DE102005055756A1 - Vorrichtung zur Klimatisierung - Google Patents
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Klimatisierung eines Fahrgastraumes (2) eines Kraftfahrzeugs umfasst einen Kühlkreislauf (8) mit einem Kältemittel (9), bei dem es sich insbesondere um CO¶2¶ handelt. Um sicherzustellen, dass Lecks des Kühlkreislaufs (8) bemerkt werden, ist das Kältemittel (9) mit einem Odormittel versetzt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Klimatisierung eines geschlossenen Aufenthaltsraums mit einem Kühlkreislauf, in dem sich ein im gasförmigen Zustand für Menschen schädliches Kältemittel befindet.
- Derartige Vorrichtungen sind allgemein bekannt und werden in Klimaanlagen zur Kühlung der dem Aufenthaltsraum zuzuführenden Luft verwendet. Klimaanlagen sind zur Kühlung von Räumen in Gebäuden und verschiedenen Verkehrsmitteln weit verbreitet. Insbesondere moderne Kraftfahrzeuge sind in der Regel mit Klimaanlagen ausgestattet. Im Kühlkreislauf wird das Kältemittel von einem Kompressor komprimiert und in einem Kondensor kondensiert, um anschließend in einem Verdampfer erneut verdampft zu werden. Der Verdampfer ist als Wärmetauscher zwischen dem Kältemittel und der dem Aufenthaltsraum zuzuführenden Luft ausgebildet und kühlt die Luft typischerweise auf Temperaturen im Bereich von 3 bis 5 Grad ab.
- Da in modernen Kraftfahrzeugen bisher eine leistungsfähige, beispielsweise eine Spannung im Bereich von 42 Volt liefernde Spannungsversorgung fehlt, ist ein elektrischer Betrieb des Kompressors nicht möglich. Der Kompressor wird daher mit Hilfe von Keilrippenriemen unmittelbar vom Antriebsmotor angetrieben.
- Im Gehäuse des Kompressors ist daher eine Wellendurchführung vorzusehen. Außerdem müssen schwingungsfähige Schläuche zwischen dem Kompressor und den übrigen Komponenten des Kühlkreislaufs angeordnet werden. Durch geringe Leckagen an der Wellendurchführung und an den schwingungsfähigen Schläuchen kann Kältemittel entweichen. Das Kältemittel muss daher im Rahmen der Inspektion mehrfach ergänzt werden. Während der Betriebsdauer eines Autos entweichen so mehrere Kilogramm Kältemittel in die Umwelt.
- Das früher in Klimaanlagen verwendete Kältemittel R12 trägt zur Zerstörung der Ozonschicht bei, weshalb das Kältemittel R12 durch das ozonneutrale Kältemittel R134a ersetzt wurde. Leider ist das Kältemittel R134a ein so genanntes Treibhausgas, das die Wärmeabstrahlung der Erde in den Weltraum verringert. Zur Vermeidung des Treibhauseffekts wurde daher beschlossen, in Zukunft ausschließlich Kältemittel zu verwenden, die nur eine geringe oder keine Treibhauswirkung haben.
- Kältemittel auf der Basis von Propan oder Butan besitzen eine geringe Treibhauswirkung und haben sich in Haushaltskühlschränken bewährt. Aufgrund der Brand- und Explosionsgefahr im Leckagefall können diese Kältemittel jedoch nicht in Kraftfahrzeugen verwendet werden.
- Somit ist CO2 das einzige zukünftig mögliche Kältemittel. Dabei ist es grundsätzlich möglich, dass CO2 in den Passagierraum des Kraftfahrzeugs gelangt. Beispielsweise kann CO2 durch ein Leck im Wärmetauscher in die für den Passagierraum vorgesehene Luft eintreten. Bei Konzentrationen von CO2 zwischen 1 und 4 Prozent wird der Fahrer das austretende CO2 nicht bemerken, aber dennoch stark ermüden oder sogar bewusstlos werden. Es besteht daher ein Bedarf nach einer Vorrichtung zur Klimatisierung eines geschlossenen Aufenthaltsraumes, die verhindert, dass die Konzentration an CO2 im Fahrgastraum über das zulässige Maß hinaus ansteigt.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der sich die Konzentration an CO2 im Fahrgastraum niedrig halten lässt.
- Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen angegeben.
- Bei der Vorrichtung zur Klimatisierung ist das Kältemittel mit einem im Vergleich zum Kältemittel leicht erfassbaren und im Temperaturbereich des Aufenthaltsraums gasförmigen Markierstoffs versetzt. Mit Hilfe des Markierstoffs kann das Kältemittel entweder sensorisch von einem sich im Aufenthaltsraum befindenden Menschen wahrgenommen oder zumindest mit Hilfe von auf den Markierstoff empfindlichen Gassensoren wahrgenommen werden. Dies ist selbst dann der Fall, wenn das gasförmige Kältemittel selbst farb- und geruchlos ist.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird als Markierstoff ein zur Geruchsmarkierung von Erdgas oder Inertgas verwendetes Odormittel verwendet. In der Regel können selbst geringste Konzentrationen dieser Odormittels über den Geruchssinn wahrgenommen werden.
- Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann eine im Temperaturbereich des Aufenthaltsraums nebelbildende Substanz verwendet werden. Damit werden auch Personen ohne Geruchssinn auf die Anwesenheit eines schädlichen Gases hingewiesen.
- Schließlich kann für den Markierstoff auch ein im Temperaturbereich des Aufenthaltsraums gasförmiger Stoff verwendet werden, der im Vergleich zu CO2 kostengünstiger mit Hilfe von Gassensoren nachgewiesen werden kann. Dies bietet den Vorteil, dass weder eine Sichtbehinderung durch vom Markierstoff gebildeten Nebel eintritt noch die Wahrnehmung des Markierstoffs vom Geruchssinn einer sich im Aufenthaltsraum befindenden Person abhängt.
- Um zu verhindern, dass eine sich im Aufenthaltsraum befindende Person in Panik gerät, kann eine Steuerung vorgesehen sein, die in Abhängigkeit von einem durch den Gassensor gelieferten Messsignals Maßnahmen zur Belüftung der Aufenthaltsraums einleitet.
- Diese Maßnahmen können ein passives Belüften, beispielsweise durch das motorbetriebene Öffnen von Fenstern, oder aktiven Lüftungsmaßnahmen umfassen, wie zum Beispiel das Absaugen der im Aufenthaltsraum befindlichen Gase unter gleichzeitiger Zufuhr von Frischluft.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung im Einzelnen erläutert werden. Es zeigen:
-
1 den Aufbau einer Klimaanlage für ein Fahrzeug; und -
2 den Aufbau einer weiteren Klimaanlage für ein Fahrzeug. -
1 zeigt eine Klimaanlage1 , die der Klimatisierung eines Fahrgastraumes2 eines Kraftfahrzeugs dient. Das Kraftfahrzeug ist von einem Antriebsmotor3 angetrieben, der über eine Abtriebswelle4 und einen Keilrippenriemen5 eine Antriebswelle6 eines Kompressors7 antreibt. Der Kompressor7 komprimiert ein in einem Kühlkreislauf8 umlaufendes Kältemittel9 . Das vom Kompressor7 komprimierte Kältemittel9 wird einem Kondensor10 zugeführt und dort verflüssigt. Das verflüssigte Kältemittel9 gelangt anschließend zu einem Verdampfer11 , wo das Kältemittel9 unter Aufnahme von Wärme verdampft. Anschließend wird das gasförmige Kältemittel erneut dem Kompressor7 zugeführt. - Der Verdampfer
11 ist als Wärmetauscher ausgebildet und zusätzlich an ein Lüftungssystem12 angeschlossen, durch das Luft mit Hilfe eines Gebläses13 dem Fahrgastraum2 zugeführt wird. Das Lüftungssystem12 umfasst ferner Lüftungsklappen14 , über die wahlweise Frischluft oder Raumluft dem Lüftungssystem12 zugeführt werden kann. - Bei dem Kältemittel
9 handelt es sich um CO2, das zu einer Bewusstseinstrübung oder zur Ohnmacht des Fahrers führen kann, wenn es in Konzentrationen oberhalb von 1 Prozent vorliegt. Deshalb ist das Kältemittel9 mit einem Markierstoff versehen, der in etwa den gleichen Siedepunkt wie das Kältemittel9 aufweist und der im Temperaturbereich des Fahrgastraumes2 ebenfalls in gasförmiger Form vorliegt. Als Markierstoff für das Kältemittel9 kommen beispielsweise Odormittel für Erdgase oder Inertgase in Frage. Für Erdgas verwendetes Odormittel ist beispielsweise Tetrahydrothiophen. Daneben können weitere leichtflüchtige organische Schwefelverbindungen verwendet werden. Auch Mercaptangemische oder Acrylatgemische können grundsätzlich verwendet werden. Daneben können auch nach Zitrone riechende Odormittel verwendet werden, die für Inertgas-Löschanlagen verwendet werden. - Abgesehen von den über den Geruchssinn wahrnehmbaren Markierstoffen können auch Markierstoffe verwendet werden, die beim Kontakt mit Luft Nebel oder einen Farbeffekt erzeugen oder die zu tränenden oder brennenden Augen oder Nasenschleimhäuten führen, ohne die Sicht zu nehmen. In diesem Fall können auch Personen mit beeinträchtigtem Geruchssinn auf die Anwesenheit des schädlichen Kältemittels hingewiesen werden.
- In
2 ist eine weitere Klimaanlage15 dargestellt, die mit zusätzlicher Intelligenz ausgestattet ist, damit bei einer Leckage des Kühlkreislaufs8 geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Zu diesem Zweck verfügt die Klimaanlage15 über eine Steuerung16 , die mit Messsignalen eines Gassensors17 beaufschlagt ist. Bei dem Gassensor17 kann es sich um einen Gassensor für CO2 oder um einen Gassensor für einen Markierstoff handeln, der einfacher als Kohlendioxid nachweisbar ist. Vorzugsweise ist der Gassensor17 im Leitungsstrang zwischen Verdampfer11 und Fahrgastraum2 angeordnet. - Auf diese Weise kann die Anwesenheit von Kältemittel
9 in der dem Fahrgastraum2 zugeführten Luft frühzeitig detektiert werden. Wenn der Gassensors17 mittelbar oder unmittelbar die Anwesenheit von Kältemittel9 in der dem Fahrgastraum2 zugeführten Luft detektiert, kann die Steuerung16 eine passive Belüftung des Fahrgastraumes2 veranlassen, indem beispielsweise Fenster18 geöffnet werden. Daneben kann die Steuerung16 auch für eine aktive Belüftung mit Hilfe des Gebläses sorgen, indem beispielsweise mit Hilfe des Gebläses13 Luft aus dem Fahrgastraum2 angesaugt und durch eine im Belüftungsstrang zwischen dem Verdampfer11 und dem Fahrgastraum2 angeordnete Lüftungsklappe19 nach außen abgeführt wird. Frischluft kann dann dem Fahrgastraum2 über eine weitere Lüftungsklappe20 zugeführt werden, die in Strömungsrichtung hinter der Lüftungsklappe19 im Lüftungsstrang zwischen Verdampfer11 und Fahrgastraum2 angeordnet ist. Durch die Anordnung der Lüftungsklappe19 wird verhindert, dass neues Kältemittel9 in den Fahrgastraum2 eindringen kann. - Auch bei der Klimaanlage
15 kann das Kältemittel9 mit einem sensorisch wahrnehmbaren Markierstoff versehen sein, um zusätzliche Sicherheit zu bieten. - Die in
2 dargestellte Klimaanlage15 bietet eine im Vergleich zur in1 dargestellten Klimaanlage1 höhere Sicherheit. Demgegenüber ist die Klimaanlage1 auch für Kleinwagen geeignet und bietet Kostenvorteile, da auf einen Gassensor17 sowie die Steuerung16 und die Antriebe für die Lüftungsklappen14 ,19 und20 verzichtet werden kann. -
- 1
- Klimaanlage
- 2
- Fahrgastraum
- 3
- Antriebsmotor
- 4
- Abtriebswelle
- 5
- Keilrippenriemen
- 6
- Antriebswelle
- 7
- Kompressor
- 8
- Kühlkreislauf
- 9
- Kältemittel
- 10
- Kondensor
- 11
- Verdampfer
- 12
- Lüftungssystem
- 13
- Gebläse
- 14
- Lüftungsklappe
- 15
- Klimaanlage
- 16
- Steuerung
- 17
- Gassensor
- 18
- Fenster
- 19
- Lüftungsklappe
- 20
- Lüftungsklappe
Claims (9)
- Vorrichtung zur Klimatisierung eines geschlossenen Aufenthaltsraums (
2 ) mit einem Kühlkreislauf (8 ), in dem sich ein im gasförmigen Zustand für Menschen schädliches Kältemittel (9 ) befindet, dadurch gekennzeichnet, dass das Kältemittel (9 ) mit einem im Vergleich zum Kältemittel (9 ) leichter erfassbaren und im Temperaturbereich des Aufenthaltsraums (2 ) gasförmigen Markierstoff versetzt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Markierstoff ein für Erdgas oder Inertgas verwendbares Odormittel ist.
- Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Odormittel Tetrahydrothiophen umfasst.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Markierstoff eine in Kontakt mit Luft nebelbildende Substanz ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Markierstoff von einem Gassensor (
17 ) detektierbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Messsignal des Gassensors (
17 ) eine Steuerung (16 ) eines Lüftungssystems (12 ) beaufschlagt. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (
16 ) bei Vorliegen eines auf die Anwesenheit des Kältemittels (9 ) im Fahrgastraum (2 ) hindeutendes Messsignal die Öffnung eines Fensters (18 ) veranlasst. - Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (
16 ) ein mit dem Kühlkreislauf (8 ) zusammenwirkendes Lüftungssystem (12 ) steuert. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (
16 ) bei Vorliegen eines auf die Anwesenheit von Kältemittel (9 ) im Fahrgastraum (2 ) hindeutendes Messsignal mit Hilfe des Lüftungssystems (12 ) das Absaugen der im Fahrgastraum (2 ) vorhandenen Luft und die Zufuhr von Frischluft veranlasst.
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