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DE1015428B - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung aromatischer Isocyanate - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung aromatischer Isocyanate

Info

Publication number
DE1015428B
DE1015428B DEP15147A DEP0015147A DE1015428B DE 1015428 B DE1015428 B DE 1015428B DE P15147 A DEP15147 A DE P15147A DE P0015147 A DEP0015147 A DE P0015147A DE 1015428 B DE1015428 B DE 1015428B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
phosgene
isocyanate
reaction
amine
aromatic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEP15147A
Other languages
English (en)
Inventor
Carl Francis Irwin
Frederic Wurl Swamer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
EIDP Inc
Original Assignee
EI Du Pont de Nemours and Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by EI Du Pont de Nemours and Co filed Critical EI Du Pont de Nemours and Co
Publication of DE1015428B publication Critical patent/DE1015428B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C263/00Preparation of derivatives of isocyanic acid
    • C07C263/10Preparation of derivatives of isocyanic acid by reaction of amines with carbonyl halides, e.g. with phosgene
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C263/00Preparation of derivatives of isocyanic acid
    • C07C263/18Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C263/20Separation; Purification
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C265/00Derivatives of isocyanic acid
    • C07C265/12Derivatives of isocyanic acid having isocyanate groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C265/00Derivatives of isocyanic acid
    • C07C265/14Derivatives of isocyanic acid containing at least two isocyanate groups bound to the same carbon skeleton

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung aromatischer lsocyanate Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten aus aromatischen Aminen und Phosgen in Anwesenheit einer inerten Flüssigkeit.
  • Eine der üblichen Methoden zur Herstellung aromatischer Isocyanate besteht in der direkten Reaktion zwischen Phosgen und einem bestimmten aromatischen Amin, wobei die -N C O-Gruppe gebildet und Chlorwasserstoff abgespalten wird. Diese Methode besitzt gewisse Schwierigkeiten; deren eine darin besteht, daß die -N C 0-Gruppe sehr reaktionsfähig ist und leicht mit den Amino-Gruppen reagiert. Das gebildete aromatische Isocyänat kann also unmittelbar mit einem in der Reaktionsmasse enthaltenen freien Amin weiter reagieren. Zum Teil kann diese Schwierigkeit dadurch umgangen werden, daß man an Stelle des freien Amins das Hydrochlorid desselben verwendet. -In jedem Falle muß die Reaktion jedoch chargenweise bei verhältnismäßig niedriger Temperatur durchgeführt werden, wozu eine ziemlich lange" Reaktionszeit benötigt wird. Bei Anwendung höherer Temperaturen wird die Reaktionszeit abgekürzt, es bilden sich jedoch unerwünschte Nebenprodukte und Teerstoffe.
  • Es wurden auch bereits Verfahren in der Dampfphase vorgeschlagen, jedoch ergeben diese niedrige Ausbeuten, und es entstehen dabei ebenfalls Teerprodukte.
  • In der USA.-Patentschrift 2480088 ist ein Verfahren, betreffend die Reaktion primärer Amine mit Phosgen unter Bildung eines Carbamylchlorids, beschrieben, welches anschließend in einer getrennten Verfahrensstufe in das entsprechende Isocyanat zersetzt wird. Die Ausbeuten bei diesem Verfahren sind verhältnismäßig gering.
  • Ein anderes kontinuierliches Verfahren betrifft ein Kaskadensystem, bei welchem ein Amin oder sein Hydrochlorid bei verhälnismäßig hohen Temperaturen in aufeinanderfolgenden Reaktionsgefäßen in einem Lösungsmittel mit Phösgen behandelt wird. Dieses Verfahren besitzt jedoch den Nachteil, daß für die einzelnen Gefäße mit Zubehör zusammen verhältnismäßig viel Platz benötigt@wird. Auch sind die Ausbeuten bei diesem Verfahren ebenfalls gering, und zwar ungefähr dieselben, wie man sie bei dem üblichen chargenweisen Verfahren erzielt.
  • Aus der deutschen Patentschrift 801993 ist weiter bekannt, ein in einem am Sieden gehaltenen Lösungsmittel suspendiertes Aminhydrochlorid mit einer getrennt hergestellten gesättigten Phosgenlösung umzusetzen und nach Umsetzung des gesamten Aminhydrochlorids die Phosgenzufuhr zu unterbrechen und das gebildete Isocyanat abzutrennen.
  • Dieses Verfahren verläuft über die zusätzliche Verfahrensstufe der Aminhydrochloridbildung und kann nicht kontinuierlich durchgeführt werden: Es ist weiter aus der deutschen Patentschrift $70 847 ein Verfahren bekannt, bei welchem kontinuierlich Phosgen und Amin in Dampfform zur Reaktion gebracht werden und das entstandene Isocyanat mit einem Lösungsmittel herausgelöst, abgeführt und dann aus dem Lösungsmittel durch fraktionierte Destillation°abgetrennt wird.
  • Bei diesem Verfahren, das eine getrennte Destillationsstufe zur Gewinnung des Isocyanats erfordert, ist es unvermeidlich, daß- das gebildete Isocyanat bei seinem Verweilen in dem Reaktionsmedium mit weiterem Amin, unter Bildung von Harnstoffen und entsprechender Herabsetzung der Ausbeute reagiert.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung aromatischer Isocyanate, welches kontinuierlich durchgeführt werden kann und bessere Ausbeuten als die bisherigen Verfahren ergibt. Dabei entsteht nur eine Mindestmenge unerwünschter Nebenprodukte und Teerstoffe. Gemäß der Erfindung erfolgt die kontinuierliche Herstellung der Isocyanate unter Verwendung eines einzigen Reaktionsgefäßes. Die Erfindung wird aus der folgenden Beschreibung im einzelnen ersichtlich.
  • Die erfindungsgemäßen Aufgaben werden dadurch gelöst, daß man ein in einer inerten Flüssigkeit gelöstes oder suspendiertes aromatisches Amin mit Phosgen bei einer über dem Zersetzungspunkt des als Zwischenprodukt gebildeten Carbamylchlorids liegenden Temperatur zur Reaktion bringt, indem man das Phosgen in die Lösung oder Suspension einleitet und das gewünschte aromatische Isocyanat dann abtrennt.
  • Der Siedepunkt der inerten Flüssigkeit liegt dabei über dem Siedepunkt des zu bildenden aromatischen Isocyanats. Die Reaktion mit Phosgen wird bei einer Temperatur oberhalb des Siedepunktes des aromatischen Isocyanats, jedoch unterhalb des Siedepunktes der inerten Flüssigkeit durchgeführt, und das aromatische Isocyanat wird im Maße seiner Bildung abdestilliert.
  • Das Verfahren ist verhältnismäßig einfach und kann in einem Reaktionsgefäß durchgeführt werden, das auf die gewünschte Temperatur erhitzt wird und mit einem kührwerk, z. B. einem flachen Flügelrührer, versehen ist, um eine sorgfältige Verteilung des gasförmigen Phosgens zu gewährleisten. Das Reaktionsgefäß soll ferner ein unter die Oberfläche der Flüssigkeit reichendes Einlaßrohr zur Einleitung des Gases und einen Ansatz zur Zuführung von Flüssigkeit besitzen. Die Rückflußapparatur und die Abführungsleitungen für die Dämpfe aus dem Reaktionsgefäß können üblicher Art sein.
  • Gemäß der Erfindung wird ein Lösungsmittel mit einem Siedebereich von z. B. etwa 350 bis 400° in das Reaktionsgefäß eingebracht und auf mehrere Grade über den Siedepunkt des herzustellenden aromatischen Isocyanats erhitzt. Eine ein Lösungsmittel für das aromatische Isocyanat enthaltende Vorlage ist vorgesehen, welche auf einer zur Verhinderung der Bildung des entsprechenden Carbamylchlorids ausreichend hohen Temperatur gehalten wird. Bei dieser Temperatur ist die Löslichkeit von Phosgen und Chlorwasserstoff in dem Lösungsmittel minimal.
  • Das umzusetzende Amin wird in einem niedrigersiedenden chlorierten aromatischen Lösungsmittel, welches zweckmäßig dasselbe wie das in der Vorlage ist, gelöst und in das Reaktionsgefäß unterhalb des Spiegels der darin enthaltenen Flüssigkeit eingeführt. Gleichzeitig wird ein Phosgenstrom unter die Oberfläche der Reaktionsmasse eingeleitet. Das aromatische Isocyanat bildet sich unter Entstehung von Chlorwasserstoff. Da die Temperatur der Reaktionsmasse über dem Siedepunkt des Isocyanats liegt, verdampft das letztere sofort und gelangt mit dem Chlorwasserstoff und dem überschüssigen Phosgen in die Vorlage. Das Isocyanat kondensiert sich in dem Dampf und der Flüssigkeit des Lösungsmittels in der Vorlage, und Chlorwasserstoff und Phosgen, die aus dem Rückflußkühler austreten, werden in eine Waschvorrichtung geleitet.
  • Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung siedet das für das Amin verwendete Lösungsmittel ebenfalls unterhalb der Temperatur des Reaktionsgefäßes, so daß es ebenfalls in die Vorlage überdestilliert und sich nicht im Reaktionsgefäß ansammelt. Diese Methode hat den sichtlichen Vorteil, daß das Isocyanat sofort aus der Reaktionszone entfernt wird, so daß es keine Gelegenheit hat, mit dem als Ausgangssubstanz verwendeten Amin zu reagieren. Bei Verwendung einfacher Amine verläuft die Umwandlung in das entsprechende Isocyanat praktisch quantitativ. Auch mit den Diisocyanaten sind die Ausbeuten sehr hoch, und zwar 20 bis 25% höher als bei den vorstehend erwähnten früheren Verfahren.
  • Als Lösungsmittel für die Reaktion wird zweckmäßig. eine hochsiedende zyklische Kohlenwasserstofffraktion oder eine chlorierte aromatische Kohlenwasserstofffraktion verwendet. Geeignet sind z. B. höhersiedende naphthenische oder aromatische Kohlenwasserstoffe. Das verwendete Lösungsmittel muß gegenüber den Reaktionsteilnehmern und den Reaktionsprodukten inert sein. Der Siedepunkt des Lösungsmittels hängt vom Siedepunkt des zu bildenden Isocyanats und der angewendeten Temperatur ab. Der Siedepunkt des Lösungsmittels braucht nur etwa 20 bis 50° höher zu liegen als die Reaktionstemperatur. Er kann natürlich auch höher sein. Im allgemeinen wird der Siedepunkt nicht unter etwa 180° liegen. Bestimmte, aus Petroleum oder anderen Quellen stammende Kohlenwasserstofffraktionen, z. B. naphthenische Fraktionen, sind geeignet. Direkt oder indirekt aus Petroleum oder Steinkohlenteer erhaltene Kohlenwasserstoffe, z. B. p-Diphenylbenzol, Diphenylmethan und Triphenylmethan, sind ebenfalls geeignete typische aromatische Kohlenwasserstoffe. Die aromatischen Kohlenwasserstoffe können zur Erhöhung ihrer Siedepunkte chloriert werden. Solche chlorierten aromatischen Kohlenwasserstoffe sind sehr geeignet. Der Chlorierungsgrad ist nicht wichtig. Eine hauptsächliche Bedingung besteht außer dem Siedebereich darin, daß das Lösungsmittel mit Phosgen, Chlorwasserstoff, dem Amin und dem Isocyanat im wesentlichen. nicht reagiert und auch bei der Reaktionstemperatur thermisch stabil ist. Bevorzugte chlorierte Kohlenwasserstoffe sind die chlorierten Diphenyle sowie chlorierte Benzole. Andere geeignete Kohlenwasserstoffe sind die aus asphaltischen Rohölen stammenden höhersiedenden naphthenischen Fraktionen. Bei der Herstellung niedrigsiedender Isocyanate, z. B. von Phenylisocyanat, können einfache chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Trichlorbenzol, als Lösungsmittel verwendet werden. Als Lösungsmittel für das Amin und zur Aufnahme des gebildeten aromatischen Isocyanats kann ebenfalls ein chlorierter aromatischer Kohlenwasserstoff, jedoch gewöhnlich mit geringerem Chlorgehalt, z. B. Monochlorbenzol oder o-Dichlorbenzol, verwendet werden. Dieses Lösungsmittel soll zweckmäßig in einem solchen Bereich sieden, daß es mit dem Isocyanat überdestilliert.
  • Die Temperaturgrenzen sind nicht wichtig, da lediglich erforderlich ist, daß die Temperatur des Lösungsmittels in der Reaktionsmasse einige wenige Grade höher liegt als der Siedepunkt des herzustellenden Isocyanats. Höhere Temperaturen sind nicht zweckmäßig, da sie unerwünschte Nebenreaktionen ergeben können. Ein praktischer Bereich liegt zwischen 1 und 20° oberhalb des Siedepunktes der Isocyanate. Wenn natürlich die Temperatur dem Siedepunkt des Lösungsmittels zu nahekommt, destilliert ein zu großer Teil des Lösungsmittels im Reaktionsmedium in die Vorlage über. Bevorzugte Temperaturen zur Durchführung der Reaktion liegen zwischen etwa 100 und 300° und zweckmäßig zwischen 130 und 300°. Höhere Temperaturen sind nicht zweckmäßig, da dann eine gewisse Zersetzung des Isocyanats stattfinden kann. Im allgemeinen bestimmt der Zersetzungspunkt des gebildeten Isocyanats die obere Temperaturgrenze, jenseits welcher die Ausbeuten stark zurückgehen.
  • Das Lösungsmittel in der Vorlage wird im allgemeinen auf einer solchen Temperatur gehalten, daß ein leichter Rückfluß stattfindet. Es scheint, daß der Dampf des Lösungsmittels den Dampf des aromatischen Isocyanats löst und dasselbe in dem Lösungsmittel dann kondensiert. Daher sollte diese lösende Wirkung sowie der Siedepunkt des Lösungsmittels genau beachtet werden, um die Bildung eines aromatischen Carbamylchlorids durch Reaktion des Isocyanats mit Chlorwasserstoff zu verhindern. Nachdem das ganze Amin zu der Reaktionslösung zugegeben wurde, wird noch eine kurze Zeit weiter Phosgen eingeleitet, um die Reaktion mit etwa noch nicht umgesetztem Amin zu vervollständigen. Trockener Stickstoff wird dann zur Entfernung des gesamten gelösten Chlorwasserstoffes und Phosgens durch das System geleitet. Darauf wird das Isocyanat durch Abdestillation des Lösungsmittels und Fraktionierung des aromatischen Isocyanats gewonnen. Die Reaktion wird in der Regel bei Atmosphärendruck durchgeführt. Die Destillation soll jedoch zur Erniedrigung der Siedepunkte der zur Zersetzung neigenden Isocy anate unter vermindertem Druck durchgeführt werden.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beispiel I In ein mit einem Rührwerk, einem Thermometer, einer Gaszuführung, einer Flüssigkeitszuführung und einem Kondensator versehenes erhitztes Reaktionsgefäß wurden 450 Teile eines chlorierten Polyphenyls mit einem Siedebereich von 385 bis 420° eingebracht. Die Temperatur wurde auf 260° eingestellt. Durch die unter die Oberfläche des chlorierten Polyphenyls reichende Flüssigkeitszuleitung wurde dann eine Lösung von 16 Teilen 2, 4-Tolylendiamin in 260 Teilen o-Dichlorbenzol eingebracht. Dies dauerte 50 Minuten, und die Reaktionsmasse wurde durchgerührt, während welcher Zeit die Temperatur auf 255 bis 265° gehalten wurde. Gleichzeitig leitete man während der 50 Minuten durch das Gaseinleitungsrohr, welches ebenfalls unter die Oberfläche der Flüssigkeit reichte, 60 Teile Phosgen mit gleichmäßiger Geschwindigkeit in die Reaktionsmasse ein.
  • Das gebildete 2, 4-Tolylendiisocyanat destillierte im Maße seiner Bildung aus der Reaktionsmasse zusammen mit dem o-Dichlorbenzol ab und wurde in einer Vorlage kondensiert und gesammelt, deren Temperatur auf 180 bis 185° gehalten wurde, um die Bildung des entsprechenden Carbamylchlorids zu verhindern. Der während der Reaktion gebildete Chlorwasserstoff ging mit dem Diisocyanat und dem o-Dichlorbenzol über und konnte durch einen auf der Vorlage befindlichen Rückflußkühler entweichen. Die Temperatur von 180 bis 185° in der Vorlage reichte aus, um einen leichten Rückfluß zu unterhalten, wodurch die Löslichkeit des Chlorwasserstoffes in der Lösung auf einem Mindestmaß gehalten wurde.
  • Nach Zugabe des gesamten 2, 4-Tolylendiamins wurde noch weitere 20 Minuten Phosgen eingeleitet, während welcher Zeit die Temperatur der Reaktionsmasse auf 255 bis 265° gehalten wurde. Nach beendeter Phosgeneinleitung wurde Stickstoff durch die Rückflußlösung in die Vorlage geleitet, um etwa noch darin enthaltenen Chlorwasserstoff und Phosgen zu entfernen. Dann wurde das o-Dichlorbenzol aus der Vorlage abdestilliert, und das gewonnene 2, 4-Tolylendiisocyanat wurde bei 4 mm Hg bei 80 bis 85° fraktioniert. Die Ausbeute betrug 20,5 Teile oder 88,5% der Theorie.
  • Beispiel II Unter Verwendung der Einrichtung von Beispiel I wurden in den Reaktionskolben 200 Teile Trichlorbenzol und 50 Teile Monochlorbenzol eingebracht. In die Vorlage gab man 200 Teile Monochlorbenzol. Das System wurde durch Erhitzen auf etwas über 100° unter Durchleiten eines trockenen Stickstoffstromes und Austreiben von Spuren von Wasser getrocknet. Dann wurde das Reaktionsgefäß auf 180° erhitzt, und man leitete 15 Minuten Phosgen mit einer Geschwindigkeit von 50 Teilen pro Stunde hindurch. Alsdann leitete man durch die unter die Oberfläche der Reaktionsmasse reichende Flüssigkeitszuleitung während 2,75 Stunden eine Lösung von 45 Teilen Anilin in 290 Teilen trockenem Monochlorbenzol mit gleichmäßiger Geschwindigkeit ein. Phosgen wurde weiter eingeleitet und die Temperatur auf 180 bis 190° gehalten. Es bildete sich Phenylisocyanat und destillierte zusammen mit Monochlorbenzol und etwas Trichlorbenzol in die auf 130° gehaltene Vorlage über. Nachdem das ganze Anilin zugegeben war, wurde die Temperatur während 40 Minuten auf 212° erhöht.
  • Der Phosgenstrom wurde unterbrochen, und man leitete 30 Minuten zur Entfernung von Chlorwasserstoff und Phosgen Stickstoff durch die in leichtem Rückfluß befindliche Flüssigkeit in der Vorlage. Man erhielt aus der Vorlage 56,5 Teile Phenylisocyanat, was einer Ausbeute von 98% der Theorie entspricht.
  • In dem vorstehenden Beispiel kann an Stelle des Anilins p-Chloranilin zur Bildung von p-Chlorphenylisocyanat verwendet werden. Beispiel III Es wurde die Einrichtung von Beispiel I verwendet. Der Reaktionskolben wurde mit 450 Teilen eines handelsüblichen chlorierten Polyphenyls mit einem Siedebereich von 400 bis 430° beschickt. In die Vorlage gab man 100 Teile o-Dichlorbenzol. Die Reaktionslösung wurde unter Einleiten von 50 Teilen Phosgen pro Stunde während etwa 30 Minuten auf 250° erhitzt. Dann führte man durch die Flüssigkeitszuleitung eine Lösung von 22 Teilen m-Phenylendiamin in 258 Teilen o-Dichlorbenzol während 2 Stunden zu. Der Phosgenstrom wurde auf einer Geschwindigkeit von 100 Teilen pro Stunde und die Reaktionstemperatur auf 245 bis 250° gehalten. Die Vorlage wurde auf einer Temperatur von 180 bis 185° gehalten, um einen leichten Rückfluß des Lösungsmittels zu erzielen. Das m-Phenylendiisocyanat destillierte zusammen mit etwas o-Dichlorbenzol in die Vorlage über.
  • Während der Zugabe der Arninlösung bemerkte man, daß sich um das Flüssigkeitseinleitungsrohr ein wenig rötlichschwarzer körniger Niederschlag absetzte. Nach beendeter Zugabe der Lösung wurde daher eine zweite Lösung von 22 Teilen m-Phenylendiamin in 200 Teilen o-Dichlorbenzol unter Zusatz von 22 Teilen des vorstehend erwähnten chlorierten Polyphenyls hergestellt und während 1,5 Stunden in den Reaktionskolben unter Aufrechterhaltung einer Temperatur von 240 bis 245° eingeleitet. Die Geschwindigkeit der Phosgeneinleitung blieb bei 100 Teilen pro Stunde. Am Ende des Flüssigkeitseinle'itungsrohres bildete sich kein Niederschlag.
  • Man leitete dann weitere 45 Minuten Phosgen ein. Durch die in leichtem Rückfluß befindliche Flüssigkeit in der Vorlage leitete man 30 Minuten zur Entfernung von Chlorwasserstoff und Phosgen Stickstoff hindurch. Das Lösungsmittel wurde bei 50 mm Ilg abdestilliert, und das rohe m-Phenylendiisocyanat wurde unter Erzielung von 46 Teilen m-Phenylendiisocyanat oder einer Ausbeute von 71% der Theorie fraktioniert. Sein Siedepunkt bei 8 mm betrug 95 bis 100°. Beispiel IV Der Reaktionskolben der Apparatur von Beispiel I wurde mit 300 Teilen einer stark sauren, gewaschenen naphthenischen Kohlenwasserstofffraktion mit einer S aybolt-Universal-Viskosität von 353 Sekunden bei. 38°, einem spezifischen Gewicht von 0,8799 bei 16° und einem Destillationsbereich von 151 bis 280° bei einem Druck von 5 mm beschickt. In die Vorlage brachte man 200 Teile o-Dichlorbenzol. Das System wurde mit trockenem Sticksta-ff gereinigt, worauf der Reaktionskolben nach und nach auf 260° unter Durchleiten eines langsamen Phosgenstromes zur Sättigung des Systems erhitzt wurde. Die Vorlage wurde während dieser Zeit auf 180 bis 185° gehalten. Dann wurde der Phosgenstrom verstärkt und auf 100 Teilen pro Stunde gehalten. Gleichzeitig leitete man in das im Reaktionskolben enthaltene Öl eine Lösung von 50 Teilen m-Tolylendiamin und 30 Teilen des vorstehend erwähnten naphthenischen Öls, gelöst in 500 Teilen o-Dichlorbenzol, mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit während 2,25 Stunden ein. Die Temperatur des Reaktionskolbens wurde während dieser Zeit auf 260 bis 275° gehalten. Nach Zugabe des gesamten Amins wurde weitere 20 Minuten Phosgen durch den Reaktionskolben geleitet und die Temperatur zur Entfernung des restlichen Isocyanats auf 280° gehalten. Dann leitete man Stickstoff durch die Vorlage, um gelöstes Phosgen und Chlorwasserstoff zu entfernen. Das o-Dichlorbenzol wurde von dem in der Vorlage enthaltenen Produkt abdestilliert. Man erhielt 65 Teile 2, 4-Tolylendiisocyanat, was einer Ausbeute von 89°/o der Theorie entspricht.
  • Während in vorstehenden Beispielen aromatische Amine wie 2, 4-Tolylendiamin, Anilin, m-Phenylendiamin und Chloranilin verwendet wurden, kann natürlich jedes primäre aromatische Amin, z. B. o-oder p=Phenylendiamin, o-, m- oder p-Aminotoluol oder andere Tolylendiamine, verwendet werden. Im allgemeinen sind Amine, welche unterhalb etwa 300° bei Atmospärendruck siedende Isocyanate ergeben, geeignet. Sie können im aromatischen Ring Alkylöder Halogensubstitüenten enthalten. Mit der Isocyanatgruppe reagierende Gruppen sollen jedoch vermieden werden, dies sind z. B. Hydroxyl-, Mercapto-, Carboxyl-, Carbonamid- oder Sulfonamidgruppen usw. Bei Herstellung der höhensiedenden Isocyanate kann unter vermindertem Druck gearbeitet werden, in welchem Falle natürlich dann ein höhensiedendes Lösungsmittel" erforderlich ist.
  • Die Lösung des eingebrachten Amins soll 5 bis 30'% des Amins enthalten. Wenn die Konzentration des Amins 30% stark übersteigt, so ist es schwierig, genug Phosgen in Lösung zu bekommen, um sicher zu sein, daß das Aniin mit dem Phosgen und nicht mit dem Isocyänat reagiert. Wenn die Aminkonzentration in der Lösung zu hoch ist, so bildet sich auch eine unlösliche Verbindung von unbekannter Zusammensetzung. Diese Verbindung enthält einen großen Prozentsatz an nicht hydrolysierbarem Chlor und zersetzt sich nicht unter Bildung eines Isocyanats. Sie ist daher weder das Aminhvdrochlorid noch ein Carbamylchlorid. Bei Konzentrationen unter 51/o ist das Verfahren auch durchführbar, man benötigt jedoch uriwirtschaftlich große Lösungsmittelmengen. Im allgemeinen verwendet man zweckmäßig Aminlösungen, welche 5 bis 20 Gewichtsprozent des Amins enthalten, wobei der bevorzugte Bereich bei 8 bis 12 Gewichtsprozent liegt. Die Aminlösung kann vor Einbringung in das Reaktionsgefäß vorerhitzt werden. Das ist insbesondere dann günstig, wenn das in einer bestimmten Zeit zugegebene Lösungsvolumen einen wesentlichen Teil des Volumens der siedenden Lösung in dem Reaktionsgefäß ausmacht.
  • Das Phosgen muß in einem mindestens 50%igen stöchiometrischen Überschuß in bezug auf die für eine vollständige Reaktion mit dem Amin theoretisch notwendige Menge verwendet werden. Bei kleineren Phosgenmengen reagiert ein Teil des Amins mit dem Isocyanat unter Bildung teeriger Niederschläge, wodurch die Ausbeute abnimmt. Vorzugsweise ist das Phosgen in einem 80- bis 100%igen stöchiometrischen Überschuß vorhanden. Die Verwendung größerer Mengen hat keinen schädlichen Einfluß außer den zusätzlichen Kosten und der Notwendigkeit, den Überschuß zu verwerten. Der Phosgenüberschuß kann wiedergewonnen werden und im Kreislauf geführt werden.
  • Es ist völlig überraschend, daß bei Anwendung der erfindungsgemäßen hohen Temperaturen in der flüssigen Phase hohe Ausbeuten erhalten werden, da man es bisher für notwendig hielt, die Reaktion zur Vermeidung der Bildung von Nebenprodukten bei niedriger Temperatur zu beginnen. Überraschend ist auch, daß eine Umsetzung zwischen dem Amin und dem bereits gebildeten, in der Lösung vorhandenen Isocyanat nun in verhältnismäßig geringem Umfang stattfindet. Das scheint auf die besonderen verwendeten Lösungsmittel, die Temperatur, bei welcher die Reaktion durchgeführt wird, und auf den beträchtlichen Phosgenüberschuß zurückzuführen zu sein.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung aromatischer Isocyanate, dadurch gekennzeichnet, daß man ein in einer inerten Flüssigkeit mit höherem Siedepunkt als des zu bildenden Isocyanats gelöstes oder suspendiertes aromatisches Amin mit Phosgen zur Reaktion bringt, und zwar bei einer Temperatur oberhalb des Siedepunktes des gebildeten Isocyanats sowie des Zersetzungspunktes des als Zwischenprodukt gebildeten Carbamylchlorids, jedoch unterhalb des Siedepunktes` der inerten Flüssigkeit, und daß man das aromatische Isocyanat im Maße seiner Bildung abdestilliert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion bei einer Temperatur zwischen 130 und 300° durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Phosgen gleichzeitig mit einer Lösung des Amins zuführt, und zwar in einem mindestens 50%igen Überschuß in bezug auf die dem Amin äquivalente Menge. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 848 810, 870 847.
DEP15147A 1952-08-14 1953-08-13 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung aromatischer Isocyanate Pending DE1015428B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE848810C (de) * 1944-04-23 1952-09-08 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Diisocyanaten der aromatischen Reihe
DE870847C (de) * 1941-08-07 1953-03-16 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten

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