DE102006013166A1 - Verfahren zur Bestimmung einer Öffnungsspannung eines piezoelektrischen Injektors - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Bestimmung einer Öffnungsspannung eines Injektors (12) mit einem Piezo-Aktor (28), insbesondere eines Injektors (12) einer Brennkraftmaschine, wobei im geschlossenen Zustand des Injektors (12) eine Ausgangsspannung (U<SUB>A</SUB>) an den Piezo-Aktor (28) angelegt wird und die Spannung (U) zum Öffnen des Injektors (12) durch Bestromung des Piezo-Aktors (28) abgesenkt wird. Die Bestromung wird bei einer Haltespannung (U<SUB>H1</SUB>, U<SUB>H2</SUB>, U<SUB>H3</SUB>, ...U<SUB>Hn</SUB>) unterbrochen und danach die an dem Piezo-Aktor (28) anliegende Spannungsänderung (DeltaU) über der Zeit gemessen, wobei bei einem Spannungsanstieg auf das Erreichen der Öffnungsspannung (U<SUB>OE</SUB>) erkannt wird.
Description
- Stand der Technik
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung einer Öffnungsspannung eines Injektors mit einem Piezo-Aktor insbesondere eines Injektors einer Brennkraftmaschine, wobei im geschlossenen Zustand des Injektors eine Ausgangsspannung an den Piezo-Aktor angelegt wird und die Spannung zum Öffnen des Injektors durch Bestromung des Piezo-Aktors abgesenkt wird, sowie ein Steuergerät zur Durchführung des Verfahrens.
- Düsennadeln von Kraftstoffinjektoren (Injektoren) für moderne Diesel- und Ottomotoren werden aufgrund der hohen dynamischen Anforderungen häufig direkt oder indirekt über piezoelektrische Elemente (piezoelektrische Aktoren oder Piezoaktoren) betätigt.
- Die mechanischen und elektrischen Eigenschaften dieser piezoelektrischen Elemente bleiben über die Lebensdauer nicht konstant. Sowohl der Aktorhub als auch die Aktorkapazität und -steifigkeit ändern sich über die Lebensdauer. Diese Änderungen können im Betrieb ohne aufwendige Messtechnik nicht direkt erfasst und damit auch nicht kompensiert werden. Die Folge sind Fehler der eingespritzten Kraftstoffmenge.
- Offenbarung der Erfindung
- Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren sowie ein Steuergerät zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, mit denen die zuvor genannten Alterungserscheinungen erfasst und kompensiert werden können.
- Dieses Problem wird durch ein Verfahren zur Bestimmung einer Öffnungsspannung eines Injektors mit einem Piezo-Aktor, insbesondere eines Injektors einer Brennkraftmaschine, wobei im geschlossenen Zustand des Injektors eine Ausgangsspannung an den Piezo-Aktor angelegt wird und die Spannung zum Öffnen des Injektors durch Bestromung des Piezo-Aktors abge senkt wird, wobei die Bestromung bei einer Haltespannung unterbrochen wird und danach die an dem Piezo-Aktor anliegende Spannungsänderung über der Zeit gemessen wird, wobei bei einem Spannungsanstieg auf das Erreichen der Öffnungsspannung erkannt wird.
- In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Haltespannung von Einspritzung zu Einspritzung schrittweise erhöht wird bis der Spannungsanstieg nach Unterbrechung der Bestromung einen Mindestwert unterschreitet.
- In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Haltespannung von Einspritzung zu Einspritzung schrittweise erhöht wird bis der Spannungsanstieg nach Unterbrechung der Bestromung einen Mindestgradienten unterschreitet.
- Das Verfahren wird vorzugsweise im regulären Betrieb der Brennkraftmaschine durchgeführt. Damit ist gemeint, dass das Verfahren keine zusätzlichen Steuergeräte oder Prüfgaräte beispielsweise in einer Werkstatt bedarf, sondern mit den in einem Fahrzeug vorhandenen Mitteln durchgeführt wird. Das Verfahren wird vorzugsweise nach Ablauf eines Intervalls einer Betriebszeit oder Ablauf einer Zeitspanne automatisch von einem Steuergerät programmgesteuert durchgeführt.
- In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Haltespannung eines Injektors variiert wird und ein Integrator einer Mengen-Ausgleichs-Regelung beobachtet wird. In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass auf das Erreichen der Öffnungsspannung erkannt wird, wenn die Ansteuerzeiten und/oder Ansteuerspannungen des Injektors durch die Mengen-Ausgleichs-Regelung so verändert werden, dass eine größere Einspritzmenge bewirkt wird.
- Das eingangs genannte Problem wird auch gelöst durch ein Steuergerät mit Mitteln zur Bestimmung einer Öffnungsspannung eines Injektors mit einem Piezo-Aktor, insbesondere eines Injektors einer Brennkraftmaschine, wobei im geschlossenen Zustand des Injektors eine Ausgangsspannung an den Piezo-Aktor angelegt wird und die Spannung zum Öffnen des Injektors durch Bestromung des Piezo-Aktors abgesenkt wird, wobei die Bestromung bei einer Haltespannung unterbrochen wird und danach die an dem Piezo-Aktor anliegende Spannungsänderung über der Zeit gemessen wird, wobei bei einem Spannungsanstieg auf das Erreichen der Öffnungsspannung erkannt wird.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 das technische Umfeld der Erfindung; -
2 ein Beispiel der Einspritzmenge eines piezoelektrischen Injektors über die anliegende Maximalspannung; -
3 ein Beispiel eines Spannungsverlaufs an einem Piezoelement eines piezoelektrischen Injektors bei Unterbrechung der Bestromung; -
4 eine vergrößerte darstellung des bereiches X in3 ; -
5 ein Ablaufdiagramm des Verfahrens. - Ausführungsform der Erfindung
-
1 zeigt ein Speichereinspritzsystem10 , das einen Injektor (Einspritzventil)12 , ein Steuergerät14 , einen Kraftstoff-Hochdruckspeicher16 , einen Kraftstofftank18 , eine Hochdruckpumpe20 , sowie einen Drucksensor22 und ein Druckregelventil24 aufweist. Der Injektor12 ist über eine Hochdruckleitung26 mit dem Hochdruckspeicher16 verbunden, so dass in seinem Inneren statisch der gleiche Druck herrscht wie im Hochdruckspeicher16 . Im Inneren des Injektors12 ist ein Piezo-Aktor28 angeordnet, der als Stapel aus n Schichten piezoelektrischen Materials realisiert ist, die jeweils elektrisch zwischen einem ersten Anschluss30 und einem zweiten Anschluss32 liegen. - Der Piezo-Aktor
28 ist über einen hydraulischen Koppler34 mit einer Düsennadel36 verbunden und wird von dem Steuergerät14 gesteuert, das dazu eine Leistungs- und Messelektronik38 und ein Steuerteil40 aufweist. Der Koppler34 weist eine Drossel42 auf. Die Drossel42 erlaubt einen langsam erfolgenden Ausgleich der Drücke innerhalb und außerhalb des Kopplers34 , so dass nur schnelle Längenänderungen des Piezo-Aktors28 auf die Düsennadel36 übertragen werden, langsame, thermisch induzierte Volumenänderungen aber ausgeglichen werden. - Der Steuereingriff auf die Leistungs- und Messelektronik
38 wird in der1 durch den Pfeil44 repräsentiert. Der Pfeil46 repräsentiert eine Übergabe einer von der Leistungs- und Messelektronik38 erfassten Spannung ü an das Steuerteil40 . Die Ladung und Entladung des Piezo-Aktors28 erfolgt über die Anschlüsse30 und32 . Der Kraftstoffdruck p im Kraftstoff-Hochdruckspeicher16 oder einem anderen unter Hochdruck stehenden Kraftstoff führenden Teil des Speichereinspritzsystems10 wird von dem Drucksensor22 erfasst und an das Steuergerät14 übermittelt. - Wie in der
1 prinzipiell dargestellt ist, wirkt der Piezo-Aktor28 mit einer Längenänderung über den hydraulischen Koppler34 direkt auf die Düsennadel36 ein. Die Düsennadel36 sitzt fest auf ihrem Sitz, wenn der Piezo-Aktor28 geladen und damit ausgedehnt ist. Die Schließkraft wird dabei durch den Druck im Kopplerraum erzeugt. Wird der Piezo-Aktor28 entladen, so zieht er sich zusammen und entlastet über den mit Kraftstoff gefüllten hydraulischen Koppler34 die Düsennadel36 . Der an einer Druckschulter49 der Düsennadel36 herrschende Einspritzdruck erzeugt permanent eine auf die Düsennadel36 wirkende Öffnungskraft. Beim Entladen des Piezo-Aktors28 sinkt der Druck im Koppler34 unter den Betrag der Öffnungskraft ab, was zu einem Abheben der Düsennadel36 von ihrem Sitz und damit zu einer Einspritzung von Kraftstoff führt. -
2 zeigt ein Beispiel einer Einspritzmenge Q eines piezoelektrischen Injektors12 über der an dem Piezo-Aktors28 anliegenden Ausgangsspannung UA. Über die Abszisse ist dabei die am Piezo-Aktor28 anliegende Ausgangsspannung UA aufgetragen, über die Ordinate ist die Einspritzmenge Q in Kubikmillimeter aufgetragen. Die Kurvenschar in2 ist für unterschiedliche Raildrücke, wie in der Legende dargestellt, zwischen 200 und 2000 bar aufgezeichnet. Deutlich zu erkennen ist, dass ab einer bestimmten Ausgangsspannung UA, abhängig vom Raildruck eine starke Erhöhung der Einspritzmenge Q auftritt. In2 wird dabei davon ausgegangen, dass eine Spannungsabsenkung von der Ausgangsspannung UA am Aktor auf eine Öffnungsspannung UOE von etwa 0 Volt stattfindet, dass also das Piezoelement vollständig entladen wird. Die minimal erforderliche Ausgangsspannung UA am Aktor ist in2 jeweils mit UAMin (Radialdruck) aufgetragen, die minimal erforderliche Ausgangsspannung UA an dem Piezoelement für eine sichere Einspritzung bei einem Einspritzdruck bzw. Raildruck von 2000 bar ist also als UAMin (2000) bezeichnet. Wird der Piezo-Aktor28 bei einem Raildruck von 2000 bar also beispielsweise mit einer Ausgangsspannung UA von 120 Volt betrieben, so öffnet der Injektor12 bei einer Spannungsabsenkung auf 0 Volt nicht. Bei einer Ausgangsspannung UA von etwa 125 Volt bei einem Raildruck von 2000 bar wird demgegenüber bei einer Spannungsabsenkung auf 0 Volt beispielsweise eine Einspritzmenge Q von 30 mm3 erzielt, bei einer weiteren Erhöhung der Schließspannung erfolgt nur ein geringerer Anstieg der Einspritzmenge, bei 200 Volt Schließspannung und einem Raildruck von 2000 bar wird eine Einspritzmenge von etwa 44 mm3 erreicht. Ein Betrieb des piezoelektrischen Injektors12 erfolgt oberhalb der Spannung UAMin für den jeweiligen Raildruck. Der Piezo-Aktor28 verhält sich im Wesentlichen wie ein Kondensator, im geschlossenen Zustand des Injektors liegt dabei eine Ausgangsspannung UA an, die im Ausführungsbeispiel beispielsweise 180 Volt beträgt. Zum Öffnen des Injektors wird das Piezoelement entladen, wobei ein Verschiebestrom fließt. Im einfachsten Fall kann man sich hier als Ersatzschaltbild einen zwischen den Klemmen des Piezoelementes angeordneten, schaltbaren Ohmschen Widerstand für das Schaltbild vorstellen, über den das Piezoelement entladen wird. Wird der Schalter geschlossen, so entlädt sich das Piezoelement, wird dieser geöffnet, so wird die Entladung unterbrochen. -
3 zeigt den Spannungsverlauf an dem Piezo-Aktor28 bei einem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens. In diesem Beispiel beträgt die Ausgangsspannung UA = 180 V. Um eine Einspritzung abzusetzen wird der Piezo-Aktor28 entladen, wobei ein Verschiebestrom fließt. In3 sind Entladekurven dargestellt für drei Ladungsphasen, zunächst wird in einer ersten Entladungsphase A der Piezo-Aktor28 entladen, wobei die Entladung bei einer Haltespannung UH unterbrochen wird. Diese Unterbrechung wird als Bestromungspause Δt bezeichnet und dauert von Zeitpunkt t1n bis zu Zeitpunkt t2n. Der Index n bezeichnet die Kurven1 ,2 und3 . Ab dem Zeitpunkt t2n wird die Entladung in der zweiten Entladungsphase B wieder fortgesetzt. In3 dargestellt ist eine Kurvenschar für die Entladung eines Piezo-Aktors28 bis auf unterschiedliche Haltespannungen UH1, UH2 und UH3. In4 ist der mit einem Kreis X versehene Bereich in3 vergrößert dargestellt. Die Indizes werden der leichteren Lesbarkeit halber nachfolgen unterdrückt. Die Entladung des Piezo-Aktors28 wird bei einer Haltespannung UH zu einer Zeit t1 bis zu einer Zeit t2 unterbrochen. Die Zeitspanne zwischen t1 und t2 wird hier als Bestromungspause Δt bezeichnet. Eingezeichnet in3 sind mehrere Spannungsverläufe als Kurven1 ,2 und3 für unterschiedliche Haltespannungen UHn, nämlich eine Kurve1 für eine Haltespannung UH1, eine Kurve2 für eine Haltespannung UH2 sowie eine Kurve3 für eine Haltespannung UH3. Die Zeiten t1, t2 und so fort sind jeweils mit einem Index t1n, t2n, t3n, t4n ... versehen, wobei n dem Index der Haltespannungen UH entspricht, als beispielswei se t11, t21, und Δt1 für die Kurve1 zur Haltespannung UH1. Die Haltezeiten Δtn sind dabei jeweils identisch gewählt. Nach Ende der Haltezeit Δt wird das Piezoelement weiter bestromt, so dass die Spannung an dem Piezo-Aktor28 weiter abfällt. - In
4 sind die Spannungsverläufe jeweils zwischen den Zeiten t1n und t2n zu erkennen. Der Spannungsverlauf wird nachfolgend anhand der Kurve1 erläutert. Die Spannung U über dem Piezo-Aktor28 fällt nach Ende der Bestromungsphase zum Zeitpunkt t11 zunächst weiter ab bis zu einem Zeitpunkt t31, wobei diese ein lokales Minimum erreicht und steigt danach bis zu einem Zeitpunkt t41 wieder an. Zwischen dem Zeitpunkt t41 und dem Wiedereinsetzen der Bestromung des Piezoelements zum Zeitpunkt t21, fällt die Spannung U über dem Piezoelement wieder ab. Die Spannung ΔU zwischen dem Minimalwert zum Zeitpunkt t31 und dem Maximalwert zum Zeitpunkt t41 innerhalb der Bestromungspause beträgt hier etwa 3 Volt. - Wird die Entladung erst bei der Haltespannung UH3 von etwa 65 Volt unterbrochen, dies ist bei einer Zeit t31 der Fall, so sinkt zunächst die Spannung weiter ab, bis zu einem Zeitpunkt t33 und steigt danach wieder an. Der Anstieg erfolgt praktisch bis zum Wiedereinsetzen der Bestromung zum Zeitpunkt der Bestromung t23 und umfasst einen Spannungshub ΔU3 von etwa 5 V. Der Spannungshub ist hier also größer als bei der Haltespannung UH1 von etwa 85 Volt und weist kein ausgeprägtes lokales Maximum auf wie dies zum Zeitpunkt t31 bei der Haltespannung UH1 von 85 Volt der Fall ist. Der deutliche Anstieg der Spannung U über dem Piezoelement in der Bestromungspause bei der Haltespannung UH1 von 65 V ist darauf zurückzuführen, dass der Injektor
12 öffnet. - Je höher der Spannungshub des Piezo-Aktors
28 , umso stärker wird die Nadel durch eine Druckabsenkung hydraulischen Koppler34 entlastet. Ab einem gewissen Spannungshub wird die Nadel so weit aus dem Sitz gehoben, dass sie durch eine Druckunterwanderung schlagartig nach oben schnappt, bis ein Kräftegleichgewicht über den steigenden Druck im hydraulischen Koppler34 zwischen Aktorkraft und Nadelkraft hergestellt ist. Der zuvor gedehnte Verbund bestehend aus Aktor, Nadel und der Kopplung von Koppler und Nadel wird dabei wieder gestaucht. Durch diese Stauchung wird über den piezoelektrischen Effekt in dem piezoelektrischen Aktor eine elektrische Spannung in dem Piezo-Aktor28 induziert, die in der Entladepause Δt sichtbar wird. - Wird in der Entladepause Δt ein Spannungsanstieg mit stets positivem Gradienten ab Erreichen des Minimalwertes bei t3n beobachtet, so hat der Injektor
12 geöffnet. Wird eine Spannungsanhebung oberhalb eines Minimalwertes ΔUmin, im vorliegenden Beispiel der3 und4 oberhalb eines Wertes von etwa 3 Volt, beobachtet, so kann ebenfalls auf das Öffnen des Injektors12 geschlossen werden. - Auf ein Öffnen des Injektors
12 kann ebenfalls geschlossen werden, wenn der Spannungsgradient ΔU/Δt einen Mindestwert erreicht. Hier kann beispielsweise der Gradient kurz vor Wiedereinsetzen der Bestromung im Zeitpunkt t2n betrachtet werden. Ist dieser deutlich positiv, so kann von einer erfolgten Einspritzung ausgegangen werden. Der Gradient im Bereich kurz nach Erreichen des lokalen Minimums bei der Zeit t3n ist stets positiv und eignet sich nicht für diese Betrachtung. - Mit dem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, im Betrieb einer Brennkraftmaschine festzustellen, bei welchem Spannungshub oder ausgehend von einer konstanten Schließspannung bei welcher Öffnungsspannung ein Injektor
12 öffnet. Das Verfahren kann im regulären Betrieb der Brennkraftmaschine durchgeführt werden, indem der Spannungshub schrittweise bei aufeinander folgenden Einspritzungen verringert wird. Sobald in der Entladepause Δt (Bestromungspause) ein negativer Spannungsgradient, wie beispielsweise in Kurve1 der4 zu erkennen ist, eintritt, hat der Injektor12 nicht geöffnet. Gleiches gilt, wenn die Spannungsdifferenz ΔU in der Bestromungspause unter einen Schwellenwert ΔUS fällt, im Ausführungsbeispiel der4 liegt dieser Schwellenwert bei etwa 3 Volt. Wird das erfindungsgemäße Verfahren im mittleren Drehzahlbereich einer Brennkraftmaschine durchgeführt, so beeinträchtigen nicht ausgeführte Einspritzungen bei erreichen eines Spannungshubes, der das Injektor12 nicht geöffnet, die Laufruhe und den Fahrkomfort der Brennkraftmaschine nur unwesentlich. Zudem kann das Verfahren zeitgesteuert oder betriebszeitgesteuert in großen Abständen durchgeführt werden, beispielsweise monatlich oder halbjährlich oder nach Ablauf einer bestimmten Zeit von Betriebsstunden der Brennkraftmaschine. - Zur Durchführung des Verfahrens können in einem Ausführungsbeispiel während des Fahrzeugbetriebes die Ansteuerspannungen einzelner Injektoren
12 wie zuvor beschrieben variiert werden und dabei die Integratoren der Mengen-Ausgleichs-Regelung (MAR) beobachtet werden. Die Mengen-Ausgleichs-Regelung sorgt für eine Gleichstellung der einzelnen Zylinder, dass also von den einzelnen Zylindern ein möglichst gleicher Anteil am Gesamtdrehmoment der Brennkraftmaschine beigesteuert wird, was in der Regel auf gleiche Einspritzmengen hinausläuft. Die Mengen-Ausgleichs-Regelung wird bei einer Veränderung des Spannungshubes eines Injektors12 und damit einhergehender Verringerung der Einspritzmenge die Ansteuerzeiten bzw. Ansteuerspannungen so verändern, dass eine größere Einspritzmenge bewirkt wird. Sobald bei einer Veränderung des Spannungshubes wie zuvor beschrieben der Integrator des zu überprüfenden Injektors12 steil nach oben verläuft, ist die kritische Ansteuerspannung bzw. der kritische Spannungshub erreicht, wobei die eingespritzte Kraftstoffmenge schlagartig abfällt. -
5 zeigt ein Ablaufdiagramm des Verfahrens. Mit Schritt101 wird der Piezo-Aktor28 bei anliegender Ausgangsspannung UA bestromt, sodass die Spannung U an dem Piezo-Aktor28 abfällt. Bei der Haltespannung UH wird die Bestromung des Piezo-Aktors28 in Schritt102 unterbrochen. Die Unterbrechung dauert in Schritt103 für den Zeitraum Δt an. Während des Zeitraumes Δt wird die an den Piezo-Aktor28 anliegende Spannung U gemessen. Dabei wird die Spannungsänderung ΔU über der Zeit gemessen. In Schritt104 wird die Spannungsänderung ΔU, wie oben beschrieben, ausgewertet. In Schritt105 wird geprüft, ob die so ermittelte Spannung die Öffnungsspannung des Injektors ist. Ist dies der Fall, wo wird das Verfahren in Schritt107 beendet (Fall N), ist dies nicht der Fall (J), so wird in Schritt106 verzweigt. In Schritt106 wird sodann die Haltespannung UH erhöht, dies ist hier angedeutet durch ein ++UH, woraufhin auf Schritt101 zurückverzweigt wird.
Claims (8)
- Verfahren zur Bestimmung einer Öffnungsspannung eines Injektors (
12 ) mit einem Piezo-Aktor (28 ), insbesondere eines Injektors (12 ) einer Brennkraftmaschine, wobei im geschlossenen Zustand des Injektors (12 ) eine Ausgangsspannung (UA) an den Piezo-Aktor (28 ) angelegt wird und die Spannung (U) zum Öffnen des Injektors (12 ) durch Bestromung des Piezo-Aktors (28 ) abgesenkt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestromung bei einer Haltespannung (UH1, UH2, UH3, ... UHn) unterbrochen wird und danach die an dem Piezo-Aktor (28 ) anliegende Spannungsänderung (ΔU) über der Zeit gemessen wird, wobei bei einem Spannungsanstieg auf das Erreichen der Öffnungsspannung (UOE) erkannt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltespannung (UH1, UH2, UH3, ... UHn) von Einspritzung zu Einspritzung schrittweise erhöht wird bis der Spannungsanstieg nach Unterbrechung der Bestromung einen Mindestwert (ΔUmin) unterschreitet.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltespannung (UH1, UH2, UH3, ... UHn) von Einspritzung zu Einspritzung schrittweise erhöht wird bis der Spannungsanstieg (ΔUmin) nach Unterbrechung der Bestromung einen Mindestgradienten (ΔUmin/Δt) unterschreitet.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieses im Betrieb der Brennkraftmaschine erfolgt.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieses nach Ablauf eines Intervalls einer Betriebszeit oder Ablauf einer Zeitspanne erfolgt.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltespannung (UH1, UH2, UH3, ... UHn) eines Injektors (
12 ) variiert wird und ein Integrator einer Mengen-Ausgleichs-Regelung beobachtet wird. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Erreichen der Öffnungsspannung (UOE) erkannt wird, wenn die Ansteuerzeiten und/oder Ansteuerspannungen des In jektors (
12 ) durch die Mengen-Ausgleichs-Regelung so verändert werden, dass eine größere Einspritzmenge bewirkt wird. - Steuergerät mit Mitteln zur Bestimmung einer Öffnungsspannung eines Injektors (
12 ) mit einem Piezo-Aktor (28 ), insbesondere eines Injektors (12 ) einer Brennkraftmaschine, wobei im geschlossenen Zustand des Injektors (12 ) eine Ausgangsspannung (UA) an den Piezo-Aktor (28 ) angelegt wird und die Spannung (U) zum Öffnen des Injektors (12 ) durch Bestromung des Piezo-Aktors (28 ) abgesenkt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestromung bei einer Haltespannung (UH1, UH2, UH3, ... UHn) unterbrochen wird und danach die an dem Piezo-Aktor (28 ) anliegende Spannungsänderung (ΔU) über der Zeit gemessen wird, wobei bei einem Spannungsanstieg auf das Erreichen der Öffnungsspannung (UOE) erkannt wird.
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