DE102005007745A1

DE102005007745A1 - Falzapparat für eine Druckmaschine

Info

Publication number: DE102005007745A1
Application number: DE200510007745
Authority: DE
Inventors: Jürgen Schuster; Xaver Bachmeir; Horst Weigend
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 2005-02-18
Filing date: 2005-02-18
Publication date: 2006-08-31

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Falzapparat für eine Druckmaschine, zur Ausbildung von Falzen an Druckbogen oder an von einem bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplaren, mit einer mindestens ein Taschenfalzwerk umfassenden Taschenfalzeinheit (12), um an den Druckbogen oder an den von dem bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplaren jeweils mindestens einen quer zur Transportrichtung derselben verlaufenden Querfalz auszubilden, und mit einem in Transportrichtung der Druckbogen oder Exemplare gesehenen, stromabwärts der Taschenfalzeinheit (12) positionierten Falztisch (13), um an dem mit dem oder jedem Querfalz vorgefalzten Druckbogen oder Exemplar jeweils einen parallel zur Transportrichtung derselben verlaufenden Längsfalz auszubilden. Erfindungsgemäß ist dem Falztisch (13) mindestens eine Bremseinrichtung zugeordnet, um die Bewegung der Druckbogen oder Exemplare im Bereich des Falztisches (13) abzubremsen.

Description

Die Erfindung betrifft einen Falzapparat für eine Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Falzapparate dienen dem Ausbilden von Falzen an einem Bedruckstoff, nämlich dem Ausbilden von sogenannten Querfalzen und Längsfalzen, wobei die Querfalze quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffs durch den Falzapparat und die Längsfalze parallel zur Transportrichtung des Bedruckstoffs durch den Falzapparat in den Bedruckstoff eingebracht werden. Aus dem Stand der Technik sind bereits Falzapparate bekannt, die eine Taschenfalzeinheit sowie einen der Taschenfalzeinheit nachgeordneten Falztisch umfassen. Die Taschenfalzeinheit umfasst mindestens ein Taschenfalzwerk, wobei im Bereich der Taschenfalzeinheit Querfalze in den Bedruckstoff eingebracht werden. Im Bereich des Falztisches sind Längsfalze in den mit Querfalzen vorgefalzten Bedruckstoff einbringbar. Bei dem Bedruckstoff kann es sich um Druckbogen oder um von einem bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennte Exemplare handeln.
Zur Ausbildung der Längsfalze im Bereich des Falztischs wird der mit Querfalzen vorgefalzte Bedruckstoff dem Falztisch zugeführt und an einem Anschlag ausgerichtet, wobei hierbei ein in Transportrichtung vorne liegender Abschnitt des Bedruckstoffs an dem Anschlag zur Anlage kommt. Dabei trifft der Bedruckstoff mit dem in Transportrichtung vorne liegenden Abschnitt mit voller Geschwindigkeit auf den Anschlag, so dass dieser vom Anschlag abprallt und anschließend zur exakten Ausrichtung wieder in Richtung auf den Anschlag bewegt werden muss. Hierbei geht nicht nur Zeit verloren, vielmehr besteht auch die Gefahr, dass der Bedruckstoff beim Aufprallen auf den Anschlag einreißt und somit beschädigt wird. Dies ist insgesamt von Nachteil.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, einen neuartigen Falzapparat für eine Druckmaschine zu schaffen.
Dieses Problem wird durch einen Falzapparat für eine Druckmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist dem Falztisch mindestens eine Bremseinrichtung zugeordnet, um die Bewegung der Druckbogen oder Exemplare im Bereich des Falztisches abzubremsen.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, bei einem Falzapparat, der eine Taschenfalzeinheit sowie einen der Taschenfalzeinheit nachgeordneten Falztisch umfasst, im Bereich des Falztisches mindestens eine Bremseinrichtung anzuordnen. Mit der Bremseinrichtung kann der Bedruckstoff, nämlich ein Druckbogen bzw. ein von einem bahnförmigen Bedruckstoff abgetrenntes Exemplar, abgebremst werden, so dass der Bedruckstoff mit dem in Transportrichtung vorne liegenden Abschnitt mit verringerter Geschwindigkeit am Anschlag zur Anlage kommt. Hierdurch wird ein Abprallen des Bedruckstoffs vom Anschlag vermieden, so dass die Ausrichtung des Bedruckstoffs am Anschlag insgesamt innerhalb einer kürzeren Zeitspanne durchgeführt werden kann. Weiterhin wird die Gefahr von Beschädigungen des Bedruckstoffs vermieden. Der Falzvorgang wird demnach insgesamt verbessert.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1: eine schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Falzapparats für eine Rollenrotationsdruckmaschine;
2: ein Detail des Falzapparats der 1 im Bereich eines der Längsfalzbildung dienenden Falztisches in schematisierter Seitenansicht; und
3: das Detail der 2 in schematisierter Draufsicht;
4: eine mögliche Ausgestaltung der dem Falztisch zugeordneten Bremseinrichtungen in perspektivischer Seitenansicht.
Nachfolgend wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf 1 bis 4 in größerem Detail beschrieben.
1 zeigt stark schematisiert einen Falzapparat 10 für eine Rollenrotationsmaschine zum Falzen eines Bedruckstoffs, der im Sinne des Pfeils 11 durch den Falzapparat bewegt wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel verfügt der Falzapparat 10 über eine Taschenfalzeinheit 12 sowie einen der Taschenfalzeinheit 12 nachgeordneten Falztisch 13. Der Taschenfalzeinheit 12 ist eine Schneideinheit 14 vorgelagert. Im Bereich der Schneideinheit 14 werden von einem bahnförmigen Bedruckstoff Exemplare durch Querschneiden quer zur Bewegungsrichtung des Bedruckstoffs abgetrennt, wobei die abgetrennten Exemplare dann zur Ausbildung von Querfalzen der Taschenfalzeinheit 12 und anschließend zur Ausbildung von Längsfalzen dem Falztisch 13 zugeführt werden. In dem Fall, in dem bogenförmige Bedruckstoffe gefalzt werden sollen, kann selbstverständlich auf die Schneideinheit 14 verzichtet werden.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel werden, wie bereits erwähnt, im Bereich der Schneideinheit 14 von einem bahnförmigen Bedruckstoff Exemplare abgetrennt. Die vom Bedruckstoff abgetrennten Exemplare werden zuerst der Taschenfalzeinheit 12 zugeführt, die mindestens ein Taschenfalzwerk umfasst. Im Bereich der Taschenfalzeinheit 12 wird an einem vom bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplar mindestens ein Querfalz ausgebildet, der demnach quer zur Transportrichtung des Exemplars durch den Falzapparat 10 in dasselbe eingebracht wird.
Im Anschluss an das Einbringen des oder jedes Querfalzes in die Exemplare, werden dieselben dem Falztisch 13 zugeführt. Gemäß 2 und 3 verfügt der Falztisch 13 über Transportbänder 15, die unterhalb eines zu transportierenden Exemplars 16 angeordnet sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wirken mit den Transportbändern 15 sog. Transportbürsten 17 zusammen, die oberhalb des Exemplars 16 verlaufen und das Exemplar 16 auf die Transportbänder 15 drücken, damit dasselbe im Bereich des Falztisches 13 in Richtung des Pfeils 18 transportiert werden kann. An Stelle der Transportbürsten 17 können auch an der Oberseite der Exemplare 16 Transportbänder verwendet werden.
Der Falztisch 13 verfügt weiterhin über einen Anschlag 19 für einen in Transportrichtung (Pfeil 18) vorne liegenden Abschnitt des im Bereich des Falztisches 13 zu falzenden Exemplars 16 sowie über ein Falzmesser 20, welches parallel zur Transportrichtung 18 der Exemplare 16 verläuft und demnach der Ausbildung eines Längsfalzes im Bereich der Exemplare 16 dient. Zur Ausbildung eines Längsfalzes wird, wie 4 entnommen werden kann, das Falzmesser 20 im Sinne des Pfeils 21 nach unten bewegt und nimmt hierbei das im Bereich der Taschenfalzeinheit 12 mit Querfalzen vorgefalzte Exemplar 16 unter Ausbildung eines Längsfalzes mit.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird nun vorgeschlagen, dem Falztisch 13 mindestens eine Bremseinrichtung 22 zuzuordnen. Mithilfe der Bremseinrichtungen 22 kann die Bewegung des zu falzenden Exemplars 16 im Bereich des Falztisches 13 abgebremst werden, um so zu verhindern, dass das Exemplar 16 mit voller Geschwindigkeit am Anschlag 19 zur Anlage kommt. Vielmehr wird das Exemplar 16 über die oder jede Bremseinrichtung 22 definiert abgebremst und definiert am Anschlag ausgerichtet. Danach kann unmittelbar durch Relativbewegung des Falzmessers 20 im Sinne des Pfeils 21 der Längsfalz am Exemplar 16 ausgebildet werden.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel sind zwei Bremseinrichtungen 22 vorhanden, wobei zu jeder Seite des Falzmessers 20 jeweils eine Bremseinrichtung 22 in unmittelbarer Nähe zum Falzmesser 20 angeordnet ist. Die Bremseinrichtungen 22 verlaufen demnach jeweils zwischen dem Falzmesser 20 und den Transportbändern 15, wobei die Bremseinrichtungen 22 unmittelbar benachbart zu dem Falzmesser 20 im Bereich des Anschlags 19 positioniert sind. Die Bremseinrichtungen 22 schließen mit dem Falztisch 13 bzw. dem zu transportierenden Exemplar 16 einen Winkel zwischen 4° und 6° ein. Bevorzugt ist ein Winkel von 5°, der zwischen dem Druckexemplar 16 und den Bremseinrichtungen 12 eingeschlossen wird. Dies erlaubt ein schonendes Abbremsen der Druckexemplare 16.
Die Bremseinrichtungen 22 sind gemäß 4 vorzugsweise als Bremsbürsten ausgebildet. Jede der Bremsbürsten 22 ist an einer entsprechenden Halterung 23 gelagert, wobei zwischen den Halterungen 23 und den Bremsbürsten 22 Aktuatoren 24 angeordnet sind. Über die Aktuatoren 24 können die Bremsbürsten 22 relativ zum Exemplar 16 verstellt werden, (die Anstellung kann auch geschwindigkeitsabhängig erfolgen) um so die Bremsbürsten 22 zur Abbremsung eines Exemplars 16 auf demselben zur Anlage zu bringen. An den Halterungen 23 greifen Stangen 25 an, die gemäß 4 über eine Traverse 26 verbunden sind. Über die Stangen 25 können beide Bremseinrichtungen 22 gemeinsam vom Falztisch 13 wegbewegt werden, um z. B. einen Fehlbogen aus dem Falzapparat auszuschleusen. Hierzu wird dann auch der Anschlag 19 verschoben, wobei der Anschlag 19 in 4 nicht dargestellt ist.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird demnach ein Falzapparat vorgeschlagen, der zumindest aus einer Taschenfalzeinheit zur Ausbildung von Querfalzen und einem derselben nachgeordneten Falztisch zur Ausbildung von Längsfalzen dient. In einen derartigen Falzapparat ist im Bereich des Falztisches mindestens eine Bremseinrichtung integriert. Über die oder jede Bremseinrichtung kann ein im Bereich des Falztisches mit einem Längsfalz zu versehendes Exemplar an einem Anschlag des Falztisches definiert ausgerichtet werden. Hierdurch kann der gesamte Falzprozess verbessert werden.

10: Falzapparat
11: Pfeil
12: Taschenfalzeinheit
13: Falztisch
14: Schneideinheit
15: Transportband
16: Exemplar
17: Transportbürste
18: Pfeil
19: Anschlag
20: Falzmesser
21: Pfeil
22: Bremseinrichtung
23: Halterung
24: Aktuator
25: Stange
26: Traverse

Claims

Falzapparat für eine Druckmaschine, zur Ausbildung von Falzen an Druckbogen oder an von einem bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplaren, mit einer mindestens ein Taschenfalzwerk umfassenden Taschenfalzeinheit (12), um an den Druckbogen oder an den von dem bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplaren jeweils mindestens einen quer zur Transportrichtung derselben verlaufenden Querfalz auszubilden, und mit einem in Transportrichtung der Druckbogen oder Exemplare gesehen stromabwärts der Taschenfalzeinheit (12) positionierten Falztisch (13), um an dem mit dem oder jedem Querfalz vorgefalzten Druckbogen oder Exemplar jeweils einen parallel zur Transportrichtung derselben verlaufenden Längsfalz auszubilden, dadurch gekennzeichnet, dass dem Falztisch (13) mindestens eine Bremseinrichtung (22) zugeordnet ist, um die Bewegung der Druckbogen oder Exemplare im Bereich des Falztisches (13) abzubremsen.
Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Falztisch (13) einen Anschlag (19) zur Ausrichtung der zu falzenden Druckbogen oder Exemplare an einem in Transportrichtung derselben vorne liegenden Abschnitt aufweist, dass der Falztisch (13) weiterhin ein sich parallel zur Transportrichtung der Druckbogen oder Exemplare erstreckendes Falzmesser (20) zur Ausbildung des Längsfalzes an den Druckbogen oder Exemplaren aufweist, wobei die oder jede Bremseinrichtung (22) im Bereich des Anschlags (19) benachbart zum Falzmesser (20) positioniert ist.
Falzapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Anschlags (19) unmittelbar zu beiden Seiten des Falzmessers (20) jeweils eine Bremseinrichtung (22) positioniert ist.
Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Falztisch (13) zum Transport der zu falzenden Druckbogen oder Exemplare an der Unterseite der Druckbogen oder Exemplare verlaufende Transportbänder (15) aufweist, die mit an der Oberseite der Druckbogen oder Exemplare verlaufenden Bändern oder Bürsten (17) zusammenwirken.
Falzapparat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtungen (22) jeweils zwischen dem Falzmesser (20) und den Transportbändern (15) in unmittelbarere Nähe des Falzmessers (20) positioniert sind.
Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede Bremseinrichtung (22) als Bremsbürste ausgebildet ist, die jeweils mit dem Falztisch (13) bzw. dem zu falzenden Druckbogen oder Exemplar einen Winkel zwischen 4° und 6° einschließt.