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Die
Erfindung betrifft eine Fluidtransfervorrichtung mittels der ein
Empfangsbehälter
aus einem Vorratsbehälter
mittels einer Transfernadel befüllbar ist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Befüllsystem, das den Vorratsbehälter und
die Transfervorrichtung umfasst. Die Transfervorrichtung und das
Befüllsystem finden
bevorzugt Verwendung im medizinaltechnischen Bereich, vorzugsweise
zum Befüllen
einer Spritze oder einer Zylinderampulle mit einer medizinisch wirksamen
Flüssigkeit,
beispielsweise Insulin.
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Beispielsweise
in der Diabetestherapie muss der Patient oder gegebenenfalls medizinisches
Personal leere Medikamentenbehälter,
beispielsweise Zylinderampullen, mit Insulin befüllen. Der Begriff "Empfangsbehälter" soll u. a. derartige
Medikamentenbehälter
umfassen. Das Insulin wird üblicherweise in
Glasvials gelagert, die von dem Begriff "Vorratsbehälter" u. a. umfasst sein sollen. Die Glasvials
sind mit einem Septum verschlossen, d.h. mit einer Dichtung, die
mittels einer Nadel durchstechbar ist und nach dem Herausziehen
der Nadel das Galsvial wieder dicht verschließt. Zum Umfüllen des Insulins muss das
Septum durchstochen werden. Das Befüllen des Empfangsbehälters soll
möglichst
einfach vonstatten gehen. Vorteilhaft ist, wenn der Benutzer sich
nicht an spitzen Nadeln stechen oder umgekehrt die Nadeln beschädigen kann.
Die Vials enthalten ein mehrfaches des Volumens der Empfangsbehälter. Üblicherweise
werden mehrere Empfangsbehälter, typischerweise
drei Empfangsbehälter,
unmittelbar hintereinander oder bei Bedarf gefüllt. Wird das Septum des Vials
durchstochen und die Nadel für
spätere Entnahmen
wieder herausgezogen, so muss der dichte Abschluss des Vials gewährleistet
sein.
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Eine
Transfervorrichtung ist beispielsweise aus der USD 495,416 S bekannt.
Die Transfervorrichtung bildet einen Adapter für eine Verbindung mit dem Vorratsbehälter und einen
weiteren Adapter für eine
Verbindung mit dem Empfangsbehälter.
Der Fluidtransfer erfolgt durch eine Transferkanüle, die sich von dem einen
Adapter in den anderen erstreckt.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Transfervorrichtung und ein
die Transfervorrichtung umfassendes Befüllsystem zu schaffen, die mit
einfachen Handgriffen das Befüllen
eines Empfangsbehälters
aus einem Vorratsbehälter
ermöglichen.
Nach dem Befüllen
sollte der Vorratsbehälter
nach Wegnahme des Empfangsbehälters
automatisch wieder verschlossen sein.
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Eine
erfindungsgemäße Fluidtransfervorrichtung
umfasst eine Führungsstruktur,
einen ersten Adapter zur Befestigung der Transfervorrichtung an
einem Vorratsbehältnis,
einen zweiten Adapter für
eine Befestigung und gegebenenfalls einen fluidischen Anschluss
eines Empfangsbehälters,
eine Transfernadel zum Durchstechen eines Septums und einen Nadelhalter,
der die Transfernadel in eine Stechrichtung weisend hält.
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Für einen
Verschluss des Vorratsbehälters nach
dem Befüllen
des Empfangsbehälters
bildet die Führungsstruktur
ein Gelenkelement eines Schubgelenks, und der Nadelhalter oder der
Vorratsbehälter bilden
das Gelenkgegenelement des Schubgelenks.
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Durch
die Bildung eines Schubgelenks wird die Transfernadel bei einer
Konnektierung und Dekonnektierung der beiden Behälter besonders sicher in und
gegen die Stechrichtung relativ zu dem Vorratsbehälter bewegt.
Die Transfervorrichtung schafft trotz der im Schubgelenk gegebenen
Beweglichkeit eine steife Konnektierung. Die durch die Transfervorrichtung
miteinander verbundenen Behälter
können bei
dem Befüllen
daher sicher und einfach gehandhabt werden. Der sicheren und einfachen
Handhabung kommt es weiter entgegen, wenn das Schubgelenk ein reines
Schubgelenk ist und der Empfangsbehälter deshalb um eine in die
Stechrichtung weisende Transferachse verdrehfrei in oder auf den
zweiten Adapter gesteckt oder geschoben werden kann.
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Vorteilhaft
ist es, wenn wenigstens einer der Adapter in und gegen die Stechrichtung
relativ zu der Führungsstruktur
nicht bewegbar ist. In derartigen Ausführungen kann er insbesondere
einstückig
mit der Führungsstruktur
geformt sein. In bevorzugten Varianten sind beide Adapter relativ
zu der Führungsstruktur
nicht beweglich, vorzugsweise je einstückig mit der Führungsstruktur
geformt. Dies kommt der Steifigkeit der Transfervorrichtung in besonderem Maße zugute.
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Der
zweite Adapter umfasst in bevorzugter Ausführung eine Klemmeinrichtung
für einen
Klemmgriff mit dem Empfangsbehälter.
Er kann zusätzlich einen
Anschlussabschnitt für
die fluidische Verbindung mit dem Empfangsbehälter bilden. Alternativ kann
der Nadelhalter den fluidischen Anschlussabschnitt bilden. Um den
fluidischen Anschlussabschnitt einfach und nicht zuletzt dadurch
gründlich reinigen
zu können,
ist es von Vorteil, wenn der zweite Adapter den fluidischen Anschlussabschnitt
für einen
Reinigungszugriff freigibt. Der Zugriff kann insbesondere dadurch
ermöglicht
werden, dass der zweite Adapter ein Ende des Anschlussabschnitts
nicht umschließt,
sondern nur einzelne Klemmelemente bildet, die Freiraum für den Zugriff
lassen.
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Falls
der Vorratsbehälter
das Gelenkgegenelement bildet, führt
die Führungsstruktur
den Vorratsbehälter
oder der Vorratsbehälter
die Führungsstruktur
in und gegen die Stechrichtung. Falls der Nadelhalter das Gelenkgegenelement
bildet, führt
die Führungsstruktur
den Nadelhalter in und gegen die Stechrichtung. In der Ausführung mit
geführtem
Nadelhalter ist die Transfervorrichtung an dem Vorratsbehälter vorzugsweise
in und gegen die Stechrichtung unbeweglich befestigt oder befestigbar.
Der Nadelhalter nimmt in einem Lagerzustand der Fluidtransfervorrichtung
eine von dem Vorratsbehälter entfernte
Position ein. Bei dem Verbinden des Empfangsbehälters mit dem zweiten Adapter
drückt
der Empfangsbehälter
den Nadelhalter in Richtung auf den Vorratsbehälter zu, d.h. in die Stechrichtung,
so dass die Transfernadel ein den Auslass des Vorratsbehälters verschließendes Septum
durchsticht. Die Führungsstruktur
führt bei
der Stechbewegung den Nadelhalter, vorzugsweise linear und vorzugsweise verdrehgesichert.
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Auch
in den Unteransprüchen
und deren Kombinationen werden vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung offenbart.
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Die
den lösbaren
zweiten Adapter betreffenden Ausgestaltungen können zwar besonders vorteilhaft
in Kombination mit dem Gegenstand von Anspruch 1 zur Anwendung gelangen,
sind jedoch auch für
Fluidtransfervorrichtungen und Befüllsysteme von Vorteil, die
das erfindungsgemäße Schubgelenk nicht
aufweisen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren erläutert. In
den Ausführungsbeispielen
offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination
die Gegenstände
der Ansprüche
und auch die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft
weiter. Es zeigen:
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1 eine
Fluidtransfervorrichtung und ein Befüllsystem in einem ersten Ausführungsbeispiel vor
Herstellung einer Verbindung mit einem Empfangsbehälter,
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2 das
Befüllsystem
mit verbundenem Empfangsbehälter,
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3 die
Anordnung der 1 in perspektivischer Sicht,
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4 die
Anordnung der 2 in perspektivischer Sicht,
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5 eine
Transfervorrichtung und ein Befüllsystem
in einem zweiten Ausführungsbeispiel
vor Herstellung einer Verbindung mit einem Empfangsbehälter,
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6 das
Befüllsystem
des zweiten Ausführungsbeispiels
mit verbundenem Empfangsbehälter
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7 das
Befüllsystem
des zweiten Ausführungsbeispiels
mit verbundenem Empfangsbehälter in
einem anderen Längsschnitt,
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8 das
Befüllsystem
und den Empfangsbehälter
nach dem Befüllen
und Lösen
des Empfangsbehälters,
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9 die
Anordnung der 6 und 7 in perspektivischer
Sicht und
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10 die
Fluidtransfervorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels in perspektivischer Sicht.
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Die 1 bis 4 zeigen
eine Fluidtransfervorrichtung 10 und ein die Fluidtransfervorrichtung 10 umfassendes
Befüllsystem
sowie einen mit dem Befüllsystem
befüllbaren
Empfangsbehälter 5. 1 zeigt
die aus dem Befüllsystem
und dem Empfangsbehälter 5 bestehende
Anordnung in einem Längsschnitt,
wobei der Empfangsbehälter 5 mit
dem Befüllsystem
noch nicht verbunden ist. 2 zeigt
die Anordnung im gleichen Längsschnitt
nach dem Verbinden und während
des Befüllens
des Empfangsbehälters 5.
Die 3 und 4 zeigen die Anordnungen der 1 und 2 je
in perspektivischer Sicht.
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Das
Befüllsystem
besteht aus der Fluidtransfervorrichtung 10 und einem Vorratsbehälter 1,
der in der Art eines typischen Glasvials für Medikamentenflüssigkeiten,
beispielsweise Insulin, geformt ist. Er weist im wesentlichen die
Form einer Flasche mit einem Flaschenhals und einem darin geformten
Auslass auf. Der Auslass wird von einem Septum 3 flüssigkeitsdicht,
vorzugsweise auch gasdicht, verschlossen. In einem vorderen Endabschnitt
des Flaschenhalses ist umlaufend ein Außenwulst 2 gebildet.
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Die
Fluidtransfervorrichtung 10 ist im wesentlichen als Hülsenkörper geformt.
Sie bildet eine Hülle,
in der der Vorratsbehälter 1 entlang
einer Transferachse T linear gleitgeführt wird. Der Hüllbereich
der Fluidtransfervorrichtung 10 bildet funktional eine
Führungsstruktur 11 für die Gleitführung des Vorratsbehälters 1.
Bei der Gleitführung
sind die Mantelinnenfläche
der zylindrischen Führungsstruktur 11 und
die Mantelaußenfläche des
Vorratsbehälters 1 unmittelbar
in einem Führungskontakt,
in dem die Führungsstruktur 11 die
Führungskurve
und der Vorratsbehälter 1 das
Eingriffsglied bildet.
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An
den die Führungsstruktur 11 bildenden Hülsenabschnitt
schließt
sich an einem axial vorderen Ende der Fluidtransfervorrichtung 10 ein
Boden an, von dem in das Innere der Führungsstruktur 11 axial
eine Transfernadel 14 vor- und auf das Septum 3 des
Vorratsbehälters 1 zu
ragt. Der Boden bildet für die
Transfernadel 14 einen Nadelhalter 13, der die Transfernadel 14 axial
fixiert. Der Vorratsbehälter 1 nimmt
in dem in 1 dargestellten Zustand eine hintere
Endposition ein, in der er auf Kontakt gegen einen Anschlag 12 ist,
der von der Führungsstruktur 11 an
einem axial hinteren Ende nach radial einwärts vor ragt. Der Anschlag 12 bildet
sozusagen einen Boden, auf dem der Vorratsbehälter 1 steht. Durch
eine von der Führungsstruktur 11 geführte, entlang
einer Transferachse T stattfindende Relativbewegung zwischen der
Fluidtransfervorrichtung 10 und dem Vorratsbehälter 1 sticht
die Transfernadel 14 durch das Septum 3. Als Bezugsrichtung
dient im folgenden die Stechrichtung S.
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Innerhalb
der Führungsstruktur 11 ist
von der Innenseite des den Nadelhalter 13 bildenden Bodens abragend
ein erster Adapter 15 für
eine Befestigung des Vorratsbehälters 1 gebildet.
Der erste Adapter 15 ist eine Klemmeinrichtung für eine klemmende
Befestigung des Vorratsbehälters 1.
Die Klemmeinrichtung wird von zwei von dem Boden der Transfervorrichtung 10 abragenden
Klemmelementen 15a gebildet (2) die beidseits
der Transfernadel 14 wie zwei Finger von dem Boden abragen.
Die Klemmelemente 15a bilden elastische Biegezungen mit
nach radial einwärts
weisenden kurzen Haken an ihren freien vorderen Enden. Die Klemmelemente 15a sind an
die Form des Flaschenhalses des Vorratsbehälters 1, insbesondere
an dessen Außenwulst 2,
angepasst und so angeordnet, dass sie den Außenwulst 2 zum einen
hintergreifen und zum anderen mit einem gewissen radialen Klemmdruck
beaufschlagen, wenn der Vorratsbehälter 1 in den ersten
Adapter 15 eingeführt
ist.
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An
der Außenseite
des den Nadelhalter 13 bildenden Bodens ist ein zweiter
Adapter 16 gebildet, der einer klemmenden Befestigung des
Empfangsbehälters 5 dient.
Der zweite Adapter 16 ragt axial von dem Boden nach außen ringförmig ab
und bildet in seinem Inneren eine Aufnahme als Anschlussabschnitt 16a für einen
Anschlussabschnitt 6 des Empfangsbehälters 5. Der Anschlussabschnitt 16a ist zum
Empfangsbehälter 5 hin
offen. Die Transfernadel 14 mündet in den Anschlussabschnitt 16a.
Die Transfernadel 14 ist als Transferkanüle gebildet
mit einem die Medikamentenflüssigkeit
durchleitenden Hohlquerschnitt. Grundsätzlich könnte sie auch als Vollquerschnitt
mit Strömungskanälen an ihrem
Außenumfang
gebildet sein. Der Anschlussabschnitt 6 ist als männlicher
Luer-Anschluss und
der zweite Adapter 16 entsprechend als weiblicher Luer-Anschluss gebildet.
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Der
den Nadelhalter 13 bildende Boden der FluidTransfervorrichtung 10 ist
beidseits des zweiten Adapters 16 je mit einem als Durchbruch
gebildeten Sichtfenster 18 versehen. Das Sichtfenster 18 gibt den
Blick auf den in der Fluidtransfervorrichtung 10 aufgenommenen
Vorratsbehälter 1 frei.
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2 zeigt
die Anordnung im verbundenen Zustand während des Befüllens des
Empfangsbehälters 5.
Zum Verbinden greift der Benutzer mit der einen Hand den Empfangsbehälter 5,
und mit der anderen Hand hält
er den Vorratsbehälter 1.
Um den Vorratsbehälter 1 halten
zu können,
ist die Führungsstruktur 11 mit
zwei bezüglich
der Transferachse T einander diametral gegenüberliegenden Durchbrüchen 19 versehen,
die je einen Durchgriff bilden. Die Handhabung des Befüllsystems 1, 10 geht
auch aus den 3 und 4 hervor,
in denen insbesondere einer der Durchgriffe 19 gut zu erkennen
ist. Jeder der Durchgriffe 19 ist als ein breiter, sich über etwa ein
Drittel des Umfangs der Führungsstruktur 11 erstreckender
Schlitz gebildet, der zur Rückseite
der Führungsstruktur 11 hin
offen ist und sich bis etwa zur axialen Mitte der Führungsstruktur 11 erstreckt.
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Die
beiden Durchgriffe 19 durchgreifend hält der Benutzer den Vorratsbehälter 1 und
steckt den Anschlussabschnitt 6 des Empfangsbehälters 5 mit leichtem
Druck in den Anschlussabschnitt 16a des Adapters 16,
so dass ein dichter Anschluss des Empfangsbehälters 5 an die Transfernadel 14 geschaffen wird.
Bei dem Herstellen der Verbindung wird die Fluidtransfervorrichtung 10 in
die Stechrichtung S auf den Vorratsbehälter zu bewegt bis die Transfervorrichtung 10 mittels
ihres Adapters 15 klemmend und in einem Hintergriff an
dem Flaschenhals des Vorratsbehälters 1 befestigt
ist. In diesem, in 2 dargestellten Zustand hat
die Transfernadel 14 das Septum 2 durchstochen,
so dass zwischen dem Inneren des Vorratsbehälters 1 und dem Inneren
des Empfangsbehälters 5 über die
Transfernadel 14, den Adapter 16 und einen Einlass-/Auslasskanal des
Empfangsbehälters 5 eine
Fluidverbindung hergestellt ist.
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Für das Befüllen des
Empfangsbehälters 5 wird
die gesamte Anordnung gekippt. Im gekippten Zustand wird der Empfangsbehälter 5 mittels
eines darin aufgenommenen Kolbens aufgezogen, d.h. gefüllt.
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Die 5 bis 10 zeigen
ein Befüllsystem
mit einer Fluidtransfervorrichtung 20 eines zweiten Ausführungsbeispiels.
Der Vorratsbehälter 1 und der
Empfangsbehälter 5 entsprechen
den Behältern 1 und 5 des
ersten Ausführungsbeispiels.
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Die
Fluidtransfervorrichtung 20 bildet ein Schubgelenk für das Andocken
des Empfangsbehälters 5 nicht
mit dem Vorratsbehälter 1,
sondern zwischen ihrer im zweiten Ausführungsbeispiel entsprechend
modifizierten Führungsstruktur 21 und
einem von der Führungsstruktur 21 entlang
der Transferachse T hin und her gleitgeführten, ebenfalls modifizierten
Nadelhalter 23. Die Führungsstruktur 21 ist wieder
hülsenförmig, wobei
ihre zylindrische Mantelinnenfläche
die Führungskurve
für die
der Form nach angeschmiegte Mantelaußenfläche des Nadelhalters 23 bildet.
Der Nadelhalter 23 ist in der Führungsstruktur 21 in
die Stechrichtung S bis gegen einen Anschlag 22 und gegen
die Stechrichtung S bis gegen einen weiteren Anschlag bewegbar.
Der Anschlag 22 bildet einen Boden der Führungsstruktur 21 und
ist zentral mit einer von der Transfernadel 24 passierbaren
Durchgangsbohrung versehen.
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Der
Nadelhalter 23 hält
in einem vorderen Abschnitt die Transfernadel 24 und bildet
in einem hinteren Abschnitt eine zum Empfangsbehälter 5 hin offene
Aufnahme als Anschlussabschnitt 23a, in den der Empfangsbehälter 5 mit
seinem Anschlussgegenabschnitt 6 einsteckbar und dichtend
aufnehmbar ist. Der Nadelhalter 23 bildet so den einen
weiblichen Luer-Anschluss. Die Transfernadel 24 mündet in
den Anschlussabschnitt 23a.
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Die
Transfervorrichtung 20 ist für die Befestigung an dem Flaschenhals
des Vorratsbehälters 1 mit
einem Adapter 25 ausgestattet, der dem Adapter 15 des
ersten Ausführungsbeispiels
entspricht. Die Transfervorrichtung 20 ist nicht als Hüllkörper für den Vorratsbehälter 1 gebildet,
sondern als insgesamt mittels des Adapters 25 auf den Flaschenhals
des Vorratsbehälters 1 aufschnappbarer
Aufsatz.
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Der
Adapter 26 für
den Empfangsbehälter 5 ist
im zweiten Ausführungsbeispiel
integraler Bestandteil der Führungsstruktur 21,
indem er im nicht verbundenen Zustand den Nadelhalter 23 aufnimmt, im
verbundenen Zustand jedoch den Empfangsbehälter 5 an dessen Anschlussende
hält. Zur
Erfüllung der
Doppelfunktion besteht der Adapter 26 aus relativ zueinander
durch Betätigung
bewegbaren Klemmelementen 26a. Im Ausführungsbeispiel sind es zwei einander
bezüglich
der Transferachse T diametral gegenüberliegende, voneinander abspreizbare
und bei Entlastung elastisch wieder aufeinander zu sich bewegende
oder schnappende Klemmelemente 26a. Für die Betätigung der Klemmelemente 26a bildet
die Transfervorrichtung 20 ferner je ein zugeordnetes Griffelement 29.
Die Klemmelemente 26 und die Griffelemente 29 stoßen in einem
Schwenkgelenk 28 aneinander, im Ausführungsbeispiel sind sie in
einem Stück
geformt. Die Schwenkachse des Schwenkgelenks 28 weist quer
zu der Transferachse T, im Ausführungsbeispiel
erstreckt sie sich tangential zur Transferachse T.
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Wie
in den 7 und 8 zu erkennen ist, sind an dem
Außenumfang
des Nadelhalters 23 beidseits flügelartige Führungselemente 23b gebildet,
die axiale Führungsschlitze 21a der
Führungsstruktur 21 durchgreifen.
Der Nadelhalter 23 wird auf diese Weise verdrehgesichert
linear geführt,
wobei die Schlitze 21a auch je einen vorderen Anschlag
für den
Nadelhalter 23 bilden, nämlich für dessen Führungselemente 23b.
Ferner kann von außen
die axiale Lage des Nadelhalters anhand der Position der Führungselemente 23b kontrolliert
werden. Auf diese Weise ist einfach und sicher feststellbar, ob
der Nadelhalter 23 in der Transfervorrichtung 20 seine
vordere Endposition einnimmt, in der die Transfernadel 24 vollständig aus
dem Septum 2 gezogen ist und zusätzlich auch hinter der von
dem Anschlag 22 gebildeten Durchgangsbohrung zurücksteht.
Die entspricht dem Lagerzustand der Transfervorrichtung 20,
wie ihn die 5 und 8 zeigen.
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10 zeigt
die Transfervorrichtung 20 losgelöst von dem Vorratsbehälter 1.
Die Transfervorrichtung 20 ist im wesentlichen ein Hülsenkörper mit einem
den Adapter 25 bildenden ersten Hülsenabschnitt und einem demgegenüber schlankeren
zweiten Hülsenabschnitt,
der die Führungsstruktur 21 und den
Adapter 26 integriert bildet. Im Übergang zwischen den beiden
Hülsenabschnitten
ist das Schwenkgelenk 28 gebildet. Das Schwenkgelenk 28 wird
durch eine axiale Schlitzung des Hülsenkörpers von dessen vorderen Ende
bis auf das Schwenkgelenk 28 erhalten. Der hintere Hülsenabschnitt
besteht aus den beiden als Hülsenstreifen
gebildeten Klemmelementen 25a und den beiden schräg nach radial außen abragenden
Griffelementen 29. Sowohl die Klemmelemente 25a als
auch die Griffelemente 29 liegen einander jeweils um 180° versetzt
gegenüber. Durch
die axiale Schlitzung werden im vorderen Hülsenabschnitt vier axiale Hülsenstreifen
erhalten, nämlich
zwei feststehende Hülsenstreifen 26b in
axialer Verlängerung
der Klemmelemente 25a und demgegenüber beweglichen Hülsenstreifen,
die die Klemmelemente 26a bilden.
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Die
im Übergang
zwischen den beiden Hülsenabschnitten
am Ende der Axialschlitze verbleibenden Ringstege bilden die beiden
Schwenkgelenk 28 für
die Klemmelemente 26a. Der Adapter 26 bildet so
eine Klemmzange mit den beiden Klemmelementen 26a als Klemmbacken
und den Griffelementen 29 auf der anderen Seite des jeweiligen
Schwenkgelenks 28. Wie insbesondere auch aus 10 ersichtlich,
ist die axiale Position des Nadelhalters 23 an der Position
der Flügelelemente 23b im
jeweiligen Schlitz 21a feststellbar.
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Für das Befüllen des
Empfangsbehälters 5 hält der Benutzer
den Vorratsbehälter 1 mit
der einen Hand, am besten auf einer Auflage stehend, und den Empfangsbehälter 5 mit
der anderen. Anschließend schiebt
er den Empfangsbehälter 5 in
die Fluidtransfervorrichtung 20 bis der Anschlussabschnitt 6 des Empfangsbehälters 5 in
dem Anschlussabschnitt 23a des Nadelhalters 23 dichtend
aufgenommen und die Luer-Verbindung hergestellt ist. Durch weiteres
Vorschieben des Behälters 5 wird
der Nadelhalter 23 von der Führungsstruktur 21 geführt auf
den Vorratsbehälter 1 zu
geschoben, wobei die Spitze der Transfernadel 24 die Durchgangsbohrung
in dem den Anschlag 22 bildenden Boden passiert und in
das Septum 3 einsticht. Bei weiterem Vorschieben des Empfangsbehälters 5 gleitet
der Nadelhalter 23 vor und die Transfernadel 24 durchdringt
das Septum 3 bis der Nadelhalter 23 gegen den
Boden 27 auf Anschlag gelangt und somit seine axiale Endposition
für das
Befüllen
einnimmt. Noch im Verlaufe des Vorschiebens des Empfangsbehälters 5 gelangen
dessen am Anschlussende gebildeten Adaptergegenabschnitte 7,
die flügelartig
nach außen
abragen, in Anlage gegen die vorderen Enden der Klemmelemente 26a.
Die Klemmelemente 26a verbreitern sich in Stechrichtung
S an ihren vorderen Enden nach radial einwärts bis zu einer wieder abfallenden
Schulter, um so Haken zu bilden, welche die Adaptergegenabschnitte 7 im
verbundenen Zustand der Behälter 1 und 5 hintergreifen,
um die Behälter 1 und 5 in
axialer Richtung relativ zueinander zu sichern.
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Die 6, 7 und 9 zeigen
die Anordnung mit den beiden mechanisch und fluidisch verbundenen
Behälter 1 und 5.
Um den Empfangsbehälter 5 zu
füllen,
wird wie im ersten Ausführungsbeispiel
mittels einer Kolbenstange 8 (9) ein in
dem Empfangsbehälter 5 aufgenommener
Kolben gegen die Stechrichtung S zurückgezogen und der Empfangsbehälter 5 dadurch
aufgezogen, d.h. befüllt.
Für das
Befüllen
wird die Anordnung aus Vorratsbehälter 1, Empfangsbehälter 5 und
Transfervorrichtung 20 zweckmäßigerweise wieder um 180° gekippt.
Das Befüllsystem 1, 20 kann
um 180° gekippt
gelagert und der Empfangsbehälter 5 in
diesem Fall von unten in die Transfervorrichtung 20 eingeführt werden.
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8 zeigt
die Anordnung, nachdem der Empfangsbehälter 5 von dem Befüllsystem 1, 20 wieder
getrennt worden ist. Hierfür
betätigt
der Benutzer den als Klemmzange gebildeten Adapter 26,
indem er die beiden Griffelemente 29 gegeneinander drückt und
dadurch die Klemmelemente 26 im jeweiligen Schwenkgelenk 28 nach
außen
und dadurch voneinander abschwenkt. Im abgeschwenkten Zustand der Klemmelemente 26a kann
der Empfangsbehälter 5 aus
der Transfervorrichtung 20 gezogen werden. Aufgrund der
reibschlüssigen
Verbindung zwischen dem Anschlussabschnitt 23a und dem
Anschlussgegenabschnitt 6 wird der Nadelhalter 23 bei
dem Zurückziehen
des Empfangsbehälters 5 mitgenommen bis
gegen den von der Führungsstruktur 21 gebildeten
Anschlag; im Ausführungsbeispiel
bilden die beiden Schlitze 21a den Anschlag für die Flügel 23b.
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Die
Bewegung des Nadelhalters 23 gegen die Stechrichtung S
kann von einer in der Führungsstruktur 21 angeordneten
Feder unterstützt
werden, dies gilt auch für
das erste Ausführungsbeispiel
und andere Ausführungen.
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- 1
- Vorratsbehälter
- 2
- Außenwulst
- 3
- Septum
- 4
-
- 5
- Empfangsbehälter
- 6
- Anschlussabschnitt
- 7
- Flügel
- 8
- Kolbenstange
- 9
-
- 10
- Fluidtransfervorrichtung
- 11
- Führungsstruktur
- 12
- Anschlag
- 13
- Nadelhalter
- 14
- Transfernadel
- 15
- erster
Adapter
- 15a
- Klemmelement
- 16
- zweiter
Adapter
- 16a
- Anschlussabschnitt
- 17
-
- 18
- Fenster
- 19
- Durchgriff
- 20
- Fluidtransfervorrichtung
- 21
- Führungsstruktur
- 21a
- Führungsschlitz
- 22
- Anschlag
- 23
- Nadelhalter
- 23a
- Anschlussabschnitt
- 23b
- Führungselement
- 24
- Transfernadel
- 25
- erster
Adapter
- 26
- zweiter
Adapter
- 26a
- Klemmelement
- 26b
- Führungsstreifen
- 27
- Haken
- 28
- Schwenkgelenk
- 29
- Griffelement