-
Technisches Anwendungsgebiet
-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Durchführung der
Emissionsspektrometrie. Bevorzugte Anwendungsgebiete sind solche,
bei denen eine Elementanalyse von inhomogen zusammengesetzten Messobjekten
durchgeführt werden
soll.
-
Stand der Technik
-
Bei
der Laser-Emissionsspektrometrie (LIBS, laser-induced breakdown
spectroscopy) werden die Konzentrationen verschiedener chemischer Elemente
in einem Messobjekt dadurch bestimmt, dass mit Hilfe eines kollimierten
oder eines fokussierten Laserstrahls ein Plasma auf der Oberfläche des Messobjekts
erzeugt wird und die Konzentrationen dieser chemischen Elemente
in dem Messobjekt durch Analyse der elementspezifischen Emissionen des
laserinduzierten Plasmas bestimmt werden.
-
Sind
die Messobjekte inhomogen zusammengesetzt, wie es beispielsweise
bei Mineralien oder Erzen bei der Rohstoffgewinnung der Fall ist, muss
im allgemeinen an verschiedenen Orten des Messobjekts eine Elementanalyse
durchgeführt
werden, um ein für
das gesamte Messobjekt repräsentatives
Ergebnis gewinnen zu können.
Für die
Laser-Emissionsspektrometrie bedeutet dies, dass an mehreren Oberflächenpositionen
ein Plasma gezündet
und anschließend
ein Durchschnittswert der Signale gebildet werden muss, wobei die
Verteilung und Anzahl der Messpositionen von der individuellen Zusammensetzung
des Messobjektes abhängt.
-
Diese
Aufgabe wird meist, wie etwa in der
DE 102 29 498 A1 , so gelöst, dass mehrere Messungen
nacheinander an verschiedenen Orten des Messobjektes durchgeführt werden.
Dabei ist die maximal erreichbare Messrate durch technologische Rahmenbedingungen
begrenzt, wie beispielsweise die erreichbare Pulswiederholfrequenz
des Lasers oder der Geschwindigkeit der Detektions- und Auswerteelektronik.
Insbesondere für
Anwendungen, bei denen die Messungen online stattfinden müssen, kommt
daher eine derart ausgestaltete systematische Analyse des gesamten
Messobjektes durch viele, eng beieinanderliegende Messorte aus Zeitgründen nicht
in Frage. Dies gilt vor allem auch für Anwendungen, bei denen ein
hoher Teilchendurchsatz vorliegt, wie etwa für Messaufgaben bei der Rohstoffgewinnung,
z. B. für
die Analyse von Gesteinen, Mineralien, Erzen oder Schüttgütern oder
beim Recycling von Rest- und Abfallstoffen. Stattdessen muss für derartige
Anwendungen die Anzahl der Messorte pro Messobjekt minimal gehalten
werden.
-
Die
Laser-Emissionsspektrometrie kann wahlweise mit fester oder mit
variabler Brennweite der Fokussieroptik betrieben werden. Bei der
Laser-Emissionsspektrometrie
mit Fokussieroptiken festgehaltener Brennweite von beispielsweise
200 mm muss das Messobjekt bis auf Bruchteile eines Millimeters
genau positioniert werden, um mittels einer zuvor erstellten Kalibrierung
eine quantitative Aussage über
Analytkonzentrationen im Material des Messobjekts zu gewinnen. Bei
einer Änderung
der Probenposition relativ zur feststehenden Fokuslage des Laserstrahls
oder einer Änderung
der Neigung des Oberflächenelements ändert sich
sowohl die Intensitätsverteilung
der Laserstrahlung auf der Oberfläche des Messobjekts als auch
der detektierte Raumwinkel der Plasmaemission bedingt durch den veränderten
Abstand der Probenoberfläche
zur festgehaltenen Position der Empfangsoptik der Detektoreinheit
oder durch eine partielle Abschattung des laserinduzierten Plasmas
durch das Messobjekt. Diese Veränderung
kann teilweise dadurch kompensiert werden, dass das Verhältnis des
Messsignals der betrachteten Emissionslinie zu der Emission einer
Referenzlinie eines dominanten Matrixelements oder zu einer Kombination
von anderen Linienemissionssignalen und einem zur Gesamtemission
des betrachteten Plasmas proportionalen Signals ausgewertet wird.
Dieses Verfahren wird als „Referenzierung” oder „interne
Standardisierung” bezeichnet.
-
Ein
weiterer systematischer Fehler ergibt sich jedoch ferner aus einer
veränderten
Charakteristik der Emission des laserinduzierten Plasmas. Eine quantitative
Aussage über
Analytkonzentrationen im Material des Messobjekts wird dadurch erschwert oder
unmöglich
gemacht bzw. die gemessene Analytkonzentration ist fehlerbehaftet.
-
Die
letztgenannte Fehlerursache kann zum Teil durch den Einsatz einer
Autofokuseinheit in Verbindung mit einem gepulsten Laser festgehaltener Repetitionsrate
behoben werden. Dabei wird mittels der Autofokuseinheit der Abstand
zur Probenoberfläche
mit einem Laser-Triangulationssensor bestimmt und die Fokuslage
des Analyselasers auf diesen Abstand eingestellt.
-
Insgesamt
sind jedoch die Lösungen
aus dem Stand der Technik hinsichtlich Messrate oder Messgenauigkeit
unbefriedigend.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zur Durchführung
einer Elementanalyse inhomogener Messobjekte anzugeben, womit eine
hohe Messgenauigkeit bei gleichzeitig kurzer Analysedauer und hoher
Messrate erzielt wird.
-
Darstellung der Erfindung
-
Die
Lösung
dieses technischen Problems erfolgt durch eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Durchführung
der Emissionsspektrometrie gemäß der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen werden durch die abhängigen Ansprüche angegeben
oder lassen sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Ausführungsbeispielen
entnehmen.
-
Erfindungsgemäß wurde
erkannt, dass sich das technische Problem durch ein Verfahren zur Durchführung der
Emissionsspektrometrie unter Verwendung mindestens eines gepulsten
Lasers lösen lässt, bei
dem N gepulste Laserstrahlen zur Erzeugung laser-induzierter Plasmen
an N Messorten, wobei N größer oder
gleich 2 ist, auf ein Messobjekt fokussiert werden, die von den
N Plasmen emittierte Strahlung jeweils erfasst und damit eine Elementanalyse
durchgeführt wird.
Die Erzeugung der N Plasmen erfolgt dabei innerhalb eines Zeitintervalls,
welches kleiner ist als der Abstand zwischen zwei Laserpulsen des
oder der verwendeten gepulsten Laser.
-
Das
Messobjekt wird somit an mehreren Orten mit einem fokussierten Laserpuls
beaufschlagt. An allen Messorten wird ein Plasma gezündet und die
vom Plasma emittierte Strahlung detektiert, d. h. es wird jeweils
eine emissionsspektrometrische Messung vorgenommen. Gemäß der Erfindung
werden dabei alle N Plasmen innerhalb eines Zeitintervalls, welches
kleiner ist als der Abstand zwischen zwei Laserpulsen des oder der
verwendeten gepulsten Laser, gezündet.
Vorzugsweise werden die N Plasmen innerhalb eines Zeitintervalls
gezündet,
das kleiner ist als der minimale technisch realisierbare zeitliche Abstand
zweier aufeinanderfolgender Laserpulse einer für die Laseremissionsspektrometrie
geeigneten Laserquelle. Auf diese Weise kann die Analysedauer im
Vergleich zum Stand der Technik beträchtlich verringert werden.
Insbesondere ist die Begrenzung der Messrate bei der Vermessung
von vielen inhomogenen Messobjekten, wie etwa bei der Rohstoffgewinnung
oder dem Wertstoffrecycling, deutlich weniger von der maximal erreichbaren
Pulsfrequenz des Lasers und der Geschwindigkeit der Detektions-
und Auswerteelektronik abhängig.
Bei vorgegebener Messrate kann im Vergleich zum Stand der Technik eine
größere Anzahl
von Messorten untersucht werden und auf diese Weise die Analysesicherheit
beträchtlich
erhöht
werden. Durch die Erfindung werden Online-Messungen mit hohem Teilchendurchsatz und
verbesserter Messgenauigkeit möglich.
-
Grundsätzlich ist
es möglich,
mehrere Laserquellen für
die Erzeugung der N Laserstrahlen vorzusehen. Ein kompakterer Messaufbau
ist jedoch realisierbar, wenn lediglich eine Laserquelle verwendet wird,
mit welcher die N Laserstrahlen erzeugbar sind. In diesem Fall können zur
Erzeugung mehrerer Laserstrahlen ein oder mehrere Strahlteiler verwendet werden.
Bei der Verwendung lediglich einer Laserquelle kann eine zeitliche
Synchronisation der Laserstrahlen unterbleiben.
-
Vorzugsweise
soll die Erzeugung der N Plasmen gleichzeitig erfolgen. Eine exakt
gleichzeitige Erzeugung der N Plasmen ist im allgemeinen technisch
nicht realisierbar. Unter Gleichzeitigkeit versteht der Fachmann
jedoch generell ein bestimmtes kleines zeitliches Intervall. In
diesem Fall ist mit der gleichzeitigen Erzeugung der N Plasmen gemeint, dass
der zeitliche Abstand zwischen der Erzeugung der Plasmen klein gegenüber dem
minimalen technisch realisierbaren zeitlichen Abstand zweier aufeinanderfolgender
Laserpulse einer für
die Laseremissionsspektrometrie geeigneten Laserquelle ist. Die Erzeugung
der N Plasmen erfolgt in diesem Sinne nahezu gleichzeitig, d. h.
der zeitliche Abstand zwischen der Erzeugung der Plasmen liegt innerhalb
eines Intervalls von 10 μs,
vorzugsweise jedoch innerhalb eines Intervalls von 10 ns. Auf diese
Weise kann eine besonders starke Verringerung der Analysedauer im
Vergleich zum Stand der Technik erzielt werden.
-
Durch
die erfindungsgemäße Lösung ist
es insbesondere aber auch möglich,
die Emissionen aller N Plasmen gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig zu
erfassen. Diese Vorgehensweise ist zudem besonders einfach und hinsichtlich
der Messrate vorteilhaft. Insbesondere kann dies mit einer einzigen
Detektionsvorrichtung geschehen, wodurch ein besonders kompakter
Aufbau realisierbar ist. Diese Detektionsvorrichtung führt die
Emissionen zusammen, so dass typischerweise über N Plasmen eine Mittelung stattfindet.
Die Detektionsvorrichtung ist vorzugsweise so ausgelegt, dass die
Signale aller N Plasmen gleich gewichtet werden.
-
Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dann gegeben,
wenn vor der Erzeugung der laser-induzierten Plasmen für alle N Messorte
jeweils der Abstand zwischen Messort und Fokussiereinrichtung bestimmt
wird. Dies kann beispielsweise mit einem Laser-Triangulationssensor erfolgen.
Anhand dieser ermittelten Abstände
kann für
jeden Messort automatisch die Brennweite eingestellt werden. Die
Messungen werden somit mit variabler Brennweite vorgenommen. Grundsätzlich ist
es dabei möglich,
für alle
Messorte dieselbe Brennweite vorzusehen oder aber für alle Messorte
eine individuelle Brennweite einzustellen. Abhängig vom Anwendungsfall kann
es im Hinblick auf die Messgenauigkeit ausreichend sein, für alle Messorte
dieselbe Brennweite vorzusehen, insbesondere bei der Analyse von
Messobjekten mit vergleichsweise ebener Oberfläche. In einem solchen Fall
kann die Einstellung der gemeinsamen Brennweite für alle Messorte z.
B. abhängig
von dem durchschnittlichen Abstand zwischen Messort und Fokussiereinrichtung
gewählt werden.
Dies stellt eine erhebliche Vereinfachung für den Messaufbau dar. Für viele
Anwendungsfälle müssen jedoch
die Unterschiede, welche die Abstände zwischen Messort und Fokussiereinrichtung
jeweils zueinander aufweisen, berücksichtigt werden, um eine
hinreichende Messgenauigkeit gewährleisten
zu können.
In diesem Fall ist es vorteilhaft, die Brennweite für alle Messorte
individuell einzustellen. Durch diese Vorgehensweise wird sichergestellt, dass
alle Laserstrahlen mit hinreichend und ähnlich starker Fokussierung
auf das Messobjekt treffen.
-
Vorteilhaft
ist es auch, für
alle Messorte dieselbe Brennweite dann vorzusehen, wenn die Abstände sich
paarweise um höchstens
einen vorgegebenen Wert unterscheiden, und andernfalls für alle Messorte
die Brennweite individuell einzustellen. Für den vorgegebenen Wert, mit
dem die Abstandsdifferenzen verglichen werden, kann beispielsweise
die Rayleighlänge
der fokussierten Laserstrahlen angesetzt werden.
-
Die
Anzahl N der gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig erzeugten Plasmen
ist erfindungsgemäß größer oder
gleich 2. Die optimale Anzahl hängt
dabei vom Anwendungsfall ab und liegt typischerweise zwischen 2
und 10. Eine besonders große
Anzahl ist vorteilhaft für
eine schnelle Vermessung besonders inhomogen zusammengesetzter Messobjekte.
Begrenzt ist die Anzahl jedoch insbesondere für den Fall, dass lediglich
eine Laserquelle verwendet wird, dadurch, dass die Energie jedes
Laserpulses für
die emissionsspektrometrische Messung ausreichend hoch sein muss.
-
Die
Gesamtanzahl von auf einem Messobjekt erzeugten Plasmen kann durch
N gegeben sein, es können
je nach erwünschter
Messgenauigkeit und Messrate jedoch auch mehr Messorte untersucht werden,
in diesem Fall wird das Verfahren mehrfach hintereinander durchgeführt, wobei
jeweils mehrere Plasmen gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig erzeugt
werden.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Durchführung der
Emissionsspektrometrie vorgeschlagen, bei dem gepulste Laserstrahlung
zur Generierung laserinduzierter Plasmen an mehreren Messorten auf
ein Messobjekt fokussiert wird, bei dem die von den Plasmen emittierte Strahlung
jeweils erfasst und damit eine Elementanalyse durchgeführt wird.
Dabei wird vor der Plasmagenerierung eine Vorabmessung der Inhomogenität der Materialzusammensetzung
durchgeführt
und abhängig
vom Ergebnis der Vorabmessung die Lage und/oder die Anzahl der Messorte,
an denen eine emissionsspektrometrische Messung vorgenommen wird,
bestimmt.
-
Auf
diese Weise wird erreicht, dass mit der emissionspektrometrischen
Messung auf sehr effizientem Weg ein möglichst repräsentatives
Ergebnis der Materialzusammensetzung des Messobjekts erzielbar ist.
Durch die erfindungsgemäße Hinzufügung der
Vorabmessung der Inhomogenität
der Materialzusammensetzung kann die Anzahl der pro Messobjekt untersuchten
Messorte gesenkt werden, ohne die Analysesicherheit zu verringern,
und damit die Messrate erhöht
werden. Andererseits kann bei vorgegebener Messrate die Anzahl der
pro Messobjekt untersuchten Messorte und damit die Analysesicherheit
erhöht
werden. Insgesamt ist es möglich,
die Messgenauigkeit und/oder die Messrate zu erhöhen.
-
Gemäß der ersten
Alternative wird abhängig vom
Ergebnis der Vorabmessung die Lage der Messorte, an denen eine emissionsspektrometrische Messung
vorgenommen wird, bestimmt. Es wird somit gezielt eine solche Auswahl
von Messorten getroffen, die geeignet ist, ein repräsentatives
Bild der Materialzusammensetzung des Messobjekts zu liefern. Fehlanalysen,
die durch eine schlechte Auswahl von Messorten entstehen, werden
somit vermieden. Genauso ist es möglich, emissionsspektrometrische Messungen
an Messorten, die redundante Information erzielen würden, zu
vermeiden.
-
Gemäß der zweiten
Alternative wird abhängig
vom Ergebnis der Vorabmessung die Anzahl der Messorte, an denen
eine emissionsspektrometrische Messung vorgenommen wird, bestimmt.
Das bedeutet, die Dichte der Messorte auf der Oberfläche des Messobjektes
wird an die ermittelte Inhomogenität der Materialzusammensetzung
angepasst. Je inhomogener sich die Materialzusammensetzung darstellt,
desto mehr Messorte müssen
für eine
emissionsspektrometrische Messung pro Flächeneinheit vorgesehen werden,
um ein hinreichend repräsentatives
Ergebnis erzielen zu können.
-
Eine
Vorabmessung kann beispielsweise so ausgestaltet sein, dass zunächst Signale
erfasst werden, welche von der Oberfläche des Messobjekts ausgehen und
auf die chemische Materialzusammensetzung des Messobjekts hinweisen.
Mehrere Messverfahren sind für
die Vorabmessung denkbar, die Einsetzbarkeit und Vorteilhaftigkeit
eines bestimmten Messverfahrens hängt dabei vom Anwendungsfall
ab. Zu betonen ist, dass durch die Vorabmessung nicht bereits die
Materialzusammensetzung des Messobjekts bestimmbar sein muss. Dies würde zumindest
hinsichtlich der Messrate des gesamten Verfahrens im allgemeinen
keine Vorteile erbringen. Stattdessen zielt die Vorabmessung lediglich
auf die Ermittlung der Inhomogenität der Materialzusammensetzung
ab, d. h. es sollen Oberflächenteilbereiche
unterschiedlicher chemischer Materialzusammensetzung durch die Vorabmessung
mit einer akzeptablen Sicherheit unterscheidbar sein, nicht notwendig
ist jedoch die explizite Kenntnis der jeweiligen Materialzusammensetzung.
-
In
bestimmten Fällen
können
Oberflächenteilbereiche
unterschiedlicher Materialzusammensetzung anhand ihrer Rauhheit
bzw. Glattheit der Oberfläche
unterschieden werden. Durch Bestimmung des Oberflächenprofils,
d. h. der Topographie der Oberfläche
kann damit in solchen Fällen
die Inhomogenität
der Materialzusammensetzung ermittelt werden. Die Bestimmung des
Oberflächenprofils
ist durch einen laserbasierten Lichtschnittsensor, eine Multipunkt-Triangulationseinheit
oder mehrere Triangulationssensoren realisierbar. In einigen Anwendungsfällen ist
auch anhand der Farbe oder der Reflektivität der Oberfläche ein
akzeptable Unterscheidbarkeit von Oberflächenteilbereichen unterschiedlicher
Materialzusammensetzung möglich.
Eine derartige Messung kann z. B. mittels einer Kamera erfolgen.
-
Bei
der Vorabmessung kann es sich aber selbst auch um emissionsspektrometrische
Messungen handeln. Anders ausgedrückt wird die Untersuchung des
Messobjekts mit emissionsspektrometrischen Messungen in diesem Fall
somit in zumindest zwei Phasen durchgeführt. In der ersten Phase, der Vorabmessung,
werden einige Plasmen erzeugt, deren Emissionen ausgewertet und
damit die Inhomogenität
des Messobjekts abgeschätzt.
Abhängig
vom Ergebnis wird entschieden, wie viele Messorte in der zweiten
Phase, der eigentlichen Messung, mittels (weiterer) emissionsspektrometrischer
Messungen untersucht werden. Auf diese Weise lässt sich die Gesamtzahl von
emissionsspektrometrischen Messungen, die zur Erreichung einer bestimmten Analysesicherheit
notwendig sind, möglichst
gering halten. Selbstverständlich
ist es auch denkbar, das gesamte Verfahren mit mehr als zwei Phasen
durchzuführen.
-
Eine
weitere Möglichkeit
ist es, im Rahmen der Vorabmessung laser-induzierte Fluoreszenzmessungen
vorzunehmen. Dabei wird gepulste ultraviolette Laserstrahlung auf
das Messobjekt gelenkt und auf diese Weise das Material zur Fluoreszenz
angeregt. Durch die spektrale Analyse des emittierten Lichtes und
anhand der Abklingzeit des Fluoreszenzsignals können Rückschlüsse auf die chemische Materialzusammensetzung
gezogen werden. Da die UV-Strahlung das Messobjekt in aufgeweiteter
Form beaufschlagt und die Fluoreszenz vorzugsweise ortsaufgelöst detektiert
wird, ist es vergleichsweise schnell möglich, die Inhomogenität der Materialzusammensetzung
zu erfassen und geeignete Messorte für die emissionsspektrometrischen
Messungen auszuwählen.
-
Möglich ist
es natürlich,
mehrere der genannten Messverfahren im Rahmen der Vorabmessung zu
kombinieren, um die Inhomogenität
der Materialzusammensetzung möglichst
sicher und genau bestimmen zu können.
-
Anhand
der erfassten, von der Oberfläche des
Messobjekts ausgehenden und auf die Materialzusammensetzung des
Messobjekts hinweisenden Signale werden Oberflächenteilbereiche unterschiedlicher
Materialzusammensetzung identifiziert. Das bedeutet, es werden mehrere
Oberflächenteilbereiche
identifiziert, die jeweils eine zusamenhängende Fläche bilden und jeweils eine
homogene Materialzusammensetzung aufweisen und von denen zwei benachbarte
Oberflächenteilbereiche
eine voneinander verschiedene Materialzusammensetzung aufweisen.
-
Für die derartig
in einzelne Oberflächenteilbereiche
unterteilten Oberfläche
des Messobjekts wird ein Wert für
ein Inhomogenitätsmaß G bestimmt. Dieses
stellt ein Maß für die Inhomogenität der Materialzusammensetzung
des Messobjektes dar. Das Inhomogenitätsmaß G kann beispielsweise als
mittlerer Abstand des geometrischen Schwerpunkts zweier benachbarter
Oberflächenteilbereiche
definiert werden. Weitere Definitionsmöglichkeit ist die mittlere
Größe der Oberflächenteilbereiche.
Bei diesen beiden Definitionen wird durch G somit eine Längenskala
angegeben. Auf dieser Längenskala ändert sich
die chemische Zusammensetzung des Messobjekts in signifikanter Weise.
-
Möglich ist
es jedoch auch, G nicht als Längenmaß, sondern
durch eine Zahl zu definieren, so z. B. durch die Anzahl der identifizierten
Oberflächenteilbereiche
oder durch die Anzahl der Oberflächenteilbereiche
mit unterschiedlicher Materialzusammensetzung. Bei letztgenannter
Definition gibt G die minimale Anzahl von Messorten an, an denen
eine emissionsspektrometrische Messung vorzunehmen ist. Wird genau
diese Anzahl für
die LIBS-Messungen vorgesehen, so wird die höchstmöglichste Messrate realisiert.
Dabei ist jede unterscheidbare Materialzusammensetzung mit genau
einer LIBS-Messung zu untersuchen. Eine höhere Analysesicherheit gewinnt man
jedoch, wenn eine höhere
Anzahl von LIBS-Messungen vorgesehen wird.
-
Die
Vorabmessung liefert zwei Ergebnisse, nämlich einerseits die räumliche
Anordnung der identifizierten Oberflächenteilbereiche und andererseits der
daraus ermittelte Wert für
G. Die erfindungsgemäße Auswahl
der Lage und/oder der Anzahl der Messorte erfolgt vorzugsweise in
Abhängigkeit
eines dieser oder beider Ergebnisse.
-
Eine
Alternative ist es, wenn die Auswahl der Anzahl der Messorte in
Abhängigkeit
von G erfolgt. Dies ist besonders einfach und stellt vergleichsweise geringe
Anforderungen an die Laserstrahlführung und -steuerung. Eine
höhere
Messgenauigkeit ist erzielbar, wenn eine Auswahl der Lage und der
Anzahl der Messorte abhängig
von der räumlichen
Anordnung der identifizierten Oberflächenteilbereiche und dem Wert
für G erfolgt.
-
Als
Beispiel soll die Analyse eines Messobjekts aus Granit beschrieben
werden, wofür
sich das erfindungsgemäße Verfahren
besonders eignet. Granit besteht aus drei Bereichsarten, d. h. Oberflächenteilbereichen
mit unterschiedlicher Materialzusammensetzung, nämlich Feldspat, Quarz und Glimmer. Diese
drei Bereichsarten sind über
die gesamte Oberfläche
verteilt. Eine typische Größe eines
Oberflächenteilbereichs
beträgt
wenige Quadratmillimeter. Für
ein typisches wenige Quadratzentimeter großes Messobjekt liegen beispielsweise
drei Bereichsarten und 250 Oberflächenteilbereiche mit einer
mittleren Größe von ca.
3 Quadratmillimetern und einem mittleren Abstand des geometrischen Schwerpunkts zweier
benachbarter Oberflächenteilbereiche
von ca. 2 mm vor. Aufgrund der drei unterschiedlichen Bereichsarten,
die mittels der Vorabmessung ermittelt werden, sind drei Messorte
für emissionsspektrometrische
Messungen vorzusehen. Diese können
zur Klassifizierung des Messobjekts durch die Auswertung der Plasmen
und der Ergebnisses der Vorabmessung ausreichend sein, insbesondere
wenn für die
Lage der Messorte die Vorabmessung derart berücksichtigt wird, das jeder
Messort sich in einem Oberflächenteilbereich
mit unterschiedlicher Materialzusammensetzung befindet. Möglich ist
es aber auch, mehrere (aber mindestens drei) emissionspektrometrische
Messungen vorzunehmen, und dabei lediglich den Abstand der Messorte
an den ermittelten mittleren Abstand des geometrischen Schwerpunkts
zweier benachbarter Oberflächenteilbereiche anzupassen.
Dabei entfällt
das Erfordernis, die Laserstrahlen auf bestimmte vorgegebene Oberflächenteilbereiche
zu lenken.
-
Besonders
vorteilhaft ist es, beide Aspekte der Erfindung zu kombinieren.
Das bedeutet, es wird zunächst
eine Vorabmessung der Inhomogenität der Materialzusammensetzung
durchgeführt
und abhängig
vom Ergebnis der Vorabmessung die Lage und die Anzahl der Messorte,
an denen eine emissionsspektrometrische Messung vorgenommen wird,
bestimmt. Anschließend
werden N gepulste Laserstrahlen zur Erzeugung laser-induzierter
Plasmen an N in der Vorabmessung ausgewählten Messorten, wobei N größer oder
gleich 2 ist, auf das Messobjekt fokussiert, die von den N Plasmen
emittierte Strahlung jeweils erfasst und damit eine Elementanalyse
durchgeführt,
wobei die Erzeugung der N Plasmen innerhalb eines Zeitintervalls
erfolgt, welches kleiner ist als der Abstand zwischen zwei Laserpulsen
des oder der verwendeten gepulsten Laser.
-
Durch
die Kombination beider Aspekte der Erfindung kann die Messgenauigkeit
und -geschwindigkeit gleichermaßen
gesteigert werden. Insbesondere kann durch die Vorabmessung die
Anzahl der Messorte, an denen auf dem Messobjekt eine emissionsspektrometrische
Messung vorgenommen wird, bei vorgegebener Analysesicherheit des
gesamten Verfahrens auch für
inhomogene Messobjekte derart klein gehalten werden, dass alle ausgewählten Messorte
auf dem Messobjekt entsprechend des ersten Aspekts der Erfindung
innerhalb eines Zeitintervalls von 10 μs, d. h. gleichzeitig bzw. nahezu
gleichzeitig, also durch gleichzeitige oder nahezu gleichzeitige
Erzeugung laser-induzierter Plasmen und Erfassung der von den Plasmen
emittierten Strahlung, untersucht werden können.
-
Eine
weitere vorteilhafte Ausführung
der Erfindung besteht darin, für
die Erfassung der von den N Plasmen emittierte Strahlung jeweils
eine separate Detektionsvorrichtung vorzusehen. Dies ermöglicht insbesondere
eine Korrelationsanalyse zwischen der Vorabmessung und den Ergebnissen
der laseremissionsspektrometrischen Elementanalyse. Dabei kann auch
die Interpretation der Ergebnisse der Vorabmessung und die aufgrunddessen
vorgenommene Auswahl der Messorte überprüft und für nachfolgend untersuchte Messobjekte
verbessert werden. Auf diese Weise kann das Messverfahren ”trainiert” und damit
die Messgenauigkeit bei der Vermessung einer großen Zahl von nacheinander untersuchten
Messobjekten sukzessive optimiert werden.
-
Der
vorrichtungsseitige Teil der Problemlösung besteht in einer Vorrichtung
zur Durchführung der
Emissionsspektrometrie mit einem oder mehreren Laser, durch den
oder durch die ein Messobjekt innerhalb eines Zeitintervalls, welches
kleiner ist als der Abstand zwischen zwei Laserpulsen des oder der verwendeten
gepulsten Laser, mit N gepulsten Laserstrahlen zur Generierung von
N Plasmen an N Messorten auf dem Messobjekt beaufschlagt werden kann,
wobei N größer oder
gleich 2 ist, mit einer oder mehreren Fokussiereinrichtungen zum
Fokussieren der Laserstrahlen auf das Messobjekt, mit mindestens
einem Detektor zur Erfassung der von den Plasmen emittierten Strahlung,
mit Mitteln zur Bestimmung des Oberflächenprofils des Messobjekts
und mit einer Steuereinheit zur Einstellung der Brennweite der Laserstrahlen.
-
Um
die gepulsten Laserstrahlen auf das Messobjekt zu fokussieren, muss
die Vorrichtung zumindest eine Fokussiereinrichtung aufweisen. Diese muss
ansteuerbar sein, so dass mittels einer Steuereinheit die Brennweite
der Laserstrahlen einstellbar ist. Diese Steuerung erfolgt vorzugsweise
in Abhängigkeit
des ermittelten Oberflächenprofils
des Messobjekts. Die Bestimmung des Oberflächenprofils ist durch einen
laserbasierten Lichtschnittsensor, eine Multipunkt-Triangulationseinheit
oder mehrere Triangulationssensoren realisierbar. Die Bestimmung
des Oberflächenprofils
ist vorzuziehen gegenüber
einer einfachen Abstandsmessung, insbesondere deswegen, weil neben
dem Abstand weitere Informationen durch eine derartige Messung erzielbar
sind. So kann mit diesen beispielsweise die Eignung eines potentiellen
Messortes überprüft werden
und damit verhindert werden, dass Messungen an Messorten vorgenommen
oder berücksichtigt
werden, deren Oberfläche
in geometrischer Hinsicht ungeeignet für eine quantitative Messung
ist. Eine möglichst
genaue Messung setzt nämlich
voraus, dass die geometrische Beschaffenheit des Messortes weitgehend identisch
zu derjenigen ist, welche bei der Aufnahme der Kalibrierkurve vorgelegen
hat. Wurde die Kalibrierkurve bei Geometrie-Parametern P1, P2...PM
gemessen, so erfüllt
sie nämlich
nur dann ihre Sollfunktion der Kalibrierung exakt, wenn – bei ansonsten festgehaltenen
Parametern, wie insbesondere den Laserparametern – bei der
Vermessung eines Messobjekts dieselben Geometrie-Parameter vorliegen.
-
Wenn
lediglich eine Laserquelle zur Erzeugung der N Laserstrahlen eingesetzt
wird, kann mit einem oder mehreren Strahlteilern die Laserstrahlung
in mehrere Teilstrahlen aufgespalten werden. Besonders vorteilhaft
ist die Verwendung eines diffraktiven Strahlteilers. Dieser moduliert
den Laserstrahl derart, dass je nach Ausführung und Anwendungsfall eine
nahezu beliebige räumliche
Struktur des Laserstrahls produzierbar und insbesondere eine bestimmte
erwünschte
Anzahl von Teilstrahlen erzeugbar ist. Durch die Verwendung lediglich
eines Strahlteilers, welcher diffraktiv ausgebildet ist, ist eine besonders
kompakte Ausführungsform
der Erfindung gegeben.
-
Eine
weitere vorteilhafte Ausführung
der Erfindung besteht darin, für
die Fokussiereinrichtung jedes der N Laserstrahlen eine separate
Fokussiereinrichtung vorzusehen. Damit kann auf einfache Weise eine
individuelle Steuerung und Einstellung der Brennweiten erfolgen.
Wenn keine individuelle Einstellung der Brennweiten notwendig ist,
ist es besonders einfach und damit vorteilhaft, wenn lediglich eine Fokussiereinrichtung
vorhanden ist, mittels derer alle N Laserstrahlen auf das Messobjekt
fokussierbar ist.
-
Ein
besonders kompakter mit besonders wenigen optischen Komponenten
realisierbarer Aufbau ist durch die Verwendung einer optischen Einheit, welche
zugleich Strahlteiler als auch Fokussiereinrichtung ist, gegeben.
Eine derartige optische Einheit kann beispielsweise durch einen
diffraktiven Strahlteiler gebildet sein. Ein solcher ist nicht nur
in der Lage, einen Laserstrahl in mehrere Teilstrahlen aufzuteilen,
sondern auch dazu, diese jeweils zu fokussieren. Der diffraktive
Strahlteiler wirkt somit als Fokussiereinrichtung. Insbesondere
kann auf weitere Fokussiereinrichtungen verzichtet werden. Der diffraktive
Strahlteiler kann vorteilhafterweise auch derart ausgeführt sein,
dass die Brennweiten der Teilstrahlen unterschiedlich sind und von
der Steuereinheit während
des Messvorgangs individuell eingestellt werden können.
-
Besonders
vorteilhaft ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens für die chemische
Elementanalyse von inhomogen zusammengesetzten Messobjekten, insbesondere
von Gesteinen, Mineralien, Erzen, Schüttgütern und Recyclingmaterial.
-
Als
Anwendungsbeispiel sei die Trennung von Kalkstein und Dolomit mit
einem System zur automatischen Sortierung beschrieben. Kalkstein
und Dolomit können
im Regelfall nur nach einer chemischen Analyse eindeutig voneinander
unterschieden werden. Sie sind Naturprodukte und weisen eine inhomogene
Zusammensetzung auf. Somit reicht es für eine präzise Analyse und Klassifizierung
des Objektes als Kalkstein oder Dolomit nicht aus, lediglich einen
Punkt pro Objekt zu vermessen, sondern es muss an mehreren Messorten
eine Messung durchgeführt
werden. Allerdings ist die Trennung nur wirtschaftlich, wenn ein
ausreichend großer
Massendurchsatz, der typischerweise bei 150 t/h liegt, erreicht
wird. Eine solche Messrate lässt
sich durch die erfindungsgemäße Lösung erzielen.
Dabei wird das Material zunächst
nach dem Abbau in der Lagerstätte gebrochen
und auf ein Förderband
aufgebracht. Die Position und die Form der Einzelkörner werden
von einem Sensor, beispielsweise einem Lasertriangulationssensor,
festgestellt. Außerdem
wird die Inhomogenität
des Messobjekts anhand der Daten eines weiteren Sensors, beispielsweise
einer Kamera, ermittelt. Eine Steuer- und Auswerteeinheit, beispielsweise
ein PC, errechnet anhand der von Lasertriangulationssensor und Kamera
gesammelten Daten die Verteilung der Messorte auf dem Messobjekt.
Die Verteilung wird so aufgenommen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit
jeweils ein Bereich unterschiedlicher Zusammensetzung analysiert
wird. Im Anwendungsfall von Kalkstein und Dolomit wäre die optimale
Anordnung von beispielsweise vier Messorten derart, dass zwei Messorte
in einem Bereich, der aus Kalkstein, und zwei Messorte in einem
Bereich, der aus Dolomit besteht, liegen. Der Abstand der LIBS-Messorte
zueinander wird mit Hilfe eines diffraktiven Elements eingestellt.
Beispielsweise können
die Messorte in Form eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet sein,
wobei drei Messpunkte in den Ecken und ein Messpunkt in der Mitte
angeordnet ist. Der Abstand der Messorte liegt für diesen Anwendungsfall typischerweise
bei einigen Zentimetern. Zum Zünden
der Plasmen wird die Laserstrahlung nach dem Durchlaufen durch das
diffraktive Element fokussiert und mit einem Ablenkspiegel auf das
Objekt gelenkt. Die Emission der Plasmen wird in koaxialer Anordnung
detektiert. Dazu wird die Emission über den Ablenkspiegel zurückgeführt und
anschließend mit einem dichroitisch beschichteten Strahlteiler
und einer Linse auf einen Lichtwellenleiter oder -bündel abgebildet.
Mit dem Lichtwellenleiter wird die Strahlung in ein Spektrometer
eingekoppelt und analysiert. Anhand der Messergebnisse wird eine
Austragseinheit so gesteuert, dass stark dolomithaltige Objekte
aussortiert werden.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1:
Erläuterung
einer LIBS-Messung nach dem Stand der Technik
-
2:
Durch eine Vorabmessung ermittelte Inhomogenität eines Messobjekts
-
3:
Auswahl der für
eine LIBS-Messung vorgesehenen Messorte
-
4:
Schnittprofil eines Messobjekts mit drei beispielhaften Messorten
-
5:
Schematischer optischer Strahlengang zur simultanen Erzeugung dreier
Foki mittels dreier Strahlteiler
-
6:
Schematischer optischer Strahlengang zur simultanen Erzeugung dreier
Foki mittels eines diffraktiven Strahlteilers
-
7:
Strahlführung
der Laserstrahlen
-
8:
Strahlführung
der Messstrahlung bei koaxialem Aufbau
-
Wege zur Ausführung der
Erfindung
-
In 1 sind
die bei der Erzeugung des laserinduzierten Plasmas auf der Oberfläche des Messobjekts
(10) bedeutsamen Größen dargestellt. Eine
Fokussieroptik (1) fokussiert einen gepulsten Laserstrahl
(2) mit der Propagationsrichtung (3) auf ein Oberflächenelement
(4) des Messobjekts (10). Das Koordinatensystem
ist so gewählt,
dass die Propagationsrichtung (3) des Laserstrahls (2)
antiparallel zur z-Achse verläuft.
Die Normale (5) des Oberflächenelements (4) schließt mit der
z-Achse bzw. der Laserstrahlachse einen Winkel α ein. Der Durchstoßpunkt (6)
der Propagationsrichtung (3) mit dem Oberflächenelement
(4) ist das Zentrum der Projektion (7) des Laserstrahlquerschnitts
auf dem Flächenelement (4).
Der Abstand der Brennebene (8) des Laserstrahls (2)
vom Durchstoßpunkt
(6) wird mit Δs
bezeichnet. Liegt die Brennebene (8) von der Fokussieroptik
(1) aus gesehen hinter dem Durchstoßpunkt (6), so entspricht
dies positiven Werten für Δs. Typischerweise
wird Δs
positiv gewählt.
Der Abstand der Fokussieroptik (1) vom Durchstoßpunkt (6)
wird mit d bezeichnet.
-
Die
Emission des entstehenden laserinduzierten Plasmas am Durchstoßpunkt (6),
d. h. dem Messort, wird von der Empfangsoptik der Detektoreinheit
(9) gesammelt und in ein Spektrometer geführt. Die
Detektoreinheit (9) des Spektrometers bestimmt hierbei
in einem definierten Zeitfenster die zeitintegrierte Emission der
betrachteten Spektrallinien. Für
jedes Analytelement wird in Bezug zum anregenden Laserpuls mit Hilfe
einer Kalibrierfunktion aus den abschnittsweise zeitlich integrierten
Emissionen der betrachteten Spektrallinien die Konzentration des Analyten
in der Probe bestimmt. Hierzu ist es bekannt, die Eingangsgröße der Kalibrierfunktion
aus dem Verhältnis
der Emission einer betrachteten Analytlinie zu der Emission einer
Referenzlinie eines dominanten Matrixelements oder zu einer Kombination der
Emissionen anderer Spektrallinien bzw. eines für die Gesamtemission des Plasmas
repräsentativen Messsignals
zu berechnen.
-
Das
in 2 dargestellte Messobjekt (10) weist
gemäß einer
durchgeführten
Vorabmessung sieben Oberflächenteilbereiche
auf, die einen Teil der Oberfläche
des Messobjekts bedecken und aus drei verschiedenen Bereichsarten
A, B und C bestehen. Die Größe, Anzahl
und die relative Ausrichtung der Oberflächenteilbereiche, die aus derselben
Bereichsart bestehen, sind im allgemeinen unterschiedlich. In 2 sind
die Oberflächenteilbereiche,
die gemäß der Vorabmessung
eine gleiche chemische Zusammensetzung aufweisen und somit zu der
gleichen Bereichsart gehören,
in gleicher Weise schraffiert dargestellt. Als Beispiel ist in 2 die
Größe G, definiert
als mittlerer Abstand des geometrischen Schwerpunktes von zwei benachbarten
Oberflächenteilbereichen,
dargestellt. Auf einer Längenskala,
die durch G beschrieben wird, ändert
sich somit die chemische Zusammensetzung des Messobjekts in signifikanter
Weise. Falls G in diesem Beispiel durch die Anzahl der Oberflächenteilbereiche
mit unterschiedlicher Materialzusammensetzung definiert werden würde, erhielte
man in diesem Fall G = 3.
-
Für die Laser-Emissionsspektrometrie
ist es günstig,
zunächst
geeignete Messfelder auf dem Messobjekt zu bestimmen. Das bedeutet,
es wird zunächst
ein zusammenhängender
Bereich der Oberfläche
des Messobjekts identifiziert, innerhalb dessen alle potentiellen
Messorte aus geometrischer Sicht für eine LIBS-Messung geeignet
sind, d. h. in diesem Bereich befinden sich für alle potentiellen Messorte
jeweils die ermittelten Geometrie-Parameter jeweils innerhalb eines
vorgegebenen Toleranzbereichs. In 3 ist als
Beispiel ein solches Messfeld 11 mit der Ausdehnung H eingezeichnet.
Innerhalb eines solchen Messfeldes werden N Messorte, mit N gleich
oder größer als
2, festgelegt, in 3 als Beispiel drei Messpunkte 12, 12', 12'', die ein gleichseitiges Dreieck
mit der Kantenlänge
a bilden. Grundsätzlich
können
die Messorte in beliebiger Form und mit verschiedenen Abständen zueinander
in einem Messfeld beliebiger Form angeordnet sein, wie beispielhaft
die vier Messorte 13, 13', 13'' und 13''' im Messfeld 14 in 3.
Das Messfeld muss ausreichend groß sein, um alle Messorte aufnehmen
zu können.
Die Abstände
a der einzelnen Messorte innerhalb eines Messfeldes und damit die
Größe des Messfeldes
H, werden der Inhomogenität
G angepasst und liegen im Bereich G ≅ a < H.
-
4 zeigt
ein Schnittprofil eines Messobjekts (10) mit drei beispielhaften
Messorten (16, 16', 17),
welches sich auf einem Transportband (15) befindet. Vor
der Plasmagenerierung wird das Höhenprofil
in z-Richtung des Messobjektes (10) bestimmt und damit
der Abstand d für
jeden vorhergesehenen Messort (16, 16', 17)
zu der Fokussieroptik (1) bestimmt. Die z-Richtung entspricht
der Richtung der Laserstrahlen, mit denen das Messobjekt (10)
beaufschlagt wird. Für
alle ausgewählten
N Messorte wird der maximale Positionsunterschied der Messorte (16, 16', 17)
in z-Richtung Δz
ermittelt. Dieser wird mit einem vorgegebenen Wert, in diesem Fall
der Rayleighlänge
zR, verglichen. Wird dieser Wert überschritten,
wie dies in diesem Fall für
einen Messort (17) der Fall ist, wird die Brennweite für alle Messorte individuell
eingestellt werden.
-
5 zeigt
beispielhaft den optischen Strahlengang zur simultanen Erzeugung
dreier Foki. Der Laserstrahl (2) wird durch drei Strahlteiler
(18, 18', 18'') in drei Strahlen aufgeteilt.
Die Energie des jeweiligen Strahls kann durch die geeignete Wahl
der Strahlteiler eingestellt werden. Beispielsweise führt die
Verwendung eines Strahlteilers (18), der 33% der einfallenden
Energie transmittiert und 66% reflektiert, sowie die Verwendung
eines weiteren Strahlteilers (18'), der 50% der einfallenden Energie
transmittiert und 50% reflektiert, und des dritten Strahlteilers (18''), der 100% der einfallenden Strahlung
reflektiert, zu einer gleichen Verteilung der Energie auf die drei
Laserstrahlen. Nach der Teilung des Laserstrahls (2) können die
Teilstrahlen beispielsweise jeweils durch ein Teleskop geführt werden,
das die individuelle Einstellung der Brennweite für jeden
Teilstrahl und damit eine unterschiedliche Lage der jeweiligen Fokusebenen
ermöglicht.
Werden beispielsweise die Zerstreulinsen (19, 19', 19'') beweglich, beispielsweise auf
einer Linearachse, angebracht, so ist die Anpassung der Fokuslage
während
des Messprozesses möglich,
beispielsweise wenn Objekte mit unterschiedlichem Abstand oder unterschiedlicher
Größe analysiert
werden.
-
6 zeigt
beispielhaft einen möglichen Aufbau,
der unter Verwendung einer Sammellinse (20) und eines diffraktiven
Strahlteilers (21) drei Foki erzeugt. Ein diffraktiver
Strahlteiler (21) moduliert den Laserstrahl (2)
derart, dass je nach Ausführung
und Anwendungsfall eine nahezu beliebige räumliche Struktur des Laserstrahls
(2) realisiert werden kann. Im Beispiel werden in einer
Brennebene drei Foki erzeugt. Es ist ebenso möglich, den diffraktiven Strahlteiler
(21) derart auszuführen,
dass auf eine Sammellinse (20) verzichtet werden kann,
oder dass beispielsweise die Brennebenen der Foki unterschiedlich
sind.
-
In 7 und 8 ist
ein möglicher
Aufbau für
die Laser- und Messstrahlungsführung
unter Verwendung eines diffraktiven Strahlteilers und der Auskopplung
der Messtrahlung mit einem dichroitischen Spiegel in einer koaxialen
Anordnung dargestellt. Aus Gründen
des Übersichtlichkeit
sind ohne Beschränkung
der Allgemeinheit nur zwei LIBS-Plasmen dargestellt. In 7 ist
nur der Strahlengang der Laserstrahlung (2), in 8 der
Strahlengang der Messstrahlung (26, 26') eingezeichnet.
Die Laserstrahlung (2) durchläuft den diffraktiven Strahlteiler (21),
der sie in zwei Teilstrahlen (27, 27') aufteilt.
Diese werden anschließend
durch die Fokussieroptik (1) fokussiert und von einem Ablenkspiegel
(24) auf das Messobjekt (10) gelenkt, wo zwei
Plasmen (25, 25') gezündet werden.
Die Messstrahlung (26, 26') wird, wie in 8 dargestellt, über den
Ablenkspiegel (24) auf den dichroitischen Spiegel (22)
und weiter auf eine Abbildungsoptik (28) gelenkt. Die Abbildungsoptik
(28) erzeugt die Bilder (23, 23') der Plasmen
(25, 25'),
die mit einem Detektor analysiert werden können. Beispielsweise kann mit
Lichtwellenleitern, in diesem Fall mit zwei Lichtwellenleitern,
die Strahlung einem Spektrometer zugeführt werden.
-
- 1
- Fokussieroptik
- 2
- Laserstrahl
- 3
- Propagationsrichtung
- 4
- Element
der Probenoberfläche
- 5
- Oberflächennormale
- 6
- Durchstoßpunkt
- 7
- Projektion
des Laserstrahlquerschnitts auf das Oberflächenelement
- 8
- Brennebene
- 9
- Detektionsvorrichtung
- 10
- Messobjekt
- 11
- Erstes
Messfeld
- 12,
12', 12''
- Messorte
innerhalb des ersten Messfeldes
- 13,
13', 13'', 13'''
- Messorte
innerhalb des zweiten Messfeldes
- 14
- Zweites
Messfeld
- 15
- Transportband
- 16,
16'
- Messorte
- 17
- Messort
- 18,
18', 18''
- Strahlteiler
- 19,
19', 19''
- Zerstreulinse
- 20,
20', 20''
- Sammellinse
- 21
- Diffraktiver
Strahlteiler
- 22
- Dichroitischer
Spiegel
- 23,
23'
- Bilder
der Plasmen
- 24
- Ablenkspiegel
- 25,
25'
- Plasmen
- 26,
26'
- Messstrahlung
der Plasmen
- 27,
27'
- Laser-Teilstrahlen
- 28
- Abbildungsoptik