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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Kühlung und
zur Erzeugung elektrischer Energie sowie ein Bearbeitungsverfahren
und Einrichtung zur Durchführung
eines industriellen Bearbeitungsverfahrens.
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Es
sind Vorrichtungen zur Erzeugung elektrischer Energie bekannt. Aus
einem festen, flüssigen
oder gasförmigen
Primärenergieträger wird
mit einem geeigneten Erzeugeraggregat elektrische Energie erzeugt. Als
Erzeugeraggregat ist bspw. ein mit einer Brennkraftmaschine angetriebener
Generator bekannt.
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Zur
Kühlung
sind Kompressions-Kälteanlagen
bekannt, die mit elektrischer Energie betrieben werden können. Andererseits
ist die Absorptionskühlung
bekannt, die mit einem Absorptions- und Kühlmittelkreislauf arbeitet,
wobei durch Verdampfung eines Kühlmittels
zugeführte
Wärmeenergie
zur Kühlung
genutzt wird.
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Zur
Kühlung
von Gebäuden
wurden bereits Kombinationen aus einem Erzeugeraggregat, bspw. Dieselgenerator
und einer mit der Abwärme
des Aggregats betriebenen Absorptionskühlung vorgeschlagen. Da die
vom Kühlwasser
gelieferte Wärme
jedoch stets nur Temperaturen unter 100°C aufweist, liefern bekannte Kombinationsaggregate
jedoch bauartbedingt lediglich eine Kühlung bis zu einer Untergrenze
von ca. 6°C. Während dies
für die
Raumklimatisierung ausreichend ist, werden im Bereich der industriellen
Fertigung niedrigere Temperaturen benötigt.
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Bei
einigen industriellen Bearbeitungsverfahren wird eine Kühlung bspw.
von Teilen der Bearbeitungsanlage, des Werkstücks etc., auf niedrige Temperaturen
benötigt.
Andererseits wird für
die Bearbeitungsverfahren selbst elektrische Energie benötigt. Oftmals
ist der Kühlbedarf
abhängig
von der elektrischen Verbrauchsleistung. So wird bspw. bei Elektrolyseverfahren
eine Kühlung
des Bades auf niedrige Temperaturen benötigt. Andererseits werden Bad
und Werkstück
durch die zugeführte
elektrische Leistung aufgeheizt. Mit steigender elektrischer Leistung
wird daher auch eine erhöhte
Kühlleistung
benötigt,
während
bei geringerer elektrischer Leistung auch eine geringere Kühlleistung
ausreicht.
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WO-A-99/08055 zeigt
eine Anlage zum Kühlen
von Gebäuden
mittels Fernwärme.
Eine Absorptionskühlanlage
wird mit dem heißen
Wasser einer Fernwärmeleitung
betrieben. Die Temperatur des Wassers beträgt bis zu 80°C, woraus
mit den bekannten Aggregaten – es
sind Lithiumbromid/Wasser und Ammoniak/Wasser-Aggregate genannt – Kühlwasser
auf eine Temperatur von ca. 10°C
gebracht werden kann. Um eine Erhöhung der Kühlleistung zu erzielen scheidet
eine Erhöhung
der Temperatur in der Fernwärmeleitung
aus. Deshalb wird lokal in den Gebäuden ein Zusatz-Heizaggregat,
beispielsweise ein Gasbrenner, eine Solarzelle oder eine Wärmepumpe
vorgesehen, um die Temperatur des Wassers zu erhöhen. Dieses Zusatzaggregat kann
direkt oder über
einen Wärmetauscher
angeschlossen werden. Die Temperatur des der Absorptionskühlanlage
zugeführten
Wassers wird mit bis zu 100°C
und in einem Beispiel mit 105°C
angegeben.
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In
der
US 4,380,909 sind
ein Verfahren und eine Vorrichtung für die gemeinsame Erzeugung
von elektrischer Leistung und Luftklimatisierung für Gebäude offenbart.
Ein Erzeugeraggregat, das bevorzugt als Dieselmotor ausgebildet
ist, treibt einen Generator an, um so elektrische Energie zu erzeugen.
Die Wärme
der Abgase des Motors wird durch ein Wärmepumpen-System mit Absorptions-Kreislauf
aufgefangen. Hierbei benutzt das System nur einen einzigen externen
Wärmetauscher
und einen einzigen Wärmetauscher
im Gebäude,
um wahlweise Luft im Klimatisierungssystem zu heizen oder zu kühlen.
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Die
Abgase des Dieselmotors weisen eine Temperatur von ca. 260°C bis 650°C auf. Diese
werden gemeinsam mit zusätzlicher
Wärme einer
Temperatur von ca. 93°C
aus dem Kühlmittel
des Motors sowie weiterer Wärme
aus dem Schmiermittelsystem des Motors direkt dem Dampferzeuger
eines Absorptionskühlsystems zugeführt.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein für
die Verwendung in industrieller Umgebung geeignetes Verfahren und
eine Vorrichtung zur Kühlung
und zur Erzeugung elektrischer Energie anzugeben. Diese Aufgabe
wird gelöst
durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch
11. Abhängige
Ansprüche
beziehen sich auf vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung,
darunter insbesondere ein industrielles Bearbeitungsverfahren nach
Anspruch 14 sowie die hierfür
geeignete Einrichtung nach Anspruch 9.
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Gemäß der Erfindung
wird eine Vorrichtung (Anspruch 1) und ein Verfahren (Anspruch 11)
zur Kühlung und
zur Erzeugung elektrischer Energie vorgeschlagen, bei denen ein
Erzeugeraggregat mit mindestens einem Absorptionskühlaggregat
gekoppelt ist. Das Erzeugeraggregat erzeugt aus einem festen, flüssigen oder gasförmigen Primärenergieträger elektrische
Energie und Wärme.
Hierdurch wird ein Erzeugeraggregat-Kühlmittel aufgeheizt. Zusätzlich werden
heiße
Abgase abgegeben. Bspw. kann es sich bei dem Erzeugeraggregat um
eine mit einem elektrischen Generator gekoppelten Verbrennungsmaschine
handeln, bspw. einen Otto- oder Dieselmotor oder eine Gasturbine,
bei denen als Erzeugeraggregat-Kühlmittel
Kühlwasser
verwendet wird. Das Erzeugeraggregat-Kühlmittel
wird in dem Erzeugeraggregat bevorzugt auf eine Temperatur von weniger
als 100°C
aufgeheizt.
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Erfindungsgemäß ist nun
vorgesehen, daß sowohl
die Heizenergie des Erzeugeraggregat-Kühlmittels als auch die Heizenergie
der Abgase zum Betrieb des Absorptionskühlaggregats oder der Absorptionskühlaggregate
genutzt werden. Dies wird erreicht, indem die Heizenergie des Erzeugeraggregat-Kühlmittels
mittels eines ersten Wärmetauschers
und die Heizenergie der Abgase mittels eines zweiten Wärmetauschers
genutzt werden.
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Hierdurch
ergibt sich eine besonders gute Energieausnutzung und so ein hoher
Wirkungsgrad.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
ist vorgesehen, daß ein
Absorptionskühlaggregat
nicht direkt mit dem – weniger
als 100°C
warmen – Erzeugeraggregat-Kühlmittel
des Erzeugeraggregats betrieben wird, sondern daß ein separates Wärmemedium
eingesetzt wird, das durch das Erzeugeraggregat-Kühlmittel
(bspw. Kühlwasser)
einerseits und die Heizenergie der Abgase andererseits auf eine
Temperatur von mehr als 110°C aufgeheizt
wird. Mit diesem Wärmemedium,
das bevorzugt eine noch höhere
Temperatur von mehr als 120°C (besonders
bevorzugt 140°C
oder mehr) aufweist, wird nun das Ab sorptionskühlaggregat betrieben. Die erhöhte Temperatur
des Wärmemediums
führt zu
einer deutlichen geringeren Temperatur des durch das Absorptionskühlaggregat
gekühlten
Kältemediums,
die unterhalb von 0°C
liegt. So wird ein Temperaturbereich eröffnet, der für herkömmliche
Vorrichtungen nicht erreichbar war und auch eine Verwendung der
Vorrichtung im industriellen Umfeld ermöglicht.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß das Erzeugeraggregat
eine Brennstoffzelle ist. In der Brennstoffzelle wird aus dem Primärenergieträger direkt
elektrische Energie gewonnen, wobei sich eine Erwärmung auf
eine Betriebstemperatur von mehr als 110°C, bevorzugt mehr als 120°C, ergibt.
Mit der erzeugten Wärme
wird, bevorzugt ebenfalls über
ein Wärmemedium
auf einer Temperatur von mehr als 110°C, bevorzugt > 120°C, besonders
bevorzugt von 140°C
oder mehr, das Absorptionskühlaggregat betrieben.
Auch hier sind durch die höhere
Temperatur auf der Primärseite
des Absorptionskühlaggregats
entsprechend niedrigere Temperaturen am Ausgang zu erzielen.
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Diese
Weiterbildung vereinigt die bekannten Vorteile der Brennstoffzelle
(hoher Wirkungsgrad, Wartungsfreiheit, keine beweglichen Teile,
umweltfreundliche Gewinnung elektrischer Energie) mit dem besonderen
Vorteil von Kombinations-Aggregaten aus Erzeugeraggregat und Absorptionskühlaggregat.
Insgesamt läßt sich
so ein gegenüber
heute verfügbaren
Systemen erheblich höherer
Wirkungsgrad für
Kühlung
und gleichzeitige Erzeugung elektrischer Energie erzielen.
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Bevorzugt
wird eine Brennstoffzelle mit einer Betriebstemperatur von mehr
als 120°C
eingesetzt. Besonders bevorzugt wird eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle
mit einer Betriebstemperatur von mehr als 500°C eingesetzt, bspw. eine SOFC
oder MCFC.
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Gemäß anderen
Weiterbildungen der Erfindung werden ein Bearbeitungsverfahren (Anspruch
14) und eine Einrichtung zur Durchführung eines industriellen Bearbeitungsverfahrens
(Anspruch 9) vorgeschlagen. Das Bearbeitungsverfahren benötigt elektrische
Energie und Kühlung.
Dabei ist die benötigte
Kühlleistung
von der elektrischen Verbrauchsleistung abhängig, so daß bei höherer elektrischer Verbrauchsleistung
auch eine höhere
Kühlleistung
benötigt
wird. Ein bevorzugtes Beispiel eines solchen Bearbeitungsverfahrens
ist ein Elektrolyseverfahren.
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Um
die entsprechende Bearbeitungsanlage nun mit elektrischer Energie
einerseits und Kühlleistung andererseits
zu versorgen, wird die erfindungsgemäße Kombination wie oben beschrieben
aus einem Erzeugeraggregat zur Erzeugung elektrischer Energie und
einem Absorptionskühlaggregat
zur Kühlung
vorgeschlagen, wobei das Absorptionskühlaggregat mit der im Erzeugeraggregat
erzeugten Wärme
betrieben wird.
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Die
Erfinder haben erkannt, daß durch
diese Art der Versorgung einer Bearbeitungsanlage mit Kühlleistung
und elektrischer Energie eine automatische Regulierung ausgenutzt
wird. Bei höherem
elektrischen Leistungsverbrauch der Bearbeitungsanlage, und entsprechend
hohem Betrieb des Erzeugeraggregats, bspw. auf Vollast, ergibt sich
automatisch eine höhere
Wärmeabgabe
des Erzeugeraggregats, die zu einer erhöhten Kühlleistung des Absorptionskühlaggregats
führt.
D. h., daß mit
der abgerufenen elektrischen Leistung automatisch auch die Kühlleistung
ansteigt. Hingegen schadet die bei geringer elektrischer Leistung
entsprechend verringerte Kühlleistung
nicht, da nun auch weniger Kühlbedarf
besteht. Im entstehenden Gesamtsystem sind somit automatisch Kühlleistung
und elektrische Leistung aufeinander abgestimmt, so daß es bei
geeigneter Auslegung stets in einem wirtschaftlichen Betriebszustand
arbeitet.
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Im
Gegensatz hierzu ist es bei herkömmlichen
Kompressions-Kühlanlagen
notwendig, diese bei erhöhtem
Kühlbedarf
separat höher
zu betreiben. Hierdurch steigt aber – parallel zur höheren Leistungsaufnahme
der Bearbeitungsanlage – auch
die elektrische Leistungsaufnahme der Kompressionskühlung an,
so daß das
Erzeugeraggregat doppelt belastet wird.
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Nachfolgend
werden Ausführungsformen
der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen
zeigen:
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1 in
symbolischer Darstellung eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Kühlung
und zur Erzeugung elektrischer Energie;
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2 in
symbolischer Darstellung den Aufbau einer Absorptionskühlung;
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3 in
Diagrammform eine Leistungsbilanz der ersten Ausführungsform
gemäß 1;
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4 in
symbolischer Darstellung eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Kühlung
und zur Erzeugung elektrischer Energie mit einer Brennstoffzelle,
die nicht erfindungsgemäß ist und
nur als technischer Hintergrund erläutert wird;
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5 in
symbolischer Darstellung eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Kühlung
und zur Erzeugung elektrischer Energie mit Wärmeverbrauchern und einem Kältetank
und
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6 in
symbolischer Darstellung eine Einrichtung zur Durchführung eines
industriellen Bearbeitungsverfahrens.
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1 zeigt
eine Vorrichtung 10, die unter Einsatz eines Primärenergieträgers elektrische
Energie an einen elektrischen Verbraucher bzw. ein Versorgungsnetzwerk 12 liefert
und einen Kälteverbraucher 14 kühlt.
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Die
Vorrichtung umfaßt
einerseits ein Erzeugeraggregat 16, das aus dem Primärenergieträger elektrische
Energie erzeugt. Das Erzeugeraggregat kann mit verschiedenen Brennstoffen
betrieben werden, darunter neben Diesel, Benzin und Erdgas auch
Bio-Öle, bspw.
Rapsöl
sowie Bio-Gase. In der dargestellten Ausführungsform handelt es sich
bei dem Erzeugeraggregat 16 um eine mit einem Generator
gekoppelte Brennkraftmaschine, bspw. einen Otto- oder Dieselmotor
bzw. Gasturbine. Die so gewonnene elektrische Energie wird einem
elektrischen Verbraucher zugeleitet bzw. ins Energieversorgungsnetz 12 eingespeist.
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Im
Betrieb der Brennkraftmaschine des Erzeugeraggregats 16 entsteht
Wärme,
die einerseits in einem Kühlwasserkreislauf 18 abgeführt wird
und andererseits in Form von heißen Abgasen 20 vorliegt.
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Die
Vorrichtung 10 nutzt diese Abwärme, um in einem Wärmemedium-Kreislauf 22 ein
Wärmemedium (bspw.
ein synthetisches Thermoöl)
zu erhitzen und dieses einem Absorptionskühlaggregat 24 zuzuführen. Das
Wärmemedium
im Kreislauf 22 wird hierbei zunächst in einem ersten Wärmetauscher 26 durch
das Kühlwasser
im Kreislauf 18 erhitzt. Anschließend wird es in einem zweiten
Wärmetauscher 28 durch
die Abgase 20 noch weiter erhitzt, um so mit besonders
hoher Temperatur dem Absorptionskühlaggregat 24 zugeführt zu werden.
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Aufgrund
der Anordnung der Wärmetauscher 26, 28 wird
das Wärmemedium
im Kreislauf 22 insgesamt mit einer Temperatur von mehr
als 110°C,
bevorzugt im Bereich von 150°C–200°C dem Absorptionskühlaggregat 24 zugeführt. Da
Wasser als Wärmemedium
bei diesen Temperaturen (je nach Druck) in die Dampfphase übergehen
kann, wird synthetisches Thermoöl
mit Temperaturbeständigkeit
bis 250°C
oder spezielle Thermoöle
mit Temperaturbeständigkeit
bis mehr als 300°C
bevorzugt.
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Das
Absorptionskühlaggregat 24 nutzt
die zugeführte
Wärmemenge
QG, um daraus Kühlenergie für die Kühlung des Kälteverbrauchs 14 zu
gewinnen. Hierbei wird die Temperaturdifferenz zwischen der Temperatur
T6 des zugeführten
Wärmemediums
und der Umgebungstemperatur T ausgenutzt.
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Das
in 1 nur symbolisch dargestellte Absorptionskühlaggregat 24 ist
in 2 in einer weiterhin vereinfachten, jedoch näher detaillierten
Darstellung gezeigt. Es umfaßt
einen Austreiber 32, einen Kondensator 34, einen
Verdampfer 36, einen Absorber 38, eine Pumpe 40 und
einen Wärmetauscher 42.
Das Funktionsprinzip ist an sich bekannt und soll daher im Folgenden
nur überblicksartig
am Beispiel eines Wasser/Ammoniakaggregats erläutert werden:
Im Austreiber 32 befindet
sich eine Lösung
aus einem Absorptionsmittel (Wasser) und einem Kühlmittel (Ammoniak). Unter
Zufuhr der Wärmemenge
QG wird das Kühlmittel verdampft und dem
Kondensator 34 zugeführt, wo
es unter Kühlung
(in diesem Fall durch einen Kühlturm 44,
wie in 1 gezeigt) wieder flüssig wird. Vom Kondensator 34 wird
das Kühlmittel
zum Verdampfer 36 geleitet, wo es verdampft und dabei die
Wärmemenge Q0 aufnimmt. Das gasförmige Kühlmittel wird zum Absorber 38 geleitet.
Gleichzeitig wird auch das Absorptionsmittel (Wasser) aus dem Austreiber 32 über den
Wärmetauscher 42 in
den Absorber 38 geleitet. Dort kommt es zur Absorption
des Kühlmittels.
Eine Lösung
aus Kühlmittel
und Absorptionsmittel wird über
die Pumpe P und den Wärmetauscher 42 zum
Austreiber 32 zurückgepumpt.
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So
wird im Absorptionskühlaggregat 24 zusammen
mit dem Kühlturm 44 aus
der zugeführten
Wärmemenge
QG eine Kühlung im Umfang der entzogenen
Wärmemenge
Q0 erzielt.
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Das
oben lediglich skizzenhaft wiedergegebene Verfahren kann in vielfacher
Hinsicht modifiziert und optimiert werden. So können verschieden Absorptions-
bzw. Kühlmittel
eingesetzt werden, wie bspw. Litiumbromit/Wasser und durch verschiedene
Maßnahmen
weitere Optimierungen erreicht werden.
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Wird
die Wärmemenge
QG bei einer Temperatur T6 von oberhalb
110°C zugeführt, so
läßt sich
eine Kühltemperatur
T7 eines geeigneten Kühlmediums,
bspw. Glylol/Wasser oder Sole von unter 0°C erreichen.
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Durch
das Absorptionskühlaggregat 24 wird
das Wärmemedium
im Kreislauf 22 auf eine Temperatur T7 gekühlt. Um
aber weiterhin eine Kühlung
des Erzeugeraggregats 16 erreichen zu können, wird eine Kühlung 23 eingesetzt.
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Nachfolgend
sollen Beispiele für
die Temperaturen der verschiedenen Medien in den jeweiligen Kreisläufen an
den in 1 gekennzeichneten Punkten T1–T6 sowie der Umgebungstemperatur
T und der erreichten Kühltemperatur
T8 gegeben werden.
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Beispiel 1
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In
diesem Beispiel ist der Abgas-Wärmetauscher
28 hinter
einen Abgaskatalysator (nicht gezeigt) der Brennkraftmaschine
16 angeordnet.
Es ergeben sich die folgenden Temperaturen:
T | 20°C | Umgebungstemperatur |
T1 | 90°C | Kühlwassertemperatur
(Ausgang Aggregat) |
T2 | 70°C | Kühlwassertemperatur
nach Wärmetauscher 26 (Eingang
Aggregat) |
T3 | 500°C | Abgastemperatur
(nach Katalysator) |
T4 | 30°C | Rückflußtemperatur
des Wärmemediums
nach Kühlung 23 |
T5 | 85°C | Temperatur
Wärmemedium
nach Wärmetauscher 26 |
T6 | 130°C | Temperatur
Wärmemedium
nach Wärmetauscher 28 |
T7 | 60°C | Rückflußtemperatur
des Wärmemediums
vor Kühlung 23 |
T8 | –5°C | Kühltemperatur |
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Beispiel 2
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In
diesem Beispiel ist vor dem Abgas-Wärmetauscher
28 kein
Katalysator angeordnet, so daß die
Abgastemperatur höher
ist:
T | 20°C | Umgebungstemperatur |
T1 | 90°C | Kühlwassertemperatur
(Ausgang Aggregat) |
T2 | 70°C | Kühlwassertemperatur
nach Wärmetauscher 26 (Eingang
Aggregat) |
T3 | 800°C | Abgastemperatur
(vor Katalysator) |
T4 | 35°C | Rückflußtemperatur
des Wärmemediums
nach Kühlung 23 |
T5 | 85°C | Temperatur
Wärmemedium
nach Wärmetauscher 26 |
T6 | 150°C | Temperatur
Wärmemedium
nach Wärmetauscher 28 |
T7 | 70°C | Rückflußtemperatur
des Wärmemediums
vor Kühlung 23 |
T8 | –10°C | Kühltemperatur |
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Mit
der Einrichtung 10 läßt sich
somit auf einfache Weise und mit hohem Wirkungsgrad neben elektrischer
Leistung auch Kühlleistung
bereitstellen. 3 zeigt eine entsprechende Energiebilanz,
bei der ein Blockheizkraftwerk 50 Primärenergie von 270 kWh aufnimmt.
Mit einem thermischen Wirkungsgrad ηth = 0,53 entstehen darauf
143 kWh Wärme
und mit einem elektrischen Wirkungsgrad ηel =
0,30 entstehen gleichzeitig 81 kWh elektrische Energie. Die 143
kWh Wärme
werden einer Absorptionskühlanlage 52 mit
einem Wirkungsgrad von cop = 0,7 zugeführt, so daß 100 kWh Kühlenergie erzeugt werden.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß es
sich bei den gegebenen Zahlen um Beispiele handelt, wie entsprechende
Vorrichtungen ausgelegt werden können.
Selbstverständlich
sind in den Grenzen der für
einen Einsatzfall vorgegebenen Parameter (Umgebungstemperatur, Abwärmetemperatur
des Aggregats) auch abweichende Realisierungen denkbar, bei denen
eine Temperatur T6 des Wärmemediums
am Absorptionsaggregat von mehr als 110°C erreicht wird. Die Temperatur 16 kann
so weit wie erreichbar gesteigert werden, wobei immer tiefere Temperaturen
erzielt werden können.
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Obergrenzen
für die
Temperaturen, insbesondere T6, sind vor allem durch die verwendeten
Materialien gegeben. Im übrigen
hängen
die konkreten Werte, wie für
den Fachmann erkennbar, von der Auslegung, Dimensionierung und Gestaltung
der einzelnen Komponenten ab (Pumpen, Aggregat 16, Wärmetauscher 26, 28, 23, 44 und
Absorptionsaggregat 24). Da es sich hierbei um bekannte
Komponenten handelt, kann der Fachmann diese je nach Einsatzzweck
geeignet aussuchen.
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4 zeigt
eine zweite, nicht erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Vorrichtung 110 zur Kühlung und zur Erzeugung elektrischer
Energie. Die Vorrichtung 110 stimmt zum Teil mit der Vorrichtung 10 aus 1 überein. Übereinstimmende
Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen und werden im Folgenden
nicht noch einmal erläutert.
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Im
Gegensatz zur ersten Ausführungsform
ist bei der Vorrichtung 110 das Erzeugeraggregat eine Brennstoffzelle 116.
Bekanntlich wird in einer Brennstoffzelle die Reaktionsenergie aus
einem Primärenergieträger und
einem Oxidationsmittel direkt in elektrische Energie umgewandelt.
Als Primärenergieträger dienen vor
allem Gase. Die Funktionsweise von Brennstoffzellen ist allgemein
bekannt, so daß hier
nicht näher
darauf eingegangen wird. Es existieren verschiedene Typen von Brennstoffzellen,
die u. a. durch unterschiedliche Betriebstemperatur gekennzeichnet
sind. Die Brennstoffzelle 116 ist eine Brennstoffzelle
die bei einer Temperatur von mehr als 120°C arbeitet. Um eine ausreichend
hohe Temperatur T3 am Absorptionskälteaggregat 24 zu erreichen,
werden noch höhere
Arbeitstemperaturen von bspw. mehr als 180°C bevorzugt, bspw. die PAFC (Phosphoric
Acid Fuel Cell, Arbeitstemperatur ca. 200°C). Besonders bevorzugt werden
Hochtemperatur-Brennstoffzellen (> 500°C). Ein Beispiel
ist die SOFC (Solide Oxide Fuel Cell), die auf Arbeitstemperaturen von über 700°C arbeitet,
so daß sich
eine Abwärmetemperatur
von mehr als 300°C
ergibt. Ein weiteres Beispiel ist die MCFC (Molten Carbonate Fuel
Cell, Arbeitstemperatur > 600°C).
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Unter
Zuführung
des Primärenergieträgers erzeugt
die Brennstoffzelle 116 einerseits elektrische Energie,
die in das Energieversorgungsnetz 12 eingespeist wird.
Andererseits erzeugt sie Wärmeenergie
bei ihrer Betriebstemperatur, die durch einen Kühlmittelkreislauf 18 abgeführt wird.
Im Wärmetauscher 26 wird
das Wärmemedium
im Kreislauf 22 erhitzt, mit dem die Absorptionskühlanlage 24 betrieben
wird.
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Nachfolgend
werden Beispiele für
die Betriebstemperaturen an den jeweils gekennzeichneten Stellen T1–T6 gegeben: Beispiel
1
T | 20°C | Umgebungstemperatur |
T1 | 400°C | (Abwärmetemperatur
Brennstoffzelle, Beispiel: SOFC) |
T2 | 30°C | Rückflußtemperatur
Kühlmittelkreislauf |
T3 | 200°C | Zuflußtemperatur
Wärmemedium-Kreislauf |
T4 | 90°C | Rückflußtemperatur
Wärmemedium-Kreislauf
vor Kühlung |
T5 | 50°C | Rückflußtemperatur
Wärmemedium-Kreislauf
nach Kühlung |
T6 | –20°C | Kühltemperatur |
Beispiel
2
T | 20°C | Umgebungstemperatur |
T1 | 350°C | (Abwärmetemperatur
Brennstoffzelle, Beispiel: MCFC) |
T2 | 35°C | Rückflußtemperatur
Kühlmittelkreislauf |
T3 | 180°C | Zuflußtemperatur
Wärmemedium-Kreislauf |
T4 | 60°C | Rückflußtemperatur
Wärmemedium-Kreislauf
vor Kühlung |
T5 | 40°C | Rückflußtemperatur
Wärmemedium-Kreislauf
nach Kühlung |
T6 | –10°C | Kühltemperatur |
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Auch
von diesen Beispielen kann je nach Realisierung abgewichen werden,
solange die einzuhaltenden Rahmenbedingungen für den Betrieb der Brennstoffzelle 116 gegeben
sind.
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In 5 ist
eine dritte Ausführungsform
einer Vorrichtung 210 dargestellt, die weitgehend der ersten Ausführung 10 entspricht.
Im Folgenden sollen lediglich die Unterschiede erläutert werden.
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Die
Vorrichtung kann auch benutzt werden, um ggf. benötigte Heizenergie
zu liefern. So kann ein Wärmeverbraucher 202 bspw.
direkt im Kühlkreislauf 18 vorgesehen
sein. Alternativ oder zusätzlich
kann ein Wärmeverbraucher 204 auch
im Wärmemedium-Kreislauf 22 vorgesehen
sein.
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Eine
weitere Alternative ist es, einen Kältevorrat im einem Tank 206 vorzusehen.
Hierbei handelt es sich um einen isolierten Tank, in dem ein Kältemedium
auf niedriger Temperatur gehalten wird. Auf diese Weise kann Kühlleistung
für den
Wärmeverbraucher 14 zwischen
gespeichert und jederzeit abgerufen werden.
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Eine
industrielle Anwendung der oben beschriebenen Vorrichtungen zeigt 6.
Dort ist eine Einrichtung 60 aus einem Erzeugeraggregat 16, 116,
einem Absorptionskühlaggregat 24 und
einer Bearbeitungsanlage 62, im gezeigten Beispiel einer
Elektrolyseanlage, dargestellt. Erzeugeraggregat 16, 116 und
Absorptionskühlanlage 24 können wie
oben beschrieben ausgebildet und miteinander verbunden sein.
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In
der Elektrolyseeinrichtung 62 befindet sich ein Elektrolyse-Bad 64 in
einem Behälter 66.
In Kontakt mit dem Elektrolyten befindet sich eine erste Elektrode 68 (dies
kann auch ein Teil der Behälterwandung
des Behälters 66 sein).
Eine zweite Elektrode wird durch ein Werkstück 70 gebildet. Die
Elektroden 68, 70 sind an eine durch das Erzeugeraggregat 16, 116 gespeiste
Strom- bzw. Spannungsversorgung angeschlossen. Durch den Stromfluß zwischen
den Elektroden 68, 70 im Elektrolyt-Bad 64 ergibt
sich eine gewünschte
chemische Reaktion, mit der das Werkstück 70 behandelt wird.
Zahlreiche Beispiele für
derartige Behandlungsverfahren sind dem Fachmann bekannt.
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Für zahlreiche
Elektrolyseverfahren ist es notwendig, daß der Elektrolyt 64 auf
einer niedrigen Temperatur knapp oberhalb von 0°C gehalten wird. Bspw. bei der
Anodisation von Aluminium-Werkstoffen wird eine stabile Prozeßtemperatur
von 0°C
benötigt.
Hierfür
sorgt das Absorptionskühlaggregat 24,
das eine Kühleinrichtung 72 im
Elektrolyt-Bad 64 speist. Ein geeignetes Kühlmittel
(z. B. Glykol/Wasser) auf einer Temperatur von weniger als 0°C wird durch
die Kühlvorrichtung 72 gepumpt
und hält
so das Bad 64 auf der gewünschten Temperatur.
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Für das Elektrolyseverfahren
ist es notwendig, daß der
Elektrolyt in einer vordefinierten Temperaturspanne gehalten wird.
Durch die Elektrolyse-Reaktion wird dem Bad Energie zugeführt, so
daß sich
die Temperatur erhöht,
und damit auch die benötigte
Kühllei stung.
Somit hängt
die benötigte
Kühlleistung
direkt von der elektrischen Verbrauchsleistung ab. Bei Bearbeitungen
mit niedriger elektrischer Leistungsaufnahme ist lediglich geringe
Kühlleistung
erforderlich. Bei entsprechend hoher elektrischer Leistungsaufnahme
wird allerdings eine entsprechend höhere Kühlleistung benötigt. Durch
die Speisung der Bearbeitungsvorrichtung 62 durch die Kombination
aus Erzeugeraggregat 16, 116 und Absorptionskühlaggregat 24 steht
automatisch stets eine der elektrischen Verbrauchsleistung angepaßte Kühlleistung
zur Verfügung.
Denn bei höherer
elektrischer Verbrauchsleistung läuft auch das Erzeugeraggregat
auf höherer
Stufe, so daß es
entsprechend mehr Wärme liefert,
die im Absorptionskühlaggregat 24 in
entsprechende Kühlleistung
umgesetzt wird.
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Zu
den gezeigten Ausführungsformen
der Erfindung sind eine Anzahl von Abwandlungen und Ergänzungen
denkbar:
- – Obwohl
dies vorstehend nicht im Einzelnen erläutert wurde, wird der Betrieb
der beschriebenen Anlagen bevorzugt mit einer automatischen Regelung
geregelt. So werden die gewünschten
Temperaturen und Energiemengen erzielt.
- – Außer dem
gezeigten Elektrolyse-Bearbeitungsverfahren sind auch eine Anzahl
von weiteren industriellen Verfahren gut zum Betrieb mit einem Kombinationsaggregat
geeignet. Dies umfaßt
alle Verfahren, bei denen trotz des Einsatzes elektrischer Prozeßenergie
Temperaturvorgaben eingehalten werden müssen. Ein weiteres Beispiel
umfaßt
die Herstellung von Kunststoff-Granulaten, bei der nach der (elektrisch
betriebenen und beheizten) Extrusion eine sofortige starke Kühlung benötigt wird.