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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Gussform und ein Gussverfahren,
um eine Modifikation eines Gussmetalls, wie etwa einer Aluminiumlegierung,
innerhalb der Form durch den Zusatz von einem oder mehreren metallurgischen
Additiven zu erzielen und somit die mechanischen und physikalischen
Eigenschaften des Gussteils zu verbessern.
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Gussmetallteile
werden in einer Gießerei durch
Einleiten geschmolzenen Metalls in eine Form aus einem relativ großen Volumen
geschmolzenen Metalls (d.h. einer Schmelze) hergestellt. Es ist
allgemein bekannt, die chemische Zusammensetzung eines Gussmetalls
einzustellen, um die mechanischen und physikalischen Eigenschaften
eines aus dem Metall gegossenen Teils zu verbessern. Dies wird durch
den Zusatz von einem oder mehreren metallurgischen Additiven oder
Modifikatoren bewerkstelligt.
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Manche
Additive oder Modifikatoren "modifizieren" die Art und Weise,
in der ein Gussmaterial aushärtet
oder fest wird. Die gewünschten
Wirkungen des modifizierenden Materials können im mikroskopischen oder
metallographischen Maßstab
beobachtet werden. Die Größe, Form
und kristalline Zusammensetzung der Mikrobestandteile der ausgehärteten Legierung
können
durch den Zusatz von kleinen Mengen von "Modifikatoren" beeinflusst werden. Diese Modifikatoren
zeigen typischerweise geringe oder keine "legierende" Wirkung in dem Sinne, dass sie einen
vernachlässigbaren
Einfluss auf die chemische Zusammensetzung der Schmelze haben. In
dieser Hinsicht wird die Schmelze modifiziert, indem die Modifikation
in der Schmelze verflüssigt
und verteilt werden, bevor sie dazu verwendet wird, eine Form zu
füllen.
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Geschmolzenes
Aluminium kann durch den Zusatz von Legierungselementen legiert
werden. Übliche
Aluminiumlegierungselemente umfassen Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan,
Nickel, Silicium, Zinn und Zink. Diese Legierungselemente werden
typischerweise der flüssigen
Schmelze hinzugefügt, um
eine besondere Aluminiumgusslegierung zu formulieren. Modifizierende
Elemente, Legierungen und Mischungen können auch in der Aluminiumschmelze verteilt
werden. Derartige Additive umfassen Antimon, Beryllium, Bor, Calcium,
Phosphor, Silber, Natrium, Strontium, Titan, Titandiborid (engl.:
titanium boron), Vanadium, Zirkonium und andere Elemente, Verbindungen
und Mischungen von Elementen.
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Es
ist bekannt, dass insbesondere Strontium einen merklichen Einfluss
auf die Siliciummorphologie, die Porositätsverteilung und das Porositätsvolumen
in einem Gussteil hat, wobei es die mechanischen Eigenschaften und
die funktionellen Aspekte (z.B. Leckschutz) des Gussteils positiv
beeinflusst.
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Metallurgische
Modifikatoren, die Strontium umfassen, werden herkömmlich einer
Aluminiumschmelze in relativ kleinen Brocken, Blöcken, Pellets oder Tabletten
hinzugefügt,
die anschließend
verflüssigt
und in der Schmelze verteilt werden. Es ist auch bekannt, diese
Additive einzubringen, indem ein Legierungsdraht in einen Strom
des geschmolzenen Metalls hineinbewegt wird. Das Einleiten der Additive in
die Schmelze wird typischerweise in dem Warmhalteofen, der Gießrinne oder
der Gießpfanne
und zu einem vorbestimmten Zeitpunkt vor dem Gießen der Schmelze in die Form
durchgeführt.
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Die
Steuerung der Zeit, die zwischen dem Einleiten des Modifikators
in die Schmelze und der Verwendung der Schmelze verstreicht, ist
wichtig, da die gewünschten
und vorteilhaften Effekte von metallurgischen Modifikatoren, die
in einer Schmelze aufgelöst
werden, im Laufe der Zeit abnehmen. Dieses Phänomen ist als Fading bekannt.
Eine derartige Verschlechterung der Wirksamkeit des metallurgischen Modifikators
ist ein unerwünschtes
Ergebnis und verringert die effektive Konzentration des metallurgischen
Modifikators in der Aluminiumschmelze. Um dem negativen Einfluss
des Fadings entgegenzuwirken, ist es folglich häufig Praxis, die Schmelze mit
in erhöhtem
Masse mit Strontium oder anderen Modifikatoren zu behandeln. In
der Gießereiindustrie
glaubt man, dass, wenn mit dem metallurgischen Modifikator Strontium
im Besonderen umgegangen wird, die modifizierende Strontiumlegierung
der Schmelze hinzugefügt
werden muss, bevor das Metall in die Form eingeleitet wird, so dass
sich das Strontium durch die gesamte Schmelze hindurch verteilen
kann.
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Es
werden daher weiterhin Gießereipraktiken
gesucht, die sowohl die Art und Weise, in der metallurgische Modifikatoren
in die Schmelze eingeleitet werden, als auch ihre resultierende
Tauglichkeit bei der Steigerung der mechanischen und physikalischen
Eigenschaften des Gussteils verbessern.
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Dementsprechend
stellt die Erfindung eine Gussform, wie sie bei Sandgussverfahren
bekannt ist, und ein Verfahren zu deren Verwendung bereit, um eine
Modifikation des Gussmetalls innerhalb der Form zu erzielen. Zusätzlich zu
einem oder mehreren Formbauelementen, wie etwa einem Formsegment oder
einem Formkern, umfasst die Gussform im Allgemeinen die Einrichtungen
eines Eingusses (auch häufig
als Formeinlass bezeichnet), durch den das geschmolzene Metall in
die Gussform strömt,
ein Angussverteilersystem mit einem oder mehreren Kanälen, die
das geschmolzene Metall aus dem Einguss in den Formhohlraum transportieren,
und einen oder mehrere Anschnitte, die die Einlässe in den Formhohlraum aus
dem Angussverteilersystem bereitstellen.
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In
der erfindungsgemäßen Gussform
ist jedoch zumindest eine Kammer enthalten, die sich in dem Angussverteilersystem
der Gussform befindet. Die Kammer ist derart entworfen, dass sie
metallurgische Additive oder Legierungselemente zum Zweck des Einstellens
der chemischen Zusammensetzung des Gussmetalls und zum Verbessern
der mechanischen und physikalischen Eigenschaften eines Teils, das
aus dem Metall gegossen wird, enthält.
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Die
Modifikatoren können
im Allgemeinen als Stangen oder Stabrohmaterial oder in einer Granulat-
oder Pelletform bereitgestellt werden. Ein oder mehrere derartige
feste Modifikatoren können
in der Kammer angeordnet werden, wenn die Gussform zur Verwendung
zusammengebaut wird. Beim Einleiten der Schmelze in die Gussform
verflüssigt
die Schmelze den Modifikator, wenn sie durch die Kammer hindurchtritt.
Anschließend
werden Mengen des flüssigen
Modifikators wegtransportiert und in der Schmelze verteilt, wenn
sie durch das Angusskanalsystem und in den Formhohlraum hineinströmt.
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Die
metallurgischen Additive können
aus irgendeiner Anzahl von bekannten Materialien ausgewählt werden,
die im Besonderen Antimon, Beryllium, Bor, Calcium, Flusssalze (engl.:
fluxing salts), Phosphor, Silber, Natrium, Strontium, Titan, Titandiborid
(engl.: titanium boron), Vanadium und Zirkonium einzeln oder in
Kombination enthalten, aber nicht darauf beschränkt sind.
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Im
Besonderen hat die Erfindung eine Tauglichkeit für den Zusatz von Strontium
in die Gussform zu einer Aluminium-Silicium-Gussschmelze gezeigt. Dies
steht im Gegensatz zu dem herkömmlichen Wissen
in der Gießereitechnik
und der typischen Praxis des Hinzufügens von Strontium zu der gesamten Metallschmelze
in dem Warmhalteofen.
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Die
Erfindung ist flexibel und kann an zahlreiche Gussformen und Anwendungen
angepasst werden, die beispielsweise Einzelhohlraum- oder Mehrhohlraumgussformen
umfassen.
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Die
Anzahl von Kammern und ihre physikalische Ausgestaltung und Anordnung
in einer gegebenen Gussform kann wie gewünscht oder wie notwendig verändert werden,
um sich an entweder eine besondere Formkonstruktion oder die Anforderungen eines
zu gießenden
Teils anzupassen. Beispielsweise kann die Gussform eine oder mehrere
Kammern an einer oder mehreren speziellen Stellen innerhalb des
Angusskanals enthalten, um eine örtlich
festgelegte Modifikation der Schmelze an besonderen Bereichen an
dem Gussteil bereitzustellen. Bei der Erfindung wird auch in Betracht
gezogen, dass eine oder mehrere Kammern in einer Gussform angewandt
werden können,
die jeweils einen oder mehrere Modifikatoren zum Einstellen der
chemischen Zusammensetzung der Schmelze enthalten. Somit ermöglicht die
Erfindung eine gesteuerte Verteilung von metallurgischen Modifikatoren
durch ein gesamtes Gussteil hindurch.
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Die
Erfindung liefert somit eine verbesserte Konsistenz und bessere
Steuerung der mechanischen und physikalischen Eigenschaften von
Gussteilen in der Form, von Guss zu Guss und von Form zu Form. Die
Erfindung vereinfacht das Verfahren des Hinzufügens von metallurgischen Modifikatoren und
verringert Arbeits- und Materialkosten, die zu der kontinuierli chen Überwachung
und Modifikation einer gesamten Schmelze mit Modifikatoren gehören. Die Erfindung
minimiert auch den Einfluss des Fadings auf die modifizierte Schmelze.
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Weitere
Vorteile der Erfindung umfassen eine Verringerung oder Beseitigung
der Bildung von Schlamm am Boden der Warmhalteöfen, die durch die Modifikatoren
hervorgerufen wird. Derartiger Schlamm beeinflusst das Gussverfahren
negativ, da er die elektromagnetischen Metallpumpen, die manchmal
dazu verwendet werden, das geschmolzene Metall auf die Gussformen
zu verteilen, verstopft sowie zu Einschlüssen in den Gussstücken führt.
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Weitere
Anwendungsgebiete der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehend
angegebenen ausführlichen
Beschreibung deutlich werden. Es ist einzusehen, dass die detaillierte
Beschreibung der besonderen Beispiele, obgleich sie die bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung angeben, lediglich zu Darstellungszwecken dienen und
den Schutzumfang der Erfindung nicht einschränken sollen.
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Die
Erfindung wird aus der ausführlichen
Beschreibung und den begleitenden Zeichnungen umfassender verstanden
werden. Die Bauelemente in den Zeichnungen sind nicht notwendigerweise
maßstäblich, sondern
stattdessen ist die Betonung auf die Darstellung der Prinzipien
der Erfindung gelegt. Darüber
hinaus kennzeichnen in den Figuren in allen unterschiedlichen Ansichten
gleiche Bezugszeichen entsprechende Teile.
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1 ist
eine vereinfachte Querschnittsansicht eines Gussformpakets für einen
Motorblock (ohne den Endkern), der die Erfindung enthält;
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2 ist
eine vergrößerte Ansicht
des Details 2 von 1; und
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3 ist
eine vergrößerte Ansicht
des Details 3 von 1.
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Die
folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform(en) ist lediglich
beispielhafter Natur und soll die Erfindung, ihre Anwendung und
ihren Nutzen in keinster Weise einschränken.
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Ein
Sandfeingussverfahren zum Gießen
von Teilen aus geschmolzenem Metall wendet im Allgemeinen eine verlorene
Gussform an (die auch als Formpaket bezeichnet wird), wie etwa eine,
die in dem vereinfachten Querschnitt von 1 bei 10 gezeigt
ist. Das Formpaket 10 wird aus verschiedenen Formelementen
oder Bauteilen zusammengebaut, die typischerweise aus mit Harz gebundenem
Sand hergestellt werden. Die Formbauteile werden kombiniert, um
einen Hohlraum zu bilden, der die inneren und äußeren Oberflächen des
zu gießenden
Teils definiert.
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In
herkömmlichen
Gussformen sind auch weitere Hauptformeinrichtungen enthalten, die
folgendes umfassen: einen Einguss 12 (der auch als Formeinlass
bezeichnet wird), durch den das geschmolzene Metall in die Form
eingeleitet wird, ein Angusskanalsystem 14, das einen oder
mehrere Kanäle
umfasst, die das geschmolzene Metall aus dem Einguss 12 zu
dem Formhohlraum transportieren, einen oder mehrere Anschnitte 16,
die die Einlässe
in den Formhohlraum aus dem Angusskanalsystem 14 bereitstellen,
Speiser (nicht gezeigt), die dem Gussstück zusätzliches Metall zuführen, um
Schrumpfung während
der Aushärtung
des geschmolzenen Metalls in der Form 10 zu berücksichtigen,
und Entlüftungsöffnungen
(nicht gezeigt), um zuzulassen, dass Gase und Luft aus der Form 10 entweichen
können,
wenn das geschmolzene Metall eintritt.
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Zu
Darstellungszwecken und nicht zur Einschränkung werden die harzgebundenen
Sandkerne, die in 1 gezeigt sind, beim Zusammenbau
eines Motorzylinderblock-Formpaketes dazu verwendet, einen Aluminiummotorblock
vom V-Typ zu gießen. Die
Erfindung ist besonders nützlich,
obwohl sie nicht darauf beschränkt
ist, Gussformen für
einen Sandfeinguss von Motorzylinderblöcken vom V-Typ zusammenzubauen,
obwohl andere Ausgestaltungen und Teile mit erfindungsgemäßen Gussformen
gegossen werden können.
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Das
Formpaket 10 wird aus mehreren harzgebundenen Sandkernen
zusammengebaut, die einen Basiskern 18, einen als integrale
Trommel ausgebildeten Kurbelgehäusekern
(IBCC von integral barrel crankcase core) 20, der Zylinderbohrungsbuchsen 22 aus
Metall (z.B. Gusseisen, Aluminium oder einer Aluminiumlegierung)
aufweist, zwei Endkerne (nicht gezeigt), zwei Seitenkerne 24,
zwei Plattenkernanordnungen 26, einen Talkern 28 und
einen Abdeckkern 30 umfassen. Die oben beschriebenen Kerne
sind zum Zwecke der Darstellung und nicht zur Einschränkung angegeben,
da andere Arten von Kernen und Kernausgestaltungen bei der erfindungsgemäßen Gussform
abhängig
von dem besonderen zu gießenden
Teil verwendet werden können.
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Die
harzgebundenen Sandkerne können
unter Verwendung herkömmlicher
Kernherstellungsverfahren gefertigt werden, wie etwa einem Phenolurethan-Cold-Box-
oder Furan-Hot-Box-Verfahren, bei denen eine Mischung von Gießereisand
und Harzbindemittel in eine Kernbox geblasen wird und das Bindemittel
mit entweder einem Katalysatorgas und/oder Wärme gehärtet wird. Der Gießereisand kann
Silica, Zirkonium, Quarzglas und weitere umfassen. Ein katalysiertes
Bindemittel kann Isocure-Bindemittel umfassen, das von Ashland Chemical Company
erhältlich
ist.
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In
der Gussform 10 ist zumindest eine Kammer 32 enthalten,
die sich in dem Angusskanalsystem 14 befindet. Die Kammer 32 ist
derart entworfen, dass sie ein metallurgisches Additiv oder Legierungselement 34 enthält, das
dafür vorgesehen
ist, die chemische Zusammensetzung des Gussmetalls zu beeinflussen
und vorteilhaft einzustellen, um die mechanischen und physikalischen
Eigenschaften des Gussteils zu verbessern.
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Die
metallurgischen Additive oder Legierungselemente 34 können aus
irgendeiner Anzahl von bekannten Materialien ausgewählt werden,
die im Besonderen Antimon, Beryllium, Bor, Calcium, Flusssalze (engl.
fluxing salts), Phosphor, Silber, Natrium, Strontium, Titan, Titandiborid
(engl.: titanium boron), Vanadium, Zirkonium, Chrom, Kupfer, Eisen, Magnesium,
Mangan, Nickel, Silicium, Zinn und Zink oder eine Kombination von
diesen Materialien umfassen, aber nicht darauf beschränkt sind.
Im Besonderen hat sich die Erfindung als nützlich für den Zusatz von Strontium
zu einer Schmelze aus einer 319-Aluminium-Silicium-Legierung innerhalb
einer Form erwiesen.
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1 zeigt
zumindest Abschnitte des Angusskanalsystems 14 und der
Anschnitte 16 der Gussform 10. Wie es in 1 gezeigt
ist, umfasst das Angusskanalsystem 14 mehrere Kammern,
die einen metallurgischen Modifikator enthalten. Eine erste Kammer 32 ist
nahe bei dem Einguss oder Formeinlass 12 gezeigt. Eine
zusätzliche
Kammer oder zusätzliche
Kammern können
ebenfalls enthalten sein, wie etwa weiter unterstromig in dem Angusskanalsystem 14 nahe
bei einem Anschnitt 16 (siehe 3, Kammer 36).
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Natürlich kann
die Anzahl von Kammern und deren physikalische Ausgestaltung und
Anordnung in einer gegebenen Gussform wie gewünscht oder notwendig variieren,
um sich an eine besondere Formkonstruktion oder die besonderen metallurgischen Anforderungen
eines zu gießenden
Teiles anzupassen. Beispielsweise kann die Gussform eine oder mehrere
Kammern an einer oder mehreren speziellen Stellen in dem Angusskanalsystem
umfassen, um eine örtlich
festgelegte Modifikation der Schmelze an besonderen Bereichen in
einem Gussteil bereitzustellen. Bei der Erfindung wird auch in Betracht gezogen,
dass eine oder mehrere Kammern in einer Gussform angewandt werden
und einen oder mehrere Modifikatoren enthalten können, um die chemische Zusammensetzung
der Schmelze einzustellen. Die Erfindung sorgt somit für die gesteuerte
Verteilung von metallurgischen Modifikatoren durch ein gesamtes
Gussteil hindurch.
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In
dieser Hinsicht ist die Erfindung flexibel und kann sich an eine
Vielfalt von Gussformen und Anwendungen anpassen, die beispielsweise
Einzelhohlraum- oder Mehrhohlraum-Gussformen umfassen.
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In 2 ist
eine vergrößerte Detailansicht der
Kammer 32 gezeigt. Die Begrenzung der Kammer ist wie gezeigt
als zwei unterschiedliche Formkerne definiert, nämlich den Abdeckkern 30 und
den Talkern 28, die zusammenkommen, wenn das Formpaket 10 zusammengebaut
wird. Natürlich
kann die Kammer 32 vollständig innerhalb eines einzigen Formkerns
angeordnet sein, oder sie kann durch den Zusammenbau von mehr als
zwei Formkernen geschaffen werden, wie es gewünscht oder notwendig ist, um
sich an die Gussformkonstruktion, die die Erfindung enthält, anzupassen.
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Innerhalb
der Kammer 32 befindet sich ein metallurgischer Modifikator 34.
Der metallurgische Modifikator 34 umfasst ein festes Metall,
beispielsweise ein Stangen- oder Stabmaterial. Zusätzlich kann
der Modifikator 34 die Form von Pellets oder Granulat annehmen.
Ein exemplarischer Modifikator 34, der sich als beim Modifizieren
einer Aluminium-Silicium-Gussschmelze
in einer Form der Erfindung nützlich
erwiesen hat, ist eine 5 % Strontium enthaltende Legierung in der
Form eines Rohmaterials, obwohl es in Betracht zu ziehen ist, dass
eine ungefähr
3 % bis ungefähr
15 % Strontium enthaltende Legierung verwendet werden kann. Beispiele
von Rohmaterialgrößen, die
verwendet werden können, umfassen
eine Stange aus TiBSr6 mit einem Durchmesser von 9,5 mm (3/8 Zoll),
einen "Castcut"-Stab mit einem Querschnitt
von 25,4 mm (1 Zoll), oder einen "Quicksol"-Stab mit einem Durchmesser von 22,2
mm (7/8 Zoll) oder eine Stange mit einem Durchmesser von 9,5 mm
(3/8 Zoll).
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Wenn
die Formbauteile zu der Gussform zusammengebaut werden, wird der
Modifikator 34 in der Kammer angeordnet und wird ein Teil
des Gussformpakets 10.
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In
dem Angusskanalsystem 14 unterstromig des Modifikators 34 und
neben dem Ausgang aus der Kammer 32 ist ein mit Siliciumcarbid
beschichteter Schaumfilter 38 angeordnet. Wie es in 2 gezeigt ist,
sind zwei derartige Filter 38 enthalten, da es zwei Ausgänge unterstromig
der Kammer 32 gibt. Folglich gelangt die Schmelze durch
den Filter 38, wenn sie durch die Form 10 strömt. Diese
Filter 38 sind im Handel erhältlich, beispielsweise von
SELEE®-Corporation
oder Foseco International Ltd. Zusätzlich zum Filtern von Teilchen
aus der Schmelze helfen die Filter 38 beim Steuern der
Strömung
der Schmelze durch die Kammer 32, um sicherzustellen, dass
die Schmelze die Kammer 32 füllt und über und um den Modifikator 34 herum
strömt.
Dies ist besonders für den
Anfangsabschnitt der Schmelze wichtig, wenn sie zuerst in die Gussform 10 eingeleitet
wird.
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Nachdem
das Formpaket 10 zusammengebaut worden ist, wird das geschmolzene
Metall, z.B. eine Aluminiumlegierung bei einer Temperatur über 676°C (1250°F), in die
Form durch den Einguss 12 eingeleitet. Die Aluminiumschmelze
strömt
von dem Einguss 12 in das Angausskanalsystem 14 und
die Kammer 32. Wenn die Schmelze die Kammer 32 füllt, strömt sie über und
um den Modifikator 34 herum. Wenn dies stattfindet, löst sich
der Modifikator 34 langsam in der Schmelze auf. Die Schmelze
gelangt dann durch die Filter 38 an den unterstromigen
Enden der Kammer und schließlich
in den Formhohlraum. Da sich der Modifikator 34 mit der
Zeit in der Schmelze auflöst,
wird der Modifikator 34 in die Gesamtheit der Schmelze
eingeleitet, die durch die Kammer 32 strömt, wobei
die Eigenschaften des Gussmetalls, wenn dies erfolgt, verbessert
werden.
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Wie
es in 3 gezeigt ist, ist eine Kammer 36 nahe
bei einem Anschnitt 16 der Gussform 10 angeordnet.
Filter 38 halten einen metallurgischen Modifikator 40 fest,
der in Granulat- oder Pelletform vorliegt. Wenn die Schmelze die
Kammer 36 erreicht, löst
sie, wie es zuvor beschrieben wurde, den Modifikator 40 auf
und dieser beeinflusst die chemische Zusammensetzung der Schmelze.
Bei diesem Beispiel sind die Wirkungen des Modifikators 40 örtlich auf den
Abschnitt des Formhohlraums festgelegt, der durch den Anschnitt 16,
der der Kammer 36 am nächsten
liegt, gespeist wird.
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Es
ist leicht festzustellen, dass die Anzahl von Kammern, die in der
Gussform enthalten sind, ihre jeweiligen Größen, Formen und Lagen in dem Angusskanalsystem
(z.B. bei oder nahe bei einem oder mehreren der Formanschnitte oder
bei oder nahe bei dem Formeinlass), sowie die Arten und Mengen von
metallurgischen Modifikatoren, die in die Gussform eingebaut worden
sind, wie notwendig modifiziert werden können, um sich an die Konstruktion jeder
besonderen Gussform oder die besonderen metallurgischen Anforderungen
an den zu gießenden Gegenstand
anzupassen.
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Zusammengefasst
ist eine Gussform und ein Verfahren zu deren Verwendung, um eine
Modifikation des Gussmetalls innerhalb einer Form zu erzielen, offenbart.
Es sind eine oder mehrere Kammern in dem Angusskanalsystem der Gussform
angeordnet. Jede Kammer kann metallurgische Modifikatoren enthalten,
um die chemische Zusammensetzung des Metalls einzustellen und somit
die mechanischen und physikalischen Eigenschaften eines aus dem
Metall gegossenen Teils zu verbessern. Es können ein oder mehrere Modifikatoren
in der Kammer/den Kammern angeordnet werden, wenn die Gussform zur
Verwendung zusammengebaut wird. Wenn die Schmelze in die Gussform
eingeleitet wird, strömt
sie durch die Kammer(n) und verflüssigt den Modifikator. Mengen des
flüssigen
Modifikators werden dann wegtransportiert und in der Schmelze verteilt,
wenn sie durch das Angusskanalsystem hindurch und in den Formhohlraum
hinein strömt.
Die metallurgischen Modifikatoren können aus irgendeiner Anzahl
bekannter Additive oder Legierungselemente ausgewählt werden,
die neben anderen Strontium umfassen.