DE102004033025A1 - Spreizanker - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Spreizanker (10) mit einem Spreizkörper (14) und einer Spreizhülse (12). Die Erfindung schlägt vor, den Spreizkörper (14) ebenfalls hülsenförmig auszubilden, wodurch der Spreizanker (10) in einem Ringloch (30) verankerbar ist. Durch die zusätzliche Verankerung des Spreizankers (10) an einem Lochkern (32) ist die Verankerung verbessert. Hinzu kommt, dass die Verankerung des Spreizankers (10) am Lochkern (32) nicht durch eine Erweiterung des Ringlochs (30) beispielsweise infolge einer Rissbildung im Ankergrund (34) beeinträchtigt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Spreizanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
- Bekannte Spreizanker weisen einen konischen Spreizkörper und eine Spreizhülse auf, die durch Aufschieben auf den Spreizkörper aufspreizbar ist, um den Spreizanker in einem Bohrloch zu verankern. Es kann auch umgekehrt der Spreizkörper in die Spreizhülse eingezogen werden, um die Spreizhülse aufzuspreizen und den Spreizanker im Bohrloch zu verankern. Es ist denkbar, den Spreizkörper mit einer anderen als einer Konusform auszuführen, beispielsweise mit einer Kegel- oder Keilform. Auch müssen Spreizflächen des Spreizkörpers bzw. Innenflächen der Spreizhülsen in axialer Richtung nicht eben sein, sondern können beispielsweise ballig oder hohlrund sein. Um die Spreizhülse leichter, d.h. mit geringerer Kraft aufspreizen zu können ist es üblich, sie mit einem oder mehreren Schlitzen auszubilden.
- Aufgabe der Erfindung ist es, einen zugzonentauglichen Spreizanker vorzuschlagen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der Spreizkörper des erfindungsgemäßen Spreizankers ist hülsenförmig. Dabei genügt es, dass der Spreizkörper in einem Spreizbereich bzw. in einem Bereich, der zum Versenken in einem Bohrloch vorgesehen ist, hülsenförmig ist. Auf einer aus einem Ankergrund vorstehenden Länge kann der Spreizkörper bzw. sein Schaft massiv sein.
- Die Hülsenform des Spreizkörpers des erfindungsgemäßen Spreizankers hat den Vorteil, dass der Spreizanker in einem Ringloch verankerbar ist, das einen Kern aufweist. Dabei ist unter Ringloch ein Schlitz zu verstehen, der sich auf einer vorzugsweise geschlossenen Linie um den Lochkern erstreckt. Der Kern des Ringlochs stützt den Spreizkörper beim Verankern von innen. Außerdem kann beim Verankern nicht nur die Spreizhülse aufgespreizt, d.h. nach außen aufgeweitet, sondern auch der Spreizkörper von der Spreizhülse nach innen zusammengedrückt werden. Ebenso wie die Spreizhülse nach außen gegen eine Lochwand gedrückt wird und den Spreizanker durch Kraft- und evtl. zusätzlich durch Formschluss im Ringloch verankert hält, wird der Spreizkörper nach innen gegen den Lochkern gedrückt und hält den Spreizanker durch Kraft- und evtl. zusätzlich durch Formschluss am Lochkern verankert. Durch die Verankerung nach innen und nach außen ergibt sich von vornherein eine erhöhte Verankerungskraft des erfindungsgemäßen Spreizankers im Ringloch.
- Ein weiterer und wesentlicher Vorteil ist eine verbesserte Zugzonentauglichkeit des erfindungsgemäßen Spreizankers. Mit Zugzone ist letztendlich gemeint, dass sich ein Bohrloch beispielsweise in Folge einer Rissbildung aufweiten kann. Bei bekannten, zugzonentauglichen Spreizankern wird bei einer Bohrlocherweiterung ein Nachspreizen des Spreizankers dadurch erreicht, dass der Spreizkörper ein Stück weit aus dem Bohrloch herausgezogen und dabei tiefer in die Spreizhülse eingezogen wird und diese weiter aufspreizt. Der Spreizanker bleibt dadurch im erweiterten Bohrloch verankert. Dieser Nachspreizeffekt ist beim erfindungsgemäßen Spreizanker ebenfalls vorhanden, wobei der Nachspreizeffekt grundsätzlich nach außen und nach innen wirkt. Beim erfindungsgemäßen Spreizanker kommt hinzu, dass der Lochkern nicht reißt und sich, da er massiv ist, weder erweitern noch verkleinern kann. Durch die zusätzliche Verankerung des erfindungsgemäßen Spreizankers am Lochkern, an dem das Problem der Bohrlocherweiterung nicht auftritt, ist die Verankerung des erfindungsgemäßen Spreizankers in gerissenem Beton und damit die Zugzonentauglichkeit des erfindungsgemäßen Spreizankers verbessert.
- Der Spreizkörper des erfindungsgemäßen Spreizankers kann als zweite oder innere Spreizhülse aufgefasst werden, die beim Aufschieben der ersten oder äußeren Spreizhülse die äußere Spreizhülse aufweitet und von der äußeren Spreizhülse zusammengedrückt wird. Der Spreizanker wird dadurch im Spreizbereich sowohl nach außen aufgeweitet als auch nach innen zusammengedrückt, wodurch die beschriebene Verankerung an der Lochwand und am Lochkern möglich ist. In einem Sonderfall ist auch denkbar, dass der Spreizanker ausschließlich oder im Wesentlichen am Lochkern und nicht oder nur zu einem geringen Teil an einer Lochwand verankert ist. Die Lochwand ist in diesem Fall entbehrlich, der Spreizanker kann auf einem Zapfen verankert werden, der an die Stelle des Lochkerns tritt.
- Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Spreizankers sind sein einfacher und kostengünstiger Aufbau mit geringem Materialeinsatz, ein kleines Bohrvolumen und eine hohe Querkraft- und Biegefestigkeit des Spreizankers durch seine Rohrform. Eine Axialverschiebung des Spreizankers bei einer Bohrlocherweiterung ist klein. Dies gilt auch bei dynamischer Rissprüfung und Dauerbelastung. Der erfindungsgemäße Spreizanker kann in einem nicht hinterschnittenen Ringloch verankert werden. Er lässt sich auch als Hinterschnitt-Spreizanker zur Verankerung in einem hinterschnittenen Bohrloch ausbilden.
- Der erfindungsgemäße Spreizanker ist insbesondere kreisringförmig, sein Spreizkörper weist bei einer Ausgestaltung der Erfindung eine konusartige Fläche als Spreizfläche auf. Die Spreizfläche wird als konusartig bezeichnet, weil sie beispielsweise durch ballige oder hohlrunde Ausbildung von einer geometrischen Konusform abweichen kann. Ebenfalls sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine konusartige Innenfläche der Spreizhülse als Spreizfläche vor.
- Zur Befestigung eines Gegenstands am Spreizanker sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, dass der Spreizkörper axial länger als die Spreizhülse ist. Der Spreizkörper kann auch einen Schaft aufweisen, durch den er axial länger als die Spreizhülse ist. Zur Befestigung des Gegenstands weist der Spreizkörper ein Gewinde auf, das aufgrund der Hülsenform des Spreizkörpers insbesondere auch ein Innengewinde sein kann. Ebenfalls ist es möglich, die Spreizhülse axial länger als den Spreizkörper auszubilden und mit einem Gewinde zur Befestigung eines Gegenstands zu versehen, das ebenfalls ein Innen- oder ein Außengewinde sein kann. Es sollte immer das Teil des Spreizankers zur Befestigung eines Gegenstands vorgesehen werden, das bei Zugbeanspruchung ein Aufspreizen des Spreizankers bewirkt, um den Spreizanker bei Belastung im Sinne einer stärkeren Aufspreizung und nicht im Sinne eines Lockerns der Verankerung zu beaufschlagen.
- Des Weiteren ist die Erfindung auf eine Verankerungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gerichtet. Die erfindungsgemäße Verankerungsanordnung weist einen Spreizanker der vorstehend erläuterten Art auf, der in einem einen Lochkern aufweisenden Ringloch in einem Ankergrund verankert ist. Als Ankergrund sind insbesondere Beton oder Stein vorgesehen. In bevorzugter Ausgestaltung ist die Spreizhülse des erfindungsgemäßen Spreizankers in verankertem Zustand aufgespreizt und wird gegen die Lochwand gedrückt und der Spreizkörper wird von der Spreizhülse nach innen zusammengedrückt und liegt am Lochkern an.
- Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen erfindungsgemäßen Spreizanker im Querschnitt.
- Der in
1 dargestellte, erfindungsgemäße Spreizanker10 weist eine rohrförmige Spreizhülse12 und einen hülsenförmigen Spreizkörper14 auf, auf dem die Spreizhülse12 axial verschiebbar ist. Die Spreizhülse12 weist einen oder mehrere Längsschlitze16 auf, die sich von einem vorderen Hülsenende über etwa eine halbe axiale Länge der Spreizhülse12 erstrecken. Die Schlitze16 unterteilen die Spreizhülse12 in Spreizschenkel18 , die axiale Länge der Schlitze16 definiert einen Spreizbereich der Spreizhülse12 . Im Bereich der Schlitze16 und der Spreizschenkel18 weitet sich die Spreizhülse12 mit einem Innenkonus20 auf, der eine Spreizfläche bildet. - Der Spreizkörper
14 ist ebenfalls hülsen- bzw. rohrförmig, er weist einen Schaft22 auf, er weitet sich an einem vorderen Ende konisch auf, wobei der Konus eine Spreizfläche24 bildet. Die Spreizfläche24 bildet den eigentlichen Spreizkörper, der mit dem Schaft22 einstückig ist. Eine axiale Länge der Spreizfläche24 des Spreizkörpers14 ist in der Größenordnung der axialen Länge der Spreizfläche20 der Spreizhülse12 , im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Spreizfläche24 des Spreizkörpers14 etwas länger als die Spreizfläche20 der Spreizhülse12 . Ebenso wie die Spreizhülse12 weist der Spreizkörper14 Längsschlitze26 auf, die sich axial über etwa die Länge der konischen Spreizfläche24 erstrecken. Der den eigentlichen Spreizkörper25 bildende konische Bereich des Spreizkörpers14 ist dadurch ebenso wie die Spreizhülse12 in Schenkel27 unterteilt, die sich über die Länge der Spreizfläche24 erstrecken. - Der Spreizkörper
14 weist ein Innengewinde28 auf, das sich im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung über die gesamte Länge des Spreizkörpers14 erstreckt. Grundsätzlich kann das Innengewinde28 auch kürzer sein und lediglich in einem hinteren, d.h. der Spreizfläche24 fernen Bereich des Schafts22 des Spreizkörpers14 ausgebildet sein. - Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Verankerungsanordnung, wie sie in
1 dargestellt ist, wird zunächst ein Ringloch30 , das einen Kern32 aufweist, in einem Ankergrund34 aus beispielsweise Beton oder Stein hergestellt. Die Herstellung des Ringlochs30 erfolgt durch Ultraschallbearbeitung mit einer nicht dargestellten Ultraschall-Bohrmaschine. Derartige Bohrmaschinen sind an sich bekannt, sie können als Handgeräte ausgebildet sein und die Form einer herkömmlichen Schlagbohrmaschine oder eines Bohrhammers aufweisen. Eine Sonotrode, d.h. ein Ultraschallbearbeitungswerkzeug kann rohrförmig sein, es wird von der Ultraschall-Bohrmaschine mit Axialschwingungen im Ultraschallfrequenzbereich angeregt und dringt in den Ankergrund34 ein. Dabei wird das Ringloch30 hergestellt, wobei der Lochkern32 stehen bleibt. Das Ringloch30 hat die Form eines Hohlzylinders. Eine weitere Möglichkeit der Ultraschallherstellung des Ringlochs30 ist die Verwendung einer stabförmigen Sonotrode, die nach Art eines Bohrers in den Ankergrund34 eingebracht wird und anschließend auf einer Kreisbahn wie ein Fräser geführt wird, um das Ringloch30 herzustellen. Eine solche Sonotrode hat einen Durchmesser, der einer Spaltdicke des Ringlochs30 entspricht. Grundsätzlich kann das Ringloch30 auch konventionell hergestellt werden. - Nach Herstellung des Ringlochs
30 im Ankergrund34 wird der Spreizanker10 mit seinem vorderen Ende voraus in das Ringloch30 eingebracht und es wird die Spreizhülse12 beispielsweise durch schlagende Beaufschlagung auf die Spreizfläche24 des Spreizkörpers14 aufgeschoben. Dabei spreizt der eigentliche Spreizkörper25 die Spreizschenkel18 der Spreizhülse12 auf und drückt diese nach außen gegen eine Lochwand36 des Ringlochs30 . Der die Spreizfläche20 der Spreizhülse12 bildende Innenkonus drückt die Schenkel27 des Spreizkörpers14 nach innen gegen den Lochkern32 . Der Spreizanker10 ist dadurch sowohl durch die nach außen gegen die Lochwand26 gedrückten Spreizschenkel18 der Spreizhülse12 als auch gegen die nach innen gegen den Lochkern32 gedrückten Schenkel27 des Spreizkörpers14 im Ankergrund34 verankert. - Der Schaft
22 des Spreizkörpers14 steht aus dem Ankergrund34 vor, an seinem Gewinde28 lässt sich ein zu verankernder, nicht dargestellter Gegenstand befestigen. - Der erfindungsgemäße Spreizanker
10 ist zugzonentauglich, er weist ein Nachspreizverhalten auf. Lockert sich die Verankerung durch eine Erweiterung des Ringlochs30 beispielsweise in Folge einer Rissbildung im Ankergrund34 , bewegt sich der Spreizkörper14 bei einer Axialbeanspruchung durch einen befestigten Gegenstand axial ein kurzes Stück Richtung aus dem Ringloch30 heraus, wodurch die Spreizhülse12 weiter aufgespreizt, d.h. nachgespreizt wird, so dass der Spreizanker10 mit näherungsweise unveränderter Verankerungskraft im Ankergrund34 verankert bleibt. Bei einer Erweiterung des Ringlochs30 ist ein großer Vorteil die Verankerung des Spreizankers 10 am Lochkern32 , da dieser von einer etwaigen Rissbildung im Ankergrund34 nicht betroffen ist. Zum Einen geht ein Riss durch den Ankergrund34 nicht durch den Lochkern32 hindurch. Zum Zweiten ist der Lochkern32 massiv und wird auf Druck beansprucht, er ließe sich selbst bei einem Riss nicht weiter zusammendrücken. Die Verankerung des Spreizankers10 innen am Lochkern32 ist deswegen bei einer Erweiterung des Ringlochs32 nicht beeinträchtigt.
Claims (7)
- Spreizanker, mit einem Spreizkörper und einer Spreizhülse, die durch Aufschieben auf den Spreizkörper aufspreizbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizkörper (
14 ) hülsenförmig ist. - Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizkörper (
14 ) eine konusartige Fläche als Spreizfläche (24 ) aufweist. - Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizhülse (
12 ) eine konusartige Innenfläche als Spreizfläche (20 ) aufweist. - Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizkörper (
14 ) axial länger ist als die Spreizhülse (12 ) und ein Gewinde (28 ) zur Befestigung eines Gegenstands aufweist. - Verankerungsanordnung, mit einem Spreizanker, der in einem Loch in einem Ankergrund verankert ist, wobei der Spreizanker einen Spreizkörper und eine Spreizhülse aufweist, die auf den Spreizkörper aufgeschoben und dadurch aufgespreizt ist, wodurch der Spreizanker im Bohrloch verankert ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizkörper (
14 ) hülsenförmig ist und dass das Loch im Ankergrund (34 ) ein Ringloch (30 ) mit einem Lochkern (32 ) ist. - Verankerungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizkörper (
14 ) von der Spreizhülse (12 ) nach innen zusammengedrückt ist und am Lochkern (32 ) anliegt. - Verankerungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ringloch (
30 ) durch Ultraschallbearbeitung hergestellt ist.
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