DE10151816B4

DE10151816B4 - Hülsenförmige Druck- oder Übertragungsform und Gerät zum Anfasen der Längenenden einer hülsenförmigen Druck- oder Übertragungsform

Info

Publication number: DE10151816B4
Application number: DE10151816A
Authority: DE
Inventors: Alfons Grieser
Original assignee: Manroland AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 2001-10-20
Filing date: 2001-10-20
Publication date: 2011-04-28
Anticipated expiration: 2021-10-21
Also published as: DE10151816A1; US20030075062A1; US7077062B2; FR2831097B1; FR2831097A1

Abstract

Hülsenförmige Druck- oder Übertragungsform einer Rotationsdruckmaschine, die eine Trägerhülse (1) aus einem metallischem Werkstoff, vorzugsweise aus Nickel, umfasst, auf der eine entsprechende Beschichtung (5) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerhülse (1) an mindestens einem Längenende in einem Innenumfang eine rundum verlaufende, sich nach außen kegelartig öffnende Anfasung (4) aufweist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet des konventionellen Drucks auf einer Rotationsdruckmaschine (z. B. Offset, Tiefdruck, Flexo- oder Siebdruck) und betrifft eine hülsenförmige Druck- oder Übertragungsform nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Gerät zum Anfasen und Entgraten von Längenenden einer solchen hülsenförmigen Druck- oder Übertragungsform nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
In der heutigen Hülsentechnik (Sleeve-Technik) für den kanallosen Druck – insbesondere mit Gummituch und Druckform, aber auch anderen Druckverfahren – ist es üblich zum Aufbringen der hülsenförmigen Druck- oder Übertragungsform auf eine Druckwalze, die Druck- oder Übertragungsform unter Aufweiten mittels Druckluft auf die Druckwalze aufzuschieben. Die Wegnahme der Druckluft bewirkt ein formschlüssiges Anlegen der Druck- oder Übertragungsform nach dem Prinzip einer Schrumpfpassung auf der Druckwalze. Durch erneute Zufuhr von Druckluft kann die Druck- oder Übertragungsform wieder von der Druckwalze genommen werden.
Derartige Sleeves, also hülsenförmige Druck- oder Übertragungsformen sind in der Regel aus einer Trägerhülse aus einem metallischen Werkstoff, auf diese die entsprechende Beschichtung aufgebracht ist, aufgebaut. Beispielsweise aus der Flexodruck ist es hinreichend bekannt, hülsenförmige Druck- und Übertragungsbeschichtungen auf galvanisch hergestellten Nickelhülsen aufzubringen.
Weiterhin ist mit der DE 41 40 768 A1 eine hülsenförmige Offsetdruckform, bzw. ein Formsleeve bekannt geworden, die aus einer rechteckig zugeschnittenen Metallplatte gefertigt wird, indem die aufeinander zuweisenden Kanten der Platte mittels einer Schweissnaht verbunden werden. Die so hergestellte Trägerhülse ist bis auf die Schweissnaht rundum beschichtet und belichtet.
Mit der DE 42 17 793 C1 ist ein hülsenförmiges Offset-Gummituch, bzw. Gummisleeve offenbart, das ebenfalls aus einer zugeschnittenen Trägerplatte, auf diese im planen Zustand eine Gummischicht aufgetragen wird, gefertigt ist, indem Anfang und Ende der Trägerplatte mitsamt der Gummischicht miteinander verschweisst sind.
Um beim Aufschieben eines derartigen Sleeves auf eine Druckwalze diesen genau und ortsfest dort justieren und montieren zu können, ist meist noch, wie beispielsweise die EP 0 704 301 B1 aufzeigt, zwischen der Oberfläche des Walzenkerns und der Innenfläche des Sleeves eine dünne Zwischenschicht in Form einer selbstklebenden Folie, die leicht austauschbar ist, oder einer Beschichtung der Oberfläche des Walzenkerns, oder auch als dünne ustauschbare Hülse vorgesehen. Diese Zwischenschicht kann auch thermisch isolierend wirken. Die Zwischenschicht ist heute auch hinsichtlich ihres Materials als Astralon-Folie bekannt.
Der Sleeve, dessen Innendurchmesser kleiner als der Druckwalzenkern ist, wird nach dem Vorzentrieren beispielsweise mittels eines kegelförmigen Fasenstücks des Druckwalzenkörpers mechanisch auf den grösseren Druckwalzendurchmesser aufgeweitet, so dass der Sleeve über ein Luftkissen vollständig auf den Walzenkörper aufgeschoben werden kann.
Dennoch kann es vorkommen, dass beim Aufschieben des Sleeves auf den Druckwalzenkörper die darauf aufgelegte dünne Folie durch die metallische Trägerhülse des Sleeves zerkratzt oder durch Druck beschädigt wird. Insbesondere dann, wenn beim Zuschnitt der metallischen Trägerplatte keine Entgratung der Schnittkanten durchgeführt wurde und somit die metallische Trägerhülse an ihren Längenenden im Innendurchmesser eben rundum verlaufende scharfkantige Grate aufweist, mit diesen eine dünne Astralon-Folie eben verletzt werden kann.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es deshalb, eine hülsenförmige Druck- oder Übertragungsform, allgemein ein Sleeve mit metallischer Trägerhülse, so weiterzubilden, dass beim Aufschieben auf eine Druckwalze eine Verletzung einer folienartigen Beschichtung oder dünnen Zwischenhülse, die den Walzenkern umgibt, ausgeschlossen werden kann, und dafür ein Gerät bereitzustellen, mit diesem eine solche Weiterbildung eines Sleeves durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Sleeve mit den Mermalen des Anspruchs 1 und mit einem Gerät zum Anfasen und Entgraten der Längenenden einer hülsenförmigen Druck- oder Übertragungsform mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der übergeordneten Massnahmen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Jeweils ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Sleeves und Gerätes wird im folgenden unter Bezugnahme der Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
1a eine perspektivische Ansicht einer metallischen Trägerhülse für eine Druck- oder Übertragungsform,
1b einen stark schematisierten Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Gummituchhülse (Übertragungsform),
2a einen Schnitt durch ein erfindungsgemässes Gerät zum Anfasen und Entgraten eines Sleeves und
2b einen gemäss 2a um 90° gedrehten Schnitt durch das erfindungsgemässe Gerät.
1a zeigt stark schematisiert ein Ausführungsbeispiel einer Trägerhülse 1 aus einem metallischen Werkstoff, der beispielsweise Nickel, Aluminium, Stahl, Edelstahl oder Messing sein kann. Im vorliegenden Fall war die Ausgangsform ein rechteckiges, dünnwandiges Plattenstück, das durch Biegen in die gewünschte Hohlzylinderform 2 der Länge l gebracht worden ist. Die aufeinander zuweisenden Kanten des Plattenstücks sind vorzugsweise mittels einer Schweissnaht 3 fest miteinander verbunden. Durch Pfeile ist angedeutet, dass an einem Längenende, das in Aufschieberichtung auf den Druckwalzenkern als erstes vorgesehen ist, im Innenumfang eine rundum verlaufende Anfasung 4 vorgesehen ist.
1b zeigt die Anfasung 4 für einen Gummisleeve im Detail. Die metallische Trägerhülse 1, vorzugsweise aus Nickel, ist auf ihrem Aussenumfang und ihrer Länge l mit einer Gummibeschichtung 5 versehen. Die Anfasung 4 und damit gleichzeitig eine eventuelle Entgratung der stirnseitigen Schnittkanten der Trägerhülse 1 ist mittels einer sich nach aussen kegelartig öffnenden Fase 6 an mindesten einem Längenende der Trägerhülse 1 realisiert. Die Fase 6 verläuft am Innenumfang der Hohlzylinderform 2 der Trägerhülse 1 rundum. Vorzugsweise ist eine Fase 6 am in Aufschieberichtung des Sleeve vorderen Längenende vorgesehen, kann aber, wie dargestellt, an beiden Längenenden der Trägerhülse 1 vorgesehen werden.
2a und 2b zeigen ein erfindungsgemässes Gerät zum Anfasen und Entgraten der Längenenden von Druck- oder Übertragungsformen. Eine Trägerhülse 1 aus Nickel samt Gummibelag 5 ist am Innenumfang eines Längenendes von einem zylinderförmigen Stützkörper 10 des erfindungsgemässen Gerätes aufgenommen. Der Stützkörper 10 umfasst einen zum aufzunehmenden Sleeve koaxial eben verlaufenden, im Durchmesser nur geringfügig kleineren Zapfen 11, der der Schnittführung dient, und ein rampenartig verlaufendes Kegelstück 12, das als Anschlag für die auf den Zapfen 11 aufgeschobene Hülse 1, 5 dient.
Der Stützkörper 10 mit Lagerzapfen 11 und Kegelstück 12 ist vorzugsweise einstückig aus einem Kunststoff mit guten Gleiteigenschaften gedreht.
Am Aussenumfang in radialer Richtung ist in das Kegelstück 12 eine Ausnehmung 13 zur Aufnahme eines Schneidenhalters 14 eingearbeitet. Mittels dieser Ausnehmung 13 ist eine Schneide an den Lagerzapfen 10 heranführbar, derart, dass das zu bearbeitende Längenende der Hülse 1, 5 die Schneide überdeckt. Der Schneidenhalter 14 ist in Form einer Wendeschneideplatte ausgebildet, die an einer zum zylindrischen Stützkörper 10 radial verlaufenden und in zum Sleeve axial ausgerichteten ebenen Wand der Ausnehmung 13 fest angelenkt ist. Die Wendeschneideplatte 14 ist zwar fest fixierbar, aber relativ im Abstand zum Innenumfang der dem Lagerzapfen 11 des Stützkörpers 10 aufgeschobenen Hülse 1, 5 in gewünschter Weise so verkippbar, dass, wenn der Stützkörper 10 relativ zur aufgeschobenen Hülse 1, 5 in Rotation versetzt wird, die Wendeschneideplatte 14 die Trägerhülse 1 am aufgeschobenen Längenende am Innenumfang rundum per Spanabhebung entgratet, bzw. mit einer Fase 6 (1b) versieht.
In besonders bevorzugter Ausbildung ist der Stützkörper 10 mit einer Gegendruckrolle 15 ausgestattet, derart, dass das anzufasende Längenende des Sleeves 1, 5 auf dem Zapfen 11 zur Schnittführung zwischen der Wendeschneideplatte 14 und dr Gegendruckrolle 15 einschiebbar ist. Dazu ist an der dem zu bearbeitenden Sleeve 1, 5 abgekehrten Seite des Stützkörpers 10 ein Schwenkhebel 16 angebracht, der mittels eines starren Hebelarms das Kegelstück 12 übergreift und die am Hebelarm drehbar gelagerte Gegendruckrolle 15 am Aussenumfang des Sleeves 1, 5 konträr zur am Innenumfang der Trägerhülse 1 angreifenden Wendeschneideplatte 14 zum Andruck bringt. Der Schwenkhebel 16 ist mittels einer Schraube 17 starr mit dem Stützlörper 10 verbunden, aber bei Lösen der Schraube 17 natürlich stufenlos relativ zum Aussenumfang des Sleeves 1, 5 verstellbar, oder beweglich, jedoch per Federung feststellbar mit dem Stützkörper 10 verbunden.
Der Stützkörper 10 kann nun manuell relativ zum zu bearbeitenden Sleeve 1, 5 in Rotation versetzt werden.
Dazu ist koaxial zum Aussenumfang des Stützkörpers 10 eine Ausbohrung 18 vorgesehen. Der Sleeve 1, 5 ist nun auf den Zapfen 11 zur Schnittführung bis zum Anschlag am Kegelstück 12 mit einem Längenende zwischen Wendeschneideplatte 14 und Gegendruckrolle 15 aufschiebbar. Mit einer Hand in die Ausbohrung 18 eingreifend ist das Gerät am Kegelstück 12 festhaltbar und die aufgeschobene Hülse 1, 5 mit der anderen Hand in Pfeilrichtung R, die von der Stellung der Schneidehalteplatte 14 in der Ausnehmung 13 zum Innenumfang des Längenendes der Hülse 1, 5 abhängt, auf dem Zapfen 11 drehbar, oder umgekehrt, so dass während der Rotation R der Trägerhülse 1 auf dem Zapfen 11 des Gerätes die Wendeschneideplatte 14 am Innenumfang der Trägerhülse 1 eine Fase 6 gemäss der 1b einarbeitet und natürlich gleichzeitig die Schnittkante entgratet.
Es ist selbstverständlich denkbar, die Rotation des Sleeve relativ zum Gerät zur Anfasung und Entgratung auch motorisch angetrieben durchzuführen. Dies wird jedoch hier nicht näher ausgeführt.

Claims

Hülsenförmige Druck- oder Übertragungsform einer Rotationsdruckmaschine, die eine Trägerhülse (1) aus einem metallischem Werkstoff, vorzugsweise aus Nickel, umfasst, auf der eine entsprechende Beschichtung (5) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerhülse (1) an mindestens einem Längenende in einem Innenumfang eine rundum verlaufende, sich nach außen kegelartig öffnende Anfasung (4) aufweist.
Hülsenförmige Druck- oder Übertragungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerhülse (1) an beiden Längenenden im Innenumfang jeweils eine rundum verlaufende Anfasung (4) aufweist.
Gerät zum Anfasen und Entgraten von Längenenden einer hülsenförmigen Druck- oder Übertragungsform einer Rotationsdruckmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass an einem zylinderförmigen Stützkörper (10) ein in einem Durchmesser verglichen mit dem Innendurchmesser der zu bearbeitenden Hülse (1, 5) nur geringfügig kleiner ausgebildeter Zapfen (11) zur Aufnahme eines der Längenenden der Hülse (1, 5) und zu einer Schnittführung vorgesehen ist, am Stützkörper (10) ein Schneidehalter (14) eingearbeitet ist, mittels diesem eine Schneide an einen Innenumfang des zu bearbeitenden Längenendes der Hülse (1, 5) heranführbar ist und der Stützkörper (10) ein rampenartig verlaufendes Kegelstück (12), das als Anschlag für die auf den Zapfen (11) aufgeschobene Hülse (1, 5) dient, umfasst, des weiteren der Stützkörper (10) mitsamt Zapfen (11) und Kegelstück (12) einstückig aus einem Kunststoff mit guten Gleiteigenschaften gedreht ist, der Stützkörper (10) mit einer Gegendruckrolle (15) ausgeführt ist, derart, dass das anzufasende Längenende der Hülse (1, 5) auf dem Zapfen (11) zu einer Schnittführung zwischen dem Schneidehalter (14) und der Gegendruckrolle (15) einschiebbar ist und relativ zur zu bearbeitenden, auf den Zapfen (11) geschobenen Hülse (1, 5) in Rotation versetzbar ist.
Gerät zum Anfasen und Entgraten der Längenenden einer hülsenförmigen Druck- oder Übertragungsform nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (10) manuell zur aufgeschobenen zu bearbeitenden Hülse (1, 5) in Rotation versetzbar ist.