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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen variablen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine
mit einer Einrichtung, die zu einem betriebsartabhängigen Sekundärhub wenigstens
eines Gaswechselventils für
ein internes Abgasrücksaugen
dient. Ein derartig ausgebildeter Ventiltrieb bildet vorzugsweise
die mechanische Grundlage zur Umsetzung von homogenen Selbstzündungsbrennverfahren.
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Hintergrund
der Erfindung
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Ein
Ventiltrieb mit einem betriebsartabhängigen Sekundärhub des
Gaswechselventils ist bereits für
eine Einrichtung vorgeschlagen, die als Motorbremse bei luftverdichtenden
Brennkraftmaschinen dienen soll. Motorbremsen werden als sicherheitsrelevante
Ergänzung
zur Betriebsbremse üblicherweise
als Dauerbremse bei Nutzfahrzeugen eingesetzt und basieren auf dem
Prinzip, dass das Schleppmoment der sich im Schubbetrieb befindlichen
und nicht befeuerten Brennkraftmaschine durch Erhöhung der Ladungswechselarbeit
erheblich gesteigert werden kann und das Fahrzeug dadurch abgebremst
wird. Hierzu wird das Auslassventil während der Verdichtungsphase
nochmals geöffnet,
so dass die Zylinderladung nicht gasfederartig komprimiert, sondern
unter Aufbringung von Ausschiebearbeit in den Auslasskanal geschoben
wird. So ist in der
DE
40 07 287 A1 eine Motorbremse beschrieben, bei der ein
Rollenstößel einen
Nocken abgreift, der neben einer konventionellen Nockenerhebung
sowie einem Grundkreis eine Nockeneinformung aufweist, die sich
-in Nockendrehrichtung betrachtet- an die Nockenerhebung anschließt. Der
Rollenstößel ist
hydraulisch verlängerbar,
indem er eine Kammer aufweist, die sich mit Hydraulikmittel füllt, während der Rollenstößel die
Nockeneinformung durchfährt.
Der Zu- und Abfluss von Hydraulikmittel zu bzw. aus der Kammer wird über ein
Hydraulikventil gesteuert, welches bei aktivierter Motorbremse in
der Phase, in der der Nockenfolger aus der Nockeneinformung auf
den Grundkreis austaucht, geschlossen ist. In diesem Fall erzeugt
der Rollenstößel einen
zusätzlichen
Hub während
der Verdichtungsphase. Im befeuerten Betrieb der Brennkraftmaschine
kann sich die Kammer hingegen über
das dann offene Hydraulikventil wieder leeren, so dass sich der
Rollenstößel beim
Ausfahren aus der Nockeneinformung wieder auf seine ursprüngliche
Länge verkürzt und
keinen zusätzlichen
Hub am Auslassventil erzeugt.
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Aufgabe der
Erfindung
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Gegenüber dem
bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Ventiltrieb zu schaffen, der ein internes Rücksaugen von
Abgas in ausreichender Menge und mit ausreichend genauer und vollvariabel
einstellbarer Dosierung ermöglicht,
um insbesondere eine Brennkraftmaschine mit so genannter homogener
Selbstzündung
zu betreiben.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Ventiltrieb, der zur Abgasrücksaugung dient.
Dies ist insbesondere die Voraussetzung für einen Betrieb der Brennkraftmaschine
bei homogener und sich selbst zündender
Ladung. Ein derartiges, auch als HCCI-Verfahren (Homogenous Charge Compression
Ignition) bezeichnetes Brennverfahren ist sowohl bei selbst ge zündeten Diesel-Brennkraftmaschinen
als auch bei fremd gezündeten
Otto-Brennkraftmaschinen
zumindest im Teillastbetrieb der Brennkraftmaschine hauptsächlich zum
Zweck der Emissionsreduzierung einsetzbar. Der durch Brennbeginn,
-schwerpunkt und -dauer, maximalen Zylinderdruckanstieg sowie Spitzendruck
gekennzeichnete Verbrennungsablauf wird beim HCCI-Verfahren im Wesentlichen
durch Steuerung der Ladungszusammensetzung und des Ladungstemperaturverlaufs
festgelegt. Es zeigt sich, dass bei diesem Brennverfahren eine hohe
Ladungstemperatur zur Steuerung des Zündzeitpunktes erwünscht ist.
Ein sehr wirksames Mittel zur Erhöhung der Ladungstemperatur
ist die Erhöhung
des Restgasgehalts, d.h. die Erhöhung
des Gehalts an nicht ausgespültem oder
ausgespültem
und in den Zylinder wieder rückgeführten Abgas
des vorhergehenden Verbrennungszyklus in der Zylinderladung für den nächsten Verbrennungszyklus.
Dabei muss der Restgasgehalt auf den Betriebspunkt der Brennkraftmaschine
vollvariabel angepasst werden können,
wobei Restgasmengen von 60% der Zylinderladung und mehr erforderlich
sein können.
Restgasanteile können
in dieser Höhe
nicht mehr über
eine interne Abgasrückführung durch
konventionelle Ventilüberschneidung
oder über
eine Einrichtung zur externen Abgasrückführung bereitgestellt werden. Überdies
reagiert das HCCI-Verfahren mit unakzeptablen Verbrennungsabläufen äußerst sensibel
auf Änderungen
der Ladungseigenschaften, so dass neben der Bereitstellung von Restgas
in der benötigten
Menge ebenfalls eine verbrennungszyklustreue, hochpräzise und
zylinderindividuelle Dosierung des Restgasanteils erforderlich ist.
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Durch
die erfindungsgemäßen Merkmale liegt
ein variabler Ventiltrieb mit wenigstens einem Einlass- und wenigstens
einem Auslassventil vor, von denen zumindest ein Gaswechselventil
mit einem von wenigstens einem Nocken beaufschlagten Nockenfolger
in Wirkverbindung steht. Dies schließt somit auch einen Ventiltrieb
ein, bei dem der Nockenfolger durch Koppelmittel umschaltbar ausgebildet
ist und Hübe
mehrerer Nocken in Abhängigkeit
von seinem Koppelzustand selektiv auf das Gaswechselventil überträgt. Aber
auch Ventiltriebe, die den Hub des Gaswechselventil mittels einem
Nocken und weiteren Ver stellelementen kontinuierlich variieren,
sollen im Schutzumfang eingeschlossen sein.
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Der
Nockenfolger ist auf einem Hydraulikpolster, das mit wenigstens
einem durch Absperrmittel verschließbaren Hydraulikmittelpfad
verbunden ist, abstützbar
gelagert. Der Nocken hat relativ zu einem Grundkreis eine Nockenerhebung
und eine Nockeneinformung, wobei die Nockenerhebung außerhalb
des Grundkreises liegt und einen Primärhub des Gaswechselventils
erzeugt und die Nockeneinformung innerhalb des Grundkreises liegt,
in die der Nockenfolger bei hydraulischer Längung des Hydraulikpolsters
eintaucht.
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In
einer Betriebsart, in der die Brennkraftmaschine mit der erfindungsgemäßen Abgasrücksaugung
betrieben wird, erfolgen der Primärhub und der Sekundärhub des
zumindest einen Gaswechselventils. Voraussetzung hierfür ist, dass
das Absperrmittel geschlossen ist, sobald der Nockenfolger aus der
Nockeneinformung auf den Grundkreis austaucht. In diesem Fall bleibt
das Hydraulikmittel im Hydraulikpolster eingeschlossen, und der
gegenüber
der Nockeneinformung erhabene Grundkreis stellt eine zusätzliche
Nockenerhebung dar, die den Sekundärhub erzeugt.
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In
einer anderen Betriebsart der Brennkraftmaschine erfolgt lediglich
der Primärhub
des zumindest einen Gaswechselventils. Dabei ist das Absperrmittel
geöffnet,
sobald der Nockenfolger aus der Nockeneinformung auf den Grundkreis
austaucht. In dieser Betriebsart erfährt das Gaswechselventil keinen
Sekundärhub,
da sich das Hydraulikpolster über das
geöffnete
Absperrmittel solange entleert, bis der Ventiltrieb eine hydraulische
Länge aufweist,
die dem Grundkreis des Nockens entspricht.
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Insbesondere
für einen
Betrieb der Brennkraftmaschine im homogenen Selbstzündungsbrennverfahren
ist es gemäß Anspruch
2 notwendig, dass die Dauer des Sekundärhubs und somit die Menge an
rückgeführtem Abgas
vollvariabel mit einem beliebig wählbarem Zeitpunkt, zu dem das
Absperrmittel geöffnet
wird, einstellbar ist. Überdies
ist es nach den Ansprüchen
8 und 9 zweckmäßig vorgesehen,
dass die Dauer des Sekundärhubs
für jeden
Zylinder der Brennkraftmaschine individuell und für jede Umdrehung
des Nockens von einem Steuergerät
neu berechnet und neu einstellbar ist.
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In
einer Variante nach Anspruch 3 ist es vorgeschlagen, dass der Sekundärhub an
einem Auslassventil erfolgt, welcher teilweise oder vollständig innerhalb
des Hubs des Einlassventils liegt. In dieser bevorzugten Ausgestaltung
wird bereits in den Auslasskanal ausgeschobenes Abgas während des
Ansaugtakts der Brennkraftmaschine über das dann nochmalig geöffnete Auslassventil
in den Brennraum rückgesaugt.
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Es
kann laut Anspruch 4 aber auch zweckmäßig sein, dass der Sekundärhub an
einem Einlassventil erfolgt, welcher teilweise oder vollständig innerhalb
des Hubs des Auslassventils liegt. In dieser alternativen Ausgestaltung
wird Abgas im Ausschiebetakt der Brennkraftmaschine in den Einlasskanal
ausgeschoben und während
des Ansaugtakts in den Brennraum rückgesaugt.
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Eine
Kombination dieser vorgenannten Möglichkeiten ist in Anspruch
5 vorgeschlagen. Demnach kann es zur Einstellung von Menge und Temperatur des
Restgases vorteilhaft sein, sowohl Abgas aus dem Einlasskanal als
auch aus dem Auslasskanal rückzusaugen.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht nach Anspruch
6 vor, dass der durch Absperrmittel verschließbare Hydraulikmittelpfad als Ablauf
des Hydraulikmittels vom Hydraulikpolster und ein weiterer Hydraulikmittelpfad
als Zulauf des Hydraulikmittels zum Hydraulikpolster dient. Durch die
Trennung von Zu- und Ablauf des Hydraulikmittels werden unerwünschte Druckschwankungen,
wie sie in einem gleichzeitig als Zu- und Ablauf dienenden Hydraulikmittelpfad
besonders bei Versorgung mehrerer Hydraulikpolster auftreten können, wirkungsvoll
reduziert.
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Eine
weitere zweckmäßige Ausgestaltung sieht
laut Anspruch 7 die Verwendung eines elektrohydraulischen 2/2-Wege-Ventils
als einfaches und preis günstiges
Absperrmittel für
den Hydraulikmittelpfad vor. Es ist jedoch auch an den Einsatz von gleichwirkenden
Absperrmitteln wie beispielsweise elektrohydraulische Proportionalventile
oder elektrohydraulische 3/2-Wege-Ventile gedacht.
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In
Anspruch 10 ist vorgeschlagen, dass die Kraft eines Federmittels
den Nockenfolger in Richtung der Nockeneinformung beaufschlagt.
Dies unterstützt
die hydraulische Längung
des Hydraulikpolsters.
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Der
erfindungsgemäße Ventiltrieb
kann in verschiedenen Bauformen Anwendung finden. So geht aus Anspruch
11 hervor, dass der Nockenfolger linear und unmittelbar auf dem
Hydraulikpolster vergleichbar mit Tassen- oder Rollenstößeltrieben
abstützbar
geführt
ist. Alternativ ist es laut Anspruch 12 möglich, einen hebelartigen Nockenfolger
zu verwenden und das Hydraulikpolster unterhalb eines Abstützlagers,
das sich an einem dem Gaswechselventil abgewandten Ende des Nockenfolgers
befindet, anzuordnen. Dies ist in diesem Fall bevorzugt ein reibungsarmer
Rollenschlepphebel, der auf einem Abstützelement drehbar gelagert
ist. Nach Anspruch 13 kann das Hydraulikpolster aber auch in einem
Stößel, der
sich an einem dem Gaswechselventil zugewandten Ende des hebelartigen
Nockenfolgers befindet, angeordnet sein.
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In
zweckmäßiger Fortbildung
der Erfindung ist es gemäß Anspruch
14 vorgesehen, dass der wenigstens eine Hydraulikmittelpfad mit
einer Hydraulikmittelfördereinrichtung,
deren Ausgangsdruckniveau höher
als das einer Schmierölpumpe
für den Schmierölkreislauf
der Brennkraftmaschine ist, in Verbindung steht. Hierdurch ist eine
Versorgung des Hydraulikpolsters mit ausreichendem Volumenstrom an
Hydraulikmittel sichergestellt, so dass in der Betriebsart mit Abgasrücksaugung
auch bei höheren Drehzahlen
der Brennkraftmaschine ein schnelles und vollständiges Auffüllen des Hydraulikpolsters
gewährleistet
ist.
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Als
Hydraulikmittel wird nach Anspruch 15 der Einfachheit halber das
Schmieröl
der Brennkraftmaschine verwendet. Denkbar ist demgegenüber aber
auch die Verwendung beliebig anderer geeigneter Fluide in einem
Hydraulikmittel kreislauf, der dann vom Schmierölkreislauf der Brennkraftmaschine
zu separieren wäre.
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Die
Erfindung wird an nachstehenden Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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In
beiliegenden Zeichnungen ist der erfindungsgemäße Ventiltrieb schematisch
in verschiedenen Ausführungsbeispielen
und exemplarisch für
den Sekundärhub
eines Auslassventils dargestellt. Es zeigen:
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1 einen
linear bewegten Nockenfolger zum Zeitpunkt des Ventilschließens nach
Durchfahren der Nockenerhebung, wobei der Hydraulikmittelpfad als
Zu- und Ablauf von Hydraulikmittel zum bzw. vom Hydraulikpolster
dient,
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2 den
Ventiltrieb aus 1 zu dem Zeitpunkt, in dem der
Nockenfolger vollständig
in die Nockeneinformung eingetaucht ist,
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3 den
Ventiltrieb aus 1 zu einem Zeitpunkt während des
Sekundärhubs,
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4 den
Ventiltrieb aus 1 bei beendetem Sekundärhub,
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5 den
linear bewegten Nockenfolger nach 1 mit einem
Hydraulikmittelzulaufpfad und einem Hydraulikmittelablaufpfad,
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6 einen
hebelartigen Nockenfolger, wobei das Hydraulikpolster unterhalb
eines Abstützlagers,
das sich an einem dem Gaswechselventil abgewandten Ende des Nockenfolgers
befindet, angeordnet ist,
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7 einen
hebelartigen Nockenfolger, wobei das Hydraulikpolster unterhalb
eines Abstützlagers,
das sich an einem dem Gaswechselventil zugewandten Ende des Nockenfolgers
befindet, angeordnet ist,
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8 ein
Steuerdiagramm der Brennkraftmaschine mit Sekundärhub an einem Auslassventil.
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Ausführliche
Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1 zeigt
einen als Stößel 1a ausgebildeten
Nockenfolger 2a, der zwischen einem Mitnehmer 3 und
einem Nocken 4 angeordnet ist und in an sich bekannter
Weise von dem Nocken 4 in Betätigungsrichtung eines Gaswechselventils 36 angetrieben
wird. Der Stößel 1a und
der Mitnehmer 3 sind in einer als Durchgangsöffnung 5 ausgebildeten
Führung 6a einer
Brennkraftmaschine linear beweglich gelagert. Selbstverständlich kann
anstelle einer mit dem Stößel 1a starr
verbundenen und eben, sphärisch
oder bevorzugt zylindrisch ausgebildeten Nockenkontaktfläche 7a auch
eine am Stößel 1a angeordnete,
drehbar gelagerte Rolle als Nockenkontaktfläche vorgesehen sein.
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Der
Stößel 1a weist
an einem dem Nocken 4 abgewandten Ende 8a eine
Stirnfläche 9a sowie
eine hohlzylindrische Ausnehmung 10a auf. An einem dem
Stößel 1a zugewandten
Ende 11 des Mitnehmers 3 befinden sich eine Stirnfläche 12a sowie
eine hohlzylindrische Ausnehmung 13a. Innerhalb der durch
die Ausnehmungen 10a, 13a gebildeten Kavität 14a befinden
sich Hydraulikmittel sowie ein den Stößel 1a und den Mitnehmer 3 beabstandend
wirkendes Federmittel 15, welches den Stößel 1a in Kontakt
mit dem Nocken 4 hält.
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Der
Nocken 4 rotiert in dem Ausführungsbeispiel im Uhrzeigersinn
und weist relativ zu einem Grundkreis 16 eine Nockenerhebung 17 und
eine Nockeneinformung 18 auf. Die Nockenerhebung 17 liegt außerhalb
des Grundkreises 16 und erzeugt einen Primärhub des
Gaswechselventils 36. Die Nockeneinformung 18 liegt
innerhalb des Grundkreises 16.
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In
der in 1 dargestellten Winkelposition des Nockens 4 befindet
sich der Stößel 1a auf
dem Grundkreis 16 des Nockens 4 und das Gaswechselventil 36 ist
geschlossen. In dieser Stellung befinden sich die Stirnfläche 9a des
Stößels 1a und
die Stirnfläche 12a des
Mitnehmers 3 auf Höhe
eines in die Führung 6a mündenden
Hydraulikmittelpfads 19a. Dieser dient als Zu- und Ablauf
von Hydraulikmittel und weist eine Hydraulikmittelfördereinrichtung 20 sowie
ein als Hydraulikventil 21 ausgebildetes Absperrmittel 22 auf.
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In 2 ist
der Stößel 1a vollständig in
die Nockeneinformung 18 unter Bildung eines Hydraulikpolsters 23 eingetaucht.
Das Hydraulikpolster 23 besteht aus dem zwischen Stößel 1a und
Mitnehmer 3 sowie dem im Hydraulikmittelpfad 19a zwischen
Führung 6a und
dem Hydraulikventil 21 befindlichen Hydraulikmittel. Für die Steifigkeit
des Hydraulikpolsters 23 ist es unter anderem wesentlich,
dass eine Innenmantelfläche 24 der
Führung 6a eine
Außenmantelfläche 25 des
Stößels 1a und
eine Außenmantelfläche 26 des
Mitnehmers 3 dichtspaltartig umfasst, um einerseits eine
Leckage von Hydraulikmittel aus dem Hydraulikpolster 23 und
andererseits ein Eindringen von Gasblasen in das Hydraulikpolster 23 zu
vermeiden oder wenigstens gering zu halten.
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Nach
Austauchen des Stößels 1a aus
der Nockeneinformung 18 befindet sich die Nockenkontaktfläche 7a des
Stößels 1a auf
dem Grundkreis 16, wobei in der Darstellung gemäß 3 ein
Sekundärhub
des Gaswechselventils 36 bei geschlossenem Hydraulikventil 21 erfolgt.
Der Sekundärhub
ist, wie in 4 gezeigt, beendet, wenn sich
das Hydraulikpolster 23 über das dann geöffnete Hydraulikventil 21 soweit
entleert hat, dass das Gaswechselventil 36 schließt.
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In 5 dient
ein durch das Hydraulikventil 21 verschließbarer Hydraulikmittelpfad 19b lediglich als
Ablauf des Hydraulikmittels aus einem Hydraulikpolster 23.
Der Zulauf von Hydraulikmittel zum Hydraulikpolster 23 erfolgt über einen
weiteren Hydraulikmittelpfad 19c, in dem die Hydraulikmittelfördereinrichtung 20 sowie
eine Drosselstelle 27 und ein zum Hydraulikpolster 23 öffnendes
Rückschlagventil 28 angeordnet
sind. Die Drosselstelle 27 sorgt dafür, dass der Druck des Hydraulikmittels
stromabwärts der
Hydraulikmittelfördereinrichtung 20 nicht
zusammenbricht. Das Hydraulikpolster 23 besteht in der Ausführung nach 5 aus
zwischen dem Stößel 1a und
dem Mitnehmer 3 sowie dem im Hydraulikmittelpfad 19b zwischen
der Führung 6a und
dem Hydraulikventil 21 und dem im Hydraulikmittelpfad 19c zwischen
Führung 6a und
Rückschlagventil 28 befindlichen
Hydraulikmittel.
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In
alternativen Ausbildungen des erfindungsgemäßen Ventiltriebs gemäß den 6 und 7 ist ein
Nockenfolger 2b, 2c als Schlepphebel 29a, 29b mit
drehbar gelagerter Rolle 30 als Nockenkontaktfläche 7b ausgebildet.
In 6 ist das Hydraulikpolster 23 unterhalb
eines als Abstützelement 31 ausgebildeten
Abstützlagers 32a angeordnet,
das den Schlepphebel 29a schwenkbar lagert und sich an
einem dem Gaswechselventil 36 abgewandten Ende 34 des
Schlepphebels 29a befindet. Das Abstützelement 31 ist in
einer als Sackbohrung 33 ausgebildeten Führung 6b der
Brennkraftmaschine linear beweglich angeordnet und besitzt an einem
dem Schlepphebel 29a abgewandten Ende 8b eine
Stirnfläche 9b,
der eine als axialer Anschlag zur Abstützung des Abstützelements 31 dienende
Stirnfläche 12b der
Sackbohrung 33 zugewandt ist. Innerhalb einer durch eine
hohlzylindrische Ausnehmung 10b des Abstützelements 31 und
eine hohlzylindrische Ausnehmung 13b der Sackbohrung 33 gebildeten Kavität 14b befinden
sich Hydraulikmittel sowie das das Abstützelement 31 und die
Stirnfläche 12b der Sackbohrung 33 beabstandend
wirkende Federmittel 15, welches die Rolle 30 des
Schlepphebels 29a in Kontakt mit dem Nocken 4 hält.
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7 zeigt
eine weitere Ausgestaltungsvariante des erfindungsgemäßen Ventiltrieb
mit einem als Schlepphebel 29b ausgebildeten Nockenfolger 2c.
Diese Variante entspricht funktionell der Ausbildung des Ventiltriebs
nach 5, wobei das Hydraulikpolster 23 unterhalb
eines Stößels 1b angeordnet ist,
der sich an einem dem Gaswechselventil 36 zugewandten Ende 35 des
Schlepphebels 29b befindet. Der Schlepphebel 29b ist
dabei auf einem Abstützlager 32b der
Brennkraftmaschine schwenkbar abgestützt.
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Die
Ausbildung des Sekundärhubs
des Gaswechselventils 36 hängt von Winkelpositionen des Nockens 4 ab,
zu denen das Hydraulikventil 21 öffnet und schließt. Dieser
Zusammenhang ist in 8 anhand von Ventilhüben "VL" in einem schematischen Steuerzeitendiagramm
der Brennkraftmaschine exemplarisch für einen mit "SL-EX" bezeichneten Sekundärhub an
einem Auslassventil dargestellt. Der als PL-EX bezeichnete Primärhub des
Auslassventils endet bei "EXC" nach dem oberen
Totpunkt "TDC" der Brennkraftmaschine,
während
ein Einlassventil bereits mit einem Primärhub "PL-IN" geöffnet
ist. Ein unterer Totpunkt der Brennkraftmaschine ist mit "BDC" bezeichnet.
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"HVC-L" ist die spätest mögliche Winkelposition
des Nockens 4 an dem das Hydraulikventil 21 schließt, um das
Hydraulikpolster 23 einzuschließen und einen Sekundärhub des
Auslassventils zu erzeugen. Dies entspricht der Winkelposition des
Nockens 4 bei der der Nockenfolger 2a, 2b, 2c beginnt,
aus der Nockeneinformung 18 auf den Grundkreis 16 auszutauchen.
Ein hinsichtlich Dauer und Hubhöhe minimaler
Sekundärhub
ergibt sich dann, wenn das Hydraulikventil 21 frühest möglich bei "HVO-E" wieder öffnet, wobei
dann im Grenzfall die Winkelpositionen "HVC-L" und "HVO-E" identisch sind. Der Sekundärhub des
Auslassventils endet spätestens
zur Winkelposition des Nockens 4 bei "SLC",
wobei ein Abbruch des Sekundärhubs
spätestens
zur Winkelposition "HVO-L" durch Öffnen des
Hydraulikventils 21 eingeleitet wird. Im Hinblick auf ein
vollständiges Schließen des
Gaswechselventils 36 bei "SLC" darf das
Hydraulikventil 21 frühest
möglich
wieder bei "HVC-E" schließen, um
eine ausreichende Verkürzung
des Hydraulikpolsters 23 zu gewährleisten.
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Für den Fall,
dass kein Sekundärhub
am Auslassventil erfolgen soll, ist das Hydraulikventil 21 bevorzugt
permanent geöffnet,
um ein Ansaugen von Luft in das Hydraulikpolster 23 wie
es bei geschlossenem Hydraulikventil 21 auftreten könnte, zu
vermeiden.
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Die 1-7 sowie
das Steuerzeitendiagramm nach 8 gelten
bei entsprechender Modifizierung der Winkelposition der Nockeneinformung 18 analog
auch für
einen Sekundärhub
am Einlassventil oder für
eine Kombination von Sekundärhüben am Ein-
und Auslassventil.
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Die
in den 1-7 dargestellte Hydraulikmittelfördereinrichtung 20 kann
identisch mit der Schmierölpumpe
der Brennkraftmaschine sein. Die Hydraulikmittelfördereinrichtung 20 kann
aber auch zur Schmierölpumpe
parallel oder mit dieser in Reihe geschaltet sein. In all diesen
Fällen
ist das Hydraulikmittel zur Versorgung des Hydraulikpolsters 23 identisch
mit dem Schmieröl
der Brennkraftmaschine. Eine weitere alternative Ausgestaltung besteht
darin, dass das Hydraulikmittel ein vom Schmieröl der Brennkraftmaschine verschiedenes
Fluid ist. In diesem Fall erfolgt dann die Versorgung des Hydraulikpolsters 23 in
einem vom Schmierölkreislauf
der Brennkraftmaschine separierten Hydraulikmittelkreislauf. Sofern
die Hydraulikmittelfördereinrichtung 20 nicht
identisch mit der Schmierölpumpe
der Brennkraftmaschine ist, ist es vorteilhaft, dass das Ausgangsdruckniveau
der Hydraulikmittelfördereinrichtung 20 höher ist
als das der Schmierölpumpe.
So ist in der Betriebsart mit Abgasrücksaugung auch bei höheren Drehzahlen
der Brennkraftmaschine ein schnelles und vollständiges Auffüllen des Hydraulikpolsters 23 gewährleistet.
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- 1a
- Stößel
- 1b
- Stößel
- 2a
- Nockenfolger
- 2b
- Nockenfolger
- 2c
- Nockenfolger
- 3
- Mitnehmer
- 4
- Nocken
- 5
- Durchgangsöffnung
- 6a
- Führung
- 6b
- Führung
- 7a
- Nockenkontaktfläche
- 7b
- Nockenkontaktfläche
- 8a
- Ende
- 8b
- Ende
- 9a
- Stirnfläche
- 9b
- Stirnfläche
- 10a
- Ausnehmung
- 10b
- Ausnehmung
- 11
- Ende
- 12a
- Stirnfläche
- 12b
- Stirnfläche
- 13a
- Ausnehmung
- 13b
- Ausnehmung
- 14a
- Kavität
- 14b
- Kavität
- 15
- Federmittel
- 16
- Grundkreis
- 17
- Nockenerhebung
- 18
- Nockeneinformung
- 19a
- Hydraulikmittelpfad
- 19b
- Hydraulikmittelpfad
- 19c
- Hydraulikmittelpfad
- 20
- Hydraulikmittelför
-
- dereinrichtung
- 21
- Hydraulikventil
- 22
- Absperrmittel
- 23
- Hydraulikpolster
- 24
- Innenmantelfläche
- 25
- Außenmantelfläche
- 26
- Außenmantelfläche
- 27
- Drosselstelle
- 28
- Rückschlagventil
- 29a
- Schlepphebel
- 29b
- Schlepphebel
- 30
- Rolle
- 31
- Abstützelement
- 32a
- Abstützlager
- 32b
- Abstützlager
- 33
- Sackbohrung
- 34
- Ende
- 35
- Ende
- 36
- Gaswechselventil
- VL
- Ventilhub
- TDC
- Oberer
Totpunkt
- BDC
- Unterer
Totpunkt
- PL-EX
- Primärhub des
Auslassventils
- PL-IN
- Primärhub des
Einlassventils
- SL-EX
- Sekundärhub des
Auslassventils
- EXC
- Auslassventil
Schließzeitpunkt
- HVO-E
- Frühester Öffnungswinkel
des Hydraulikventils
- HVO-L
- Spätester Öffnungswinkel
des Hydraulikventils
- HVC-E
- Frühester Schließwinkel
des Hydraulikventils
- HVC-L
- Spätester Schließwinkel
des Hydraulikventils