DE10127442A1 - Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung - Google Patents
Druckmaschinenzylinder-ReinigungsvorrichtungInfo
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Abstract
Druckzylinder-Reinigungsvorrichtung einer Bogendruckmaschine. Es ist eine Steuerkurve-Kurvenfolger-Anordnung (40) vorgesehen zum Überführen einer Reinigungseinheit (24) über eine Greifeinrichtung (10) hinweg von einem Mantelflächenabschnitt zu einem anderen Mantelflächenabschnitt (8) eines Gegendruckzylinders (6). Für das Auflaufen des Kurvenfolgers (56) auf die Steuerkurve (42) wird der Anstelldruck der Reinigungseinheit (24) reduziert. Danach wird er für das Auflaufen auf die Mantelfläche (8) des Gegendruckzylinders (6) wieder erhöht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung einer
Bogendruckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, die Geräusche und die
Materialabnutzung der Steuerkurve-Kurvenfolger-Anordnung zu reduzieren,
auch wenn der Druckmaschinenzylinder mit höheren Drehzahlen als den heute
üblichen Drehzahlen von ungefähr 1200 U/h rotiert.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Zu reinigende Druckmaschinenzylinder bei Bogendruckmaschinen sind
insbesondere der Gegendruckzylinder, häufig auch nur als Druckzylinder
bezeichnet. Gereinigt werden können jedoch auch andere
Druckmaschinenzylinder von Bogendruckmaschinen, welche eine
Greifereinrichtung für Druckbögen haben.
Mit einer Reinigungseinheit kann die Mantelfläche eines
Druckmaschinenzylinders trocken oder vorzugsweise nass gereinigt werden.
Eine Reinigungseinheit mit einem befeuchtbaren Waschtuch ist beispielsweise
aus der DE 30 05 469 C2 bekannt.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die beiliegende Zeichnung
anhand einer bevorzugten Ausführungsform als Beispiel beschrieben.
Fig. 1 zeigt der Zeichnung zeigt schematisch eine Seitenansicht einer
Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach der Erfindung für eine
Bogendruckmaschine. Die Bogendruckmaschine ist teilweise abgebrochen
dargestellt und enthält z. B. einen Plattenzylinder 2, von welchem ein Druckbild
auf einen Gummituchzylinder 4 übertragen wird, der das Druckbild auf einen
Druckbogen (nicht dargestellt) aus Papier oder aus einem anderen Material
überträgt, welcher sich auf der Mantelfläche 8 eines Gegendruckzylinders 6
befindet und an dessen in Drehrichtung 11 vorderen Ende von einer
Greifeinrichtung 10 gehalten wird. Der Gegendruckzylinder 6, im folgenden wie
allgemein üblich nur Druckzylinder 6 genannt, hat mindestens eine solche
Greifeinrichtung 10 und kann eine der Anzahl der Greifeinrichtungen
entsprechende Anzahl von Druckbögen auf seiner Mantelfläche 8
nacheinander halten. Der Druckzylinder 6 von Fig. 1 hat als Beispiel zwei
diametral einander gegenüberliegende Greifeinrichtungen 10.
Jede Greifeinrichtung 10 enthält einen die Mantelfläche 8 unterbrechenden,
sich über die gesamte Zylinderlänge erstreckenden Kanal 12 (oder Grube), in
welcher eine Greiferleiste 14 (oder eine Vielzahl von Greifern) um eine
Drehachse 16 schwenkbar ist, um mit einer Greifernase 18 den vorderen Rand
eines Druckbogens (nicht dargestellt) neben dem Kanal 12 auf die Mantelfläche
8 zu klemmen und dann wieder freizugeben zur Weitergabe des Druckbogens
an eine weitere Bearbeitungsstation. Die Greifernase 18 ragt aus dem Kanal 12
heraus über das bezüglich der Drehrichtung 11 hintere Ende 20 des Kanals 12,
welcher ein in Umfangsrichtung gegenüberliegendes vorderes Ende 22 hat.
Während des vorstehend beschriebenen Druckbetriebes ist eine
Reinigungseinheit 24 von der Mantelfläche 8 distanziert in einer Parkposition
24-1.
Fig. 1 zeigt nicht den vorstehend beschriebenen Druckbetrieb, sondern den
Reinigungsbetrieb zum Reinigen der Mantelfläche 8 des Druckzylinders 2, bei
welchem die Reinigungseinheit 24 in einer Reinigungsposition die Mantelfläche
8 kontaktiert. Der Reinigungsbetrieb ist normalerweise ein Waschbetrieb, da die
Mantelfläche 6 des Druckzylinders 2 feucht schneller reinigbar ist als trocken.
Durch die Rotation des Druckzylinders 2 in der Drehrichtung 11 streift ein
Reinigungselement 26, z. B. ein Waschtuch, an der Mantelfläche 8. Das als
Reinigungselement 26 dienende Waschtuch wird jeweils dann schrittweise
weiter transportiert, wenn es die Mantelfläche 8 nicht kontaktiert. Der
Weitertransport des Waschtuches 26 erfolgt vorzugsweise durch eine
Vorrichtung, welche die Bewegung der Reinigungseinheit 24 von der in Fig. 1
gezeigten Reinigungsposition in die Parkposition 24-1 (oder bei der
umgekehrten Bewegungsrichtung) auf das Waschtuch 26 überträgt. Statt eines
feuchten Waschtuches 26 können auch andere Reinigungselemente verwendet
werden, beispielsweise ein trockenes Tuch oder eine feuchte oder trockene
Bürste oder dergleichen.
Das Reinigungselement 26 wird federelastisch an die Mantelfläche 8 angestellt
(angedrückt). Deshalb muss der Teil der Reinigungseinheit 24, welcher das
Reinigungselement 26 trägt, etwas näher an die Mantelfläche 8 herangeführt
werden, als dies für eine schwache Kontaktierung der Mantelfläche 8 durch das
Reinigungselement 26 erforderlich ist. Im folgenden wird jedoch zur
Vereinfachung der Beschreibung so getan, als ob die Reinigungseinheit 24
zusammen mit dem Reinigungselement 26 nur exakt bis zur Mantelfläche 8
bewegt wird.
Die Verstellung der Reinigungseinheit 24 zwischen der Reinigungsposition und
der Parkposition 24-1 erfolgt durch mindestens ein doppelt wirkendes
pneumatisches Stellglied 28, dessen Druckkolben 30 mit der Reinigungseinheit
24 mechanisch verbunden ist. Das Stellglied 28 hat auf der einen Seite des
Druckkolbens 30 eine Anstelldruckkammer 32 und auf der anderen Seite eine
Abstelldruckkammer 34. Sie sind wechselweise mit Druckluft beaufschlagbar
und entlüftbar durch eine Ventilanordnung 36.
Die Reinigungseinheit 24 ist in einer Halterung 38 geführt, welche in einen
Druckmaschinenrahmen (nicht gezeigt) eingesetzt ist, in welchem die Zylinder
2, 4 und 6 drehbar gelagert sind.
Während des Reinigungsbetriebes, im vorliegenden Falle Waschbetriebes,
muss dafür gesorgt werden, dass die Reinigungseinheit 24 nicht in den Kanal
12 eintaucht und dann an dessen hinterem Ende 20 aufschlägt, und dass das
Reinigungselement 26 nicht auf die Greifernase 18 der Greiferleiste 14
aufschlägt, sondern mit Höhenabstand darüber hinwegbewegt wird (oder
gemäß anderer Ausführungsform die Greifernase 18 nur mit leichtem Druck
kontaktiert), damit das Reinigungselement 26 und die Greiferleiste 14 nicht
aneinander hängenbleiben und einander beschädigen. Bei der hier
beschriebenen bevorzugten Ausführungsform wird davon ausgegangen, dass
die Reinigungseinheit 24 zusammen mit dem Reinigungselement 26 über die
Greifernase 18 und über die gesamte Breite des Kanals 12 in Drehrichtung 11
hinweggetragen wird durch eine Steuerkurve-Kurvenfolger-Anordnung 40.
Gemäß einer anderen Ausführungsform besteht auch die Möglichkeit, die
Reinigungseinheit 24 mit dem Waschelement 26 nicht schon vom vorderen
Ende 22 des Kanals 12 oder kurz zuvor über den Radius der Mantelfläche 8
hinaus abzuheben, sondern erst kurz vor der Greifernase 18. Dies hat aber den
Nachteil, dass der Ausstieg der Steuerkurve um so steiler gemacht werden
muss, je kürzer sie ist, und dass die Materialabnutzung und Geräusche durch
Aufschlagen des Kurvenfolgers mit zunehmender Kurvensteilheit ebenfalls
zunehmen.
Deshalb hat eine nahe bei jeder Greifeinrichtung 10 am Druckzylinder 6
befestigte Steuerkurve 42 in Zylinderumfangsrichtung eine das
Reinigungselement 26 auf einen größeren Zylinderradius als die Greifernase 18
anhebende und dann wieder absenkende Länge von Kurvenanfang 44 bis
Kurvenende 46, welche vorzugsweise ungefähr gleich groß wie oder
geringfügig größer ist als die Stecke vom vorderen Ende 22 des Kanals 12 bis
zum Ende der Greifernase 18 dieses gleichen Kanals 12 entgegen der
Zylinderdrehrichtung 11 gesehen. Zur deutlicheren Darstellung ist in Fig. 1 nur
ein Steuerkurvenelement 41 für eine der beiden Greifeinrichtungen 10 gezeigt,
in Wirklichkeit ist jedoch für jede Greifeinrichtung 10 ein solches
Steuerkurvenelement am Druckzylinder 6 befestigt. Die Steuerkurve 42 hat,
entgegen der Zylinderdrehrichtung 11 gesehen, einen vom Kurvenanfang 44
bis zu einer Bergspitze 48 auf einem Kurvenberg 50 nur mit kleiner Steilheit
ansteigenden Kurvenanstieg 52, und einen von der Bergspitze 48 bis zum
Kurvenende 46, vorzugsweise steiler, abfallenden Kurvenabstieg 54. Am
Kurvenanfang 44 oder kurz danach beginnt das sachte Ansteigen des
Kurvenanstieges 52. Auf der Bergspitze 48 ist das Reinigungselement 26 über
der Greifernase 18, und nach dem hinteren Kanalende 20 ist das
Reinigungselement 26 wieder auf die danach folgende Mantelfläche 8 des
Druckzylinders 6 aufgesetzt. Fig. 1 zeigt die Situation, bei welcher der
Kurvenfolger 56 von der Steuerkurve soweit abgelaufen ist, dass das
Waschelement 26 wieder auf der Mantelfläche 8 aufsetzt. Der Kurvenabstieg
54 kann zum Kurvenende 46 hin steil abfallen.
Die Ventilanordnung 36 ist Teil einer Steuereinrichtung 60, welche auch einen
elektronischen Steuerteil 62 und einen Drehwinkelgeber 64 enthält. Der
Drehwinkelgeber 64 zeigt dem elektronischen Steuerteil 62
Drehwinkelstellungen des Druckzylinders 6 an, wann das Stellglied 28 mit
pneumatischem Druck beaufschlagt oder entlüftet wird. Als Drehwinkelgeber 64
können vom Druckzylinder 6 betätigte Schalter, beispielsweise
Näherungsschalter, verwendet werden. Bevorzugt wird jedoch ein
Inkrementalgeber.
Die Steuereinrichtung 60 ist derart ausgebildet, dass die Anstelldruckkammer
32 der Reinigungseinheit 24 für den Kurvenanstieg 52 automatisch entlüftet
wird, wobei der Beginn der Entlüftung von der Drehwinkelstellung des
Druckzylinders 6 relativ zur Reinigungseinheit 24 abhängig ist. Ferner ist die
Steuereinrichtung 60 derart ausgebildet, dass der pneumatische Anstelldruck
der
Reinigungseinheit 24 nach der genannten Entlüftung automatisch wieder
aufgebaut wird für den auf die Greifeinrichtung 10 folgenden Abschnitt der
Mantelfläche 8 des rotierenden Druckzylinders 6. Der Beginn der Entlüftung
und/oder der Beginn des Wiederaufbaus des pneumatischen Anstelldruckes
des Stellgliedes 28 auf die Reinigungseinheit 24 ist vorzugsweise variabel
einstellbar.
Zusätzlich zum Beginn der Entlüftung ist vorzugsweise auch der Beginn des
Wiederaufbaues des pneumatischen Anstelldruckes von der Drehwinkelstellung
des Druckzylinders 6 relativ zur Reinigungseinheit 24 abhängig.
Eine bevorzugte Ausführungsform hierfür wird nachfolgend beschrieben.
Die Ventilanordnung 36 enthält ein Positionierventil 66 und stromabwärts davon
ein Drucksteuerventil 68, durch welche bei den in Fig. 1 gezeigten
Ventilstellungen der pneumatische Druck einer Druckluftquelle 70 über einen
Druckregler 72 in dar Anstelldruckkammer 32 wirkt und dadurch die
Reinigungseinheit 24 von der Parkposition 24-1 in die Reinigungsposition 24
bewegt und dort das Reinigungselement 26 an die Mantelfläche 8 andrückt, um
diese bei rotierendem Druckzylinder 6 zu reinigen. Die beiden Ventile 66 und
68 sind vorzugsweise 5/2-Wegeventile.
Das Drucksteuerventil 68 befindet sich im Druckluftweg 74 vom Positionierventil
66 zur Anstelldruckkammer 32 und unterteilt diesen in die beiden
Wegabschnitte 74-1 und 74-2. Ferner ist ein Druckluftweg 76 vom
Positionierventil 66 zur Abstellkammer 34 des Stellgliedes 28 gebildet, welcher
an dem Drucksteuerventil 68 vorbei geht. Durch Umschalten des
Positionierventils 66 in seine in Fig. 1 nicht gezeigte Ventilstellung, und
Beibehaltung der in Fig. 1 gezeigten Ventilstellung des Drucksteuerventils 68,
wird die Anstelldruckkammer 32 durch das Positionierventil 66 entlüftet, und die
Abstelldruckkammer 34 wird durch das Positionierventil 66 mit der Druckquelle
70 verbunden, so dass deren pneumatische Druck in der Abstelldruckkammer
34 den Druckkolben 30 und damit auch die Reinigungseinheit 34 von der in
ausgezogenen Linien gezeichneten Position in die Parkposition 34-1 zurück
bewegt.
Im Druckluftweg 76 der Abstellkammer 34 und im Druckluftweg 74,
vorzugsweise im Wegabschnitt 74-1 zwischen den beiden Ventilen 66 und 68,
kann sich jeweils eine einstellbare Strömungsdrossel 78 bzw. 80 befinden,
welcher jeweils ein in Druckrichtung der Druckluftquelle 70 öffnendes
Rückschlagventil 79 bzw. 81 parallel geschaltet ist. Dadurch kann der Druck
der Druckluftquelle 70 jeweils ungedrosselt schnell in den Kammern 32 und 34
aufgebaut werden, und die Entlüftung dieser Kammern 32 und 34 kann durch
die Drosseln 78 und 80 variabel eingestellt werden.
Wenn bei dem in Fig. 1 gezeigten Reinigungsbetrieb die vordere Kante 22 die
Nähe des Reinigungselements 26 erreicht, und damit auch der Kurvenfolger 56
sich an oder kurz vor dem Kurvenanfang 44 befindet, wird dies vom
elektronischen Steuerteil 62 durch den Drehwinkelgeber 64 erkannt und der
elektronische Steuerteil 62 schaltet das Drucksteuerventil 68 von der in Fig. 1
gezeigten Druckaufbaustellung in die nicht gezeigte Ventilstellung um, bei
welcher es die Anstellkammer 32 des Stellgliedes 28 mit der Außenatmosphäre
82 verbindet, vorzugsweise über eine einstellbare Strömungsdrossel 84. Durch
dieses Entlüften kann die Steuerkurve 32 die Reinigungseinheit 24 über den
Radius der Mantelfläche 8 hinaus radial wegdrücken, ohne dass der
Pneumatikdruck in der Anstelldruckkammer 32 wesentlich erhöht wird durch
dieses Zurückschieben der Reinigungseinheit 24. Im Gegenteil, durch das
Entlüften kann der pneumatische Druckkonstant gehalten oder reduziert
werden. Vorzugsweise wird er hierbei reduziert.
Diese Druckreduzierung kann noch beschleunigt werden durch zusätzliches
Umschalten des Positionierventils 66 in die in Fig. 1 nicht gezeigte
Ventilstellung, in welcher Druckluft der Druckluftquelle 70 über das
Positionierventil und den Druckluftweg 76 in die Abstellkammer 34 gelangen
kann, so dass die Entlastung der Reinigungseinheit 24 von der Steuerkurve 42
beschleunigt wird.
Der Beginn der vorstehend beschriebenen Entlüftung der Anstellkammer 32
und der Gegendruckbeaufschlagung in der Abstelldruckkammer 34 kann genau
am vorderen Kanalende 22 oder vorzugsweise kurz davor, oder danach, jedoch
vor der Greifernase 18 erfolgen. Je weiter dies vor der Greifernase 18 erfolgt,
desto flacher (kleiner Steigungswinkel) kann der Kurvenanstieg 52 sein.
Vorzugsweise ist der Beginn der Anstelldruckkammer 32 und/oder der Beginn
der Druckbeaufschlagung der Abstelldruckkammer 34 für den Kurvenanstieg 52
variabel einstellbar.
Am Ende der Steuerkurve 42 muss die Reinigungseinheit 24 mit ihrem
Reinigungselement 26 wieder auf den dann folgenden Abschnitt der
Mantelfläche 8 aufgesetzt werden, vorzugsweise mit dem Anpressdruck,
welcher für die Reinigung der Mantelfläche 8 erforderlich ist. Deshalb wird die
Abstelldruckkammer 34 wieder entlüftet durch die in Fig. 1 gezeigte
Ventilstellung des Positionierventils 66 und die Anstelldruckkammer 32 wird
wieder mit Druckluft der Druckluftquelle 70 beaufschlagt durch die in Fig. 1
gezeigte Stellung des Positionierventils 66 und des Drucksteuerventils 68 noch
bevor der Kurvenfolger 56 von der Steuerkurve 42 auf die Mantelfläche 8
übergeht, d. h. vorzugsweise bereits vor dem Kurvenende 46, z. B. noch auf
dem Kurvenabstieg 54 oder bereits in der Nähe der Kurvenspitze 48, kurz vor
dieser (auf dieser oder nach dieser). Der genaue Zeitpunkt und die genaue
Winkelstellung des Druckzylinders 6 für diesen Vorgang ist vorzugsweise
variabel einstellbar.
Beim Einbringen von Druckluft in die Anstelldruckkammer 32 und die
Abstelldruckkammer 34 und bei deren Entlüftung ist zu beachten, dass dieses
Belüften und Entlüften Zeit dauert und deshalb gestartet werden sollte, bevor
die damit gewünschten Relativpositionen zwischen Reinigungseinheit 24 und
Drehwinkelstellung des Druckzylinders 6 erreicht werden. Je höher die
Drehzahl des Druckzylinders 6 ist, desto früher müssen die beschriebenen
Belüftungen und Entlüftungen zeitlich vor den gewünschten Relativstellungen
und Drücken zwischen der Reinigungseinheit 24 und der jeweiligen
Drehwinkelposition des Druckzylinders 6 gestartet werden. Dies bedeutet, dass
die genauen Zeitpunkte und Winkelstellungen von mehreren Eigenschaften der
Druckmaschine abhängig sind. Zusätzlich zur Drehzahl des Druckzylinders 6
beispielsweise auch von der Art der Greifeinrichtung 10 und deren Größe in
Zylinderumfangsrichtung und in Richtung radial über den Durchmesser der
Mantelfläche 8 hinaus.
Der Kurvenfolger 56 kann starr an der Wascheinrichtung 24 gebildet oder
befestigt sein, beispielsweise in der Nähe des Reinigungselementes oder über
einen Trägerarm. Der Kurvenfolger und ein solcher Trägerarm erhöhen jedoch
das Gewicht der Reinigungseinheit 24 und behindern deren Herausnahme und
deren Einsetzen aus bzw. in die Halterung 38 im Maschinengestell.
Gemäß der in Fig. 1 gezeigten bevorzugten Ausführungsform ist der
Kurvenfolger 56 an einem ersten Ende 98 einer Hebelanordnung 86
vorgesehen, welche an der Halterung 38 gelagert ist und ein zweites Ende 100
aufweist, welches an einer zum Zylinderumfang des Druckzylinders 6
zeigenden Stützfläche 104 der Reinigungseinheit 24 anliegt, wobei die beiden
Enden 98 und 100 jeweils nur gemeinsam in Richtung zum Druckzylinder 6 hin
oder von diesem weg bewegbar sind, so dass die Reinigungseinheit 24 durch
den Kurvenanstieg 52 in Richtung vom Druckzylinder 6 wegbewegt wird und
durch den Kurvenabstieg 54 in Richtung zum Druckzylinder hin bewegbar ist.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform ist die Hebelanordnung 86 eine
Kniehebelanordnung, welche zwei an der Halterung 38 je durch eine Lagerung
87 bzw. 88 gelagerte Wippenhebel 90 und 92 und einen Zwischenhebel 94
aufweist, dessen Enden und je an einem Ende der beiden Wippenhebel 90 und
92 durch Lagerungen 95 und 96 drehbar gelagert sind, wobei alle Lagerachsen
parallel zur Rotationsachse des Druckzylinders 6 angeordnet sind.
An dem ersten Ende 98 der Hebelanordnung 86 ist der Kurvenfolger 56
angeordnet und am zweiten Ende 100 der Hebelanordnung ist ein Anschlag
102 gebildet, der in Richtung vom Druckzylinder 6 weg an der Stützfläche 104
der Reinigungseinheit 24 anliegt, welche in Richtung zum Druckzylinder 6 zeigt.
Der Kurvenfolger 56 und/oder der Anschlag 102 der Hebelanordnung 86
können relativ zu den Hebeln unbewegliche Elemente sein, sind jedoch zur
Vermeidung von Materialabnutzungen und zur Vermeidung von
Reibungswiderständen vorzugsweise durch eine Rolle gebildet, die je an dem
betreffenden Wippenhebel 90 bzw. 92 drehbar gelagert ist um eine Drehachse,
die parallel zur Drehachse des Druckzylinders 6 ist.
Durch die Verwendung von zwei Wippenhebeln 90 und 92 und des sie gelenkig
miteinander verbindenden Zwischenhebels 94 können die beiden Hebelenden
98 und 100 jeweils nur gemeinsam in Richtung zur Steuerkurve 42 bzw. zum
Druckzylinder 6 hin oder davon weg bewegt werden.
Eine Zugfeder 106 ist mit Vorspannung einerseits an der Halterung 38 und
andererseits an einem der beiden voneinander wegragenden Helbelarme der
Wippenhebel 90, 92 befestigt, vorzugsweise an dem auf die Reinigungseinheit
24 wirkenden Hebelarm des zweiten Wippenhebels 92. Dadurch verbleibt die
Zugfeder 106 beim Herausnehmen und Einsetzen der Reinigungseinheit 24
aus bzw. in die Halterung 38 an dieser Halterung, zusammen mit der
Kniehebelanordnung 86. Dadurch wird das Gewicht der Reinigungseinheit 24
durch die Zug Feder 106 nicht erhöht und sie stört nicht deren Handhabung beim
Herausnehmen und Einsetzen der Reinigungseinheit 24 aus bzw. in die
Halterung 38.
Die Zugfeder 106 zieht über die Kniehebelanordnung 86 die Reinigungseinheit
24 vom Druckzylinder 6 weg, wenn im Stellglied 28 der Pneumatikdruck
ausfällt. Sie hat damit eine Sicherheitsfunktion, durch welche Beschädigungen
der Wascheinrichtung 24 und/oder der Greifeinrichtung 10 durch gegenseitiges
kontaktieren bei einem Ausfall der Pneumatik verhindert wird. Die von der
Zugfeder 106 auf die Reinigungseinheit 24 wirkende Kraft ist kleiner als die
durch den pneumatischen Druck im Normalfall auf die Reinigungseinheit 24
erzeugte Kraft. Die Zugfeder 106 hat ebenso wie das Beaufschlagen der
Abstelldruckkammer 34 des Stellgliedes 28 mit Druckluft während der
Entlüftung der Anstelldruckkammer 32 vor und/oder während des Auflaufens
des Kurvenfolgers 56 auf den Kurvenanstieg 52 den Vorteil, dass damit der von
der Reinigungseinheit 24 auf die Steuerkurve 42 wirkende Druck schneller
reduziert werden kann.
Anstelle einer Zugfeder 106 kann auch eine Druckfeder zwischen der
Hebelanordnung und der Halterung 38 eingesetzt werden, deren Kraft in
gleicher Richtung auf die Reinigungseinheit 24 wirkt. Die aus mindestens einer
Steuerkurve 42, einem Kurvenfolger 56, einer Kniehebelanordnung 86 und
einer Feder 106 (Zug- oder Druckfeder) bestehende Anordnung kann auf einer
Stirnseite oder auf beiden Stirnseiten des Druckzylinders 6 vorgesehen sein.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann der Druckluftweg
74 der Anstelldruckkammer 32 oder diese Anstelldruckkammer 32 mit einem
Überdruckventil 110 oder einem anderen Druckbegrenzungselement versehen
sein, welches den pneumatischen Druck darin begrenzt; zusätzlich oder anstatt
des Drucksteuerventils 68.
Claims (15)
1. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung einer
Bogendruckmaschine, enthaltend eine Reinigungseinheit zur Reinigung
der Mantelfläche (8) eines Druckmaschinenzylinders (6), eine
Anstellvorrichtung, die mindestens ein pneumatisches Stellglied (28) mit
einer Anstelldruckkammer (32) zum pneumatischen Anstellen und
Andrücken der Reinigungseinheit an die Zylindermantelfläche (8) des zu
reinigenden Druckmaschinenzylinders (6), während sich auf diesem kein
Druckbogen befindet, eine Steuerkurve-Kurvenfolger-Anordnung (40) mit
mindestens einer Steuerkurve (42) und mindestens einem auf dieser
laufenden Kurvenfolger (56) zur Abstützung der Reinigungseinheit (24)
anstelle durch die Zylindermantelfläche (8) und dabei Hinwegführen der
Reinigungseinheit (24) über mindestens eine am
Druckmaschinenzylinder (6) vorgesehene Druckbogen-
Greifeinrichtung (10) in Abhängigkeit von der Drehwinkelstellung des
Druckmaschinenzylinders (6) relativ zur Reinigungseinheit (24) jeweils
dann, wenn die Greifeinrichtung (10) des rotierenden
Druckmaschinenzylinders (6) an der Reinigungseinheit (24) vorbeirotiert,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuereinrichtung (60) vorgesehen ist, welche ausgebildet ist
zum automatischen Entlüften der Anstelldruckkammer (32) des
Stellgliedes (28) für einen Kurvenanstieg (52) einer Steuerkurve (42) der
Steuerkurve-Kurvenfolger-Anordnung (40), wobei der Beginn der
Entlüftung von der Drehwinkelstellung des Druckmaschinenzylinders (6)
relativ zur Reinigungseinheit (24) abhängig ist, und dass die
Steuereinrichtung (60) ausgebildet ist für einen automatischen
Wiederaufbau des pneumatischen Anstelldruckes in der
Anstelldruckkammer (32) des Stellgliedes (28) für den auf die
Greifeinrichtung (10) folgenden Abschnitt der Zylindermantelfläche (8)
des rotierenden Druckmaschinenzylinders (6).
2. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung, nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beginn der Entlüftung des pneumatischen Anstelldruckes der
Anstelldruckkammer (32) einstellbar ist bezüglich der Drehwinkelstellung
des Druckmaschinenzylinders (6) relativ zur Reinigungseinheit (24).
3. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beginn des Wiederaufbaues des pneumatischen
Anstelldruckes in der entlüfteten Anstelldruckkammer (32) einstellbar ist.
4. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beginn des Wiederaufbaues des pneumatischen
Anstelldruckes einstellbar ist bezüglich der Drehwinkelstellung des
Druckmaschinenzylinders relativ zur Reinigungseinheit (24).
5. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung (60) so ausgebildet ist, dass der
Wiederaufbau des pneumatischen Druckes in der Anstelldruckkammer
(32) bereits wieder beginnt, während die Reinigungseinheit (24) noch an
die Steuerkurve-Kurvenfolger-Anordnung (40) angestellt ist anstatt an
die Zylindermantelfläche (8).
6. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Stellglied (28) eine Abstelldruckkammer (34)
zur Erzeugung eines pneumatischen Druckes aufweist, welcher in
entgegengesetzter Richtung wie der in der Anstelldruckkammer (32)
pneumatisch erzeugbare Druck wirkt.
7. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlüftung des pneumatischen Druckes in der
Anstelldruckkammer (32) beschleunigbar ist durch Erzeugung eines
pneumatischen Druckes in der Abstelldruckkammer (34), um dadurch die
Druckluft aus der Anstelldruckkammer (32) zu treiben, während die
Anstelldruckkammer (32) von der Steuereinrichtung (60) auf Entlüftung
geschaltet ist, zur Reduzierung des Anpreßdruckes der
Reinigungseinheit (24) auf den Kurvenanstieg (52) der Steuerkurve-
Kurvenfolger-Anordnung (40).
8. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wiederaufbau des pneumatischen Druckes in der
Anstelldruckkammer (32) des Stellgliedes (28) im Bereich zwischen
einem Endabschnitt eines Kurvenanstieges vor einer Kurvenbergspitze
(48) und dem Kurvenende (46) erfolgt.
9. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beginn der Entlüftung der Anstelldruckkammer (32) beginnt,
bevor die Steuerkurve-Kurvenfolger-Anordnung (40) den Anstelldruck
der Reinigungseinheit (24) von der Zylindermantelfläche (8) übernimmt.
10. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerkurve-Kurvernfolger-Anordnung (40) einen
Kurvenanstieg (52) aufweist, dessen Länge in Druckmaschinenzylinder-
Umfangsrichtung ungefähr gleich groß ist wie die
Zylinderumfangsstrecke von einem vorderen Kanalende (22) eines
Greiferkanals (12) bis zur radial höchsten Stelle eines am hinteren
Kanalende (20) aus dem Greiferkanal (12) herausragenden Druckbogen-
Greifers (18).
11. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Druckmaschinenzylinder (6) für jede an ihm vorgesehene
Greifeinrichtung (10) eine Steuerkurve (42) am Druckmaschinenzylinder
(6) angeordnet ist, die je mit einem Kurvenfolger (56) der
Reinigungseinheit (24) zusammenwirkt.
12. Druckmaschiennzylinder-Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerkurve (42) in Druckmaschinenzylinder-Umfangsrichtung
mindestens teilweise vor oder nach der zu ihr gehörenden
Greifeinrichtung (10) angeordnet ist, dass der Kurvenfolger (56) an
einem ersten Ende (98) einer Hebelanordnung (86) vorgesehen ist,
welcher an einer die Reinigungseinheit (24) aufnehmenden Halterung
(38) drehbar gelagert ist und ein zweites Ende (100) aufweist, welches
an einer zum Zylinderumfang des Druckmaschinenzylinders (6)
zeigenden Stützfläche (104) der Reinigungseinheit (24) anliegt, wobei
die beiden Enden (98, 100) jeweils nur gemeinsam in Richtung
zum Druckmaschinenzylinder (6) oder von diesem weg bewegbar sind.
13. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hebelanordnung (86) eine Kniehebelanordnung ist, welche zwei
an der Halterung (38) durch Drehlager (87, 88) drehbar gelagerte
Wippenhebel (90, 92) und einen Zwischenhebel (94) enthält, dessen
Enden je an einem benachbarten Ende der Wippenhebel durch je ein
Drehlager (95, 96) drehbar gelagert sind, wobei alle Lagerachsen
parallel zur Rotationsachse des Druckmaschinenzylinders (6)
angeordnet sind, und dass die von den Zwischenhebel (94) entfernten
Enden der Wippenhebel (90, 92) die beiden Enden (98, 100) der
Kniehebelanordnung bilden.
14. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Feder (106) vorgesehen ist, deren Federkraft auf
die Reinigungseinheit (24) in entgegengesetzter Richtung wie der
pneumatische Druck in der Anstelldruckkammer (32) auf die
Reinigungseinheit (24) wirkt und auf diese eine kleinere Kraft ausübt als
der pneumatische Druck in der Anstelldruckkammer (32) beim Anstellen
der Reinigungseinheit (24) an die Zylindermantelfläche (8) oder an die
Steuerkurve-Kurvenfolger-Anordnung (40).
15. Druckmaschinenzylinder-Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 14 in
Kombination mit Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Feder (106) einerseits an der Halterung (38)
und andererseits an der Hebelanordnung (86) angreift.
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