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Die
Erfindung betrifft eine Kupplungsanordnung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Eine
Kupplung in Lamellenbauweise besteht üblicherweise aus einem ersten
Zylinder mit Außenlamellen,
einem zweiten Zylinder mit Innenlamellen, einem Kolben und einem
Rückstellelement,
zum Beispiel in Bauform einer Tellerfeder. Beide Zylinder sind im
Bereich der Lamellen mit axial verlaufenden Nuten versehen, so dass
die Lamellen durch den Kolben axial verschiebbar sind. Die Drehmomentübertragung
Zylinder/Lamelle erfolgt formschlüssig, üblicherweise über ein
am Zylinder und an der Lamelle vorgesehene korrespondierendes Mitnahmeprofil. Zylinder
und Kolben bilden einen Druckraum, derart, dass der Kolben bei einer
Druckbeaufschlagung dieses Druckraums mit einem Druckmedium axial
gegenüber
dem Zylinder verschoben wird. Die Kupplung schließt, indem
der Kolben die Lamellen gegen einen Endanschlag drückt. Die
Kraft zum Verstellen des Kolbens wird zum Beispiel durch ein Druckmedium
erbracht. Die Kupplung öffnet,
indem die Kraftwirkung des Druckmediums entfällt und der Kolben durch das
Rückstellelement
in seine Ausgangslage zurückgeschoben
wird. Dadurch wird die reibschlüssige
Verbindung zwischen Innen- und Außenlamellen aufgehoben. Bei
Rotation der Kupplung kommt es aufgrund der Zentrifugalkraft zu
einer drehzahlabhängigen
Verteilung des Druckmediums. Hieraus resultiert als Störgröße eine
zusätzliche
axiale Kraftkomponente, welche der Kraftrichtung des Kolbens überlagert
ist und sich entsprechend auf den Schließ- und Öffnungsvorgang des Kolbens
bzw. der Kupplung auswirkt.
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Kupplungen
mit einem zusätzlichen
dynamischen Druckausgleich zur mehr oder wenig vollständigen Kompensation
des rotatorischen Drucks der rotierenden Kupplungsdruckraums sind
aus dem Stand der Technik vielfach bekannt. Üblicherweise wird der als Störgröße wirkende
rotatorische Kupplungsdruck kompensiert, indem auf der dem Druckraum
entgegengesetzter Seite des Kolbens ein zweiter Raum vorgesehen
ist, der drucklos mit Schmiermedium beaufschlagt wird. Die hieraus
resultierende Kraft ist vorzugsweise gleich groß wie die Störgröße und wirkt
entgegengesetzt zur Betätigungsrichtung des
Kolbens bzw. entgegengesetzt zur Schließrichtung des Lamellenpaketes
der Kupplung, so dass auf das Lamellenpaket dann nur noch die statischen Druckkräfte der
Druckraumbeaufschlagung wirken. Dieser zweite Raum wird üblicherweise
als Druckausgleichsraum bezeichnet und setzt sich üblicherweise
zusammen aus dem Kolben und einer in axialer Richtung feststehenden
Scheibe. In diesem zweiten Raum kann auch das Rückstellelement zur Kolbenrückstellung
angeordnet sein.
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Als
Beispiele für
eine Kupplungskonstruktion mit dynamischem Druckausgleich seien
die Patentschriften
US
4,732,253 A und
EP
0 758 434 B1 genannt.
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Die
US 4,732,253 A offenbart
in einer Detailkonstruktion eine Baugruppe mit zwei ineinander verschachtelten
Lamellenkupplungen, die beide einen dynamischen Druckausgleich aufweisen.
Die Lamellenpakete dieser beiden Kupplungen sind radial übereinander
angeordnet. Die beiden Servoeinrichtungen zur Betätigung dieser
beiden Lamellenpakete sind im wesentlichen axial nebeneinander angeordnet.
Es ist ein gemeinsamer Lamellenträger vorgesehen, ausgebildet
als Innenlamellenträger
für das
radial äußere Lamellenpaket
und als Außenlamellenträger für das radial
innere Lamellenpaket. Dieser gemeinsame Lamellenträger ist
auf der servonahen Seite der Lamellenpakete auf einem Durchmesser größer dem
Außendurchmesser
des radial äußeren Lamellenpaketes
in eine zylinderförmige
Nabe verdrehfest eingehängt,
die auch die Servoeinrichtung der radial äußeren Kupplung axial verschiebbar
aufnimmt und mit einem Antrieb in Wirkverbindung steht. Der auf
das radial äußere Lamellenpaket
wirkende Kolben durchgreift den gemeinsamen Lamellenträger auf
einem Durchmesser ähnlich
dem Reibdurchmesser des radial äußeren Lamellenpaketes
axial. Zur Bildung des Druckausgleichsraums der radial äußeren Kupplung
ist ein erste Stauscheibe vorgesehen, die auf der genannten zylinderförmigen Nabe axial
festgesetzt ist, derart, dass der Druckausgleichsraum der radial äußeren Kupplung
auf der dem Lamellenpaket der radial äußeren Kupplung gegenüberliegenden
Seite dieser ersten Stauscheibe angeordnet ist und auf den Kolben
der radial äußeren Kupplung
wirkt, wobei diese erste Stauscheibe gegenüber dem Kolben der radial äußeren Kupplung axial
verschiebbar schmiermitteldicht abgedichtet ist. Als konstruktive
Besonderheit nimmt die erste Stauscheibe auch die Servoeinrichtung
der radial inneren Kupplung axial verschiebbar auf, bildet also
zusammen mit dem radial inneren Lamellenpaket zugeordneten Kolben
den Druckraum der radial inneren Kupplung. Zur Bildung des Druckausgleichsraums der
radial inneren Kupplung ist ein zweite Stauscheibe vorgesehen, die
auf der dem Druckraum der radial inneren Kupplung gegenüberliegenden
Seite dieser zweiten Stauscheibe angeordnet und gegenüber diesem
Kolben axial verschiebbar schmiermitteldicht abgedichtet ist und
auch auf der genannten zylinderförmigen
Nabe axial festgesetzt ist. Nachteilig bei dieser Konstruktion ist
die relativ große
axial Baulänge
der Kupplungsbaugruppe.
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Die
EP 0 758 434 B1 offenbart
in eine sehr kompakte Baugruppe mit zwei ineinander verschachtelten
Lamellenkupplungen, die beide einen dynamischen Druckausgleich aufweisen.
Auch hier sind die Lamellenpakete der beiden Kupplungen radial übereinander
und die beiden Servoeinrichtungen zur Betätigung dieser beiden Lamellenpakete
im wesentlichen axial nebeneinander angeordnet. Beide Kupplungen
umfassen jeweils einen als Außenlamellenträger ausgebildeten
ersten Zylinder, jeweils einen als Innenlamellenträger ausgebildeten
zweiten Zylinder, jeweils ein Lamellenpaket mit Außen- und
Innen lamellen, jeweils einen auf ihr Lamellenpaket wirkenden Kolben,
sowie jeweils ein als Tellerfeder ausgebildetes Kolbenrückstellelement.
Beide Außenlamellenträger sind
mit einer gemeinsamen Antriebswelle wirkverbunden. Der Kolben der
radial äußeren Kupplung
ist an dem erstem Zylinder bzw. Außenlamellenträger der
radial äußeren Kupplung
axial verschiebbar gelagert und bildet zusammen mit diesem ersten Zylinder
bzw. Außenlamellenträger den
Druckraum der radial äußeren Kupplung.
Der Kolben der radial inneren Kupplung ist an dem erstem Zylinder
bzw. Außenlamellenträger der
radial inneren Kupplung axial verschiebbar gelagert und bildet zusammen
mit diesem ersten Zylinder bzw. Außenlamellenträger den
Druckraum der radial inneren Kupplung. Zur Bildung eines drucklos
mit Schmiermittel befüllbaren Druckausgleichsraums
der radial inneren Kupplung ist eine separate Stauscheibe vorgesehen,
die auf der dem Druckraum der radial inneren Kupplung gegenüberliegenden
Seite des Kolbens der radial inneren Kupplung angeordnet und gegenüber diesem Kolben
axial verschiebbar schmiermitteldicht abgedichtet ist und auf der
genannten Antriebswelle axial festgesetzt ist. Zur Einsparung von
axialer Baulänge verzichtet
die
EP 0 758 434 B1 für die radial äußere Kupplung
auf eine separate Stauscheibe, ohne auf den dynamischen Druckausgleich
für diese
radial innere Kupplung zu verzichten. Als konstruktive Besonderheit übernimmt
der erste Zylinder bzw. Außenlamellenträger der
radial inneren Kupplung zugleich auch die Aufgabe einer Stauscheibe
zur Bildung eines drucklos mit Schmiermittel befüllbaren Druckausgleichsraums
für die
radial äußere Kupplung. Hierbei
ist der erste Zylinder bzw. Außenlamellenträger der
radial inneren Kupplung gegenüber
dem Kolben der radial äußeren Kupplung
derart axial verschiebbar schmiermitteldicht abgedichtet, dass auf der
dem Druckraum der radial äußeren Kupplung
gegenüberliegenden
Seite dieses Kolbens der zum Ausgleich des rotatorischen Drucks
der rotierenden radial äußeren Kupplung
erforderliche rotatorische Gegendruck aufbringbar ist.
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Die
Erfindung hat die Aufgabe, eine alternative Kupplungsanordnung für zwei Kupplungen
mit dynamischem Druckausgleich darzustellen, mit ähnlich kompaktem
Aufbau und geringer axialer Baulänge
und geringer Teileanzahl ohne Einbußen an die Funktionalität beider
Kupplungen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Kupplungsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung
umfasst die Kupplungsanordnung zumindest zwei Kupplungen. Dabei ist
die zweite Kupplung im wesentlichen innerhalb eines Zylinderraums
angeordnet, der durch die ersten Kupplung gebildet wird. Anders
formuliert, ist die erste Kupplung radial um eine zweite Kupplung
angeordnet. Beide Kupplungen umfassen jeweils ein Lamellenpaket
mit Außen-
und Innenlamellen, einen Außenlamellenträger zur
Aufnahme der jeweiligen Außenlamellen,
einen Innenlamellenträger
zur Aufnahme der jeweiligen Innenlamellen, einen Kolben, der bei
Betätigung
die jeweiligen Außenlamellen
gegen die jeweiligen Innenlamellen drückt, ein Rückstellelement, welches den
jeweiligen Kolben bei Nichtbetätigung
in seine Ausgangslage zurückführt, einen
mit Druckmittel befüllbaren
Druckraum zum Betätigen
des jeweiligen Kolbens, sowie einen mit Schmiermittel befüllbaren
Druckausgleichsraum zum Ausgleich des rotatorischen Drucks des jeweiligen Druckraums.
Dabei bildet das Rückstellelement
für den
Kolben der ersten Kupplung zusammen mit dem ihm zugeordneten Kolben
der ersten Kupplung den Druckausgleichsraum der ersten Kupplung.
Das Rückstellelement
der ersten Kupplung erfüllt
also gleichzeitig die Funktion einer Stauscheibe der ersten Kupplung.
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Durch
diese geschickte Mehrfachverwendung eines Bauteil wird einerseits
der Vorteil einer kompakten Bauweise mit axial vergleichsweise kurzer
Baulänge
erzielt, andererseits aber auch eine Kostenreduktion durch die Reduzierung
der Bauteileanzahl der Kupplungsbaugruppe. Dabei müssen hinsichtlich
der Funktionalität
beider Kupplungen keinerlei Einbußen in Kauf genommen werden.
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Der
zur Kupplungskolbenrückstellung
dienende federnde Abschnitt des Rückstellelementes, welches gemeinsam
mit dem ihm zugeordneten Kolben den Druckausgleichsraum des dynamischen Druckausgleichs
der entsprechenden Kupplung bildet, kann entweder außerhalb
oder innerhalb des durch dieses Rückstellelement gebildeten Druckausgleichsraum
angeordnet sein.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass auch
das Rückstellelement
der zweiten Kupplung gleichzeitig als Stauscheibe für diese
zweite Kupplung arbeitet, dass also das Rückstellelement für den Kolben
der zweiten Kupplung zusammen mit dem ihm zugeordneten Kolben der
zweiten Kupplung den Druckausgleichsraum der zweien Kupplung bildet.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
die Außenlamellenträger beider
Kupplungen von der gleichen Welle angetrieben werden. Zweckmäßigerweise
ist in diesem Fall der Kolben der ersten Kupplung druckmitteldicht axial
verschiebbar an dem Außenlamellenträger der ersten
Kupplung gelagert und der Kolben der zweiten Kupplung druckmitteldicht
axial verschiebbar an dem Außenlamellenträger der
zweiten Kupplung gelagert. Die Innenlamellenträger der beiden Kupplungen bilden
dann den Abtrieb der Kupplungen. Selbstverständlich können anstelle der Außenlamellenträger auch
die Innenlamellenträger
beider Kupplungen von der gleichen Welle angetrieben sein, wobei
in diesem Fall die Kolben der jeweiligen Kupplungen zweckmäßigerweise
jeweils im Innenlamellenträger
druckmitteldicht axial verschiebbar gelagert sind.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
der Druckausgleichsraum der ersten Kupplung und der Druckausgleichsraum
der zweiten Kupplung miteinander in Verbindung stehen. Die Druckausgleichsräume der
beiden Kupplungen können
hierdurch über
eine gemeinsame Öffnung
mit Schmiermittel befüllt
werden.
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Diese
Anordnung ist besonders dann von Vorteil, wenn sich der Schaltzustand
der Kupplungen wechselseitig ändert.
Wechselseitig bedeutet, die erste Kupplung öffnet und gleichzeitig schließt die zweite
Kupplung oder umgekehrt. Schließt
zum Beispiel die erste Kupplung, so verringert sich das Volumen
des Ausgleichsraumes. Ein darin sich befindendes Volumen des Druckmediums
wird somit in den Ausgleichsraum der öffnenden zweiten Kupplung transportiert.
Zusätzlich
wird die zweite Kupplung über
eine gemeinsame Öffnung
mit Druckmedium befüllt.
Im Ausgleichsraum der zweiten Kupplung baut sich somit rascher ein
Druckniveau auf. Die aus diesem Druckniveau resultierende Kraft
hat die gleiche Kraftrichtung wie das Rückstellelement. Der Kolben
wird somit rascher in seine Ausgangslage zurückgeführt, die Kupplung öffnet rascher.
In einer Ausgestaltung hierzu kann zudem vorgesehen sein, dass die
Zufuhröffnung
zugleich die Überlauföffnung der
Druckausgleichsräume
darstellt.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele
näher erläutert, wobei
gleiche Bauteile bzw. Bauteile vergleichbarer Funktion auch mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind. Es zeigen
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1 einen
Längsschnitt
einer ersten beispielhaften Kupplungsanordnung gemäß der Erfindung;
und
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2 einen
Längsschnitt
einer zweiten beispielhaften Kupplungsanordnung gemäß der Erfindung.
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In 1 ist
ein Längsschnitt
einer ersten beispielhaften Kupplungsanordnung gemäß der Erfindung
dargestellt. Diese fertigungstechnisch einfach vormontierbare Kupplungsbaugruppe
umfasst eine erste Kupplung 5 und eine zweite Kupplung 6.
Beide Kupplungen 5, 6 sind in einem Getriebegehäuse 1 untergebracht.
Die erste Kupplung 5 ist radial um die zweite Kupplung 6 angeordnet,
oder anders formuliert: Die zweite Kupplung 6 ist zumindest überwiegend
innerhalb eines Zylinderraums angeordnet, der durch die erste Kupplung 5 gebildet
wird. Beispielhaft ist dabei ein Lamellenpaket 50 der (radial äußeren) ersten
Kupplung 5 räumlich
gesehen im wesentlichen radial über
einem Lamellenpaket 60 der (radial inneren) zweiten Kupplung 6 angeordnet.
Die Servoeinrichtungen der beiden Kupplungen 5, 6 zur
Betätigung
ihrer Lamellenpakete 50 bzw. 60 sind dabei zumindest
weitgehend axial nebeneinander angeordnet.
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Die
(radial äußere) erste
Kupplung 5 weist das Lamellenpaket 50, einen zylinderförmigen Außenlamellenträger 51 mit
Außenlamellen
des Lamellenpaketes 50, einen zylinderförmigen Innenlamellenträger 52 mit
Innenlamellen des Lamellenpaketes 50, einen Kolben 53,
sowie ein Rückstellelement 56 auf.
das Rückstellelement 56 ist
in axialer Richtung feststehend und wirkt derart auf den Kolben 53,
dass dieser bei Nichtbetätigung
in seine Ausgangslage zurückführt wird.
Zu der ersten Kupplung 5 gehören weiterhin ein Druckraum 54 und
ein Druckausgleichsraum 58. Der Druckraum 54 wird
dabei gebildet aus dem Kolben 53 und dem Außenlamellenträger 51,
wobei der Kolben 53 an dem Außenlamellenträger 51 axial
druckmitteldicht verschiebbar gelagert ist. Dem Druckraum 54 ist
eine Druckmittelzuführung 55 zugeordnet.
Der Druckausgleichsraum 58 wird erfindungsgemäß gebildet
aus dem Kolben 53 und dem Rückstellelement 56.
Hierzu ist das Rückstellelement 56 gegenüber dem
Kolben 53 axial verschiebbar schmiermitteldicht abgedichtet.
Dem Druckausgleichsraum 58 ist eine Schmiermittelzuführung 59 zugeordnet.
Gemäß der Erfindung
bildet das Rückstellelement 56 für den Kolben 53 also
gleichzeitig eine Art Stauscheibe für die erste Kupplung 5.
Auf die konstruktiven Details des speziellen Rückstellelementes 56 wird
später
noch im Detail eingegangen.
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Die
(radial innere) zweite Kupplung 6 weist das Lamellenpaket 60,
einen zylinderförmigen
Außenlamellenträger 61 mit
Außenlamellen
des Lamellenpaketes 60, einen zylinderförmigen Innenlamellenträger 62 mit
Innenlamellen des Lamellenpaketes 60, einen Kolben 63,
ein Rückstellelement 66 sowie eine
Stauscheibe 67 auf. Die Stauscheibe 67 ist in axialer
Richtung feststehend. Das Rückstellelement 66 wirkt
derart auf den Kolben 63, dass dieser bei Nichtbetätigung in
seine Ausgangslage zurückführt wird.
Hierzu ist das Rückstellelement 66 hier
beispielhaft als Tellerfeder ausgebildet, kann in einer anderen
Ausgestaltung selbstverständlich
beispielsweise auch als Federpaket mit ringförmig angeordneten parallel
geschalteten Spiralfedern ausgebildet sein. Zu der zweiten Kupplung 6 gehören weiterhin
ein Druckraum 64 und ein Druckausgleichsraum 68.
Der Druckraum 64 wird dabei gebildet aus dem Kolben 63 und
dem Außenlamellenträger 61,
wobei der Kolben 63 an dem Außenlamellenträger 61 axial
druckmitteldicht verschiebbar gelagert ist. Dem Druckraum 64 ist
eine Druckmittelzuführung 65 zugeordnet.
Der Druckausgleichsraum 64 wird gebildet aus dem Kolben 63 und
der Stauscheibe 67, wobei die Stauscheibe 67 gegenüber dem
Kolben 63 axial verschiebbar schmiermitteldicht abgedichtet
ist. Dem Druckausgleichsraum 68 ist eine Schmiermittelzuführung 69 zugeordnet.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind
Stauscheibe 67 und Rückstellelement 66 in
bekannter Weise als separate Bauteile ausgeführt, wobei das Rückstellelement 66 axial
zwischen dem Kolben 63 und der axial festgesetzten Stauscheibe 67 eingespannt
ist.
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In
der dargestellten Anordnung treibt eine erste Welle 2 die
Außenlamellenträger 51, 61 beider Kupplungen 5, 6 an.
Entsprechend bildet der Innenlamellenträger 52 den Abtrieb
der ersten Kupplung 5 und ist hierzu mit einer zweiten
Welle 3 verdrehfest verbunden. Entsprechend bildet der
Innen lamellenträger 62 den
Abtrieb der zweiten Kupplung 6 und ist hierzu mit einer
dritten Welle 4 verdrehfest verbunden.
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Wird
nun der Druckraum 54 bzw. 64 über seine Druckmittelzuführung 55 bzw. 65 mit
Druckmedium befüllt,
so verschiebt sich aufgrund der Kraftwirkung der Kolben 53 bzw. 63 in
axialer Richtung. Hierdurch schließt die Kupplung 5 bzw. 6.
Die Kupplung 5 bzw. 6 öffnet, wenn ihr Druckraum 54 bzw. 64 belüftet wird.
Aufgrund der Zentrifugalkraft verbleibt jedoch ein Restvolumen des
Druckmediums im Raum 54 bzw. 64 auch im nicht-geschalteten
Zustand der Kupplung. Dieses Restvolumen übt eine von der Drehzahl des
Druckraums 54 bzw. 64 abhängige axiale Kraft auf den
Kolben 53 bzw. 63 aus, die der Kraftrichtung des
Rückstellelements 56 bzw. 66 entgegengerichtet
ist. Dadurch kann sich Abschalten der Kupplung 5 bzw. 6 in
nachteiliger Weise verzögern, wenn
diese drehzahlabhängige
Störgröße nicht
ausreichend kompensiert wird. Die erforderliche Kompensation dieses
rotatorischen Drucks erfolgt dadurch, dass in dem entsprechenden
Druckausgleichsraum 58 bzw. 58 ein entsprechendes
Druckniveau eingestellt wird, indem über die zugeordneten Schmiermittelzuführungen 59, 69 den
beiden Druckausgleichsräumen 58, 68 Schmiermittel
zugeführt wird.
Das Druckniveau im Druckausgleichraum 58 der ersten Kupplung 5 wird – neben
der Drehzahl der Antriebswelle 2 – bestimmt durch den Außendurchmesser
der Druckausgleichsraums 58 und durch den Durchmesser einer Überlaufkante 57a im
Bereich des Innendurchmessers des Rückstellelementes 56, das
ja eine Art Stauscheibe zum Speichern des Schmiermittels für den dynamischen
Druckausgleich der Kupplung 5 bildet. Das Druckniveau im
Druckausgleichraum 68 der zweiten Kupplung 6 wird – neben
der Drehzahl der Welle 2 – bestimmt durch den Außendurchmesser
der Druckausgleichsraums 68 und durch den Durchmesser einer Überlaufkante 67a der
Stauscheibe 67. Hieraus ist ersichtlich, dass der effektiv
wirksame dynamische Druckausgleich bei beiden Kupplungen 5, 6 auch
verschieden ausgelegt sein kann. Die Versorgung der beiden Kupplungen 5, 6 mit
Druckmittel und Schmiermittel kann in üblicher Weise über ein
(in der Figur zur Vereinfachung nicht näher dargestelltes) Ölversorgungssystem
erfolgen.
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Zurückkommend
auf das speziell Rückstellelement 56 der
ersten Kupplung 5, so ist in 1 ersichtlich,
dass dieses Rückstellelement 56 zur
Bildung des Druckausgleichsraums 58 auf einem definierten
Durchmesser einen zylinderförmigen
Dichtungs-Abschnitt 57b axialer Erstreckung aufweist, an dessen
Außenfläche ein
Dichtelement 57d axial verschiebbar angeordnet ist. In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist dieses Dichtelement 57d als handelsüblicher Runddichtrings („O-Ring") ausgeführt, der
in eine entsprechende Nut des Kolbens 53 eingelegt ist.
Selbstverständlich
könnte
in einer anderen konstruktiver Ausgestaltung die für den O-Ring erforderliche
Nut auch in das Rückstellelement
eingearbeitet sein oder anstelle des O-Rings ein in Lippendichtring
vorgesehen sein. Die Verwendung eines Lippendichtrings bietet sich
insbesondere dann an, wenn der abzudichtende Spalt zwischen Kolben 53 und
Rückstellelement 56 beispielsweise
durch eine temporäre
Verformung des Rückstellelementes 56 eine
vergleichsweise große
radial Toleranz aufweist. Selbstverständlich können anstelle von in ein entsprechenden
Nut eingelegten Dichtringen auch Dichtelemente vorgesehen sein,
bei denen eine Elastomer-Dichtlippe
direkt an den Kolben oder an das Rückstellelement angespritzt
bzw. anvulkanisiert sind.
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Wie
in 1 weiterhin ersichtlich, weist das Rückstellelement 56 auf
einem Durchmesser größer seinem
zylinderförmigen
Dichtungs-Abschnitt 57b einen in axialer Richtung federelastischen
Abschnitt 57c auf, der sich ähnlich wie eine Tellerfeder
axial gegen den Kolben 53 abstützt und hierbei die zur Kolbenrückstellung
erforderliche Federkraft auf den Kolben 53 überträgt. An ihrem
Innendurchmesser stützt sich
das Rückstellelement 56 dabei
an dem Außenlamellenträger 51 der
Kupplung 5 ab. Der federelastische Abschnitt 57c des
Rückstellelementes 56 ist also
räumlich
gesehen außerhalb
des durch das Rückstellelement 56 und
den Kolben 53 gebildeten Druckausgleichsraums 58 angeordnet.
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In 2 ist
ein Längsschnitt
einer zweiten beispielhaften Kupplungsanordnung gemäß der Erfindung
dargestellt. Ein wesentlicher Unterschied dieser zweiten erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung
zu 1 besteht in der konstruktiven Ausgestaltung des
Rückstellelementes 56 für die radial äußere erste
Kupplung 5 der Kupplungsbaugruppe, wobei dieses Rückstellelement 56 auch
wieder gleichzeitig die Funktion einer Stauscheibe zum Speichern von
Schmiermittel für
den dynamischen Druckausgleich der Kupplung 5 übernimmt,
also zusammen mit dem Kolben 53 der Kupplung 5 den
Druckausgleichsraum 58 dieser Kupplung 5 bildet.
Vergleichbar zu 1 ist das Rückstellelement 56 an
seinem Innendurchmesser an dem Außenlamellenträger 51 der
ersten Kupplung 5 axial festgesetzt. Ähnlich wie in 1 weist
das Rückstellelement 56 auf
einem zur Bildung des Druckausgleichsraums 58 definierten Durchmesser
einen zylinderförmigen
Dichtungs-Abschnitt 57b axialer Erstreckung auf. Die Außenfläche dieses
zylinderförmigen
Dichtungs-Abschnitts 57b bildet wiederum die axial Lauffläche des
in eine Nut des Kolbens 53 eingelegten Dichtelements 57d.
Wie in 2 ersichtlich, weist das Rückstellelement 56 einen
axial federelastischen Abschnitt 57c auf, der im Unterschied
zu 1 nunmehr auf einem Durchmesser kleiner zylinderförmigen Dichtungs-Abschnitt 57b in
Art einer Tellerfeder auf den ihm zugeordneten Kolben 53 wirkt.
Im Unterschied zu 1 ist in 2 der axial
federelastische Abschnitt 57c des Rückstellelementes 56 räumlich gesehen
also innerhalb des durch das Rückstellelement 56 und
den Kolben 53 gebildeten Druckausgleichsraums 58 angeordnet. Gegenüber 1 ist
hierdurch eine Reduzierung der axialen Baulänge der Kupplungsanordnung
erzielbar.
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Ein
weiterer wesentlicher Unterschied der zweiten Kupplungsanordnung
gemäß 2 zu 1 besteht
in der konstruktiven Ausgestaltung der Schmiermittelversorgung der
Druckausgleichsräume 58, 68 der
beiden Kupplungen 5, 6. In dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2 ist
vorgesehen, dass die beiden Druckausgleichsräume 58, 68 über die
Zuführungen 59, 69 und 70 miteinander
in Verbindung stehen, räumlich
gesehen in einem Bereich radial unterhalb der Druckausgleichsräume 58, 68.
Die das in den Druckausgleichsräumen 58, 68 herrschende Druckniveau
mitbestimmende Überlaufkante
wird nunmehr für
beide Druckausgleichsräumen 58, 68 gemeinsam
gebildet durch die Axialbohrung 70. Bei wechselseitigem
Verhalten der beiden Kupplungen 5 und 6 schiebt
der Kolben der schließenden
Kupplung aus seinem Ausgleichsraum das darin enthaltene Volumen
des Druckmediums in den Druckaugleichsraum der öffnenden Kupplung. Schließt zum Beispiel die
erste Kupplung 5, so schiebt der Kolben 53 das Schmiermittelvolumen
des Druckausgleichsraums 59 der ersten Kupplung 5 über die
Zuführung 59,
Axialbohrung 70 und Zuführung 69 in
den Druckausgleichsraum 68 der zweiten Kupplung 6.
Zusätzlich zu
diesem Volumen kommt das Volumen aus der zentralen Schmiermittelzuführung der
Welle 2. Durch diese Volumenumsteuerung baut sich im Druckausgleichsraum 68 der
gerade abschaltenden zweiten Kupplung 6 rascher ein entsprechendes
Druckniveau auf, so dass deren Kolben 63 rascher in seine
Ausgangsposition zurückgeführt wird.
Hierdurch verringert sich die Öffnungszeit
der zweiten Kupplung 6. Durch diese Maßnahme verkürzt sich einerseits die Sperrzeit
bei Wiederholschaltungen, bei denen die zuvor gerade geöffnete Kupplung
wieder geschlossen werden muss, andererseits verkürzt sich
auch die Schaltzeit einer Überschneidungsschaltung,
an der beide Kupplungen der Kupplungsanordnung beteiligt sind. Das
den Druckausgleichsräumen 58, 68 zugeführte Volumen
ist nicht größer als
das Volumen bei einer Einzelversorgung wie im Ausführungsbeispiel
in 1, da der von dem Ölversorgungssystem bereitzustellende
Volumenbedarf der Druckausgleichsräume 58 und 68 an
Schmiermittel immer zeitlich versetzt auftritt. Die dem Druckraum 54 der ersten
Kupplung 5 zugeordnete Druckmittelzuführung 55 ist in dem
Längsschnitt
der 2 zum Teil verdeckt. Die dem Druckraum 64 der
zweiten Kupplung 6 zugeordnete Druckmittelzuführung ist
in dem Längsschnitt
der 2 vollständig
verdeckt und daher nicht näher
dargestellt.
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Selbstverständlich ist
auch die in 2 dargestellte Schmiermittelzuführung auch
mit der in 1 dargestellten konstruktiven
Ausgestaltung der gleichzeitig als Rückstellelement für den Kolben
der radial äußeren Kupplung
dienenden Stauscheibe der radial äußeren Kupplung.
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Dem
Fachmann ist klar, dass die in 1 und 2 dargestellten
erfindungsgemäßen Kupplungsanordnungen
von ihrer konstruktiven Ausbildung her als beispielhaft anzusehen
ist. Bei Bedarf wird der Fachmann also die Kupplungsanordnung entsprechend
den vorgegebenen Randbedingungen anpassen. Beispielsweise können beide
Kupplungsanordnungen gemäß 1 und 2 dahingehend modifiziert
werden, dass auch die Stauscheibe 67 der (radial inneren)
zweiten Kupplung 6 neben ihrer Funktion der Bildung des
Druckausgleichsraums 68 zusätzlich auch die Funktion der
Rückstellelementes 66 für den Kolben 63 der
zweiten Kupplung 6 übernimmt,
sinngemäß wie die
erfindungsgemäße Stauscheibe 57 der
(radial äußeren) ersten
Kupplung 5.
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Die
Anwendbarkeit der Kupplungsanordnung gemäß der Erfindung im Getriebebau
ist universell. So wird der Fachmann die erfindungsbemäße Kupplungsanordnung
in einem Getriebe beliebiger Bauart einsetzen, beispielsweise in
einem Automatgetriebe oder einem automatisierten Schaltgetriebe oder
einem Doppelkupplungsgetriebe oder in einem stufenlosen Getriebe.
Auch wird der Fachmann ohne erfinderisches Hinzutun die erfindungsbemäße Kupplungsanordnung
bei Bedarf den gegebenen Bedingungen im Getriebe anpassen und bei
Bedarf auch mit weiteren Getriebeelementen kombinieren.
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- 1
- Getriebegehäuse
- 2
- erste
Welle
- 3
- zweite
Welle
- 4
- dritte
Welle
- 5
- erste
Kupplung
- 6
- zweite
Kupplung
- 50
- Lamellenpaket
der ersten Kupplung
- 51
- Außenlamellenträger der
ersten Kupplung
- 52
- Innenlamellenträger der
ersten Kupplung
- 53
- Kolben
der ersten Kupplung
- 54
- Druckraum
der ersten Kupplung
- 55
- Druckmittelzuführung zum
Druckraum der ersten Kupplung
- 56
- Rückstellelement
der ersten Kupplung
- 57a
- Überlaufkante
des Rückstellelementes
der ersten Kupplung
- 57b
- zylindrischer
Dichtungsabschnitt des Rückstellelementes
der ersten
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- Kupplung
- 57c
- axial
federelastischer Abschnitt des Rückstellelementes
der ersten
-
- Kupplung
- 57d
- Dichtelement
- 58
- Druckausgleichsraum
der ersten Kupplung
- 59
- Schmiermittelzuführung zum
Druckausgleichsraum der ersten
-
- Kupplung
- 60
- Lamellenpaket
der zweiten Kupplung
- 61
- Außenlamellenträger der
zweiten Kupplung
- 62
- Innenlamellenträger der
zweiten Kupplung
- 63
- Kolben
der zweiten Kupplung
- 64
- Druckraum
der zweiten Kupplung
- 65
- Druckmittelzuführung zum
Druckraum der zweiten Kupplung
- 66
- Rückstellelement
der zweiten Kupplung
- 67
- Stauscheibe
der zweiten Kupplung
- 67a
- Überlaufkante
der Stauscheibe der zweiten Kupplung
- 68
- Druckausgleichsraum
der zweiten Kupplung
- 69
- Schmiermittelzuführung zum
Druckausgleichsraum der zweiten
-
- Kupplung
- 70
- Schmiermittelzuführung, Axialbohrung