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Die
Erfindung beschäftigt
sich mit einem Luftfahrzeughüllenelement
mit einem Hüllenkörper, der
einen Innenhohlraum bildet und ein Sichtfenster umfasst. Außerdem betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Aufnahme einer Anzahl von Bildern
einer Umgebung einer Kameravorrichtung, bei dem ein optisches Element
in eine Ausgangsposition bewegt, ein Bild durch ein Sichtfenster
eines das optische Element zumindest teilweise umgebenden Luftfahrzeughüllenelements
aufgenommen, das optische Element in eine neue Position bewegt und
ein neues Bild durch das Sichtfenster aufgenommen wird.
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Zur
Aufnahme von Bildern aus der Umgebung eines Luftfahrzeugs, beispielsweise
zur Kartographierung der Umgebung, ist es bekannt, Bilder durch
ein Sichtfenster in der Luftfahrzeughülle aufzunehmen. Sollen weitwinklige
Bilder der Umgebung oder eine Anzahl von Bilder rund um das Luftfahrzeug
aufgenommen werden, so kommt die Unterbringung einer Kamera in einem
Glasdom mit Rundumsicht in Betracht. Die Herstellung eines solchen Doms,
insbesondere mit einer Eignung zur Aufnahme von Infrarot-Bildern,
ist jedoch aufwendig. Außerdem
führt die
Krümmung
der Domhülle
zwangsläufig zu
optischen Verzerrungen, die die Bildverarbeitung von hoch aufgelösten Bildern
erschweren.
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Aus
der
US 6 533 218 B1 ist
eine Aufklärungs-Gondel
bekannt, die an der Unterseite eines Flugzeugs im Nachhinein befestigbar
ist. Über
dieses vom Flugzeug räumlich
abgekapselte System sind mittels eines sich in einem drehbaren,
zentralen Gehäusebereich
befindlichen, sich mit diesem stets mitdrehenden Teleskops Bilder
der Umgebung während des
Fluges machbar.
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Die
US 4 543 603 offenbart einen
um seine Längsachse
rotierenden Flugkörper,
in dessen Innerem photosensitive Elemente zum Abscannen eines zu
erkundenden Terrains starr befestigt sind. Das streifenweise Abscannen
wird dabei durch die Rotation des Flugkörpers bedingt, der zwangsläufig über ihre
starre Befestigung auch die photosensitiven Elemente unterworfen
sind.
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Die
US 5 995 758 zeigt eine
Stabilisierungsvorrichtung für
die Ausrichtung einer innerhalb zweier kugelförmiger Dome befindlichen Kamera
auf ein Zielobjekt. Die Stabilisierungsvorrichtung weist eine nicht
rotierbare Halterungsstruktur auf, an der ein rotierbarer Dom angebracht
ist. In die Halterungsstruktur greifen Befestigungsarme ein, mit
denen die Stabilisierungsvorrichtung im Nachhinein an ein Transportmittel
anbringbar ist.
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Die
DE 695 10 463 T2 offenbart
eine Überwachungskameranordnung
mit einer in einem starren, mit einem Facettenfenster versehenen
Gehäuse beweglich
angeordneten, zu einer Kamera gehörigen Spiegelanordnung.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit
zur verbesserten Aufnahme von hoch aufgelösten Bildern aus einem Luftfahrzeug zu
schaffen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein optisches System mit den Merkmalen des Anspruches 1.
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Die
Erfindung geht von der Überlegung
aus, dass zur Aufnahme von hoch aufgelösten Bildern aus einem Luftfahrzeug
die Entkopplung einer aufnehmenden Kameravorrichtung von der Bewegung
des Luftfahrzeugs unumgänglich
ist. Bei einer Entkopplung der Bewegungen von Kamera und Luftfahrzeug wird
die Kamera auch relativ zu einem Glasdom bewegt. Diese Relativbewegung
führt zu
Bewegungen von optischen Verzerrungen in den aufgenommen Bildern,
die nur sehr schwer zu eliminieren sind.
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Der
Nachteil der optischen Verzerrungen und des hohen Herstellungsaufwands
eines Glasdoms kann durch ein Sichtfenster aus einer Anzahl von
planparallelen Einzelscheiben umgangen werden, wodurch auch eine
Rundumsicht der Kameravorrichtung erreicht wird. Die Übergänge zwischen
den Einzelscheiben verursachen jedoch unvermeidlichen optischen
Verlust durch Abschattung und Pupillenteilung. Wird die Anzahl der
Einzelscheiben reduziert, so steigt die Größe der Einzelscheiben, und
der Einfallswinkel der Strahlung wird entsprechend größer, wobei
insbesondere bei einer im Infraroten aufnehmenden Kameravorrichtung
ein Problem der Reflexionsvergütung
auftritt. Außerdem
ist der technische Aufwand zur Herstellung eines Facettenfensters
mit einer Infrarot-Transmission für eine an der Beugungsgrenze
konzipierte Optik erheblich.
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Die
Erfindung geht des Weiteren von der Überlegung aus, dass der Nachteil
eines Facettenfensters vermieden werden kann, wenn das Sichtfenster
aus einem Einzelfenster, beispielsweise einer einzelnen planparallelen
Scheibe, gebildet ist, das mit einer Bewegung der Kameravorrichtung
mitgeführt
werden kann. Hierdurch werden die in verschiedene Richtungen aufgenommenen
Bilder immer durch das gleiche Sichtfenster aufgenommen. Eine solche
Beweglichkeit des Sichtfensters kann erreicht werden, wenn es in
einem Hüllenkörper angeordnet ist,
der um eine Drehachse drehbar gelagert ist. Ein Luftfahrzeughüllenelement
mit einem solchen Hüllenkörper und
Sichtfenster ist optisch weitgehend verzerrungsfrei, robust, einfach
und preiswert in der Herstellung.
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Ein
Luftfahrzeughüllenelement
ist ein Element, das zur Bildung eines Teils der Außenhülle des Luftfahrzeugs
vorgesehen ist. Es kann neben dem Hüllenkörper einen Motor, eine Steuerung
oder ein Lager umfassen, relativ zu dessen Außenlagerschale der Hüllenkörper drehbar
ist. Der Hüllenkörper ist
für eine
drehbare Lagerung vorgesehen, beispielsweise indem er ein Lager
trägt oder
zur Halterung in oder an einem Lager vorbereitet ist. Der Hüllenkörper kann halbkugelförmig, zylinderförmig mit
oder ohne Deckel oder zumindest teilweise kugelförmig sein. Es ist auch möglich, dass
der Hüllenkörper zumindest über einige
Breitengrade kugelförmig
ausgestaltet und in Kugelkoordinaten zweidimensional beweglich gelagert
ist. Eine Drehachse des Hüllenkörpers ist
zweckmäßigerweise
außerhalb
des Sichtfensters angeordnet, so dass Bilder über einen großen Winkelbereich aufgenommen
werden können.
Außerdem
ist das Sichtfenster selbstverständlich
im nach außen
geschlossenen Zustand drehbar, so dass bei einer Drehung des Sichtfensters
die Kameravorrichtung vor äußeren Kräften geschützt bleibt.
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Mit
Hilfe des optischen Elements können hoch
aufgelöste
Bilder im Wesentlichen verzerrungsfrei durch das bewegliche Sichtfenster
aufgenommen werden. Das optische System dient zur Aufnahme von Bildern
der Umgebung des Systems, wobei das optische Element eine Kamera,
eine Linse oder ein Spiegel sein kann. Ist der Innenhohlraum zumindest teilweise über die
umgebende Außenhülle des
Luftfahrzeugs herausstehend angeordnet, so kann eine Rundumsicht
des optischen Elements durch das Sichtfenster ermöglicht werden.
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Das
optische Element ist unabhängig
vom Hüllenkörper drehbar
gelagert. Es kann hierdurch eine einfache Steuerung der Bewegung
des Hüllenkörpers erreicht
und der Aufwand zur Bewegung des Hüllenkörpers gering gehalten werden.
Eine hohe Beschleunigung eines gegebenenfalls leichten optischen
Elements kann von einer Beschleunigung des Hüllenkörpers entkoppelt werden. Insbesondere
ist der Hüllenkörper um
eine erste Achse und das optische Element um eine zweite Achse drehbar
gelagert, die unabhängig
von der ersten Achse bewegbar ist. Die Lagerung des Hüllenkörpers kann
einfach gehalten bleiben bei einer anspruchsvollen Bewegung des
optischen Elements. Das optische Element kann beispielsweise kardanisch
gelagert sein.
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Das
optische System umfasst eine Steuervorrichtung, die zu einer Steuerung
einer Bewegung des optischen Elements und des Hüllenkörpers vorbereitet ist, wobei
die Bewegungen in einer Beziehung zueinander stehen. Das optische
Element kann einer Bewegung des Sichtfensters nachgeführt werden
und umgekehrt, ohne dass damit ein besonderer mechanischer Aufwand
verbunden wäre.
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Erfindungsgemäß ist die
Steuervorrichtung zu einer kontinuierlichen Drehung des Hüllenkörpers bei
gleichzeitiger schrittweiser Drehung des optischen Elements vorgesehen.
Der gegebenenfalls schwere Hüllenkörper kann
auf diese Weise mit geringer Beschleunigung, insbesondere gleichmäßig, bewegt
werden, wobei das optische Element zur Aufnahme eines Bilds ruhen
kann. Während
der Aufnahme dreht sich der Hüllenkörper weiter.
Das Sichtfenster ist hierbei vorteilhafterweise größer als
die Eintrittsapertur des optischen Elements.
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Vorteilhafterweise
ist der Hüllenkörper um 360° drehbar
gelagert. Hierdurch wird eine Rundumsicht durch das Sichtfenster
ermöglicht.
Unter einer um 360° drehbaren
Lagerung wird eine derartige Lagerung des Sichtfensters verstanden,
dass das Sichtfenster vollständig
um die Drehachse drehbar ist. Auch ein vollständiger Kegelsichtbereich ist
hierunter zu verstehen.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung wird durch mindestens zwei um eine
gemeinsame Drehachse drehbar gelagerte Sichtfenster erreicht. Es
kann eine Kamera nacheinander durch beide Sichtfenster Bilder machen,
wodurch ein Nachführen
des Sichtfensters mit einer großen
Schwenkbewegung der Kamera oder eines optischen Elements der Kamera
vermieden werden kann. Es ist auch möglich, dass zwei Kameras gleichzeitig
durch die beiden Sichtfenster Bilder aufnehmen.
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Insbesondere
zur Aufnahme von hoch aufgelösten
Bildern umfasst das Sichtfenster zweckmäßigerweise eine planparallele
Sichtscheibe. Hierdurch kann eine weitgehend verzerrungsfreie Sicht durch
das Sichtfenster erreicht werden.
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Des
Weiteren schlägt
die Erfindung vor, dass das optische System eine Kameravorrichtung
zur Aufnahme eines Bilds umfasst, wobei die Steuervorrichtung zur
Steuerung einer Bewegung des optischen Elements in eine Ausgangsposition,
einer Aufnahme eines Bilds durch das Sichtfenster hindurch, einer
anschließenden
Bewegung des optischen Elements in eine neues Position, einer mitführenden
Bewegung des Sichtfensters mit dem optischen Element und einer erneuten
Aufnahme eines Bilds durch das Sichtfensters hindurch vorgesehen
ist. Es kann eine Abfolge von Bildern in unterschiedlichen Richtungen
durch ein relativ kleines Sichtfenster aufgenommen werden. Die Mitführung ist
hierbei so, dass die Bilder durch das mitgeführte Sichtfenster aufgenommen
werden können.
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Des
Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Steuervorrichtung zur Steuerung
einer Aufnahme eines Bilds durch das Sichtfenster hindurch, zur
Steuerung einer Rückbewegung
des optischen Elements in die Ausgangsposition und zur erneuten
Aufnahme eines Bilds durch ein weiteres Sichtfenster hindurch vorgesehen
ist. Ein gegebenenfalls relativ schwerer Hüllenkörper muss auf diese Weise nicht
mit einer Rückbewegung
des optischen Elements mitgeführt werden
und nur so ausgerichtet werden, dass das weitere Sichtfenster eine
Aufnahme eines Bilds aus der Ausgangsposition heraus zulässt.
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Die
oben genannte Aufgabe wird außerdem durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 5 gelöst. Es kann
eine weitgehend verzerrungsfreie Aufnahme hoch aufgelöster Bilder
eines großen Winkelbereichs
der Umgebung mit einem relativ geringem Herstellungsaufwand des
Luftfahrzeughüllenelements
erreicht werden.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch
einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es
zeigen:
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1 eine
Kameravorrichtung in einem kardanischen Rahmensystem,
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2 ein
Luftfahrzeughüllenelement
in einer perspektivischen Ansicht,
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3 eine
Schnittdarstellung durch das Luftfahrzeughüllenelement,
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4 eine
schematische Schnittdarstellung durch eine weitere Kameravorrichtung,
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5 ein
schematisches Schaltbild mit einer Steuervorrichtung,
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6 ein
Diagramm des Drehwinkels eines optischen Elements und eines Sichtfensters über der Zeit,
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7 eine
Detaildarstellung aus 7 und
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8 schematisch
dargestellte aufgenommene Bilder über einen Winkelbereich.
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1 zeigt
eine Kameravorrichtung 2 zur Aufnahme von Bildern durch
ein als Linse ausgestaltetes optisches Element 4. Die Kameravorrichtung 2 ist
in einem kardanischen Rahmensystem 6 gelagert, das zwei
senkrecht zueinander angeordnete Drehachsen 8, 10 umfasst,
die einen Drehteller 12 zweidimensional drehbar halten.
Auf dem Drehteller 12 ist die Kameravorrichtung 2 befestigt.
Das Rahmensystem 6 ist mit Hilfe zweier Befestigungselemente 14 in einem
nicht gezeigten Luftfahrzeug befestigt. Der Drehteller 12 ist
mit einer Bewegungsvorrichtung 16 verbunden, die mit Hilfe
einer Steuervorrichtung 18 (5) und eines
motorischen Antriebs 20 bewegbar ist. Der Drehteller 12 ist
so gelagert, dass er von kleinen Bewegungen des Luftfahrzeugs entkoppelbar ist.
Außerdem
ist der Drehteller 12 in einer Drehrichtung 22 vollständig um
eine Drehachse 24 drehbar.
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2 zeigt
ein Luftfahrzeughüllenelement 26,
das aus einem umgebenden Luftfahrzeughüllensegment 28 herausragt.
Das Luftfahrzeughüllenelement 26 umfasst
einen metallischen kuppelförmigen Hüllenkörper 30,
in dem vier Sichtfenster 32, 34 angeordnet sind.
Die Sichtfenster 32, 34 sind aus einem festen
Werkstoff gefertigt, der für
Licht in einem infraroten Wellenlängenbereich durchsichtig ist.
Die Sichtfenster 32, 34 sind planparallel und
im Umfang kreisrund ausgestaltet. Der Hüllenkörper 30 ist um eine
Drehachse 36 in Drehrichtung 38 drehbar gelagert,
wobei die Drehachse 36 eine feste Richtung in Bezug auf
das Luftfahrzeughüllensegment 28 einnimmt.
Durch das kardanische Rahmensystem 6 und den beweglichen
Drehteller 12 ist die Drehachse 24 der Kameravorrichtung 2 gegenüber der
Drehachse 36 des Hüllenkörpers 30 bewegbar.
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Das
Luftfahrzeughüllenelement 26 ist
in einer schematischen Schnittdarstellung in 3 wiedergegeben.
Der Hüllenkörper 30 umschließt teilweise
einen Innenhohlraum 40, in dem die schematisch dargestellte
Kameravorrichtung 2 angeordnet ist. Das optische Element 4 ist
zum Sichtfenster 32 ausgerichtet, so dass die Kameravorrichtung 2 zur
Aufnahme von Bildern aus einer Umgebung des Luftfahrzeughüllenelements 26 durch
das Sichtfenster 32 hindurch vorbereitet ist. An seinem
in 3 unteren Ende umfasst das Luftfahrzeughüllenelement 26 ein
Lager 42 mit dem der Hüllenkörper 30 drehbar
innerhalb des Luftfahrzeughüllensegments 28 gelagert ist.
Zur Abdichtung eines Spalts befinden sich zwischen dem Hüllenkörper 30 und
dem Luftfahrzeughüllensegment 28 zwei
Gleitdichtungselemente 44. Am Fuß des Hüllenkörpers 30 ist ein Zahnrad 46 befestigt,
in das ein nicht gezeigtes Zahnrad eines Antriebsmotors 48 (5)
eingreift.
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4 zeigt
eine alternative Kameravorrichtung 50 mit einem als Spiegel
ausgeführten
optischen Element 52. Die Kameravorrichtung 50 ist
in einem Rahmen 54 gelagert, der kardanisch in einem Luftfahrzeug
aufgehängt
ist. Der Rahmen 54 und mit ihm die Kameravorrichtung 50 und
das optische Element 52 sind um eine Drehachse 56 drehbar
angeordnet. Bei dieser Ausführung
der Kameravorrichtung 50 ist es möglich, dass nur das optische
Element 52 innerhalb eines Innenhohlraums eines Hüllenkörpers eines
Luftfahrzeughüllenelements
angeordnet ist, wodurch dieser Hüllenkörper sehr
klein und wenig über
ein Luftfahrzeughüllensegment
herausragend ausgeführt
sein kann. In einer alternativen Ausgestaltung ist nur das optische
Element 52 drehbar, wohingegen die Kameravorrichtung 50 fest
ist.
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5 zeigt
ein schematisches Schaltbild mit der Steuervorrichtung 18,
dem Antrieb 20 zur Bewegung des Drehtellers 12 und
einem Antriebsmotor 48 zum drehbaren Antrieb des Hüllenkörpers 30.
Mit der Steuervorrichtung 18 sind außerdem zwei Sensoren 58, 60 verbunden,
wobei der Sensor 58 zur Erfassung eines Drehwinkels ϕ der
Kameravorrichtung 2 und des optischen Elements 4 und
der Sensor 60 zur Erfassung eines Drehwinkels Φ des Hüllenkörpers 30 relativ
zu einem Drehwinkelnullpunkt eines den Drehwinkelnullpunkt gebenden
Systems, beispielsweise einem Kreiselsystem, vorgesehen ist. Außerdem ist
die Steuervorrichtung 18 mit einer weiteren Steuervorrichtung 62 verbunden,
die Daten zu Bewegungen des Luftfahrzeugs und zu aufzunehmenden Bildern
enthält.
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6 zeigt
in einem schematischen Diagramm die Drehwinkel ϕ und Φ der Kameravorrichtung 2 bzw.
des Hüllenkörpers 30 während der
Aufnahme einer Anzahl von Bildern über der Zeit t. Ein vergrößerter Ausschnitt
aus 6 ist in 7 wiedergegeben.
Zu einem Zeitpunkt t1 ist das optische Element 4 in
einer Ausgangsposition angeordnet, die in den 6 und 7 mit ϕ =
0° angegeben
ist. Zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 wird von der Steuervorrichtung 18 die
Ausgangsposition des optischen Elements 4 überprüft und festgestellt,
dass das optische Element 4 inertial stabilisiert ist,
sich also z. B. in der konstanten Winkelstellung ϕ = konstant
befindet. Abgesehen von einem möglichen
Restfehler der Stabilisierungsbewegung über die kardanische Aufhängung des
Drehtellers 12 ist das optische Element 4 somit
in Ruhe. Zum Zeitpunkt t2 gibt die Steuervorrichtung 18 die
Aufnahme eines ersten Bilds 64 frei, das durch die Kameravorrichtung 2 durch
das Sichtfenster 32 des Hüllenkörpers 30 aufgenommen
wird. Von t2 bis t3 wird
dieses erste Bild 64 etwa 25 ms belichtet.
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Nach
Abschluss der Belichtung wird die Bewegungsvorrichtung 16 derart
angesteuert, dass der Drehteller 12 – und mit ihm die Kameravorrichtung 2 und
das optische Element 4 – um einen Winkel von ϕ =
9° gedreht
wird. In analoger Weise wie vor der Belichtung des ersten Bilds 64 wird
nun von der Steuervorrichtung 18 wiederum die Ruhelage
des optischen Elements geprüft,
bevor die Aufnahme eines zweiten Bilds 64 freigegeben wird.
Nach der Aufnahme des zweiten Bilds 64 wird das optische
Element 4 erneut um 9° gedreht
und ein drittes Bild 64 aufgenommen. Auf diese Weise werden
nach einer Drehung von jeweils 9° insgesamt
zehn Bilder 64 aufgenommen, wobei das optische Element 4 während der
Aufnahme des zehnten Bilds 64 in einer Winkelstellung ϕ = 81° angeordnet
ist.
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Die
zehn aufgenommenen Bilder 64 sind schematisch in 8 dargestellt.
Sie bilden jeweils einen Winkelausschnitt von 10° × 10° aus der Umgebung des Luftfahrzeughüllenelements 26 ab
und überlappen
sich in Drehrichtung 22 um jeweils 1°. Während der Aufnahme der zehn
Bilder 64 wird das Sichtfenster 32 in einer kontinuierlichen
Drehbewegung dem optischen Element 4 nachgeführt (gestrichelte
Linie), so dass der Drehwinkel Φ des
Hüllenkörpers 30 bzw.
des Sichtfensters 32 linear ansteigt. Die Größe der Sichtfenster 32, 34 ist
hierbei so gewählt,
dass während
der gesamten Belichtungszeit der Bilder 64 keine Abschattung
durch die Sichtfensterkanten oder Rahmen auf den Bildern 64 erfolgt. Der
Durchmesser der Sichtfenster 32, 34 beträgt etwa
15 cm wobei durch das Sichtfenster 32 ein Bild in der Größe von 15° × 15° mit der
Kameravorrichtung 2 aufnehmbar wäre. Bei der Aufnahme eines Bilds
verläuft
der Strahlengang nahezu senkrecht durch die planparallelen Sichtfenster 32, 34,
wodurch eine optische Verzerrung sehr gering gehalten werden kann.
Die kontinuierliche Drehgeschwindigkeit der Sichtfenster 32, 34 führt während der
Bildaufnahme zu keinem nennenswerten optischen Fehler.
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Nach
der Aufnahme des zehnten Bilds 64 in der Winkelstellung ϕ =
81° wird
die Kameravorrichtung 2 – und mit ihr das optische
Element 4 – zurück in die
Ausgangsposition ϕ = 0° geschwenkt.
Nach dem Erreichen der Ausgangsposition und nach Ablauf einer wie
oben beschriebenen Kontrollzeit durch die Steuervorrichtung 18 wird
ein elftes Bild 64 durch die Kameravorrichtung 2 aufgenommen.
Während der
Aufnahme des elften Bilds 64 erreicht das Sichtfenster 32 die
Win kelposition Φ =
90°. Da
die Sichtfenster 32, 34 um Φ = 90° voneinander versetzt angeordnet
sind, ist das Sichtfenster 34 nun in der Position Φ = 0°. Das elfte
Bild 64 wird somit durch das Sichtfenster 34 aufgenommen.
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Da
das Zurückschwenken
des optischen Elements 4 aus der Winkelposition ϕ =
81° in die
Ausgangsposition einige Zeit in Anspruch nimmt, wird die Drehbewegung
des Hüllenkörpers 30 während dieser
Zeit etwas abgebremst, so dass das Sichtfenster 34 während der
Belichtung des elften Bilds 64 in die Position Φ = 0° gelangt.
Nun wird das elfte Bild 64 und anschließend das zwölfte bis zwanzigste Bild 64 in
analoger Weise aufgenommen, wie oben zu den ersten zehn Bildern 64 beschrieben.
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Um
die kleine Diskontinuität
der gleichförmigen
Drehbewegung des Hüllenkörpers 30 zu
vermeiden, ist es auch möglich,
nur neun Bilder 64 in Drehrichtung 22 aufzunehmen
und die Zeit des zehnten Bilds 64 zum Zurückschwenken
der Kameravorrichtung 2 zu verwenden. Es wäre auch
möglich,
nur drei Sichtfenster 32, 34 im Hüllenkörper 30 vorzusehen, so
dass nach einer Aufnahme von Bildern 64 über einen
Winkelbereich ϕ = 90° noch
etwas Zeit zum Zurückschwenken
zur Verfügung
stände,
bis das nachfolgende Sichtfenster 34 in die Ausgangsposition Φ = 0° gelangt.
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- 2
- Kameravorrichtung
- 4
- optisches
Element
- 6
- Rahmensystem
- 8
- Drehachse
- 10
- Drehachse
- 12
- Drehteller
- 14
- Befestigungselement
- 16
- Bewegungsvorrichtung
- 18
- Steuervorrichtung
- 20
- Antrieb
- 22
- Drehrichtung
- 24
- Drehachse
- 26
- Luftfahrzeughüllenelement
- 28
- Luftfahrzeughüllensegment
- 30
- Hüllenkörper
- 32
- Sichtfenster
- 34
- Sichtfenster
- 36
- Drehachse
- 38
- Drehrichtung
- 40
- Innenhohlraum
- 42
- Lager
- 44
- Gleitdichtungselement
- 46
- Zahnrad
- 48
- Antriebsmotor
- 50
- Kameravorrichtung
- 52
- optisches
Element
- 54
- Rahmen
- 56
- Drehachse
- 58
- Sensor
- 60
- Sensor
- 62
- Steuervorrichtung
- 64
- Bild
Drehwinkel
- ϕ
- Drehwinkel
- Φ
- Drehwinkel