-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben
einer Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern. Eine derartige
Brennkraftmaschine kann beispielsweise Benzin- oder Diesel-betrieben sein.
-
Immer
strengere gesetzliche Vorschriften bezüglich zulässiger Schadstoffemissionen
von Kraftfahrzeugen, in denen Brennkraftmaschinen angeordnet sind,
machen es erforderlich, die Schadstoffemissionen beim Betrieb der
Brennkraftmaschine so gering wie möglich zu halten. Dies kann
zum einen dadurch erfolgen, dass die Schadstoffemissionen verringert
werden, die während
der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in dem jeweiligen
Zylinder der Brennkraftmaschine entstehen. Zum anderen sind in Brennkraftmaschinen
Abgasnachbehandlungssysteme im Einsatz, die die Schadstoffemissionen,
die während
des Verbrennungsprozesses des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in den
jeweiligen Zylindern erzeugt werden, in unschädliche Stoffe umwandeln. Allen
Ansätzen
ist gemeinsam, dass eine präzise
Steuerung der Brennkraftmaschine, dazu beitragen kann, die Schadstoffemissionen
in geeigneter Art und Weise gering zu halten.
-
Ferner
machen auch hohe Anforderungen im Hinblick auf den Fahrkomfort ein
präzises
Steuern der Brennkraftmaschine erforderlich.
-
Aus
der
DE 29 39 590 C2 ist
es bekannt, einen Laufunruhewert, der einem Zylinder einer Brennkraftmaschine
zugeordnet ist, abhängig
von einem Messsignal eines in der Brennraumwand angeordneten Drucksensors
zu ermitteln und dann abhängig davon
eine Zündwinkelverstelleinrichtung
zu steuern.
-
Aus
der
DE 196 31 923
C2 ist ein Verfahren zum Steuern eines Motors mit innerer
Verbrennung durch Korrigieren einer Kraftstoffeinspritzmenge durch
ein Kraftstoffeinspritzventil bekannt. Das Kraftstoffeinspritzventil
ist für
jeden der Zylinder vorgesehen. Für
jeden Zylinder des Motors ist ferner ein Verbrennungsdrucksensor
vorgesehen. Abhängig
von dem erfassten Ergebnis des jeweiligen Verbrennungsdrucksensors
wird eine Änderungsrate
des Verbrennungsdrucks in jedem Zylinder basierend auf dem Verbrennungsdruck
in jedem der Zylinder, der von dem Verbrennungsdrucksensor erfasst
wird, berechnet. Die jeweilige Kraftstoffeinspritzmenge durch die
Kraftstoffeinspritzventile werden für die Zylinder getrennt korrigiert
und zwar derart, dass die Änderungsrate
des Verbrennungsdrucks in jedem Zylinder an einen Wert annähert, der
der Verbrennungsstabilitätsgrenze
entspricht.
-
Aus
der
DE 31 28 245 ist
eine Regelung bekannt, bei der als Regelgröße vorzugsweise der Brennraumdruck
dient, dessen Verlauf in Abhängigkeit
von dem Kurbelwinkel bei Abweichung von einem elektronisch gespeicherten
Sollwert durch Verändern
der Gemischzusammensetzung oder des Zündzeitpunkts geregelt wird.
-
Aus
der
DE 197 09 395
C2 ist ein Verfahren zur Klopfregelung in Mehrzylinderbrennkraftmaschinen
bekannt.
-
Aus
der
DE 102 06 906
C1 ist ein Verfahren bekannt zur Steuerung einer durch
einen Piezoinjektor mit einer Piezoeinrichtung eingespritzten Kraftstoffmenge
bei einer Brennkraftmaschine.
-
Die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine entsprechende
Vorrichtung zu schaffen, das bzw. die einfach ist und einen präzisen Betrieb
einer Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern ermöglicht.
-
Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Die
Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren (Anspruch 1) und
eine entsprechende Vorrichtung (Anspruch 14) zum Betreiben einer
Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern. Mindestens einer der
Zylinder ist als ein Referenzzylinder ausgebildet, dem ein Zylinderdrucksensor
zugeordnet ist. Den Zylindern ist mindestens je ein Stellglied zugeordnet.
Ferner ist ein Kurbelwellenwinkelsensor vorgesehen. Ein Verbrennungskennwert
wird abhängig von
dem Messsignal des Zylinderdrucksensors ermittelt. Der Verbrennungskennwert
ist charakteristisch für
den Ablauf der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in dem
Referenzzylinder. Mindestens eine Stellgröße für mindestens ein Stellglied wird
bezüglich
mehrerer Zylinder abhängig
von dem Verbrennungskennwert im Sinne einer Anpassung des Ablaufs
der Verbrennung in dem Referenzzylinder an einen vorgegebenen Ablauf
der Verbrennung angepasst.
-
Auf
diese Weise wird die Erkenntnis genutzt, dass das Anpassen der Stellgröße für mindestens
ein Stellglied, das dem Referenzzylinder zugeordnet ist, abhängig von
dem Verbrennungskennwert im Sinne einer Anpassung des Ablaufs der
Verbrennung in dem Referenzzylinder an einen vorgegebenen Ablauf
der Verbrennung auch einfach übertragbar
ist auf weitere Zylinder, wie z. B. alle Zylinder einer Zylinderbank
der Brennkraftmaschine oder auch beispielsweise alle weiteren Zylinder
der Brennkraftmaschine. Auf diese Weise wird der Aufwand für die benötigte Sensorik,
also insbesondere die Anzahl der Zy linderdrucksensoren, deutlich
verringert und es ist dennoch ein sehr präzises Steuern der Brennkraftmaschine
möglich.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Verbrennungskennwert
repräsentativ
für einen
Schwerpunkt der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in dem
Referenzzy linder (Anspruch 2). Diesbezüglich hat sich gezeigt, dass
so der Verbrennungskennwert besonders geeignet ist zum Ermöglichen
eines sehr präzisen
Betriebs der Brennkraftmaschine.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Verbrennungskennwert
abhängig
von einem von dem Messsignal des Zylinderdrucksensors hergeleiteten
Druckschwerpunkts über
den Verdichtungstakt und den Arbeitstakt des Referenzzylinders ermittelt
(Anspruch 3). In diesem Zusammenhang wird die Erkenntnis genutzt, dass
der Druckschwerpunkt mit dem Schwerpunkt der Verbrennung korreliert.
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Verbrennungskennwert
repräsentativ
für eine
Geschwindigkeit der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in
dem Referenzzylinder (Anspruch 4). Auch hier wird die Erkenntnis
genutzt, dass bei der Kenntnis der Geschwindigkeit der Verbrennung
ein sehr präziser
Betrieb der Brennkraftmaschine möglich
ist.
-
Unter
der Geschwindigkeit der Verbrennung wird insbesondere die Geschwindigkeit
der Ausbreitung der jeweiligen Flammenfront verstanden.
-
In
diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn der Verbrennungskennwert
abhängig
von einem von dem Messsignal des Zylinderdrucksensors hergeleiteten
maximalen Gradienten des Drucks in dem Referenzzylinder während der
Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in dem Referenzzylinder ermittelt wird
(Anspruch 5). Der maximale Gradient zeichnet sich dadurch aus, dass
er sehr stark mit der Geschwindigkeit der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches
in dem Referenzzylinder korreliert und einfach zu ermitteln ist.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung beeinflusst die
mindestens eine Stellgröße für mindestens
ein Stellglied bezüglich
mehrerer Zylinder eine Abgasrückführung oder eine
zuzumessende Voreinspritzmenge oder eine auf den Kurbelwellenwinkel
bezogene Lage eines Haupteinspritzmusters oder einen Zündwinkel
(Anspruch 6). Ein Haupteinspritzmuster kann beispielsweise durch
einen einzigen Einspritzpuls, aber auch durch mehrere Einspritzpulse
charakterisiert sein. Auf diese Weise können die Anpassungen besonders
präzise
bezüglich
der mehreren Zylinder durchgeführt werden.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird in einem
quasi-stationären
Betrieb der Brennkraftmaschine je ein Beschleunigungskennwert für eine Winkelbeschleunigung während der
Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches
in dem jeweiligen Zylinder zylinderindividuell ermittelt (vgl. Anspruch
7). Dabei wird die Erkenntnis genutzt, dass die Winkelbeschleunigung
während der
Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches
jeweils repräsentativ
ist für
den jeweiligen Drehmomentbeitrag, der durch die jeweilige Verbrennung
in dem jeweiligen Zylinder erzeugt wird.
-
Mindestens
eine Stellgröße wird
jeweils zylinderindividuell im Sinne einer Angleichung der den jeweiligen
Zylindern zugeordneten Beschleunigungskennwerten angepasst (Anspruch
7). Auf diese Weise kann eine Gleichstellung der in den jeweiligen
Zylindern erzeugten Drehmomentbeiträgen einfach und zuverlässig durchgeführt werden
und zwar relativ zueinander. Im Zusammenhang mit dem Anpassen der mindestens
einen Stellgrößte für mindestens
ein Stellglied bezüglich
mehrerer Zylinder abhängig
von dem Verbrennungskennwert im Sinne der Anpassung des Ablaufs
der Verbrennungen im Referenzzylinder an den vorgegebenen Ablauf
der Verbrennung kann auch in den jeweiligen Zylindern eine absolut genaue
Einstellung der Drehmomentbeiträge
erreicht werden. Dies ermöglicht
eine besonders präzise
und somit auch komfortable Steuerung der Brennkraftmaschine.
-
In
diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn die mindestens eine
zylinderindividuell anzupassende Stellgröße eine in den jeweiligen Zylinder zuzumessende
Kraftstoffmenge beeinflusst (Anspruch 8). Auf diese Weise ist eine
besonders einfache und präzise
Beeinflussung des jeweiligen absoluten Drehmomentbeitrags möglich.
-
In
diesem Zusammenhang ist es ferner vorteilhaft, wenn die mindestens
eine zylinderindividuell anzupassende Stellgröße eine auf den Kurbelwellenwinkel
bezogene Lage eines Haupteinspritzmusters in den jeweiligen Zylinder
beeinflusst (Anspruch 9). Auch auf diese Weise ist besonders einfach
und präzise
Beeinflussung des jeweiligen absoluten Drehmomentbeitrags möglich.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Beschleunigungskennwert
abhängig
von der Winkelbeschleunigung während
des Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches
in dem jeweiligen Zylinder zylinderindividuell ermittelt (Anspruch
10). Dies ist besonders präzise.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Beschleunigungskennwert
abhängig
von der Zeitdauer eines vorgebbaren Winkelsegments ermittelt (Anspruch
11). Dies ist besonders einfach. Unter einem Winkelsegment ist ein
vorgege bener Winkelbereich bezüglich
des Kurbelwellenwinkels zu verstehen, der bevorzugt auf einen jeweiligen
Referenzpunkt bezüglich
des individuellen Zylinders, wie z. B. einen oberen Totpunkt des
oberen Kolbens, bezogen ist.
-
In
diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn das Winkelsegment
das jeweilige Zylindersegment ist (Anspruch 12). Als das Zylindersegment
wird derjenige Kurbelwellenwinkelbereich bezeichnet innerhalb eines
Arbeitsspiels einer Brennkraftmaschine, während dessen das jeweils erzeugte
Drehmoment je einem der Zylinder zuzuordnen ist. Der Kurbelwellenwinkelbereich,
den ein Zylindersegment einnimmt, beträgt bei einer Viertakt-Brennkraftmaschine
720° Kurbelwellenwinkel geteilt
durch die Anzahl der Zylinder.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird abhängig von
dem Messsignal des Zylinderdrucksensors ein Ist-Drehmoment ermittelt.
Ein Drehmomentmodell, dessen Ausgangsgrößen Stellgrößen sind, wird abhängig von
dem Ist-Drehmoment für
mehrere Zylinder angepasst (Anspruch 13). Dies ermöglicht dann
eine besonders präzise
Steuerung des Drehmoments.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert:
-
Es
zeigen:
-
1 eine
Brennkraftmaschine,
-
2 ein
Ablaufdiagramm eines ersten Programms zum Betreiben der Brennkraftmaschine,
-
3 ein
Ablaufdiagramm eines zweiten Programms zum Betreiben der Brennkraftmaschine,
-
4 ein
Ablaufdiagramm eines dritten Programms zum Betreiben der Brennkraftmaschine
und
-
5 ein
Ablaufdiagramms eines vierten Programms zum Betreiben der Brennkraftmaschine.
-
Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
-
Eine
Brennkraftmaschine (1) umfasst einen Ansaugtrakt 1,
einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen
Abgastrakt 4. Der Ansaugtrakt 1 umfasst vorzugsweise
eine Drosselklappe 5, ferner einen Sammler 6 und
ein Saugrohr 7, das hin zu einem Zylinder Z1 über einen
Einlasskanal in den Motorblock geführt ist. Der Motorblock 2 umfasst
ferner eine Kurbelwelle 8, welche über eine Pleuelstange 10 mit
dem Kolben 11 des Zylinders Z1 gekoppelt ist.
-
Der
Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gaseinlassventil 12 und
einem Gasauslassventil 13. Der Zylinderkopf 3 umfasst
ferner ein Einspritzventil 18 und gegebenenfalls eine Zündkerze 19.
Alternativ kann das Einspritzventil 18 auch in dem Saugrohr 7 angeordnet
sein.
-
Eine
Abgasrückführung 15 ist
vorgesehen, durch die abhängig
von einer Stellung eines Abgasrückführventils 16 Abgas
in den Ansaugtrakt 1 zurückgeführt werden kann.
-
In
dem Abgastrakt 4 ist ein Katalysator 21 vorgesehen.
-
Eine
Steuervorrichtung 25 ist vorgesehen, der Sensoren zugeordnet
sind, die verschiedene Messgrößen erfassen
und jeweils den Wert der Messgröße ermitteln.
Betriebsgrößen umfassen
die Messgrößen und
von diesen abgeleitete Größen. Die Steuervorrichtung
ermittelt abhängig
von mindestens einer der Betriebsgrößen Stellgrößen, die dann in ein oder mehrere
Stellsignale zum Steuern der Stellglieder der Brennkraftmaschine
mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden. Die Steuervorrichtung
kann auch als Vorrichtung zum Betreiben der Brennkraftmaschine bezeichnet
sein.
-
Die
Brennkraftmaschine hat mehrere Zylinder Z1–Z4, wobei dem jeweiligen Zylinder
Z1–Z4 dann
jeweils entsprechende Stellglieder und gegebenenfalls auch Sensoren
zugeordnet sind.
-
Die
Sensoren sind ein Pedalstellungsgeber 26, welcher eine
Fahrpedalstellung eines Fahrpedals 27 erfasst, ein Luftmassensensor 28,
welcher einen Luftmassenstrom von aufwärts der Drosselklappe erfasst,
ein erster Temperatursensor 32, welcher eine Ansauglufttemperatur
erfasst, ein Saugrohrdrucksensor 34, welcher einen Saugrohrdruck
in dem Sammler 6 erfasst, ein Kurbelwinkelwellensensor 36, welcher
einen Kurbelwellenwinkel erfasst, dem dann eine Drehzahl zugeordnet
wird, und ein zweiter Temperatursensor 38, welcher eine
Temperatur innerhalb des Kurbelwellengehäuses erfasst.
-
Ferner
ist einem Zylinder Z1, der als Referenzzylinder ausgebildet ist,
ein Zylinderdrucksensor 39 zugeordnet, dessen Messsignal
repräsentativ
ist für
einen Druckverlauf in dem Referenzzylinder.
-
Eine
Abgassonde 43 ist vorgesehen, die in dem Katalysator 21 angeordnet
sein kann oder auch stromaufwärts
des Katalysators 21 angeordnet sein kann und die einen
Restsauerstoffgehalt des Abgases erfasst.
-
Je
nach Ausführungsform
der Brennkraftmaschine kann eine beliebige Untermenge der genannten
Sensoren vorhanden sein oder es können auch zusätzliche
Sensoren vorhanden sein.
-
Die
Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 5, die
Gaseinlass- und Gasauslassventile 12, 13, das
Abgasrückführventil 16,
das Einspritzventil 18 oder die Zündkerze 19. Insbesondere
im Falle einer Diesel-betriebenen Brennkraftmaschine kann auch auf
die Drosselklappe 5 und die Zündkerze 19 verzichtet
sein.
-
Programme
zum Betreiben der Brennkraftmaschine sind in einem Speicher der
Brennkraftmaschine gespeichert und werden während des Betriebs der Brennkraftmaschine
in der Steuervorrichtung 25 abgearbeitet.
-
Ein
erstes in 2 wiedergegebene Programm zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine wird in einem Schritt S1 gestartet,
in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert werden. Der Start
kann beispielsweise während
des Betriebs in vorgebbaren Zeitabständen erfolgen. Er kann jedoch
auch erfolgen, wenn vorgegebene Betriebsgrößen bestimmte Werte oder Wertebereiche
einnehmen.
-
In
einem Schritt S2 wird ein Druckschwerpunkt P_COMB_CTR über den
Verdichtungstakt und den Arbeitstakt des Referenzzylinders abhängig von dem
Messsignal MS des Zylinderdrucksensors 39 ermittelt.
-
In
einem Schritt S4 wird dann ein Schwerpunkt COMB_CTR_AV der Verbrennung
des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in dem Referenzzylinder Z1 ermittelt
und zwar abhängig
von dem Druckschwerpunkt P_COMB_CTR über den Verdichtungstakt und
den Arbeitstakt des Referenzzylinders Z1. Dies kann beispielsweise
durch eine direkte zeitliche Gleichsetzung des Schwerpunkts COMB_CTR_AV der
Verbrennung mit dem Druckschwerpunkt P_COMB_CTR erfolgen. Gegebenenfalls
kann jedoch auch ein korrelierender Zeitversatz zwischen beiden
hierbei berücksichtigt
werden.
-
In
einem Schritt S6 wird dann ein Voreinspritzmengen-Korrekturwert MFF_PILOT_COR
abhängig
von dem Schwerpunkt COMB_CTR_AV der Verbrennung und einem vorgegebenen
Schwerpunkt COMB_CTR_SP der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in dem
Referenzzylinder Z1 ermittelt und zwar im Sinne einer Angleichung
der beiden aneinander. Dazu kann beispielsweise auch ein Regler vorgesehen
sein, der beispielsweise einen P-, einen I- oder einen D-Anteil
aufweisen kann. Ferner kann der Voreinspritzmengen-Korrekturwert MFF_PILOT_COR
auch abhängig
von einem Kennfeld ermittelt werden.
-
Bevorzugt
erfolgt das Ermitteln des Voreinspritzmengen-Korrekturwertes MFF_PILOT_COR dann bezogen
auf den jeweiligen aktuellen Lastpunkt, der beispielsweise durch
ein einzustellendes Drehmoment vorgegeben sein kann.
-
Alternativ
oder zusätzlich
können
auf entsprechende Weise auch ein Abgasrückführratenkorrekturwert EGR_COR
und/oder ein Einspritzbeginnwinkelkorrektorwert SOI_COR zum Korrigieren
eines Einspritzbeginnwinkels SOI eines Haupteinspritzmusters ermittelt
werden und ebenso wie der Voreinspritzmengenkorrek turwert MFF_PILOT_COR
in dem Speicher der Steuervorrichtung für den weiteren Bereich der
Brennkraftmaschine gespeichert werden. Bevorzugt erfolgt dies im
Sinne einer Adaption, wobei abhängig
von Betriebsgrößen dazu
beispielsweise ein Kennfeld vorgesehen sein kann. Es können so
die in dem Schritt S6 ermittelten Korrekturwerte beispielsweise
zugeordnet zu einer Lastgröße, wie dem
einzustellenden Drehmoment, abgespeichert werden. Bevorzugt werden
die Korrekturwerte im Sinne einer Adaption abgespeichert.
-
In
einem Schritt S8 wird das Verfahren anschließend beendet.
-
Alternativ
kann auch auf den Schritt S4 verzichtet sein und statt dessen die
Berechnungen in dem Schritt S6 dann entsprechend abhängig von dem
Druckschwerpunkt P_COMB_CTR und einem entsprechend vorgegebenen
Druckschwerpunkt erfolgen.
-
Ferner
können
alternativ oder zusätzlich
zu den Schritten S2 bis S6 auch Schritte S10 bis S14 vorgesehen
sein. In einem Schritt S10 wird ein maximaler Gradient P_GRD_MAX
des Drucks in dem Referenzzylinder während der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches
in dem Referenzzylinder abhängig
von dem Messsignal MS des Zylinderdrucksensors 39 ermittelt.
Dies erfolgt bevorzugt innerhalb eines Kurbelwellenwinkelfensters
von etwa dem oberen Totpunkt bei der Verbrennung und etwa 30 bis
40° Kurbelwellenwinkel
danach.
-
In
einem Schritt S12 wird dann eine Geschwindigkeit COMB_V_AV der Verbrennung
des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in dem Referenzzylinder ermittelt
und zwar abhängig
von dem maximalen Gradienten P_GRD_MAX des Drucks in dem Referenzzylinder
während
der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches. Dies erfolgt bevorzugt mittels
einer fest vorgegebenen vorab ermit telten Zuordnungsvorschrift,
beispielsweise durch eine proportionale Zuordnung.
-
Anschließend wird
in einem Schritt S14 der Voreinspritzmengenkorrekturwert MFF_PILOT_COR abhängig von
der Geschwindigkeit COMB_V_AV der Verbrennung und einer vorgegebenen
Geschwindigkeit COMB_V_SP der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in dem
Referenzzylinder Z1 entsprechend des Vorgehens des Schrittes S6
ermittelt. Entsprechend werden auch alternativ oder zusätzlich der
Einspritzbeginnwinkelkorrekturwert SOI_COR und/oder der Abgasrückführratenkorrekturwert EGR_COR
in dem Schritt 14 ermittelt.
-
Entsprechend
zu dem Vorgenannten kann analog zu dem Schritt S4 auch hier auf
den Schritt S12 verzichtet sein und eine entsprechend angepasste
Berechnung in dem Schritt S14 erfolgen. Bei einer Durchführung sowohl
der Schritte S6 als auch S14 wird dementsprechend bei dem Ermitteln
der Korrekturwerte sowohl ein Anpassen des Schwerpunktes COMB_CTR_AV
an den vorgegebenen Schwerpunkt COMB_CTR_SP der Verbrennung als auch
eine Anpassung der Geschwindigkeit COMB_V_AV der Verbrennung an
die vorgegebene Geschwindigkeit COMB_V_SP der Verbrennung begünstigt.
-
Die
in den Schritten S16 und/oder S14 ermittelten Korrekturwerte werden
im weiteren Betrieb der Brennkraftmaschine bezüglich mehrerer Zylinder Z1–Z4 eingesetzt.
Dabei kann es sich beispielsweise um die Zylinder Z1–Z4 einer
Zylinderbank oder beispielsweise auch um alle Zylinder Z1–Z4 der
Brennkraftmaschine handeln.
-
In
einem Schritt S16 (3) wird ein zweites Programm
gestartet. In dem Schritt S16 können
gegebenenfalls Variablen initialisiert werden. Das zweite Programm
wird bevorzugt in vorgebbaren Zeitabständen während des Betriebs der Brennkraftmaschine
gestartet. Es kann jedoch auch gestartet werden, wenn eine Untermenge
der Betriebsgrößen vorgebbare
Werte oder Wertebereiche einnehmen.
-
In
einem Schritt S18 wird geprüft,
ob ein quasi-stationärer
Betrieb BZ_STAT der Brennkraftmaschine vorliegt. Der quasistationäre Betrieb
BZ_STAT ist typischerweise durch eine im Wesentlichen konstante
Drehzahl und ein im Wesentlichen konstantes Drehmoment gekennzeichnet
und zwar über
mehrere Arbeitsspiele. Ist die Bedingung des Schrittes S18 nicht
erfüllt,
so wird das zweite Programm bevorzugt in dem Schritt S26 beendet.
Ist die Bedingung des Schrittes S18 hingegen erfüllt, so wird in einem Schritt
S20 eine Winkelbeschleunigung A_i während der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches
in dem jeweiligen Zylinder Z1 bis Z4 ermittelt.
-
Ein „i" ist ein Platzhalter
für den
jeweiligen Zylinder Z1 bis Z4 und könnte daher auch als Index dargestellt
sein. Der Platzhalter „i" kann Werte von 1 bis
I annehmen, wobei I der Anzahl beispielsweise der Zylinder Z1–Z4 einer
Zylinderbank oder auch aller Zylinder Z1–Z4 der Brennkraftmaschine
entspricht.
-
In
einem Schritt S22 wird eine mittlere Winkelbeschleunigung A_MEAN
durch Mitteln der in dem Schritt S20 ermittelten Winkelbeschleunigungen A_i
während
der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches
in den jeweiligen Zylindern ermittelt.
-
In
einem Schritt S24 wird anschließend
ein zylinderindividueller Kraftstoffmengenkorrekturwert MFF_COR_i
für den
jeweiligen Zylinder Z1–Z4
abhängig
von der ihm zugeordneten Win kelbeschleunigung A_i während der
Verbrennung und der mittleren Winkelbeschleunigung A_MEAN ermittelt
und zwar im Sinne einer Angleichung der jeweiligen Winkelbeschleunigung
A_i des jeweiligen Zylinders Z1–Z4
an die mittlere Winkelbeschleunigung A_MEAN. Dazu kann beispielsweise
ein entsprechender Regler vorgesehen sein oder beispielsweise der
jeweilige zylinderindividuelle Kraftstoffmengenkorrekturwert MFF_COR_I
abhängig
von einem Kennfeld ermittelt werden. Entsprechend kann in dem Schritt
S24 auch jeweils ein zylinderindividueller Einspritzbeginnwinkelkorrekturwert
SOI_COR_i ermittelt werden.
-
Bevorzugt
werden die in dem Schritt S24 ermittelten Korrekturwerte dann zylinderindividuell
und bevorzugt bezogen auf den aktuell vorliegenden Lastpunkt in
dem Speicher der Steuervorrichtung 25 für den weiteren Betrieb abgespeichert.
Dazu kann beispielsweise ein Kennfeld vorgesehen sein, in dem die
jeweiligen zylinderindividuellen Korrekturwerte lastpunktabhängig abgespeichert
werden können. Bevorzugt
erfolgt das Anpassen der jeweiligen Kennfeldwerte im Sinne einer
Adaption.
-
Anschließend wird
das Verfahren in dem Schritt S26 beendet.
-
Alternativ
zu den Schritten S20 bis S24 können
auch Schritte S28 bis S32 vorgesehen sein. Die Schritte S28 bis
S32 korrespondieren zu den Schritten S20 bis S24 mit dem Unterschied,
dass als Beschleunigungskennwert für die Winkelbeschleunigung
während
der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in den jeweiligen
Zylindern Z1 bis Z4, die zylinderindividuell ermittelt werden, jeweils Winkelsegmentzeitdauern,
insbesondere bevorzugt Zylindersegmentzeitdauern T_SEG_i, zylinderindividuell
ermittelt werden und in dem Schritt S30 eine mittlere Zylindersegmentzeitdauer
T_SEG_MEAN ermittelt wird.
-
Das
Programm gemäß 3 wird
in einem Schritt S26 beendet.
-
Ein
drittes Programm (4) wird in einem Schritt S34
gestartet. In dem Schritt S34 können
beispielsweise Variablen initialisiert werden. Bevorzugt erfolgt
der Start des dritten Programms zeitnah zu einem Motorstart der
Brennkraftmaschine.
-
In
einem Schritt S36 werden zylinderindividuelle Stellsignale SG_INJ_i
für die
jeweiligen Einspritzventile 18, die den jeweiligen Zylindern
Z1 bis Z4 zugeordnet sind, ermittelt. Dazu wird beispielsweise von
weiteren Funktionen, die in Form von Programmen in der Steuervorrichtung
abgespeichert sind, eine zuzumessende Kraftstoffmenge MFF und/oder
eine zuzumessende Voreinspritzmenge MFF_PILOT und/oder ein Einspritzbeginnwinkel
SOI im Hinblick auf ein Haupteinspritzmuster vorgegeben. Der Einspritzbeginnwinkel
ist somit repräsentativ
für eine
Kurbelwellenwinkel bezogene Lage des Haupteinspritzmusters. Das
Haupteinspritzmuster kann beispielsweise lediglich einen Einspritzpuls
umfassen; es kann jedoch auch mehrere Einspritzpulse umfassen.
-
Ferner
werden der jeweilige zylinderindividuelle Kraftstoffmengenkorrekturwert
MFF_COR_i und/oder der jeweilige zylinderindividuelle Einspritzbeginnwinkelkorrekturwert
SOI_COR_i und/oder der jeweilige zugeordnete Voreinspritzmengenkorrekturwert
MFF_PILOT_COR ermittelt. Dies erfolgt bevorzugt lastabhängig oder
auch abhängig
von dem Wert weiterer Betriebsgrößen unter
entsprechender Berücksichtigung
der in den Schritten S6 und/oder S14 und/oder S24 und/oder S32 ermittelten
Korrekturwerte. Anschließend
wird dann das jeweilige Einspritzventil 18 mittels des
zylinderindividuellen Stellsignals SG_INJ_i entsprechend angesteuert.
-
In
einem Schritt S38, der gegebenenfalls auch quasi parallel zu dem
Schritt S36 durchgeführt werden
kann, wird ein Stellsignal SG_EGR für das Abgasrückführventil 16 abhängig von
einer einzustellen Abgasrückführrate EGR,
die von einem anderen Programm der Steuervorrichtung ermittelt wird,
und dem Abgasrückführratenkorrekturwert
EGR_COR ermittelt. In diesem Zusammenhang wird ebenfalls das Abgasrückführratenkorrekturwert
EGR_COR bevorzugt lastabhängig
oder abhängig
von weiteren Betriebsgrößen abhängig von
einem entsprechenden Kennfeld ermittelt, dessen Kennfeldwerte bei den
entsprechenden Durchläufen
der Schritte S6 oder S14 entsprechend angepasst bzw. adaptiert werden.
-
Entsprechend
des Stellsignals SG_EGR wird dann da Abgasrückführventil 16 angesteuert.
In einem Schritt S40 verharrt das Programm bevorzugt für eine vorgebbare
Zeitdauer, die auch einem vorgebbaren Kurbelwellenwinkel entsprechen
kann, der bevorzugt so vorgegeben ist, dass die Schritte S36 und
S38 jeweils beispielsweise einmal pro Zylindersegment abgearbeitet
werden.
-
Ferner
kann auch ein viertes Programm vorgesehen sein, das im Folgenden
anhand des Ablaufdiagramms der 5 näher erläutert ist.
Das vierte Programm wird in einem Schritt S42 gestartet, in dem gegebenenfalls
Variablen initialisiert werden können. Der
Start in dem Schritt S42 kann beispielsweise in vorgegebenen Zeitabständen während des
Betriebs der Brennkraftmaschine erfolgen.
-
In
einem Schritt S44 wird ein Ist-Drehmoment TQI_AV abhängig von
dem Messsignal MS des Zylinderdrucksensors 39 ermittelt.
-
In
einem Schritt S46 wird dann ein Drehmomentmodell TQI_MOD, dessen
Ausgangsgrößen Stellgrößen sind,
abhängig
von dem Ist-Drehmoment TQI_AV
angepasst. Dies erfolgt bevorzugt durch Vergleich eines korrespondierenden
Soll-Drehmoments TQI_SP mit dem ermittelten Ist-Drehmoment TQI_AV.
Ein derartiges Drehmomentmodell ist beispielsweise in dem Handbuch
Verbrennungsmotor, 2. Auflage Juni 2002, Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft
mbH, Braunschweig/Wiesbaden, Seiten 554 bis 556 offenbart, deren
Inhalt hiermit diesbezüglich
einbezogen ist.
-
Die
Anpassung des Drehmomentmodells TQI_MOD erfolgt bevorzugt ebenfalls
adaptiv. Sie erfolgt ferner nicht nur im Hinblick auf den Referenzzylinder
sondern auch die mehreren Zylinder.
-
Das
Programm wird anschließend
in einem Schritt S48 beendet.
-
In
den Schritten S6 und/oder S14 kann auch jeweils ein Zündwinkelkorrekturwert
IGN_COR entsprechend ermittelt werden. In dem Programm gemäß der 4 kann
dann auch ein Stellsignal zum Ansteuern der jeweiligen Zündkerzen 19 ermittelt werden
und zwar abhängig
von einem anderweitig ermittelten Zündwinkel und dem Zündwinkelkorrekturwert
IGN_COR.