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Die
Erfindung betrifft eine Betriebs- und Feststellbremse für ein Kraftfahrzeug
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Im
Pkw-Bereich werden heutzutage üblicherweise
hydraulische Scheibenbremsen als Betriebsbremsen verwendet, die
einen druckbeaufschlagbaren Bremskolben aufweisen, der bei Druckbeaufschlagung
einen Reibbremsbelag gegen eine Bremsscheibe drückt. Zur Verwirklichung einer
Feststellbremsfunktion werden die Bremsen mechanisch über Seilzüge (Bowdenzüge) mit
einem Handbremshebel betätigt.
Der Handbremshebel weist eine lösbare
Ratscheneinrichtung auf, die ihn in betätigter/gezogener Stellung hält.
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Aus
der
DE 195 02 927
A1 ist eine Betriebs- und Feststellbremse bekannt, die
wie herkömmliche Betriebsbremsen
einen druckbeaufschlagbaren Bremskolben aufweist. Zur zusätzlichen
Ausbildung als Feststellbremse weist die bekannte Bremse Sperrklinken
auf, die in einer Sperrstellung den Bremskolben in betätigter Stellung
halten. Die Betätigung
der Sperrklinken erfolgt durch einen Druckstoß über die hydraulische Zuleitung
der Bremse bei betätigter
Bremse.
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Die
nachfolgend erläuterte
erfindungsgemäße Bremse
ist insbesondere als hydraulische Bremse vorgesehen, sie ist allerdings
allgemein als druckbeaufschlagbare, also beispielsweise auch als
pneumatische Bremse ausbildbar. Auch ist die Erfindung nicht auf
die Bauform einer Scheibenbremse beschränkt.
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Erläuterung
und Vorteile der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Betriebs-
und Feststellbremse mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 weist
außer
einem druckbeaufschlagbaren Bremskolben einen ebenfalls druckbeaufschlagbaren
Feststellkolben auf. Die Druckbeaufschlagung kann gemeinsam oder
getrennt erfolgen. Des Weiteren weist die erfindungsgemäße Betriebs-
und Feststellbremse einen einstellbaren Abstandshalter auf, der
den Bremskolben und den Feststellkolben in einem einstellbaren Abstand
voneinander hält.
Der Abstandshalter kann die beiden Kolben in einem festen, allerdings
einstellbaren Abstand halten oder auch den Abstand der beiden Kolben
in einer Richtung, also auf einen maximalen oder minimalen, einstellbaren Abstand
begrenzen.
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Des
Weiteren weist die erfindungsgemäße Betriebs-
und Feststellbremse ein Federelement auf, welches den Feststellkolben
im Sinne einer Betätigung
des Bremskolbens bzw. der Bremse beaufschlagt. Der Begriff Federelement
ist weit aufzufassen und kann beispielsweise metallische oder Kunststofffedern,
gummielastische Elemente oder eine Gasdruckfeder umfassen. Eine
lösbare
Rückhalteeinrichtung
hält bei
gelöster
Feststellbremse den Feststellkolben gegen eine Federkraft des Federelements.
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Zu
einer Betriebsbremsung wird der Bremskolben der erfindungsgemäßen Betriebs-
und Feststellbremse druckbeaufschlagt und drückt einen Reibbremsbelag gegen
einen zu bremsenden Bremskörper,
beispielsweise gegen eine Bremsscheibe. Die Betriebsbremsung wird
vom Feststellkolben, der von der Rückhalteeinrichtung gegen die Federkraft
des Federelements gehalten wird, nicht beeinflusst.
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Zu
einer Feststellbremsung wird die erfindungsgemäße Betriebs- und Feststellbremse
ebenfalls durch Druckbeaufschlagung des Bremskolbens betätigt. Der
Abstandshalter wird auf den Abstand zwischen dem Bremskolben und
dem Feststellkolben eingestellt bzw. stellt sich selbstständig auf
den Abstand ein. Die Rückhalteeinrichtung
wird gelöst,
so dass das Federelement den Feststellkolben im Sinne einer Betätigung der
Betriebs- und Feststellbremse beaufschlagt. Über den Abstandshalter wird
der Bremskolben beaufschlagt und hält den Reibbremsbelag gegen
den Bremskörper
gedrückt.
Das Federelement übt
eine Feststellbremskraft über
den Feststellkolben, den Abstandshalter und den Bremskolben auf
den Reibbremsbelag aus und drückt
diesen gegen den Bremskörper,
so dass die Betriebs- und Feststellbremse druckfrei geschaltet werden
kann.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass sie eine kompakte Betriebs- und
Feststellbremse für
ein Kraftfahrzeug ermöglicht,
die als Radbremse ausbildbar ist und beispielsweise in einer Trommelbremse oder
in einem Bremssattel einer Scheibenbremse unterbringbar ist. Seilzüge und ein
Handbremshebel können
entfallen. Des Weiteren eignet sich die erfindungsgemäße Betriebs-
und Feststellbremse als automatische Feststellbremse, die durch
Fremdenergie beispielsweise mit einer Hydropumpe betätigbar ist. Eine
Hydropumpe ist bei blockierschutzgeregelten (ABS) oder Fremdenergiebremsanlagen
vorhanden, der Zusatzaufwand für
die automatische Feststellbremse ist in diesem Fall gering. Die
automatische Feststellbremse hat den Vorteil, dass sie nicht durch Muskelkraft
betätigt
werden muss.
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Die
Unteransprüche
haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch
1 angegebenen Erfindung zum Gegenstand.
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Der
Anspruch 7 ist auf ein kraftschlüssiges Gesperre
für die
erfindungsgemäße Betriebs-
und Feststellbremse gerichtet. Das kraftschlüssige Gesperre bildet den Abstandshalter
oder ist Bestandteil des Abstandshalters der Betriebs- und Feststellbremse.
Grundsätzlich
lässt sich
das kraftschlüssige Gesperre
auch unabhängig
von der Betriebs- und Feststellbremse verwirklichen und verwenden.
Das kraftschlüssige
Gesperre weist zwei linear relativ zueinander bewegliche Teile auf.
Dabei bedeutet linear nicht zwingend allerdings vorzugsweise gerade.
In einem Spalt zwischen den beiden Teilen ist ein Klemmelement angeordnet.
Das Klemmelement sperrt die beiden Teile gegen eine Relativbewegung
zueinander in einer Sperrrichtung indem sich das Klemmelement im
Spalt zwischen den beiden Teilen verklemmt. In umgekehrter Richtung
ist eine Relativbewegung der beiden Teile des Gesperres möglich. Das Klemmen
in der Sperrrichtung ist kraftschlüssig (reibschlüssig). Das
Klemmelement kann ein schwenkbares, schräg im Spalt zwischen den beweglichen
Teilen angeordnetes Bauteil sein, das sich bei einer Relativbewegung
der beweglichen Teile „aufstellt" und dadurch die
Klemmwirkung erzielt. Auch ist es möglich, dass sich ein Zwischenraum
zwischen dem Klemmelement und mindestens einem der beiden beweglichen
Teile in einer Richtung verengt. Dazu kann eines oder können beide
beweglichen Teile eine Schrägfläche aufweisen,
auf der sich das Klemmelement befindet. Das Klemmelement kann in
diesem Fall beispielsweise ein Wälzkörper, also
beispielsweise eine Kugel oder eine Rolle sein. Auch kann das Klemmelement
eine Art Keil sein.
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Vorzugsweise
ist eines der beiden beweglichen Teile des Gesperres eine Stange
und das andere Teil ist rohrförmig
oder weist jedenfalls ein Loch auf, das von der Stange durchsetzt
ist. Der Spalt zwischen den beiden beweglichen Teilen ist in diesem Fall
ringförmig,
die Verengung des Spalts in einer Richtung kann durch eine Konus-
oder Pyramidenfläche
eines der beweglichen Teile erreicht werden. Als Klemmelemente können wiederum
Wälzkörper wie Kugeln
und insbesondere bei einer Pyramidenform Rollen Verwendung finden.
Auch kann das Klemmelement ring- oder hülsenförmig sein und insbesondere
einen keilförmigen
Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise ist das Klemmelement in diesem
Fall in Umfangsrichtung in Segmente unterteilt. Das Gesperre weist
in diesem Fall einen einer Spannzange, wie sie von Drehmaschinen
her bekannt ist, ähnlichen
Aufbau auf.
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Ein
kraftschlüssiges
Gesperre für
den einstellbaren Abstandshalter der erfindungsgemäßen Betriebs-
und Feststellbremse hat den Vorteil einer kleinen Baulänge und
einer Selbsteinstellung des Abstands. Es ist platzsparend im Feststell kolben
unterbringbar. Das erfindungsgemäße Gesperre
ist auch unabhängig
von der Betriebs- und Feststellbremse verwendbar.
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Die
weiteren Unteransprüche
haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch
7 angegebenen Erfindung zum Gegenstand.
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Zeichnung
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
Achsschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Betriebs-
und Feststellbremse;
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2 eine
Stirnansicht einer Lochscheibe der Betriebs- und Feststellbremse
aus 1;
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3 einen
Achsschnitt einer abgewandelten Ausführungsform der in 1 dargestellten
Betriebs- und Feststellbremse gemäß der Erfindung; und
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4 einen
Achsschnitt eines kraftschlüssigen
Gesperres gemäß der Erfindung.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Die
in 1 dargestellte, erfindungsgemäße Betriebs- und Feststellbremse 10 weist
ein Gehäuse 12 auf,
in dem ein hydraulisch betätigbarer
Bremskolben 14 axial verschieblich aufgenommen ist. Das
Gehäuse 12 kann
auch als Zylinder oder Bremszylinder bezeichnet werden. Zum Bremsen
wird der Bremskolben 14 druckbeaufschlagt und drückt einen
nicht dargestellten Reibbremsbelag gegen einen ebenfalls nicht dargestellten
Bremskörper,
beispielsweise eine Bremsscheibe oder eine Bremstrommel. Insoweit
ist die Betriebs- und Feststellbremse bekannt und entspricht herkömmlichen
hydraulischen Radbremsen (Betriebsbremsen) für Kraftfahrzeuge. Das Gehäuse 12 kann
beispielsweise Bestandteil eines nicht dargestellten Bremssattels
einer hydraulischen Scheibenbremse sein.
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Gleichachsig
mit dem Bremskolben 14 ist ein Feststellkolben 16 axial
verschieblich im Gehäuse 12 aufgenommen.
Der Feststellkolben 16 wird von einem Federelement in einer
Betätigungsrichtung
des Bremskolbens 14 beaufschlagt. Das Federelement weist
eine Anzahl Tellerfedern 18 auf, die in dem als Hohlkolben
ausgebildeten Feststellkolben 16 angeordnet sind und sich
an einem Gehäusedeckel 20 abstützen, der
auf einer dem Bremskolben 14 gegenüberliegenden Seite des Feststellkolbens 16 am
Gehäuse 12 befestigt
ist. Durch ein Mittelloch des Gehäusedeckels 20 hindurch
ist eine Schraube 22 mit einem rautenähnlichen Schraubenkopf 24 in
den Feststellkolben 16 eingeschraubt. Zwischen dem Schraubenkopf 24 und
dem Gehäusedeckel 20 ist eine
Lochscheibe 26 angeordnet, die eine zum Schraubenkopf 24 komplementäre Ansenkung 28 aufweist.
Die Lochscheibe 26 ist in 2 in Stirnansicht
zu sehen, dort ist auch die Form der Ansenkung 28 zu sehen,
deren Form einer Draufsicht des Schraubenkopfes 24 entspricht.
Ein Mittelloch der Lochscheibe 26 ist in 2 mit 30 bezeichnet.
Die Schraube 22 ist in der Lochscheibe 26 und
im Gehäusedeckel 20 axial
verschieblich.
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Die
Lochscheibe 26 ist mit einer nicht dargestellten, elektromechanischen,
hydraulischen oder pneumatischen Betätigungseinrichtung schwenk- oder
drehbar, sie lässt
sich in eine Stellung drehen, in der ihre Ansenkung 28 deckungsgleich
mit dem Schraubenkopf 24 ist. In dieser Stellung ist der Schraubenkopf 24 in
die Ansenkung 28 senkbar. Die Lochscheibe 26 lässt sich
in eine Stellung drehen, in der der Schraubenkopf 24 quer
zur Ansenkung 28 der Lochscheibe 26 steht, so
dass sich der Schraubenkopf 24 nicht in die Lochscheibe 26 senken
lässt. Die
Schraube 22 mit ihrem rautenförmigen Schraubenkopf 24 und
die Lochscheibe 26 mit der rautenförmigen Ansenkung 28 bilden
eine Rückhalteeinrichtung,
die bei quer zur Ansenkung 28 stehendem Schraubenkopf 24 den
Feststellkolben 16 gegen die Kraft der Tellerfedern 18 hält. Ist
die Lochscheibe 26 mit ihrer An senkung 28 in Richtung
des Schraubenkopfs 24 ausgerichtet, lässt sich der Feststellkolben 16 um
eine Tiefe der Ansenkung 28 axial in Richtung des Bremskolbens 14 verschieben.
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Auf
den Bremskolben 14 ist ein Bolzen 32 aufgesetzt.
Der Bolzen 32 ist axial zu den beiden Kolben 14, 16 angeordnet,
er durchsetzt eine Trennwand 34 des Gehäuses 12 zwischen dem
Bremskolben 14 und dem Feststellkolben 16. Der
Bolzen 32 ragt in einen Innenkonus 36 des Feststellkolbens 16, wobei
sich der Innenkonus 36 in Richtung des Bremskolbens 14 erweitert.
Im Innenkonus 36 sind drei kreissegmentförmige, den
Bolzen 32 umschließende
Klemmbacken 38 angeordnet, deren Innenflächen dem
Bolzen 32 entsprechend zylinderförmig und deren Außenflächen dem
Innenkonus 36 des Feststellkonus 16 entsprechend
konisch sind. Die Klemmbacken 38 weisen somit einen keilförmigen Querschnitt
auf. Eine Scheibenfeder 40 beaufschlagt die Klemmbacken 38 in
den Innenkonus 36 hinein.
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Der
Innenkonus 36, die Klemmbacken 38 und der Bolzen 32 bilden
ein kraftschlüssiges
Gesperre, das eine Bewegung des Bolzens 32 in Richtung
aus dem Innenkonus 36 heraus zulässt und gegen eine Bewegung
in umgekehrter Richtung sperrt. Die Klemmbacken 38 bilden
Klemmelemente des Gesperres 36, 38, 40.
Die Sperrwirkung wird durch eine Keilwirkung der Klemmbacken erzielt,
wenn sie in den Innenkonus 36 hinein beaufschlagt werden. Die
Sperrwirkung ist kraftschlüssig
(reibschlüssig). Sie
wirkt stufenlos an jeder Stelle des Bolzens 32. Das Gesperre 36, 38, 40 bildet
zugleich auch einen einstellbaren Abstandshalter, der den Bremskolben 14 in
einem selbst einstellenden Abstand vom Feststellkolben 16 hält.
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Die
Betätigung
der erfindungsgemäßen Betriebs-
und Feststellbremse 10 als Betriebsbremse erfolgt in üblicher
Weise durch Druckbeaufschlagung des Bremskolbens 14. Zur
Betätigung
als Feststellbremse wird die Lochscheibe 26 so gedreht,
dass ihre Ansenkung 28 in Richtung des Schraubenkopfs 24 der
Schraube 22 ausgerichtet ist. Zur Entlastung und freien
Drehbarkeit der Lochscheibe 26 kann der Feststellkolben 16 zum
Drehen der Lochscheibe 26 druckbeaufschlagt werden. Die
Druckbeaufschlagung wirkt einer Federkraft der Tellerfedern 18 entgegen.
Nach dem Drehen der Lochscheibe 26 wird der Feststellkolben 16 drucklos
geschaltet, so dass die Tellerfedern 18 den Feststellkolben 16 in
Richtung des Bremskolbens 14 bewegen. Da das Gesperre 36, 38, 40 den
Bolzen 32 gegen eine Bewegung in dieser Richtung sperrt,
wird die Bewegung vom Feststellkolben 16 auf den Bolzen 32 übertragen,
d. h. der Bolzen 32 wird mit dem Feststellkolben 16 in
Richtung des Bremskolbens 14 mitbewegt. Der Bolzen 32 bewegt
den Bremskolben 14 und drückt diesen gegen den Bremskörper. Die
erfindungsgemäße Betriebs-
und Feststellbremse 10 ist als Feststellbremse betätigt, eine
Andruck- und Festbremskraft wird von den Tellerfedern 18 aufgebracht
und in Folge dessen auch bei druckloser Betriebs- und Feststellbremse 10 aufrecht
erhalten.
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Zum
Lösen der
festgestellten Betriebs- und Feststellbremse 10 wird der
Feststellkolben 16 druckbeaufschlagt und dadurch gegen
die Federkraft der Tellerfedern 18 vom Bremskolben 14 weg
bewegt. Die Lochscheibe 26 wird um 90 Grad gedreht, so
dass ihre Ansenkung 28 quer zum Schraubenkopf 24 der
Schraube 22 steht. Die Schraube 22 hält den Feststellkolben 16 gegen
die Federkraft der Tellerfedern 18 in der vom Bremskolben 14 weg
bewegten Stellung. Der Feststellkolben 16 kann drucklos
geschaltet und die Betriebs- und Feststellbremse 10 wieder
als Betriebsbremse benutzt werden.
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In
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
sind der Bremskolben 14 und der Feststellkolben 16 hydraulisch
voneinander getrennt. Der Bolzen 32 ist mit einer Dichtung 42 am Durchgang
durch die Trennwand 34 abgedichtet. Die Betriebs- und Feststellbremse 10 funktioniert
allerdings in gleicher Weise, wenn der Bremskolben 14 und
der Feststellkolben 16 hydraulisch kommunizieren, beispielsweise
indem der Bolzen 32 am Durchgang durch die Trennwand 34 nicht
abgedichtet ist oder eine die Trennwand 34 durchsetzende
Bohrung vorgesehen ist (nicht dargestellt).
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In 3 ist
verglichen mit 1 die Rückhalteeinrichtung für den Feststellkolben 16 geändert. Im Übrigen ist
die Betriebs- und Feststellbremse aus 3 gleich
ausgebildet wie diejenige aus 1 und funktioniert
in gleicher Weise. Zur Erläuterung
von 3 werden insoweit die Ausführungen zu 1 in Bezug
genommen. Die Rückhalteeinrichtung
der Betriebs- und Feststellbremse 10 aus 3 weist
eine Doppelspindel 44 mit zwei Gewinden 46, 48 mit
unterschiedlicher Gewindesteigung und mit einem Radialflansch 50 zum
Drehantrieb auf. Der Drehantrieb erfolgt mit einem nur schematisch
dargestellten Elektromotor 52. Die Spindel 44 ist
gleichachsig mit dem Feststellkolben 16 angeordnet. Ein
Gewinde 46 der Spindel 44 ist in ein Innengewinde 54 im
Feststellkolben 16 eingeschraubt. Das andere Gewinde 48 der Spindel 44 ist
in eine Mutter 56 eingeschraubt, die sich axial am Gehäusedeckel 20 abstützt und
drehfest gehalten ist. Die beiden Gewinde 46, 48 der Spindel 44 weisen
entgegengesetzte Steigungen (Links- und Rechtsgewinde) und/oder
unterschiedlich große
Gewindesteigungen auf. Die in den Feststellkolben 16 eingeschraubte
Spindel 44 und die Mutter 56 bilden die Rückhalteeinrichtung.
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Die
Betriebsbremsung erfolgt in üblicher Weise
durch hydraulische Druckbeaufschlagung des Bremskolbens 14.
Der Feststellkolben 16 ist bei der Betriebsbremsung mit
der Spindel 44 gegen die Federkraft der Tellerfedern 18 gegen
den Gehäusedeckel 20 gespannt.
Der Feststellkolben 16 ist dadurch während einer Betriebsbremsung
unbeweglich, ein ihm zugeordnetes Hydraulikvolumen ändert sich nicht,
so dass der Feststellkolben 16 die Betriebsbremsung nicht
beeinflusst, selbst wenn er hydraulisch mit dem Bremskolben 14 kommuniziert.
Es findet insbesondere keine Hydraulikvolumenaufnahme durch Verschiebung
des Feststellkolbens 16 statt.
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Zum
Feststellen der Betriebs- und Feststellbremse 10 wird die
Spindel 44 mit dem Elektromotor 52 so gedreht,
dass sich ein Abstand zwischen der Mutter 56 und dem Feststellkolben 16 vergrößert. Um die
Spindel 44 leichtgängig
und frei drehen zu können,
kann sie durch Druckbeaufschlagung des Feststellkolbens 16 entlastet,
d. h. von der Federkraft der Tellerfedern 18 entspannt
werden. Nach dem Drehen der Spindel 44 wird der Feststellkolben 16 drucklos geschaltet,
sofern er nicht bereits drucklos ist. Die Tellerfedern 18 drücken den
Feststellkolben 16 in Richtung des Bremskolbens 14, über das
Gesperre 36, 38, 40 und den Bolzen 32 wird
die Bewegung des Feststellkolbens 16 auf den Bremskolben 14 übertragen,
der die nicht dargestellten Reibbremsbeläge gegen den Bremskörper drückt. Die
von den Tellerfedern 18 aufgebrachte Andruck- und Bremskraft
bleibt bei druckloser Betriebs- und Feststellbremse 10 aufrechterhalten.
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Zum
Lösen der
festgestellten Betriebs- und Feststellbremse 10 wird die
Spindel 44 in umgekehrter Richtung gedreht und zieht den
Feststellkolben 16 vom Bremskolben 14 weg. Auch
beim Lösen
kann durch Druckbeaufschlagung des Feststellkolbens 16 die
Spindel 44 entlastet werden. Der Feststellkolben 16 wird
mit der Spindel 44 in Anlage an den Gehäusedeckel 20 gezogen,
die Betriebs- und
Feststellbremse 10 ist wie herkömmliche Betriebsbremsen durch
Druckbeaufschlagung des Bremskolbens 14 betätigbar.
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Die
hydraulische Trennung des Bremskolbens 14 vom Feststellkolben 16 hat
den Vorteil, dass der Feststellkolben 16 die Betriebsbremsung
nicht beeinflusst, insbesondere strömt kein Fluidvolumen zum Feststellkolben 16,
das einen Bremsdruckaufbau verlangsamen und ein größeres Fluidvolumen zur
Betriebsbremsung erforderlich machen würde. Weiterer Vorteil ist,
dass der Feststellkolben 16 unabhängig vom Bremskolben 14 druckbeaufschlagbar ist,
um die Rückhalteeinrichtung 22, 24, 26, 28; 44, 48 zu
entlasten und frei drehen zu können.
Die beiden Kolben 14, 16 können mit einem nicht dargestellten
2/2-Wege-Magnetventil hydraulisch verbindbar sein. Miteinander kommunizierende
Kolben 14, 16 haben den Vorteil eines einfacheren
Aufbaus der Betriebs- und Feststellbremse sowie ihrer Steuerung.
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4 zeigt
ein kraftschlüssiges
Gesperre 58 gemäß der Erfindung,
das anstelle des in 1 und 3 dargestellten
Gesperres 36, 38, 40 in der Betriebs-
und Feststellbremse 10 Verwendung finden kann. Auch sind
die Gesperre 36, 38, 40; 58 unabhängig von
der Betriebs- und Feststellbremse 10 verwendbar. Das in 4 dargestellte
Gesperre 58 weist eine Stange 60 auf, die ein
ringförmiges
Innenkonusteil 62 und ein ringförmiges Entriegelungsteil 64 durchsetzt.
Das Innenkonusteil 62 weist einen Innenkonus 66 auf,
das Innenkonusteil 62 kann Bestand teil des Feststellkolbens 16 sein.
Das Entriegelungsteil 64 weist einen axial abstehenden
Kragen 68 auf, der in den Innenkonus 66 greift.
Im Innenkonus 66 sind Kugeln 70, also Wälzkörper, als
Klemmelemente des Gesperres 58 angeordnet. Die Kugeln 70 werden
von Federelementen 72 in Richtung aus dem Innenkonus 66 heraus,
also in Richtung des Kragens 68 des Entriegelungsteils 64 gedrückt.
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Zum
Sperren wird das Verriegelungsteil 64 gegen das Innenkonusteil 62 gedrückt. Der
Kragen 68 des Verriegelungsteils 64 drückt die
Kugeln 70 in den Innenkonus 66. Wird die Stange 60 in
Richtung einer Verjüngung
des Innenkonus 66 bewegt, klemmen die Kugeln 70 die
Stange 60 auf Grund einer Keilwirkung fest, die Stange 60 lässt sich
nicht in der genannten Richtung bewegen. In umgekehrter Richtung
ist die Stange 60 bewegbar. Die Sperrung bleibt aufrechterhalten,
so lange die Stange 60 die Kugeln 70 in der Sperrrichtung
beaufschlagt, also in den enger werdenden Innenkonus 66 gedrückt hält. Zum Lösen der
Sperrung wird das Verriegelungsteil 64 vom Innenkonusteil 62 entfernt
und die Federn 72 drücken
die Kugeln 70 in Richtung einer Aufweitung des Innenkonus 66,
sofern sie von der Stange 60 nicht in die Sperrstellung
gedrückt
gehalten werden. Die Stange 60 ist in beiden Richtungen
frei beweglich.
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Die
Stange 60 entspricht dem Bolzen 32 der Betriebs-
und Feststellbremse 10, wenn das Gesperre 58 in
der Betriebs- und Feststellbremse 10 verwendet wird. Das
Gesperre 58 wirkt kraftschlüssig (reibschlüssig), es
sperrt an jeder Stelle der Stange 60. Die Klemm- und Sperrkraft
steigt wie auch bei dem Gesperre 36, 38, 40 der
in 1 und 3 dargestellten Betriebs- und
Feststellbremse 10 auf Grund der Keilwirkung des Innenkonus 36; 66 mit steigender
Kraft in Sperrrichtung an, die Sperrkraft ist theoretisch unendlich.