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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen
von Daten von mehreren Diensten auf einer Frequenz, mit dem ein
schneller Überblick über die
verfügbaren
Dienste erreichbar ist und ein einfaches Umschalten zwischen den
Diensten erzielt werden kann. Ferner betrifft die Erfindung eine Rundfunksendevorrichtung
sowie ein Kommunikationsendgerät,
die insbesondere zum Durchführen
des Verfahrens geeignet sind.
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Kommunikationsendgeräte, wie
beispielsweise Mobiltelefone, dienen heutzutage nicht mehr nur zum
Telefonieren, sondern sind auf Grund der Miniaturisierung elektronischer
Komponenten mit einer Vielzahl weiterer technischer Anwendungen
ausgestattet. Beispielsweise haben moderne Mobiltelefone neben einem
Funkmodul zur Kommunikation mit einem Mobilfunknetz, wie beispielsweise
gemäß dem GSM(Global
System for Mobile Communications)-Standard, ein weiteres Funkmodul
zum Empfangen von digitalem Fernsehen. Ein derartiges Funkmodul
(Empfangsmodul) für
das digitale Fernsehen, kann beispielsweise gemäß dem DVB(Digital Video Broadcasting)-Standard
arbeiten.
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Als
Frequenzbereich für
das mobile digitale Fernsehen gemäß dem DVB-Standard, kommen zwei
VHF(Very High Frequency)-Bänder und
das UHF(Ultra High Frequency)-Band in Betracht, während die
Variante DVB-T (Digital Video Broadcasting-Terrestrial) voraussichtlich sowohl
im UHF-Band als auch in den VHF-Bändern ausgestrahlt wird, ist davon
auszugehen, dass die für
insbesondere mobile Kommunikationsendgeräte angepasste Variante DVB-H
(Digital Video Broadcasting-Handheld) nur im UHF-Band eingesetzt
wird. Die prinzipiellen Unterschiede zwischen DVB-T und DVB-H liegen
in der so genannten Time-Slicing-Technik
bei DVB-H, bei der Nutzdaten eines bestimmten Dienstes oder Programms
in vorbestimmten Zeitabschnitten (Sende-Bursts) abgestrahlt werden,
wobei zwischen diesen Zeitabschnitten Sendepausen für Nutzdaten
des bestimmten Dienstes liegen. In diesen Pausen können dann
Nutzdaten von weiteren Diensten oder Programmen in weiteren Zeitabschnitten übertragen werden.
Für ein
empfangendes Kommunikationsendgerät, wie ein Mobiltelefon, bedeutet
dies, dass es lediglich während
des Sendens von Nutzdaten des gewünschten Dienstes während der
vorbestimmten Zeitabschnitte sein Funkmodul aktiviert haben muss, und
während
der Sendepausen (zwischen diesen vorbestimmten Zeitabschnitten)
das Funkmodul abschalten kann, um somit eine Verringerung des Stromverbrauchs
zu erreichen.
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Es
sei nun auf 2 verwiesen, in der ein beispielhaftes
Zeitschema der burstweisen Übertragung
von Diensten beziehungsweise Dienstdaten auf einer DVB-H-Frequenz
gezeigt ist. Dabei entspricht jeder Burst (für eine erste Übertragungsperiode 1 bis 7 und
für eine
zweite Übertragungsperiode 1' bis 3', wobei die übrigen Bursts
der zweiten Übertragungsperiode
nicht mehr dargestellt sind) einem Dienst beziehungsweise Service,
der mittels DVB-H übertragen
wird. Die einzelnen Dienste werden in bestimmten zeitlichen Abständen in
Bursts hoher Datenrate übertragen,
so dass jeder Dienst letztlich mit einer konstanten, aber niedrigeren
Datenrate übertragen wird.
Zwischen dem Empfang der Bursts eines Dienstes (1 und 1' sind zwei Bursts,
welche die Daten für
einen bestimmten Dienst in eine jeweilige Übertragungsperiode übertragen)
werden Bursts anderer Dienste übertragen,
so dass ein DVB-H-Empfangsmodul
beispielsweise in einem Mobiltelefon in der Zwischenzeit zwischen
den vorbestimmten Bursts eines Dienstes durch Abschalten des Empfangsmoduls
Strom sparen kann. Die Zeit zwischen zwei Bursts eines Dienstes
in einer jeweiligen anderen Empfangsperiode, wie die in 2 gezeigte
Zeit T_OFF zwischen den jeweiligen Bursts 1 und 1' kann variabel
sein und bis zu 20 Sekunden betragen.
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Wie
oben bereits erwähnt,
hat das zeitabschnittsweise Übertragen
eines bestimmten Dienstes den Vorteil, dass ein empfangendes Funkmodul
eines Kommunikationsendgeräts
lediglich zu den Zeitabschnitten aktiviert sein muss, in denen Daten
des gewünschten
Dienstes abgestrahlt werden. Ein Problem die ses zeitabschnittsweisen Übertragens
von Diensten stellt sich jedoch dann, wenn ein Benutzer einen anderen
Dienst ansehen beziehungsweise empfangen möchte. Zum Einen hat der Benutzer
keinen Überblick,
welche Dienste momentan zum Empfangen zur Verfügung stehen würden, und
zum Anderen wäre
es auf Grund der zeitabschnittsweisen Übertragung denkbar, dass ein
Benutzer auf den nächsten
Burst beziehungsweise Zeitabschnitt seines gewünschten Dienstes mehrere Sekunden
warten müsste,
was einen geringen Grad an Benutzerfreundlichkeit darstellt.
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Die
US 2005/0174483 A1 offenbart ein Verfahren zum Verkürzen der
Umschaltzeiten bei digitalem Fernsehen. Dabei werden verschiedene
Fernsehkanäle
in einem Zeitmultiplex-Datenstrom übertragen. Ferner wird ebenfalls
im Zeitmultiplex ein Kanal bereitgestellt, auf dem Übersichtsinformationen über die
Inhalte der anderen Fernsehkanäle übertragen
werden. Dieser Übersichtskanal
wird von einem empfangenden Endgerät decodiert, so dass Bilder angezeigt
werden können,
die Hinweise über
die Inhalte der anderen Fernsehkanäle enthalten.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine weitere Möglichkeit
für ein
benutzerfreundliches Umschalten zwischen zwei Diensten, die zeitabschnittsweise übertragen
werden, zur Verfügung
zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Dabei
umfasst ein Verfahren zum Übertragen
von Daten folgende Schritte. Es wird ein erster Dienst mit ersten
Inhalten bereitgestellt, und es wird zumindest ein zweiter Dienst
mit zweiten Inhalten bereitgestellt. Ferner werden die Inhalte des
ersten Dienstes in ersten Zeitabschnitten und die Inhalte des zweiten
Dienstes in zweiten Zeitabschnitten von einer Rundfunksendevorrichtung
auf einer ersten Frequenz abgestrahlt. Des Weiteren wird eine Umschalteinformation
erzeugt, die für
jeden der Dienste einen Datensatz enthält, der eine Information zur
Beschreibung des jeweiligen Dienstes sowie spezifische physikalische
Parameter zum Empfang des jeweiligen Dienstes enthält. Diese
Umschalteinformation wird schließlich ebenso während des
Abstrahlens des ersten oder zumindest einen zweiten Dienstes von
der Rundfunksendevorrichtung abgestrahlt. Auf Grund des parallelen
Bereitstellens von Diensten und einer Umschalteinformation ist es
somit möglich, dass
ein empfangendes Kommunikationsendgerät vom Empfang eines ersten
Dienstes auf den Empfang eines Umschaltekanals mit der Umschalteinformation
umschalten kann, wo dann zum Einen ein Überblick über die zur Verfügung stehenden
Dienste verschafft wird und Zugangsparameter beziehungsweise Übertragungsparameter
zu den jeweiligen Diensten bereitgestellt werden. Erfindungsgemäß wird ferner
auf der ersten Frequenz eine Zugangsinformation abgestrahlt, die
physikalische und/oder logische Parameter zum Empfang des Umschaltkanals beziehungsweise
der Umschalteinformation enthält. Diese
Parameter können
dabei die Funkzugangstechnologie (wie beispielsweise DVB-T, UMTS
(Universal Mobile Telecommunication System) oder GPRS (General Packet
Radio Service)), die Frequenz, mit der die Umschalteinformation
abgestrahlt wird, die Modulation, mit der die Umschalteinformation
abgestrahlt wird, die Kodierrate, mit der die Umschalteinformation
abgestrahlt wird, usw. umfassen.
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Wie
bereits erwähnt,
umfasst die Umschalteinformation für jeden Dienst einen speziellen
Datensatz. Dieser Datensatz kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
ferner um eine komprimierte Information erweitert werden, in der
ein Auszug des Inhalts eines jeweiligen Dienstes vorgesehen ist.
Es sei dabei bemerkt, dass der erste und/oder der zumindest eine
zweite Dienst Inhalte in Form von Audioinhalten, Bildinhalten, Videoinhalten,
Applikationsdaten oder anderen Daten umfassen kann. Dementsprechend
ist es dann denkbar, dass die komprimierte Information in dem Fall,
dass ein Dienst Videoinhalte umfasst (das heißt, eine Folge von zusammenhängenden
Bildern zum Erzeugen eines Videostroms), ein Auszug für eine komprimierte
Information ein Einzelbild aus der Folge von Bildern des Videostroms
umfasst. Umfasst ein Dienst beispielsweise hoch aufgelöste Bilder,
so kann ein Auszug in einem entspre chenden Bild mit niedrigerer
Auflösung
bestehen. Es ist ferner denkbar, dass in dem Fall, in dem ein Dienst
Audioinhalte aufweist, ein Auszug für die komprimierte Information
in Audioinhalten beziehungsweise einem Audiostrom mit niedrigerer
Datenrate und somit niedrigerer Qualität besteht. Diese komprimierte
Information, die auch als „related
auxiliary service (verwandter Hilfsdienst) zu einem Dienst bezeichnet
werden kann, hat den Vorteil, dass ein Benutzer eines empfangenden
Kommunikationsendgeräts
sich einen besseren Überblick über den
Inhalt eines Dienstes verschaffen kann, und ihm somit die Entscheidung
beim Umschalten von einem auf einen anderen Dienst erleichtert wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Zugangsinformation
innerhalb eines oder mehrerer der Dienste abgestrahlt wird. Anders ausgedrückt, kann
die Zugangsinformation innerhalb der ersten Zeitabschnitte des ersten
Dienstes und/oder innerhalb der zweiten Zeitabschnitte des zumindest
einen zweiten Dienstes abgestrahlt werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Umschalteinformation,
wie die jeweiligen Dienste, auf der ersten Frequenz abgestrahlt.
Dabei können
die jeweiligen Dienste und die Umschalteinformation mittels eines Übertragungsverfahrens
basierend auf hierarchischer Modulation abgestrahlt werden, wobei
die jeweiligen Dienste auf einem der Datenströme mit hoher oder niedriger
Priorität
und die Umschalteinformation auf dem anderen der Datenströme mit hoher
oder niedriger Priorität abgestrahlt
werden. Diese hierarchische Modulation ermöglicht somit eine parallele Übertragung
von Datenströmen
auf einer einzigen Trägerfrequenz.
Hierbei ist es denkbar, dass die jeweiligen Dienste nach dem Time-Slicing-Verfahren gemäß dem DVB-H-Standard
auf einen der Datenströme
mit hoher oder niedrigerer Priorität übertragen werden, während auf
dem anderen der Datenströme
mit hoher oder niedriger Priorität
die Umschalteinformation gemäß dem DVB-T-Standard übertragen
wird. Insbesondere beim Umschalten des Empfangs von einem Dienst
auf den anderen Dienst ergibt sich auf Grund des Übertragungsverfahrens
basierend auf hierarchischer Modu lation der Vorteil, dass eine Empfangseinrichtung
eines empfangenden Kommunikationsendgeräts ohne großen Aufwand für die Empfangseinrichtung
(ein Einstellen beispielsweise einer neuen Frequenz entfällt auf
Grund der Verwendung einer einzigen Trägerfrequenz für Dienste
und Umschalteinformation) vom Empfang eines Dienstes zum Empfang
des Umschaltekanals beziehungsweise der Umschalteinformation umschalten
kann. Außerdem
entfällt
eine Synchronisation beim Wechsel von einem der Datenströme mit hoher
oder niedriger Priorität zum
Anderen der Datenströme
mit hoher oder niedriger Priorität.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird ein Transportstrom bestehend
aus einer Mehrzahl von Datenpaketen erzeugt, in welchem die ersten
Inhalte des ersten Dienstes und die zweiten Inhalte des zumindest
einen zweiten Dienstes vorgesehen werden, wobei vor dem Abstrahlen
des Transportstroms durch die Rundfunksendevorrichtung Datenpakete
mit der Umschalteinformation eingefügt werden. Bei diesem erzeugten
Transportstrom kann dann eine Datenpaketidentifizierung, eine so
genannte "Packet
ID" (PID), welche
für jeden
Dienst beziehungsweise die Umschalteinformation charakteristisch
ist, dazu verwendet werden, die einzelnen Bestandteile des Transportstroms
zu identifizieren. Ein Übertragungskanal
für die
Umschalteinformation beziehungsweise ein Umschaltekanal, kann hier durch
Angabe der Übertragungsfrequenz
und der jeweils für
die Umschalteinformation spezifischen PID festgelegt werden. Für einen
schnellen Zugriff auf den Umschaltekanal beziehungsweise die Umschalteinformation
ist es möglich,
die Datenpakete mit der Umschalteinformation in regelmäßigen Abständen in oben
genannten Transportstrom einzufügen.
Es ist jedoch auch denkbar, die Umschalteinformation in Datenpakete
einzufügen,
die für
einen bestimmten Dienst reserviert waren, jedoch keine Dienstdaten enthalten
(so genannte Nullpakete). Überdies
besteht noch die Möglichkeit,
Datenpakete mit der Umschalteinformation innerhalb einer zusammenhängenden
Anordnung von Datenpaketen mit Inhalten eines bestimmten Dienstes
in den Transportstrom einzufügen.
Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, die
Datenpakete mit der Umschalteinformation zwischen zwei zusammenhängenden
Anordnungen zweier Dienste in den Transportstrom einzufügen. Im letzteren
Fall bedeutet dies, dass die Umschalteinformation zwischen zwei
Zeitabschnitten beziehungsweise Bursts von jeweiligen Diensten vorgesehen wird.
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Wie
bereits erwähnt,
können
die jeweiligen Dienste, sowie die Umschalteinformation gemäß dem DVB-Standard
von der Rundfunksendevorrichtung abgestrahlt werden. Insbesondere
werden dabei die jeweiligen Dienste gemäß dem DVB-H-Standard abgestrahlt
beziehungsweise übertragen
und wird die Umschalteinformation ebenso gemäß dem DVB-H-Standard oder gemäß dem DVB-T-Standard übertragen.
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Die
in den Datensätzen
der Umschalteinformation vorgesehenen spezifischen physikalischen Parameter
zum Empfang eines jeweiligen Dienstes, können vorteilhafterweise Zugangsparameter
enthalten, die eine Zeitinformation aufweisen, welche angibt, wann
in welchen Zeitabschnitten ein jeweiliger Dienst abgestrahlt wird.
Werden die Dienste im Rahmen eines Transportstroms abgestrahlt,
so dienen die Zugangsparameter dazu, eine Filterung des Transportstroms
zu ermöglichen,
um einen gewünschten
Dienst empfangen zu können.
Wird beispielsweise gemäß dem DVB-Standard
der Transportstrom in Form eines MPEG2-Transportstroms erzeugt, so dienen die
Zugangsparameter dazu, aus dem Transportstrom, der einen Multiplex
aus verschiedenen Diensten darstellt, den oder die eigentlichen
gewünschten
Dienste (DVB-H-Dienste) herauszufinden (also unter Anderem die PID
eines Dienstes im MPEG2-Transportstrom).
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Neben
der Möglichkeit,
Dienste insbesondere zeitabschnittsweise auf einer Frequenz zu übertragen,
ist es auch denkbar, dass die Rundfunksendevorrichtung weitere Dienste,
insbesondere auch zeitabschnittsweise auf zumindest einer weiteren
Frequenz abstrahlt. Für
diesen Fall ist es wichtig, dass die spezifischen physikalischen
Parameter eine Übertragungsfrequenz,
auf der ein jeweiliger Dienst abgestrahlt wird, ein Modulationsschema,
einen Modus, eine Kodierrate und/oder ein Schutzintervall der Rundfunksignale,
mit denen ein jeweiliger Dienst von der Rundfunksendevorrichtung
abgestrahlt wird, umfassen.
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Wie
bereits erwähnt,
wird ein Kommunikationsendgerät,
insbesondere ein mobiles Kommunikationsendgerät zur Verminderung des Stromverbrauchs
auf den Empfang eines Dienstes, beispielsweise des ersten Dienstes
in den ersten Zeitabschnitten auf der ersten Frequenz eingestellt,
während
zwischen diesen ersten Zeitabschnitten eine Empfangseinrichtung
des Kommunikationsendgeräts
deaktiviert wird. Vorteilhafterweise wird dann zum Wechseln des
Dienstes der Empfang des gerade empfangenen Dienstes, beispielsweise
des ersten Dienstes unterbrochen, um auf den Umschaltekanal beziehungsweise
auf den Empfang der Umschalteinformation umzustellen. Dieses Umschalten
auf den Umschaltekanal kann beispielsweise durch Drücken einer
dafür vorgesehene
Taste, wie einer Programmwahltaste oder Dienstwahltaste an dem Kommunikationsendgerät erfolgen.
Ist das Kommunikationsendgerät
auf den Empfang der Umschalteinformation eingestellt, so wird es
die jeweiligen Datensätze
zu den einzelnen Diensten in der Umschalteinformation empfangen
und verarbeiten. Auf einer Ausgabeeinrichtung, wie beispielsweise
einer Anzeige des Kommunikationsendgeräts, kann dann die Information
zur Beschreibung und/oder die komprimierte Information von einem
oder mehreren Diensten ausgegeben werden. Beispielsweise kann auf
der Ausgabeeinrichtung beziehungsweise Anzeigeeinrichtung ein Bild
(ein Auszug aus dem aktuellen Inhalt) eines Dienstes, insbesondere
in der Form eines Fernsehprogramms angezeigt werden, wobei neben
dem Bild eine Beschreibung des Dienstes, beispielsweise der Fernsehanstalt
oder die aktuell bereit gestellte Sendung vorgesehen wird. Wiederum
beispielsweise durch Drücken
einer entsprechenden Programmwahltaste an dem Kommunikationsendgerät kann dann
einer der verfügbaren
Dienste, dessen Information zur Beschreibung beziehungsweise dessen komprimierte
Information ausgegeben worden ist, ausgewählt werden, und kann dann die
Empfangseinrichtung des Kommunikationsendgeräts mittels der spezifischen
physikalischen Parameter aus dem Datensatz der Umschalteinformation
für den
ausgewählten
Dienst auf den Empfang des ausgewählten Dienstes eingestellt
werden. Somit wird ein einfaches und benutzerfreundliches Umschalten
zwischen zwei abgestrahlten Rundfunkdiensten ermöglicht.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Rundfunksendevorrichtung
geschaffen, die insbesondere zum Durchführen eines oben dargestellten
Verfahrens beziehungsweise einer Ausgestaltung hiervon geeignet
ist. Die Rundfunksendevorrichtung umfasst dabei eine Bereitstellungseinrichtung
zum Bereitstellen eines ersten Dienstes mit ersten Inhalten sowie
zum Bereitstellen zumindest eines zweiten Dienstes mit zweiten Inhalten. Ferner
hat die Rundfunksendevorrichtung eine Erzeugungseinrichtung zum
Erzeugen einer Umschalteinformation, die für jeden der Dienste einen Datensatz
enthält,
der eine Information zur Beschreibung des jeweiligen Dienstes, sowie
spezifische physikalische Parameter zum Empfang des jeweiligen Dienstes
umfasst. Außerdem
hat die Rundfunksendevorrichtung eine Übertragungseinrichtung zum
Abstrahlen des ersten Dienstes in ersten Zeitabschnitten und des
zweiten Dienstes in zweiten Zeitabschnitten auf einer ersten Frequenz,
zum Abstrahlen der Umschalteinformation parallel zum Abstrahlen
des ersten und/oder zweiten Dienstes und zum Abstrahlen einer Zugangsinformation
auf der ersten Frequenz, wobei die Zugangsinformation die Parameter
zum Empfang der Umschalteinformation enthält. Es sei angemerkt, dass
vorteilhafte Ausgestaltungen des oben dargestellten Verfahrens,
soweit im Übrigen
auf die Rundfunksendevorrichtung übertragbar, auch als vorteilhafte
Ausgestaltungen der Rundfunksendevorrichtung anzusehen sind.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Kommunikationsendgerät geschaffen, das
insbesondere zum Durchführen
des oben beschriebenen Verfahrens beziehungsweise von Ausgestaltungen
hiervon geeignet ist. Dabei hat das Kommunikationsendgerät eine Empfangseinrichtung zum
Empfangen von von einer Rundfunksendevorrichtung abgestrahlten Rundfunksignalen
auf einer ersten Frequenz, die einen oder mehrere Dienste, welche
in jeweiligen Zeitabschnitten abgestrahlt werden, eine Umschalteinformation,
die parallel zum Abstrahlen des Dienstes abgestrahlt wird, sowie
eine Zugangsinformation, die Parame ter zum Empfang der Umschaltinformation
enthält,
umfassen. Außerdem
hat das Kommunikationsendgerät
eine Steuereinrichtung zum Einstellen der Empfangseinrichtung auf
den Empfang eines ersten Dienstes in ersten Zeitabschnitten, und
dann zum Unterbrechen des Empfangs des ersten Dienstes und zum Einstellen des
Empfangs der Umschalteinformation, um einen Überblick über die von der Rundfunksendevorrichtung
abgestrahlten Dienste zu erhalten.
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Das
Kommunikationsendgerät
kann insbesondere als ein mobiles Kommunikationsendgerät ausgebildet
sein, und hierbei in der Form eines Mobilfunkgeräts, eines Mobiltelefons oder
eines tragbaren Computers (wie eines Organizers, PDA, usw.). Es
ist jedoch auch die Ausbildung des Kommunikationsendgeräts in der
Form einer Uhr mit Funkmodul denkbar. Des Weiteren sei auch hier
angemerkt, dass vorteilhafte Ausgestaltungen des oben beschriebenen
Verfahrens, soweit im Übrigen
auf das Kommunikationsendgerät übertragbar,
auch als vorteilhafte Ausgestaltungen des Kommunikationsendgeräts anzusehen
sind.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf
die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Telekommunikationsanordnung zum Durchführen eines Verfahrens zum Übertragen von
Rundfunkdaten beziehungsweise zum einfachen und bequemen Umschalten
zwischen zwei verschiedenen abgestrahlten Diensten;
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2 ein
Zeitschema zur Veranschaulichung der zeitabschnittsweisen beziehungsweise burstweisen Übertragung
von Dienstdaten jeweiliger Dienste gemäß dem DVB-H-Standard;
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3 eine
beispielhafte schematische Darstellung einer Einrichtung zum Erzeugen
einer Umschalteinformation für
eine Mehrzahl von Diensten;
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4 einen
beispielhaften Datensatz für
einen Dienst in der Umschalteinformation;
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5 ein
schematisches Zustands-Übergangsdiagramm
vom Empfangen eines Dienstes über
den Empfang des Umschaltekanals und wieder zurück zum Empfang eines Dienstes;
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6 ein
Zeitschema zur Veranschaulichung des Umschaltens vom zeitabschnittsweisen Empfangen
eines Dienstes gemäß dem DVB-H-Standard
zum permanenten Empfang des Umschaltekanals gemäß dem DVB-T-Standard bei hierarchischer
Modulation.
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Es
sei zunächst
auf 1 verwiesen, in der eine Telekommunikationsanordnung
beziehungsweise Kommunikationsanordnung zum Übertragen von Daten gezeigt
ist. In der Figur links oben ist dabei eine Basisstation BS1 gezeigt,
die als ein Teil eines Mobilfunknetzes MFN in der Lage ist, Daten
(über eine
bidirektionale) Mobilfunkverbindung beziehungsweise über einen
Mobilfunkkanal MFK mit einem Mobiltelefon MFG auszutauschen. Genauer
gesagt, werden die von der Basisstation BS1 abgestrahlten Daten
von einer Antenne ANT des Mobiltelefons MEG empfangen und einem
Mobilfunkmodul FM1 zugeleitet. Entsprechend werden Daten, wie Sprachdaten
oder Steuerdaten, vom Mobilfunkmodul FM1 erzeugt und über die
Antenne ANT zu einer beziehungsweise der Basisstation BS1 gesendet.
Dabei kann das Mobilfunknetz MFN (einschließlich der Basisstation BS1)
sowie das Mobilfunkmodul FM1 des Mobiltelefons gemäß dem GSM-
oder UMTS-Standard arbeiten.
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Neben
der Möglichkeit,
eine dedizierte Verbindung beziehungsweise eine 1-zu-1-Verbindung mit
einer Mobilfunkbasisstation (BS1) zur Kommunikation aufzubauen,
hat das Mobiltelefon MEG ferner die Möglichkeit (an mehrere beliebige
Kommunikationsteilnehmer abgestrahlte), allgemeine Rundfunkdaten
als Nutzdaten zu empfangen. Derartige Rundfunkdaten übermittelt
durch entsprechende Rundfunksignale können beispielsweise digitale
Fernsehsignale, Audiosignale oder sonstige Daten sein, die beispielsweise
gemäß dem DVB-Standard,
insbesondere dem DVB-H-Standard,
von einer oder mehreren Rundfunkstationen abgestrahlt werden.
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Wie
es in 1 zu sehen ist, umfasst die dort gezeigte Telekommunikationsanordnung
eine erste Rundfunkstation RFS1, welche in der Lage ist, Rundfunksignale über eine
(unidirektionale) Rundfunkverbindung RFB1 abzustrahlen. Die Rundfunkstation
RFS1 strahlt dabei Rundfunksignale auf einer ersten Frequenz FK1
ab. Es ist jedoch auch möglich, dass
die Rundfunkstation RFS1 auch Rundfunksignale mit Dienstdaten auf
einer oder mehreren weiteren Frequenzen abstrahlt, was in der Figur
aus Gründen
der übersichtlichen
Darstellung jedoch weggelassen worden ist.
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Bei
der Erläuterung
sei nun auf die Rundfunkstation RFS1 verwiesen, deren Funktionsweise schematisch
und kurz erläutert
werden soll. In der Rundfunkstation RFS1 werden dabei verschiedene Dienste
(hier Fernsehprogramme) S1, S2 und SX (stellvertretend für beliebige
weitere Dienste) von einer Bereitstellungskomponente beziehungsweise Dienstbereitstellungseinrichtung
DBE1 bereitgestellt. Außerdem
wird eine Umschalteinformation UI von einer Umschalteinformationserzeugungseinrichtung ZCE
bereitgestellt. Für
eine detailliertere Darstellung des Aufbaus der Umschalteinformationserzeugungseinrichtung
sei auf 3 verwiesen. Die Dienste beziehungsweise
Fernsehprogramme S1, S2, SX liegen dabei als gemäß dem H.264-Standard codierte Daten
für Videoinhalte
und als gemäß dem HE-AACplus
v2 codierte Daten für
Audioinhalte vor, welche gemäß dem Real-Time-Transport-Protokoll (RTP)
beziehungsweise dem User Datagram-Protokoll verpackt in IP-Datenpaketen beziehungsweise einem
jeweiligen IP-Datenstrom vorgesehen sind. Bei der Verarbeitung werden
dabei die Fernsehprogramme S1, S2, SX bzw. die zugeordneten Datenströme (zur
Rundfunkübertragung
gemäß dem DVB-H-Standard)
einem so genannten DVB-H-IP-Encapsulator zugeführt, der aus den jeweiligen
IP-Datenströmen
der Fernsehprogramme einen ersten Transportstrom TEC1 erzeugt. Im
Beispiel von 1 führt diese Aufgabe der erste DVB-H-IP-Encapsulator
EC1 durch. Die Zusammenführung
des Transportstroms TEC1 mit dem weiteren Transportstrom umfassend
die Umschalteinformation UI übernimmt
ein erster Multiplexer MUX1, der die ihm zugeführten Datenströme mit den
jeweiligen Diensten beziehungsweise Fernsehprogrammen als Nutzdaten
oder Dienstdaten zu einem Gesamt-Transportstrom
TS1 zusammensetzt. Der Gesamt-Transportstrom TS1 wird dann nach
Modulation durch einen Modulator MODI über eine Antenne ANT1 der Rundfunkstation
RFS1 über
die Rundfunkverbindung RFB1 abgestrahlt beziehungsweise übertragen.
Als eine Besonderheit soll die Abstrahlung der Rundfunkdaten mittels
eines Übertragungsverfahrens,
basierend auf hierarchischer Modulation erfolgen, was durch die
hierarchischen Übertragungsmodi
bei DVB-T beziehungsweise DVB-H möglich wird. Die hierarchische
Modulation erlaubt die parallele Übertragung von zwei Datenströmen, einem
mit niedriger Priorität
und einem weiteren mit hoher Priorität. Im vorliegenden Beispiel
wird davon ausgegangen, dass die Umschalteinformation UI durchgehend
gemäß dem DVB-T-Standard
auf dem Datenstrom mit niedriger Priorität (Low Priority Stream) übertragen
wird, während
auf dem Datenstrom mit hoher Priorität (High Priority Stream) die Dienste
beziehungsweise Fernsehprogramme S1, S2, SX gemäß dem DVB-H-Standard übertragen werden,
wobei hierbei jeder Dienst für
sich mit dem bereits angesprochenen Time-Slicing in Zeitabschnitten beziehungsweise
Bursts übertragen
wird. Dadurch ist es, wie es bezüglich 5 noch
näher dargestellt
werden wird, für
ein Empfangen des Kommunikationsendgeräts sehr einfach möglich, auf
den Umschaltekanal beziehungsweise den Empfang der Umschalteinformation
umzuschalten, da ausgehend vom Ende des Empfangs eines Bursts eines
bisher empfangenen Dienstes ohne zusätzlichen Aufwand für die Empfangseinrichtung
des Kommunikationsendgeräts
(bezüglich
der Einstellung einer neuen Frequenz, usw.) beziehungsweise ohne
aufwändige Synchronisation
umgeschaltet werden kann.
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Nochmal
kurz ausgeführt,
die Abstrahlung der jeweiligen Dienste auf den Datenstrom mit hoher Priorität erfolgt
derart, dass die Datenpakete eines Dienstes beziehungsweise Fernsehprogramms
in bestimmten jeweiligen Zeitabschnitten gesendet werden, während die
Daten der weiteren Fernsehprogramme in weiteren Zeitabschnitten
gesendet werden. Ein empfangendes Endgerät, wie das Mobiltelefon MEG,
das beispielsweise nur das Fernsehprogramm S1 empfangen möchte, muss
somit nicht kontinuierlich Daten empfangen und verarbeiten, sondern
lediglich die Rundfunksignale beziehungsweise Rundfunkdaten, die
in den dem ersten Fernsehprogramm zugeordneten Zeitabschnitten abgestrahlt werden.
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Wie
zu Beginn sei hier nochmals auf 2 verwiesen,
in der eine schematische Zeitstruktur dargestellt ist, in der gemäß dem DVB-H-Standard
Daten bestimmter Dienste in Bursts abgestrahlt werden. Die Höhe eines
dargestellten Rechtecks (Bursts) ist dabei ein Maß für die Datenrate
und die Breite für
die zeitliche Dauer. Beispielsweise kann durch das Zeitschema von 2 das
Abstrahlen der Dienste beziehungsweise Fernsehprogramme der Rundfunkstation
RFS1 beschrieben werden. Hierbei können die Bursts 1 und 1' Dienstdaten
beziehungsweise Inhalte des Fernsehprogramms S1 enthalten, können die Bursts 2, 2' Dienstdaten
des Fernsehprogramms S2 enthalten, können die Bursts 3 und 3' Dienstdaten des
Fernsehprogramms S3 enthalten, usw. Das bedeutet, die Bursts einzelner
Dienste kehren regelmäßig wieder,
wobei in den Sendepausen eines Dienstes Bursts anderer Dienste abgestrahlt
beziehungsweise gesendet werden.
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Es
sei nun auf 3 verwiesen, in der eine beispielhafte
schematische Darstellung des Aufbaus der Umschalteinformationserzeugungseinrichtung ZCE
gezeigt ist. Zunächst
ist für
jeden von der Rundfunksendevorrichtung RFS1 abzustrahlenden Dienst ein
jeweiliger Extraktionsblock beziehungsweise eine Verarbeitungseinrichtung
vorgesehen. Zur übersichtlicheren
Darstellung wurden in 3 beispielhaft und stellvertretend
für weitere
Dienste die Verarbeitungseinrichtungen VAB1 beziehungsweise VAB2
für die Dienste
S1 und S2 bezeichnet. Diese Verarbeitungseinrichtungen VAB1 und
VAB2 extrahieren von den Datenströmen S1D beziehungsweise S2D
der jeweiligen Dienste S1 beziehungsweise S2 bestimmte Inhalte.
Diese Auszüge
(zum Erzeugen der in 4 noch ausführlicher erwähnten komprimierten
Information) können
dabei derart aussehen, dass aus einem Videostrom eines jeweiligen
Fernsehprogramms, das heißt
einer Folge von Bildern, pro Sekunde nur ein Standbild mit geringerer
Auflösung
als dem des Originalbildes erstellt wird. In dem Fall, dass es sich
bei einem von der Rundfunksendevorrichtung abgestrahlten Dienst
um einen Dienst handelt, der lediglich Audioinhalt aufweist, kann
für einen
Auszug nur der Titel und Interpret bei einem Audiostrom in Form
eines Musikstücks
und/oder ein dem Original Audiostrom entsprechender in der Datenrate
extrem reduzierter Audiostrom erzeugt werden.
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Für die Erstellung
der Auszüge
aus den jeweiligen Datenströmen
S1D beziehungsweise S2D können
die Verarbeitungseinrichtungen VAB1 beziehungsweise VAB2 zwei Nebenbedingungen
haben. Neue Informationen beziehungsweise neue Auszüge von Diensten
(wie beispielsweise Standbilder von einem Videostrom oder Fernsehprogramm)
müssen entsprechend
den Vorgaben aus [1] und [2] erzeugt werden (beispielsweise ein
Standbild pro Sekunde) und die Datenrate jedes einzelnen Auszugs,
der auch als „related
auxiliary service" bezeichnet
wird, darf eine bestimmte Größe nicht überschreiten,
die durch das Übertragungsmedium
der Umschalteinformation vorgegeben ist.
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Den
jeweiligen Verarbeitungseinrichtungen VAB1 und VAB2 werden neben
den Inhalten bzw. Datenströmen
S1D und S2D der ersten und der zweiten Fernsehprogramme S1 und S2
ferner jeweilige Informationen BP1 und BP2 zur Beschreibung und
zum Auffinden der jeweiligen Dienste S1 und S2 zugeführt. Als
Information zur Beschreibung des Dienstes kann beispielsweise bei
einem Dienst in der Form eines Fernsehprogramms der Fernsehsender
und die aktuell ausgestrahlte Sendung verwendet werden. Als Information
zum Auffinden eines Dienstes können
jeweilige physikalische Parameter der Dienste, wie die Frequenz,
auf der ein Dienst übertragen
wird, eine Kodierrate beziehungsweise Modulationsart, mit der ein
Dienst übertragen
wird oder auch eine Zeitinformation, wann ein nächster Burst des jeweiligen Dienstes
auftritt, dienen. Aus den jeweiligen zugeführten Daten erstellt eine jeweilige
Verarbeitungseinrichtung VAB1 beziehungsweise VAB2 dann einen jeweiligen
Datensatz UDS für
die Umschalteinformation, wie es in 4 gezeigt
ist. Ein derartiger Datensatz UDS besteht dabei aus einer Information
DBS zur Beschreibung des jeweiligen Diens tes (Sender, Sendung, eventuell
Titel oder Interpret (bei einem Musikstück), usw.). Ferner umfasst
der Datensatz UDS eine Information DPP zum Auffinden des jeweiligen
Dienstes in Form von spezifischen Parametern, wie Frequenz, Kodierrate,
Modulationsart, Zeitinformation, usw. Schließlich umfasst der Datensatz
noch eine komprimierte Information DKI, die einen Auszug aus dem
Inhalt des jeweiligen Dienstes bzw. Programms darstellt. Im Falle
des Dienstes in Form eines Fernsehprogramms kann dies beispielsweise
ein Standbild BI sein, das überdies
in einer geringeren Auflösung
als im Original in die komprimierte Information DKI eingefügt wird.
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Es
sei nun wieder auf 3 verwiesen, in der gezeigt
ist, dass aus den Verarbeitungseinrichtungen VAB1 beziehungsweise
VAB2 für
die jeweiligen Dienste Datensätze
UDS1 beziehungsweise UDS2 entsprechend dem Aufbau von 4 ausgegeben
werden und einem Multiplexer UM zur Zusammensetzung der Umschalteinformation
UI zugeführt werden.
Dieser Multiplexer UM setzt dann die einzelnen Datensätze der
jeweiligen Dienste zusammen und erzeugt einen Datenstrom UI umfassend
alle diese einzelnen Datensätze
der jeweiligen Dienste. Das Erzeugen der jeweiligen Datensätze bzw.
das Zusammensetzen zu einer Umschalteinformation erfolgt dabei in
wiederholter Weise, so dass beispielsweise die komprimierte Information
DKI immer möglichst
aktuelle Inhalte der Dienste bzw. Programme wiedergibt. Wie es in 1 gezeigt
ist, wird dieser Datenstrom der Umschalteinformation UI von der Umschalteinformationserzeugungseinrichtung
ZCE ausgegeben, um dem Multiplexer MUX1 zugeführt zu werden.
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Schließlich wird
nun auf 5 verwiesen, in der ein Zustandsdiagramm
für die
einzelnen Empfangszustände
eines Rundfunksignale empfangenden Mobiltelefons MFG gezeigt ist.
Mit Bezug auf 1 soll zunächst davon ausgegangen werden, dass
das Mobiltelefon MEG sich in einem Zustand DE befindet, in dem es
auf den Empfang eines Dienstes, wie beispielsweise des ersten Fernsehprogramms
S1 eingestellt ist (vergleiche den in 5 gezeigten
Zustand links „Dienst
empfangen" DE).
In diesem Zustand werden von dem Mobiltelefon MEG über die
Antenne ANT durch das Rundfunkempfangsmodul FM2 während der
jeweiligen Zeitabschnitte für
den Dienst S1 Dienstdaten empfangen. Da die Daten des Fernsehprogramms
beziehungsweise Dienstes S1 burstweise übertragen werden, werden sie
zunächst
in einer Speichereinrichtung SPE gespeichert und dann sukzessiv
einer Bildaufbereitungseinrichtung BAE zugeführt, die den empfangenen Videostrom
zur Darstellung auf einer Anzeige DSP vorbereitet. Wie es momentan
zu sehen ist, wird mittels des Dienstes S1 gerade eine Musiksendung übertragen,
wobei in der Anzeige DSP der Kopf RFP eines Sängers angezeigt wird.
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Möchte nun
der Benutzer des Mobiltelefons MEG einen anderen Dienst beziehungsweise
ein anderes Fernsehprogramm, wie beispielsweise das Fernsehprogramm
S2 empfangen, so wird er eine der oberen oder unteren Programmwahltasten
PWT der Tastatur TAS betätigen.
Durch Drücken
einer Programmwahltaste geht das Mobiltelefon MEG in einen anderen
Empfangsmodus UIE über
(der Übergang soll
gekennzeichnet sein durch den oberen Pfeil in 5),
in dem er den Empfang des Dienstes S1 unterbricht und entsprechend
der Erläuterung
von 1 auf die parallel abgestrahlte Umschalteinformation
umschaltet. Dies ist in 6 veranschaulicht, in der ein
Zeitdiagramm gezeigt ist, in dem basierend auf hierarchischer Modulation
zwei Datenströme,
einer mit niedriger Priorität
NP und einer mit hoher Priorität
HP, übertragen
werden. Genauer gesagt wird beim Umschalten (dargestellt durch den
Pfeil "UMSCHALTEN") vom Empfang des
Datenstroms HP mit hoher Priorität,
in dem Dienste, wie der Dienst S1 gemäß dem DVB-H-Standard abgestrahlt
wird, auf den Empfang des Datenstroms NP mit niedriger Priorität umgestellt,
in dem die Umschalteinformation abgestrahlt wird. Da die Umschalteinformation
hier gemäß dem DVB-T-Standard übertragen
wird, schaltet das Mobiltelefon MEG beziehungsweise dessen Empfangsmodul
FM2 von einem zeitabschnittsweisen Empfang auf einen permanenten
Empfang.
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Mit
der Zeit werden dann die jeweiligen Datensätze UDS (bzw. UDS1, UDS2, ...)
im Rahmen der Umschalteinformation UI empfangen und dann vorteilhafterweise
in Form eines Umschalte-Menüs beziehungsweise
Zapping-Menüs
auf der Anzeige DSP des Mobiltelefons MEG dargestellt. Beispielsweise wird
auf der Anzeige DSP ein Bild einer komprimierten Information eines
Dienstes dargestellt, wobei unter dem Bild der dem Dienst zugrunde
liegende Sender beziehungsweise die gerade ausgestrahlte Sendung
angegeben ist. Durch Drücken
der oberen oder unteren Programmwahltaste PWT, kann ein Benutzer dann
weiterschalten, um sich die komprimierte Information beziehungsweise
Beschreibung eines Dienstes auf die Anzeige DSP des Mobiltelefons
MEG zu holen. Das bedeutet, durch Drücken einer der Programmwahltasten
PWT in dem Umschaltmodus (auf der rechten Seite von 5),
bewegt sich das Mobiltelefon weiterhin im Umschaltmodus.
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Hat
ein Benutzer des Mobiltelefons MEG nun einen Dienst gefunden, den
er ansehen möchte,
so wählt
er den Dienst durch Drücken
der mittleren Programmwahltaste PWT aus. In diesem Fall werden dann
die spezifischen Parameter des Dienstes von dem Empfangsmodul FM2
verwendet, um eine Einstellung auf den Empfang des ausgewählten Dienstes
durchzuführen.
Ist die Frequenz des neuen Dienstes gefunden beziehungsweise wurde
der nächste
Burst des neuen Dienstes empfangen, so können die Inhalte des neuen
Dienstes wieder durch die entsprechenden Ausgabeeinrichtungen des
Mobiltelefons MEG, wie beispielsweise durch die Anzeigeeinrichtung
DSP ausgegeben werden. Das bedeutet, durch Drücken der mittleren Programmwahltaste wechselt
das Mobiltelefon MEG wieder in den Modus zum Empfangen eines Dienstes,
gekennzeichnet durch den unteren Pfeil in 5 vom Modus „Umschalteinformation
empfangen" zum Modus „Dienst empfangen" (vgl. 6,
den Pfeil "Umschalten
II").
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Wie
es in 1 zu sehen ist, ist die Tastatur TAS mit einer
Steuereinrichtung STE verbunden, die schließlich dazu dient, das Funkmodul
FM2 auf den Empfang eines bestimmten Dienstes (im Beispiel zunächst des
ersten Dienstes S1 in ersten Zeitabschnitten) einzustellen, und
dann beim Umschalten auf den Umschaltekanal den Empfang des ersten
Dienstes zu unterbrechen und auf den Empfang der Umschalteinformation,
um einen Überblick über die
von der Rundfunksendevorrichtung RFS1 abgestrahlten Dienste zu erhalten.
Nach Auswahl eines gewünschten
Dienstes über
eine Programmwahltaste der Tastatur TAS wird dann das Funkmodul
FM2 von der Steuereinrichtung STE auf den Empfang des ausgewählten Dienstes
eingestellt (im Beispiel von 6, wird
dann auf den Empfang des Dienstes S2 eingestellt).
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Es
sei noch bemerkt, dass neben der Anzeige nur einer komprimierten
Information beziehungsweise eines Bildes auf der Anzeige DSP im
Umschaltemodus UIE insbesondere bei größeren Anzeigen es möglich ist,
mehrere komprimierte Informationen beziehungsweise Bilder mehrerer
Dienste gleichzeitig anzeigen zu lassen. Dies hilft einem Benutzer, sich
einen noch schnelleren und besseren Überblick über zur Verfügung stehende
Dienste zu verschaffen.
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Ferner
ist es denkbar, dass für
jede Frequenz, auf der eine Rundfunksendevorrichtung Dienste abstrahlt,
eine eigene Umschalteinformation erzeugt und abgestrahlt wird, die
Datensätze
mit den auf der jeweiligen Frequenz abgestrahlten Diensten enthält. Es ist
jedoch auch möglich,
dass eine Sendevorrichtung auf mehreren Sendefrequenzen Dienste abstrahlt,
wobei eine Umschalteinformation auf jeder der Sendefrequenzen abgestrahlt
wird, die für
jede Sendefrequenz gleich ist und Datensätze mit den Diensten auf allen
Frequenzen bereit hält.
- [1] TM 3095 Rev. 1: "IPDC in DVB-H: Technical Requirements", DVB ad-hoc group
DVB-CBMS, V1.0.0 Rev. 1, 2004
- [2] TM 3132r1: "Call
for Technologies",
CBMS 1056v0.1, 2004