DE102004060653B4 - Schalungsanordnung und Verfahren zum Aufbauen einer Schalungsanordnung - Google Patents
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Abstract
Schalungsanordnung
(1) zur Herstellung von hohlen Stahl- oder Spannbetontragwerken (2), insbesondere
Tunneln oder dergleichen, mit:
einer Trageinrichtung (4), die eine Absenkeinrichtung (6) zum Einstellen der Höhenlage der Trageinrichtung (4) aufweist,
mindestens einem Schalungselement (8) und Mitteln (10) zum Befestigen des mindestens einen Schalungselements (8) an der Trageinrichtung (4),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schalungsanordnung (1) eine Führungseinrichtung (12) aufweist, die mit der Trageinrichtung (4) verbunden ist und entlang der das mindestens eine Schalungselement (8) auf einer Gleitfläche in eine Ausgangsposition, die nahe zu oder in einer Betonierposition gelegen ist, verschiebbar ist.
einer Trageinrichtung (4), die eine Absenkeinrichtung (6) zum Einstellen der Höhenlage der Trageinrichtung (4) aufweist,
mindestens einem Schalungselement (8) und Mitteln (10) zum Befestigen des mindestens einen Schalungselements (8) an der Trageinrichtung (4),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schalungsanordnung (1) eine Führungseinrichtung (12) aufweist, die mit der Trageinrichtung (4) verbunden ist und entlang der das mindestens eine Schalungselement (8) auf einer Gleitfläche in eine Ausgangsposition, die nahe zu oder in einer Betonierposition gelegen ist, verschiebbar ist.
Description
- Technisches Gebiet
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schalungsanordnung zur Herstellung von hohlen Stahl- oder Spannbetontragwerken nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum Aufbauen einer solchen Schalungsanordnung.
- Stand der Technik
- Zur Herstellung hohler Stahl- oder Spannbetontragwerke wie Tunnelröhren oder -schalen, Schächten oder dergleichen kommen insbesondere bei längeren Tragwerken häufig sogenannte Schalwagen zum Einsatz. Diese tragen meist die gesamte Schalung für einen bestimmten Betonierabschnitt und können beispielsweise auf Rollen von einem Betonierabschnitt in den nächsten verschoben werden.
- Eine gattungsbildende Schalungsanordnung ist in der
EP 1 096 105 A2 , derDE 197 09 336 A1 und derDE 208 09 223 U1 offenbart. Letztere betrifft einen Schalwagen mit einem Grundgerüst, an welchem mehrere Schalungselemente über Zwischenträger, Gelenke, Verbindungselemente etc. angebracht sind. Der offenbarte Schalwagen wird außerhalb eines Hohlraums, in welchem das Stahl- oder Spannbetontragwerk hergestellt werden soll, aufgebaut und anschließend in diesen eingefahren. - Im modernen Tunnelbau kommen häufig wechselnde Tunnelquerschnitte zum Einsatz, beispielsweise um Notfallspuren, Sicherheitsräume oder dergleichen zu ermöglichen, deren Querschnitt meist größer ist als der Regelquerschnitt der Tunnelröhre. Zur Herstellung dieser vergrößerten Querschnitte ist ein Umbau des jeweiligen Schalwagens erforderlich. Dieser Umbau muss zumindest teilweise innerhalb des Hohlraums bzw. der bereits fertiggestellten Tunnelröhre erfolgen, da der Schalwagen mit vergrößertem Querschnitt nicht außerhalb des Hohlraums aufgebaut und durch die bereits vorhandene Tunnelröhre (mit kleinerem Querschnitt) eingefahren werden kann. Der Umbau des Schalwagens innerhalb der bereits vorhandenen Tunnelröhre bzw. des jeweiligen Hohlraumes ist angesichts der extrem beengten Platzverhältnisse sehr umständlich und zeitraubend. Darüber hinaus wird für den Umbau eigens ein Kran benötigt, wodurch die Platzverhältnisse weiter eingeengt werden und zusätzlicher Aufwand, Zeitverlust und Kosten entstehen. Nicht zuletzt bestehen im Hinblick auf das Umsetzen des schwergewichtigen, meist großformatigen Schalungselementes unter Einsatz eines Krans innerhalb des Tunnelbauwerks auch Bedenken hinsichtlich der Arbeitssicherheit.
- Es wurde in der Vergangenheit versucht, dieses Problem durch den Einsatz von Schalwagen mit teleskopierbarer Schalung abzumildern. Dies führt allerdings zu einer sehr aufwändigen Konstruktion des Schalwagens, und darüber hinaus sind auch bei teleskopierbarer Schalung zusätzliche Schalungselemente zur Erzielung des vergrößerten Querschnitts erforderlich, die weiterhin den Einsatz schwerer Hebezeuge erforderlich machen. Derartige Schalwagen mit teleskopierbarer Schalung sind beispielsweise in H. Bauer: Baubetrieb, Springerverlag, Berlin, 2. Auflage 1995, Seite 308 ff. offenbart.
- Darstellung der Erfindung
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schalungsanordnung und ein Verfahren der eingangs genannten Art bereitzustellen, die auch bei wechselnden Tunnelquerschnitten einen vereinfachten und zügigen Bauablauf ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch eine Schalungsanordnung mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum Aufbauen einer Schalungsanordnung mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Schalungsanordnung derart auszugestalten, dass sie während einer Umbauphase der Schalungsanordnung selbst dazu beiträgt, die Schalungselemente in eine neue Betonierposition bzw. eine benachbart zu dieser gelegene Ausgangsposition zu bringen. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schalungsanordnung eine Führungsanordnung aufweist, die mit der Trageinrichtung verbunden ist und entlang der das mindestens eine Schalungselement auf einer Gleitfläche in eine Ausgangsposition, die nahe zu oder in einer Betonierposition gelegen ist, verschiebbar ist. Mittels dieser „Elementrutsche" ist es möglich, dass selbst schwerere Schalungselemente unter Einsatz einfacher Mittel, wie beispielsweise einer Winde, oder gar manuell während des Umbaus der Schalungsanordnung in eine neue Position gebracht werden, die an dem vergrößerten Sollquerschnitt angepasst ist. Auf ein freischwebendes Anheben und Versetzen der Schalungselemente unter Einsatz eines Krans oder dergleichen kann daher verzichtet werden, sodass die Notwendigkeit eines speziellen Krans entfällt und der Bauablauf bzw. die Umbauzeit insgesamt vereinfacht und beschleunigt wird. Darüber hinaus ermöglicht die erfindungsgemäße Führungseinrichtung auch ein deutlich erhöhtes Maß an Arbeitssicherheit.
- Das Verschieben der Schalungselemente entlang der Führungseinrichtung kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung prinzipiell in einer beliebigen Richtung erfolgen. Im Hinblick auf einen platzsparenden und zügigen Auf- bzw. Umbauvorgang der Schalungsanordnung ist gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung jedoch vorgesehen, dass sich die Gleitfläche der Führungseinrichtung im Wesentlichen senkrecht zu einer Vorschubrichtung erstreckt, in welcher die Trageinrichtung verfahrbar ist.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungseinrichtung eine Mehrzahl von Trägern aufweist. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die Träger gerollt sind, da sie auf diese Weise in eine weitgehend beliebige, gekrümmte Form gebracht werden können, die sich beispielsweise an den Querschnitt des jeweiligen Hohlraums bzw. späteren Tragwerks annähert. Dabei weisen die Träger bevorzugt einen I-förmigen oder U-förmigen Querschnitt auf, da hierdurch eine besonders gute Führungswirkung erzielt werden kann. Die Querschnittsausnehmungen der I- bzw. U-Träger können dabei vorteilhaft als Führungsmittel dienen.
- Obgleich das Verschieben der Schalungselemente entlang der Führungseinrichtung im Rahmen der Erfindung auf beliebige Weise erfolgen kann, ist gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die Schalungsanordnung ferner eine Antriebseinrichtung aufweist, um das mindestens eine Schalungselement entlang der Führungseinrichtung zu bewegen. Durch die Integration einer Antriebseinrichtung in die Schalungsanordnung kann auf jegliche separate Hebezeuge verzichtet werden, und die Antriebseinrichtung kann genau auf die Anforderungen der jeweiligen Schalungsanordnung maßgeschneidert werden. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die Antriebseinrichtung mindestens eine Winde mit einem flexiblen Zugelement aufweist, das an dem mindestens einen Schalungselement befestigbar ist. Durch den Einsatz einer Winde in Kombination mit einem flexiblen Zugelement ergibt sich eine besonders flexible Gestaltung der Schalungsanordnung, da die Winde an einem beliebigen Ort der Schalungsanordnung (z.B. wo sie am wenigsten stört) angeordnet werden kann, und das flexible Zugelement die Antriebskraft der Winde an jeden beliebigen Ort der Schalungsanordnung weiterleiten und dort in der jeweils geeigneten Vorschubrichtung wirken kann.
- Vor diesem Hintergrund ist gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die Schalungsanordnung ferner mindestens eine Umlenkrolle zum Führen eines flexiblen Zugelements aufweist. Die Umlenkrollen können vorteilhaft derart angeordnet werden, dass die durch die Winde erzeugte Zugkraft über das flexible Seilelement stets im Wesentlichen in der Verschieberichtung der Schalungselemente aufgebracht werden kann. Hierdurch werden die im System wirkenden Kräfte ebenso wie die Anforderungen an die Winde und das flexible Zugelement gering gehalten.
- Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die mindestens eine Umlenkrolle an den Trägern der Führungseinrichtung angeordnet ist, sodass die Zugkraft des flexiblen Zugelements mit geringer Exzentrizität auf das jeweilige Schalungselement aufgebracht werden kann und keine separaten Haltevorrichtungen für die Umlenkrollen erforderlich sind. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Umlenkrollen derart an den Trägern der Führungseinrichtung anzuordnen, dass sie zumindest teilweise in den Trägerquerschnitt hineinreichen, d.h. beispielsweise ganz oder teilweise innerhalb der U-Form eines Trägers liegen. Hierdurch ergibt sich eine geschützte Führung des flexiblen Zugelements sowie ein einheitlicher Lastangriffspunkt für den Antrieb der Schalungselemente in der Verschieberichtung sowie die Führung der Schalungselemente quer hierzu.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist das Schalungselement auf seiner der Schalfläche gegenüberliegenden Seite ein Rutschelement auf, das bevorzugt durch ein Blech oder dergleichen gebildet ist. Hierdurch werden die beim Verschieben des Schalungselements auftretenden Reibungskräfte vermindert und das Schalungselement wird wirksam vor Beschädigungen und Verschleiß geschützt.
- Die Führungseinrichtung der erfindungsgemäßen Schalungsanordnung kann grundsätzlich dazu ausgelegt sein, die Schalungselemente auch im weiteren Baufortschritt in der Betonierposition zu halten. Um die Führungseinrichtung jedoch möglichst leichtgewichtig ausbilden zu können, ist gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die Schalungsanordnung ferner eine Hubeinrichtung zum Abheben des mindestens einen Schalungselements von der Führungseinrichtung aufweist. Auf diese Weise können die jeweiligen Schalungselemente entlang der Führungseinrichtung zunächst in eine Ausgangsposition bewegt werden und anschließend mittels der Hubeinrichtung in die endgültige Betonierposition gebracht werden, in der sie keine wesentliche Belastung mehr auf die Führungseinrichtung aufbringen.
- Gemäß einer weiteren Zielrichtung stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Aufbauen der oben beschriebenen Schalungsanordnung bereit. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden eine Trageinrichtung und eine mit dieser verbundene Führungseinrichtung in einem Hohlraum bereitgestellt, in welchem das Stahl- oder Spannbetontragwerk hergestellt werden soll. Ferner wird eine Mehrzahl von Schalungselementen bereitgestellt, und die Schalungselemente werden entlang der Führungseinrichtung in eine jeweilige Ausgangsposition verschoben, die nahe zu oder in einer jeweiligen Betonierposition gelegen ist. Unter Betonierposition ist dabei diejenige Position zu verstehen, in der sich das Schalungselement beim Betonieren des Tragwerks befindet und diesem somit die entsprechende Form verleiht. Ferner werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren benachbarte Schalungselemente miteinander verbunden, und/oder es werden zumindest einige Schalungselemente mit der Trageinrichtung verbunden. Dies erfolgt bevorzugt nach dem Einrichten der Schalungselemente in die Betonierposition.
- Die vorliegende Erfindung stellt somit ein Verfahren bereit, mit welchem eine Schalungsanordnung weitgehend ohne Einsatz schwerer Hebezeuge wie Krane oder dergleichen innerhalb eines Hohlraums problemlos und zügig aufgebaut werden kann.
- Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Schalungselemente vor dem Verbinden mit benachbarten Schalungselementen und/oder der Trageinrichtung von der Führungseinrichtung abgehoben. Durch diese zweistufige Vorgehensweise wird zunächst unter Einsatz der Führungseinrichtung eine Vorpositionierung vorgenommen, welche die spätere, genaue Positionierung der Schalungselemente in ihrer Betonierposition vereinfacht. Gleichzeitig wird durch das Abheben der Schalungselemente von der Führungseinrichtung sichergestellt, dass die Führungseinrichtung nicht den hohen, beim Betonieren auftretenden Lasten ausgesetzt wird und daher vergleichsweise leichtgewichtig ausgeführt werden kann und nicht beschädigt wird.
- Obgleich das erfindungsgemäße Verfahren auch in Hohlräumen bzw. Tragwerken mit konstantem Querschnitt vorteilhaft angewendet werden kann, ist gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass das Verschieben und Verbinden der Schalungselemente in einem Abschnitt des Hohlraumes erfolgt, der einen größeren Querschnitt besitzt als ein benachbarter, in der Richtung des Einfahrens gelegener Abschnitt des Hohlraumes. Dabei ist zu beachten, dass die obigen Verfahrensschritte bei Fertigstellung des Abschnitts mit größerem Querschnitt in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden können, um die erfindungsgemäße Schalungsanordnung zumindest teilweise abzubauen und für den nächsten Abschnitt des Hohlraums bzw. Tragwerks vorzubereiten. In diesem Falle kann das erfindungsgemäße Verfahren selbstverständlich auch in dem sich anschließenden Abschnitt des Hohlraums bzw. Tragwerks angewendet werden.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt schematisch eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Schalungsanordnung vor Einbau von Schalungselementen; -
2 zeigt schematisch eine Seitenansicht der in1 gezeigten Schalungsanordnung; -
3 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Trägers der Führungseinrichtung sowie einer Umlenkrolle; -
4 zeigt schematisch verschiedene Ansichten eines Rutschbleches; -
5 zeigt schematisch eine teilweise Schnittansicht der erfindungsgemäßen Schalungsanordnung im Betonierzustand; -
6 zeigt schematisch eine Seitenansicht der in3 gezeigten Schalungsanordnung; -
7 zeigt einen Ausschnitt aus1 mit einem Schalungselement, das gerade entlang der Führungseinrichtung verschoben wird. - Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
- Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich unter Bezugnahme auf
1 bis6 beschrieben. - Eine Schalungsanordnung
1 als bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in1 und2 schematisch in einer Schnittansicht und einer Seitenansicht dargestellt. Die Schalungsanordnung1 dient zur Herstellung hohler Stahl- oder Spannbetontragwerke, wie beispielsweise einer Tunnelröhre2 , die in1 im Schnitt gezeigt ist. Sie umfasst eine Trageinrichtung4 , die in ihrem Grundaufbau derjenigen bekannter Schalwagen entspricht und eine Absenkeinrichtung6 , z.B. in der Form von Spindeln oder dergleichen, zum Einstellen der Höhenlage der Trageinrichtung4 aufweist. Obgleich in1 nicht gezeigt, ist die Schalungsanordnung1 bzw. die Trageinrichtung4 ferner mit Mitteln versehen, die ein Verschieben der Schalungsanordnung1 in einer Längsrichtung des herzustellenden Tragwerks (senkrecht zu1 ) ermöglichen. - Ferner umfasst die Schalungsanordnung
1 Schalungselemente8 , die in bekannter Weise einen Tragrahmen und eine Schalhaut8' , die dem Beton seine Form verleiht, aufweisen. Darüber hinaus umfasst die Schalungsanordnung Mittel10 zum Befestigen der jeweiligen Schalungselemente8 an der Trageinrichtung, die untenstehend unter Bezugnahme auf5 und6 noch ausführlicher beschrieben werden. - Wie in
1 zu erkennen ist, besitzt die Schalungsanordnung1 eine Führungseinrichtung12 in der Form gerollter Träger, die über Spindeln12' mit der Trageinrichtung4 verbunden sind. Die Träger12 sind derart gerollt, dass sich ihre Form weitgehend der Kontur des herzustellenden Tragwerks2 anpasst (vgl.1 ). Darüber hinaus bilden die Träger12 eine im Wesentlichen kontinuierliche, gekrümmte Gleitfläche bzw. Verschiebeebene, entlang der die jeweiligen Schalungselemente8 verschiebbar sind. Wie in der Seitenansicht gemäß2 zu erkennen ist, umfasst die Schalungsanordnung1 in der vorliegenden Ausführungsform zwei Führungseinrichtungen12 , deren Träger sich im Wesentlichen senkrecht zu der Vorschubrichtung der Schalungsanordnung1 erstrecken. Die gerollten Träger können prinzipiell eine beliebige Querschnittsform besitzen, weisen jedoch bevorzugt einen I-förmigen oder U-förmigen Querschnitt auf. Eine bevorzugte Ausführungsform eines Trägers12 ist in3a ) in einer Seiten- und Schnittansicht dargestellt. Bei dem gezeigten Träger handelt es sich um einen gerollten I-Träger, der an seinen Enden mit Verbindungsplatten (Kopfplatten) ausgestattet ist, um den Träger mit jeweils benachbarten Trägern sowie den Spindeln12' zu verbinden. - Weiterhin umfasst die Schalungsanordnung
1 eine Antriebseinrichtung, um die jeweiligen Schalungselemente8 entlang der Führungseinrichtung12 zu bewegen. Die Antriebseinrichtung umfasst in der vorliegenden Ausführungsform zwei Elektroseilwinden14 , die jeweils ein Zugseil16 aufweisen, das an der Winde mittels des integrierten Elektromotors auf- und abgewickelt werden kann. Die Elektroseilwinden14 sind an der Trageinrichtung4 derart angebracht, dass sie möglichst wenig stören und eine zentrale Lage zu der jeweiligen Führungseinrichtung12 besitzen. Ferner umfasst die Antriebseinrichtung eine Mehrzahl von Umlenkrollen18 zum Führen des jeweiligen Zugseils16 . Wie in1 und2 zu erkennen ist, sind in der vorliegenden Ausführungsform an jeder Führungseinrichtung12 fünf Umlenkrollen18 angebracht, um das Zugseil16 ausgehend von der Elektroseilwinde14 zu einem Schalungselement8 zu führen. - Die Anordnung der jeweiligen Führungsrollen
18 an den Trägern12 ist in3b ) genauer dargestellt. Bei der gezeigten Ausführungsform ist die Führungsrolle18 unter Einsatz von Verbindungsstücken19 seitlich neben den Trägern12 befestigt. Es ist jedoch je nach Art und Anordnung der jeweiligen Träger12 ebenso möglich, die Umlenkrollen18 ganz oder teilweise innerhalb des Querschnitts der Träger12 anzuordnen. - Die Schalungselemente
8 können grundsätzlich ohne besondere Vorkehrungen in Verbindung mit der oben beschriebenen Führungseinrichtung12 eingesetzt werden. Um jedoch einen möglichst verschleißarmen und sicheren Betrieb zu gewährleisten, sind die Schalungselemente8 im Rahmen der vorliegenden Ausführungsform jeweils mit zwei Rutschblechen20 versehen, die auf einer der Schalfläche8' gegenüberliegenden Seite des Schalungselements angeordnet sind. Eine bevorzugte Ausgestaltung der Rutschbleche20 ist in4 schematisch dargestellt. Das Rutschblech20 besteht aus einem mit Befestigungsbohrungen versehenen Metallblech, das mit einem senkrecht hierzu angeordneten U-Profil20' ausgestattet ist. Während das Blech selbst als Auflage- und Gleitfläche dient, ist das U-Profil20' dazu vorgesehen, als Lastangriffspunkt für die jeweiligen Zugseile16 zu dienen. Ferner umfasst das Schalungselement8 Stahlwandriegel8'' , deren Abstand im Wesentlichen dem gegenseitigen Abstand der in2 gezeigten Führungseinrichtung12 entspricht, so dass sieim Wesentlichen in der Achse der Umlenkrollen18 zum Liegen kommen. Auf diese Weise sorgen die Stahlwandriegel8'' dafür, dass ein seitliches Abrutschen der Schalungselemente8 von den Führungseinrichtungen12 ausgeschlossen ist. -
5 und6 zeigen die Schalungsanordnung1 im Betonierzustand. Dabei sind in5 und6 die Führungseinrichtungen12 zur Vereinfachung nicht dargestellt. In dem in5 und6 gezeigten Zustand sind die Schalungselement8 durchgängig derart vorgesehen, um dem Tragwerk2 seine gewünschte Form zu verleihen. Dabei sind die Schalungselemente8 mit der Trageinrichtung4 durch Stützen bzw. Spindeln10 verbunden. Der Einsatz verstellbarer Stützen bzw. Spindeln10 ist sinnvoll, um Bauwerkstoleranzen auszugleichen und darüber hinaus die Schalungselemente8 von der jeweiligen Führungseinrichtung12 abheben und in die Betonierstellung bringen zu können. Zu diesem Zweck kann gegebenenfalls auch eine nicht gezeigte, elektrisch oder hydraulisch angetriebene Hubeinrichtung zum Einsatz kommen. - Das Aufbauen der oben beschriebenen Schalungsanordnung kann beispielsweise wie folgt vorgenommen werden. Zunächst wird die Trageinrichtung
4 zusammen mit den Führungseinrichtungen12 aufgebaut, was je nach Platz und Querschnittsverhältnissen des jeweiligen Tragwerks bzw. Hohlraums innerhalb oder außerhalb des Hohlraums erfolgen kann. Sobald die Einheit aus Trageinrichtung4 und Führungseinrichtungen12 innerhalb des Hohlraums bereitgestellt ist, werden nacheinander mehrere Schalungselemente8 mit den Zugseilen16 verbunden und unter Einsatz der Elektrowinden14 entlang der Führungseinrichtungen12 in eine jeweilige Ausgangsposition verschoben (7 ). Obgleich es sich bei dieser Position auch bereits um die Betonierposition handeln kann, dient die Ausgangsposition bevorzugt dazu, die Schalungselemente von dort ausgehend in eine gewünschte Betonierposition einzujustieren. Dabei werden die benachbarten Schalungselemente jeweils miteinander verbunden und/oder mit der Trageinrichtung4 verbunden. Auf diese Weise lässt sich die erfindungsgemäße Schalungsanordnung1 innerhalb eines beliebigen Hohlraumes aufbauen, ohne dass der Einsatz eines Krans erforderlich ist. - Als besonders vorteilhaft hat sich dabei die erfindungsgemäße Schalungsanordnung und das zugehörige Verfahren erwiesen, wenn das herzustellende Tragwerk
2 wechselnde Querschnittsabmessungen besitzt. Besonders vorteilhaft kann das Verfahren eingesetzt werden, wenn sich der Querschnitt des herzustellenden Tragwerks im Bauablauf vergrößert, da dann der Um- bzw. Aufbau der Schalungsanordnung ohne Kran innerhalb des nachfolgenden Bauabschnitts mit vergrößertem Querschnitt problemlos und zügig ausgeführt werden kann.
Claims (13)
- Schalungsanordnung (
1 ) zur Herstellung von hohlen Stahl- oder Spannbetontragwerken (2 ), insbesondere Tunneln oder dergleichen, mit: einer Trageinrichtung (4 ), die eine Absenkeinrichtung (6 ) zum Einstellen der Höhenlage der Trageinrichtung (4 ) aufweist, mindestens einem Schalungselement (8 ) und Mitteln (10 ) zum Befestigen des mindestens einen Schalungselements (8 ) an der Trageinrichtung (4 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Schalungsanordnung (1 ) eine Führungseinrichtung (12 ) aufweist, die mit der Trageinrichtung (4 ) verbunden ist und entlang der das mindestens eine Schalungselement (8 ) auf einer Gleitfläche in eine Ausgangsposition, die nahe zu oder in einer Betonierposition gelegen ist, verschiebbar ist. - Schalungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trageinrichtung (
4 ) in einer Vorschubrichtung verfahrbar ist und sich die Gleitfläche der Führungseinrichtung (12 ) im wesentlichen senkrecht zu der Vorschubrichtung erstreckt. - Schalungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (
12 ) eine Mehrzahl von Trägern aufweist, die bevorzugt gerollt sind und/oder einen I- förmigen oder U-förmigen Querschnitt aufweisen und bevorzugt im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind. - Schalungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine Antriebseinrichtung (
14 ,16 ,18 ) aufweist, um das mindestens eine Schalungselement (8 ) entlang der Führungseinrichtung (12 ) zu bewegen. - Schalungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung mindestens eine Winde (
14 ) mit einem flexiblen Zugelement (16 ) aufweist, das an dem mindestens einen Schalungselement (8 ) befestigbar ist. - Schalungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner mindestens eine Umlenkrolle (
18 ) zum Führen eines flexiblen Zugelements (16 ) aufweist. - Schalungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Umlenkrolle (
18 ) an den Trägern der Führungseinrichtung (12 ) angeordnet ist und bevorzugt in den Trägerquerschnitt hineinreicht. - Schalungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalungselement (
8 ) auf seiner der Schalfläche (8' ) gegenüberliegenden Seite ein Rutschelement (20 ) aufweist, das bevorzugt durch ein Blech oder dergleichen gebildet ist. - Schalungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die ferner mit einer Hubeinrichtung zum Abheben des mindestens einen Schalungselements (
8 ) von der an der Führungseinrichtung (12 ) gelegenen Ausgangsposition in die Betonierposition ausgestattet ist. - Verfahren zum Aufbauen einer Schalungsanordnung (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit den Schritten: Bereitstellen einer Trageinrichtung (4 ) und einer mit dieser verbundenen Führungseinrichtung (12 ) in einem Hohlraum, in welchem das Stahl- oder Spannbetontragwerk (2 ) hergestellt werden soll; Bereitstellen einer Mehrzahl von Schalungselementen (8 ) und Verschieben derselben entlang der Führungseinrichtung (12 ) in eine jeweilige Ausgangsposition, die nahe zu oder in einer jeweiligen Betonierposition gelegen ist; Verbinden benachbarter Schalungselemente (8 ) miteinander und/oder Verbinden zumindest einiger Schalungselemente (8 ) mit der Trageinrichtung (4 ). - Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalungselemente (
8 ) vor dem Verbinden mit benachbarten Schalungselementen (8 ) und/oder der Trageinrichtung (4 ) von der Führungseinrichtung (12 ) abgehoben werden, und zwar bevorzugt mittels der Hubeinrichtung. - Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trageinrichtung (
4 ) und bevorzugt auch die mit dieser verbundene Führungseinrichtung (6 ) außerhalb des Hohlraumes zusammengesetzt und in den Hohlraum eingefahren werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschieben und Verbinden der Schalungselemente (
8 ) in einem Abschnitt des Hohlraumes erfolgt, der einen größeren Querschnitt besitzt als ein benachbarter, in Einfahrrichtung gelegener Abschnitt des Hohlraumes.
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