Die vorliegende Erfindung beschreibt ein wannenförmiges
Inkubationsgefäß, dessen Boden eine geriffelte Oberfläche
aufweist. Anwendungsbereiche sind die Molekularbiologie
und Biochemie, aber auch die Biologie, Chemie und Pharma
zie.
Wannenförmige Laborgefäße, wie zum Beispiel Kristalli
sier-, Petri- oder auch Photoschalen sind aus dem Stand
der Technik hinlänglich bekannt.
Die DE 199 23 584 A1 beschreibt einen Inkubationsbehälter
mit einer eine Oberseite aufweisenden Trägerplatte, einem
Deckel und einer Dichtung, wobei die Oberseite der Trä
gerplatte, der Deckel und die Dichtung so angeordnet
sind, dass sie eine geschlossene, offenbare Inkubations
kammer zur Aufnahme von Objektträgern bilden und wobei
sich innerhalb der Inkubationskammer mindestens ein Re
servoir und mindestens zwei Trägerelemente zum beanstan
deten Halten von Objektträgern über der Oberseite befin
den.
In der DE 25 52 942 A1 werden Schalen beschrieben, die ak
tive Flüssigkeiten enthalten und in Photokopiergeräten
oder dergleichen verwendet werden und durch welche licht
empfindliche Blätter, die der Lichteinwirkung ausgesetzt
wurden und dann in bekannter Weise entwickelt werden müs
sen, von einer Transportvorrichtung mit konstanter Ge
schwindigkeit hindurchgeleitet werden.
Wiederum die DE 26 29 425 A1 beschreibt eine Waschschüssel
mit einem Boden und aufrecht stehenden Seitenwänden, wel
che sich durch einen Überlauf an einem Ende der Schüssel,
weiterhin durch eine Einrichtung zur Einführung eines
oder mehrerer Flüssigkeitsströme in die Schüssel, um
oberhalb des Überlaufs ein Spülbecken zu schaffen und
weiterhin einer Einrichtung zum Flüssigkeitsabzug aus der
Waschschüssel von der stromab des Überlaufs gelegenen
Seite, auszeichnet.
Die DE-PS 65 47 63 beschreibt eine rechteckige Entwick
lungsschale mit innen seitlich verlaufender, ausgerunde
ter Bodenrinne und innen seitlich angeordneten Vorsprün
gen zum Festhalten der photografischen Platte, derart,
dass deren Ränder sich über der Bodenrinne befinden, wo
bei die Rinne ringsum verläuft und dass die Vorsprünge
als Rippen ausgebildet sind.
Diese Schalen besitzen eine glatte Oberfläche. Eine sol
che glatte Oberfläche hat jedoch bei vielen Anwendungen
Nachteile:
So strömt eine, sich in diesen Schalen befindende Flüs
sigkeit beim Hin- und Herschwenken der Schale weitestge
hend laminar. Verwirbelungen treten dabei kaum oder gar
nicht auf. Ein Durchmischung verschiedener Flüssigkeiten
oder ein Konzentrationsausgleich innerhalb der unter
schiedlichen Bereiche der Flüssigkeit ist daher trotz
Schwenkens und Schütteln sehr zeitaufwendig. Dies gilt um
so mehr, wenn man bedenkt, dass die Gefäßwand im Ver
gleich zu dessen Standfläche sehr niedrig ist und daher
nur eine geringe Schüttelamplitude gewählt werden darf,
um den Inhalt des Gefäßes nicht zu verschütten.
Werden in diesen Schalen Folien, Filme, Platten oder
Membranen inkubiert, gewaschen, fixiert, entwickelt oder
zur Reaktion gebracht, so bleiben diese nach dem Abgießen
der überstehenden Flüssigkeit aufgrund von Adhäsionskräf
ten am Boden haften und lassen sich nur schwer entfernen.
Dies kann bei empfindlichen Materialien bis zur Beschädi
gung oder Zerstörung führen.
Weiterhin sammelt sich aufgrund von Kapillarkräften Flüs
sigkeit zwischen der Folien-, Membran-, Platten- oder
Filmoberfläche einerseits und der Gefäßoberfläche ande
rerseits. Ein Luftzutritt an die Unterseite wird dadurch
erschwert und der Versuch, das Materials direkt in dem
Inkubationsgefäß zu trocknen, würde eine sehr lange Zeit
beanspruchen oder bleibt sogar gänzlich ohne Erfolg.
Einfache Schalen mit unregelmäßig gestalteter Oberfläche
sind jedoch ebenfalls bekannt (FR 1 200 210), ebenso
Schalen mit integrierten Befestigungseinrichtungen
(US 3 722 394).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Gefäß zur
Verfügung zu stellen, welches die Nachteile des Standes
der Technik überwindet und dabei über Vorrichtungen zur
Befestigung der Inkubationsgüter verfügt.
Diese Aufgabe wird durch ein wannenförmiges Inkubations
gefäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst,
vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Inkubationsgefäßes
weist mehrere Arten von Widerhaken auf.
Das Inkubationsgefäß kann außerdem einen oder mehrere Zu
flüsse oder einen oder mehrere Abflüsse aufweisen, ferner
kann es mit einer drehbar gelagerten Achse derartig ver
bunden sein, so dass das Inkubationsgefäß in eine Wippbe
wegung mit definiertem Hub oder in eine Schüttel- oder
Schwenkbewegung versetzt werden kann. Das Inkubationsge
fäß kann über eine Luftzuführung und/oder Heizeinrichtung
zum Verdunsten des Lösemittels verfügen, welche in Form
eines oder mehrere Ventilatoren, Heizplatten oder Heiß
luftgebläse vorliegen können.
Der Boden des wannenförmigen Inkubationsgefäßes weist ei
ne geriffelte Oberfläche auf.
Dies hat den Vorteil, dass eine in diesem Gefäß hin und
her fließende Flüssigkeit an der Gefäßgrenzfläche stark
verwirbelt wird und sich dadurch viel leichter durchmi
schen kann. Die zwischen der Gefäß- und der Folien-,
Film-, Membran- oder Plattenoberfläche wirkendenden Adhä
sionskräfte sind auf grund der geringeren Kontaktfläche
vermindert. Die Beschädigungsgefahr kann dadurch erheb
lich verringert werden. Am wichtigsten ist jedoch die
Aufhebung des Kapillareffektes. Die zwischen den sich ge
genüberliegenden Oberflächen befindliche Flüssigkeit kann
durch die tieferliegenden Abschnitte der Gefäßoberfläche
leichter ablaufen. Dies führt letztlich zu deutlich ver
kürzten Trocknungszeiten.
In einem solchen wannenförmigen Inkubationsgefäß ist ein
effektives Waschen, Spülen, zur Reaktion bringen, Inku
bieren, Behandeln, Fixieren, Entwickeln und anschließen
des schnelles Trocknen verschiedenster planarer, sowohl
poröser, als auch nichtporöser Polymeroberflächen, wie
zum Beispiel Membranen, Filmen, Folien, Platten, Gele o
der Pasten möglich.
Die geriffelte Oberfläche des wannenförmigen Inkubations
gefäßes besteht aus geometrisch verschiedenen geformten
Ausprägungen. Diese Ausprägungen können zum Beispiel an
nähernd die Form von Kugeln, Halbkugeln, Zylindern, Halb
zylindern, Würfeln, Quadern, Kegeln, Pyramiden Ziegeln,
Wellen oder Kombinationen oder Teilstücken der vorgenann
ten Formen und/oder regel- oder unregelmäßige Erhebungen
haben. Wellenförmige Ausprägungen sind aber ebenso mög
lich, wie teilweise unterbrochene Schlangenlinien. Dabei
kann die Höhe der Riffelung von Oberfläche und Muster va
riieren.
Auch die Anordnung der Ausprägungen kann in verschiedenen
Mustern erfolgen. Denkbar ist beispielsweise eine Aus
richtung der Ausprägungen in senkrecht zueinander verlau
fenden Reihen und Spalten. Vier, von sich hiernach am
nächsten stehende Ausprägungen bilden dann die Ecken ei
nes Quadrates. Ebenfalls möglich ist es, die Reihen der
Ausprägungen gegeneinander so zu versetzen, dass die nun
mehr drei am nächsten stehenden Ausprägungen die Eckpunk
te eines mehr oder weniger gleichseitigen Dreiecks bil
den. Die hier aufgezählten Beispiele haben nur Aufzäh
lungscharakter und sind keineswegs abschließend gemeint.
Das wannenförmige Inkubationsgefäß ist mit einer Befesti
gungseinrichtung versehen. Diese Befestigungseinrichtung
dient zum Einspannen der vorwiegend zu inkubierenden Po
lymerflächen. Sie ist mit dem Inkubationsgefäß fest ver
bunden. Das Einspannen des Inkubationsgutes erfolgt dann
über bewegliche Befestigungshaken.
Das so konstruierte Inkubationsgefäß kann in handelsübli
che Spot-, Plot- oder Pipettierautomaten integriert wer
den. Ebenso lässt es sich als Aufsatz von handelsüblichen
Schüttel- und Schwenktischen einsetzen.
Das wannenförmige Inkubationsgefäß wird an Ausführungs
beispielen näher erläutert. In den zugehörigen Figuren
zeigen:
Fig. 1 den Pipettierroboter mit hervorgehobenen Wannenbo
den (Detail A),
Fig. 2 die gesamte Roboterstation,
Fig. 3 die Waschwanne in dreidimensionaler Darstellung,
Fig. 4 den Spannmechanismus für die Membrane,
Fig. 4A eine weitere Ausführungsform des Spannmechanis
mus,
Fig. 5 Ausgestaltungen des Bodens der Waschwanne gemäß
Fig. 1, Detail A und Fig. 4 und
Fig. 6 die Waschwanne mit eingespannter Membrane.
Unter Bezug auf die Fig. 1 bis 3 ist der Pipetierrobo
ter 1 ist mit einem Dilutor 2 und mit Aufbewahrungsgefä
ßen 3 für zu spottende Reagenzien versehen. Die Waschwan
ne 4 mit dem Wannenboden 40 wird von den Seitenwänden 16
begrenzt und besitzt wahlweise vier Zuläufe 5 für Löse
mittel oder Reagenzien, die über das Ablaufsystem 6 über
die Ablaufventile 8 und die in der Waschwanne 4 befindli
chen zwei Ablauflöcher 17, 17' in die Abfallflaschen 14;
15 abführbar sind. Die Pumpen 7 fördern die Lösemittel
oder Reagenzien aus den Lösemittelflaschen 9, 10, 12 und
13 in die Wanne 4. Die Spülflasche 11 dient allein zum
Spülen der Nadel des Pipettierroboters 1. Auf dem Wannen
boden 40 befinden sich nach Fig. 1, Detail A noppenförmi
ge Ausstülpungen 41.
Der Wannenboden 40 weist gemäß Fig. 4 außerdem fixierte
Widerhaken 18 auf, die über die Zugfedern 21 mit den be
weglichen Befestigungshaken 19 der Membran 20 verbunden
sind.
In einer weiteren Ausführungsform der Spannvorrichtung
gemäß Fig. 4A können auch zwei Membranen 20, 20' in der
Wanne angeordnet sein. Dabei sind die beiden Membranen
untereinander mittels der Zugfedern 21 mit den entspre
chenden beweglichen Befestigungshaken verbunden. Die je
weils andere Seite der Membran ist an den fixierten Wi
derhaken 18 festgelegt. Diese Ausführungsform weist den
Vorteil auf, dass die Treffergenauigkeit der Nadel auf
die einzelnen Spots erhöht ist, da die Kontraktion und
Expansion der Membran so reduziert ist. Dies führt ferner
zu einer besseren Treffgenauigkeit, zu bessern Spülerge
bissen und die Bildung von Luftblasen wird vermindert.
Durch Kippen der Waschwanne 40 über eine Querachse werden
Strömungskanäle 42 (Fig. 5a-c) eingestellt, die ein
Vermischen der in die Wanne eingebrachten Reagen
zien/Lösemittel bewirken. Durch Schrägstellen der Wanne
wird ein Abfluss der Reaktions- und Spülmittel in Rich
tung der Ablauflöcher 17, 17' bewirkt. Der anschließende
Trocknungsvorgang der Membran mittels strömender Luft
wird durch die Erhebungen in der Wanne durch Bildung von
Luftkanälen gefördert.
Unter Bezug auf Fig. 1 bis 3 und Fig. 5d-f erfolgt das
Kippen der Waschwanne 40 des Pipettierroboters 1 über ei
ne ihrer Orthogonalen. Es stellen sich senkrecht zur
Längsachse gerichtete Strömungskanäle 42' ein, wobei der
zweckdienliche Abfluss der Reaktions- und Spülmittel be
vorzugt entweder in das Ablaufloch 17 oder in das Ablauf
loch 17' oder in beide gleichzeitig erfolgt.
In der Fig. 5g-p sind weitere Ausgestaltungen des Wan
nenbodens in der Aufsicht dargestellt. Die jeweiligen
zugrunde liegenden geometrischen Körper sind kugelförmig
(Fig. 5g), halbkugelförmig (Fig. 5h), zylindrisch (Fig.
5i), kegelförmig (Fig. 5j), würfelförmig (Fig. 5k), qua
derförmig (Fig. 5l), pyramidenförmig (Fig. 5m), ziegelar
tig (Fig. 5n) oder wellenförmig (Fig. 5p).
In der Fig. 6 ist die Wirkungsweise der Waschwanne mit
einer eingespannten Membrane dargestellt. Die in die Wan
ne 4 mittels der beweglichen Befestigungshaken 19 über
die Zugfeder 21 und der fixierten Widerhaken 18 festge
legte Membran wird mittels der Kräfte 50 und 51 gespannt
(Fig. 6a). Nach dem Aufgeben der Wasch-, Fixier- oder In
kubierflüssigkeit 22 dehnt sich die Membrane 20 in Rich
tung 52 aus, wobei die Zugkraft 53 der Feder 21 die Memb
rane weiterhin spannt (Fig. 6b). Beim Verdampfen des Lö
semittels 23 zieht sich die Membran 54 zusammen, wobei
diese Kraft von der Feder kompensiert wird 55 (Fig. 6c).
Dadurch ist sicher gestellt, dass die Membrane in jedem
Betriebszustand gespannt ist. Dies führt zu reproduzier
baren Ergebnissen in Bezug auf die Orte der gespotteten
Chemikalien.