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Die Erfindung betrifft allgemein
das technische Gebiet von Turboverdichtern, wie sie beispielsweise
in Gasturbinen (insbesondere als Flugzeugtriebwerke) oder bei der
Energieerzeugung oder in der chemischen Industrie Anwendung finden.
Insbesondere betrifft die Erfindung das Gebiet, ein sich während des
Betriebs des Turboverdichters abzeichnendes Verdichterpumpen rechtzeitig
zu erkennen, so dass geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Die
Erfindung bezieht sich ferner auf einen Schaufelschaden eines Rotors
einer Turbomaschine, wie einer Dampf- oder Gasturbine. Bei der Gasturbine
kann es sich um ein Flugtriebwerk oder eine stationäre Gasturbine
handeln, die jeweils in Verdichter und Turbine Rotoren aufweisen.
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Turboverdichter weisen allgemein
eine von ihrer Leistungscharakteristik abhängige Stabilitätsgrenze
auf. Wird während
des Betriebs des Turboverdichters diese Stabilitätsgrenze unbeabsichtigt überschritten
(z.B. durch eine Eintrittsstörung
oder durch Temperaturänderungen
oder Verschmutzung), so setzen starke instationäre Strömungen (rotierendes Abreißen, Pumpen)
ein, die schnell bis zur Zerstörung
der Maschine führen
können.
Es ist daher üblich,
bei der Auslegung des Turboverdichters einen hinreichenden Abstand
zwischen der Arbeitslinie und der Stabilitätsgrenze vorzusehen, wobei
als Sicherheitsreserve alle Störungen
berücksichtigt
werden, die den Pumpgrenzabstand herabsetzen könnten. Durch einen solchen
festen Sicherheitsabstand geht jedoch ein erheblicher Arbeitsbereich
des Verdichters mit gutem Wirkungsgrad verloren.
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Um bei modernen Konstruktionen den
Wirkungsgrad und/oder die Leistungsdichte weiter zu steigern, sind Überlegungen
angestellt worden, wie Turboverdichter in der Nähe der Stabilitätsgrenze
sicher betrieben werden können.
Es ist bekannt, bei einem herannahenden Pumpzustand (Unterschreiten eines
vorgegebenen Mindestabstands zur Pumpgrenze) die Arbeitslinie des
Verdichters schnell abzusenken oder die Pumpgrenze zu verschieben.
Dies kann beispielsweise durch Öffnen
eines Abblasventils und/oder durch Verstellung von Leitschaufeln und/oder
durch Verringerung der Brennstoffzufuhr geschehen. Um das Herannahen
der Pumpgrenze zu ermitteln, sind bereits unterschiedliche Ansätze verfolgt
worden.
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Aus der
DE 643 25 375 T2 ist ein
Verfahren zur Überwachung
und Steuerung eines Verdichters bekannt, bei dem Druckschwankungen
innerhalb einer Verdichterstufe gemessen und hinsichtlich ihrer Freguenzkomponenten
analysiert werden. Wenn mindestens eine charakteristische Spitze
in einem von der Drehzahl und der Schaufelanzahl abhängigen Frequenzbereich
auftritt, wird in Abhängigkeit von
der Gestalt der aufgetretenen mindestens einen Spitze ein Warnsignal
erzeugt. Das Warnsignal kann für
Steuer- und Regelungszwecke verwendet werden, um beispielsweise
durch Absenken der Last oder Verringern der Kraftstoffeinspritzrate
den sich abzeichnenden kritischen Zustand zu vermeiden.
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Das US-Patent
US 6,231,306 B1 zeigt ein Steuersystem
zur Verhinderung eines Strömungsabrisses
bei einem Turboverdichter. Aus einem von einem Drucksensor ermittelten
Messsignal wird ein Mittelwert der quadrierten Amplitude eines relevanten
Frequenzbereichs berechnet. Der Mittelwert wird normalisiert und
mit einem Schwellwert verglichen. Bei einer Schwellwertüberschreitung
wird entweder ein Ablassventil geöffnet oder es wird die Leitschaufelstellung
verändert.
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Aus der
DE 694 11 950 T2 ist ein
Verfahren zur Erkennung eines Pumpzustands bekannt, bei dem die
Triebwerksabgastemperatur und die Triebwerksverdichterdrehzahl ausgewertet
werden.
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Es besteht ein Bedürfnis, die
bekannten Verfahren hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit und/oder des erforderlichen
Aufwands für
die Sensorik und Signalverarbeitung weiter zu verbessern.
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Die Erfindung hat demgemäß die Aufgabe, ein
Berechnungsverfahren vorzuschlagen, um einen sich abzeichnenden
Pumpzustand bei einem Turboverdichter zuverlässig so rechtzeitig zu erkennen, dass
noch geeignete Maßnahmen
zur Pumpvermeidung getroffen werden können. Zudem soll ein Schaufelschaden
eines Rotors einer Turbomaschine möglichst frühzeitig erkannt werden. Eine
Aufgabe bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung ist es, dieses Ziel mit möglichst wenigen zusätzlichen
Sensoren zu erreichen, also mit möglichst wenigen Sensoren, die
bei dem Turboverdichter nicht sowieso schon vorgesehen sind. Eine
weitere Aufgabe bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindungen ist es, komplexe Rechenoperationen zu vermeiden,
um dadurch mit relativ geringer Rechenleistung eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit
(Datenverarbeitung in Echtzeit} zu erzielen.
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Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch
ein Verfahren zur Ermittlung einer Warnung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, ein Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine bzw. einer
Turbomaschine gemäß Anspruch
10 bzw. 14, einen Turboverdichter nach Anspruch 11 und eine Gasturbine
nach Anspruch 13 gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Die Erfindung beruht auf der Grundidee,
umlaufende Störungen
zu identifizieren, die während der
Annäherung
an die Stabilitätsgrenze
des Verdichters auftreten. In Experimenten, bei denen der Verdichter
langsam bis an die Pumpgrenze gedrosselt wurde, ließen sich
im Vorfeld der Verdichterinstabilität derartige umlaufende Störungen beobachten. Die
Umlaufgeschwindigkeit im Ringraum des Verdichters ist vom Verdichter
und unter Umständen auch
von der Drehzahl abhängig.
Die Störungen
können
sowohl langwellig (modal) als auch kurzwellig (in Form von sogenannten
spikes) sein.
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Erfindungsgemäß ist ein kombiniertes Kriterium
für die
Warnung vorgesehen. Dieses Kriterium setzt sich zusammen erstens
aus dem Unterkriterium, dass die charakteristischen, periodischen
Störungsmuster
deutlich im Messsignal eines Temperatur-, Druck- oder Strömungsgeschwindigkeitssensors auftreten,
und zweitens aus dem Unterkriterium, dass das Messsignal des ersten
Sensors mit dem Messsignal eines zweiten Sensors, der in Umfangsrichtung
des Turboverdichters oder der Turbomaschine zum ersten Sensor versetzt
angeordnet ist, korreliert sind. Weitere Temperatur-, Druck- oder Strömungsgeschwindigkeitssensoren
können
vorgesehen sein. Die Warnung wird in Abhängigkeit davon abgegeben, in
welchem Maße
diese beiden Unterkriterien erfüllt
sind.
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Die Erfindung liefert eine zuverlässige Pump-
bzw. Schaufelschadensfrüherkennung
basierend auf der Identifikation der genannten charakteristischen
Signalstrukturen, die bei der Annäherung des Betriebspunkts an
die Pumpgrenze bzw. bei einem Schaufelschaden auftreten. Der instrumentelle
Aufwand ist gering, weil die benötigten
mindestens zwei Sensoren bei üblichen
Verdichtern entweder schon aus anderen Gründen vorhanden sind oder sie
zumindest ohne Schwierigkeiten hinzugefügt werden können. Auch der Berechnungsaufwand
zur Bestimmung der beiden oben genannten Unterkriterien ist nicht
besonders hoch, weil insbesondere keine aufwendigen Frequenzanalysen
erforderlich sind. Durch die Erfindung kann mit relativ geringer
Rechenleistung eine rasch ansprechende Pumpgrenzwarnung bzw. eine
Warnung für
einen Schaufelschaden abgegeben werden.
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In der im vorliegenden Dokument.
verwendeten Wortwahl ist der Begriff "Pumpen" im weitesten Sinne
aufzufassen und umfasst neben dem eigentlichen Pumpen (surging)
auch den rotierenden Strömungsabriss
(rotating stall) im Verdichter. Unter dem Begriff "Pumpgrenzwarnung"
ist dementsprechend jedes Warnsignal zu verstehen, das auf einen
sich anbahnenden Strömungsabriss
oder Pumpzustand im Verdichter hinweist.
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Die erfindungsgemäß vorgesehenen mindestens zwei
Temperatur-, Druck- oder Strömungsgeschwindigkeitssensoren
sind in Umfangsrichtung des Turboverdichters oder der Turbomaschine
gegeneinander versetzt angeordnet. Sie können einen Umfangsabstand von
180° oder
auch weniger, beispielsweise 90°,
60°, 45° oder 30° aufweisen.
Auch wenn mehr als zwei Temperatur-, Druck- oder Strömungsgeschwindigkeitssensoren
vorgesehen sind, brauchen diese nicht unbedingt in einem einheitlichen
Umfangsabstand angeordnet zu sein. Die mindestens zwei Sensoren
befinden sich vorzugsweise in einer gemeinsamen Axialebene des Turboverdichters
oder der Turbomaschine. Dies kann beispielsweise die Ebene vor dem
ersten Rotor sein; andere Ebenen sind aber ebenfalls möglich.
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Die erfindungsgemäß ermittelten mindestens zwei
Messsignale entsprechen den Ausgangssignalen je eines der Temperatur-,
Druck- oder Strömungsgeschwindigkeitssensoren.
Mit dem Begriff "entsprechen" ist nicht notwendigerweise eine Identität gemeint;
vielmehr kann das Ausgangssignal eines Sensors beispielsweise skaliert
(Multiplikation mit einem konstanten oder veränderlichen Faktor) oder verschoben
(Addition eines konstanten oder veränderlichen Werts, beispielsweise
zur Mittelwertbereinigung) oder invertiert (Multiplikation mit -1
oder Kehrwertbildung) werden, um aus ihm das entsprechende Messsignal
zu erhalten. Ferner sind die Messsignale vorzugsweise digitale Wertefolgen,
die durch eine Analog/Digital-Wandlung
(und gegebenenfalls weitere Verarbeitungsschritte) aus den analogen
Sensor-Ausgangssignalen
erhalten wurden.
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Bei der Bestimmung des Periodizitätswerts und
des Korrelationswerts wird erfindungsgemäß ein erster bzw. ein zweiter
Zeitversatz angewendet. In unterschiedlichen Ausführungsformen
der Erfindung sind der erste und/oder der zweite Zeitversatz konstant
vorgegeben (gegebenenfalls in Abhängigkeit vom Verdichtertyp)
oder von der jeweiligen Umdrehungsgeschwindigkeit oder anderen Parametern (z.B.
dem Verdichterdruck) abhängig.
Die Erfindung ist auch nicht darauf beschränkt, nur jeweils einen Periodizitätswert und
Korrelationswert zu berechnen; vielmehr sind auch Ausführungsformen
vorgesehen, bei denen stets mehrere dieser Werte (typischerweise
mit unterschiedlichen Zeitversatz-Werten oder für unterschiedliche Messsignale)
berechnet und ausgewertet werden.
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Die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden vorzugsweise von einer programmgesteuerten Einrichtung, z.B.
einem digitalen Signalprozessor (DSP) ausgeführt. Es sind jedoch auch Implementierungen
mit einer festverdrahteten Digitallogik oder analoge Implementierungen
denkbar. Die Aufzählungsreihenfolge
der Verfahrensschritte in den Ansprüchen ist nicht als Einschränkung zu
verstehen; vielmehr können
diese Verfahrensschritte auch in anderer Reihenfolge oder ganz oder
teilweise parallel oder semi-parallel (ineinander verzahnt) ausgeführt werden.
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In bevorzugten Ausführungsformen
wird die Warnung dann abgegeben, wenn das Produkt des Periodizitätswerts
und des Korrelationswerts einen vorbestimmten Schwellwert übersteigt.
In anderen Ausführungsformen
wird statt der Produktbildung eine andere Funktion verwendet, die
die beiden genannten Werte derart verknüpft, dass große periodische
Signaländerungen
und/oder eine hohe Signalkorrelation zur Ausgabe der Warnung führen. Die Schwellwertberechnung
kann in weiteren Ausführungsformen
unabhängig
für die
beiden Werte durchgeführt
werden, wobei die Warnung vorzugsweise nur bei Überschreiten beider Schwellwerte
abgegeben wird.
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Zur Berechnung des Periodizitätswerts und/oder
des Korrelationswerts werden vorzugsweise die benötigten Messsignale
in einem gleitenden Fenster einer vorgegebenen (festen oder von
Messwerten abhängigen)
Fensterbreite ausgewertet. Die Fensterbreite bestimmt maßgeblich
den erforderlichen Rechenaufwand und kann deshalb auch je nach der
zur Verfügung
stehenden Rechenleistung verändert
werden. Die Abtastfrequenz der Sensoren und der Signalauswertung
liegt in bevorzugten Ausgestaltungen in der Größenordnung von 1 kHz bis 2 kHz.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, den
Periodizitätswert
als Durchschnittswert (skaliert oder nicht-skaliert) der quadratischen
Abweichung von je zwei um den ersten Zeitversatz gegeneinander verschobenen
Messpunkten eines der Messsignale zu berechnen. Das ausgewertete
Messsignal wird in manchen Ausführungsformen
zuvor einer Mittelwertbereinigung unterzogen. In Ausführungsalternativen wird
statt der quadratischen Abweichung die Betragsdifferenz oder die
kubische Betragsdifferenz gebildet. Statt der Mittelwertberechnung
kann in Ausführungsalternativen
(insbesondere dann, wenn die Fensterbreite und/oder der erste Zeitversatz
konstant sind/ist) auch eine bloße Summenbildung erfolgen. Der
Periodizitätswert
soll insgesamt anzeigen, in welchen Maße Strukturen mit starken periodischen
Signaländerungen
im Messsignal auftreten.
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Um den Korrelationswert zu berechnen,
wird in bevorzugten Ausführungsformen
der Mittelwert des Produkts von je zwei um den zweiten Zeitversatz gegeneinander
versetzten Messpunkten zweier unterschiedlicher Messsignale berechnet.
Auch hier kann in Ausführungsalternativen
eine Summierung statt der Mittelwertbildung erfolgen, und statt
der Produktberechnung kann eine andere Funktion herangezogen werden.
Insgesamt soll der Korrelationswert angeben, wie genau die beiden
betrachteten Messsignale, wenn sie um den zweiten Zeitversatz gegeneinander
verschoben werden, übereinstimmen.
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In manchen Ausführungsformen der Erfindung
wird die ermittelte Warnung lediglich einem Piloten oder einer sonstigen
Bedienperson angezeigt. Vorzugsweise wird jedoch in Reaktion auf
die Pumpgrenzwarnung in einem automatisch ablaufenden Verfahrensschritt
ein Betriebsparameter des Turboverdichters verändert, um ein Verdichterpumpen
zu vermeiden. Beispielsweise kann ein Abblasventil geöffnet werden
oder die Statorschaufeln des Turboverdichters können verstellt werden.
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Ist der Turboverdichter Bestandteil
einer Gasturbine, so kann ferner bei erkannter Pumpgrenzannäherung durch
Schubdüsenverstellung,
Ein- oder Abblasung, VGV-Verstellung oder Brennstoffmodulation eine
Stabilisierung der Strömung
erreicht werden, bevor der Verdichter aerodynamisch instabil wird.
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Die genannten Maßnahmen haben zur Folge, dass
die Gasturbine (beispielsweise das Flugzeugtriebwerk) bei vielen
Betriebsbedingungen näher
an der Pumpgrenze betrieben werden kann, als es mit einem statischen
Pumpgrenzabstand möglich wäre. Dies
führt zu
einem verbesserten Wirkungsgrad und zu verbesserten Kraftstoffverbrauchseigenschaften
(geringerer schubspezifischer Kraftstoffverbrauch SFC). Auch wenn
diese Möglichkeit
nicht ausgeschöpft
wird, steigt die Betriebssicherheit der Gasturbine, weil Störungen,
die ohne eine Regelung zur Instabilität führen würden, im Vorfeld erkannt und durch
eine geregelte Vergrößerung des
Pumpgrenzabstandes beseitigt werden.
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Wird eine Gasturbine (insbesondere
ein Flugzeugtriebwerk) unter Verwendung der Erfindung neu entwickelt,
können
die durch die Erfindung erzielbaren Verbesserungen berücksichtigt
werden, um die Neuentwicklung gegebenenfalls auf eine höhere Turbinenstufenbelastung
auszulegen beziehungsweise den nötigen
Pumpgrenzabstand bedarfsabhängig
zu optimieren.
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In bevorzugten Ausgestaltungen sind
die Turbomaschine, der Turboverdichter und die Gasturbine mit Merkmalen
weitergebildet, die den gerade beschriebenen Merkmalen oder den
in den abhängigen
Verfahrensansprüchen
genannten Merkmalen entsprechen.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Aufgaben der
Erfindung gehen aus der folgenden detaillierten Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels
und mehrerer Ausführungsalternativen
hervor. Es wird auf die schematischen Zeichnungen verwiesen, in
denen zeigen:
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1 eine
schematische Schnittansicht durch eine als Flugzeugtriebwerk ausgestaltete
Gasturbine mit einer daran angeschlossenen Steuereinheit,
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2 ein
Datenflussdiagramm eines Auswertungsverfahrens bei dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel,
und
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3 eine
beispielhafte Darstellung des zeitlichen Verlaufs zweier mittelwertbereinigter
Messsignale.
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Die in 1 gezeigte
Zweiwellen-Gasturbine 10 ist an sich bekannt. Sie weist
einen mehrstufigen Niederdruckverdichter 12 und einen mehrstufigen
Hochdruckverdichter 14 auf. In Strömungsrichtung folgen ein Brennraum 16,
eine Hochdruckturbine 18 und eine Niederdruckturbine 20.
Der Niederdruckverdichter 12 und die Niederdruckturbine 20 sind
durch eine gemeinsame (innere) Welle verbunden, und ebenso sind
der Hochdruckverdichter 14 und die Hochdruckturbine 18 mit
einer gemeinsamen (äußeren) Welle
verbunden.
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Die Gasturbine 10 ist im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Flugzeugturbine ausgestaltet. In Ausführungsalternativen ist der
Einsatz der Erfindung auch für
Ein-Wellen-Gasturbinen,
für Gasturbinen
mit drei und mehr Wellen, für
stationäre
Gasturbinen (z.B. in der Kraftwerkstechnik) und bei Verdichtern
für andere
Einsatzzwecke (z.B. Verfahrenstechnik, Lüftungstechnik) vorgesehen.
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Zwei Sensoren 22, 24 sind
in einer gemeinsamen Axialebene in Strömungsrichtung vor dem ersten
Rotor des Hochdruckverdichters 14 angeordnet. Die Sensoren 22, 24 sind
in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt, und zwar im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
um 180°.
Im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
sind die Sensoren 22, 24 piezoelektrische Drucksensoren,
die als solche bekannt sind. In Ausführungsalternativen sind stattdessen Strömungsgeschwindigkeitssensoren
vorgesehen.
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Ausgangssignale s1,
s2 der Sensoren 22, 24 werden
einer Steuereinheit 26 zugeführt, die als digitaler Signalprozessor
(DSP) mit der erforderlichen Zusatzbeschaltung ausgestaltet ist.
Zwei Analog/Digital-Wandler 28, 30 setzen die analogen Sensor-Ausgangssignale
s1, s2 mit einer
Abtastfrequenz von ungefähr
1 kHz bis 2 kHz in digitale Messsignale p1,
p2 um.
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Die Messsignale p1,
p2 werden von einem Pumpgrenzwarnungs-Ermittlungsmodul 32 auf
eine unten noch genauer beschriebene Weise verarbeitet. Bei Annäherung an
einen kritischen Zustand gibt das Pumpgrenzwarnungs-Ermittlungsmodul 32 eine Pumpgrenzwarnung
W an ein Beeinflussungsmodul 34 aus, das seinerseits die
Betriebsparameter der Gasturbine 10 durch mehrere Steuersignale
c1, c2, cx so verändert,
dass der Betriebszustand der Gasturbine 10 stabilisiert
und somit ein Pumpen vermieden wird. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind dies insbesondere ein erstes Steuersignal c1,
das Abblasventile (in 1 nicht
gezeigt) aktiviert, ein zweites Steuersignal c2,
das die Kraftstoffzufuhr kurzzeitig verringert, sowie weitere Steuersignale
cx, die beispielsweise eine Schubdüsenverstellung
oder eine Leitschaufelverstellung bewirken. Diese Maßnahmen sind
an sich bekannt.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind das Pumpgrenzwarnungs-Ermittlungsmodul 32 und das
Beeinflussungsmodul 34 als Programmmodule des die Steuereinheit 26 bildenden
digitalen Signalprozessors (DSP) ausgestaltet. In Ausführungsalternativen
können
diese Module auch durch eine Analog- oder Digitalschaltung implementiert
sein. Weil das erfindungsgemäße Auswerteverfahren
nur relativ geringe Rechenleistung beansprucht, kann der digitale
Signalprozessor der Steuereinheit 26 weitere Aufgaben übernehmen,
die insbesondere mit der Regelung der Gasturbine 10 in
Zusammenhang stehen können.
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In dem Datenflussdiagramm von 2 ist die Funktion des Pumpgrenzwarnungs-Ermittlungsmoduls 32 genauer
dargestellt. Zunächst
wird, in den Verarbeitungsschritten 40 und 42,
aus den beiden Messsignalen p1 und p2 je ein entsprechendes mittelwertbereinigtes
Signal pp1
bzw. pp2
gebildet.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
werden dazu gleitende Mittelwerte p -
1 bzw. p -
2 der Messsignale p1 und
p2 während
eines Zeitfensters errechnet, das deutlich länger (beispielsweise das zehn-
oder hundertfache) als eine zu ermittelnde Fluktuation der Messsignale p1 und p2 ist. Die
Mittelwertsignale p1 und p2 werden von
dem jeweiligen Messsignal p1 bzw. p2 abgezogen. Insgesamt ergeben sich somit
die mittelwertbereinigten Messsignale pp1
und pp2
gemäß den Gleichungen pp1
= p1 – pp1
bzw. pp2
= p2 – pp2
.
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Ein beispielhafter Verlauf der beiden
mittelwertbereinigten Messsignalen pp1
und pp2
ist in 3 gezeigt.
Offensichtlich weisen diese Signale deutliche periodische Signalpegeländerungen
auf (die maximalen Unterschiede beim Messsignal p1 sind
für den
in 3 angegebenen Zeitversatz
t1 von ungefähr 0,6 Verdichterumdrehungen
festzustellen). Ferner ist eine deutliche Korrelation zwischen den beiden
Messsignalen pp1
und pp2
auszumachen, wenn
diese mit einem Zeitversatz t2 von ungefähr einer
Verdichterumdrehung miteinander verglichen werden. Die drei schrägen, gepunkteten
Linien in 3 zeigen diese
Korrelation für
drei Signalmaxima.
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Zurückkehrend zu 2 wird in Berechnungsschritt 44 ein
Periodizitätswert
W1 bestimmt, der ein Maß für das Auftreten periodischer
Signalpegeländerungen
bei dem mittelwertbereinigten Messsignal pp1
angibt.
In Ausführungsalternativen
könnte der
Periodizitätswert
W1 auch aus dem nicht-mittelwertbereinigten
Messsignal p1 oder einem der Messsignale
p2 oder p2 berechnet
werden, oder es könnten zwei
Periodizitätswerte
für die
Messsignale pp1
und pp2
(bzw.
für die
Messwerte p1 und p2)
bestimmt werden.
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Zur Berechnung des Periodizitätswerts
W, wird innerhalb eines gleitenden Zeitfensters von N Messpunkten
der Mittelwert der quadrierten Signaldifferenzen von je zwei Messpunkten
des Messsignals p, berechnet, wobei sich die betrachteten Messpunkte pp
1
(i + t
1) und pp
1
(i) jeweils um einen vorgegebenen Zeitversatz
t
1 unterscheiden. In Formelschreibweise
lässt sich
der Berechnungsschritt
44 wie folgt ausdrücken:
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Bei einem gegebenen Verlauf des Messsignals pp1
hängt
die Höhe
des Periodizitätswerts
W1 unter anderem von der Wahl des Zeitversatz-Wertes t1 ab. Der Periodizitätswert W1 ist
dann maximal, wenn, wie dies in 3 gezeigt
ist, der Zeitversatz t, ungefähr
die halbe Signalperiode beträgt.
In unterschiedlichen Ausführungsformen
ist der Zeitversatz t1 entweder (für eine bestimmte
Verdichter-Bauform) fest vorgegeben oder von Betriebsparametern
des Verdichters (z.B. der momentanen Drehzahl) abhängig.
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Berechnungsschritt 46 in 2 betrifft die Bestimmung
des Korrelationswerts W2 aus den Messsignalen pp1
und pp2
. Der Korrelationswert
W2 gibt an, wie gut die beiden Messsignale pp1
und pp2
unter Berücksichtigung
eines zweiten Zeitversatzes t2 miteinander
korreliert sind. Durch diese Berechnung wird die gezielte Identifikation
umlaufender Störungen
möglich.
Auch hier können
in Ausführungsalternativen
statt der mittelwertbereinigten Messsignale pp1
und pp2
die ursprünglichen Messsignale p1 und p2 herangezogen
werden.
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Bei der Berechnung des Korrelationswerts W
2 wird innerhalb des gleitenden Zeitfensters
mit der Fensterbreite N der Mittelwert von Produkten berechnet,
die sich aus je einem Messpunkt des ersten Messsignals pp
1
und einem Messpunkt des zweiten Messsignals pp
2
ergeben. Die je zwei multiplizierten Messpunkte pp
1
(i + t
2) und pp
2
(i) unterscheiden sich um den Zeitversatz
t
2. In Formelschreibweise lässt sich
dieser Berechnungsschritt
46 wie folgt ausdrücken:
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Ähnlich
wie der erste Zeitversatz t1 kann auch der
zweite Zeitversatz t2 wahlweise fest oder
variabel sein. Während
im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
die Fensterbreite N für
beide Berechnungsschritte 44, 46 identisch ist,
sind in Ausführungsalternativen
unterschiedliche (feste oder variable) Fensterbreiten vorgesehen.
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In den nächsten, optionalen Schritten
48 und 50 werden der Periodizitätswert
W, und der Korrelationswert W2 durch Bezug
auf den Ein- und/oder den Austrittsdruck des Verdichters skaliert.
Die dazu herangezogenen Druckwerte können entweder von weiteren
Sensoren stammen oder aus den oben genannten Mittelwertsignalen pp1
, und pp2
abgeleitet sein.
Als Ergebnisse der Skalierung ergeben sich ein skalierter Periodizitätswert WW1
und ein skalierter Korrelationswert WW2
, die in dem folgenden Schritt 52 miteinander
multipliziert werden. Das Produkt WW1
⋅WW2
wird in Schritt 54 einem Schwellwertvergleich
unterzogen. Übersteigt
das Produkt WW1
⋅WW2
einen
vorgegebenen Schwellwert, so wird eine Pumpgrenzwarnung W ausgelöst, die
als Eingangssignal dem Beeinflussungsmodul 34 (1) zugeführt wird.
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Die Skalierungsschritte 48, 50 sind
nicht unbedingt erforderlich; es können vielmehr in Schritt 52 auch
die Werte W1 und W2 unmittelbar
miteinander multipliziert werden. Der in Schritt 54 herangezagene Schwellwert
kann fest oder variabel sein; insbesondere ist es auch möglich, dasselbe
Ergebnis wie bei einer Skalierung der Werte W1 und
W2 durch eine entsprechende Veränderung
des Schwellwerts zu erhalten. In weiteren Ausführungsalternativen wird in Schritt
52 nicht das Produkt, sondern eine andere Funktion berechnet, beispielsweise
die Summe oder die Summe der Quadrate.
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Durch das beschriebene Verfahren
lassen sich insgesamt ein sicherer Verdichterbetrieb in einem wirtschaftlich
interessanten Betriebsbereich nahe der Pumpgrenze (höherer Wirkungsgrad)
und eine gesteigerte Störtoleranz
des Verdichters, insbesondere im Hinblick auf Eintrittsstörungen,
erreichen.
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In vergleichbarer Weise kann ein
Schaufelschaden an einem Rotor im Verdichter- oder Turbinenbereich 12,14 oder 18, 20 einer
Turbomaschine, wie der Gasturbine 10 aus 1, mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren
als Warnung (W) angezeigt und weitere schlimme Folgen vermieden
werden, z. B. durch Abschalten dieser Turbomaschine, die z. B. ein
Flugtriebwerk sein kann, und anschließende Reparatur oder Austausch
der beschädigten
Schaufel bzw. Schaufeln.
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- 10
- Gasturbine
- 12
- Niederdruckverdichter
- 14
- Hochdruckverdichter
- 16
- Brennraum
- 18
- Hochdruckturbine
- 20
- Niederdruckturbine
- 22,
24
- Sensor
- 26
- Steuereinheit
- 28,
30
- Analog/Digital-Wandler
- 32
- Pumpgrenzwarnungs-Ermittlungsmodul
- 34
- Beeinflussungsmodul
- 40–54
- Verarbeitungsschritte
des Auswerteverfahrens
- c1
- erstes
Steuersignal
- c2
- zweites
Steuersignal
- cx
- weitere
Steuersignale
- N
- Zeitfenster
- p1, p2
- Messsignal
- pp1 -, pp2 -
- Mittelwert
des Messsignals
- pp1 , pp2
- mittelwertbereinigtes
Messsignal
- s1, s2
- Sensor-Ausgangssignal
- t1, t2
- Zeitversatz
- W
- Pumpgrenzwarnung
- W1
- unskalierter
Periodizitätswert
- WW1
- skalierter
Periodizitätswert
- W2
- unskalierter
Korrelationswert
- WW2
- skalierter
Korrelationswert