DE102004051427A1 - Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine im Notlaufbetrieb, wobei die Brennkraftmaschine erste Einstellmittel in Form eines Einlassnockenwellenverstellers, zweite Einstellmittel in Form eines Auslassnockenwellenverstellers und dritte Einstellmittel in Form von Mitteln zum Einstellen bzw. zur Beeinflussung des Hubs der Gaswechselventile aufweist.
- Brennkraftmaschinen sind üblicherweise mit Nockenwellenverstellern ausgerüstet, s. beispielsweise die
DE 103 44 816 A1 , bei denen zwischen einem mit der Nockenwelle verbundenen Innenrotor und einem mit der Kurbelwelle in Wirkverbindung stehenden Außenrotor eine Relativverdrehung vorgenommen werden kann. Bei der Verstellung des Innenrotors relativ zum Außenrotor zwischen einem „Frühanschlag" und einem „Spätanschlag" werden die Steuerzeiten der Gaswechselventile beeinflusst. Für die Einlassnockenwelle und für die Auslassnockenwelle kann je ein Nockenwellenversteller vorgesehen werden. - Neben hydraulischen Verstellern sind auch elektrisch arbeitende Vorrichtungen gebräuchlich.
- Gleichermaßen ist es bekannt, dass die Brennkraftmaschine mit Mitteln zum Einstellen bzw. zur Beeinflussung des Hubs der Gaswechselventile (Hubumschalter) ausgestattet ist. Solche Mittel sind beispielsweise in der
DE 101 56 309 A1 und in derUS 4,796,573 beschrieben. Die Mittel sind geeignet, zusätzlich zu dem durch die Form der Nocke der Nockenwelle bedingten Öffnungshub des Hubventils einen Zusatzventilhub zu erzeugen. Hierzu wird häufig eine Kraftaufbringeinrichtung mit Hydraulikfluid beaufschlagt, was in einer solchen Weise geschehen kann, dass ein weitgehend variabel beeinflussbarer Ventilhub vorliegt. - Mit einer solchermaßen ausgestatteten Brennkraftmaschine kann – unter Vorgabe bekannter Kennlinienfelder – ein optimaler Betrieb erreicht werden.
- Um einen sicheren Motorstart gewährleisten zu können, müssen sich die Elemente des Motorsystems in bestimmten Relativpositionen zueinander befinden. Namentlich muss die Stellung der Einlassnockenwelle zur Kurbelwelle und diejenige der Auslassnockenwelle zur Kurbelwelle und auch die Stellung der Einlass- zur Auslassnockenwelle in einem bestimmten Verhältnis stehen, um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten. Dasselbe gilt für die Betätigung der Gaswechselventile, d. h. es ist wichtig, ob die Mittel zur Beeinflussung des Hubs der Gaswechselventile auf „großen" Hub oder auf „kleinen" Hub eingestellt sind.
- Während es bei Normalbetrieb des Motors möglich ist, die Nockenwellen beim Abstellen des Motors geregelt in eine Basisposition zu verfahren, wo sie mittels eines Verriegelungselements fixiert werden können, und auch der Ventilhub für den nächsten Motorstart eingestellt werden kann, befinden sich die Nockenwellen beim „Abwürgen" des Motors in einer undefinierten Position und auch die Ventile befinden sich für den nächsten Motorstart möglicherweise in der fal schen Stellung. Dadurch kann es zu Problemen kommen, wenn der Motor erneut gestartet werden soll.
- Entsprechende Probleme sind zu erwarten, wenn eine der Komponenten ausfällt, also der Einlassnockenwellenversteller, der Auslassnockenwellenversteller oder die Mittel zum Einstellen bzw. zur Beeinflussung des Hubs der Gaswechselventile. Das kann z. B. dann der Fall sein, wenn ein elektrischer Verstellmotor in einem der Nockenwellenversteller ausfällt. Es ist in diesem Falle schwierig bzw. unmöglich, die Brennkraftmaschine weiter zu betreiben.
- Im Stand der Technik gibt es verschiedene Ansätze, um dem Motor zu brauchbaren Notlaufeigenschaften zu verhelfen.
- Die
DE 102 20 687 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum lösbaren Verbinden und Verstellen der Nockenwelle und der Kurbelwelle des Motors, wobei ein als Dreiwellengetriebe ausgebildetes Verstellgetriebe zum Einsatz kommt, das eine kurbelwellenverbundene Antriebswelle, eine nockenwellenverbundene Abtriebswelle und eine mit einem elektrischen Verstellmotor verbundene Verstellwelle aufweist. Dabei liegt zwischen der Antriebs- und der Abtriebswelle bei stillstehender Verstellwelle eine Standgetriebeübersetzung vor, deren Höhe die Getriebegattung und die Verstellrichtung der Nockenwelle bestimmt, die eine Basis- oder Notlaufposition besitzt. Die Funktionssicherheit der beschriebenen Vorrichtung wird dadurch verbessert, dass bei Ausfall des Verstellmotors bzw. seiner Steuerung durch Abbremsen bzw. Festsetzen der Verstellwelle und durch gleichzeitiges Drehen der Antriebswelle sowie durch eine geeignete Standgetriebeübersetzung die Basis- bzw. Notlaufposition der Nockenwelle erreich- und haltbar ist. - Die
DE 102 57 706 A1 will einen elektrischen Nockenwellenversteller schaffen, der die Nockenwelle auch bei Ausfall des Verstellmotors bzw. dessen Steuerung oder Stromversorgung auf einfache Weise und stromlos in ihre Notlauf- bzw. Basisposition verstellt. Dafür ist eine konstruktive Gestaltung eines Verstellgetriebes vorgesehen, so dass Standgetriebeübersetzungen realisierbar sind, durch die eine frühe und eine späte Basisposition der Nockenwelle allein durch Abbremsen der Verstellwelle des Verstellgetriebes erreichbar sind. Dabei erfolgt das Abbremsen der Verstellwelle durch Kurzschlussbremsung des Verstellmotors. - Die
DE 102 24 446 A1 zeigt eine Vorrichtung zur relativen Winkelverstellung zwischen zwei rotierenden, antriebsverbundenen Elementen, die über ein eine Stellwelle aufweisendes Übertragungsglied verbunden sind, das über einen Rotor eines elektrischen Stellantriebs beaufschlagt ist und über das durch Veränderung seiner Relativlage zu den rotierenden Elementen deren relative Winkelstellung veränderbar ist. Um die Vorrichtung zur relativen Winkelverstellung zwischen zwei rotierenden Elementen so auszuführen, dass der Stellantrieb einen sicheren Notlauf aufweist, ist die Stellwelle mit mindestens einem der rotierenden Elemente wirkverbindbar. - Weitere Lösungen beschäftigen sich mit der Frage, wie ein Notlaufbetrieb einer Brennkraftmaschine erreicht werden kann, wozu die
DE 101 08 055 C1 ein Verfahren zum Steuern der Maschine vorschlägt. In ähnlicher Weise offenbart dieDE 41 25 677 A1 eine notlauffähige Steuervorrichtung für die Brennkraftmaschine. Eine weitere Lösung dieser Art geht aus derDE 103 07 307 A1 hervor. - Der vorliegenden Erfindung liegt im Lichte des vorstehend diskutierten Standes der Technik die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art vorzuschlagen, mit dem es möglich ist, einen weiter verbesserten Notlaufbetriebszustand der Brennkraftmaschinen zu erreichen und es auch nach dem „Abwürgen des Motors" sicherzustellen, dass er wieder angelassen werden kann.
- Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass beim Ausfall eines der Einstellmittel – also der ersten Einstellmittel in Form eines Einlassnockenwellenverstellers, der zweiten Einstellmittel in Form eines Auslassnockenwellenverstellers und der dritten Einstellmittel in Form von Mitteln zum Einstellen bzw. zur Beeinflussung des Hubs der Gaswechselventile – die nicht ausgefallenen Einstellmittel so verstellt werden, dass der Standard-Einstellbereich der Einstellmittel in einen veränderten Notlauf-Einstellbereich verschoben wird, um ein Starten und/oder einen Notlaufbetrieb der Brennkraftmaschine zu ermöglichen.
- Der Kern der Erfindung stellt also darauf ab, dass nicht versucht wird, die ausgefallenen Einstellmittel im Störfall in eine Basisposition zu bringen, was die meisten Lösungen gemäß dem Stand der Technik vorsehen, sondern dass versucht wird, durch Verstellen der noch intakten Einstellmittel in einen veränderten Betriebszustand die Fehlstellung des ausgefallenen Mittels auszugleichen.
- Dabei ist insbesondere vorgesehen,
- a) dass beim Ausfall des ersten oder zweiten Einstellmittels die aktuelle Position der Einlassnockenwelle und der Auslassnockenwelle zur Kurbelwelle ermittelt wird,
- b) dass dann eine Prüfung erfolgt, ob eine Ventilüberschneidung zwischen einem vorgegebenen Minimalwert und einem vorgegebenen Maximalwert durch Verstellen des nicht ausgefallenen Einstellmittels einstellbar ist,
- c') dass dann im Falle dessen, dass dies möglich ist, eine Ventilüberschneidung zwischen dem vorgegebenen Minimalwert und dem vorgegebenen Maximalwert durch Verstellen des nicht ausgefallenen Einstellmittels eingestellt wird,
- c'') dass dann im Falle dessen, dass dies nicht möglich ist, eine minimal mögliche Ventilüberschneidung durch Verstellen des nicht ausgefallenen Einstellmittels eingestellt wird und
- d) dass dann die dritten Einstellmittel so eingestellt werden, dass sich ein größtmöglicher Hub der Gaswechselventile ergibt und
- e) dass schließlich das Starten und/oder der Notlaufbetrieb der Brennkraftmaschine mit den vorgenommenen Einstellungen erfolgt.
- Mit dieser Vorgehensweise kann dem Ausfall eines der beiden Nockenwellenverstellers begegnet werden. Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
- a) dass beim Ausfall der dritten Einstellmittel der aktuelle Hub der Gaswechselventile ermittelt wird,
- b) dass dann eine Ventilüberschneidung zwischen einem vorgegebenen Minimalwert und einem vorgegebenen Maximalwert durch Verstellen der nicht ausgefallenen ersten und zweiten Einstellmittel eingestellt wird und
- c) dass schließlich das Starten und/oder der Notlaufbetrieb der Brennkraftmaschine mit den vorgenommenen Einstellungen erfolgt.
- Der erwähnte vorgegebene Minimalwert der Ventilüberschneidung beträgt dabei bevorzugt 0°; der vorgegebene Maximalwert der Ventilüberschneidung beträgt in vorteilhafter Weise 10°.
- Der erfindungsgemäße Vorschlag kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn als Einlassnockenwellenversteller und als Auslassnockenwellenversteller elektrisch betriebene Versteller eingesetzt werden.
- Die Mittel zum Einstellen bzw. zur Beeinflussung des Hubs der Gaswechselventile können bevorzugt beim Nicht-Ausfall gesteuert bzw. geregelt einen kleinen oder einen großen Ventilhub einstellen.
- Eine Fortbildung sieht vor, dass zusätzlich zu obiger Vorgehensweise mindestens ein weiterer Motorparameter gemäß einem vorgegebenen Algorithmus an den Notlaufbetrieb angepasst wird. Bei diesem Parameter kann es sich um die Leerlaufdrehzahl, um den Einspritzzeitpunkt und/oder um den Zündzeitpunkt handeln.
- Mit dem vorgeschlagenen Verfahren wird es unter bestimmten Umständen möglich, nach dem „Abwürgen" des Motors ein erneutes Starten bzw. beim Versagen eines der Einstellmittel für die Nockenwelle bzw. für die Ventile einen Notlaufbetrieb aufrecht zu erhalten, um zumindest die nächste Werkstatt erreichen zu können.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 nur sehr schematisch eine Brennkraftmaschine mit einem Einlassnockenwellenversteller, einem Auslassnockenwellenversteller und Mitteln zum Einstellen bzw. zur Beeinflussung des Hubs der Gaswechselventile, -
2 ein Flussdiagramm für die Vorgehensweise beim Ausfall eines Nockenwellenverstellers und -
3 ein Flussdiagramm für die Vorgehensweise beim Ausfall der Mittel zum Einstellen bzw. zur Beeinflussung des Ventilhubs. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
- In
1 ist ein Verbrennungsmotor skizziert, wobei ein auf einer Kurbelwelle8 sitzender Kolben9 in einem Zylinder10 angedeutet ist. Die Kurbelwelle8 steht über ein Kettengetriebe11 bzw.12 mit einer Einlassnockenwelle6 bzw. Aus lassnockenwelle7 in Verbindung, wobei ein erster Nockenwellenversteller1 bzw. ein zweiter Nockenwellenversteller2 für eine Relativdrehung zwischen Kurbelwelle8 und Nockenwellen6 ,7 sorgen können. Bei den Nockenwellenverstellern1 ,2 handelt es sich um elektrisch betriebene Systeme, bei denen das Drehmoment von der Kurbelwelle8 über je ein Dreiwellengetriebe auf je eine Nockenwelle6 ,7 übertragen wird. Denkbare einsetzbare Dreiwellengetriebe sind beispielsweise Taumelscheibengetriebe, Planeten-, Doppelplanetengetriebe, Innenexzenter-, Doppelinnenexzentergetriebe, Wolfromgetriebe oder dergleichen. - Die Nocken
13 ,14 der Nockenwellen6 ,7 betätigen das Einlassventil4 bzw. das Auslassventil5 , wobei – nur sehr schematisch dargestellt – Mittel3 (3' für das Einlassventil4 und3'' für das Auslassventil5 ) zur Beeinflussung des Ventilhubs vorgesehen sind (beispielsweise schaltbare Nockenfolger, wie schaltbare Tassen- oder Rollenstössel oder schaltbare Schlepp-, Schwing- oder Kipphebel oder dergleichen, oder verschiebbare Raumnocken). - Der Nockenwellenversteller
1 für die Einlassnockenwelle6 , der Nockenwellenversteller2 für die Auslassnockenwelle7 und die Mittel3 für die Ventilbeeinflussung werden von der Motorsteuerung so angesteuert, dass sie gemäß einem vorgegebenen Kennfeld in Abhängigkeit diverser Motorparameter arbeiten. - Im Falle dessen, dass eines der drei Einstellmittel
1 ,2 oder3 ausfällt, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die nicht ausgefallenen Einstellmittel so verstellt werden, dass der Standard-Einstellbereich dieser Mittel, in dem sie normalerweise arbeiten, in einen veränderten Notlauf-Einstellbereich verschoben wird, um ein Starten und/oder einen Notlaufbetrieb der Brennkraftmaschine zu ermöglichen. - Die dann vorgesehene Vorgehensweise ist beispielhaft für den Ausfall eines Nockenwellenverstellers
1 bzw.2 in2 dargestellt. Dabei wird davon ausgegangen, dass nur einer der Nockenwellenversteller, also Elemente1 oder2 , ausfällt und dass im Übrigen die dritten Einstellmittel zum Ventilhubeinstellen intakt bleiben. - Zunächst ist anhand der Motorsteuerung bzw. -überwachung festzustellen, dass eines der Mittel
1 oder2 ausgefallen ist, was durch entsprechende Sensorik in einfacher Weise erfolgen kann, d. h. es wird zunächst geprüft ob „Einstellmittel1 oder2 defekt" sind. Hierfür können Sensoren bzw. Triggermarken an den Nockenwellen und an der Kurbelwelle vorgesehen werden. Ist dies nicht der Fall, sind also alle Einstellmittel intakt, erfolgt die Steuerung der Brennkraftmaschine gemäß Normalbetrieb und nach dem gespeicherten Kennfeld, es erfolgt also der „Standard-Lauf" gemäß dem „Standard-Einstellbereich". - Technologisch ergibt sich, dass es besonders im Leerlauf vorteilhaft ist, eine kleine Ventilüberschneidung und einen großen Ventilhub zu haben. Durch die geringe Ventilüberschneidung sind beim Einströmen des neuen Luft-Benzin-Gemisches noch Abgaspartikel im Brennraum, die zu einer besseren Vermischung der Frischluft führen, aber deren Anteil nicht so groß ist, dass es zu einer schlechten Zündung bzw. Verbrennung kommt. Durch den großen Hub ist gewährleistet, dass genügend Frischladung in den Brennraum strömen kann.
- Für das Ausführungsbeispiel wird das typische Szenario angenommen, dass der Einlassnockenwellenversteller
1 seine Basisposition in „spät" und der Auslassnockenwellenversteller2 seine Basisposition in „früh" hat. Das bedeutet, dass die Ventilüberschneidung am kleinsten ist, wenn beide Versteller1 ,2 in Basisposition sind, d. h. es ist möglich, dass in diesem Falle keine Ventilüberschneidung vorhanden ist. Fällt der Einlassnockenwellenversteller1 in der Frühposition aus und bleibt er dort stehen, d. h. ist es ihm nicht mehr möglich, nach „spät" zu verstellen, ist es vorteilhaft, den Auslassnockenwellenversteller2 in die Frühposition zu fahren, da dann in diesem Falle die Ventilüberschneidung am kleinsten ist. Liegt bei dieser Konstellation noch keine Ventilüberschneidung vor, ist es möglich, den Auslassnockenwellenversteller2 etwas von der Basisposition in Richtung „spät" zu verstellen. Alle anderen Positionen des Auslassnockenwellenverstellers2 führen zu höheren Ventilüberschneidungen. - Wird der Ausfall des Nockenwellenverstellers
1 oder des Nockenwellenverstellers2 detektiert, muss also zunächst eine Positionsermittlung vorgenommen werden, um festzustellen, in welcher Relativposition die Einlassnockenwelle6 (NWE), die Auslassnockenwelle7 (NWA) und die Kurbelwelle8 (KW) zueinander stehen. Dabei erfolgt eine Prüfung, ob eine Einstellung des nicht ausgefallenen Nockenwellenverstellers1 bzw.2 in einer solchen Weise möglich ist, dass eine Ventilüberschneidung zwischen 0° und 10° vorliegt. - Ist dies möglich, wird im nächsten Schritt eine solche Ventilüberschneidung zwischen 0° und 10° eingestellt, wobei der nicht ausgefallene Nockenwellenversteller
1 bzw.2 entsprechend verstellt wird. - Ist dies nicht möglich, wird eine minimal mögliche Ventilüberschneidung eingestellt, wofür der nicht ausgefallene Nockenwellenversteller
1 bzw.2 entsprechend betätigt wird. - Anschließend wird über die dritten Einstellmittel zum Ventilhubeinstellen ein größtmöglicher Ventilhub eingestellt.
- Hiermit ist die Einstellung für den Notlaufbetrieb gegeben, d. h. in diesem Modus wird die Brennkraftmaschine betrieben, bis der ausgefallene Nockenwellenversteller
1 bzw.2 repariert bzw. ausgetauscht werden kann. - Die vom nicht ausgefallenen Nockenwellenversteller
1 ,2 betätigte Nockenwelle6 ,7 kann also mittels des nicht ausgefallenen Verstellers in eine Position verstellt werden, so dass der Motor trotz undefinierter Position des ausgefallenen Nockenwellenverstellers noch gestartet werden kann. Diese Position variiert je nach der Stellung des ausgefallenen Nockenwellenverstellers. Beim Ausfall eines Nockenwellenverstellers kann der nicht ausgefallene Versteller in jede beliebige Position zwischen den Endanschlägen des Verstellers gefahren und auch der Ventilhub variiert werden, so dass sich insgesamt eine Einstellung bzw. Position ergibt, in der der Motor noch startfähig bzw. notlauffähig bleibt. - Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass für den erläuterten Fall auch andere Positionen angefahren werden oder ein kleiner bzw. kleinerer Ventilhub eingestellt wird. Weiterhin kann beispielsweise auf der Einlassnockenwelle ein kleiner und auf der Auslassnockenwelle ein großer Ventilhub eingestellt werden – oder umgekehrt. Optimale Betriebsbedingungen können durch bekannte thermodynamische Untersuchungen ermittelt werden.
- Die vorgesehene Vorgehensweise beim Ausfall der Mittel
3 für die Beeinflussung des Ventilhubs ist in3 ebenfalls als Flussdiagramm dargestellt. Dabei wird davon ausgegangen, dass die beiden Nockenwellenversteller1 und2 intakt bleiben. - Zunächst ist anhand der Motorsteuerung bzw. -überwachung festzustellen, dass die Mittel
3 ausgefallen sind, was wieder durch entsprechende Sensorik erfolgt, d. h. es wird zunächst geprüft, ob die „Einstellmittel3 defekt" sind. Ist dies nicht der Fall, erfolgt die Steuerung der Brennkraftmaschine gemäß Normalbetrieb und nach dem gespeicherten Kennfeld, es erfolgt also der „Standard-Lauf" gemäß dem „Standard-Einstellbereich". - Wird der Ausfall der Mittel
3 detektiert, wird zunächst der aktuelle Ventilhub erfasst, in dem sich die Ventile nach Ausfall der Mittel3 befinden. - Im Beispielsfalle gemäß
3 wird sowohl für den Fall eines großen Ventilhubs als auch im Fall eines kleinen Ventilhubs, in dem die Mittel3 ausgefallen sind, eine Ventilüberschneidung zwischen 0° und 10° durch die nicht ausgefallenen Nockenwellenversteller1 und2 eingestellt. - Hiermit ist der Notlaufbetrieb erreicht, d. h. in diesem Modus wird die Brennkraftmaschine betrieben, bis die ausgefallenen Mittel
3 repariert bzw. ausgetauscht werden können. - Damit ist eine zuverlässige Möglichkeit geschaffen, beim Ausfall eines Einstellmittels bzw. beim „Abwürgen" des Motors Startfähigkeit zu erhalten bzw. einen Notlauf zu ermöglichen.
-
- 1
- erste Einstellmittel (Einlassnockenwellenversteller)
- 2
- zweite Einstellmittel (Auslassnockenwellenversteller)
- 3, 3', 3''
- dritte Einstellmittel (Mittel zum Ventilhubeinstellen)
- 4
- Gaswechselventil (Einlassventil)
- 5
- Gaswechselventil (Auslassventil)
- 6
- Einlassnockenwelle
- 7
- Auslassnockenwelle
- 8
- Kurbelwelle
- 9
- Kolben
- 10
- Zylinder
- 11
- Kettengetriebe
- 12
- Kettengetriebe
- 13
- Nocken
- 14
- Nocken
- αmin
- Minimalwert der Ventilüberschneidung
- αmax
- Maximalwert der Ventilüberschneidung
Claims (11)
- Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, wobei die Brennkraftmaschine erste Einstellmittel (
1 ) in Form eines Einlassnockenwellenverstellers, zweite Einstellmittel (2 ) in Form eines Auslassnockenwellenverstellers und dritte Einstellmittel (3 ) in Form von Mitteln zum Einstellen bzw. zur Beeinflussung des Hubs der Gaswechselventile (4 ,5 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass beim Ausfall eines der Einstellmittel (1 ,2 ,3 ) die nicht ausgefallenen Einstellmittel (1 ,2 ,3 ) so verstellt werden, dass der Standard-Einstellbereich der Einstellmittel (1 ,2 ,3 ) in einen veränderten Notlauf-Einstellbereich verschoben wird, um ein Starten und/oder einen Notlaufbetrieb der Brennkraftmaschine zu ermöglichen. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, a) dass beim Ausfall des ersten oder zweiten Einstellmittels (
1 ,2 ) die aktuelle Position der Einlassnockenwelle (6 ) und der Auslassnockenwelle (7 ) zur Kurbelwelle (8 ) ermittelt wird, b) dass dann eine Prüfung erfolgt, ob eine Ventilüberschneidung zwischen einem vorgegebenen Minimalwert (αmin) und einem vor gegebenen Maximalwert (αmax) durch Verstellen des nicht ausgefallenen Einstellmittels (1 ,2 ) einstellbar ist, c') dass dann im Falle dessen, dass dies möglich ist, eine Ventilüberschneidung zwischen dem vorgegebenen Minimalwert (αmin) und dem vorgegebenen Maximalwert (αmax) durch Verstellen des nicht ausgefallenen Einstellmittels (1 ,2 ) eingestellt wird, c'') dass dann im Falle dessen, dass dies nicht möglich ist, eine minimal mögliche Ventilüberschneidung durch Verstellen des nicht ausgefallenen Einstellmittels (1 ,2 ) eingestellt wird und d) dass dann die dritten Einstellmittel (3 ) so eingestellt werden, dass sich ein größtmöglicher Hub der Gaswechselventile (4 ,5 ) ergibt und e) dass schließlich das Starten und/oder der Notlaufbetrieb der Brennkraftmaschine mit den vorgenommenen Einstellungen erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, a) dass beim Ausfall der dritten Einstellmittel (
3 ) der aktuelle Hub der Gaswechselventile (4 ,5 ) ermittelt wird, b) dass dann eine Ventilüberschneidung zwischen einem vorgegebenen Minimalwert (αmin) und einem vorgegebenen Maximalwert (αmax) durch Verstellen der nicht ausgefallenen ersten und zweiten Einstellmittel (1 ,2 ) eingestellt wird und c) dass schließlich das Starten und/oder der Notlaufbetrieb der Brennkraftmaschine mit den vorgenommenen Einstellungen erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der vorgegebene Minimalwert (αmin) der Ventilüberschneidung 0° beträgt.
- Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der vorgegebene Maximalwert (αmax) der Ventilüberschneidung 10° beträgt.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Einlassnockenwellenversteller (
1 ) und als Auslassnockenwellenversteller (2 ) elektrisch betriebene Versteller eingesetzt werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (
3 ) zum Einstellen bzw. zur Beeinflussung des Hubs der Gaswechselventile (4 ,5 ) beim Nicht-Ausfall gesteuert bzw. geregelt einen kleinen oder einen großen Ventilhub einstellen können. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich mindestens ein weiterer Motorparameter gemäß einem vorgegebenen Algorithmus an den Notlaufbetrieb angepasst wird.
- Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich die Leerlaufdrehzahl gemäß einem vorgegebenen Algorithmus an den Notlaufbetrieb angepasst wird.
- Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich der Einspritzzeitpunkt gemäß einem vorgegebenen Algorithmus an den Notlaufbetrieb angepasst wird.
- Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich der Zündzeitpunkt gemäß einem vorgegebenen Algorithmus an den Notlaufbetrieb angepasst wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102004051427A DE102004051427A1 (de) | 2004-10-22 | 2004-10-22 | Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine |
DE102004061674.4A DE102004061674B4 (de) | 2004-10-22 | 2004-12-22 | Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102004051427A DE102004051427A1 (de) | 2004-10-22 | 2004-10-22 | Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102004051427A1 true DE102004051427A1 (de) | 2006-05-11 |
Family
ID=36217047
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102004051427A Ceased DE102004051427A1 (de) | 2004-10-22 | 2004-10-22 | Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine |
Country Status (1)
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---|---|
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