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DE10137596A1 - Verfahren zur Kühlung von Werkstücken, insbesondere von Profilwalzprodukten, aus Schienenstählen - Google Patents

Verfahren zur Kühlung von Werkstücken, insbesondere von Profilwalzprodukten, aus Schienenstählen

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Publication number
DE10137596A1
DE10137596A1 DE10137596A DE10137596A DE10137596A1 DE 10137596 A1 DE10137596 A1 DE 10137596A1 DE 10137596 A DE10137596 A DE 10137596A DE 10137596 A DE10137596 A DE 10137596A DE 10137596 A1 DE10137596 A1 DE 10137596A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cooling
temperature
workpiece
parameters
workpieces
Prior art date
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Withdrawn
Application number
DE10137596A
Other languages
English (en)
Inventor
Klaus Kueppers
Thomas Nerzak
Meinert Meyer
Uwe Plociennik
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
SMS Group GmbH
Original Assignee
SMS Demag AG
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Filing date
Publication date
Family has litigation
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    • C21D9/00Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
    • C21D9/04Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for rails
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    • C21D11/00Process control or regulation for heat treatments
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Abstract

Um insbesondere Profilwalzprodukte aus Schienenstählen mit einem feinperlitischen oder ferritisch/perlitischen Gefüge nach der Kühlung herzustellen, wird vorgeschlagen, daß das Werkstück durch eine Kühlstrecke, die sich aus einzelnen unabhängigen Kühlmodulen (2a-e) mit unabhängig einstellbaren Kühlparametern zusammensetzt, geführt wird, wobei zwischen den Kühlmodulen (2a-e) Zwischenbereiche (5a-e) zur Gefügeentspannung vorhanden sind mit Mitteln zur Ist-Temperaturbestimmung (T¶IST¶) des jeweiligen Werkstückes in diesen Zwischenbereichen (5a-e) und wobei in Abhängigkeit der jeweiligen Ist-Temperaturwerte (T¶IST¶) des Werkstückes in einem Zwischenbereich (5a-e) die spezifischen Kühlparameter, insbesondere die Kühlintensität, mindestens des jeweils nachfolgenden Kühlmoduls (2b-e) zur Gewährleistung einer definierten Temperatur des Werkstückes während des gesamten Durchlaufs der Kühlstrecke (1) geregelt werden, wobei die definierte Temperatur (T¶SOLL¶) des Werkstückes jeweils oberhalb einer kritischen Temperatur, bei der sich bainitische Gefügeanteile bilden, liegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kühlung von Werkstücken, insbesondere zur Kühlung von Walzprodukten und hier von Profilwalzprodukten aus Schienenstählen mit einem feinperlitischen oder ferritisch/perlitischen Gefüge, wobei das warme Werkstück, d. h. Werkstück mit austenitischem Gefüge, durch eine Kühlstrecke mit einem Eintritts- und einem Austrittsbereich geführt und einem Abkühlprozeß unterworfen wird und hierbei eine Umwandlung in ein perlitisches oder ferritisch/perlitisches Gefüge durchmacht.
  • Schienenstähle dienen im wesentlichen zur Herstellung von Schienen sowie deren Verbindungs- bzw. Befestigungselementen. Die über das Rad auf die Schiene einwirkenden senkrechten und seitlichen Kräfte wie Normal-, Führungs-, Beschleunigungs- und Bremskräfte führen im unmittelbaren Einwirkungsbereich zu sehr hohen dynamischen Beanspruchungen und in der Regel zu einer plastischen Verformung des Stahls. Durch diese Belastungen entstehen Verschleißerscheinungen in Form von Materialabschiebungen, Abrieb, Materialausbrüchen, örtlicher Werkstoffermüdung oder Anrissen. Eine Verbesserung des Widerstandes einer Schiene gegen Verschleißerscheinungen kann durch eine Erhöhung ihrer Streckgrenze und Zugfestigkeit sowie ihrer Dauerfestigkeit in Verbindung mit einem möglichst feinstreifigen perlitischen Gefüge erreicht werden.
  • Unter normalen Abkühlbedingungen auf einem Kühlbett nach dem Stand der Technik durchlaufen Schienenstähle die Umwandlung in ein perlitisches Gefüge. Hierbei weisen Schienenstähle mit einem ferritisch-perlitischen Gefüge Zugfestigkeiten in einem Bereich von 700 bis 900 N/mm2 auf, während Stähle mit rein perlitischer Struktur Zugfestigkeitswerte von über 900 N/mm2 erreichen. Die wesentlichen Eigenschaften der Schienenstähle werden durch den Anteil des Gefüges an Ferrit/Perlit sowie durch deren morphologische Ausbildung bestimmt. Sowohl bei den ferritisch/perlitischen als auch bei den perlitischen Stählen spielt der Lamellenabstand eine Rolle.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kühlverfahren vorzuschlagen zur Herstellung von Werkstücken, insbesondere Profilwalzprodukten, aus Schienen- stahl, mit verbesserten mechanischen Eigenschaften und einem feinstreifigen Perlit- bzw. Ferrit-/Perlitgefüge.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
  • Verfahrensgemäß wird vorgeschlagen, daß das Werkstück, beispielsweise ein Walz- oder ggf. Strangprofilprodukt, aus der (Walz-)hitze kommend, durch eine Kühlstrecke geführt wird, die sich aus einzelnen unabhängigen Kühlmodulen mit unabhängig einstellbaren Kühlparametern zusammensetzt, wobei zwischen den Kühlmodulen Zwischenbereiche zum thermischen Ausgleich bzw. zur thermischen Entspannung vorhanden sind mit Mitteln zur Ist-Temperaturbestimmung des jeweiligen Werkstückes in diesen Zwischenbereichen, und wobei in Abhängigkeit der jeweiligen Ist-Temperaturwerte eines oder eines jeden Zwischenbereichs die spezifischen Kühlparameter, insbesondere die Kühlintensität, mindestens des jeweils nachfolgenden Kühlmoduls zur Einstellung einer definierten (Oberflächen-) Temperatur des Werkstücks während des gesamten Durchlaufs der Kühlstrecke geregelt werden, wobei die definierte Temperatur des Werkstücks jeweils oberhalb einer kritischen Temperatur, bei der sich bainitische Gefügeanteile bilden, liegt.
  • Grundgedanke ist damit eine Regelung der Abkühlung eines Werkstücks aus Schienenstahl in einer Kühlstrecke unter der Maßgabe, daß die Oberflächentemperatur des Werkstücks aus einem Schienenstahl so abgekühlt wird, daß sich das gewünschte perlitische bzw. ferritisch/perlitische Gefüge einstellt, wobei durch Durchlaufen von Entspannungsphasen sowie einem stetigen Überprüfen der Temperaturverhältnisse in vorzugsweise jedem Zwischenbereich und ggf. Regulierung der Kühlparameter der einzelnen Kühlmodule gewährleistet ist, daß die Temperatur nicht eine kritische Temperatur unterschreitet und damit die Unterkühlung nicht so hoch ist, daß eine Bainitumwandlung stattfindet und somit sich unerwünschte bainitische Gefügeanteile bilden.
  • Der Abkühlprozeß setzt sich in Abhängigkeit der durchlaufenden Kühlmodule aus einzelnen Abkühlprozeßschritten und in Abhängigkeit der durchlaufenden Zwischenbereiche zur Gefügeentspannung aus zeitlichen Phasen der Wiederaufwärmung und/oder aus zeitlichen Phasen des thermischen Haltens und/oder aus zeitliche Phasen einer langsamen Abkühlung zusammen. Hierbei kann das Werkstück in allen Zwischenbereichen eine gleiche oder in verschiedenen Zwischenbereichen unterschiedliche zeitliche Phasen der Entspannung durchlaufen. Die Wiedererwärmung geschieht hierbei entweder durch die im Inneren des Werkstücks noch vorhandene Restwärme und/oder durch externe Wärmezufuhr. Auf diese Weise wird ein in etwa sägezahnartiger Abkühlverlauf eingestellt, der sich günstig auf das sich einstellende Endgefüge und damit die mechanischen Eigenschaften auswirkt. Der Bainitbildung wird entgegengewirkt, indem die Parameter der Kühlstrecke so eingestellt werden, daß zu keinem Zeitpunkt des Kühlprozesses die Bainitbildung einsetzen kann.
  • Es ist ebenfalls von der Erfindung eingeschlossen, daß die Zwischenbereiche für einen thermischen Ausgleich über das Werkstück, insbesondere Walzprodukt, oder für ein Abkühlen mit langsamen Abkühlgeschwindigkeiten genutzt werden.
  • Vorzugsweise werden in Abhängigkeit des jeweiligen gemessenen Ist- Temperaturwertes eines jeden Zwischenbereichs die spezifischen Kühlparameter der jeweils nachfolgenden Kühlzone und gleichzeitig die Kühlparameter des vorherigen Kühlmoduls geregelt. Dies bedeutet, daß ein Werkstück bzw. Walzprodukt, sofern es von einer vorgegebenen Soll-Temperatur, die es zu einem bestimmten Zeitpunkt bzw. in einem Zwischenbereich aufweisen sollte, abweicht, durch eine spezifische Änderung der Kühlparameter im nachfolgenden Kühlmodul wieder auf die Soll-Temperatur eingeregelt und gleichzeitig für nachfolgende Werkstücke das vorherige Kühlmodul eingeregelt wird.
  • Vorzugsweise wird die Oberflächentemperatur des Werkstücks am Ende des Zwischenbereichs, d. h. nach Ende des Bereichs zur Gefügeentspannung, gemessen. Die Temperaturmessung in den Zwischenbereichen kann auch für die Qualitätsüberwachung genutzt werden.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Oberflächentemperaturmessung mittels einer optischen und berührungslosen Messung, d. h. mittels eines Pyrometers.
  • Die Regelung der Kühlparameter und hier insbesondere der Kühlintensität erfolgt bevorzugt mittels Regelung des Druckes, mit dem das Kühlmedium auf die Oberfläche des Werkstücks auftrifft, und/oder mittels regulierter Einstellung der Temperatur des Kühlmediums und/oder mittels regulierter Einstellung des Volumenstroms des Kühlmediums durch Auswahl der Kühldüsengeometrie. Als Kühlmedium kommt vorzugsweise Kühlwasser in Frage.
  • Die Druckregelung erfolgt vorzugsweise durch ein Druckregelventil in der Zuleitung zu den Düsen, die an Kühlbalken angeordnet sind. Die Kühlintensität ist auch durch Ansteuerung einer unterschiedlichen Anzahl an Düsen pro Kühlbalken oder Kühlbalkenanordnungen möglich.
  • Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Temperaturregelung des Kühlmediums wird vorgeschlagen, daß das Kühlmedium, d. h. insbesondere das Kühlwasser, vor Auftritt auf die Werkstückoberfläche soweit vorgewärmt wird, daß eine Unterschreitung der Leidenfrosttemperatur nicht oder erst sehr spät erfolgt. Unter dem Leidenfrost-Phänomen wird das nicht benetzende Verhalten einer Flüssigkeit verstanden, wenn die Temperatur des berührten Körpers oberhalb der Siedetemperatur der Flüssigkeit liegt. Wasser beispielsweise wird durch eine Gashaut aus verdampftem Wasser vor dem weiteren Verdampfen geschützt und verliert damit für eine bestimmte Zeit die Kühlwirkung. Durch die Kühlwasservorlauftemperatur kann die Leidenfrosttemperatur beeinflußt werden. Die Leidenfrosttemperatur steigt mit höherer Kühlwasservorlauftemperatur, und die Kühlung wird schwächer. Damit eine Unterschreitung der Leidenfrosttemperatur nicht oder erst sehr spät erfolgt, wird vorgeschlagen, das Kühlwasser vorzuwärmen. Dies bietet den Vorteil, daß die Kühlung schwächer wird und damit besser reproduzierbar.
  • Nach einem bevorzugten Verfahrensschritt wird die Temperatur des Werkstücks vor Eintritt oder beim Eintritt in die Kühlstrecke gemessen und dieser Temperaturwert zum Presetting der Kühlparameter verwendet, um eine Voreinstellung der Kühlparameter der einzelnen Kühlmodule, insbesondere die Einstellung des Drucks, mit dem das Kühlmedium auf die Werkstückoberfläche auftrifft, zu erreichen.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert werden. Dabei sind neben den oben aufgeführten Kombinationen von Merkmalen auch Merkmale alleine oder in anderen Kombinationen erfindungswesentlich. Es zeigen:
  • Fig. 1 eine schematische Übersicht über eine Kühlstrecke, in der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird;
  • Fig. 2 ein Temperatur-Zeit-Diagramm mit den Abkühlkurven von fünf Meßpunkten in bzw. am Schienenkopf eines üblichen Schienenstahls mit etwa 0,8%C und 1,0% Mn, der in einer Kühlstrecke verfahrensgemäß einem solchen Kühlverlauf unterworfen wird, daß die Bainittemperatur nicht unterschritten wird;
  • Fig. 3 zum Vergleich ein Temperatur-Zeit-Diagramm der fünf Abkühlkurven eines ungeregelten Abkühlverlaufs mit einer Unterschreitung der Bainittemperatur.
  • Die in Fig. 1 gezeigte Kühlstrecke 1 schließt sich an eine Profilwalzstrecke (nicht gezeigt), beispielsweise an eine Walzstrecke für Schienenprofile aus Schienenstählen, an. Die Kühlstrecke 1 setzt sich bei der gezeigten Ausführungsform aus fünf Kühlmodulen 2a-e zusammen, ist aber nicht auf diese Anzahl an Kühlmodulen beschränkt. Die einzelnen Kühlmodule 2a-e sind beispielsweise so aufgebaut, daß sie einen oder mehrere Kühlbalken oder Kühldüsenanordnungen umfassen. Der Druck, mit dem das Kühlwasser aus den einzelnen Düsen austritt, ist über je ein Druckregelventil 3a-e einstellbar. Der aktuelle Druck wird mittels der Durckmeßgeräte 4a-e gemessen. Zwischen den einzelnen Kühlmodulen 2a-e sind Zwischenbereiche 5a-e angeordnet. Jeweils am Ende eines Zwischenbereichs 5a-e ist ein Pyrometer 6a-e zur berührungslosen optischen Messung der Oberflächentemperatur des sich in diesem Zwischenbereich befindlichen Walzproduktes angeordnet, wobei bei einem Schienenprofil die Oberflächentemperatur am Schienenkopf gemessen wird.
  • Vor dem ersten Kühlmodul 2a am Anfang bzw. Eintrittsbereich (12) der Kühlstrecke 1 ist ein zusätzliches Pyrometer 6f angeordnet. Die einzelnen Pyrometer 6a-f sind über Signalleitungen 7a-g mit einer Rechnereinheit 8 verbunden. Die Rechnereinheit 8 ist über entsprechende Steuerleitungen 9a-e zur Änderung der einzelnen Regelventile 3a-e der Kühlmitteldüsen verbunden. Das Kühlmedium, insbesondere Kühlwasser (KW), wird über ein gemeinsames Zuführrohr 10 mit Ableitungen 10a-e an die einzelnen Kühlmodule 2a-e geführt. Zur Einregelung der Druckwerte ist ebenfalls ein Regelkreis der Druckmeßgeräte 4a-e mit der Rechnereinheit 8 vorgesehen (Signalleitungen 11 a-e).
  • Nachfolgend wird der Prozeß beschrieben. Vor Eintritt eines gewalzten Profils aus Stahl, beispielsweise eine Schiene, in die Kühlstrecke wird mittels des ersten Pyrometers 6f, beispielsweise ein Zweifarben-Pyrometer, ein aktueller Oberflächentemperaturwert aufgenommen. Dieser erste Oberflächentemperaturwert wird an die Rechnereinheit 8 weitergeleitet, die bereits in Abhängigkeit dieses individuellen Wertes eine Voreinstellung (Presetting) der einzelnen Regelventile zur Einstellung des Kühlwasserdruckes sowie der Kühlwassertemperatur bewirkt. Nach Durchlaufen des ersten Kühlmoduls 2a und erfolgtem ersten Abkühlschritt tritt das Schienenprofil in den ersten Zwischenbereich 5a ein, in dem eine Entspannungsphase für das Gefüge erfolgt. Am Ende des ersten Zwischenbereichs 5a wird mittels eines zweiten Pyrometers 6a, beispielsweise ein Zweifarben-Pyrometer, eine weitere Oberflächentemperaturmessung (TIST) vorgenommen. Dieser aufgenommene Ist-Wert wird über die Signalleitungen 7a und 7g an die Rechnereinheit 8 übergeben und dort eine Differenz-Rechnung zwischen einem Soll-(TSOLL) und dem Ist-Wert (TIST) durchgeführt. Hierbei liegt der Soll-Wert immer oberhalb einer werkstoffspezifischen Temperatur, bei der Bainitbildung eintreten kann. Die Sollwerte sind legierungsspezifisch und können aus Versuchen ermittelt werden. Ein Richtwert für diese kritische Temperatur, die bei Schienenstählen bei einem Kühlprozeß nicht unterschritten werden sollte, liegt bei etwa 450-500°C.
  • Sofern eine Differenz zwischen dem Ist- und Sollwert vorliegt, wird oder werden das nachfolgende oder mehrere nachfolgende Kühlmodule hinsichtlich ihrer Kühlparameter, hier des Drucks des auftreffenden Kühlwassers, durch Änderung der Druckregelventile 3a-e eingeregelt. Hierbei wird laufend eine Regelung der Druckwerte in Abhängigkeit der gemessenen Ist-Druckwerte durchgeführt.
  • Die beschriebene Regelung wiederholt sich in Abhängigkeit der in jedem weiteren Zwischenbereich 5b-5e aufgenommenen Temperatur-Werte. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, daß nicht nur das nachfolgende Kühlmodul, sondern auch das oder die vorherigen Kühlmodule für das nachfolgende zu kühlende Walzgut eingeregelt werden.
  • Die Fig. 2 und 3 zeigen mit Hilfe von Temperatur-Zeit-Diagrammen die Abkühlungskurven eines Schienenkopfes aus einem Werkstoff mit 0,8% Kohlenstoff mit Regelung und ohne Regelung. Die Bezeichnung C80W60 bzw. C80W65 macht deutlich, daß die Abkühlgeschwindigkeit im Kern des Schienenkopfes (Beispiel Schienenform nach AREA 136 [Liefervorschrift der American Railway Engineering Association]) weniger hoch ist als in den Randbereichen und daß dadurch im Kernbereich die Umwandlung von Austenit in Perlit bzw. Ferrit-Perlit bei höheren Temperaturen stattfindet.
  • Der Temperaturverlauf über die Zeit wird an fünf unterschiedlichen Meßpunkten am Schienenkopf ermittelt. Hierbei ist 1 ein Meßpunkt im Kern des Schienenkopfes, 2 ein Meßpunkt, der 5 mm unterhalb der Oberfläche angeordnet ist, 3 ein Meßpunkt, der 5 mm unterhalb der Seitenfläche angeordnet ist, 4 ein Meßpunkt auf der Seitenoberfläche sowie 5 ein Meßpunkt auf der Kopfoberfläche. Es ist ersichtlich, daß zu keiner Zeit an keinem Meßpunkt das Gefüge des Schienenkopfes durch die Abkühlung eine solche Unterkühlung erfährt, daß sich im Gefüge Bainit bilden kann.
  • Die simulierte Kühlstrecke ist mit fünf Modulen einzeln regelbar. Die einzelnen Abkühlungskurven in Fig. 2 zeigen, daß niemals eine kritische Temperatur, bei der Bainitbildung einsetzen würde, unterschritten wird. An den Abkühlkurven 4 und 5, die die Abkühlung an der Oberfläche des Schienenkopfes zeigen, wird der sägezahnartige Abkühlverlauf mit einem Wiedererwärmen in den Zwischen- bzw. Ausgleichszonen deutlich.
  • Fig. 3 zeigt im Vergleich eine Kühlstrecke mit fünf Kühlmodulen, die nicht einzeln regelbar sind, so daß es zu einem Unterschreiten der Bainittemperatur in den oberflächennahen Bereichen (Kurven 4 und 5) des Schienenkopfes kommt.
  • Durch das vorgeschlagene Verfahren wird erreicht, daß bei der Abkühlung von Schienenstählen aus der Walzhitze ein feinperlitisches bzw. ferritisch/perlitisches Gefüge ohne die mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Verschleißfestigkeit, negativ beeinflussende Bainitanteile eingestellt werden kann.

Claims (8)

1. Verfahren zur Kühlung von Werkstücken, insbesondere Profilwalzprodukten, aus Schienenstählen mit einem feinperlitischen oder ferritisch/perlitischen Gefüge,
wobei das warme Werkstück durch eine Kühlstrecke (1) mit einem Eintritts- (12) und einem Austrittsbereich geführt und einem Abkühlprozeß unterworfen wird und hierbei eine Umwandlung in ein perlitisches oder ferritisch/perlitisches Gefüge durchmacht,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkstück durch eine Kühlstrecke, die sich aus einzelnen unabhängigen Kühlmodulen (2a-e) mit unabhängig einstellbaren Kühlparametern zusammensetzt, geführt wird,
wobei zwischen den Kühlmodulen (2a-e) Zwischenbereiche (5a-e) zur Gefügeentspannung vorhanden sind mit Mitteln zur Ist-Temperaturbestimmung (TIST) des jeweiligen Werkstückes in diesen Zwischenbereichen (5a-e), und wobei in Abhängigkeit der jeweiligen Ist-Temperaturwerte (TIST) des Werkstückes in einem Zwischenbereich (5a-e) die spezifischen Kühlparameter, insbesondere die Kühlintensität, mindestens des jeweils nachfolgenden Kühlmoduls (2b-e) zur Gewährleistung einer definierten Temperatur des Werkstückes während des gesamten Durchlaufs der Kühlstrecke (1) geregelt werden, wobei die definierte Temperatur (TSOLL) des Werkstückes jeweils oberhalb einer kritischen Temperatur, bei der sich bainitische Gefügeanteile bilden, liegt.
2. Verfahren zur Kühlung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abkühlprozeß sich in Abhängigkeit der durchlaufenden Kühlmodule in einzelne Abkühlprozeßschritte und in Abhängigkeit der durchlaufenden Zwischenbereiche zur Gefügeentspannung in zeitliche Phasen der Wiederaufwärmung und/oder in zeitliche Phasen des thermischen Haltens und/oder in zeitliche Phasen einer langsamen Abkühlung zusammensetzt.
3. Verfahren zur Kühlung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit des jeweiligen gemessenen Ist-Temperaturwerte (TIST) eines oder eines jeden Zwischenbereichs (5a-e) die spezifischen Kühlparameter des jeweils nachfolgenden Kühlmoduls (2b-e) und gleichzeitig die Kühlparameter des vorherigen Kühlmoduls (2a-d) geregelt werden.
4. Verfahren zur Kühlung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächentemperatur des Werkstücks am Ende des Zwischenbereichs (5a-e) gemessen wird.
5. Verfahren zur Kühlung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ist-Temperaturmessung (TIST) mittels einer optischen und berührungslosen Messung vorgenommen wird.
6. Verfahren zur Kühlung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Kühlparameter, insbesondere der Kühlintensität, mittels Druckregelung und/oder Temperaturregelung des Kühlmediums erreicht wird.
7. Verfahren zur Kühlung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmedium, insbesondere Kühlwasser, vor Auftritt auf die Werkstückoberfläche soweit vorgewärmt wird, daß eine Unterschreitung der Leidenfrosttemperatur nicht oder später als bei nicht vorgewärmten Kühlmedium erfolgt.
8. Verfahren zur Kühlung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Werkstücks vor Eintritt oder beim Eintritt in die Kühlstrecke (1) gemessen wird und dieser Temperaturwert zum Presetting der Kühlparameter der einzelnen Kühlmodule verwendet wird.
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