DE10118777A1 - Verfahren und System zum Bestimmen der Position eines Mobilfunkgerätes - Google Patents
Verfahren und System zum Bestimmen der Position eines MobilfunkgerätesInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Positionsbestimmung eines Mobilfunkgerätes (2) unter Verwendung eines Mobilfunksystems mit einer Vielzahl von Funkstationen (1), die von dem Mobilfunkgerät (2) empfangbare Funksignale aussenden. Das erfindungsgemäße Verfahren weist folgende Schritte auf: durch Messung und/oder Berechnung der Signale mehrerer Funkstationen (1) an einer Vielzahl von Orten wird eine Referenz-Stationsmuster-Datenbank aufgenommen, in der bestimmten Referenz-Stationsmuster Positionsinformationen zugeordnet sind; ein Mobilfunkgerät (2) empfängt die Signale mehrerer Funkstationen (1), durch welche ein ortsabhängiges Stationsmuster gebildet wird; über einen Vergleich des empfangenen Stationsmusters mit den Referenz-Stationsmustern der Referenz-Stationsmuster-Datenbank wird eine Zuordnung zu einem Referenz-Stationsmuster hergestellt und darüber die Position des Mobilfunkgerätes (2) bestimmt. Außerdem betrifft die Erfindung ein System zum Bestimmen der Position des Mobilfunkgerätes 2.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Positionsbestimmung eines Mobilfunk
gerätes unter Verwendung eines Mobilfunksystems mit einer Vielzahl von Funkstationen, die
von dem Mobilfunkgerät empfangbare Funksignale aussenden. Außerdem betrifft die Erfin
dung ein System zum Bestimmen der Position eines Mobilfunkgerätes.
Bei Mobilfunksystemen wird über ein Vielzahl von Funkstationen ein Netz bereitgestellt, über
das Mobilfunkgeräte, die für dieses Netz eingerichtet sind, kommunizieren können. Neben der
Hauptanwendung der Sprachübermittlung werden inzwischen in Mobilfunksystemen eine
Vielzahl von weiteren Diensten angeboten. Beispiele hierfür sind Sprachdienste, Notrufdien
ste, die Möglichkeit der Faxübertragung sowie Kurznachrichtendienste (Short Message Ser
vice SMS). Ferner ist es inzwischen möglich über Mobilfunkgeräte Zugang zum Internet zu
erlangen (WAP Wireless Application Protocol). Außerdem werden inzwischen paketorien
tierte Datenübertragungsdienste (GPRS) angeboten.
Ein umfangreiches weiteres Anwendungsfeld für solche und neue Dienste ergibt sich durch
die Möglichkeit, das im Netz befindliche Mobilfunkgerät zu lokalisieren. Aus diesem Grund
wurden in der Vergangenheit verschiedene Lokalisierungstechnologien entwickelt, durch die
der aktuelle Aufenthaltsort eines Mobilfunkgerätes zu jedem Zeitpunkt festgestellt werden
kann.
In dem zellulär aufgebauten GSM-Netz ist es möglich die aktuelle Zelle zu bestimmen, indem
sich ein Mobilfunkgerät befindet. Die Genauigkeit der Positionsbestimmung wird bei diesem
Verfahren im wesentlichen durch die Größe der Zellen bestimmt. Bei den derzeitigen GSM-
Netzen ergibt sich eine Genauigkeit zwischen 500 Meter bis zu 10 Kilometer. Bei einer derar
tigen Genauigkeit läßt sich zwar bestimmen, in welcher Stadt und ggf. auch in welchem
Stadtteil sich das Mobilfunkgerät befindet, für viele Anwendungen ist dies jedoch zu ungenau.
Außerdem ergibt sich in Gebieten, die nicht ausreichend versorgt sind, das Problem, daß die
Versorgung über mehrere entfernte Funkstationen erfolgen kann, so daß die genaue Zuord
nung zu einer Zelle nicht möglich ist.
Die Genauigkeit des Zellenidentifikationsverfahrens konnte durch die sog. Time-of-Arrival-
Methode erhöht werden, bei der der Laufzeitunterschied der zwischen der Basisstation und
dem Mobilfunkgerät ausgetauschten Signale berücksichtigt wird. Als weitere Bestimmungs
größe kann der Empfangspegel des Mobilfunkgeräts ermittelt werden. Dieser unterliegt je
doch sehr stark örtlichen Bebauungen und eignet sich daher nur bedingt zur Erhöhung der
Genauigkeit. In dicht bebauten Gebieten ergibt sich außerdem das Problem, daß die Signale
oft reflektiert werden, was zu weiteren Ungenauigkeiten bei der Laufzeitbestimmung führt.
Mit diesem Verfahren kann derzeit eine Positionsbestimmung im Bereich zwischen 300 Meter
und 1 Kilometer erlangt werden.
Eine weitere Erhöhung kann durch die sog. Enhanced-Observed-Time-Difference-Methode
erreicht werden, bei der nicht nur die Laufzeit der Signale zwischen Mobilfunkgerät und Ba
sisstation gemessen wird, sondern zusätzlich die Laufzeit der Signale zu mindestens zwei
weiteren benachbarten Funkstationen. Wird ferner die bei den Funkstationen empfangene Si
gnalstärke berücksichtigt, läßt sich die Position des Mobilfunkgeräts mit Hilfe trigonomischer
Berechnungen auf 50 Meter bis 200 Meter genau bestimmen. Auch bei diesem Verfahren er
geben sich jedoch Probleme in dicht bebauten Gebieten. Außerdem müssen nachteilhafterwei
se für die Nutzung dieses Verfahrens die Mobilfunkgeräte modifiziert werden.
Eine erhebliche Steigerung der Genauigkeit konnte bislang nur durch die Integration eines
GPS-Empfängers in das Mobilfunkgerät erreicht werden. Bei diesem System empfängt der
GPS(Global Positionings System)-Empfänger Signale von mehreren Satelliten, aus denen er
die Position mit einer Genauigkeit von ca. 2 bis 10 Meter bestimmen kann. Nachteilhaft an
diesem System ist jedoch, daß das Mobilfunkgerät Sichtkontakt zu mehreren GPS-Satelliten
haben muß und so mit nicht innerhalb von Gebäuden und in Straßenschluchten funktioniert.
Außerdem ist der Energiebedarf dieses Systems sehr hoch und die Integration des GPS-
Empfängers führt zu höheren Kosten bei der Herstellung eines solchen Mobilfunkgerätes.
In der EP 0 783 235 A2 wird beispielsweise ein System und ein Verfahren zur Positionsbe
stimmung eines Mobilfunkgerätes vorgeschlagen. In dem dort beschriebenen System wird die
Position des Mobilfunkgerätes anhand der Zelle bestimmt, in der sich das Mobilfunkgerät
befindet.
Ein weiteres Verfahren zum Bestimmen des Ortes eines Mobiltelefons in einem Mobilfunksy
stem ist in den US 6,112,095; US 6,108,557; US 6,101,390 und der US 5,732,354 beschrie
ben. Bei den dort beschriebenen Verfahren überträgt ein Mobiltelefon ein Signal an ein An
tennenfeld mit mehreren Antennen. Die empfangenen Signale werden an einen Prozessor
übertragen, über den die Ortsbestimmung des Mobiltelefons erfolgt. Hierfür hat der Prozessor
eine Datenbank mit Signalsignaturen mit den dazugehörigen Orten gespeichert. Die Daten
bank wird dadurch gewonnen, daß Signale zu definierten Zeitpunkten von definierten Orten,
die über ein GPS-System bestimmt werden, an die Antennen gesandt werden. Bei der Ortsbe
stimmung anhand des Signals des Mobiltelefons wird ausgenutzt, daß es über verschiedene
Wege, beispielsweise durch Streuung an Gebäuden, zu den jeweiligen Antennen gelangt und
die in den Antennen empfangenen Signale des Mobiltelefons damit ortsabhängige Charakteri
stika aufweisen. Nachteilhaft an diesem Verfahren ist, daß die Ortsbestimmung über die von
dem Mobiltelefon ausgesandten Signale schwierig ist, gerade dann, wenn keine Streuungen
auftreten.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und ein System der eingangs
genannten Art bereitzustellen, mit denen die Position eines Mobilfunkgerätes auf einfache
Weise möglichst genau bestimmt werden kann, wobei Modifikationen an dem Mobilfunkgerät
vermieden werden sollen.
Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1 und ein System gemäß Anspruch 8 gelöst, wobei sich vorteilhafte Ausgestaltungen aus den
Unteransprüchen ergeben.
Erfindungsgemäß wird durch Messung und/oder Berechnung der Signale mehrerer Funksta
tionen an einer Vielzahl von Orten eine Referenz-Stationsmuster-Datenbank aufgenommen, in
der bestimmten Referenz-Stationsmustern Positionsinformationen zugeordnet sind. Ein Mo
bilfunkgerät empfängt die Signale mehrerer Funkstationen, durch welche ein ortsabhängiges
Stationsmuster gebildet wird. Über einen Vergleich des empfangenen Stationsmusters mit den
Referenz-Stationsmustern der Referenz-Stationsmuster-Datenbank wird eine Zuordnung zu
einem Referenz-Stationsmuster hergestellt und darüber die Position des Mobilfunkgerätes
bestimmt. Vorteilhafterweise müssen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keine Modifika
tionen an herkömmlichen Mobilfunkgeräten vorgenommen werden. Außerdem müssen neben
dem über die Funkstationen bereitgestellten Netz keine weiteren Einrichtungen in das Mobil
funksystem aufgenommen werden, sofern die Rechen- und Speicherkapazität nicht erschöpft
ist. Das erfindungsgemäße Verfahren kann damit auf sehr einfache Weise und sehr kosten
günstig mit herkömmlichen Mobilfunkgeräten in den derzeit bestehenden Netzen verwirklicht
werden. Dabei kann eine Genauigkeit der Positionsbestimmung in Abhängigkeit von der
Dichte der Funkstationen von unter 50 Metern erreicht werden.
Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Stationsmuster von
der relativen Anordnung der Signale verschiedener Funkstationen hinsichtlich Stationscha
rakteristika und Amplitudenhub sowie der Lage dieser Anordnung zueinander gebildet. Bei
dem Vergleich zwischen dem empfangenen Stationsmuster und den Referenz-Stationsmustern
wird vorteilhafterweise nur die relative Anordnung der Signale berücksichtigt, d. h. ein Offset
kann bei der Amplitude vernachlässigt werden. Durch diese Maßnahme können Verschiebun
gen der relativen Anordnung der Signale innerhalb des Amplitudenhubs, die z. B. durch Unter
schiede der verwendeten Mobilfunkgeräte oder beim Gebrauch dieser Mobilfunkgeräte verur
sacht werden, für die Positionsbestimmung eliminiert werden.
Beim Erstellen der Referenz-Stationsmuster-Datenbank kann beispielsweise für jedes Refe
renz-Stationsmuster eine Funkverbindung zwischen einem Meß-Mobilfunkgerät und den
Funkstationen, deren Signale empfangen werden, hergestellt werden und dann ein definierter
Ortsbereich vermessen werden. Da sich das Meß-Mobilfunkgerät nicht von einem herkömm
lichen Mobilfunkgerät unterscheidet, kann auf diese Weise durch den Empfang von Stations
mustern von einer Vielzahl von Benutzern des Netzes, deren Position bekannt ist, sehr schnell
eine Referenz-Stationsmuster-Datenbank erstellt werden. Eine andere Möglichkeit zum Er
stellen der Referenz-Stationsmuster-Datenbank besteht darin, die Stationsmuster in Abhän
gigkeit vom Ort zu berechnen. Diese Berechnung kann mit Daten erfolgen, die dem Betreiber
des Mobilfunksystems bekannt sind. Zu diesen Daten zählen die Standorte der Funkstationen
sowie die Charakteristika der von diesen Stationen ausgesendeten Signale.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die von
dem Mobilfunkgerät empfangenen Signale an das Mobilfunksystem übertragen und der Ver
gleich des empfangenen Stationsmusters mit den Referenz-Stationsmustern kann in einem
gesonderten Auswertesystem oder in Einrichtungen des Mobilfunksystems durchgeführt wer
den. Der Bedarf an Rechen- und Speicherkapazität wird hierdurch vorteilhafterweise von dem
Mobilfunkgerät auf Einrichtungen des Mobilfunksystems verlagert.
Die von dem Mobilfunkgerät empfangenen Signale können auch an das Auswertesystem per
Sim-Application-Toolkit als Datenpaket übertragen werden. Außerdem können die für das
Mobilfunkgerät ermittelte Positionsinformation von dem Mobilfunksystem an das Mobil
funkgerät übertragen werden, so daß der Benutzer des Mobilfunkgeräts auf sehr einfache Wei
se seine Position ermitteln kann. Die Übertragung dieser Positionsinformation kann dabei
über einen Kurznachrichtendienst (SMS) oder einen Internetdienst (WAP) erfolgen.
Das Stationsmuster, d. h. sowohl die in der Datenbank gespeicherten Referenz-Stationsmuster
als auch die Stationsmuster, die von dem Mobilfunkgerät durch Empfang der Signale der
Funkstationen gebildet werden, enthalten Information über die Stärke der Signale der Funk
stationen und Informationen über die Zuordnung der Signale zu den Funkstationen. Die Stati
onsmuster können dabei Frequenzmuster sein, bei denen die Signale verschiedener Funksta
tionen bei verschiedenen Frequenzen empfangen werden. Außerdem kann die Zuordnung zu
den Funkstationen über Codes erfolgen, die von den einzelnen Funkstationen mit ausgesandt
werden.
Das erfindungsgemäße System zum Bestimmen der Position eines Mobilfunkgerätes verwen
det ein Mobilfunksystem mit einer Vielzahl von Funkstationen, die von dem Mobilfunkgerät
empfangbare Funksignale aussenden. In dem Positionsbestimmungssystem ist eine Referenz-
Stationsmuster-Datenbank gespeichert, in der für verschiedene Orte Referenz-Stationsmuster
mit Empfangsdaten von Funkstationen an diesem Ort enthalten sind. Das Mobilfünkgerät
weist Mittel zum Empfangen von Signalen mehrerer Funkstationen auf, wobei die empfange
nen Signale ein ortsabhängiges Stationsmuster bilden. Außerdem weist das Positionsbestim
mungssystem Vergleichmittel auf, durch die ein empfangenes Stationsmuster mit den Refe
renz-Stationsmustern der Referenz-Stationsmuster-Datenbank vergleichbar ist und eine Zu
ordnung zu einem Referenz-Stationsmuster und der dazugehörigen Positionsinformation her
stellbar ist.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu den Zeichnungen
erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch das Mobilfunksystem mit den Funkstationen 1 sowie ein sich in dem
Netz der Funkstationen 1 befindliches Mobilfunkgerät 2,
Fig. 2 zeigt schematisch wie gemäß einem Ausführungsbeispiel ein Referenz- Frequenzmuster
aufgenommen wird, und
die Fig. 3 bis 11 zeigen Frequenzmuster, wobei die mit A bezeichneten Figuren Referenz-
Frequenzmuster, die mit B bezeichneten Figuren von einem Mobilfunkgerät während eines
Anrufs empfangene Frequenzmuster und die mit C bezeichneten Figuren in einem Kraftfahr
zeug empfangene Frequenzmuster betreffen.
Bei dem Verfahren zur Positionsbestimmung des Mobilfunkgerätes wird zunächst eine Refe
renz-Stationsmuster-Datenbank aufgenommen. Danach wird von einem Mobilfunkgerät ein
Stationsmuster empfangen und die Position des Mobilfunkgeräts über einen Vergleich dieses
empfangenen Stationsmusters mit den Stationsmustern der Referenz-Stationsmuster-
Datenbank bestimmt. Bei der Erstellung der Stationsmuster-Datenbank werden bestimmte
Orte festgelegt, an denen die Stationsmuster für die Datenbank aufgenommen werden sollen.
Bei welchen Orten diese Stationsmuster aufgenommen werden, hängt einerseits davon ab, wie
wichtig diese Orte für die spätere Positionsbestimmung der Mobilfunkgeräte ist, und anderer
seits wie charakteristisch das Stationsmuster an diesem Ort ist. Insbesondere sollten die in der
Datenbank enthaltenen Stationsmuster ausreichend gut unterscheidbar sein. Vorteilhafterwei
se werden beispielsweise Stationsmuster an Kreuzungen, Telefonzellen, Geldautomaten, Bus
haltestellen und bestimmten Geschäften aufgenommen.
In dem hier erläuterten Ausführungsbeispiel wurde in einem innerstädtischen Bereich eine
Positionsbestimmung durchgeführt. Dabei wurden als POI (Points of Interest) Straßenkreu
zungen gewählt. Der kleinste Abstand zwischen zwei Kreuzungen betrug 30 Meter. Die Stra
ßenkreuzungen wurden zunächst vermessen und die Meßergebnisse in der Referenz-
Stationsmuster-Datenbank aufgenommen. Danach wurden bei einem 10 Sekunden dauernden
Anruf Stationsmuster von einem Mobilfunkgerät aufgenommen und gespeichert. Die Stati
onsmuster könnten außerdem auch ohne einen Anruf ermittelt werden, wenn ein geeignetes
Endgerät, wie z. B. ein Mobiltelefon, in einem GSM-Netz verwendet werden würde. Über ei
nen Vergleich der aufgenommenen Stationsmuster und der in der Datenbank gespeicherten
Referenz-Stationsmuster wurde schließlich die Position des Mobiltelefons bestimmt.
Bei dem hier erläuterten Ausführungsbeispiel war das Stationsmuster ein Frequenzmuster. Bei
der Beschreibung des folgenden Ausführungsbeispiels werden daher die Stationsmuster als
Frequenzmuster bezeichnet. Dabei konnten die Signale, die von verschiedenen Funkstationen
empfangen wurden, dadurch unterschieden werden, daß sie bei verschiedenen Kanälen, d. h.
bei verschiedenen Frequenzen, empfangen wurden. Die Signale der einzelnen Funkstationen
lagen dabei in einem bestimmten Amplitudenbereich. Der Amplitudenbereich, innerhalb des
sen Signale empfangen wurden, wird als Amplitudenhub bezeichnet.
Zunächst wird beschrieben, wie die Referenz-Frequenzmuster aufgenommen wurden. Die
Messungen sind in einem GSM-1800-Mobilfunknetz durchgeführt worden. In Fig. 2 ist sche
matisch eine Straßenkreuzung und die zu dieser benachbarten Funkstationen des Mobilfunk
systems, die allgemein mit 1 bezeichnet sind, gezeigt. Dabei ist die Funkstation 1A die Basis
station für diese Straßenkreuzung, d. h. die Straßenkreuzung befindet sich in der Zelle der
Funkstation 1A. Außerdem können im Bereich der Straßenkreuzung noch Signale der näch
sten Funkstationen 1B, 1C und 1D empfangen werden. Die Signale, die an einem bestimmten
Ort von den benachbarten Funkstationen 1 empfangenen werden können, bilden ein sog. Fre
quenzmuster. In den Fig. 3 bis 11 sind solche Frequenzmuster gezeigt. Dabei sind auf der X-
Achse Empfangskanäle aufgetragen, die jeweils einen bestimmten Frequenzbereich Δf abdec
ken. Auf der Y-Achse ist der Amplitudenhub des in einem bestimmten Frequenzkanal emp
fangenen Signals aufgetragen. Typischerweise zeigen die Frequenzmuster in bestimmten Ka
nälen Signale in einem bestimmten Amplitudenbereich. Die Kanäle, in denen Signale gemes
sen werden, können bestimmten Funkstationen 1 zugeordnet werden. Beispielsweise bei dem
in Fig. 4A gezeigten Frequenzmuster können Signale von zumindest acht verschiedenen
Funkstationen 1 unterschieden werden. Charakteristisch für das Frequenzmuster ist dabei die
relative Anordnung der Signale verschiedener Funkstationen hinsichtlich der Frequenz (bzw.
dem Kanal) und dem Amplitudenhub. Weniger wichtig für das Frequenzmuster ist die abso
lute Lage dieser relativen Anordnung in dem Frequenzband. Ein Offset in der absoluten Lage
kann durch verschiedene ortsunabhängige Einflüsse hervorgerufen werden. Die relative An
ordnung der Signale ist jedoch stark ortsabhängig, so daß über sie eine sehr genauere Ortsbe
stimmung durchgeführt werden kann. In diesem Sinne bildet die relative Anordnung der Si
gnale des Frequenzmusters einen "Fingerabdruck" des Netzes für einen bestimmten Ort.
Beim Aufnehmen des Referenz-Frequenzmusters der Kreuzungen wurde jeweils der kom
plette Kreuzungsbereich und die Straßeneinmündung bis zu einem Abstand von ca. 10 bis 15
Metern abgeschritten und dabei die Signale der Funkstationen 1A bis 1D gemessen. Der abge
schrittene Bereich ist in Fig. 2 mit 3 bezeichnet. Als Meßgerät wurde ein Mobiltelefon der Fa.
Nokia, Typ 6150 und eine NIB-Software, verwendet. Die Messungen wurden in einem Fre
quenzbereich von 1825,2 MHz bis 1848,4 MHz vorgenommen. Während des Abschreitens
der Kreuzung bestand eine andauernde Telefonverbindung. Die dabei aufgenommenen Refe
renz-Frequenzmuster Ihr verschiedene Kreuzungen sind in den Fig. 3A bis 8A gezeigt. Es
wird bemerkt, daß die in Fig. 2 gezeigte Anordnung nur beispielhaft ist und nicht die tatsäch
lichen Anordnungen der Funkstationen 1 und des Kreuzungsbereichs 3 wiedergibt.
Ferner wurden Referenz-Frequenzmuster mit einem Indoor-Meßgerät aufgenommen. Sie sind
in den Fig. 9A bis 11A wiedergegeben. Bei den Messungen wurde das Mobilfunkgerät Sa
gem, Typ OT35 verwendet, das an einen tragbaren Computer mit einer Software der Firma
Rhode & Schwarz angeschlossen wurde. Die aufgenommenen Referenz-Frequenzmuster wur
den zusammen mit der dazugehörigen Ortsinformation in einer Datenbank abgespeichert.
Nachdem die Referenz-Frequenzmuster-Datenbank erstellt worden ist, wurde die Position
eines Mobiltelefones mittels den Daten eines 10 Sekunden dauernden Anrufs bestimmt. Das
Mobiltelefon befand sich dabei im Bereich der für die Datenbank vermessenen Kreuzungen.
Fig. 1 zeigt schematisch das Mobiltelefon 2 und die dieses umgebenden Funkstationen 1. Da
bei ist wiederum die Basisstation, in deren Zelle sich das Funktelefon 2 befindet, mit 1A be
zeichnet, die benachbarten Funkstationen, von denen das Mobiltelefon 2 Signale empfängt,
mit 1 B, 1C, 1D und weiter entferntere Funkstationen, von denen keine oder zu schwache Si
gnale empfangen werden, sind mit 1E, 1F, 1G, 1H, 1I bezeichnet. Die während des 10 Sekun
den dauernden Kurzgesprächs empfangenen Signale der benachbarten Funkstationen 1 wur
den gespeichert, aufbereitet und konnten den jeweiligen Kreuzungen zugeordnet werden. Die
empfangenen Frequenzmuster sind in den Fig. 3B bis 11B gezeigt. Außerdem wurden noch
Frequenzmuster aufgenommen, bei dem sich das Mobiltelefon 2 innerhalb eines Kraftfahr
zeugs befand. Diese Frequenzmuster sind in den Fig. 3C, 4C und 8C gezeigt.
Visuell wurde ein Vergleich eines empfangenen und von dem Mobiltelefon 2 übermittelten
Frequenzmusters mit den Referenz-Frequenzmustern der Referenz-Frequenzmuster-
Datenbank durchgeführt und dadurch eine Zuordnung zu einem bestimmten Referenz-
Frequenzmuster hergestellt. Diese Zuordnung kann auch automatisch mittels des Computers
eines Auswertesystems oder des Mobilfunksystems erfolgen. Da jedem Referenz-
Frequenzmuster eine bestimmte Position zugeordnet ist, läßt sich so die Position des Mobil
telefons 2 ermitteln, bei der dieses das Frequenzmuster, für welches der Vergleich durchge
führt wurde, empfing. Diese bestimmte Position kann dem Mobiltelefon als Kurznachricht
(SMS) oder per WAP übertragen werden oder für die Bereitstellung von LBS (Location Based
Services) dienen.
Der Vergleich der Frequenzmuster kann mit herkömmlichen Algorithmen durchgeführt wer
den. Ferner ist auch ein rein visueller Vergleich der Muster möglich. Folgende Eigenschaften
der Frequenzmuster wurden im vorliegenden Ausführungsbeispiel berücksichtigt:
Zunächst wurde geprüft, ob in einem Referenz-Frequenzmuster bei gleichen Kanalabständen,
d. h. bei gleicher relativer Anordnung der Kanäle, Signale von Funkstationen 1 enthalten ist.
Wurde ein solches Frequenzmuster oder mehrere solcher Frequenzmuster in der Referenz-
Frequenzmuster-Datenbank gefunden, wurde ein Vergleich der gemessenen Leistungen (bzw.
des Amplitudenhubs) aller erkannten Stationen durchgeführt. Dabei wurden nur Leistungsbe
reiche, die durch GSM spezifiziert sind, berücksichtigt. Daraufhin wurden die Amplituden der
von den erkannten Funkstationen empfangenen Signale bezüglich ihrer relativen Anordnung
verglichen.
Als Ergebnis dieses Versuchs konnten 96% aller während eines 10 Sekunden andauernden
Anrufs aufgezeichneten Frequenzmuster einem Referenz-Frequenzmuster zugeordnet werden
und somit die Position des Mobiltelefons sehr genau bestimmt werden. Es wird bemerkt, daß
dabei Frequenzmuster von Mobiltelefonen verschiedener Hersteller und unterschiedlichen
Typs berücksichtigt wurden. Auch wurden verschiedene Telefonierverhalten, z. B. mit und
ohne ein Headset geprüft. Ferner konnte die Positionsbestimmung auch dann erfolgen, wenn
während des Anrufs die Zelle wechselte, z. B. auch bei ungefähr gleich starken Signalen.
Folgende Änderungen und Ergänzungen können bei dem vorstehend beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiel durchgeführt werden. Sie können einzeln oder zusammen vorgenommen werden
und führen zu neuen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen.
Als Mobilfunkgerät 2 können nicht nur Mobiltelefone verwendet werden, sondern alle mobi
len Geräte, über die Signale der Funkstationen 1 empfangen werden können. Z. B. könnte an
statt des Mobiltelefons auch ein internetfähiger tragbarer Organizer verwendet werden.
Der Vergleich zwischen den von dem Mobilfunkgerät 2 empfangenen Stationsmuster und den
Referenz-Stationsmustern erfolgt vorteilhafterweise in einer stationären Einrichtung des Mo
bilfunksystems. In diesem Fall werden die von dem Mobilfunkgerät 2 empfangenen Signale
bzw. die Stationsmuster an das Mobilfunksystem, z. B. per Sim-Application-Toolkit, als Da
tenpaket an ein übergeordnetes Netzelement übertragen. Bei einem GSM basierten System
erfolgt diese Übertragung automatisch, so daß keine Veränderungen an herkömmlichen GSM-
Mobilfunkgeräten vorgenommen werden müssen.
Außerdem ist es möglich, daß der Vergleich in dem Mobilfunkgerät 2 selbst erfolgt. In diesem
Fall sollte das Mobilfunkgerät 2 jedoch über eine ausreichende Speicherkapazität sowie eine
genügend hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit verfügen. Bei herkömmlichen Mobilfunkgerä
ten 2 kann dies beispielsweise dadurch erfolgen, daß das Mobilfunkgerät 2 an einen tragbaren
Computer angeschlossen wird.
Ferner können die Signale bzw. die Stationsmuster auch von dem Mobilfunkgerät 2 an exter
ne Einrichtungen, die nicht zum Netzbetreiber gehören, versenden. Die Auswertung erfolgt in
diesem Fall über ein separates Auswertesystem.
Im vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel wurden die Referenz-Stationsmuster durch
ein Mobilfunkgerät gemessen. Ist das Netzdesign, d. h. die Anordnung der Funkstationen 1,
sowie die von diesen ausgesandten Signalen sehr genau bekannt, können die Referenz-
Stationsmuster auch für jeden Ort berechnet werden. Änderungen der Referenz-
Stationsmuster-Datenbank müssen nur dann vorgenommen werden, wenn das Netzdesign des
Mobilfunksystems geändert wird. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn neue Funkstationen 1 hin
zukommen oder bestehende in deren Konfiguration geändert werden (Antennen, Tilt, Aus
richtung, Sendeleistung, Frequenz- bzw. Stationscharakteristika). Außerdem muß die Refe
renz-Stationsmuster-Datenbank angepaßt werden, wenn sich die Topographie oder Gebäude
struktur verändert. Insbesondere neue Gebäude in der Umgebung von Funkstationen 1 führen
zu Veränderungen der Stationsmuster. Diese Anpassungen der Referenz-Frequenzmuster-
Datenbank können durch erneute Messungen sowie durch Berechnungen durchgeführt wer
den. Es kann unter Umständen auch eine Aktualisierung der Datenbank ausreichend sein.
In den beschriebenen Ausführungsbeispielen konnte eine Auflösung von unter SO Meter er
zielt werden. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. System erschließen sich somit
neue Anwendungen für herkömmliche Mobilfunkgeräte. Beispiele hierfür sind die Straßenna
vigation, das Flottenmanagement sowie Notrufdienste. Allgemein kann die vorliegende Erfin
dung für alle vom Ort des Mobilfunkgeräts 2 abhängigen Dienste (LBS, Location Based Ser
vices) verwendet werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Positionsbestimmung eines Mobilfunkgerätes (2) unter Verwendung eines
Mobilfunksystems mit einer Vielzahl von Funkstationen (1), die von dem Mobilfunkgerät (2)
empfangbare Funksignale aussenden,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- 1. durch Messung und/oder Berechnung der Signale mehrerer Funkstationen (1) an einer
Vielzahl von Orten wird eine Referenz-Stationsmuster-Datenbank aufgenommen, in der be
stimmten Referenz-Stationsmustern Positionsinformationen zugeordnet sind;
- - ein Mobilfunkgerät (2) empfängt die Signale mehrerer Funkstationen (1), durch wel che ein ortsabhängiges Stationsmuster gebildet wird;
- - über einen Vergleich des empfangenen Stationsmusters mit den Referenz- Stationsmustern der Referenz-Stationsmuster-Datenbank wird eine Zuordnung zu einem Refe renz-Stationsmuster hergestellt und darüber die Position des Mobilfunkgerätes (2) bestimmt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stationsmuster von der relativen Anordnung der Signale verschiedener Funkstationen
(1) hinsichtlich Stationscharakteristika und Amplitudenhub und der Lage dieser Anordnung
zueinander gebildet wird und daß bei dem Vergleich zwischen dem empfangenen Stationsmu
ster und den Referenz-Stationsmustern die relative Anordnung der Signale berücksichtigt
wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Erstellen der Referenz-Stationsmuster-Datenbank für jedes Referenz-Stationsmuster
eine Funkverbindung zwischen einem Meß-Mobilfunkgerät und den Funkstationen (1), deren
Signale empfangen werden, hergestellt wird und ein definierter Ortsbereich vermessen wird.
4. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von dem Mobilfunkgerät (2) empfangenen Signale an das Mobilfunksystem übertra
gen werden und der Vergleich in Einrichtungen des Mobilfunksystems durchgeführt wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von dem Mobilfunkgerät (2) empfangenen Signale an ein Auswertesystem per Sim-
Application-Toolkit als Datenpaket übertragen werden.
6. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bestimmte Positionsinformation von dem Mobilfunksystem an das Mobilfunkgerät (2)
übertragen wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragung der Positionsinformation über einen Kurznachrichtendienst (SMS) er
folgt.
8. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Stationsmuster Informationen über die Stärke der Signale der Funkstationen (1)
und über die Zuordnung der Signale zu den Funkstationen (1) enthalten ist.
9. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stationsmuster Frequenzmuster sind, bei denen die Signale verschiedener Funkstatio
nen (1) bei verschiedenen Frequenzen empfangen werden.
10. System zum Bestimmen der Position eines Mobilfunkgerätes (2) unter Verwendung eines
Mobilfunksystems mit einer Vielzahl von Funkstationen (1), die von dem Mobilfunkgerät (2)
empfangbare Funksignale aussenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Positionsbestimmungssystem eine Referenz-Stationsmuster-Datenbank gespeichert ist, in der für verschiedene Orte Referenz-Stationsmuster mit Empfangsdaten von Funkstationen (1) an diesem Ort enthalten sind;
daß das Mobilfunkgerät (2) Mittel zum Empfangen von Signalen mehrerer Funkstatio nen (1) aufweist, wobei die empfangenen Signale ein ortsabhängiges Stationsmuster bilden; und
daß das Positionsbestimmungssystem Vergleichmittel aufweist, durch die ein empfan genes Stationsmuster mit den Referenz-Stationsmustern der Referenz-Stationsmuster- Datenbank vergleichbar ist und eine Zuordnung zu einem Referenz-Stationsmuster und der dazugehörigen Positionsinformation herstellbar ist.
daß in dem Positionsbestimmungssystem eine Referenz-Stationsmuster-Datenbank gespeichert ist, in der für verschiedene Orte Referenz-Stationsmuster mit Empfangsdaten von Funkstationen (1) an diesem Ort enthalten sind;
daß das Mobilfunkgerät (2) Mittel zum Empfangen von Signalen mehrerer Funkstatio nen (1) aufweist, wobei die empfangenen Signale ein ortsabhängiges Stationsmuster bilden; und
daß das Positionsbestimmungssystem Vergleichmittel aufweist, durch die ein empfan genes Stationsmuster mit den Referenz-Stationsmustern der Referenz-Stationsmuster- Datenbank vergleichbar ist und eine Zuordnung zu einem Referenz-Stationsmuster und der dazugehörigen Positionsinformation herstellbar ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10118777A DE10118777A1 (de) | 2001-04-17 | 2001-04-17 | Verfahren und System zum Bestimmen der Position eines Mobilfunkgerätes |
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DE10118777A DE10118777A1 (de) | 2001-04-17 | 2001-04-17 | Verfahren und System zum Bestimmen der Position eines Mobilfunkgerätes |
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DE10118777A1 true DE10118777A1 (de) | 2002-12-05 |
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