedoch zu unerwünschten
Rekombinationsereignissen führen
kann.
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Wie
oben beschrieben sollte die Transkription der eingebrachten Gene
vorteilhaft durch geeignete Terminatorsequenzen am 3'-Ende der eingebrachten
Biosynthesege ne (hinter dem Stopcodon) abgebrochen werden. Verwendet
werden kann hier z.B. die OCS1-Terminatorsequenz. Wie auch für die Promotoren,
so sollten für
jedes Gen unterschiedliche Terminatorsequenzen verwendet werden.
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Das
Genkonstrukt kann, wie oben beschrieben, auch weitere Gene umfassen,
die in die Pflanzen eingebracht werden sollen. Es ist möglich und
vorteilhaft, in die Wirtspflanzen Regulationsgene, wie Gene für Induktoren,
Repressoren oder Enzyme, welche durch ihre Enzymaktivität in die
Regulation eines oder mehrerer Gene eines Biosynthesewegs eingreifen,
einzubringen und zu exprimieren. Diese Gene können heterologen oder homologen
Ursprungs sein.
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Weiterhin
können
vorteilhaft im Nukleinsäurekonstrukt
bzw. Genkonstrukt weitere Biosynthesegene des Fettsäure- oder
Lipidstoffwechsels enthalten sein, diese Gene können aber auch auf einem oder
mehreren weiteren Nukleinsäurekonstrukten
liegen. Vorteilhaft werden als Biosynthesegen des Fettsäure- oder
Lipidstoffwechsels ein Gen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Acyl-CoA-Dehydrogenase(n), Acyl-ACP[= acyl carrier protein]–Desaturase(n),
Acyl–ACP–Thioesterase(n),
Fettsäure–Acyl-Transferase(n), Acyl-CoA:Lysophospholipid-Acyltransferase(n),
Fettsäure-Synthase(n), Fettsäure–Hydroxylase(n),
Acetyl-Coenzym A–Carboxylase(n),
Acyl-Coenzym A–Oxidase(n),
Fettsaure–Desaturase(n),
Fettsaure–Acetylenase(n),
Lipoxygenase(n), Triacylglycerol–Lipase(n), Allenoxid–Synthase(n),
Hydroperoxid-Lyase(n)
oder Fettsäure–Elongase(n)
oder Kombinationen davon verwendet.
-
Besonders
vorteilhafte Nukleinsäuresequenzen
sind Biosynthesegene des Fettsäure– oder Lipidstoffwechsels
ausgewählt
aus der Gruppe der Acyl-CoA:Lysophospholipid-Acyltransferase, Δ-8-Desaturase, Δ-4-Desaturase, Δ-9-Desaturase, Δ-5-Elongase
und/oder Δ-9-Elongase.
-
Dabei
können
die vorgenannten Nukleinsäuren
bzw. Gene in Kombination mit anderen Elongasen und Desaturasen in
Expressionskassetten, wie den vorgenannten, kloniert werden und
zur Transformation von Pflanzen mit Hilfe von Agrobakterium eingesetzt
werden.
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Die
regulatorischen Sequenzen bzw. Faktoren können dabei wie oben beschrieben
vorzugsweise die Genexpression der eingeführten Gene positiv beeinflussen
und dadurch erhöhen.
So kann eine Verstärkung der
regulatorischen Elemente vorteilhafterweise auf der Transkriptionsebene
erfolgen, indem starke Transkriptionssignale wie Promotoren und/oder "Enhancer" verwendet werden.
Daneben ist aber auch eine Verstärkung der
Translation möglich,
indem beispielsweise die Stabilität der mRNA verbessert wird.
Die Expressionskassetten können
prinzipiell direkt zum Einbringen in die Pflanze verwendet werden
oder aber in einen Vektor eingebracht werden.
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Diese
vorteilhaften Vektoren, vorzugsweise Expressionsvektoren, enthalten
die im Verfahren verwendeten Nukleinsäuren, die für die Δ-5-Desaturase, Δ-6-Desaturase, Δ-12-Desaturase, ω-3-Desaturase
oder Δ-6-Elongase
kodieren, oder ein Nukleinsäurekonstrukt,
das die verwendete Nukleinsäure
allein oder in Kombination mit weiteren Biosynthesegenen des Fettsäure- oder
Lipidstoffwechsels wie den Acyl-CoA:Lysophospholipid-Acyltransferasen, Δ-8-Desaturasen, Δ-9-Desaturasen, Δ-4-Desaturasen, Δ-5-Elongasen
und/oder Δ-9-Elongasen
enthält.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Begriff "Vektor" ein Nukleinsäuremolekül, das eine andere Nukleinsäure transportieren
kann, die an es gebunden ist. Ein Vektortyp ist ein "Plasmid", eine zirkuläre doppelsträngige DNA-Schleife,
in die zusätzliche
DNA-Segmente ligiert
werden können.
Ein weiterer Vektortyp ist ein viraler Vektor, wobei zusätzliche
DNA-Segmente in das virale Genom ligiert werden können. Bestimmte
Vektoren können
in einer Wirtszelle, in die sie eingebracht worden sind, autonom
replizieren (z.B. Bakterienvektoren mit bakteriellem Replikationsursprung).
Andere Vektoren werden vorteilhaft beim Einbringen in die Wirtszelle
in das Genom einer Wirtszelle integriert und dadurch zusammen mit
dem Wirtsgenom repliziert. Zudem können bestimmte Vektoren die
Expression von Genen, mit denen sie funktionsfähig verbunden sind, steuern.
Diese Vektoren werden hier als "Expressionsvektoren" bezeichnet. Gewöhnlich haben
Expressionsvektoren, die für DNA-Rekombinationstechniken
geeignet sind, die Form von Plasmiden. In der vorliegenden Beschreibung können "Plasmid" und "Vektor" austauschbar verwendet
werden, da das Plasmid die am häufigsten
verwendete Vektorform ist. Die Erfindung soll jedoch auch andere
Expressionsvektorformen, wie virale Vektoren, die ähnliche
Funktionen ausüben,
umfassen. Ferner soll der Begriff "Vektor" auch andere Vektoren, die dem Fachmann
bekannt sind, wie Phagen, Viren, wie SV40, CMV, TMV, Transposons,
IS-Elemente, Phasmide,
Phagemide, Cosmide, lineare oder zirkuläre DNA, umfassen.
-
Die
im Verfahren vorteilhaft verwendeten rekombinanten Expressionsvektoren
umfassen die erfindungsgemäß verwendeten
Nukleinsäuren
oder das beschriebene Genkonstrukt in einer Form, die sich zur Expression
der verwendeten Nukleinsäuren
in einer Wirtszelle eignet, was bedeutet, dass die rekombinanten
Expressionsvektoren eine oder mehrere Regulationssequenzen, ausgewählt auf
der Basis der zur Expression verwendeten Wirtszellen, die mit der
zu exprimierenden Nukleinsäuresequenz
funktionsfähig
verbunden ist, umfassen. In einem rekombinanten Expressionsvektor
bedeutet "funktionsfähig verbunden", dass die Nukleotidsequenz
von Interesse derart an die Regulationssequenz(en) gebunden ist,
dass die Expression der Nukleotidsequenz möglich ist und sie aneinander
gebunden sind, so dass beide Sequenzen die vorhergesagte, der Sequenz
zugeschriebene Funktion erfüllen
(z.B. in einem In-vitro-Transkriptions-/Translationssystem
oder in einer Wirtszelle, wenn der Vektor in die Wirtszelle eingebracht
wird).
-
Der
Begriff "Regulationssequenz" soll Promotoren,
Enhancer und andere Expressionskontrollelemente (z.B. Polyadenylierungssignale)
umfassen. Diese Regulationssequenzen sind z.B. beschrieben in Goeddel: Gene
Expression Technology: Methods in Enzymology 185, Academic Press,
San Diego, CA (1990), oder siehe: Gruber und Crosby,
in: Methods in Plant Molecular Biology and Biotechnolgy, CRC Press,
Boca Raton, Florida, Hrsgb.: Glick und Thompson, Kapitel 7, 89–108,
einschließlich
der Literaturstellen darin. Regulationssequenzen umfassen solche,
welche die konstitutive Expression einer Nukleotidsequenz in vielen
Wirtszelltypen steuern, und solche, die die direkte Expression der
Nukleotidsequenz nur in bestimmten Wirtszellen unter bestimmten
Bedingungen steuern. Der Fachmann weiß, dass die Gestaltung des
Expressionsvektors von Faktoren, wie der Auswahl der zu transformierenden
Wirtszelle, der gewünschten
Expressionsstärke
des Proteins usw., abhängen
kann.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens können
die Δ-12-Desaturasen, Δ-6-Desaturasen, ω-3-Desaturasen, Δ-6-Elongasen
und/oder Δ-5-Desaturasen
in einzelligen Pflanzenzellen (wie Algen), siehe Falciatore et
al., 1999, Marine Biotechnology 1 (3):239–251 und darin zitierte
Literaturangaben, und Pflanzenzellen aus höheren Pflanzen (z.B. Spermatophyten,
wie Feldfrüchten)
exprimiert werden. Beispiele für
Pflanzen-Expressionsvektoren umfassen solche, die eingehend beschrieben
sind in: Becker, D., Kemper, E., Schell, J., und Masterson,
R. (1992) "New plant
binary vectors with selectable markers located proximal to the left
border", Plant Mol.
Biol. 20:1195–1197;
und Bevan, M.W. (1984) "Binary
Agrobacterium vectors for plant transformation", Nucl. Acids Res. 12:8711–8721; Vectors
for Gene Transfer in Higher Plants; in: Transgenic Plants, Bd. 1,
Engineering and Utilization, Hrsgb.: Kung und R. Wu, Academic Press,
1993, S. 15–38.
-
Eine
Pflanzen-Expressionskassette enthält vorzugsweise Regulationssequenzen,
welche die Genexpression in Pflanzenzellen steuern können und
die funktionsfähig
verbunden sind, so dass jede Sequenz ihre Funktion, wie Termination
der Transkription, erfüllen
kann, beispielsweise Polyadenylierungssignale. Bevorzugte Polyadenylierungssignale
sind diejenigen, die aus Agrobacterium tumefaciens-T-DNA stammen,
wie das als Octopinsynthase bekannte Gen 3 des Ti-Plasmids pTiACH5
(Gielen et al., EMBO J. 3 (1984) 835ff.) oder funktionelle Äquivalente
davon, aber auch alle anderen in Pflanzen funktionell aktive Terminatorsequenzen sind
geeignet.
-
Da
die Regulation der Pflanzengenexpression sehr oft nicht auf Transkriptionsebene
beschränkt
ist, enthält
eine Pflanzen-Expressionskassette vorzugsweise andere funktionsfähig verbundene
Sequenzen, wie Translationsenhancer, beispielsweise die Overdrive-Sequenz,
welche die 5'-untranslatierte
Leader-Sequenz aus Tabakmosaikvirus, die das Protein/RNA-Verhältnis erhöht, enthält (Gallie
et al., 1987, Nucl. Acids Research 15:8693–8711).
-
Das
zu exprimierende Gen muss, wie oben beschrieben, funktionsfähig mit
einem geeigneten Promotor verbunden sein, der die Genexpression
auf rechtzeitige, zell- oder
gewebespezifische Weise auslöst.
Nutzbare Promotoren sind konstitutive Promotoren (
Benfey
et al., EMBO J. 8 (1989) 2195–2202),
wie diejenigen, die von Pflanzenviren stammen, wie 35S CAMV (
Franck
et al., Cell 21 (1980) 285–294),
19S CaMV (siehe auch
US 5352605 und
WO 84/02913 ) oder konstitutive
Pflanzenpromotoren, wie der in
US
4,962,028 beschriebene der kleinen Untereinheit der Rubisco.
-
Die
Pflanzengenexpression lässt
sich auch wie oben beschrieben über
einen chemisch induzierbaren Promotor erreichen (siehe eine Übersicht
in
Gatz 1997, Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol.,
48:89–108). Chemisch
induzierbare Promotoren eignen sich besonders, wenn gewünscht wird,
dass die Genexpression auf zeitspezifische Weise erfolgt. Beispiele
für solche
Promotoren sind ein Salicylsäure-induzierbarer
Promotor (
WO 95/19443 ),
ein Tetracyclin-induzierbarer Promotor (
Gatz et al. (1992)
Plant J. 2, 397–404)
und ein Ethanol-induzierbarer Promotor.
-
Auch
Promotoren, die auf biotische oder abiotische Stressbedingungen
reagieren, sind geeignet, beispielsweise der pathogeninduzierte
PRP1-Gen-Promotor (
Ward et al., Plant. Mol. Biol. 22 (1993)
361–366),
der hitzeinduzierbare hsp80-Promotor aus Tomate (
US 5,187,267 ), der kälteinduzierbare
Alpha-Amylase-Promotor aus Kartoffel (
WO
96/12814 ) oder der durch Wunden induzierbare pinil-Promotor
(
EP-A-0 375 091 ).
-
Es
sind insbesondere solche Promotoren bevorzugt, welche die Genexpression
in Geweben und Organen herbeiführen,
in denen die Fettsäure-,
Lipid- und Ölbiosynthese
stattfindet, in Samenzellen, wie den Zellen des Endosperms und des
sich entwickelnden Embryos. Geeignete Promotoren sind der Napin-Promotor aus
Raps (
US 5,608,152 ),
der Conlinin-Promotor aus Lein (
WO
02/102970 ), der USP-Promotor aus Vicia faba (
Baeumlein
et al., Mol Gen Genet, 1991, 225 (3):459–67), der Oleosin-Promotor aus Arabidopsis
(
WO 98/45461 ), der Phaseolin-Promotor
aus Phaseolus vulgaris (
US 5,504,200 ),
der Bce4-Promotor aus Brassica (
WO
91/13980 ) oder der Legumin-B4-Promotor (LeB4;
Baeumlein
et al., 1992, Plant Journal, 2 (2):233–9) sowie Promotoren,
die die samenspezifische Expression in monokotyledonen Pflanzen,
wie Mais, Gerste, Weizen, Roggen, Reis usw. herbeiführen. Geeignete
beachtenswerte Promotoren sind der Ipt2- oder Ipt1-Gen-Promotor
aus Gerste (
WO 95/15389 und
WO 95/23230 ) oder die in
WO 99/16890 beschriebenen Promotoren
aus dem Gersten-Hordein-Gen,
dem Reis-Glutelin-Gen, dem Reis-Oryzin-Gen, dem Reis-Prolamin-Gen,
dem Weizen-Gliadin-Gen, Weizen-Glutelin-Gen, dem Mais-Zein-Gen,
dem Hafer-Glutelin-Gen,
dem Sorghum-Kasirin-Gen, dem Roggen-Secalin-Gen.
-
Ebenfalls
besonders geeignet sind Promotoren, welche die plastidenspezifische
Expression herbeiführen,
da Plastiden das Kompartiment sind, in dem die Vorläufer sowie
einige Endprodukte der Lipidbiosynthese synthetisiert werden. Geeignete
Promotoren sind der virale RNA-Polymerase-Promotor, beschrieben
in
WO 95/16783 und
WO 97/06250 , und der clpP-Promotor
aus Arabidopsis, beschrieben in
WO
99/46394 .
-
Vorteilhafte
Regulationssequenzen für
das neue Verfahren liegen beispielsweise in Promotoren vor, wie
den Pflanzenpromotoren CaMV/35S [
Franck et al., Cell 21
(1980) 285–294],
PRP1 [
Ward et al., Plant. Mol. Biol. 22 (1993)],
SSU, OCS, lib4, usp, STLS1, B33, nos oder im Ubiquitin- oder Phaseolin-Promotor
vor. In diesem Zusammenhang vorteilhaft sind ebenfalls induzierbare
Promotoren, wie die in
EP–A-0 388
186 (Benzylsulfonamid-induzierbar),
Plant J. 2,
1992:397–404 (Gatz
et al., Tetracyclininduzierbar),
EP–A-0 335
528 (Abzisinsäure-induzierbar)
oder
WO 93/21334 (Ethanol- oder Cyclohexenol-induzierbar)
beschriebenen Promotoren. Weitere geeignete Pflanzenpromotoren sind
der Promotor von cytosolischer FBPase oder der ST-LSI- Promotor der Kartoffel
(
Stockhaus et al., EMBO J. 8, 1989, 2445), der
Phosphoribosylpyrophosphatamidotransferase-Promotor aus Glycine
max (Genbank-Zugangsnr. U87999) oder der in
EPA-0 249 676 beschriebene nodienspezifische
Promotor. Besonders vorteilhafte Promotoren sind Promotoren, welche
die Expression in Geweben ermöglichen,
die an der Fettsäurebiosynthese
beteiligt sind. Ganz besonders vorteilhaft sind samenspezifische
Promotoren, wie der ausführungsgemäße USP Promotor
aber auch andere Promotoren wie der LeB4-, DC3, Phaseolin- oder
Napin-Promotor.
Weitere besonders vorteilhafte Promotoren sind samenspezifische
Promotoren, die für
monokotyle oder dikotyle Pflanzen verwendet werden können und
in
US 5,608,152 (Napin-Promotor
aus Raps),
WO 98/45461 (Oleosin-Promotor
aus Arobidopsis),
US 5,504,200 (Phaseolin-Promotor
aus Phaseolus vulgaris),
WO 91/13980 (Bce4-Promotor
aus Brassica), von
Baeumlein et al., Plant J., 2, 2, 1992:233–239 (LeB4-Promotor
aus einer Leguminose) beschrieben sind, wobei sich diese Promotoren
für Dikotyledonen
eignen. Die folgenden Promotoren eignen sich beispielsweise für Monokotyledonen Ipt-2– oder Ipt-1–Promotor
aus Gerste (
WO 95/15389 und
WO 95/23230 ), Hordein-Promotor
aus Gerste und andere, in
WO
99/16890 beschriebene geeignete Promotoren.
-
Es
ist im Prinzip möglich,
alle natürlichen
Promotoren mit ihren Regulationssequenzen, wie die oben genannten,
für das
neue Verfahren zu verwenden. Es ist ebenfalls möglich und vorteilhaft, zusätzlich oder
alleine synthetische Promotoren zu verwenden, besonders wenn sie
eine Samenspezifische Expression vermitteln, wie z.B. beschrieben
in
WO 99/16890 .
-
Um
einen besonders hohen Gehalt an PUFAs vor allem in transgenen Pflanzen
zu erzielen, sollten die PUFA-Biosynthesegene vorteilhaft samenspezifisch
in Ölsaaten
exprimiert werden. Hierzu können
Samen-spezifische Promotoren verwendet werden, bzw. solche Promotoren
die im Embryo und/oder im Endosperm aktiv sind. Samenspezifische
Promotoren können
prinzipiell sowohl aus dikotolydonen als auch aus monokotolydonen
Pflanzen isoliert werden. Derartige vorteilhafte Promotoren sind
weiter oben aufgeführt
z.B. der USP-, Vicilin-, Napin-, Oleosin-, Phaseolin-, Bce4-, LegB4-,
Lpt2-, Ipt1-, Amy32b-, Amy 6-6-, Aleurain- oder Bce4-Promotor.
-
Darüber hinaus
sind auch chemisch induzierbaren Promotor vorteilhaft im erfindungsgemäßen Verfahren
nutzbar.
-
Weitere
vorteilhafte Promotoren, die vorteilhaft zur Expression in Soya
geeignet sind, sind die Promotoren der β-Conglycinin-α-Untereinheit,
der β-Conglycinin-β-Untereinheit, des
Kunitz-Trypsininhibitors, des Annexin, des Glysinin, des Albumin
2S, des Legumin A1, des Legumin A2 und der des BD30.
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Besonders
vorteilhafte Promotoren sind der USP-, LegB4-, Fad3-, SBP-, DC-3-
oder Cruciferin820 Promotor.
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Vorteilhafte
Regulationssequenzen, die für
die Expression der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Nukleinsäuresequenzen
benutzt werden, sind Terminatoren für die Expression vorteilhaft
in Soya sind der Leg2A3',
Kti3', Phas3', BD30 3' oder der AIS3'.
-
Besonders
vorteilhafte Terminatoren sind der A7T-, OCS-, LeB3T- oder cat-Terminator.
-
Um
eine stabile Integration der Biosynthesegene in die transgene Pflanze über mehrere
Generation sicherzustellen, sollte, wie oben beschrieben, jede der
im Verfahren verwendeten Nukleinsäuren, die für die Δ-12-Desaturase, ω-3-Desaturase, Δ-6-Desaturase, Δ-6-Elongase
und/oder Δ-5-Desaturase
codieren, unter der Kontrolle eines eigenen bevorzugt eines unterschiedlichen
Promotors exprimiert werden, da sich wiederholende Sequenzmotive
zu Instabilität
der T-DNA bzw. zu Rekombinationsereignissen führen können. Das Genkonstrukt kann,
wie oben beschrieben, auch weitere Gene umfassen, die in die Pflanze
eingebracht werden sollen.
-
Die
zur Expression der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Nukleinsäuren vorteilhaft
genutzten regulatorischen Sequenzen bzw. Faktoren können dabei
wie oben beschrieben vorzugsweise die Genexpression der eingeführten Gene
positiv beeinflussen und dadurch erhöhen.
-
Diese
vorteilhaften Vektoren, vorzugsweise Expressionsvektoren, enthalten
die im Verfahren verwendeten Nukleinsäuren, die für die Δ-12-Desaturase, ω-3-Desaturase, Δ-6-Desaturase, Δ-6-Elongase
und/oder Δ-5-Desaturase
codieren, oder ein Nukleinsäurekonstrukt,
die die verwendeten Nukleinsäure
allein oder in Kombination mit weiteren Biosynthesegenen des Fettsäure- oder
Lipidstoffwechsels wie den Acyl-CoA:Lysophospholipid-Acyltransferasen, ω-3-Desaturasen, Δ-4-Desaturasen, Δ-5-Desaturasen, Δ-6-Desaturasen, Δ-8-Desatuasen, Δ-9-Desaturasen, Δ-12-Desaturasen, ω3-Desaturasen, Δ-5-Elongasen, Δ-6-Elongasen und/oder Δ-9-Elongasen.
-
Wie
hier verwendet und beschrieben, betrifft der Begriff "Vektor" ein Nukleinsäuremolekül, das eine
andere Nukleinsäure
transportieren kann, an welche es gebunden ist.
-
Die
verwendeten rekombinanten Expressionsvektoren können zur Expression von Δ-12-Desaturasen, ω-3-Desaturasen, Δ-6-Desaturasen, Δ-6-Elongasen
und/oder Δ-5-Desaturasen in prokaryotischen
oder eukaryotischen Zellen gestaltet sein. Dies ist vorteilhaft,
da häufig
Zwischenschritte der Vektorkonstruktion der Einfachheithalber in
Mikroorganismen durchgeführt
werden. Beispielsweise können
die Δ-12-Desaturase-, ω-3-Desaturase-, Δ-6-Desaturase-, Δ-6-Elongase-
und/oder Δ-5-Desaturase-Gene
in bakteriellen Zellen, Insektenzellen (unter Verwendung von Baculovirus-Expressionsvektoren),
Hefe- und anderen Pilzzellen (siehe
Romanos, M.A., et al.
(1992) "Foreign
gene expression in yeast: a review", Yeast 8:423–488;
van
den Hondel, C.A.M.J.J., et al. (1991) "Heterologous gene expression in filamentous
fungi", in: More
Gene Manipulations in Fungi, J.W. Bennet & L.L. Lasure, Hrsgb., S. 396–428:
Academic
Press: San Diego; und van den Hondel, C.A.M.J.J., & Punt, P.J. (1991) "Gene transfer systems
and vector development for filamentous fungi, in: Applied Molecular
Genetics of Fungi, Peberdy, J.F., et al., Hrsgb., S. 1-28, Cambridge
University Press: Cambridge), Algen (
Falciatore
et al., 1999, Marine Biotechnology. 1, 3:239–251), Ciliaten der
Typen: Holotrichia, Peritrichia, Spirotrichia, Suctoria, Tetrahymena,
Paramecium, Colpidium, Glaucoma, Platyophrya, Potomacus, Desaturaseudocohnilembus,
Euplotes, Engelmaniella und Stylonychia, insbesondere der Gattung
Stylonychia lemnae, mit Vektoren nach einem Transformationsverfahren,
wie beschrieben in
WO 98/01572 ,
sowie bevorzugt in Zellen vielzelliger Pflanzen (siehe
Schmidt,
R. und Willmitzer, L. (1988) "High
efficiency Agrobacterium tumefaciensmediated transformation of Arabidopsis
thaliana leaf and cotyledon explants" Plant Cell Rep.:583–586;
Plant
Molecular Biology and Biotechnology, C Press, Boca Raton, Florida,
Kapitel 6/7, S.71–119
(1993);
F.F. White, B. Jenes et al., Techniques
for Gene Transfer, in: Transgenic Plants, Bd. 1, Engineering and
Utilization, Hrsgb.: Kung und R. Wu, Academic Press (1993), 128–43;
Potrykus,
Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Molec. Biol. 42 (1991), 205–225 (und
darin zitierte Literaturstellen)) exprimiert werden. Geeignete Wirtszellen
werden ferner erörtert
in Goeddel,
Gene Expression Technolo-gy: Methods in Enzymology 185, Academic
Press, San Diego, CA (1990). Der rekombinante Expressionsvektor
kann alternativ, zum Beispiel unter Verwendung von T7-Promotor-Regulationssequenzen
und T7-Polymerase, in vitro transkribiert und translatiert werden.
-
Die
Expression von Proteinen in Prokaryoten, vorteilhaft zu einfachen
Detektion der enzymatischen Aktivität z.B. zum Nachweis der Desaturase-
oder Elongaseaktivität,
erfolgt meist mit Vektoren, die konstitutive oder induzierbare Promotoren
enthalten, welche die Expression von Fusions- oder nicht-Fusionsproteinen steuern.
Typische Fusions-Expressionsvektoren sind u.a. pGEX (Pharmacia
Biotech Inc; Smith, D.B., und Johnson, K.S. (1988) Gene 67:31–40),
pMAL (New England Biolabs, Beverly, MA) und pRIT5
(Pharmacia, Piscataway, NJ), bei denen Glutathion-S-Transferase
(GST), Maltose E-bindendes Protein bzw. Protein A an das rekombinante
Zielprotein fusioniert wird.
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Beispiele
für geeignete
induzierbare nicht-Fusions-E. coli-Expressionsvektoren sind u.a.
pTrc (Amann et al. (1988) Gene 69:301–315) und pET 11d
(Studier et al., Gene Expression Technologe: Methods in
Enzymology 185, Academic Press, San Diego, Kalifornien (1990) 60–89).
Die Zielgenexpression vom pTrc-Vektor beruht auf der Transkription
durch Wirts-RNA-Polymerase von einem Hybrid-trp-lac-Fusionspromotor.
Die Zielgenexpression aus dem pET 11d-Vektor beruht auf der Transkription
von einem T7-gn10-lac-Fusions-Promotor, die von einer coexprimierten
viralen RNA-Polymerase
(T7 gn1) vermittelt wird. Diese virale Polymerase wird von den Wirtsstämmen BL21
(DE3) oder HMS174 (DE3) von einem residenten λ-Prophagen bereitgestellt, der
ein T7 gn1-Gen unter der Transkriptionskontrolle des lacUV 5-Promotors birgt.
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Andere
in prokaryotischen Organismen geeignete Vektoren sind dem Fachmann
bekannt, diese Vektoren sind beispielsweise in E. coli pLG338, pACYC184,
die pBR-Reihe, wie
pBR322, die pUC–Reihe,
wie pUC18 oder pUC19, die M113mp–Reihe, pKC30, pRep4, pHS1,
pHS2, pPLc236, pMBL24, pLG200, pUR290, pIN-III113-B1, λgt11 or pBdCl,
in Streptomyces pIJ101, pIJ364, pIJ702 oder pIJ361, in Bacillus
pUB110, pC194 oder pBD214, in Corynebacterium pSA77 oder pAJ667.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist der Expressionsvektor ein Hefe-Expressionsvektor. Beispiele für Vektoren
zur Expression in der Hefe S. cerevisiae umfassen pYeDesaturasecl
(Baldari et al. (1987) Embo J. 6:229–234), pMFa (Kurjan
und Herskowitz (1982) Cell 30:933–943), pJRY88 (Schultz
et al. (1987) Gene 54:113–123)
sowie pYES2 (Invitrogen Corporation, San Diego, CA).
Vektoren und Verfahren zur Konstruktion von Vektoren, die sich zur
Verwendung in anderen Pilzen, wie den filamentösen Pilzen, eignen, umfassen
diejenigen, die eingehend beschrieben sind in: van den Hondel,
C.A.M.J.J., & Punt,
P.J. (1991) "Gene
transfer systems and vector development for filamentous fungi, in:
Applied Molecular Genetics of fungi, J.F. Peberdy et al., Hrsgb.,
S. 1-28, Cambridge University Press: Cambridge, oder in:
More Gene Manipulations in Fungi [J.W. Bennet & L.L. Lasure,
Hrsgb., S. 396–428:
Academic Press: San Diego]. Weitere geeignete Hefevektoren
sind beispielsweise pAG-1, YEp6, YEp13 oder pEMBLYe23.
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Die
oben genannten Vektoren bieten nur einen kleinen Überblick über mögliche geeignete
Vektoren. Weitere Plasmide sind dem Fachmann bekannt und sind zum
Beispiel beschrieben in: Cloning Vectors (Hrsgb. Pouwels,
P.H., et al., Elsevier, Amsterdam-New York-Oxford, 1985, ISBN 0
444 904018). Weitere geeignete Expressionssysteme für prokaryotische
und eukaryotische Zellen siehe in den Kapiteln 16 und 17
von Sambrook, J., Fritsch, E.F., und Maniatis, T., Molecular Cloning:
A Laborstory Manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laborstory,
Cold Spring Harbor Laborstory Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989.
-
Eine
Pflanzen-Expressionskassette enthält vorzugsweise Regulationssequenzen,
welche die Genexpression in Pflanzenzellen steuern können und
funktionsfähig
verbunden sind, so dass jede Sequenz ihre Funktion, wie Termination
der Transkription, erfüllen
kann, beispielsweise Polyadenylierungssignale. Bevorzugte Polyadenylierungssignale
sind diejenigen, die aus Agrobacterium tumefaciens-T-DNA stammen,
wie das als Octopinsynthase bekannte Gen 3 des Ti-Plasmids pTiACH5
(Gielen et al., EMBO J. 3 (1984) 835ff.) oder funktionelle Äquivalente
davon, aber auch alle anderen in Pflanzen funktionell aktiven Terminatoren
sind geeignet.
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Da
die Pflanzengenexpression sehr oft nicht auf Transkriptionsebenen
beschränkt
ist, enthält
eine Pflanzen-Expressionskassette vorzugsweise andere funktionsfähig verbunden
Sequenzen, wie Translationsenhancer, beispielsweise die Overdrive-Sequenz, welche die
5'-untranslatierte
Leader-Sequenz aus Tabakmosaikvirus, die das Protein/RNA Verhältnis erhöht, enthält (Gallie
et al., 1987, Nucl. Acids Research 15:8693–8711).
-
Die
Pflanzengenexpression muss wie oben beschrieben funktionsfähig mit
einem geeigneten Promotor verbunden sein, der die Genexpression
auf rechtzeitige, zell- oder
gewebespezifische Weise durchführt. Nutzbare
Promotoren sind konstitutive Promotoren (
Benfey et al.,
EMBO J. 8 (1989) 2195–2202),
wie diejenigen, die von Pflanzenviren stammen, wie 35S CAMV (
Franck
et al., Cell 21 (1980) 285–294),
19S CaMV (siehe auch
US 5352605 und
WO 84/02913 ) oder Pflanzenpromotoren,
wie der in
US 4,962,028 beschriebene
der kleinen Untereinheit der Rubisco.
-
Andere
bevorzugte Sequenzen für
die Verwendung zur funktionsfähigen
Verbindung in Pflanzengenexpressions-Kassetten sind Targeting-Sequenzen,
die zur Steuerung des Genproduktes in sein entsprechendes Zellkompartiment
notwendig sind (siehe eine Übersicht in Kermode, Crit.
Rev. Plant Sci. 15, 4 (1996) 285–423 und darin zitierte
Literaturstellen), beispielsweise in die Vakuole, den Zellkern,
alle Arten von Plastiden, wie Amyloplasten, Chloroplasten, Chromoplasten,
den extrazellulären
Raum, die Mitochondrien, das Endoplasmatische Retikulum, Ölkörper, Peroxisomen
und andere Kompartimente von Pflanzenzellen.
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Die
Pflanzengenexpression lässt
sich auch wie oben beschrieben über
einen chemisch induzierbaren Promotor erleichtern (siehe eine Übersicht
in
Gatz 1997, Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol.,
48:89–108). Chemisch
induzierbare Promotoren eignen sich besonders, wenn gewünscht wird,
dass die Genexpression auf zeitspezifische Weise erfolgt. Beispiele
für solche
Promotoren sind ein Salicylsäure-induzierbarer
Promotor (
WO 95/19443 ),
ein Tetracyclin-induzierbarer Promotor (
Gatz et al. (1992)
Plant J. 2, 397–404)
und ein Ethanol-induzierbarer Promotor.
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Auch
Promotoren, die auf biotische oder abiotische Stressbedingungen
reagieren, sind geeignete Promotoren, beispielsweise der pathogeninduzierte
PRP1-Gen-Promotor (
Ward et al., Plant. Mol. Biol. 22 (1993) 361–366),
der hitzeinduzierbare hsp80-Promotor
aus Tomate (
US 5,187,267 ),
der kälteinduzierbare
Alpha-Amylase-Promotor aus Kartoffel (
WO
96/12814 ) oder der durch Wunden induzierbare pinII-Promotor (
EP-A-0 375 091 ).
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Es
sind insbesondere solche Promotoren bevorzugt, welche die Genexpression
in Geweben und Organen herbeiführen,
in denen die Fettsäure-,
Lipid- und Ölbiosynthese
stattfindet, in Samenzellen, wie den Zellen des Endosperms und des
sich entwickelnden Embryos. Geeignete Promotoren sind der Napingen-Promotor
aus Raps (
US 5,608,152 ),
der USP-Promotor aus Vicia faba (
Baeumlein et al., Mol Gen
Genet, 1991, 225 (3):459–67),
der Oleosin-Promotor aus Arabidopsis (
WO
98/45461 ), der Phaseolin-Promotor aus Phaseolus vulgaris
(
US 5,504,200 ), der
Bce4-Promotor aus Brassica (
WO
91/13980 ) oder der Legumin-B4-Promotor (LeB4;
Baeumlein
et al., 1992, Plant Journal, 2 (2):233–9) sowie Promotoren,
welche die samenspezifische Expression in Monokotyledonen-Pflanzen,
wie Mais, Gerste, Weizen, Roggen, Reis usw. herbeiführen. Geeignete
beachtenswerte Promotoren sind der Ipt2- oder Ipt1-Gen-Promotor aus
Gerste (
WO 95/15389 und
WO 95/23230 ) oder die in
WO 99/16890 beschriebenen
(Promotoren aus dem Gersten-Hordein-Gen, dem Reis-Glutelin-Gen,
dem Reis-Oryzin-Gen, dem Reis-Prolamin-Gen, dem Weizen-Gliadin-Gen,
Weizen-Glutelin-Gen,
dem Mais-Zein-Gen, dem Hafer-Glutelin-Gen, dem Sorghum-Kasirin-Gen, dem Roggen-Secalin-Gen).
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Insbesondere
kann die multiparallele Expression der im Verfahren verwendeten Δ-5-Desaturase, Δ-6-Desaturase, Δ-12-Desaturase, ω-3-Desaturase
oder Δ-6-Elongase
gewünscht
sein. Die Einführung
solcher Expressionskassetten kann über eine simultane Transformation
mehrerer einzelner Expressionskonstrukte erfolgen oder bevorzugt
durch Kombination mehrerer Expressionskassetten auf einem Konstrukt.
Auch können
mehrere Vektoren mit jeweils mehreren Expressionskassetten transformiert
und auf die Wirtszelle übertragen
werden. Im Sinne der Erfindung ist es auch möglich Gene in unterschiedliche
Pflanzen einzubringen und diese durch Kreuzung zu kombinieren.
-
Andere
bevorzugte Sequenzen für
die Verwendung zur funktionsfähigen
Verbindung in Pflanzengenexpressions-Kassetten sind Targeting-Sequenzen,
die zur Steuerung des Genproduktes in sein entsprechendes Zellkompartiment,
beispielsweise in die Vakuole, den Zellkern, alle Arten von Plastiden,
wie Amyloplasten, Chloroplasten, Chromoplasten, den extrazellulären Raum,
die Mitochondrien, das Endoplasmatische Retikulum, Ölkörper, Peroxisomen
und andere Kompartimente von Pflanzenzellen notwendig sind (siehe
eine Übersicht
in Kermode, Crit. Rev. Plant Sci. 15, 4 (1996) 285–423 und
darin zitierte Literaturstellen).
-
"Transgen" bzw. "Rekombinant" im Sinne der Erfindung
bedeutet bezüglich
zum Beispiel einer Nukleinsäuresequenz,
einer Expressionskassette (= Genkonstrukt) oder einem Vektor enthaltend
die erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz
oder einem Organismus transformiert mit den erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen,
Expressionskassette oder Vektor alle solche durch gentechnische
Methoden zustandegekommenen Konstruktionen, in denen sich entweder
- a) die erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz, oder
- b) eine mit der erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenz
funktionell verknüpfte
genetische Kontrollsequenz, zum Beispiel ein Promotor, oder
- c) (a) und (b)
sich nicht in ihrer natürlichen,
genetischen Umgebung befinden oder durch gentechnische Methoden
modifiziert wurden, wobei die Modifikation beispielhaft eine Substitution,
Addition, Deletion, Inversion oder Insertion eines oder mehrerer
Nukleotidreste sein kann. Natürliche
genetische Umgebung meint den natürlichen genomischen bzw. chromosomalen
Locus in dem Herkunftsorganismus oder das Vorliegen in einer genomischen Bibliothek.
Im Fall einer genomischen Bibliothek ist die natürliche, genetische Umgebung
der Nukleinsäuresequenz
bevorzugt zumindest noch teilweise erhalten. Die Umgebung flankiert
die Nukleinsäuresequenz
zumindest an einer Seite und hat eine Sequenzlänge von mindestens 50 bp, bevorzugt
mindestens 500 bp, besonders bevorzugt mindestens 1000 bp, ganz
besonders bevorzugt mindestens 5000 bp. Eine natürlich vorkommende Expressionskassette – beispielsweise
die natürlich
vorkommende Kombination des natürlichen
Promotors der im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Nukleinsäuresequenzen
mit den entsprechenden Δ-5-Desaturasen, Δ-6-Desaturasen, Δ-12-Desaturasen, ω-3-Desaturasen
oder Δ-6- Elongasen – wird zu
einer transgenen Expressionskassette, wenn diese durch nicht-natürliche,
synthetische ("künstliche") Verfahren wie beispielsweise
einer Mutagenisierung geändert
wird. Entsprechende Verfahren sind beispielsweise beschrieben in US 5,565,350 oder WO 00/15815 .
-
Unter
transgenen Pflanzen im Sinne der Erfindung ist daher zu verstehen,
dass sich die im Verfahren verwendeten Nukleinsäuren nicht an ihrer natürlichen
Stelle im Genom der Pflanze befinden, wobei die Nukleinsäuren homolog
oder heterolog exprimiert werden können. Transgen bedeutet aber
auch, dass die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren an
ihrem natürlichen
Platz im Genom der Pflanze sind, dass jedoch die Sequenz gegenüber der
natürlichen
Sequenz verändert
wurde und/oder das die Regulationssequenzen, der natürlichen
Sequenz verändert
wurden. Bevorzugt ist unter transgen die Expression der erfindungsgemäßen Nukleinsäuren oder
der im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Nukleinsäuresequenzen
an nicht natürlicher
Stelle im Genom zu verstehen, das heißt eine homologe oder bevorzugt
heterologe Expression der Nukleinsäuren liegt vor. Bevorzugte
transgene Pflanzen sind Ölsamen- oder Ölfruchtpflanzen
und speziell deren verschiedene Pflanzenteile.
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Hierzu
gehören
auch Pflanzenzellen und bestimmte Gewebe, Organe und Teile von Pflanzen
in all ihren Erscheinungsformen, wie Antheren, Fasern, Wurzelhaare,
Stängel,
Embryos, Kalli, Kotelydonen, Petiolen, Erntematerial, pflanzliches
Gewebe, reproduktives Gewebe und Zeltkulturen, das von der eigentlichen
transgenen Pflanze abgeleitet ist und/oder dazu verwendet werden
kann, die transgene Pflanze hervorzubringen.
-
Transgene
Pflanzen bzw. vorteilhaft deren Samen, die die im erfindungsgemäßen Verfahren
synthetisierten mehrfach ungesättigten
Fettsäuren,
insbesondere ARA, EPA und/oder deren Mischungen enthalten, können vorteilhaft
direkt vermarktet werden ohne dass die synthetisierten Öle, Lipide
oder Fettsäuren
isoliert werden müssen.
Unter Pflanzen im erfindungsgemäßen Verfahren
sind ganze Pflanzen sowie alle Pflanzenteile, Pflanzenorgane oder
Pflanzenteile wie Blatt, Stiel, Samen, Wurzel, Knollen, Antheren,
Fasern, Wurzelhaare, Stängel,
Embryos, Kalli, Kotelydonen, Petiolen, Erntematerial, pflanzliches
Gewebe, reproduktives Gewebe, Zellkulturen, die sich von der transgenen
Pflanze abgeleiten und/oder dazu verwendet werden können, die
transgene Pflanze hervorzubringen. Der Samen umfasst dabei alle
Samenteile wie die Samenhüllen,
Epidermis- und Samenzellen, Endosperm oder Embyrogewebe.
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Grundsätzlich eignet
sich das erfindungsgemäße Verfahren
auch zur Herstellung mehrfach ungesättigter Fettsäuren, insbesondere
von ARA, EPA und/oder deren Mischungen in pflanzlichen Zeltkulturen
und anschließender
Gewinnung der Fettsäuren
aus den Kulturen. Dabei kann es sich insbesondere um Suspensions- oder
Kalluskulturen handeln.
-
Die
im erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Verbindungen können
aber auch aus den Pflanzen vorteilhaft aus den Pflanzensamen in
Form ihrer Öle,
Fett, Lipide und/oder freien Fettsäuren isoliert werden. Durch
dieses Verfahren hergestellte mehrfach ungesättigten Fettsäuren lassen
sich durch Ernten der Pflanzen bzw. Pflanzensamen entweder aus der
Kultur, in der sie wachsen, oder vom Feld ernten.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst dieses Verfahren ferner den Schritt des Gewinnens der Öle, Lipide
oder freien Fettsäuren
aus der Pflanze oder aus der Kultur. Bei der Kultur kann es sich beispielsweise
um eine Treibhaus- oder Feldkultur einer Pflanze handeln.
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Das
Isolieren der Öle,
Lipide oder freien Fettsäuren
kann über
Pressen oder Extraktion der Pflanzenteile bevorzugt der Pflanzensamen,
erfolgen. Dabei können
die Öle,
Fette, Lipide und/oder freien Fettsäuren durch sogenanntes kalt
schlagen oder kalt pressen ohne Zuführung von Wärme durch Pressen gewonnen
werden. Damit sich die Pflanzenteile speziell die Samen leichter
aufschließen
lassen, werden sie vorher zerkleinert, gedämpft oder geröstet. Die
so vorbehandelten Samen können
anschließend
gepresst werden oder mit Lösungsmittel
wie warmen Hexan extrahiert werden. Anschließend wird das Lösungsmittel
wieder entfernt.
-
Danach
werden die so erhaltenen Produkte, die die mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
enthalten, weiter bearbeitet, das heißt raffiniert. Dabei werden
zunächst
beispielsweise die Pflanzenschleime und Trübstoffe entfernt. Die sogenannte
Entschleimung kann enzymatisch oder beispielsweise chemisch/physikalisch
durch Zugabe von Säure
wie Phosphorsäure
erfolgen. Anschließend
werden die freien Fettsäuren
durch Behandlung mit einer Base beispielsweise Natronlauge entfernt.
Das erhaltene Produkt wird zur Entfernung der im Produkt verbliebenen
Lauge mit Wasser gründlich
gewaschen und getrocknet. Um die noch im Produkt enthaltenen Farbstoffe
zu entfernen werden die Produkte einer Gleichung mit beispielsweise
Bleicherde oder Aktivkohle unterzogen. Zum Schluss wird das Produkt
noch beispielsweise mit Wasserdampf desodoriert.
-
Die
nach dem Pressen erhaltenen erfindungsgemäßen Öle, Lipide, Fettsäuren oder
Fettsäuregemische
werden als sogenannte Rohöle
bezeichnet. Diese enthalten noch die gesamten Öl- und/oder Lipidkomponenten,
sowie Verbindungen, die in diesen löslich sind. Derartige Verbindunge
sind die verschiedenen Tocopherole wie α-Tocopherol, β-Tocopherol, γ-Tocopherol
und/oder δ-Tocopherol
oder Phytosterole wie Brassicasterol, Campesterol, Stigmasterol, β-Sitosterol,
Sitostanol, Δ5-Avenasterol, Δ5,24-Stigmastadienol, Δ7-Stigmastenol
oder Δ7-Avenasterol. Diese Verbindungen sind in
einem Bereich von 1 bis 1000 mg/100 g vorteilhaft von 10 bis 800
mg/100 g Lipid oder Öl
enthalten. Auch Triterpene wie Germaniol, Amyrin, Cycloartanol und andere
können
in diesen Lipiden und Ölen
enthalten sein. Diese Lipide und/oder Öle enthalten die im Verfahren
hergestellten mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
wie ARA, EPA und/oder DHA gebunden in polaren und unpolaren Lipiden
wie Phospholipiden z.B. Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin,
Phosphatidylinositol, Phosphatidylserin, Phosphatidylglycerin, Galactolipiden,
Monoglyceride, Diglyceride oder Triglyceride um nur einige zu nennen.
Auch Lysophospholipide können
in den Lipiden und/oder Ölen
vorkommen. Diese Komponenten der Lipide und/oder Öle können durch
geeignete Methoden voneinander getrennt werden. Nicht enthalten
in diesen Rohölen
ist Cholesterol.
-
Eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
ist die Verwendung des Öls,
Lipids, der Fettsäuren und/oder
der Fettsäurezusammensetzung
in Futtermitteln, Nahrungsmitteln, Kosmetika oder Pharmazeutika. Die
erfindungsgemäßen Öle, Lipide,
Fettsäuren
oder Fettsäuregemische
können
in der dem Fachmann bekannten Weise zur Abmischung mit anderen Ölen, Lipiden,
Fettsäuren
oder Fettsäuregemischen
tierischen Ursprungs wie z.B. Fischölen verwendet werden. Typisch
für derartige
Fischöle
kurzkettige Fettsäuren
wie C12:0, C14:0, C14:1, verzweigtkettiges C15:0, C15:0, C16:0 oder
C16:1. Auch mehrfach ungesättige C16-Fettsäuren wie
C16:2, C16:3 oder C16:4, verzweigtkettiges C17:0, C17:1, verzweigtkettiges
C18:0 und C19:0 sowie C19:0 und C19:1 kommen im Fischöl vor. Derartige
Fettsäuren
sind typisch für
Fischöle
und werden nur selten oder gar nicht in pflanzlichen Ölen gefunden.
Wirtschaftlich relevante Fischöle
sind z.B. Anchovissöl,
Menhadneöl,
Tunfischöl,
Sardinenöl,
Heringsöl,
Markrelenöl,
Walöl und
Lachsöl.
Diese Lipide und/oder Öle
tierischen Ursprungs können
zum Abmischen mit den erfindungsgemäßen Ölen in Form von Rohölen, das heißt in Form
von Lipiden und/oder Ölen,
die noch nicht aufgereinigt wurden, verwendet werden oder aber es können verschieden
aufgereinigte Fraktionen zum Abmischen verwendet werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Öle, Lipide,
Fettsäuren
oder Fettsäuregemische
können
in der dem Fachmann bekannten Weise zur Abmischung mit anderen Ölen, Lipiden,
Fettsäuren
oder Fettsäuregemischen
tierischen Ursprungs wie z.B. Fischölen verwendet werden. Auch
diese Öle,
Lipide, Fettsäuren
oder Fettsäuregemische,
die aus pflanzlichen und tierischen Bestandteilen bestehen, können zur
Herstellung von Futtermitteln, Nahrungsmitteln, Kosmetika oder Pharmazeutika
verwendet werden.
-
Unter
dem Begriff "Öl", "Lipid" oder "Fett" wird ein Fettsäuregemisch
verstanden, das ungesättigte,
gesättigte,
vorzugsweise veresterte Fettsaure(n) enthält. Bevorzugt ist, dass das Öl, Lipid
oder Fett einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten freien oder vorteilhaft
veresterten Fettsäure(n),
insbesondere Linolsäure, γ-Linolensäure, Dihomo-γ-linolensäure, Arachidonsäure, α-Linolensäure, Stearidonsäure oder
Eicosatetraensäure
hat. Vorzugsweise ist der Anteil an ungesättigten veresterten Fettsäuren ungefähr 30%,
mehr bevorzugt ist ein Anteil von 50%, noch mehr bevorzugt ist ein
Anteil von 60%, 70%, 80%, 85% oder mehr. Zur Bestimmung kann z.B.
der Anteil an Fettsäure
nach Überführung der
Fettsäuren
in die Methylestern durch Umesterung gaschromatographisch bestimmt
werden. Das Öl,
Lipid oder Fett kann verschiedene andere gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren, z.B.
Palmitin-, Palmitolein-, Stearin-, Ölsäure etc., enthalten. Insbesondere
kann je nach Ausgangspflanze der Anteil der verschiedenen Fettsäuren in
dem Öl
oder Fett schwanken.
-
Bei
den im Verfahren hergestellten mehrfach ungesättigte Fettsäuren handelt
es sich wie oben beschrieben beispielsweise um Sphingolipide, Phosphoglyceride,
Lipide, Glycolipide, Phospholipide, Monoacylglycerin, Diacylglycerin,
Triacylglycerin oder sonstige Fettsäureester.
-
Aus
den so im erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Lipiden, Phospholipiden oder Triacylglyceriden lassen
sich die enthaltenden mehrfach ungesättigten Fettsäuren beispielsweise über eine
Alkalibehandlung beispielsweise wäßrige KOH oder NaOH oder saure
Hydrolyse vorteilhaft in Gegenwart eines Alkohols wie Methanol oder
Ethanol oder über
eine enzymatische Abspaltung freisetzen und isolieren über beispielsweise
Phasentrennung und anschließender
Ansäuerung über z.B.
H2SO4. Die Freisetzung
der Fettsäuren
kann auch direkt ohne die vorhergehend beschriebene Aufarbeitung
erfolgen.
-
Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
können
die hergestellten mehrfach ungesättigten
Fettsäuren in
den im Verfahren verwendeten Pflanzen prinzipiell auf zwei Arten
erhöht
werden. Es kann entweder der Pool an freien mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
und/oder der Anteil der über
das Verfahren hergestellten veresterten mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
erhöht
werden. Vorteilhaft wird durch das erfindungsgemäße Verfahren der Pool an veresterten
mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
in den transgenen Organismen erhöht.
-
Vorteilhaft
stammen alle die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Nukleinsäuresequenzen aus
einem eukaryontischen Organismus wie einer Pflanze, einem Mikroorganismus
wie einer Alge oder einem Tier. Bevorzugt stammen die Nukleinsäuresequenzen
aus der Ordnung Salmoniformes, Xenopus oder Ciona, Algen wie Mantoniella,
Crypthecodinium, Euglena oder Ostreococcus, Pilzen wie der Gattung
Phytophtora oder von Diatomeen wie den Gattungen Thalassiosira oder
Phaeodactylum.
-
Vorteilhaft
im Verfahren verwendbare Nukleinsäuren stammen aus Bakterien,
Pilzen, Diatomeen, Tieren wie Caenorhabditis oder Oncorhynchus oder
Pflanzen wie Algen oder Moosen wie den Gattungen Shewanella, Physcomitrella,
Thraustochytrium, Fusarium, Phytophthora, Ceratodon, Mantoniella,
Ostreococcus, Isochrysis, Aleurita, Muscarioides, Mortierella, Borago,
Phaeodactylum, Crypthecodinium, speziell aus den Gattungen und Arten
Oncorhynchus mykiss, Xenopus laevis, Ciona intestinalis, Thalassiosira
pseudonona, Mantoniella squamata, Ostreococcus sp., Ostreococcus
tauri, Euglena gracilis, Physcomitrella patens, Phytophtora infestans,
Fusarium graminaeum, Cryptocodinium cohnii, Ceratodon purpureus,
Isochrysis galbana, Aleurita farinosa, Thraustochytrium sp., Muscarioides
viallii, Mortierella alpina, Borago officinalis, Phaeodactylum tricornutum,
Caenorhabditis elegans oder besonders vorteilhaft aus Oncorhynchus
mykiss, Euglena gracilis, Thalassiosira pseudonana oder Crypthecodinium
cohnii.
-
Diese
Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele weiter veranschaulicht,
die nicht als beschränkend
aufgefasst werden sollten. Der Inhalt sämtlicher in dieser Patentanmeldung
zitierten Literaturstellen, Patentanmeldungen, Patente und veröffentlichten
Patentanmeldungen ist hier durch Bezugnahme aufgenommen.
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Allgemeine Klonierungsverfahren:
-
Die
Klonierungsverfahren wie z.B. Restriktionsspaltungen, Agarose-Gelelektrophorese,
Reinigung von DNA-Fragmenten, Transfer von Nukleinsäuren auf
Nitrozellulose und Nylon Membranen, Verknüpfen von DNA-Fragmenten, Transformation
von Escherichia coli Zellen, Anzucht von Bakterien und die Sequenzanalyse
rekombinanter DNA wurden wie bei Sambrook et al. (1989) (Cold
Spring Harbor Laborstory Press: ISBN 0-87969-309-6) beschrieben durchgeführt.
-
Beispiel 2: Sequenzanalyse rekombinanter
DNA:
-
Die
Sequenzierung rekombinanter DNA-Moleküle erfolgte mit einem Laserfluoreszenz-DNA-Sequenzierer
der Firma ABI nach der Methode von Sanger (Sanger et al.
(1977) Proc. Natl. Acad. Sci. USA74, 5463–5467). Fragmente
resultierend aus einer Polymerase Kettenreaktion wurden zur Vermeidung
von Polymerasefehlern in zu exprimierenden Konstrukten sequenziert
und überprüft.
-
Beispiel 3: Klonierung von Expressionsplasmiden
zur Samen-spezifischen Expression in Pflanzen
-
Die
folgenden beschriebenen allgemeinen Bedingungen gelten für alle nachfolgenden
Versuche, wenn nicht anders beschrieben.
-
Erfindungsgemäß bevorzugt
verwendet werden für
die folgenden Beispiele Bin19, pBI101, pBinAR, pGPTV und pCAMBIA.
Eine Übersicht über binäre Vektoren
und ihre Verwendung gibt
Hellens et al, Trends in Plant
Science (2000) 5, 446–451.
Verwendet wurde ein pGPTV-Derivat wie in
DE 102 05 607 beschrieben. Dieser
Vektor unterscheidet sich von pGPTV durch eine zusätzlich eingefügte AscI-Restriktionsschnittstelle.
-
Ausgangspunkt
der Klonierung war der Klonierungsvektor pUC19 (Maniatis et al.).
Im ersten Schritt wurde das Conlinin-Promotor-Fragment mit folgenden
Primern amplifiziert:
CnI1 C 5': gaattcggcgcgccgagctcctcgagcaacggttccggcggtatagagttgggtaattcga
CnI1
C 3': cccgggatcgatgccggcagatctccaccattttttggtggtgat
-
Zusammensetzung des PCR-Ansatzes (50 μl):
-
- 5,00 μl
Template cDNA
- 5,00 μl
10x Puffer (Advantage-Polymerase) + 25mM MgCl2
- 5,00 μl
2mM dNTP
- 1,25 μl
je Primer (10 pmol/μl)
- 0,50 μl
Advantage-Polymerase (Clontech)
-
Reaktionsbedingungen der PCR:
-
- Anlagerungstemperatur: 1 min 55°C
- Denaturierungstemperatur: 1 min 94°C
- Elongationstemperatur: 2 min 72°C
- Anzahl der Zyklen: 35
-
Das
PCR-Produkt wurde zuerst für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym EcoRI und dann für 12 h bei 25°C mit dem
Restriktionsenzym SmaI inkubiert. Der Klonierungsvektor pUC19 wurde
in gleicher Weise inkubiert. Anschließend wurden das PCR-Produkt
und der 2668 bp große,
geschnittene Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese aufgetrennt
und die entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten. Die Aufreinigung der
DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification Kit gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und PCR-Produkt ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation
Kit von Roche verwendet. Das entstandene Plasmid pUC19-Cn11-C wurde
durch Sequenzierung verifiziert.
-
Im
nächsten
Schritt wurde der OCS-Terminator (
Genbank Accession V00088;
De Greve, H., Dhaese, P., Seurinck, J., Lemmers, M., Van Montagu,
M. and Schell, J. Nucleotide sequence and transcript map of the Agrobacterium
tumefaciens Ti plasmidencoded octopine synthase gene J. Mol. Appl.
Genet. 1 (6), 499–511 (1982))
aus dem Vektor pGPVT-USP/OCS
(
DE
102 05 607 ) mit den folgenden Primern amplifiziert:
OCS_C
5': aggcctccatggcctgctttaatgagatatgcgagacgcc
OCS_C
3': cccgggccggacaatcagtaaattgaacggag
-
Zusammensetzung des PCR-Ansatzes (50 μl):
-
- 5,00 μl
Template cDNA
- 5,00 μl
10x Puffer (Advantage-Polymerase) + 25mM MgCl2
- 5,00 μl
2mM dNTP
- 1,25 μl
je Primer (10 pmol/μl)
- 0,50 μl
Advantage-Polymerase (Clontech)
-
Reaktionsbedingungen der PCR:
-
- Anlagerungstemperatur: 1 min 55°C
- Denaturierungstemperatur: 1 min 94°C
- Elongationstemperatur: 2 min 72°C
- Anzahl der Zyklen: 35
-
Das
PCR-Produkt wurde zuerst für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym StuI und dann für 12 h bei 25°C mit dem
Restriktionsenzym SmaI inkubiert. Der Vektor pUC19-CnI1-C wurde 12 h
bei 25°C
mit dem Restriktionsenzym SmaI inkubiert. Anschließend wurden
das PCR-Produkt und der geschnittene Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese
aufgetrennt und die entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten.
Die Aufreinigung der DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification
Kit gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und PCR-Produkt ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation
Kit von Roche verwendet. Das entstandene Plasmid pUC19-CnI1C_OCS
wurde durch Sequenzierung verifiziert.
-
Im
nächsten
Schritt wurde der CnI1-B Promotor durch PCR mittels folgender Primer
amplifiziert:
CnI1-B 5':
aggcctcaacggttccggcggtatag
CnI1-B 3': cccggggttaacgctagcgggcccgatatcggatcccattttttggtggtgattggttct
-
Zusammensetzung des PCR-Ansatzes (50 μl):
-
- 5,00 μl
Template cDNA
- 5,00 μl
10x Puffer (Advantage-Polymerase) + 25mM MgCl2
- 5,00 μl
2mM dNTP
- 1,25 μl
je Primer (10 pmol/μl)
- 0,50 μl
Advantage-Polymerase (Clontech)
-
Reaktionsbedingungen der PCR:
-
- Anlagerungstemperatur: 1 min 55°C
- Denaturierungstemperatur: 1 min 94°C
- Elongationstemperatur: 2 min 72°C
- Anzahl der Zyklen: 35
-
Das
PCR-Produkt wurde zuerst für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym StuI und dann für 12 h bei 25°C mit dem
Restriktionsenzym SmaI inkubiert. Der Vektor pUC19-CnI1-C wurde 12 h
bei 25°C
mit dem Restriktionsenzym SmaI inkubiert. Anschließend wurden
das PCR-Produkt und der geschnittene Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese
aufgetrennt und die entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten.
Die Aufreinigung der DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification
Kit gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und PCR-Produkt ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation
Kit von Roche verwendet. Das entstandene Plasmid pUC19-CnI1C_CnI1B_OCS wurde
durch Sequenzierung verifiziert.
-
In
einem weiteren Schritt wurde der OCS-Terminator für CnI1B
eingefügt.
Dazu wurde die PCR mit folgenden Primer durchgeführt:
OCS2 5': aggcctcctgctttaatgagatatgcgagac
OCS2
3': cccgggcggacaatcagtaaattgaacggag
-
Zusammensetzung des PCR-Ansatzes (50 μl):
-
- 5,00 μl
Template cDNA
- 5,00 μl
10x Puffer (Advantage-Polymerase) + 25mM MgCl2
- 5,00 μl
2mM dNTP
- 1,25 μl
je Primer (10 pmol/μl)
- 0,50 μl
Advantage-Polymerase (Clontech)
-
Reaktionsbedingungen der PCR:
-
- Anlagerungstemperatur: 1 min 55°C
- Denaturierungstemperatur: 1 min 94°C
- Elongationstemperatur: 2 min 72°C
- Anzahl der Zyklen: 35
-
Das
PCR-Produkt wurde zuerst für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym StuI und dann für 12 h bei 25°C mit dem
Restriktionsenzym SmaI inkubiert. Der Vektor pUC19-CnI1C_CnI1B_OCS
wurde für
12 h bei 25°C
mit dem Restriktionsenzym SmaI inkubiert. Anschließend wurden
das PCR-Produkt und der geschnittene Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese
aufgetrennt und die entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten.
Die Aufreinigung der DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification
Kit gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und PCR-Produkt ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation
Kit von Roche verwendet. Das entstandene Plasmid pUC19-CnI1C_CnI1B_OCS2
wurde durch Sequenzierung verifiziert.
-
Im
nächsten
Schritt wurde der CnI1-A Promotor durch PCR mittels folgender Primer
amplifiziert:
CnI1-B 5':
aggcctcaacggttccggcggtatagag
CnI1-B 3': aggccttctagactgcaggcggccgcccgcattttttggtggtgattggt
-
Zusammensetzung des PCR-Ansatzes (50 μl):
-
- 5,00 μl
Template cDNA
- 5,00 μl
10x Puffer (Advantage-Polymerase) + 25mM MgCl2
- 5,00 μl
2mM dNTP
- 1,25 μl
je Primer (10 pmol/μl)
- 0,50 μl
Advantage-Polymerase (Clontech)
-
Reaktionsbedingungen der PCR:
-
- Anlagerungstemperatur: 1 min 55°C
- Denaturierungstemperatur: 1 min 94°C
- Elongationstemperatur: 2 min 72°C
- Anzahl der Zyklen: 35
-
Das
PCR-Produkt wurde für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym StuI inkubiert. Der Vektor pUC19-CnI1-C
wurde für
12 h bei 25°C
mit dem Restriktionsenzym SmaI inkubiert. Anschließend wurden
das PCR-Produkt und der geschnittene Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese
aufgetrennt und die entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten.
Die Aufreinigung der DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification Kit
gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und PCR-Produkt ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation
Kit von Roche verwendet. Das entstandene Plasmid pUC19-CnI1C_CnI1B_CnI1A_OCS2
wurde durch Sequenzierung verifiziert.
-
In
einem weiteren Schritt wurde der OCS-Terminator für CnI1A
eingefügt.
Dazu wurde die PCR mit folgenden Primer durchgeführt:
OCS2 5': ggcctcctgctttaatgagatatgcga
OCS2
3': aagcttggcgcgccgagctcgtcgacggacaatcagtaaattgaacggaga
-
Zusammensetzung des PCR-Ansatzes (50 μl):
-
- 5,00 μl
Template cDNA
- 5,00 μl
10x Puffer (Advantage-Polymerase) + 25mM MgCl2
- 5,00 μl
2mM dNTP
- 1,25 μl
je Primer (10 pmol/μl)
- 0,50 μl
Advantage-Polymerase (Clontech)
-
Reaktionsbedingungen der PCR:
-
- Anlagerungstemperatur: 1 min 55°C
- Denaturierungstemperatur: 1 min 94°C
- Elongationstemperatur: 2 min 72°C
- Anzahl der Zyklen: 35
-
Das
PCR-Produkt wurde zuerst für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym StuI und dann für 2 h bei 37°C mit dem
Restriktionsenzym HindIII inkubiert. Der Vektor pUC19-CnI1C_CnI1B_CnI1A_OCS2
wurde für 2
h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym StuI und für 2 h bei 37°C mit dem
Restriktionsenzym HindIII inkubiert. Anschließend wurden das PCR-Produkt
und der geschnittene Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese aufgetrennt und die
entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten. Die Aufreinigung der
DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification Kit gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und PCR-Produkt ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation
Kit von Roche verwendet. Das entstandene Plasmid pUC19-CnI1C_CnI1B_CnI1A_OCS3
wurde durch Sequenzierung verifiziert.
-
Das
Plasmid pUC19-CnI1C_CnI1B_CnI1A_OCS3 wurde im nächsten Schritt zur Klonierung
der Δ6-, Δ5-Desaturase
und Δ6-Elongase
verwendet. Dazu wurde die Δ6-Desaturase aus Phytium
irregulare (
WO02/26946 )
mit folgenden PCR-Primern amplifiziert:
D6Des(Pir) 5': agatctatggtggacctcaagcctggagtg
D6Des(Pir)
3': ccatggcccgggttacatcgctgggaactcggtgat
-
Zusammensetzung des PCR-Ansatzes (50 μl):
-
- 5,00 μl
Template cDNA
- 5,00 μl
10x Puffer (Advantage-Polymerase) + 25mM MgCl2
- 5,00 μl
2mM dNTP
- 1,25 μl
je Primer (10 pmol/μl)
- 0,50 μl
Advantage-Polymerase (Clontech)
-
Reaktionsbedingungen der PCR:
-
- Anlagerungstemperatur: 1 min 55°C
- Denaturierungstemperatur: 1 min 94°C
- Elongationstemperatur: 2 min 72°C
- Anzahl der Zyklen: 35
-
Das
PCR-Produkt wurde zuerst für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym BglII und dann für 2 h bei 37°C mit dem
Restriktionsenzym NcoI inkubiert. Der Vektor pUC19-CnI1C_CnI1B_CnI1A_OCS3
wurde für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym BglII und für 2 h bei 37°C mit dem
Restriktionsenzym NcoI inkubiert. Anschließend wurden das PCR-Produkt
und der geschnittene Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese aufgetrennt und die
entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten. Die Aufreinigung der
DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification Kit gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und PCR-Produkt ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation
Kit von Roche verwendet. Das entstandene Plasmid pUC19-CnI1_d6Des(Pir) wurde
durch Sequenzierung verifiziert.
-
Das
Plasmid pUC19-CnI1_d6Des(Pir) wurde im nächsten Schritt zur Klonierung
der Δ5-Desaturase aus
Thraustochytrium ssp. (
WO02/26946 )
verwendet. Dazu wurde die Δ5-Desaturase
aus Thraustochytrium ssp. mit folgenden PCR-Primern amplifiziert:
D5Des(Tc)
5': gggatccatgggcaagggcagcgagggccg
D5Des(Tc)
3': ggcgccgacaccaagaagcaggactgagatatc
-
Zusammensetzung des PCR-Ansatzes (50 μl):
-
- 5,00 μl
Template cDNA
- 5,00 μl
10x Puffer (Advantage-Polymerase) + 25mM MgCl2
- 5,00 μl
2mM dNTP
- 1,25 μl
je Primer (10 pmol/μl)
- 0,50 μl
Advantage-Polymerase (Clontech)
-
Reaktionsbedingungen der PCR:
-
- Anlagerungstemperatur: 1 min 55°C
- Denaturierungstemperatur: 1 min 94°C
- Elongationstemperatur: 2 min 72°C
- Anzahl der Zyklen: 35
-
Das
PCR-Produkt wurde zuerst für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym BamHI und dann für 2 h bei 37°C mit dem
Restriktionsenzym EcoRV inkubiert. Der Vektor pUC19-CnI1_d6Des(Pir)
wurde für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym BamHI und für 2 h bei 37°C mit dem
Restriktionsenzym EcoRV inkubiert. Anschließend wurden das PCR-Produkt
und der geschnittene Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese aufgetrennt
und die entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten. Die Aufreinigung
der DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification Kit gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und PCR-Produkt ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation
Kit von Roche verwendet. Das entstandene Plasmid pUC19-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)
wurde durch Sequenzierung verifiziert.
-
Das
Plasmid pUC19-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc) wurde im nächsten Schritt
zur Klonierung der Δ6-Elongase
aus Physcomitrella patens (
WO01/59128 )
verwendet, wozu diese mit folgenden PCR-Primern amplifiziert wurde:
D6Elo(Pp)
5': gcggccgcatggaggtcgtggagagattctacggtg
D6Elo(Pp)
3': gcaaaagggagctaaaactgagtgatctaga
-
Zusammensetzung des PCR-Ansatzes (50 μl):
-
- 5,00 μl
Template cDNA
- 5,00 μl
10x Puffer (Advantage-Polymerase) + 25mM MgCl2
- 5,00 μl
2mM dNTP
- 1,25 μl
je Primer (10 pmol/μl)
- 0,50 μl
Advantage-Polymerase (Clontech)
-
Reaktionsbedingungen der PCR:
-
- Anlagerungstemperatur: 1 min 55°C
- Denaturierungstemperatur: 1 min 94°C
- Elongationstemperatur: 2 min 72°C
- Anzahl der Zyklen: 35
-
Das
PCR-Produkt wurde zuerst für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym NotI und dann für 2 h bei 37°C mit dem
Restriktionsenzym XbaI inkubiert. Der Vektor pUC19-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)
wurde für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym NotI und für 2 h bei 37°C mit dem
Restriktionsenzym XbaI inkubiert. Anschließend wurden das PCR-Produkt
und der geschnittene Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese aufgetrennt und die
entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten. Die Aufreinigung der
DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification Kit gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und PCR-Produkt ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation
Kit von Roche verwendet. Das entstandene Plasmid pUC19-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp)
wurde durch Sequenzierung verifiziert.
-
Ausgehend
von pUC19-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp) wurde der binäre Vektor
für die Pflanzentransformation
hergestellt. Dazu wurde pUC19-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp)
für 2 h
bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym AscI inkubiert. Der Vektor pGPTV wurde
in gleicher Weise behandelt. Anschließend wurden das Fragment aus
pUC19-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp) und der geschnittene pGPTV-Vektor
durch Agarose-Gelelektrophorese aufgetrennt und die entsprechenden
DNA-Fragmente ausgeschnitten. Die Aufreinigung der DNA erfolgte
mittels Qiagen Gel Purification Kit gemäß Herstellerangaben. Anschließend wurden
Vektor und PCR-Produkt ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation Kit
von Roche verwendet. Das entstandene Plasmid pGPTV-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp)
wurde durch Sequenzierung verifiziert.
-
Ein
weiteres Konstrukt, pGPTV-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp)_D12Des(Co),
fand Verwendung. Dazu wurde ausgehend von pUC19-CnI1C_OCS mit folgenden
Primern amplifiziert:
CnI1_OCS 5': gtcgatcaacggttccggcggtatagagttg
CnI1_OCS
3': gtcgatcggacaatcagtaaattgaacggaga
-
Zusammensetzung des PCR-Ansatzes (50 μl):
-
- 5,00 μl
Template cDNA
- 5,00 μl
10x Puffer (Advantage-Polymerase) + 25mM MgCl2
- 5,00 μl
2mM dNTP
- 1,25 μl
je Primer (10 pmol/μl)
- 0,50 μl
Advantage-Polymerase (Clontech)
-
Reaktionsbedingungen der PCR:
-
- Anlagerungstemperatur: 1 min 55°C
- Denaturierungstemperatur: 1 min 94°C
- Elongationstemperatur: 2 min 72°C
- Anzahl der Zyklen: 35
-
Das
PCR-Produkt wurde für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym SaiI inkubiert. Der Vektor pUC19 wurde
für 2 h
bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym SalI inkubiert. Anschließend wurden
das PCR-Produkt und der geschnittene Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese
aufgetrennt und die entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten.
Die Aufreinigung der DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification
Kit gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und PCR-Produkt ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation
Kit von Roche verwendet. Das entstandene Plasmid pUC19-CnI1_OCS wurde durch
Sequenzierung verifiziert.
-
In
einem weiteren Schritt wurde das Δ12-Desaturase-Gen
aus Calendula officinalis (
WO01/85968 )
in pUC19-CnI1_OCS kloniert. Dazu wurde d12Des(Co) mit folgenden
Primern amplifiziert:
D12Des(Co) 5': agatctatgggtgcaggcggtcgaatgc
D12Des(Co)
3': ccatggttaaatcttattacgatacc
-
Zusammensetzung des PCR-Ansatzes (50 μl):
-
- 5,00 μl
Template cDNA
- 5,00 μl
10x Puffer (Advantage-Polymerase) + 25mM MgCl2
- 5,00 μl
2mM dNTP
- 1,25 μl
je Primer (10 pmol/μl)
- 0,50 μl
Advantage-Polymerase (Clontech)
-
Reaktionsbedingungen der PCR:
-
- Anlagerungstemperatur: 1 min 55°C
- Denaturierungstemperatur: 1 min 94°C
- Elongationstemperatur: 2 min 72°C
- Anzahl der Zyklen: 35
-
Das
PCR-Produkt wurde für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym BglII und anschließend für 2 h bei gleicher Temperatur
mit NcoI inkubiert. Der Vektor pUC19-CnI1_OCS wurde in gleicher Weise inkubiert. Anschließend wurden
das PCR-Fragment
und der geschnittene Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese aufgetrennt
und die entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten. Die Aufreinigung
der DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification Kit gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und PCR-Produkt ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation
Kit von Roche verwendet. Das entstandene Plasmid pUC19-CnI1_D12Des(Co)
wurde durch Sequenzierung verifiziert.
-
Das
Plasmid pUC19-CnI1_D12Des(Co), sowie das Plasmid pUC19-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp)
wurden für
2 h bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym SalI inkubiert. Anschließend wurde
das Vektor-Fragment sowie der Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese
aufgetrennt und die entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten. Die Aufreinigung
der DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification Kit gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und Vektor-Fragment
ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation Kit von Roche verwendet.
Das entstandene Plasmid pUC19-CnI1_ d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp)_D12Des(Co)
wurde durch Sequenzierung verifiziert.
-
Ausgehend
von pUC19-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp)_D12Des(Co) wurde der
binäre
Vektor für
die Pflanzentransformation hergestellt. Dazu wurde pUC19-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp)_D12Des(Co)
für 2 h
bei 37°C
mit dem Restriktionsenzym AscI inkubiert. Der Vektor pGPTV wurde
in gleicher Weise behandelt. Anschließend wurden das Fragment aus pUC19-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)D6Elo(Pp)_D12Des(Co)
und der geschnittene pGPTV-Vektor durch Agarose-Gelelektrophorese
aufgetrennt und die entsprechenden DNA-Fragmente ausgeschnitten.
Die Aufreinigung der DNA erfolgte mittels Qiagen Gel Purification
Kit gemäß Herstellerangaben.
Anschließend
wurden Vektor und PCR-Produkt
ligiert. Dazu wurde das Rapid Ligation Kit von Roche verwendet.
Das entstandene Plasmid pGPTV-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp)_D12Des(Co)
wurde durch Sequenzierung verifiziert.
-
Ein
weiterer für
die Pflanzentransformation geeigneter Vektor ist pSUN2. Um die Zahl
der im Vektor enthaltenen Expressionskassetten auf mehr als vier
zu erhöhen
wurde dieser Vektor in Kombination mit dem Gateway-System (Invitrogen,
Karlsruhe) verwendet. Dazu wurde in den Vektor pSUN2 gemäss Herstellerangaben
die Gateway-Kassette
A wie folgendermassen beschrieben, eingefügt:
Der pSUN2 Vektor (1 μl) wurde
1 h mit dem Restriktionsenzym EcoRV bei 37° inkubiert. Anschliessend wurde die
Gateway-Kassette A (Invitrogen, Karlsruhe) in den geschnittene Vektor
ligiert mittels des Rapid Ligation Kits von Roche, Mannheim. Das
entstandene Plasmid wurde in E. coli DB3.1 Zellen (Invitrogen) transformiert. Das
insolierte Plasmid pSUN-GW wurde anschliessend durch Sequenzierung
verifiziert.
-
Im
zweiten Schritt wurde die Expressionskassette aus pUC19-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp)_D12Des(Co)
mittels AscI ausgeschnitten und in den in gleicherweise behandelten
Vektor pSUN-GW ligiert.
-
Beispiel 4: Erzeugung von transgenen Pflanzen
-
a) Erzeugung transgener Brassicapflanzen
(verändert
nach Moloney et al., 1992, Plant Cell Reports, 8:238–242)
-
Zur
Erzeugung transgener Rapspflanzen können binäre Vektoren in Agrobacterium
tumefaciens C58C1:pGV2260 oder Escherichia coli genutzt (Deblaere
et al, 1984, Nucl. Acids. Res. 13, 4777-4788). Zur Transformation
von Rapspflanzen (Var. Drakkar, NPZ Nordeutsche Pflanzenzucht,
Hohenlieth, Deutschland), wird eine 1:50 Verdünnung einer Übernachtkultur
einer positiv transformierten Agrobakterienkolonie in Murashige-Skoog
Medium (Murashige und Skoog 1962 Physiol. Plant. 15, 473)
mit 3% Saccharose (3MS-Medium) benutzt. Petiolen oder Hypokotyledonen
frisch gekeimter steriler Rapspflanzen (zu je ca. 1 cm2)
werden in einer Petrischale mit einer 1:50 Agrobakterienverdünnung für 5–10 Minuten
inkubiert. Es folgt eine 3-tägige Colnkubation
in Dunkelheit bei 25°C
auf 3MS-Medium mit 0,8% Bacto-Agar. Die Kultivierung wird nach 3
Tagen mit 16 Stunden Licht/8 Stunden Dunkelheit weitergeführt und
in wöchentlichem
Rhythmus auf MS-Medium mit 500 mg/l Claforan (Cefotaxime-Natrium),
50 mg/l Kanamycin, 20 mikroM Benzylaminopurin (BAP) und 1,6 g/l Glukose
weitergeführt.
Wachsende Sprosse werden auf MS-Medium mit 2% Saccharose, 250 mg/l
Claforan und 0,8% Bacto-Agar überführt. Bilden
sich nach drei Wochen keine Wurzeln, so wurde als Wachstumshormon 2-Indolbuttersäure zum
Bewurzeln zum Medium gegeben.
-
Regenerierte
Sprosse werden auf 2MS-Medium mit Kanamycin und Claforan erhalten,
nach Bewurzelung in Erde überführt und
nach Kultivierung für
zwei Wochen in einer Klimakammer oder im Gewächshaus angezogen, zur Blüte gebracht,
reife Samen geerntet und auf Elongase-Expression wie Δ-6-Elongaseaktivität oder ω-3-Desaturaseaktivität mittels
Lipidanalysen untersucht. Linien mit erhöhten Gehalten an C20- und C22 mehrfachungesättigten
Fettsäuren
können
so identifiziert werden.
-
b) Herstellung von transgenen Camelina
Pflanzen
-
Agrobacterium
tumefaciens Stamm C58 wurde mittels Elektroporation mit dem PUFA-Vektor 81, 191 and
192 transformiert. Eine Inokulation von Explantaten von Camelina
Keimlingen (Alter > 1
Woche), die auf MS medium angezogen wurden, mit Agrobkakterien wurde
durchgeführt.
Nach zwei Wochen Kokultivierung wurden die Pflanzen gewaschen um
Agrobakterien zu entfernen, und anschließend auf Regenerationsmedium mit
optimierten BaP und NAA überführt. Nach
weitern zwei Tagen Regeneration wurden optimierte Mengen an Kanamycinn
zugefügt.
Dieser Selektionsdruck wurde 12 Tage aufrecht erhalten. Die Sprossregeneration
wurde durch Transfer zu Kanamycinfreiem BaP enthaltenem Medium initiiert.
Sprossebildung wurden nach > 3 Wochen
nach Inokulation abgeschlossen und die Wurzelbildung auf Medium
mit NAA induziert. Sprosse wurden nach Bewurzelung in Erde überführt und
in einer Klimakammer oder im Gewächshaus
angezogen, zur Blüte
gebracht, reife Samen geerntet und auf Elongase-Expression wie Δ-6-Elongaseaktivität oder ω-3-Desaturaseaktivität mittels
Lipidanalysen untersucht. Linien mit erhöhten Gehalten an mehrfachungesättigten
Fettsäuren
können
so identifiziert werden.
-
Beispiel 5: Lipidextraktion aus Samen:
-
Die
Auswirkung der genetischen Modifikation in Pflanzen auf die Produktion
einer gewünschten
Verbindung (wie einer Fettsäure)
kann bestimmt werden, indem die modifizierte Pflanze unter geeigneten
Bedingungen (wie den vorstehend beschriebenen) gezüchtet wird
und das Medium und/oder die zellulären Komponenten auf die erhöhte Produktion
des gewünschten
Produktes (d.h. der Lipide oder einer Fettsäure) untersucht werden. Diese
Analysetechniken sind dem Fachmann bekannt und umfassen Spektroskopie,
Dünnschichtchromatographie,
Färbeverfahren
verschiedener Art, enzymatische und mikrobiologische Verfahren sowie
analytische Chromatographie, wie Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(siehe beispielsweise Ullman, Encyclopedia of Industrial
Chemistry, Bd. A2, S. 89–90
und S. 443–613, VCH:
Weinheim (1985); Fallon, A., et al., (1987) "Applications of HPLC
in Biochemistry" in:
Laborstory Techniques in Biochemistry and Molecular Biology, Bd.
17; Rehm et al. (1993) Biotechnology, Bd. 3, Kapitel
III: "Product recovery
and purification", S.
469–714, VCH:
Weinheim; Belter, P.A., et al. (1988) Bioseparations: downstream
processing for Biotechnology, John Wiley and Sons; Kennedy, J.F.,
und Cabral, J.M.S. (1992) Recovery processes for biological Materials,
John Wiley and Sons; Shaeiwitz, J.A., und Henry,
J.D. (1988) Biochemical Separations, in: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry,
Bd. B3; Kapitel 11, S. 1–27, VCH:
Weinheim; und Dechow, F.J. (1989) Separation and purification techniques
in biotechnology, Noyes Publications).
-
Neben
den oben erwähnten
Verfahren werden Pflanzenlipide aus Pflanzenmaterial wie von Cahoon et
al. (1999) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96 (22): 12935–12940,
und Browse et al. (1986) Analytic Biochemistry 152:141-145 beschrieben
extrahiert. Die qualitative und quantitative Lipid- oder Fettsäureanalyse
ist beschrieben bei Christie, William W., Advances in Lipid
Methodology, Ayr/Scotland: Oily Press (Oily Press Lipid Library; 2); Christie,
William W., Gas Chromatography and Lipids. A Practical Guide – Ayr, Scotland:
Oily Press, 1989, Repr. 1992, IX, 307 S. (Oily Press Lipid
Library; 1); "Progress
in Lipid Research, Oxford: Pergamon Press, 1 (1952)–16 (1977)
u.d.T.: Progress in the Chemistry of Fats and Other Lipids CODEN.
-
Zusätzlich zur
Messung des Endproduktes der Fermentation ist es auch möglich, andere
Komponenten der Stoffwechselwege zu analysieren, die zur Produktion
der gewünschten
Verbindung verwendet werden, wie Zwischen- und Nebenprodukte, um
die Gesamteffizienz der Produktion der Verbindung zu bestimmen.
Die Analyseverfahren umfassen Messungen der Nährstoffmengen im Medium (z.B.
Zucker, Kohlenwasserstoffe, Stickstoffquellen, Phosphat und andere
Ionen), Messungen der Biomassezusammensetzung und des Wachstums,
Analyse der Produktion üblicher
Metabolite von Biosynthesewegen und Messungen von Gasen, die während der
Fermentation erzeugt werden. Standardverfahren für diese Messungen sind in Applied
Microbial Physiology; A Practical Approach, P.M. Rhodes und P.F.
Stanbury, Hrsgb., IRL Press, S. 103–129; 131–163 und 165–192 (ISBN:
0199635773) und darin angegebenen Literaturstellen beschrieben.
-
Ein
Beispiel ist die Analyse von Fettsäuren (Abkürzungen: FAME, Fettsäuremethylester;
GC-MS, Gas-Flüssigkeitschromatographie-Massenspektrometrie;
TAG, Triacylglycerin; TLC, Dünnschichtchromatographie).
-
Der
unzweideutige Nachweis für
das Vorliegen von Fettsäureprodukten
kann mittels Analyse rekombinanter Organismen nach Standard-Analyseverfahren
erhalten werden: GC, GC-MS oder TLC, wie verschiedentlich beschrieben
von Christie und den Literaturstellen darin (1997, in: Advances
an Lipid Methodology, Vierte Aufl.: Christie, Oily Press, Dundee,
119–169; 1998,
Gaschromatographie-Massenspektrometrie-Verfahren, Lipide 33:343–353).
-
Das
zu analysierende Material kann durch Ultraschallbehandlung, Mahlen
in der Glasmühle,
flüssigen Stickstoff
und Mahlen oder über
andere anwendbare Verfahren aufgebrochen werden. Das Material muss
nach dem Aufbrechen zentrifugiert werden. Das Sediment wird in Aqua
dest. resuspendiert, 10 min bei 100°C erhitzt, auf Eis abgekühlt und
erneut zentrifugiert, gefolgt von Extraktion in 0,5 M Schwefelsäure in Methanol
mit 2% Dimethoxypropan für
1 Std. bei 90°C,
was zu hydrolysierten Öl-
und Lipidverbindungen führt,
die transmethylierte Lipide ergeben. Diese Fettsäuremethylester werden in Petrolether
extrahiert und schließlich
einer GC-Analyse unter Verwendung einer Kapillarsäule (Chrompack,
WCOT Fused Silica, CP-Wax-52 CB, 25 mikrom, 0,32 mm) bei einem Temperaturgradienten
zwischen 170°C
und 240°C
für 20
min und 5 min bei 240°C unterworfen.
Die Identität
der erhaltenen Fettsäuremethylester
muss unter Verwendung von Standards, die aus kommerziellen Quellen
erhältlich
sind (d.h. Sigma), definiert werden.
-
Pflanzenmaterial
wird zunächst
mechanisch durch Mörsern
homogenisiert, um es einer Extraktion zugänglicher zu machen.
-
Dann
wird 10 min auf 100°C
erhitzt und nach dem Abkühlen
auf Eis erneut sedimentiert. Das Zellsediment wird mit 1 M methanolischer
Schwefelsäure
und 2% Dimethoxypropan für
1 h bei 90°C
hydrolysiert und die Lipide transmethyliert. Die resultierenden
Fettsäuremethylester
(FAME) werden in Petrolether extrahiert. Die extrahierten FAME werden
durch Gasflüssigkeitschromatographie
mit einer Kapillarsäule
(Chrompack, WCOT Fused Silica, CP-Wax-52 CB, 25 m, 0,32 mm) und
einem Temperaturgradienten von 170°C auf 240°C in 20 min und 5 min bei 240°C analysiert.
Die Identität
der Fettsäuremethylester
wird durch Vergleich mit entsprechenden FAME-Standards (Sigma) bestätigt. Die
Identität
und die Position der Doppelbindung kann durch geeignete chemische
Derivatisierung der FAME-Gemische z.B. zu 4,4-Dimethoxyoxazolin-Derivaten
(Christie, 1998) mittels GC-MS weiter analysiert
werden.
-
Beispiel
6: Analyse der Samen von den erzeugten transgenen Pflanzen Entsprechend
Beispiel 5, wurden die Samen der Pflanzen, die mit den Konstrukten pGPTV-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp)_D12Des(Co),
pSUN-5G und pSUN-8G
transformiert wurden, analysiert. Im Vergleich zu Kontroll-Pflanzen,
die nicht transformiert wurden (Wildtyp-Kontrolle, WT) konnte eine
deutliche Veränderung
im Fettsäurespektrum
festgestellt werden. Damit konnte gezeigt werden, dass die transformierten
Gene funktionell sind. Tabelle 1 fasst die Ergebnisse zusammen. Tabelle 1:
Linien | Fettsäuren |
| 16:0 | 18:0 | 18:1 | 18:2 | GLA | 18:3 | SDA | ARA | EPA |
WT
Kontrolle | 5,6 | 6,5 | 31,7 | 41,7 | nd | 12,1 | nd | nd | nd |
1424_Ko82_4 | 6,6 | 1,5 | 8,9 | 10,5 | 42,2 | 3,1 | 2,8 | 17,2 | 0,2 |
1424_Ko82_5 | 6,1 | 1,5 | 11,0 | 9,0 | 40,6 | 2,9 | 4,0 | 15,0 | 1,5 |
1424_Ko82_6 | 5,7 | 1,6 | 15,5 | 10,6 | 37,1 | 3,0 | 3,2 | 14,6 | 0,2 |
1424_Ko82_7 | 5,4 | 2,0 | 20,4 | 10,7 | 32,6 | 3,5 | 3,2 | 12,1 | 1,0 |
1424_Ko82_8 | 5,4 | 1,4 | 15,1 | 12,5 | 39,9 | 2,6 | 2,4 | 12,2 | 0,7 |
1424_Ko82_9 | 6,0 | 1,8 | 25,0 | 9,9 | 29,7 | 2,2 | 2,5 | 10,2 | 0,8 |
1424_Ko82_10 | 5,7 | 1,3 | 10,1 | 10,3 | 42,5 | 2,6 | 3,5 | 13,9 | 1,1 |
1424_Ko82_11 | 5,4 | 1,4 | 15,7 | 11,3 | 38,2 | 2,6 | 2,8 | 14,1 | 1,0 |
-
Die
Analyse der Samen mit dem Konstrukt pSUN-5G zeigt dabei Linien,
die eine deutliche Erhöhung des
Gehaltes an Arachidonsäure
verglichen mit dem Konstrukt pGPTV-CnI1_d6Des(Pir)_d5Des(Tc)_D6Elo(Pp)_D12Des(Co)
haben. Dabei konnten Linien mit bis zu 25% ARA erhalten werden.
Die Ergebnisse dieser Linie sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Tab. 2: Fettsäureanalytik von transgenen
Samen, die mit dem Konstrukt pSUN-5G transformiert wurden.
Linien | Fettsäuren |
| 16:0 | 18:0 | 18:1 | 18:2
LA | 18:3
GLA | 18:3
ALA | 18:4
SDA | 20:3
HGLA | ARA | EPA |
WT | 5,2 | 2,3 | 34,2 | 37,9 | 0,0 | 11,6 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
16-1-2 | 4,2 | 1,6 | 20,1 | 21,5 | 25,9 | 4,1 | 1,8 | 1,7 | 8,9 | 0,8 |
16-1-3 | 5,8 | 2,3 | 9,9 | 14,6 | 33,6 | 3,1 | 2,2 | 2,2 | 16,0 | 1,4 |
16-1-8 | 5,0 | 2,8 | 11,1 | 12,6 | 34,9 | 2,2 | 1,8 | 2,6 | 16,3 | 1,2 |
16-2-1 | 4,9 | 1,6 | 14,5 | 17,4 | 32,9 | 3,5 | 2,0 | 1,6 | 12,3 | 1,0 |
16-2-5 | 5,5 | 3,3 | 12,9 | 13,8 | 32,9 | 2,9 | 2,2 | 1,4 | 15,4 | 1,4 |
16-4-2 | 5,8 | 2,5 | 18,8 | 14,7 | 32,0 | 3,5 | 2,3 | 1,2 | 12,0 | 1,2 |
16-4-3 | 5,9 | 2,0 | 19,7 | 15,0 | 32,0 | 3,8 | 2,4 | 1,1 | 11,4 | 1,2 |
16-7-2 | 6,2 | 4,4 | 14,3 | 10,2 | 30,7 | 2,0 | 2,1 | 1,7 | 19,4 | 1,9 |
16-7-3 | 5,0 | 2,5 | 21,6 | 13,6 | 30,7 | 2,1 | 1,8 | 1,5 | 12,6 | 1,1 |
16-7-4 | 5,3 | 4,1 | 18,8 | 19,5 | 23,1 | 4,2 | 2,2 | 2,9 | 11,3 | 1,4 |
16-7-5 | 7,4 | 1,8 | 4,2 | 6,8 | 33,7 | 1,8 | 2,7 | 2,6 | 25,8 | 2,6 |
-
Beispiel 7: Analyse von transgenem Samenmaterial
von Camelina sativa, L
-
Die
Extraktion von Samen transgener Camelina sativa Pflanzen tranformiert
mit PUFA 81 (enthaltend:Δ6Des(Pir)
SEQ ID NO: 1_Δ5Des(Tc)
SEQ ID NO: 3_Δ6Elo(Pp)
SEQ ID NO: 5_Δ12Des(Co)
SEQ ID NO: 11). sowie die gaschromatographische Analyse wurde wie
in Beispiel 5 beschrieben durchgeführt. Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse
der Analysen. Dabei wurden die verschiedenen Fettsäuren in
Flächenprozent
angegeben. Für Camelina
sativa konnte erstmals die Synthese von langkettigen-mehrfach ungesättigte Fettsäuren gezeigt
werden. Überraschenderweise
konnte durch die Einbringung des Syntheseweges für die Produktion von langkettigen-mehrfach
ungesättigte
Fettsäuren
der Gehalt an Erucasäure
(22:1) und Icosensäure
(20:1) deutlich gesenkt werden, obwohl am direkten Syntheseweg für Erucasäure wie
er bei
Mietkiewska, et al., Plant Phys 2004 oder Katavic
et al., 2002 Europ. Journal of Biochem beschrieben ist,
nichts verändert
wurde Tabelle
3: Gaschromatographische Analyse von Samenmaterial von Camelina
sativa, L.. Die einzelnen Fettsäuren
sind in Flächenprozent
angegeben.
| 16:0 | 18:0 | 18:1Δ9 | 18:1Δ11 | 18:2 | γ18:3 | α18:3 |
PUFA81_1 | 9,4 | 4,6 | 3,5 | 1,1 | 8,0 | 26,6 | 9,5 |
PUFA81_2 | 12,7 | 4,4 | 4,8 | 0,9 | 19,3 | 15,9 | 18,0 |
PUFA81_3 | 13,1 | 4,7 | 4,2 | 1,2 | 17,1 | 18,1 | 13,1 |
PUFA81_4 | 9,2 | 3,2 | 3,7 | 1,1 | 5,8 | 23,7 | 10,8 |
PUFA81_6 | 8,1 | 4,8 | 1,1 | 0,0 | 9,3 | 19,9 | 14,6 |
PUFA81_7 | 8,0 | 3,3 | 4,3 | 0,9 | 7,8 | 21,1 | 13,7 |
PUFA81_8 | 7,9 | 3,7 | 5,0 | 1,2 | 8,5 | 19,9 | 16,1 |
PUFA81_9 | 8,0 | 3,5 | 4,6 | 1,1 | 7,3 | 21,9 | 13,1 |
PUFA81_10 | 8,2 | 3,9 | 7,2 | 1,5 | 9,1 | 20,4 | 15,2 |
PUFA81_16 | 8,0 | 3,4 | 4,7 | 0,8 | 8,4 | 22,0 | 14,8 |
PUFA81_20 | 8,7 | 3,2 | 5,9 | 1,4 | 8,1 | 21,8 | 14,3 |
wt_1 | 5,7 | 2,3 | 12,6 | 0,7 | 12,1 | n.n. | 41,6 |
wt_2 | 6,6 | 1,9 | 10,1 | 0,9 | 14,3 | n.n. | 42,4 |
wt_3 | 5,6 | 1,9 | 8,9 | 0,8 | 15,0 | n.n. | 43,1 |
wt_4 | 6,1 | 2,0 | 9,4 | 0,9 | 15,3 | n.n. | 42,9 |
wt_5 | 6,3 | 2,2 | 10,6 | 0,9 | 15,9 | n.n. | 41,3 |
wt_6 | 6,2 | 2,4 | 7,5 | 0,8 | 14,8 | n.n. | 43,2 |
| 18:4 | 20:0 | 20:1 | 20:3
(11,14,17) | 20:4
(ARA)
(5,8,11,14) | 20:5
(EPA)
(5,8,11,14,17) | 22:1 |
PUFA81_1 | 10,6 | 2,5 | 7,4 | 1,0 | 9,2 | 3,3 | 1,6 |
PUFA81_2 | 5,3 | 2,9 | 0,5 | 0,7 | 6,7 | 1,8 | 3,1 |
PUFA81_3 | 8,9 | 2,7 | 0,4 | 0,6 | 7,9 | 3,4 | 1,9 |
PUFA81_4 | 12,1 | 2,0 | 9,8 | 1,4 | 8,3 | 3,3 | 2,8 |
PUFA81_6 | 11,7 | 3,6 | 10,1 | 1,5 | 6,3 | 3,0 | 3,1 |
PUFA81_7 | 11,1 | 2,7 | 9,1 | 1,4 | 7,6 | 3,3 | 3,0 |
PUFA81_8 | 11,8 | 2,6 | 9,5 | 1,7 | 6,3 | 3,1 | 0,1 |
PUFA81_9 | 11,3 | 2,4 | 7,7 | 1,4 | 8,8 | 3,7 | 2,3 |
PUFA81_10 | 10,7 | 2,1 | 8,0 | 1,1 | 6,0 | 2,7 | 1,7 |
PUFA81_16 | 8,4 | 1,8 | 12,8 | 1,6 | 6,1 | 2,1 | 2,4 |
PUFA81_20 | 10,1 | 1,5 | 10,3 | 1,3 | 6,3 | 2,7 | 2,1 |
wt_1 | n.n. | 1,4 | 14,2 | 1,7 | n.n. | n.n. | 3,7 |
wt_2 | n.n. | 1,2 | 13,1 | 2,1 | n.n. | n.n. | 3,2 |
wt_3 | n.n. | 1,4 | 12,9 | 2,0 | n.n. | n.n. | 4,0 |
wt_4 | n.n. | 1,3 | 12,3 | 1,9 | n.n. | n.n. | 3,4 |
wt_5 | n.n. | 1,5 | 12,5 | 1,7 | n.n. | n.n. | 3,3 |
wt_6 | n.n. | 1,9 | 12,3 | 1,9 | n.n. | n.n. | 3,9 |
-
Äquivalente:
-
Der
Fachmann erkennt oder kann viele Äquivalente der hier beschriebenen
erfindungsgemäßen spezifischen
Ausführungsformen
feststellen, indem er lediglich Routineexperimente verwendet. Diese Äquivalente sollen
von den Patentansprüchen
umfasst sein. SEQUENCE
LISTING