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Die
Erfindung betrifft ein Tiefflug-Führungssystem, ein Warnsystem
zur Tiefflugführung,
einen Warnungs-Generator zur Tiefflugführung und ein Verfahren zur
Tiefflugführung.
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Aus
dem allgemeinen Stand der Technik sind Tiefflug-Führungssysteme
bekannt, die aufgrund einer aktuellen Entfernung zum Boden Warnsignale
erzeugen. Bei sehr geringen Flughöhen und auch bei Flugzeugen,
mit denen nur eine relativ geringe Vertikalbeschleunigung erreicht
werden kann, kann die Besatzung des Flugzeugs nicht mit der notwendigen Zuverlässigkeit
des Warnsystems unterstützt
werden. Es treten entweder häufige
Fehlalarme auf, oder die Warnung kommt nicht oder zu spät.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes System und ein
Verfahren bereitzustellen, bei dem bzw. durch das auch bei geringen
Flughöhen über Grund
und einer verhältnismäßig geringen
Manövrierbarkeit
des Flugzeugs vorteilhafte Warnsignale zu übermitteln, so das der Pilot
oder ein System in der Lage ist, das Flugzeug aus der Gefahrensituation
heraus zu manövrieren.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere
Ausführungsformen
sind in den auf diese rückbezogenen Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist ein
Tiefflug-Führungssystem
für Flugzeuge
in bodennahen Operationen, ein Warnsystem zur Tiefflugführung, einen
Warnungs-Generator zur Tiefflugführung
und ein Verfahren zur Tiefflugführung
vorgesehen, das darauf basiert,
- – dass eine
Abstandshöhe
h* aus der von einem Sensorsystem zugeführten Höhe des Flugzeugs über Grund
hG, einer für die prädizierte Position P2 vorausberechneten
Flughöhen-Differenz ΔhF, einer Sicherheits-Höhe ΔhWCTP sowie
einer aus Geländedaten
in Bezug auf die aktuelle Position und die prädizierte Position ermittelten
Differenzhöhe ΔhP2 ermittelt wird,
- – wobei
die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP aus der Differenz aus der Höhe des höchsten Punktes
und der Höhe
der prädizierten
Position (P2) in einer Umgebung der prädizierten Position (P2) ermittelt wird,
wobei von der prädizierten
Flughöhe
hF die Differenzhöhe ΔhP2 und
die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP abgezogen werden, um die Abstandshöhe h* zu erhalten.
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Die
Sicherheits-Höhe ΔhWCTP wird dabei aus der Differenz aus der
Höhe des
höchsten
Punktes und der Höhe
der prädizierten
Position (P2) in einer Umgebung der prädizierten Position (P2) ermittelt.
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Der
Sensor zur Messung der Flughöhe über Grund
kann ein Radar-Höhenmesser
sein.
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Die
Prädikitions-Vorgabe
kann inbesondere eine Prädiktionszeit
tP oder eine Prädiktionsstrecke sein. Dabei
kann die für
die prädizierte
Position (P2) prädizierte
Flughöhe
hF aus der aktuellen Höhe über Grund hG minus
der Steigrate multipliziert mit der Prädiktionszeit ermittelt werden.
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Weiterhin
kann die Prädikitions-Vorgabe eine
Flugrichtung oder ein Flugbahn-Abschnitt sein. Dabei kann die Flugrichtung
wiederum eine Ist-Flugrichtung oder eine Soll- Flugrichtung und der Flugbahn-Abschnitt
ein Sollbahn-Abschnitt oder ein aus Ist-Daten ermittelter Flugbahn-Abschnitt
sein.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin
ein Warnsystem zur Tiefflugführung
- – mit
einem Warnungs-Generator zur Erzeugung von Warnungs-Ausgängen in
Bezug auf eine prädizierte
Position an eine Mensch-Maschine-Schnittstelle oder einen Autopiloten,
- – mit
einem Modul zur Prädiktion
einer Höhe
für den
Warnungs-Generator
vorgesehen, bei dem
- – eine
Warnung basiert auf dem Erreichen, dem Überschreiten einer Warnungshöhen-Grenze
(h*) oder der Annäherung an dieselbe,
- – in
dem Prädiktions-Modul
die Bestimmung der prädizierten
Position (P2) aufgrund einer Prädiktions-Vorgabe
erfolgt,
- – das
Höhenprädiktions-Modul
aus der von einem Sensorsystem zugeführten Höhe des Flugzeugs über Grund
hG, einer für die prädizierte Position vorausberechneten
Flughöhen-Differenz ΔhF , einer Sicherheits-Höhe ΔhWCTP sowie
einer aus Geländedaten
in Bezug auf die aktuelle Position (P1) und die prädizierte
Position ermittelten Differenzhöhe ΔhP2 eine Abstandshöhe h* ermittelt
wird,
wobei die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP aus
der Differenz aus der Höhe
des höchsten
Punktes und der Höhe der
prädizierten
Position in einer Umgebung der prädizierten Position ermittelt
wird,
wobei von der prädizierten
Flughöhe
hF die Differenzhöhe ΔhP2 und
die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP abgezogen werden, um die Abstandshöhe h* zu erhalten.
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Weiterhin
wird erfindungsgemäß ein Warnungs-Generator
zur Tiefflugführung
zur Erzeugung von Warnungs-Ausgängen
in Bezug auf eine prädizierfe
Position an eine Mensch-Maschine-Schnittstelle oder einen Autopiloten
vorgeschlagen,
- – dem eine Sensorik mit einer
Gelände-Datenbank
sowie einem Berechnungsmodul zugeordnet ist zur Bestimmung der aktuellen
Position des Flugzeugs in dem in der Gelände-Datenbank gespeicherten
Gelände
sowie einer Referenzhöhe hDB des Geländes an der aktuellen Position,
einer Sensorik und einem Modul zur Ermittlung einer vorausberechneten
Flughöhen-Differenz ΔhF an der prädizierten Position, und Geländedaten
in der Umgebung der prädizierten
Position,
- – dem
ein Modul zur Prädiktion
einer Abstandshöhe
h* zugeordnet ist,
- – wobei
in einem Prädiktions-Modul
die Bestimmung der prädizierten
Position (P2) aufgrund einer Prädiktions-Vorgabe
erfolgt,
- – wobei
in einem Höhenprädiktions-Modul
aus der vom Sensorsystem zugeführten
Höhe des
Flugzeugs 1 über
Grund hG, einer für die prädizierte Position P2 vorausberechneten
Flughöhen-Differenz ΔhF, einer Sicherheits-Höhe ΔhWCTP sowie
einer aus Geländedaten
in Bezug auf die aktuelle Position P1 und die prädizierte Position P2 ermittelten
Differenzhöhe ΔhP2 eine Abstandshöhe h* ermittelt
wird,
wobei die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP aus
der Differenz aus der Höhe
des höchsten
Punktes und der Höhe der
prädizierten
Position (P2) in einer Umgebung der prädizierten Position (P2) ermittelt
wird,
wobei von der prädizierten
Flughöhe
hF die Differenzhöhe ΔhP2 und
die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP abgezogen werden, um die Abstandshöhe h* zu erhalten.
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Weiterhin
wird erfindungsgemäß ein Verfahren
zur Tiefflugführung
für ein
Flugzeug mit folgenden Schritten vorgeschlagen:
- – Bestimmung
der aktuellen Position des Flugzeugs in dem in einer Gelände-Datenbank gespeicherten
Gelände
sowie einer Referenzhöhe hDB des Geländes an der aktuellen Position,
- – Bestimmung
der prädizierten
Position aufgrund einer Prädiktions-Vorgabe,
- – Ermittlung
eine Abstandshöhe
h* aus einer von einem Sensorsystem zugeführten Höhe des Flugzeugs über Grund
hG, einer für die prädizierte Position vorausberechneten
Flughöhen-Differenz ΔhF, einer Sicherheits-Höhe ΔhWCTP sowie
einer aus Geländedaten
in Bezug auf die aktuelle Position P1 und die prädizierte Position P2 ermittelten Differenzhöhe ΔhP2, wobei die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP aus der Differenz aus der Höhe des höchsten Punktes
und der Höhe
der prädizierten
Position P2 in einer Umgebung der prädizierten Position P2 ermittelt
wird, wobei von der prädizierten Flughöhe hF die Differenzhöhe ΔhP2 und
die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP abgezogen werden, um die Abstandshöhe h* zu erhalten,
- – Bewertung
der Abstandshöhe
h* in Bezug auf zumindest eine Abstandshöhen-Grenze bewertet und
aufgrund dieser Bewertung gegebenenfalls Warnsignale an eine Mensch-Maschine-Schnittstelle übermittelt
wird.
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Im
folgenden wird die Erfindung an Hand der beiliegenden Figuren beschrieben,
die zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Gelände-Höhenprofils, eines Flugzeugs
sowie verschiedener System-Daten zur Ermittlung einer Höhen-Differenz zu einer
Sicherheitshöhe,
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2 ein
Funktionsschaltbild des erfindungsgemäßen Tiefflug-Führungssystems
im Überblick
mit einem Höhen-Prädiktionsmodul
zur Ermittlung einer Sicherheits-Höhe,
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3 in
einem Funktions-Schaltbild wesentliche Funktionen des Höhen-Prädiktionsmoduls,
und
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4 eine
schematische Darstellung der Punkte einer Geländedatenbank in der Umgebung eines
für die
Prädiktion
maßgebenden
Punktes P2, die zur Ermittlung der Sicherheits-Höhe gebildet wird.
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1 zeigt
zur Veranschaulichung der erfindungsgemäßen Lösung schematisch ein Flugzeug 1, das
sich im Tiefflug über
einem Gelände 3,
das als Geländeprofil
dargestellt ist, fliegt. Dem Flugzeug ist eine Flugbahn 5 zugeordnet,
die grundsätzlich
dreidimensional ist und in der 1 als zweidimensionale prädizierte
Flugbahn eingezeichnet ist. Zur weiteren Erklärung der Erfindung sind in
der 1 geometrische Hilfsgrößen/Hilfslinien 9 eingetragen.
Generell hat das Flugzeug 1 eine aktuelle Position in Bezug auf
ein erdfestes Koordinatensystem, die durch zwei Dimensionen, z.B.
den Längen-
und Breitengrad, bestimmt ist. Die aktuelle Flugzeug-Position ist
in der 1 mit dem Bezugszeichen P1 angedeutet.
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Das
erfindungsgemäße, zur
Implementierung in ein Flugzeug 1 vorgesehene Tiefftlug-Führungssystem 10 weist
einen Warnungs-Generator 11 auf, der ausgehend von Sensordaten
zur Position P1 Warnungs-Ausgänge
oder Warnungen in Bezug auf eine zukünftige, vorhergesehene oder
prädizierte
Position P2 ermittelt. Die Warnungen können an eine Mensch-Maschine-Schnittstelle
oder einen Autopiloten übermittelt
werden.
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Das
erfindungsgemäße Tiefflug-Führungssystem 10 umfasst
neben dem Warnungs-Generator 11 eine
Sensorik oder ein Sensorsystem 13, ein Modul 15 zur
Prädiktion
einer Höhe
für den
Warnungs-Generator 11 oder Höhenprädiktions-Modul 15,
optional eine Mensch-Maschine-Schnittstelle 17 sowie eine
Eingabe-Vorrichtung 19 für die Flugzeug-Besatzung zur Initiierung
der erfindungsgemäßen Betriebsart
zur Durchführung
der Tiefflugführung oder
zur Eingabe erforderlicher Parameter. Anstelle einer Mensch-Maschine-Schnittstelle 17 kann
ein Autopilot vorgesehen sein, der dem Tiefflug-Führungssystem 10 zugeordnet
ist und der aufgrund der an diesen übermittelten Warnungen automatisch
vorbestimmte Flugmanöver
kommandiert oder an eine Flugsteuerung übermittelt.
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Das
Sensorsystem 13 umfasst eine Datenbank 21 mit
geografisch referenzierten Höhen-Informationen.
Diese Höhen-Informationen
werden im folgenden kurz als Höhendaten 22 und
die genannte Datenbank als Datenbank mit Höhendaten bezeichnet. Die Höhen-Informationen
können
Gelände-Daten,
Kulturdaten wie Gebäude
oder Bepflanzungen, Infrastruktur-Elemente oder militärische Bedrohungen
oder eine Kombination derselben umfassen. Zu den Infrastruktur-Elementen
können
Strassen, Schienenwege oder Verkehrs- und Transportsysteme wie z.B.
Seilbahnen gehören.
Die Höhendaten sind üblicherweise
und vorzugsweise digital abgespeichert.
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Das
Sensorsystem 13 umfasst außerdem weitere Sensorik und
ein Berechnungsmodul zur Bestimmung der Position des Flugzeugs innerhalb
der geografisch referenzierten Höhen-Informationen
der Datenbank 21. Zu diesem Zweck umfasst die Sensorik 13 vorzugsweise
weitere Sensoren, z.B. einen Radar-Höhenmesser sowie optional Inertialsensoren. Die
Höhendaten 22 liegen
primär
in Form von Vektoren [z] mit Koordinaten Z1, Z2, Z3 vor. Alternativ
können
die Höhendaten 22 als
Punktereihe in einem äquidistanten
Grid, d.h. in einem Raster von Gitterpunkten vorliegen. Beispielsweise
wird mit Z1 und Z2 die Länge
und Breite auf einem erdfesten Koordinatensystem und mit Z3 die
Höhe z.B.
des Geländepunktes über einer
Bezugshöhe
bezeichnet. Die Höhenkoordinaten
Z3 ergeben sich generell aus den jeweils verwendeten Höhendaten,
d.h. abhängig
davon, ob lediglich die Geländedaten
oder außerdem weitere
Daten, wie z.B. Kulturdaten, berücksichtigt werden.
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Das
Sensorsystem
13 dient weiterhin zur Ermittlung der aktuellen
Steigrate
des Flugzeugs
1,
die bei entsprechendem Vorzeichen auch eine Sinkrate sein kann.
Im folgenden wird diese Größe kurz
als Steigrate bezeichnet. Dazu kann eine Luftdaten-Sensorik
25 mit
Luftdatensensoren und einem Berechnungsmodul vorgesehen sein, um
insbesondere die Ermittlung der Steigrate
des Flugzeugs
1 vorzunehmen.
Die Steigrate
kann jedoch auch aus einer
anderen Sensorik oder Sensoreinheit des Flugzeugs, z.B. einer Inertialsensorik
des Navigationssystems oder eines anderen Systems, ermittelt werden.
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Als
elementarer Teil der Sensorik 13 ist ein Sensor zur Messung
der Höhe über Grund
vorgesehen, wozu verschiedene Sensoren oder Geräte in Betracht kommen. Gerätetechnisch
ist vorzugsweise der Sensor, mit dem die momentane Höhe des Flugzeugs 1 über Grund
ermittelt wird, als Radar-Höhenmesser 27 realisiert.
Anstelle des Radar-Höhenmessers
kann auch ein Laser-Höhenmesser
oder ein anderer Sensor nach dem Stand der Technik verwendet werden.
Die Verwendung eines Radar-Höhenmessers oder
noch besseren Höhenmessers
ist vorteilhaft, da mit diesem eine relativ hohe Genauigkeit bei geringen
Gerätekosten
erreicht und somit der Flug in extremer Bodennähe sinnvoll unterstützt werden kann.
Sensoren mit geringerer Genauigkeit würden Sicherheitsreserven erfordern,
die die Mindest-Flughöhe
vergrößern würde. Im
Falle der Verwendung eines Radar-Höhenmessers 27 kann
dieser identisch sein mit dem genannten Radar-Höhenmesser zur Ermittlung der
Position des Flugzeugs 1 in den gespeicherten Höhendaten.
Es können
jedoch für
diese Aufgaben auch verschiedene Geräte verwendet werden, da mit
diesen Aufgaben unterschiedliche technische Anforderungen verbunden
sind.
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Zusammenfassend
ist also festzustellen, dass die Sensorik 13 des erfindungsgemäßen Tiefflug-Führungssystems 10 auf
verschiedene Weise realisiert sein und verschiedenartige Sensoren
umfassen kann. Wesentlich ist, dass die Sensorik 13 folgende
Daten ermittelt: die Höhe
des Flugzeugs 1 über
Grund hG, die aktuelle Position P1 des Flugzeugs 1 in
der Geländedatenbank
und/oder eine aus den Geländedaten
ermittelte Referenzhöhe
hDB ( P1 ) des Geländes
an der Position P1, die momentane Steigrate des Flugzeugs 1 und
Geländedaten
in der Umgebung der prädizierten
Position P2.
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Anstelle
dieser Größen können auch
Größen verwendet
werden, aus denen die genannten Größen ableitbar sind.
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Das
Höhen-Prädiktionsmodul 15 ermittelt
die prädizierte
Position P2 aufgrund einer Prädiktions-Vorgabe,
die ein Prädiktions-Parameter
oder eine andere Prädiktions-Vorgabe sein kann.
Bei der Verwendung eines Prädiktions-Parameters
ist dieser in dem Höhen-Prädiktionsmodul 15 fest
vorgegeben oder einstellbar. Dieser kann auch in zugeordneten Funktionen
ermittelt werden. Der Prädiktions-Parameter
ist eine Angabe 30 zur Ermittlung der Position P2 aus der
Position P1 und weiterer Daten an der Position P2, und ist z.B.
eine Prädiktionszeit
tP oder eine Prädiktionsstrecke. Zusätzlich oder
alternativ können andere
Prädiktions-Vorgaben,
z.B. eine Flugrichtung oder ein Flugbahn-Abschnitt, also ein Bahnabschnitt im
Raum mit Bezug auf ein erdfestes Koordinatensystem, verwendet werden.
Die Flugrichtung kann eine Ist-Flugrichtung oder eine Soll-Flugrichtung
oder allgemein eine Soll-Vorgabe, z.B. eine Steuer-Vorgabe sein.
Analog kann der Flugbahn-Abschnitt ein Sollbahn-Abschnitt oder ein
aus Ist-Daten ermittelter Flugbahn-Abschnitt sein. In den Fällen der
Verwendung einer Flugrichtung oder Flugbahn zur Prädiktion von
P2 ist die aktuelle Steigrate vorzugsweise nicht erforderlich. Dabei
können
die Flugbahnen auch von der Steigrate abhängig sein. Die Prädiktions-Parameter
oder Daten zur Ermittlung der Position P2 aus der Position P1 können auch
aus einer Kombination der genannten Größen ermittelt werden.
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Diese
Prädiktions-Vorgaben
und insbesondere die Prädiktions-Parameter
werden allgemein in Form von Daten, die in der 3 mit
[x] bezeichnet sind, übermittelt
bzw. verarbeitet. Dabei können
die Prädiktions-Vorgaben
manuell in das Tiefflug-Führungssystem 10 bzw.
Höhen-Prädiktionsmodul 15 eingegeben
werden oder aus einem zugeordneten System, z.B. einem Autopiloten
oder auch dem Sensorsystem 13 zugeführt werden. In der Darstellung der 3 werden
die Daten [x] aus dem Navigationssystem 20 zugeführt. Bei
diesen Daten kann es sich also um einen Wert z.B. für eine Zeitangabe
oder Strecke, oder um einen Vektor x → z.B. für die Flugrichtung oder um
einen Datensatz z.B. für
einen Flugbahn-Abschnitt handeln. Geeignete Daten, insbesondere
die Prädiktionszeit
tP oder Prädiktionsstrecke, können im
Tiefflug-Führungssystem 10 bzw.
Höhen-Prädiktionsmodul 15 auch
fest vorgegeben oder manuell in diesem einstellbar sein.
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Die
Prädiktionsparameter,
also insbesondere die Prädiktionszeit
tP, und/oder die weiteren Prädiktions-Vorgaben
hängen
von den Flugeigenschaften des Flugzeugs 1 und der Leistungsfähigkeit
des in diesem implementierten Systems oder auch von der Einsatzart
des Flugzeugs 1 ab. Diese können auch speziell für bestimmte
Einsatzarten festgelegt und im Höhen-Prädiktionsmodul
verfügbar
sein.
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Das
Höhenprädiktions-Modul 15 ist
in der 3 dargestellt. Dieses ermittelt aus der vom Sensorsystem 13 zugeführten Höhe des Flugzeugs 1 über Grund
hG, einer für die Position P2 vorausberechneten
Flughöhen-Differenz ΔhF, einer für die Position P2 ermittelten
Sicherheits-Höhe ΔhWCTP sowie einer aus Geländedaten für die Position P2 ermittelten
Differenzhöhe ΔhP2 eine Abstandshöhe h* oder Warnhöhe hWarn als eine von der Abstandshöhe h* abgeleitete Größe. Diese Abstandshöhe h* oder Warnhöhe hWarn wird
dem Warnungs-Generator 11 zugeführt, der entsprechende Warnsignale
an die Mensch-Maschine-Schnittstelle übermittelt.
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Zur
Bestimmung der Differenzhöhe ΔhP2 wird eine für die Position P2 prädizierte
Flughöhe
hF vorzugsweise aus der aktuellen Höhe über Grund
hG minus der Steigrate multipliziert mit
der Prädiktionszeit ermittelt.
Analog kann bei Verwendung der alternativen Prädiktions-Parameter verfahren
werden. Von der prädizierten
Flughöhe
hF werden die Differenzhöhe ΔhP2 und
die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP abgezogen, um die Abstandshöhe h* zu erhalten. Daraus kann optional noch
eine Abstandshöhe
h* abgeleitet werden. Dabei ist in bekannter
Weise eine einheitliche Festlegung der Vorzeichen vorzunehmen, so
dass auch negative Werte verarbeitet werden können.
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Die
für die
Position P2 vorausberechnete Flughöhen-Differenz ΔhF wird aus dem aktuellen Flugzustand des
Flugzeugs 1 ermittelt. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Flughöhen-Differenz ΔhF aus der aktuellen Steigrate des Flugzeugs 1 multipliziert
mit der die Prädiktionszeit
tP als Prädiktionsparameter ermittelt
wird.
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Die
aus Höhendaten
für die
Position P2 ermittelte Differenzhöhe ΔhP2 wird
aus der Differenz zwischen einer Geländedaten-Höhe Z3 an der Position P2 und
einer Referenzhöhe
H0 an der Position P2 ermittelt. Die Referenzhöhe H0 ist vorzugsweise gleich dem Wert der Höhenkoordinate
Z3 eines Postions- bzw. Geländepunktes
der Datenbank 21 mit geografisch referenzierten Höhen-Informationen,
der der aktuellen Position P1 des Flugzeugs 1 entspricht oder
der aus dieser abgeleitet ist. Da die Höhendaten vorzugsweise digital
vorliegen, kann sich der der Position P1 zugeordnete Positionspunkt
durch ein Näherungsverfahren
ergeben.
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Die
Sicherheits-Höhe ΔhWCTP an dem Positionspunkt P2 wird aus der
jeweiligen Höhen-Koordinate
Z3 der Höhendaten 22 ermittelt.
Genauer gesagt wird die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP generell aus einem Vergleich der Werte
der Höhen-Koordinate
Z3 der Höhendaten
in einer bestimmten Umgebung U der Position P2 mit dem Höhenwert
der Positionspunktes P2 gebildet. In einer bevorzugten Alternative wird
die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP durch die Differenz des Wertes der Höhen-Koordinate
Z3 des Positionspunktes P2 und des Höhen-Koordinatenwerts Z3 des höchsten Punktes
in der Umgebung der Position P2 ermittelt, falls es einen Punkt
in der Umgebung gibt, der einen größeren Höhenwert besitzt als der Positionspunkt
P2. Falls es keinen Punkt in der Umgebung U gibt, der einen größeren Höhenwert
besitzt als der Positionspunkt P2, wird die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP gleich Null gesetzt. Die Ermittlung
der Differenz kann durch Gleichsetzen des Differenzwertes bzw. des Wertes
Null mit der Sicherheits-Höhe ΔhWCTP oder zusätzlich unter Einbeziehung einer
arithmetischen Funktion wie z.B. einer Faktorisierung (z.B. mit
einem zusätzlichen
Sicherheitsfaktor) oder einer Addition (ein Offset) gebildet werden.
???? Die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP kann auch mittels anderer mathematischer
Verfahren, z.B. mittels statistischer Verfahren oder mittels der
Wahrscheinlichkeitsrechnung bestimmt werden.
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Zur
Bestimmung der Umgebung U wird vorzugsweise eine geometrische Figur
um den Positionspunkt P2 angenommen und dieser in algorithmischer
Weise dem Positionspunkt P2 zugeordnet. Deren Größe und in besonderen Anwendungsfällen auch
deren Form kann aus Flugzustandsgrößen oder Parametern des System-Zustands
abgeleitet werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Größe bzw. die
Form der geometrischen Figur in vorbestimmter Weise festgelegt sein.
Insbesondere in diesem Fall wird die Größe bzw. die Form der geometrischen
Figur gleich dem Systemfehler TSE („total system error") gesetzt. Der Systemfehler
wird vorzugsweise aus dem horizontalen Fehler der Höhendaten 22 der Datenbank 21 und/oder
aus dem dreidimensionalen Fehler des Navigationssignals und/oder
Abweichung vom Sollflugpfad (PSE, „path steering error") gebildet.
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Vorzugsweise
wird als Form der geometrischen Figur ein Kreis, eine Ellipse, ein
Quadrat oder ein Rechteck verwendet. Zur fiktiven Positionierung der
geometrischen Figur wird der Flächenschwerpunkt
oder gegebenenfalls eine andere entsprechende geometrische Bezugsgröße identisch
gesetzt mit dem Positionspunkt P2. Zur Bestimmung der Sicherheits-Höhe ΔhWCTP wird innerhalb der festgelegten Umgebung
U derjenige höchste
Punkt der Höhendaten,
der ein Geländepunkt
P3 und/oder ein Kultur- oder Hindernispunkt sein kann (Punkt P4).
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Nach
dem in der 4 dargestellten Beispiel ist
die geometrische Figur ein Kreis. Zur Ermittlung der Sicherheits-Höhe ΔhWCTP wird mittels eines entsprechenden Algorithmus
dessen Mittelpunkt in den Positionspunkt P2 gelegt und die Höhen-Koordinatenwerte
der Höhendatenpunkte
innerhalb dieses Kreises mit dem Höhen-Koordinatenwert des Positionspunktes
P2 verglichen. In dem in der 4 dargestellten
Beispiel ist die Höhe
P4 größer als
die Höhe
P3. Die Sicherheits-Höhe ΔhWCTP ergibt sich dann insbesondere aus dem
Höhen-Koordinatenwert des
höchsten
Punktes in der ermittelten Umgebung abzüglich des Höhen-Koordinatenwerts des prädizierten
Position P2, falls diese Differenz positiv ist, oder andernfalls
dem Wert Null, gegebenenfalls jeweils unter Berücksichtigung einer weiteren
Funktion.
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Die
für die
Position P2 ermittelte Abstandshöhe
h* wird dem Warnungs-Generator 11 zugeführt, der
die Abstandshöhe
h* bewertet und aufgrund dieser Bewertung
gegebenenfalls Warnsignale an die Mensch-Maschine-Schnittstelle übermittelt.
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In
dem Warnungs-Generator 11 wird zur Bewertung der Annäherungssituation
des Flugzeugs an das Gelände
oder allgemein an ein Hindernis mittels der Abstandshöhe h* zumindest eine Abstandshöhen- oder
Warnungs-Grenze hwarn implementiert. Diese
Warnungs-Grenze kann h* selbst sein oder
mittels einer Funktion unter der Verwendung von h* und
insbesondere unter der Verwendung der Ableitung von h* nach
der Zeit, also dh*/dt, sein. Eine prädizierte
Annäherung
des Fluggerätes
an dieselbe in einem vorbestimmten Maße oder ein prädiziertes Überschreiten
derselben in einem vorbestimmten Maße oder ein prädiziertes
Erreichen wird gleichgesetzt einer zu starken Annäherung des
Fluggerätes
an das Gelände
an der prädizierten
Position P2, so dass in dieser Situation der Pilot entsprechend
zu warnen ist.
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Es
ist zumindest eine Abstandshöhen-Grenze
vorgesehen, die vorbestimmt sein kann oder abhängig vom Flugzustand und insbesondere
von der Flugzeug-Geschwindigkeit oder der Annäherungsgeschwindigkeit des
Flugzeugs an ein Hindernis, von der Aktivierung einer Betriebsart
des Flugzeugsystems oder anderer Systemzustände sein.
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In
einer Ausführungsform
des Warnungs-Generators 11 sind drei Warnungshöhen-Grenzen implementiert,
so dass das Warnsignal W1 und/oder W2 verschiedene Warnsignale erhält, je nachdem,
ob ein Erreichen der jeweiligen Warnungshöhen-Grenze durch die Abstandshöhe h* bejaht wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden zwei Warnungshöhen-Grenzen
verwendet und die Warnungen gemischt visuell und akustisch erzeugt. Eine
erste akustische Warnung erfolgt bei Überschreiten der entsprechenden
ersten Warnungshöhen-Grenze,
die die größte Höhe von allen
Warnungshöhen-Grenzen
aufweist. Nach dem Überschreiten
dieser ersten Warnungshöhen-Grenze
erfolgt zusätzlich
zu der akustischen Warnung eine visuelle Darstellung auf dem HUD.
Dabei ist vorzugsweise eine Darstellung in Form eines Pfeiles vorgesehen,
die der Crew entsprechende Hochzieh-Anweisungen gibt. Erst nach
dem Überschreiten
der zweiten Warnungshöhen-Grenze, die als unmittelbare
Kollisionsgefahr des Fluggerätes
mit dem Boden gewertet wird, wird eine letzte akustische Warnung zum
Hochziehen des Flugzeugs an den Piloten übermittelt. Die Bestimmung
dieser letzten Warnung erfolgt vorzugsweise auf der Annahme von
extrem kurzen Reaktionszeiten und maximal zulässigen Lastfaktoren der Crew
sowie maximalen Werten für
Rollrate, Nickrate und Gierrate des Flugzeugs. Zusätzlich kann
hierbei auch ein Sicherheitsabstand oder ein Sicherheitsfaktor angewendet
werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
des Tieflug-Führungssystems
erzeugt das Tonerzeugungs-Modul 42 bei Erreichen einer
ersten Warnungshöhen-Grenze
ein in einer ersten Frequenz gepulstes Tonsignal, bei Erreichen
einer zweiten Warnungshöhen-Grenze
ein konstantes Tonsignal, und bei Erreichen einer dritten Warnungshöhen-Grenze ein
in einer zweiten Frequenz gepulstes Tonsignal, wobei die zweite
Frequenz unmittelbar erkennbar größer, z.B. zweifach größer ist
als die erste Frequenz. Der zweiten Warnungshöhen-Grenze wird dabei einer
Abstandshöhe
h* zugeordnet, die geringer ist als die
der ersten Warnungshöhen-Grenze
zugeordneten Abstandshöhe
h*. Dies gilt in diesem Ausführungsbeispiel
analog auch für
die dritte und zweite Grenze. Optional kann bei Erreichen der dritten
Warnungshöhen-Grenze
die Frequenz variabel und zwar proportional einer Vergrößerung der
Unterschreitung der dritten Warnungshöhen-Grenze gestaltet sein.