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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Untersuchen
einer unterirdischen Formation nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 bzw. 9.
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Bohrlöcher werden
im allgemeinen in den Erdboden gebohrt, um natürliche Vorkommen von Öl und Gas
sowie andere Materialien, die in geologischen Formationen in der
Erdkruste eingeschlossen sind, zu fördern. Üblicherweise wird beim Bohren eine
an einem unteren Ende eines Bohrstrangs befestigte Bohrspitze verwendet.
Bohrflüssigkeit,
im allgemeinen Bohrschlamm, wird üblicherweise durch den Bohrstrang
nach unten zur Bohrspitze gepumpt. Die Bohrflüssigkeit schmiert und kühlt die
Bohrspitze und trägt
Bohrmehl im Ringraum zwischen dem Bohrstrang und der Wand des Bohrlochs
zurück
an die Oberfläche.
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Häufig ist
es wünschenswert,
Informationen über
die unterirdischen Formationen zu erhalten, durch die sich ein Bohrloch
erstreckt. Beispielsweise betrifft eine Standarduntersuchung für eine Formation
die Messung des Formations drucks und der Durchlässigkeit der Formation. Diese
Messungen sind wesentlich zum Bestimmen der Förderkapazität und der Förderlebenszeit einer unterirdischen
Formation.
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Eine
Technik zum Messen von Formationseigenschaften umfaßt das Herablassen
eines drahtleitungsbasierten Werkzeugs in ein Bohrloch, um Formationseigenschaften
zu messen. Ein drahtleitungsbasiertes Werkzeug ist ein Meßinstrument,
das an einem Draht aufgehängt
ist, während
es in ein Bohrloch herabgelassen wird, so daß es Formationseigenschaften
bei gewünschten
Tiefen messen kann. Ein typisches drahtleitungsgebundenes Werkzeug kann
einen Meßkopf
umfassen, der gegen die Wand des Bohrlochs drückbar ist, um eine Flüssigkeitsverbindung
mit der Formation herzustellen. Diese Art eines drahtleitungsgebundenen
Werkzeugs wird häufig
als Formationsprüfer
bezeichnet. Durch die Verwendung eines Meßkopfs kann ein Formationsprüfer den
Druck der Formationsflüssigkeiten
messen, einen Druckimpuls erzeugen, um die Durchlässigkeit der
Formation zu bestimmen, und eine Probe der Formationsflüssigkeit
für eine
spätere
Auswertung nehmen.
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Um
ein drahtleitungsgebundenes Werkzeug verwenden zu können, muß der Bohrstrang
zunächst aus
dem Bohrloch entfernt werden, so daß das Werkzeug in das Bohrloch
herabgelassen werden kann. Dies wird als eine „Fahrt" bezeichnet. Wegen der für eine Fahrt
des Bohrstrangs erforderliche Zeit und den damit verbundenen Kosten
werden drahtleitungsgebundene Werkzeuge im allgemeinen nur dann
verwendet, wenn die Information unbedingt erforderlich ist oder
wenn der Bohrstrang aus anderen Gründen herausgefahren wird, beispielsweise
um die Bohrspitze zu wechseln. Beispiele für drahtleitungsgebundene Formationsprüfer sind
beispielsweise in
US 3 934 468 ,
US 4 860 581 ,
US 4 893 505 ,
US 4 936 139 und
US 5 622 223 beschrieben.
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Eine
weitere Technik zum Messen von Formationseigenschaften verwendet
Meßwerkzeuge und
-vorrichtungen, die in der Nähe
eines Bohrkopfs in einem Bohrstrang angeordnet sind. Die Messungen
werden während
eines Bohrvorgangs durchgeführt.
Hierzu sind eine Vielzahl von Werkzeugen, beispielsweise Werkzeuge
zum Datenerfassen beim Bohren (logging-while-drilling, LWD) und Werkzeuge zum
Messen beim Bohren (measurement-while-drilling, MWD) kommerziell
erhältlich.
Der Begriff „LWD" beschreibt eine
Messung von Formationseigenschaften während des Bohrvorgangs. Echtzeitdaten
wie etwa der Formationsdruck ermöglichen
es dem Bohrführer,
Entscheidungen über
die Zusammensetzung und das Gewicht des Bohrschlamms zu treffen
sowie die Bohrgeschwindigkeit und das Gewicht auf dem Bohrkopf einzustellen,
und zwar während
des Bohrvorgangs. LWD und MWD unterscheiden sich dabei dadurch,
daß MWD üblicherweise
die Messung des Wegs der Bohrspitze sowie die Messung der Temperatur
und des Drucks im Bohrloch betrifft, während LWD die Messung von Formationsparametern
wie Widerstand, Porosität,
Durchlässigkeit,
Schallgeschwindigkeit u. dgl. betrifft. Da der Unterschied zwischen
LWD und MWD nicht wesentlich für
die vorliegende Erfindung ist, wird hier zwischen diesen beiden
Begriffen nicht weiter unterschieden.
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Vorrichtungen
zum Untersuchen einer Formation beim Bohren, die in der Lage sind,
im Bohrloch verschiedene Formationsprüfungen durchzuführen, umfassen üblicherweise
einen kleinen Meßkopf oder
ein Paar von Dichtungen, die aus einer Schwerstange ausfahrbar sind,
um eine Flüssigkeitsverbindung
zwischen der Formation und den Drucksensoren in der Vorrichtung
zu schaffen, so daß der
Flüssigkeitsdruck
der Formation gemessen werden kann. Einige bekannte Werkzeuge verwenden
eine Pumpe, um aktiv Flüssigkeitsproben
aus der Formation zu entnehmen, so daß diese in einer Probenkammer
in der Vorrichtung für
eine spätere
Auswertung gelagert werden können.
Eine derartige Pumpe wird üblicherweise
von einer Batterie oder einem Generator im Bohrstrang betrieben,
der durch den Schlammfluß angetrieben
wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zum Untersuchen einer unterirdischen Formation nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 9 zu schaffen, die zuverlässiger und
effizienter sind und zudem sparsamer mit dem Platz in einer Schwerstange
umgehen.
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Diese
Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw.
9 gelöst.
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Hierdurch
werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Untersuchen einer
unterirdischen Formation mit den folgenden Vorteilen geschaffen.
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Durch
Verwendung einer Flüssigkeitspumpe, die
durch einen Differenzdruck angetrieben wird, ist es nicht erforderlich,
eine Batterie oder einen elektrischen Generator in der Vorrichtung
zum Untersuchen einer unterirdischen Formation vorzusehen. Hierdurch
verringert sich der für
die Vorrichtung erforderliche Platz. Ein typischer Generator verwendet den
Schlammfluß zum
Erzeugen elektrischer Energie. Die elektrische Energie wird anschließend an
einen Motor übertragen,
der die Pumpe antreibt. Eine durch eine Druckdifferenz angetriebene
Pumpe hingegen verwendet den Schlammdruck, um die Pumpe anzutreiben,
wodurch die Notwendigkeit, einen Generator, elektrische Energie
und einen Motor vorzusehen, entfällt.
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Vorzugsweise
ist ein Faltenbalg vorgesehen. Hierdurch wird verhindert, daß der aggressive
und scheuernde Schlamm in Kontakt mit der Pumpe gerät. Hierdurch
ergibt sich eine Verringerung der Abnutzung der Pumpe.
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Vorzugsweise
ist in der Pumpe ein Kolben vorgesehen, der Kolbenenden mit unterschiedlichen Oberflächen aufweist.
Hierdurch ergibt sich ein Verhältnis
der Pumpflächen,
das einen mechanischen Vorteil oder Arbeitsgewinn für die Pumpe
schafft, der einen effizienteren Betrieb basierend auf der Druckdifferenz
ermöglicht.
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In
wenigstens einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine in einer Bohrlochumgebung verwendbare
Pumpe für
eine Flüssigkeit.
In einigen Ausführungsformen
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verwenden einer Pumpe für eine Flüssigkeit.
In wenigstens einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen
Formation mit einer Pumpe für
eine Flüssigkeit.
In anderen Ausführungsformen
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Untersuchen einer unterirdischen
Formation während
des Bohrens.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung
und den abhängigen
Ansprüchen
zu entnehmen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen
dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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1 zeigt
einen Bohrturm, bei dem die vorliegende Erfindung verwendbar ist.
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2 zeigt
einen Schnitt durch einen Abschnitt eines Bohrstrangs mit einer
Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen Formation.
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3 illustriert
eine Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen Formation.
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4 illustriert
eine Pumpe.
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5 illustriert
eine weitere Ausführungsform
einer Pumpe.
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6 zeigt einen Schnitt durch ein Meßkopfmodul.
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6B zeigt
einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Meßkopfmoduls.
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7 zeigt
einen Schnitt durch eine Schwerstange mit einem Meßkopfmodul.
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8A illustriert
ein Verfahren zum Untersuchen einer unterirdischen Formation.
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8B illustriert
eine weitere Ausführungsform
eines Verfahrens zum Untersuchen einer unterirdischen Formation.
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In
dieser Beschreibung betrifft „Untersuchung
einer Formation beim Bohren" verschiedene Probenahme-
und/oder Prüfvorgänge, die
während einer
Bohrung durchgeführt
werden können,
beispielsweise Einsammeln von Proben, ein Herauspumpen von Flüssigkeiten,
Vorprüfungen,
Druckprüfungen,
Flüssigkeitsanalysen,
Widerstandsfähigkeitsprüfungen und
dergleichen mehr. Es ist nicht erforderlich, jedoch möglich, daß Messungen
durchgeführt
werden, während
die Bohrspitze sich durch eine Formation bohrt. Beispielsweise werden
eine Probenahme und ein Auspumpen üblicherweise während kurzer
Unterbrechungen des Bohrvorgangs durchgeführt. Hierzu wird die Umdrehung
des Bohrkopfs kurz unterbrochen, so daß die Messungen durchgeführt werden
können.
Sobald die Messungen durchgeführt worden
sind, kann der Bohrvorgang fortgesetzt werden. Selbst in Ausführungsformen,
bei denen Messungen erst dann durchgeführt werden, wenn der Bohrvorgang
unterbrochen wird, können
diese Messungen durchgeführt
werden, ohne den Bohrstrang verfahren zu müssen.
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Ferner
wird in dieser Beschreibung der Begriff „hydraulisch gekoppelt" verwendet, um Körper zu
beschreiben, die derart miteinander verbunden sind, daß zwischen
und unter den verbundenen Körpern
ein Flüssigkeitsdruck übertragbar
ist. Der Begriff „in
Flüssigkeitsverbindung" wird hier verwendet,
um Körper
zu beschreiben, die derart miteinander verbunden sind, daß zwischen
und unter den verbundenen Körpern
eine Flüssigkeit
fließen
kann. „Hydraulisch
gekoppelt" kann
Anordnungen umfassen, in denen zwar keine Flüssigkeit zwischen den Körpern fließen kann,
jedoch trotzdem ein Druck übertragbar ist.
Eine Flüssigkeitsverbindung
ist somit eine Untermenge einer hydraulischen Kopplung.
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1 zeigt
eine Bohranordnung 100 zum Bohren eines Bohrlochs durch
unterirdische Formationen. Ein Bohrturm 103 an der Oberfläche wird
verwendet, um einen Bohrstrang 105 zu drehen, der an seinem
unteren Ende einen Bohrkopf 107 aufweist. Wenn der Bohrkopf 107 gedreht
wird, wird eine Pumpe 121 verwendet, um Bohrflüssigkeit,
die auch als Schlamm oder Bohrschlamm bezeichnet wird, wie durch
den Pfeil 104 gezeigt, nach unten durch den Bohrstrang 105 zum
Bohrkopf 107 zu pumpen. Der Bohrschlamm wird zum Kühlen und
Schmieren des Bohrkopfs 107 verwendet und tritt durch nicht
dargestellte Öffnungen
im Bohrkopf 107 aus dem Bohrstrang aus. Der Bohrschlamm
trägt dann
Bohrmehl und abgeschnittene Gesteinsteile vom Boden des Bohrlochs
ab, wenn er, wie durch Pfeile 106 angedeutet, durch einen
zwischen dem Bohrstrang 105 und der Formation 102 gebildeten
Ringraum zurück zur
Oberfläche
fließt.
An der Oberfläche
wird der zurückgeführte Bohrschlamm
gefiltert und für
eine erneute Verwendung zurück
zu einer Grube 122 geleitet.
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Das
untere Ende des Bohrstrangs 105 umfaßt eine Bohrlochbodenanordnung 110 (bottom-hole-assembly,
BHA), die neben dem Bohrkopf 107 einige Schwerstangen,
beispielsweise die Schwerstangen 112, 114 umfaßt, die
verschiedene Instrumente, beispielsweise Sensoren zur Datenerfassung
beim Bohren (logging-while-drilling, LWD) oder zum Messen beim Bohren
(measurement-while-drilling,
MWD) sowie Telemetrieeinrichtungen aufweisen können. Eine Vorrichtung zum
Untersuchen einer unterirdischen Formation beim Bohren kann beispielsweise
in einem Stabilisator 114 vorgesehen sein. Der Stabilisator 114 weist
Blätter 115 auf,
die in Kontakt mit der Wand des Bohrlochs stehen und ein „Taumeln" der Bohrspitze 107 verringern.
Taumeln bezeichnet die Tendenz des Bohrstrangs 105, von
der vertikalen Achse des Bohrlochs beim Drehen abzuweichen und eine Änderung
der Richtung der Bohrspitze 107 zu bewirken. Vorzugsweise
befindet sich ein Stabilisator 114 bereits in Kontakt mit
der Wand des Bohrlochs, wodurch ein weniger starkes Ausfahren eines
Meßkopfs
erforderlich ist, um eine Flüssigkeitsverbindung mit
den Flüssigkeiten
der Formation herzustellen. Eine Vorrichtung zum Untersuchen einer
unterirdischen Formation beim Bohren kann auch an anderen Orten
als am oder im Stabilisator 114 angeordnet sein.
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Die
in 2 dargestellte Vorrichtung zum Untersuchen einer
unterirdischen Formation beim Bohren ist in einem Bohrloch 603 angeordnet.
Der ringförmige
Raum zwischen der Vorrichtung 601 und dem Bohrloch 603 wird
als Ringraum 605 bezeichnet. Die Vorrichtung 601 weist
ein oberes Ende 631 sowie ein unteres Ende 632 auf,
die zur Verbindung mit einem Bohrstrang, beispielsweise dem Bohrstrang 101 der 1,
auf bekannte Weise ausgestaltet sind.
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Die
Vorrichtung 601 weist Unterabschnitte oder Module auf,
die Instrumente zum Durchführen von
Arbeiten im Bohrloch aufnehmen. Beispielsweise ist der Unterabschnitt 602 ein
Batteriemodul, das eine Batterie zur Stromversorgung der Elektronik
in einem Steuersystem aufweist. Der Unterabschnitt 604 ist
beispielsweise ein insbesondere dornförmiges Chassis, in dem das
elektronische Steuersystem und die Telemetrieeinrichtungen untergebracht
sein können.
Der Unterabschnitt 606 ist hier ein Hydraulikmodul, das
die Verteilung der hydraulischen Leistung durch die Vorrichtung 601 steuert.
Andere oder weitere Unterabschnitte können vorgesehen sein. Die Vorrichtung 601 kann
ferner einstückig
ausgeführt
sein anstelle der separaten Module.
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Die
Vorrichtung 601 weist ferner einen Einlaß-Unterabschnitt 608,
einen Pumpen-Unterabschnitt 610 und einen Probenkammer-Unterabschnitt 612 auf.
Der Einlaß-Unterabschnitt 608 ist
in der Nähe
der Mitte der Vorrichtung 601 angeordnet. Der dargestellte
Einlaß-Unterabschnitt 608 weist
Meßköpfe 621, 622 auf.
Die Meßköpfe 621, 622 können sich
zum Kontakt mit der Seitenwand eines Bohrlochs und Herstellen einer
Flüssigkeitsverbindung
in einer Formation erstrecken. Weitere Vorrichtung, wie beispielsweise
als Packer bekannte Dichtungen, insbesondere in Form von Doppeldichtungen
oder Kombinationen aus Dichtungen und Meßköpfen können, wie nachstehend unter
Bezugnahme auf 6A und 6B beschrieben,
ebenfalls verwendet werden.
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Zumindest
einer der Meßköpfe 621, 622 ist zum
Durchführen
einer Untersuchung einer Formation wie beispielsweise einer Probenahme
und einer Druckprüfung
selektiv aktivierbar. In 2 steht der Meßkopf 622 in
einer Flüssigkeitsverbindung
mit einer Flußleitung 624,
die einen Fluß der
Formationsflüssigkeit
aus der Formation in die Vorrichtung 601 ermöglicht.
Der Einlaßabschnitt
wird nachstehend unter Bezugnahme auf 6A und 6B detailliert beschrieben.
Zur Bestimmung von Eigenschaften der Formationsflüssigkeit
können
verschiedene Sensoren oder andere Instrumente operativ mit der Flußleitung 624 verbunden
sein.
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Die
Vorrichtung 601 weist einen Durchgang 640 auf,
der einen nach unten gerichteten Fluß von Schlamm durch die Vorrichtung 601 ermöglicht.
Vorzugsweise sind Instrumente so in den Unterabschnitten angeordnet,
daß der
Durchgang 640 einen Schlammfluß durch den Durchgang 640 in
die Vorrichtung 601 ermöglicht.
Die Anordnung und Reihenfolge der Unterabschnitte oder Module in
der Vorrichtung 601 kann abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten
geändert
werden. Die dargestellte Anordnung ist lediglich beispielhaft.
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Das
in 3 dargestellte System 300 zum Untersuchen
einer unterirdischen Formation beim Bohren kann Teil einer Vorrichtung
zur Untersuchung einer unterirdischen Formation beim Bohren sein, beispielsweise
der Vorrichtung 601 der 2 (d.h. der
Einlaß-Unterabschnitt 608,
der Pumpen-Unterabschnitt 610 und der Probenkammer-Unterabschnitt 612).
In dieser Beschreibung wird der Begriff „Vorrichtung zum Untersuchen
einer unterirdischen Formation beim Bohren" verwendet, um die gesamte Vorrichtung
wie beispielsweise die in 2 gezeigte zu
bezeichnen. Ein „System
zum Untersuchen einer unterirdischen Formation beim Bohren" betrifft hingegen
nur einen Satz von Instrumenten und Einrichtungen, die einen bestimmten
Typ einer Untersuchung einer Formation durchführen, in einer Vorrichtung zum
Untersuchen einer unterirdischen Formation beim Bohren. Eine Vorrichtung
zum Untersuchen einer unterirdischen Formation beim Bohren kann mehr
als ein System zum Untersuchen einer unterirdischen Formation beim
Bohren umfassen.
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Das
in 3 dargestellte System 300 umfaßt einen
Meßkopf 211,
eine Pumpe 301 sowie Probenkammern 306a, 306b, 306c.
Die Pumpe 301 steht in Flüssigkeitsverbindung mit einem
Einlaß für eine Flüssigkeit
(z.B. dem Meßkopf 211)
durch eine Einströmleitung 302.
Der Einlaß für die Flüssigkeit steht
in Flüssigkeitsverbindung
mit einer Formation F. Die Pumpe 301 steht ferner in Flüssigkeitsverbindung
mit einer Abströmleitung 303.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
führt die
Abströmleitung 303 zum
Auslaß 311 zum
Bohrloch und zu mehreren Probenkammern 306a, 306b, 306c zum
Lagern von Proben der Flüssigkeit
der Formation. Die Einströmleitung 302 und
Abströmleitung 303 können im
wesentlichen derselbe, durch ein Dreiwegeventil 309 getrennte
Flußweg
sein. Das Dreiwegeventil 309 kann derart angeordnet sein,
daß die
Pumpe 301 in Flüssigkeitsverbindung
mit der Einströmleitung 302 steht, während sie
von der Abströmleitung 303 getrennt
ist, oder so, daß die
Pumpe 301 in Flüssigkeitsverbindung
mit der Abströmleitung 303 steht,
während
sie von der Einströmleitung 302 getrennt
ist.
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Die
Abströmleitung 303 weist
ein Ventil 307 auf, das selektiv betätigbar ist, um die Pumpe 301 in eine
Flüssigkeitsverbindung
mit dem Auslaß 311 zum Bohrloch
zu bringen. Beispielsweise kann das Ventil 307 zu einem
Auslaß 311 zum
Bohrloch führen,
welcher eine Auslaßöffnung in
der Seite der Vorrichtung, insbesondere der Vorrichtung 601,
aufweist. Jede der Probenkammern 306a, 306b, 306c umfaßt vorzugsweise
ein Probenkammer-Absperrventil 305a, 305b, 305c,
welches selektiv betätigbar
ist, um die Pumpe 301 in Flüssigkeitsverbindung mit wenigstens einer
der Probenkammern 306a, 306b, 306c zu
bringen.
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4 ist
eine detaillierte schematische Ansicht der Pumpe 301 und
des Systems 300 der 3. Die dargestellte
Pumpe 301 wird durch die Druckdifferenz zwischen dem Schlammdruck
im Bohrstrang (als „interner
Rohrdruck", PI bezeichnet) und dem Schlammdruck im Ringraum
(als „Ringraumdruck" PA bezeichnet)
angetrieben. Der interne Rohrdruck PI tritt
im Durchgang 640 in der Vorrichtung 601 auf, vgl. 2,
und der Ringraumdruck PA tritt im Ringraum 605 zwischen
der Vorrichtung 601 und der Wand 603 des Bohrlochs
auf. Die Druckdifferenz ∆P
= PI – PA wird wegen des Druckabfalls erzeugt, der
mit den Pumpen des Schlamms durch die Bohrspitze am Boden des Bohrstrangs
oder durch andere Verengungen im Bohrstrang in Verbindung steht.
Die Druckdifferenz beträgt üblicherweise
zwischen etwa 700 bis 1200 PSI entsprechend etwa 48 bar bis etwa
82 bar.
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Die
Pumpe 301 umfaßt
eine Pumpenkammer 404 und eine Hydraulikkammer 410,
vgl. 4. Eine Kolbenanordnung 408 umfaßt einen
ersten Kolben 406, der in der Pumpenkammer 404 angeordnet ist,
einen zweiten Kolben 411, der in der Hydraulikkammer 410 angeordnet
ist sowie ein Verbindungsglied 407, das die beiden Kolben 406, 411 verbindet. Der
erste Kolben 406 teilt die Pumpenkammer 404 in einen
ersten und einen zweiten Abschnitt. In der dargestellten Ausführungsform
ist der erste Abschnitt eine Flüssigkeitspumphohlraum 409 und
der zweite Abschnitt ein Einströmhohlraum 417.
Der zweite Kolben 411 der Kolbenanordnung 408 teilt
die Hydraulikkammer 410 in einen ersten Abschnitt und einen zweiten
Abschnitt. In der dargestellten Ausführungsform ist der erste Abschnitt
der Hydraulikkammer 410 ein Federhohlraum 414 und
der zweite Abschnitt ist ein Druckhohlraum 415. Vorzugsweise
sind Dichtungen 405, 412 vorgesehen, um einen
Flüssigkeitsfluß zwischen
dem Federhohlraum 414 und dem Druckhohlraum 415 zu
verhindern. Das Verbindungsglied 407, beispielsweise ein
Stab oder eine Stange, verbindet den ersten Kolben 406 und
den zweiten Kolben 411 der Kolbenanordnung 408.
Die Kolbenanordnung 408 bewegt sich hin und her, indem
sie in jeder der Kammern 404, 410 gleitet. Die
gestrichelten Linien 406a zeigen eine weitere mögliche Stellung des
ersten Kolbens 406 der Kolbenanordnung 408, und
die gestrichelten Linien 411a zeigen eine entsprechende
Stellung des zweiten Kolbens 411 der Kolbenanordnung 408.
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Bevor
der Betrieb der Pumpe 301 beschrieben wird, ist anzumerken,
daß das
System zum Untersuchen einer unterirdischen Formation beim Bohren,
insbesondere das System 300 der 3 „druckausgeglichen" ist. „Druckausgeglichen" bedeutet, daß alle operativen
Abschnitte der Pumpe 301 hydraulisch mit dem Ringraumdruck
PA gekoppelt sind. Beispielsweise kann der
Federhohlraum 414 der Hydraulikkammer 410 mit
einem sauberen Hydrauliköl gefüllt sein,
das hydraulisch mit dem Ringraumdruck PA gekoppelt
ist. Der Druckraum 415 der Hydraulikkammer 410 kann,
wie nachstehend beschrieben, hydraulisch entweder mit dem Ringraumdruck
PA oder dem internen Rohrdruck PI gekoppelt sein. Zum Betrieb der Pumpe 301 wird
die Druckdifferenz zwischen dem internen Rohrdruck PI und
dem Ringraumdruck PA verwendet. Auf ähnliche
Weise kann der Einströmhohlraum 417 des
Pumpenabschnitts 404 mit einem Hydrauliköl gefüllt sein,
das hydraulisch mit dem Ringraumdruck PA gekoppelt
ist.
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Im
allgemeinen weist eine Pumpe mit einer Hin- und Herbewegung und
einer positiven Verdrängung,
beispielsweise die in 4 dargestellte, einen Ladehub
und einen Entladehub auf. Während
des Ladehubs erhöht
sich das Pumpvolumen, so daß Flüssigkeit
in die Pumpe gesaugt wird. Während
des Entladehubs wird das Pumpvolumen verringert, so daß Flüssigkeit
aus der Pumpe herausgedrängt
wird. Verschiedene Anordnungen von Flußleitungen und Ventilstellungen
gestatten es einer derartige Pumpe mit Hin- und Herbewegung mit
positiver Verdrängung,
unter Verwendung einander wiederholender aufeinanderfolgender Lade-
und Entladehübe,
Flüssigkeit
von einem Ort zu einem anderen zu pumpen.
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Die
in 4 dargstellte Pumpe 301 weist einen Ladehub
und eine Entladehub auf, die durch Bewegen der Kolbenanordnung 408 in
verschiedene Richtungen erzielt werden. Wenn der Kolben sich in einem
Ladehub bewegt, d.h. in 4 nach rechts, dann erhöht sich
das Volumen des Flüssigkeitspumphohlraums 409 der
Pumpenkammer 404 und Flüssigkeit
gelangt von der Flußleitung 402 in
den Flüssigkeitspumpenhohlraum 409 der
Pumpenkammer 404. Durch Einstellen des Dreiwegeventils 309 derart,
daß die
Pumpenkammer 404 in einer Flüssigkeitsverbindung mit der
Einströmleitung 302 und
dem Meßkopf,
beispielsweise dem Meßkopf 211 aus 3,
steht, wird Flüssigkeit
während
des Ladehubs in die Pumpenkammer 404 gezogen.
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Obwohl
die dargestellte Ausführungsform ein
Dreiwegeventil 309 aufweist, ist dieses nicht erforderlich.
Beispielsweise kann die Verzweigung durch ein Rückschlagventil und ein Zweiwegeventil oder
durch zwei oder mehr Rückschlagventile
gesteuert werden. Zudem ist eine Pumpe 301 denkbar, bei
der die Einströmleitung
und die Abströmleitung nicht
miteinander verbunden sind. In 4 bilden
die Einströmleitung
und die Abströmleitung
im wesentlichen einen Teil desselben Abschnitts eines Rohrs, getrennt
durch ein Ventil. In anderen Ausführungsformen kann die Abströmleitung
separat mit der Pumpe 301 verbunden sein. Andere Anordnungen
von Ventilen und Einström-
und Abströmleitungen
im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind denkbar.
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Die
Kolbenanordnung 408 befindet sich in einem Entladehub,
wenn sie sich in eine Richtung bewegt, die entgegengesetzt zur Richtung
des Ladehubs ist, d.h. in 4 nach links.
Während
die Kolbenanordnung 408 sich im Entladehub bewegt, wird das
Volumen der Probenkammer 409 der Pumpenkammer 404 verringert
und Flüssigkeit
wird aus der Pumpenkammer 404 in die Flußleitung 402 gedrückt. Durch
Einstellen des Dreiwegeventils 309 derart, daß die Flußleitung 402 vom
Meßkopf,
beispielsweise dem Meßkopf 211 in 3,
getrennt und in Flüssigkeitsverbindung
mit der Abströmleitung 303 ist,
kann Flüssigkeit
aus der Pumpe 301 in das Bohrloch oder in eine Probenkammer,
beispielsweise die Probenkammer 306a, 306b, 306c der 3,
verdrängt
werden.
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In
der in 4 dargestellten Ausführungsform ist eine Faltenbalgkammer 423 hydraulisch
mit dem Druckhohlraum 415 der Hydraulikkammer 410 gekoppelt.
Die Faltenbalgkammer 423 umfaßt einen Faltenbalg 421,
der die Faltenbalgkammer 423 in einen Hohlraum 425 für saubere
Flüssigkeit
und einen Schlammhohlraum 426 unterteilt. Der Begriff „Faltenbalg" bezeichnet hier
eine flexible und ausdehnbare Leitung. Der Faltenbalg 421 ermöglicht,
daß die
Hydraulikkammer 410 hydraulisch mit dem Ringraumdruck PA und dem internen Rohrdruck PI gekoppelt ist,
ohne in Flüssigkeitsverbindung
mit einem der beiden zu stehen. Beispielsweise koppelt die Ringraumdruckleitung 431 die
Falten balgkammer 423 an dem Ringraumdruck PA,
während
die interne Rohrdruckleitung 433 hydraulisch mit dem internen
Rohrdruck PI gekoppelt ist. Die Faltenbalgkammer 423 kann
selektiv hydraulisch entweder an den Ringraumdruck PA oder
den internen Rohrdruck PI gekoppelt werden, indem
das Absperrventil 432 für
den Ringraumdruck und das Ventil 434 für den internen Rohrdruck betätigt werden.
Beispielsweise kann die Faltenbalgkammer 423 dem internen
Rohrdruck PI ausgesetzt werden, so daß der Faltenbalg 421 zusammengedrückt wird,
indem das Absperrventil 434 für den internen Rohrdruck geöffnet und
das Absperrventil für
den Ringraumdruck geschlossen wird.
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Der
Faltenbalg 421 wird verwendet, damit der Pumpenmechanismus,
wie nachstehend beschrieben, basierend auf dem Druck arbeitet, der vom
sauberen Hydrauliköl
in dem Hohlraum 425 für saubere
Flüssigkeit
angewendet wird. Der Druck, dem der Faltenbalg 421 ausgesetzt
ist, kann durch ein Verbindungsglied 422, welches den Hohlraum 425 in
Flüssigkeitsverbindung
mit dem Druckhohlraum 415 der Hydraulikkammer 410 bringt,
zum zweiten Kolben 411 übertragen
werden. Hierdurch wird der Pumpenmechanismus, beispielsweise der zweite
Kolben 411 der Kolbenordnung 408, vor aggressivem
und scheuerndem Schlamm geschützt. Der
Faltenbalg 421 ist Teil einiger Ausführungsformen, bei denen der
Schlamm vom sich bewegenden Kolben getrennt wird, während in
anderen Ausführungsformen
kein Faltenbalg 421 vorgesehen ist.
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Der
Ladehub der Pumpe 301 wird vorzugsweise durch eine Feder 413 angetrieben,
die im Federhohlraum 414 der Hydraulikkammer 410 angeordnet
ist. Die Feder 413 drückt
auf den zweiten Kolben 411 der Kolbenanordnung 408 in
Richtung eines Ladehubs, d.h. in 4 nach rechts.
Wenn das Absperrventil 434 für den internen Rohrdruck geschlossen
und das Absperrventil 432 für den Ringraumdruck geöffnet ist,
wird der niedrigere Ringraumdruck PA durch
den Faltenbalg 421 zur Hydraulikkamer 410 übertragen.
Die Feder 413 kann eine Federkonstante aufweisen, die so
gewählt
ist, daß die
Feder 413 in der Lage ist, die Kolbenanordnung 408 gegen
den Ringraumdruck PA zu verschieben. In
diesen Ausführungsformen
treibt die Feder 413 den Ladehub.
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Zum
Betrieb der Pumpe 301 im Entladehub ist das Absperrventil 432 für den Ringraumdruck
PA geschlossen, während das Absperrventil 434 für den internen
Rohrdruck PI geöffnet ist. In dieser Konfiguration
ist die Faltenbalgkammer 423 den internen Rohrdruck PI ausgesetzt. Der interne Rohrdruck PI bewirkt, daß der Faltenbalg 421 zusammengedrückt wird,
und Hydrauliköl
im Faltenbalg 421 wird in den Druckhohlraum 415 der
Hydraulikkammer 410 gedrängt. Wegen des Faltenbalgs 421 befindet
sich das Hydrauliköl
auf dem internen Rohrdruck PI, der gegen
den zweiten Kolben 411 der Kolbenanordnung 408 wirkt.
Die Feder 413 kann eine Federkonstante aufweisen, die so
gewählt
ist, daß der
interne Rohrdruck PI ausreicht, um die Kraft
der Feder 413 zu überwinden
und sie zusammenzudrücken.
In diesen Ausführungsformen
treibt der interne Rohrdruck PI den Entladehub.
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Die
Wahl einer Feder 413 mit einer geeigneten Federkonstante
kann vorteilhaft sein. Durch Wahl einer Feder 413 mit einer
gewünschten
Federkonstante wird die Feder 413 zusammengedrückt, wenn sie
dem internen Rohrdruck PI ausgesetzt wird,
und sie entspannt sich, wenn sie dem Ringraumdruck PA ausgesetzt
wird. Wenn beispielsweise sowohl der Federhohlraum 414 und
der Druckhohlraum 415 der Hydraulikkammer 410,
vgl. 4, dem Ringraumdruck PA ausgesetzt
werden, sind die Kräfte
ausgeglichen und die Feder treibt die Kolbenanordnung 408 in
einem Ladehub an, wie vorstehend beschrieben. Auf ähnliche
Weise ermöglicht,
wenn der Druckraum 415 der Hydraulikkammer 410 dem
internen Rohrdruck PI ausgesetzt ist, eine
geeignet ausgewählte
Feder, daß der
erhöhte
Druck die Feder 413 zusammendrückt und die Kolbenanordnung 408 in einem
Entladehub antreibt.
-
Weitere
Ausführungsformen
sind möglich. Beispielsweise
kann die Feder 413 im Druckhohlraum 415 angeordnet
sein, wobei der Ringraumdruck und der interne Rohrdruck selektiv
an den Federhohlraum 414 der Hydraulikkammer 410 angelegt
werden. Die Funktion jedes Abschnitts kann ferner umgekehrt werden.
In einer derartigen Ausführungsform treibt
die Feder den Entladehub an, während
der interne Rohrdruck PI den Ladehub antreibt.
Die beispielhafte Bezeichnung der Hohlräume und Kammern soll hier nicht
beschränkend
ausgelegt werden. Die Bezeichnungen sind so gewählt, daß sie die Funktion der Komponenten
in der Ausführungsform der 4 beschreiben.
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Vorzugsweise
wird zu allen Zeiten zumindest eines der Absperrventile 432, 434 geschlossen
gehalten. Somit muß eines
vollständig
geschlossen sein, bevor das andere geöffnet wird. Dies liegt daran,
daß in
einigen Ausführungsformen
Schlamm im Bohrstrang direkt in den Ringraum fließen kann, wenn
beide Absperrventile 432, 434 gleichzeitig geöffnet sind.
Wenn dies auftritt, gibt es die Druckdifferenz, die die Pumpe 301 antreibt,
nicht mehr. Zudem kann der scheuernde Schlammfluß die Absperrventile 432, 434 auswaschen,
so daß sie
nicht mehr vollständig
schließbar
sind. Schlamm könnte
dann durch die Absperrventile 432, 434 fließen, und
Bohren wäre nicht
möglich.
Der Bohrstrang müßte für einen
Ventilwechsel aus dem Bohrloch herausgefahren werden, bevor das
Bohren fortgesetzt werden kann.
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Der
erste Kolben 406 der Kolbenanordnung 408 und der
zweite Kolben 411 der Kolbenanordnung 408 können verschiedene
effektive Oberflächen
aufweisen, wie es in 4 dargestellt ist. Das Verhältnis der
Oberflächen
der beiden Kolben 404, 411 kann abhängig von
der Verwendung der Pumpe so gewählt
werden, daß ein
Arbeitsgewinn für
die Pumpe 301 erzeugt wird. Beispielsweise kann die Oberfläche des
zweiten Kolbens 411 wie in 4 dargestellt größer sein
als die Oberfläche
des ersten Kolbens 406 der Kolbenanordnung 408.
Infolge der größeren effektiven
Oberfläche
wird selbst dann, wenn derselbe Druck auf beide Kolben 406, 411 der
Kolbenanordnung 408 wirkt, die auf den zweiten Kolben 411 wirkende
Kraft größer sein.
Der Begriff "effektive Oberfläche" bezeichnet den Abschnitt
des Kolbens, an den ein Flüssigkeitsdruck
angelegt wird. Zudem können
andere Formen einer Kolbenoberfläche
dazu führen,
daß der
Kolben eine effektive Oberfläche
aufweist, die kleiner ist als seine tatsächliche Oberfläche.
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Ein übliches
Problem bei der Probenahme besteht darin, daß der Schlamm im Bohrloch häufig in
die Formation sickert. Infolge dieses Eindringens ist die erste
Flüssigkeit,
die aus der Formation entnommen wird, üblicherweise ein Schlammfiltrat,
das in die Formation gesickert ist. Um dies zu korrigieren, wird
der Formation Flüssigkeit
entnommen und ins Bohrloch gepumpt, bis die Probe "rein" ist, d.h. bis die entnommene
Flüssigkeit
nicht länger
Schlammfiltrat, sondern die natürliche
Flüssigkeit
aus der Formation ist. Die Verwendung verschiedener Sensoren zum Überwachen,
wie sich bestimmte Eigenschaften während des Pumpens ändern, kann
eine Bestimmung ermöglichen,
wann die Flüssigkeit
rein ist. Sobald bestimmt worden ist, daß die Flüssigkeit rein ist, kann eine
Probe genommen werden, indem die Ventilstellungen geändert werden
und der Flüssigkeitsfluß in eine
Probenkammer, beispielsweise die Probenkammer 306a der 3,
geleitet wird.
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Die
in 4 dargestellte Ausführungsform einer Pumpe 301 umfaßt eine
Sensoreinrichtung 416, die benachbart zum ersten Abschnitt
der Pumpenkammer 404 angeordnet ist. Die Sensoreinrichtung 416 wird
verwendet, um bestimmte Eigenschaften der Flüssigkeit zu erfassen, die beim
Ladehub in die Pumpenkammer 404 gesaugt wird. Beispielsweise
kann die Sensoreinrichtung 416 einen Drucksensor 416a umfassen,
der den Druck der Formationsflüssigkeit
mißt.
Andere Sensoren können
Sensoren zur Identifikation einer Flüssigkeit oder zum Überwachen
einer Flüssigkeit
umfassen, die zwischen dem Schlammfiltrat und dem Öl und Gas
in der Formation unterscheiden können.
Ein Sensor zum Überwachen einer
Flüssigkeit
ermöglicht
die Bestimmung, wann die gepumpte Flüssigkeit rein ist. Hierzu kann
ein Wasserstoffsulfid-Dektektor, ein optischer Sensor oder ein anderer
bekannter Sensor verwendet werden. Die in der Pumpe angeordneten
Sensoren könnten
ebenso an verschiedenen anderen Stellen der in 2 dargestellten
Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen Formation beim
Bohren angeordnet sein, beispielsweise benachbart zur Pumpe, wie in 4 dargestellt,
oder benachbart zum Meßkopf, wie
in 2 dargestellt, sowie an anderen Stellen.
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In
einigen Ausführungsformen
umfaßt
das System zum Untersuchen einer unterirdischen Formation Sensoren,
die es dem System ermöglichen, Flüssigkeitseigenschaften
zu bestimmen, ohne eine Probe nehmen zu müssen. Beispielsweise kann eine Pumpe
einen Dichtesensor, einen Widerstandsfähigkeitssensor oder einen optischen
Sensor umfassen, der die Bestimmung bestimmter Flüssigkeitseigenschaften
ermöglicht.
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Ein
weiteres Problem, das bei einer Probenahme auftreten kann, besteht
darin, daß der
Druck der Formationsflüssigkeit
unter seinen "Blasenbildungspunkt" fallen kann. Der "Blasenbildungspunkt" ist der Druck, unterhalb
dessen in der Formationsflüssigkeit
gelöste
Gase aus der Lösung
herauskommen und sich in der Flüssigkeit
Blasen bilden. Wenn der Druck der Formationsflüssigkeit unter ihren Blasenbildungspunkt
fällt,
können
verschiedene Probleme entstehen. Erstens verringert das Gas in der
Flüssigkeit
die Effizienz der Flüssigkeitspumpe.
In extremen Fällen
kann es unmöglich
werden, Flüssigkeit
zu pumpen und eine Probe zu nehmen. Ein weiteres potentielles Problem
besteht darin, daß,
sobald sich Blasen in einer Flüssigkeitsprobe
bilden, es das zusätzliche
Gas in der Probe unmöglich
macht, die genaue Art der Flüssigkeit
in der Formation zu identifizieren. Zudem beeinflussen die Blasen
die Druckimpulse, die durch Pumpen der Flüssigkeit aus der Formation
erzeugt werden. Hierdurch wird eine Schätzung der Durchlässigkeit
der Formation erschwert. In einigen Ausführungsformen ist es daher wünschenswert,
die Flüssigkeitsprobe
oberhalb ihres Blasenbildungspunkts und in einer einzigen Phase
zu halten.
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Um
sich gegen dieses Problem zu schützen, kann
ein System zum Untersuchen einer unterirdischen Formation beim Bohren,
beispielsweise das System 300 der 3, einen
Blasenbildungspunkt-Detektor aufweisen. Ein derartiger Detektor kann
in der Nähe
der Pumpenkammer der Pumpe, beispielsweise in der Sensoreinrichtung 416 der 4,
angeordnet sein, so daß er
in der Lage ist, den Flüssigkeitsdruck
der Formation an ihrem niedrigsten Punkt zu erfassen. Beispielsweise
kann ein System zum Untersuchen einer unterirdischen Formation beim
Bohren einen Ultraschall-Sender/Detektor aufweisen, der in der Lage
ist, zu bestimmen, wann sich Blasen in der Formationsflüssigkeit
ausbilden, während
sie aus der Formation herausgepumpt wird. Andere Arten von Blasenbildungspunkt-Detektoren
können
ebenfalls verwendet werden.
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Gegebenenfalls
ist im Bohrloch eine Flüssigkeitspumpe
zum Herauspumpen einer Gasprobe aus einer Formation verwendbar.
In diesem Fall kann das System zum Untersuchen einer unterirdischen
Formation eine Übersteuerung aufweisen,
die einen Betrieb der Pumpe selbst dann ermöglicht, wenn sich Gas in der
Probe befindet.
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Die
in 5 dargestellte weitere Ausführungsform einer Pumpe 501 kann
beispielsweise im System zum Untersuchen einer unterirdischen Formation
der 3, in der in 2 dargestellten
Vorrichtung 601 zum Untersuchen einer unterirdischen Formation
beim Bohren oder dergleichen verwendet werden. Die Pumpe 501 umfaßt eine
Pumpenkammer 521 mit einer Teilungseinrichtung 522,
die zwei Pumpenabschnitte schafft. Ein Kolben 524 mit einem ersten
Ende 525 und einem zweiten Ende 526 überspannt
die Teilungseinrichtung 522, um einen ersten Pumpenabschnitt 501 und
einen ersten Hydraulikabschnitt 511 auf einer Seite der
Teilungseinrichtung 522 sowie einen zweiten Pumpenabschnitt 502 und einen
zweiten Hydraulikabschnitt 512 auf der anderen Seite der
Teilungseinrichtung 522 zu schaffen. Ein Verbindungselement 529,
beispielsweise ein Stab oder eine Stange, verbindet die Enden 525, 526 des
Kolbens 524 und erstreckt sich durch die Teilungseinrichtung 522.
Dichtungen 523 dichten um das Verbindungselement 529 herum
ab, um einen Flüssigkeitsübertritt
zwischen dem ersten Hydraulikabschnitt 511 und dem zweiten
Hydraulikabschnitt 512 zu verhindern.
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Die
Pumpe 501 ist mit einer Einströmleitung 503 verbunden,
die in Flüssigkeitsverbindung
mit einem Meßkopf
stehen kann. Die Einströmleitung 503 ist
mit dem ersten Pumpenabschnitt 501 durch ein Ventil 505 und
mit dem zweiten Pumpenabschnitt 502 durch ein Ventil 506 verbunden.
Die Ventile 505, 506 können Rückschlagventile sein, die einen
Fluß in nur
einer Richtung ermöglichen – von der
Einströmleitung 503 zu
den Pumpenabschnitten 501, 502.
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Die
Pumpe 501 ist ferner mit einer Abströmleitung 504 verbunden,
die in Flüssigkeitsverbindung mit
dem Bohrloch und wenigstens einer Probenkammer stehen kann (dargestellt
als "System", um den Rest des
Systems zum Untersuchen einer unterirdischen Formation beim Bohren
anzuzeigen). Die Abströmleitung 504 ist
mit dem ersten Pumpenabschnitt 501 durch ein Ventil 507 und
mit dem zweiten Pumpenabschnitt 502 durch ein Ventil 508 verbunden.
Die Ventile 507, 508 können Rückschlagventile sein, die einen
Fluß in
nur einer Richtung zulassen – von
den Pumpenabschnitten 501, 502 zur Abströmleitung 504.
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Der
erste Hydraulikabschnitt 511 ist mit einer Ringraum-Druckleitung 513 verbunden,
die hydraulisch an den Ringraumdruck PA gekoppelt
ist. Ein Absperrventil 515 für den Ringraumdruck kann selektiv geöffnet und
geschlossen werden, um entweder den ersten Hydraulikabschnitt 511 dem
Ringraumdruck PA auszusetzen oder ihn vom
Ringraumdruck PA zu isolieren. Der erste
Hydraulikabschnitt 511 ist ferner mit einer Leitung 514 für den internen
Rohrdruck verbunden, die hydraulisch an den internen Rohrdruck PI im Bohrstrang gekoppelt ist. Ein Absperrventil 517 für den internen
Rohrdruck kann selektiv geöffnet und
geschlossen werden, um entweder den ersten Hydraulikabschnitt 511 dem
internen Rohrdruck PI auszusetzen oder ihn
vom internen Rohrdruck PI zu isolieren.
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Der
zweite Hydraulikabschnitt 512 ist mit der Leitung 513 für den Ringraumdruck
verbunden, die hydraulisch mit dem Ringraumdruck PA gekoppelt
ist. Ein zweites Absperrventil 516 für den Ringraumdruck kann selektiv
geöffnet
oder geschlossen werden, um den zweiten Hydraulikabschnitt 512 entweder
dem Ringraumdruck PA auszusetzen oder ihn
vom Ringraumdruck PA zu isolieren. Der zweite
Hydraulikabschnitt 512 ist ferner mit der Leitung 514 für den internen
Rohrdruck verbunden, die hydraulisch mit dem internen Rohrdruck
PI im Bohrstrang gekoppelt ist. Ein zweites
Absperrventil 518 für
den internen Rohrdruck kann selektiv geöffnet und geschlossen werden,
um den zweiten Hydraulikabschnitt 512 entweder dem internen
Rohrdruck PI auszusetzen oder ihn vom internen
Rohrdruck PI zu isolieren.
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Durch
selektiven Betrieb der Absperrventile 515, 516, 517, 518 kann
der Kolben 524 in hin- und herbewegender Weise betrieben
werden, um Flüssigkeit
aus dem Meßkopf
in das nicht dargestellte Bohrloch oder eine nicht dargestellte
Probenkammer zu pumpen. Beispielsweise werden, indem das erste Absperrventil 515 für den Ringraumdruck
und das zweite Absperrventil 518 für den internen Rohrdruck geöffnet und
das erste Absperrventil 517 für den internen Rohrdruck und
das zweite Absperrventil 516 für den Ringraumdruck geschlossen
werden, der erste Hydraulikabschnitt 511 dem Ringraumdruck
und der zweite Hydraulikabschnitt 512 dem internen Rohrdruck
PI ausgesetzt. Da der interne Rohrdruck
PI größer als
der Ringraumdruck PA ist, wird der Kolben 524 derart
in eine Richtung gedrückt,
daß sich
der erste Hydraulikabschnitt 501 in einem Ladehub und sich
der zweite Hydraulikabschnitt 501 in einem Entladehub,
d.h. in 5 nach rechts, befinden.
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Entsprechend
werden, indem das zweite Absperrventil 516 für den Ringraumdruck
und das erste Absperrventil 517 für den internen Rohrdruck geöffnet und
das zweite Absperrventil 518 für den internen Rohrdruck und
das erste Absperrventil 515 für den Ringdruck geschlossen
werden, der erste Hydraulikabschnitt 511 dem internen Rohrdruck
PI und der zweite Hydraulikabschnitt 512 dem
Ringraumdruck PA ausgesetzt. Da der interne
Rohrdruck PI größer ist als der Ringraumdruck
PA, wird der Kolben 524 derart in
eine Richtung bewegt, daß sich
der erste Hydraulikabschnitt 501 in einem Entladehub und
sich der zweite Hydraulikabschnitt 501 in einem Ladehub, d.h.
in der 5 nach links, befinden.
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Die
in 5 dargestellte Pumpe 501 ist eine "doppelaktive" Pumpe. "Doppelaktiv" bezeichnet, daß zwei Aktionen
gleichzeitig auftreten können.
Beispielsweise ist der erste Pumpenabschnitt 501 dann, wenn
der Kolben 524 in eine Richtung, beispielsweise in 5 nach
rechts, bewegt wird, einem Ladehub ausgesetzt und gleichzeitig ist
der zweite Pumpenabschnitt 502 einem Entladehub ausgesetzt.
Wenn der Kolben 524 seine Richtung umkehrt, ist der erste Pumpenabschnitt 501 einem
Entladehub und der zweite Pumpenabschnitt 502 einem Ladehub
ausgesetzt.
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In
einigen Ausführungsformen
ist es vorteilhaft sicherzustellen, daß zu jedem Zeitpunkt entweder
nur das Absperrventil für
den Ringraumdruck oder das Absperrventil für den internen Rohrdruck für einen
Hydraulikabschnitt geöffnet
sind, beispielsweise für
den ersten Hydraulikabschnitt 511 das Absperrventil 515 für den Ringraum
oder das Absperrventil 517 für den internen Rohrdruck. Hierdurch
wird verhindert, daß Schlamm
aus dem Inneren des Bohrstrangs frei in den Ringraum fließen kann,
wodurch die zum Betreiben der Pumpe 501 erforderliche Druckdifferenz
verloren ginge.
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In
einigen Ausführungsformen
sind die Ventile 505, 506, 507, 508,
die die Pumpenabschnitte 501, 502 mit der Einströmleitung 503 und
der Abströmleitung 504 verbinden,
Rückschlagventile,
die einen Fluß in
nur einer Richtung ermöglichen.
In diesen Ausführungsformen
ist ein Betrieb dieser Ventile nicht erforderlich. In anderen Ausführungsformen kann
es vorteilhaft sein, Ventile zu verwenden, die selektiv betrieben
werden müssen.
Es ist klar, daß die
Entladeventile 507, 508 für einen Entladehub ihres entsprechenden
Pumpenabschnitts 501, 502 geöffnet und die Ladeventile 506, 506 für einen
Ladehub ihres entsprechenden Pumpenabschnitts 501, 502 geöffnet sein
müssen.
Zudem sollte lediglich eines der Lade- und Entladeventile für jeden
Pumpenabschnitt, beispielsweise nur das Ventil 505 oder
nur das Ventil 507 am ersten Pumpenabschnitt 501, gleichzeitig
geöffnet
sein. Andere als die beschriebenen Typen von Ventilen können ebenfalls
verwendet werden.
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Weitere
Ausführungsformen
einer Pumpe und eines Systems zum Untersuchen einer unterirdischen
Formation beim Bohren sind möglich.
Beispielsweise können
der Faltenbalg 421 und die Faltenbalgkammer 423 aus 4 in
verschiedenen Konfigurationen mit den in 5 dargestellten
Ausführungsformen
einer Pumpe kombiniert werden. Zudem kann die in 5 dargestellte
Ausführungsform mit
einer Feder ausgestaltet sein, so daß lediglich ein Hydraulikabschnitt
zum Betrieb der Pumpe erforderlich ist. In diesem Fall kann es vorteilhaft
sein, ein Oberflächenverhältnis zwischen
den Enden des Kolbens zu verwenden.
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4 und 5 zeigen
in einer Vielzahl von Bohrlochwerkzeugen verwendbare Pumpen. Während die
mit Bezug auf diese Figuren beschriebene Vorrichtung einen Differenzdruck
aufweist, der durch die Differenz zwischen dem Ringraumdruck im
Bohrloch und dem internen Rohrdruck infolge des Schlammflusses im
Bohrstrang erzeugt wird, kann die Druckdifferenz auch mit anderen
Mitteln erzeugt werden. Beispielsweise kann eine Druckdifferenz zwischen
dem Ringraumdruck im Bohrloch und dem internen Druck erzeugt werden,
der in einem Werkzeug, wie etwa einem drahtleitungsbasierten Werkzeug,
einem Coiled-Tubing-Werkzeug,
einem Datenerfassungswerkzeug oder einem beliebigen anderen Werkzeug
im Bohrloch gespeichert oder enthalten ist.
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6A und 6B zeigen
Einlaßunterabschnitte,
die mit bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung verwendbar sind. 6A zeigt
einen Schnitt durch einen Abschnitt eines Einlaßunterabschnitts 651,
der sowohl mit einem Meßkopf 652 als auch
einem einfachen Flüssigkeitseinlaß 653 versehen
ist. Der Einlaßunterabschnitt 651 umfaßt ferner eine
obere Dichtung 655 und eine untere Dichtung 657,
die den Flüssigkeitseinlaß 653 auf
beiden Seiten umgeben. Derartige Dichtungen werden auch als "Straddle-Dichtungen" oder "Straddle-Packers" bezeichnet. Die
dargestellten Dichtungen 655, 657 befinden sich
in einer entleerten Stellung. Der Einlaßunterabschnitt 651 ist
in einem Bohrloch angeordnet, so daß er sich benachbart zu einer
Wand 654 des Bohrlochs befindet.
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6B zeigt
einen Schnitt durch den Einlaßunterabschnitt 651 mit
den Dichtungen 655, 657 in gefülltem Zustand, so daß sie die
Wand 654 berühren können. Die
Dichtungen 655, 657 isolieren eine Zone 660 der
Formation, die von Interesse ist. Eine Flüssigkeitspumpe kann verwendet
werden, um Flüssigkeit
in den Flüssigkeitseinlaß 653 zu
bringen. Während
Flüssigkeit
im Bohrloch zwischen den Dichtungen 655, 657 in
den Einlaß 653 fließt, wird
sie ersetzt durch Flüssigkeit,
die aus der Formation gezogen wird. Die Flüssigkeit wird vorzugsweise
für einen
ausreichend langen Zeitraum gepumpt, so daß die Flüssigkeit, die in den Einlaß 653 gelangt,
Formationsflüssigkeit
ist, die aus der Formation und in die isolierte Zone 660 zwischen
den Dichtungen 655, 657 gezogen worden ist.
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6B zeigt
ferner einen Meßkopf 652,
der zum Kontakt mit der Wand 654 des Bohrlochs ausgefahren
ist. Obgleich der Meßkopf 652 in
einem Modul 651 mit Dichtungen 655, 657 dargestellt
ist, kann ein Meßkopf,
wie beispielsweise nachstehend unter Bezugnahme auf 7 beschrieben
ist, eine Flüssigkeitsverbindung
mit einer Formation ohne Verwendung der Dichtungen 655, 657 ermöglichen.
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Die
in 2, 6A und 6B dargestellten
Einlaßunterabschnitte
oder Module sind Beispiele möglicher
Kombinationen aus Meßköpfen und Dichtungen,
die erfindungsgemäß verwendbar
sind. Darüber
hinaus sind weitere Kombinationen möglich, beispielsweise kann
eine Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen Formation
Dichtungen, jedoch keinen ausfahrbaren Meßkopf aufweisen.
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7 ist
eine detaillierte Schnittansicht einer Ausführungsform einer Meßkopfanordnung 211,
die beispielsweise in der in 2 gezeigten
Vorrichtung und dem in 3 gezeigten System zum Untersuchen
einer unterirdischen Formation beim Bohren verwendbar ist. Der in 7 dargestellte
Schnitt zeigt eine Ausführungsform,
in der eine Meßkopfanordnung 211 in
einer Schwerstange 210 enthalten ist. Ein ähnlicher
Meßkopf
mit einer zusätzlichen
Kolben- und Sensoreinrichtung ist in US-Patentanmeldung Nr. 10/248782
beschrieben.
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Die
dargestellte Schwerstange 201 weist Rippen 205 auf,
die den Bohrstrang stabilisieren. Die Meßkopfanordnung 211 ist
so angeordnet, daß sie sich
durch eine der Rippen 205 erstreckt, die in Kontakt mit
der Wand 206 des Bohrlochs stehen kann. Obwohl der Meßkopf so
dargestellt ist, daß er
durch eine Rippe in der Schwerstange ausfahrbar ist, kann auch ein
Meßkopf
in einer Schwerstange verwendet werden, die keine Rippe aufweist.
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Eine
Eigenschaft von Schwerstangen und zugeordnetem Werkzeug besteht
darin, daß sie
einen Schlammfluß sowohl
im Inneren des Bohrstrangs als auch im Ringraum zulassen müssen. Hierzu
sind die Rippen 205 vorzugsweise um die Schwerstange 201 herum
angeordnet, beispielsweise, wie dargestellt, um 120° beabstandet,
um einen Ringraum 222 für
den Rückfluß von Schlamm
bereitzustellen. Zudem ist die Meßkopfanordnung 211 im Inneren 221 der
Schwerstange 201 angeordnet, aber vorzugsweise so bemessen
und positioniert, daß im Inneren 221 der
Schwerstange 211 ausreichend Platz für den nach unten gerichteten
Schlammfluß zur
Verfügung
steht.
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Die
Meßkopfanordnung 211 umfaßt einen Flußweg 212,
der in Flüssigkeitsverbindung
mit einer Flußleitung 219 steht,
die einen Fluß der
Formationsflüssigkeiten
von der Meßkopfanordnung 211 zu
zusätzlichen,
nicht dargestellten Abschnitten der Vorrichtung ermöglicht.
In einigen Ausführungsformen, beispielsweise
der in 7 dargestellten, ist der Meßkopf gegen die Wand 206 des
Bohrlochs gedrückt,
um den Flußweg 212 gegenüber dem
Druck im Bohrloch zu isolieren. Eine Dichtung 214 kann
vorgesehen sein, um die Bildung einer Abdichtung zur Wand 206 des
Bohrlochs zu unterstützen.
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Während der
normalen Bohrarbeiten befindet sich der Meßkopf 215 in einer
zurückgezogenen Stellung,
so daß die
Dichtung 214 und der Flußweg 212 in der Schwerstange 201 zurückgesetzt
sind. Wenn eine Untersuchung einer Formation durchgeführt werden
soll, beispielsweise der Formationsdruck gemessen oder eine Probe
der Formationsflüssigkeit
genommen werden soll, kann der Meßkopf 215 in eine
ausgefahrene Stellung derart bewegt werden, daß sich die Dichtung 214 in
Kontakt mit der Wand 206 des Bohrlochs befindet. In einigen
Ausführungsformen
dreht sich die Schwerstange 201 zusammen mit dem Rest des
Bohrstrangs. In diesen Ausführungsformen
wird das Bohren normalerweise unterbrochen, so daß der Meßkopf zum
Durchführen einer
Messung oder Nehmen einer Probe ausgefahren werden kann. In anderen
Ausführungsformen kann
die Schwerstange eine sich gegensinnig drehende Schwerstange sein,
bei der sich die Rippen mit derselben Geschwindigkeit, mit der der
Bohrstrang sich dreht, entgegengesetzt drehen, so daß sich die
Rippen in bezug auf das Bohrloch nicht drehen. In diesen Ausführungsformen
kann der Meßkopf selbst
dann in eine Flüssigkeitsverbindung
mit dem Bohrloch gebracht werden, wenn der Bohrstrang sich dreht.
Mit der Erfindung sind Schwerstangen jeden Typs verwendbar.
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In
der dargestellten Ausführungsform
ist der Meßkopf 215 selektiv
zwischen einer ausgefahrenen und der in 7 dargestellten
zurückgezogenen Stellung
bewegbar. Die Feder 216 drückt mit einer Kraft gegen einen
Block 217, so daß der
Block 217 in seiner normalen oder Ruhestellung in der zurückgezogenen
Stellung gehalten wird. Der Meßkopf 215 wird
ausgefahren, indem auf den Block 217 ein Flüssigkeitsdruck
angewendet wird, der ausreicht, um die Kraft der Feder 216 zu überwinden
und den Block 217 in die ausgefahrene Stellung zu bewegen.
Ein nicht dargestelltes Ventil kann geöffnet werden, so daß ein ringförmiger Hohlraum 218 um
den Block 217 hydraulisch mit dem Schlammdruck im Bohrstrang, d.h.
dem internen Rohrdruck PI, gekoppelt ist.
Der hohe Druck des Schlamms im Bohrstrang füllt den Hohlraum und drückt auf
den Block 217 mit einer Kraft, die ausreicht, um die Kraft
der Feder 216 zu überwinden
und den Meßkopf 215 in
Kontakt mit der Formation zu bringen.
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In
anderen Ausführungsformen
können
andere Mechanismen verwendet werden, um einen Meßkopf zwischen einer zurückgezogenen
und einer ausgefahrenen Stellung zu bewegen. Beispielsweise kann
die Feder 216 weggelassen werden, wobei der Block 217 unter
Verwendung eines Motors oder von Flüssig keitsdruck aus dem Inneren
des Bohrstrangs bewegt werden kann.
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7 zeigt
einen Typ eines Flüssigkeitseinlasses,
insbesondere einer Meßkopfanordnung 211, die
in einer Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen Formation
beim Bohren verwendbar ist. In anderen Ausführungsformen kann ein einfacher Flüssigkeitseinlaß in Verbindung
mit einem Paar von Dichtungen, wie beispielsweise unter Bezugnahme auf 6A und 6B beschrieben,
oder ein anderer Flüssigkeitseinlaß verwendet
werden.
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Die
Vorrichtung 601 zum Untersuchen einer unterirdischen Formation
beim Bohren kann, wie in 2 dargestellt, einen Vortest-Kolben 642 sowie wenigstens
einen Sensor 623 zum Messen von Flüssigkeitseigenschaften aufweisen.
Der Vortest-Kolben 642 ist in der Lage, verschiedene bekannte übliche Vortests
durchzuführen.
Die Sensoren 623 können einen
Drucksensor umfassen, der in der Lage ist, Druckfluktuationen und
-impulse am ersten Meßkopf 621 zu überwachen,
die am zweiten Meßkopf 623 durch
das Auspumpsystem erzeugt werden. Hierdurch wird eine Einschätzung der
horizontalen und vertikalen Durchlässigkeit der Formation ermöglicht. Der
Sensor 623 kann ferner einen Flüssigkeitsanalysator, ein Thermometer
sowie andere Meßinstrumente
zum Bestimmen von Eigenschaften einer Flüssigkeit umfassen. An der oder
um die Vorrichtung können
weitere Sensoren und/oder Vortest-Kolben vorgesehen sein. Zudem
können
geeignete Flußleitungen
und Ventile verwendet werden, um Flüssigkeit in gewünschte Abschnitte
der Vorrichtung selektiv einzuleiten und/oder Flüssigkeit aus der Vorrichtung
abströmen
zu lassen.
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In
einigen Ausführungsformen
betrifft die Erfindung Verfahren zum Betreiben einer Pumpe. In anderen
Ausführungsformen
betrifft die Erfindung Verfahren zum Untersuchen einer Formation.
Die Beschreibung der Verfahren umfaßt viele Schritte, die erfindungsgemäß nicht
erforderlich, sondern lediglich zur Veranschaulichung beschrieben
sind.
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8A illustriert
ein Verfahren zum Betreiben einer Pumpe entsprechend einer Ausführungsform
der Erfindung. Hierbei wird zunächst
ein niedrigerer Druck an eine erste Seite eines Kolbens in der Pumpe
angelegt, Schritt 852. Der niedrigere Druck kann der Ringraumdruck
PA sein. In einigen Ausführungsformen, beispielsweise
in der in 4 dargestellten Pumpe 301,
führt dies
dazu, daß sich
der Kolben in einem Ladehub bewegt. In anderen Ausführungsformen
führt das
Anlegen des Ringraumdrucks PA an die erste
Seite des Kolbens dazu, daß sich
der Kolben in einem Entladehub bewegt. Als nächstes wird ein höherer Druck
an die erste Seite des Kolbens in der Pumpe angelegt, Schritt 854.
Der höhere Druck
kann der interne Rohrdruck PI sein. In einigen Ausführungsformen,
beispielsweise in der in 4 dargestellten Pumpe 301,
führt dies
dazu, daß sich der
Kolben in einem Entladehub bewegt. In anderen Ausführungsformen
führt das
Anlegen des Ringraumdrucks an die erste Seite des Kolbens dazu, daß sich der
Kolben in einem Entladehub bewegt.
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Das
Verfahren umfaßt
ferner ein selektives Wiederholen, Pfeil 856, des Anlegens
des niedrigeren Drucks an die erste Seite der Pumpe und des Anlegens
des höheren
Drucks an die erste Seite des Kolbens. Dies führt dazu, daß sich der
Kolben abwechselnd zwischen dem Lade- und dem Entladehub bewegt.
Es wird angemerkt, daß der
Ausgangspunkt des Verfahrens nicht zwangsläufig das Anlegen des niedrigeren
Drucks bei Schritt 852 sein muß. In Fällen, in denen der niedrigere
Druck an der ersten Seite des Kolbens der Pumpe in der Ausgangsstellung
der Pumpe anliegt, muß der
höhere
Druck angelegt werden, um den Betrieb der Pumpe zu starten.
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Es
wird nunmehr Bezug genommen auf 8B. Im
Bohrloch herrscht eine widrige Umgebung vor und die Kommunikation
mit Einrichtungen im Bohrloch kann sich schwierig gestalten. Oft
ist es wünschenswert,
den Vorgang des Untersuchens einer unterirdischen Formation weitestgehend
zu automatisieren. In einigen Ausführungsformen umfaßt ein erster
Schritt 702 das Übertragen
eines Startsignals an eine Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen
Formation. Das Startsignal kann während des Bohrens übertragen
werden und weist die Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen
Formation an, eine Prüfung
oder Untersuchung zu beginnen, wenn der Schlammfluß von der
Oberfläche
beim nächsten
Mal unterbrochen wird.
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Zur
Kommunikation mit Einrichtungen im Bohrloch sind verschiedene Verfahren
bekannt, insbesondere die Schlammimpuls-Telemetrie in ihren ver schiedenen
Ausführungsformen.
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Gegebenenfalls
folgen darauf Schritte 704, 705, die ein Unterbrechen
des Bohrens und des Schlammpumpens umfassen, so daß der Schlammfluß durch
den Bohrstrang unterbrochen wird. Durch Unterbrechen der Drehung
des Bohrstrangs ist es möglich,
daß die
Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen Formation beim
Bohren einen Meßkopf
und/oder Dichtungen ausfährt.
In der Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen Formation
beim Bohren können
Sensoren enthalten sein, die eine Unterbrechung des Schlammflusses
feststellen. Zu diesem Zeitpunkt kann eine Untersuchung beginnen.
Gegebenenfalls sind andere Arten von Sensoren zur Feststellung,
ob die Bohrung unterbrochen worden ist, vorgesehen. Beispielsweise
kann ein Sensor verwendet werden, der feststellt, ob die Drehung
unterbrochen worden ist.
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Der
Schritt 704 ist insbesondere in Ausführungsformen nicht erforderlich,
in denen die Vorrichtung in einer sich entgegengesetzt drehenden Schwerstange
untergebracht ist. In diesen Ausführungsformen können die
nachfolgenden Schritte durchgeführt
werden, während
sich der Bohrstrang dreht.
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Gegebenenfalls
folgt ein Schritt 706 zum Herstellen einer Flüssigkeitsverbindung
mit der Formation. Dies kann durch Ausfahren eines Meßkopfs erzielt
werden, der in Flüssigkeitsverbindung
mit den Flüssigkeiten
der Formation gelangt. In anderen Ausführungsformen kann dies erreicht
werden, indem Dichtungen ausgedehnt werden, um in Kontakt mit der
Wand des Bohrlochs zu gelangen. Dieser Schritt kann zu einer vorbestimmten
Zeit nach dem Unterbrechen des Schlammflusses eingeleitet werden. Das
Verfahren kann ferner einen Schritt 708 zum Messen des
Formationsdrucks unter Verwendung eines Drucksensors, der im System
zum Untersuchen einer unterirdischen Formation untergebracht ist,
umfassen. Nach dem Messen des Formationsdrucks, sofern dieser Schritt
durchgeführt
wird, ist das erneute Starten der Schlammpumpen an der Oberfläche vorgesehen,
so daß Schlamm
durch den Bohrstrang und zurück
zum Ringraum fließt,
Schritt 710. Die Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen
Formation kann so programmiert sein, daß sie den Meßkopf ausfährt, Schritt 706,
und den Druck der Flüssigkeit
der Formation, Schritt 708, mißt, sobald der Schlammfluß unterbrochen
ist. Diese Schritte können
in einer vorbestimmten Zeitspanne durchgeführt werden und die Schlammpumpen
werden nach der vorbestimmten Zeitspanne erneut gestartet.
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Das
Verfahren kann ferner die Durchführung eines
Vortests, Schritt 711, unter Verwendung einer Flüssigkeitspumpe
in der Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen Formation
umfassen. Der Vortest kann den Betrieb der Pumpe in einem Ladehub,
nachstehend beschrieben bei Schritt 712, und ein anschließendes Messen
des Drucktransienten umfassen, der am Meßkopf oder am Flüssigkeitseinlaß auftritt.
Hierdurch ist eine Schätzung
des Formationsdrucks sowie eine Schätzung der Durchlässigkeit
der Formation auf bekannte Weise möglich.
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Nach
dem Schritt 711 teilt sich das in 8B dargestellte
Flußdiagramm
in zwei Wege. Hierdurch ist keine Wahlmöglichkeit dargestellt. Stattdessen sind
zwei unabhängige
Wege dargestellt, die gleichzeitig durchlaufen werden können. Die
linke Seite umfaßt
Schritte 712, 714 zum Betreiben des Systems zum
Untersuchen einer unterirdischen Formation in einem Ladehub und
anschließend
in einem Entladehub, was nachstehend detaillierter beschrieben ist. Der
Pfeil 713 illustriert, daß die Lade- und Entladehübe wiederholt
werden, bis die Untersuchung abgeschlossen ist. Die Schritte 712, 714 sind
in gestrichelten Linien dargestellt, da sie gleichzeitig mit wenigstens
einem der Schritte 716, 718, 720 durchgeführt werden
können.
Die Schritte 712 und 714 zeigen zusammen mit dem
Pfeil 713 ein Verfahren zum Betreiben einer Flüssigkeitspumpe.
Sie können
eine Teilmenge eines Verfahrens zum Untersuchen einer unterirdischen
Formation sein.
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In
Schritt 712 wird der Ladehub beispielsweise durch Anlegen
des Ringraumdrucks PA an eine Hydraulikkammer
in der Pumpe gestartet. Eine Feder in der Pumpe treibt den Ladehub
gegen den Ringraumdruck PA. Zu Beginn des
Ladehubs wird eine Pumpenkammer in der Pumpe in Flüssigkeitsverbindung
mit der Flüssigkeit
in der Formation derart gebracht, daß die Flüssigkeit der Formation während des
Ladehubs in die Pumpe eingebracht wird.
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Im
Schritt 714 wird der Entladehub beispielsweise durch Anlegen
des internen Rohrdrucks PI an eine Hydraulikkammer
in der Pumpe gestartet. Der interne Rohrdruck PI treibt
den Entladehub gegen die Feder. Zu Beginn des Entladehubs wird die
Pumpenkammer in eine Flüssigkeitsverbindung
mit einer Abströmleitung
im System zum Untersuchen einer unterirdischen Formation gebracht.
Die Abströmleitung ist
selektiv in Flüssigkeitsverbindung
mit einer Probenkammer oder mit dem Bohrloch bringbar.
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Der
Ladehub, Schritt 712, und der Entladehub, Schritt 714,
werden kontinuierlich wiederholt, so daß die Wirkung darin besteht,
daß Flüssigkeit
aus der Formation heraus und in die Pumpe hinein und anschließend in
die Abströmleitung
herausgepumpt wird. Dieser Vorgang kann fortgesetzt werden, bis
es nicht länger
gewünscht
ist, Flüssigkeit
aus der Formation herauszupumpen.
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In
einigen Ausführungsformen
kann der Ladehub durch Anlegen des internen Rohrdrucks PI und der Entladehub durch Anlegen des Ringraumdrucks PA bewirkt werden. Das Verfahren zum Betreiben
der Pumpe hängt
dabei von der Konfiguration der Pumpe ab. Ferner wird angemerkt,
daß, obwohl
der Ladehub, Schritt 712, zuerst dargestellt ist, es erforderlich sein
kann, den Entladehub, Schritt 714, zuerst auszuführen. In
Situationen, in denen die Pumpe eine Anfangsstellung hat, die dem
Ende des Ladehubs entspricht, muß der Entladehub, Schritt 714,
zuerst ausgeführt
werden. Die Reihenfolge, in der der Ladehub und der Entladehub ausgeführt werden,
ist entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten zu wählen.
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Während des
Pumpens, Schritte 712, 714, kann die Abströmleitung
zunächst
in eine Flüssigkeitsverbindung
mit einem Abfluß zum
Bohrloch gebracht werden, so daß die
gepumpte Flüssigkeit
in das Bohrloch eingeleitet wird, Schritt 716. Dies kann dadurch
erreicht werden, daß ein
in der Abströmleitung
angeordnetes Ventil geöffnet
wird. Während
das Pumpen fortgesetzt wird, Schritte 712, 714,
wird die Flüssigkeit
mit Sensoren überwacht,
um festzustellen, wann die Flüssigkeit
rein wird, Schritt 718. Dies kann die Verwendung einer
Telemetrie zum Übertragen
von Daten an die Erdoberfläche
umfassen, so daß die
Sensordaten an der Erdoberfläche überwacht
werden können.
Alternativ hierzu können
die Sensordaten insbesondere unter Verwendung einer in der Vorrichtung
zum Untersuchen einer unterirdischen Formation enthaltenen Prozessoreinheit überwacht
werden.
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Sobald
festgestellt ist, daß die
Flüssigkeit rein
ist, kann das Verfahren den Schritt 720 zum Nehmen einer
Probe umfassen. Hierzu kann vorgesehen sein, ein Absperrventil für eine Probenkammer
zu öffnen
und das Ventil in der Abströmleitung
zu schließen,
so daß reine
Formationsflüssigkeit
in eine Probenkammer gepumpt wird. Hierbei kann ein nach unten gerichtetes
Telemetriesignal zur Vorrichtung zum Untersuchen einer unterirdischen
Formation beim Bohren gesendet werden, das die Vorrichtung anweist,
ein Absperrventil einer Probenkammer zu öffnen und das Ventil der Abströmleitung
zu schließen. Gegebenenfalls
kann dies durch eine Prozessoreinheit im Bohrloch veranlaßt werden.
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Sobald
eine Probe genommen ist, kann das Pumpen, Schritte 712, 714,
beendet werden. Der Meßkopf
kann dann zurückgezogen
werden und/oder die Dichtungen können
deaktiviert, insbesondere entleert werden. Dies ist in Schritt 722 als Trennen
der Flüssigkeitsverbindung
zur Formation dargestellt. Sofern das Bohren für die Untersuchung unterbrochen
worden ist, kann das Bohren nunmehr fortgesetzt werden, Schritt 724.
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Ferner
kann ein nicht dargestellter Schritt zum Schätzen der Tiefe des Eindringens
in die Formation vorgesehen sein. Mit Eindringen ist hier insbesondere
das Einsickern von Schlamm oder Schlammfiltrat, d.h. dem flüssigen Teil
des Schlamms, in die Formation gemeint, wenn die Formation gebohrt
worden ist. Die Tiefe des Eindrings kann aus dem Gesamtvolumen der
Flüssigkeit
bestimmt werden, die aus der Formation herausgepumpt wird, bevor
die Flüssigkeit
rein wird. Dieses Volumen wird als Gesamtreinigungsvolumen bezeichnet.
Dieser Schritt ist in 8A nicht dargestellt, da er
zu jeder Zeit durchgeführt
werden kann, nachdem die Flüssigkeit
rein geworden ist. Insbesondere kann das Eindringen bestimmt werden,
bevor die Flüssigkeit
rein geworden ist, basierend auf einer Schätzung oder Vorhersage, wann
die Flüssigkeit rein
werden wird. Das Gesamtreinigungsvolumen kann durch Beobachtung
der Bewegung des Kolbens bestimmt werden. Die Bewegung des Kolbens
kann durch einen Sensor gemessen werden, der die Position des Kolbens
beobachtet.
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Ferner
kann es vorgesehen sein, Druckimpulse an einem weiteren Meßkopf, beispielsweise dem
Meßkopf 621 in 6A,
zu überwachen.
Die Flüssigkeitspumpe,
die mit dem ersten Meßkopf
gekoppelt ist, erzeugt Druckimpulse in der Formation, während sie
Flüssigkeit
der Formation pumpt. Diese Druckimpulse können am zweiten Meßkopf erfaßt werden.
Dies gestattet eine Schätzung
der Durchlässigkeit
der Formation.