DE10103168A1 - Rollenlager - Google Patents
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Abstract
Ein Rollenlager, insbesondere ein Nadellager, weist einen Käfig (1) auf, der profilierte Stege (8) besitzt, die mehrere in unterschiedlichen Abständen von der Lagerachse (3) verlaufende Abschnitte (10, 11, 12, 13, 14) aufweisen. In erfindungsgemäßer Weise sind die im Anschluss an die Seitenringe (6, 7) des Käfigs (1) verlaufenden Abschnitte (10, 11) der Stege (8) wenigstens über einen Teil ihrer axialen Ausdehnung gegenüber den Seitenringen (6, 7) in radialer Richtung nach innen zurückgesetzt, so dass sie unter Berücksichtigung ihrer elastischen Verformung auch bei hoher Drehzahl des Rollenlagers nicht an der Außenlaufbahn (4) anlaufen. DOLLAR A Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Käfigs wird dieser nur im rechts- und linksseitigen stabilen Bereich der Seitenringe (6, 7) abgestützt, so dass die Ausbildung des Schmierfilms nicht behindert ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Rollenlager, insbesondere Nadellager, dessen in ei
nem Käfig gehaltene zylindrische Wälzkörper auf einer Außenlaufbahn und
einer Innenlaufbahn abwälzen, wobei Seitenringe des auf der Außenlaufbahn
geführten Käfigs durch Taschen bildende Stege miteinander verbunden und
diese derart profiliert sind, dass sie mehrere in unterschiedlichen Abständen
von der Käfigachse verlaufende Abschnitte aufweisen.
Derartige Rollenlager sind schon seit längerer Zeit vorbekannt. So ist bei
spielsweise in der DE 19 41 894 U1 ein gattungsgemäßes Rollenlager be
schrieben, dessen Käfig aus zwei Seitenringen besteht, die durch gleichmäßig
voneinander beabstandete Stege miteinander verbunden sind, so dass Zylin
derrollen aufnehmende Taschen gebildet sind. Die Stege sind derart profiliert,
dass sie mehrere in unterschiedlichen Abständen von der Käfigachse verlau
fende Abschnitte aufweisen. Im Anschluss an die Seitenringe weisen die Stege
zunächst rechts- und linksseitig einen Abschnitt auf, die den gleichen Durch
messer wie die Seitenringe besitzen. Dieser Stegabschnitt liegt außerhalb des
Teilkreises. Über zwei sich anschließende schräg nach innen verlaufende Zwi
schenabschnitte werden diese Stegabschnitte in einem Mittelabschnitt zusam
mengeführt, der innerhalb des Teilkreises liegt.
Wird ein solcher Käfig radial durch die Außenlaufbahn geführt, d. h. weist er
einen Käfigaußendurchmesser auf, der fast so groß wie der Durchmesser der
Außenlaufbahn ist, liegt er zumindest teilweise an der Außenlaufbahn an. Ein
Nachteil dabei ist, dass durch den Kontakt von Käfig und Außenlaufbahn über
einen großen Teil der Lagerbreite der Ölfilm abgerissen wird. Dies ist beson
ders dann von Nachteil, wenn ein solcher Käfig bei hohen Umdrehungen star
ken Flieh- und Beschleunigungskräften ausgesetzt ist, wie sie beispielsweise in
Kurbelzapfenlagerungen auftreten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Käfig für ein gattungs
gemäßes Rollenlager so zu verbessern, dass insbesondere bei hochtourigen
Drehzahlen der Schmierfilm nicht abgerissen wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe nach dem kennzeichnenden Teil von
Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die im Anschluss an die Seitenringe verlau
fenden Abschnitte der Stege wenigstens über einen Teil ihrer axialen Ausdeh
nung gegenüber den Seitenringen in radialer Richtung derart nach innen zu
rückgesetzt sind, dass sie unter Berücksichtigung ihrer elastischen Verformung
auch beim hoher Drehzahl des Rollenlagers nicht an der Außenlaufbahn an
laufen. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Ab
schnitte der Stege nahezu über ihre gesamte axiale Ausdehnung zurückgesetzt
sind. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass auch bei hohen auf die Stege des
Käfigs wirkenden Zentrifugal- und Beschleunigungskräften die Abstützung des
Käfigs an der Außenlaufbahn nur im stabilen Bereich, d. h. im Bereich der
Seitenringe realisiert ist. Ein Anliegen von Stegbereichen, die zwischen den
beiden Seitenringen liegen, ist somit verhindert. Dabei ist von Vorteil, dass der
Ölfilm über die gesamte Breite der Wälzkörper nicht abgerissen wird bzw. die
Laufbahn nicht durch anliegende Stegteile beschädigt werden kann.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen beschrieben.
So ist nach Anspruch 2 vorgesehen, dass der radiale Versatz der Abschnitte
über seine gesamte axiale Ausdehnung einen gleichen Durchmesser aufweist.
Diese weisen dann einen achsparallelen Verlauf auf. Aus Anspruch 3 geht her
vor, dass der radiale Versatz der Abschnitte in axialer Richtung von außen
nach innen einen abnehmenden Durchmesser aufweist. In diesem Fall nehmen
die Abschnitte einen leicht nach innen abfallenden Verlauf.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Käfigs ist in Anspruch 4 beschrie
ben. Danach sind die Seitenringe des Käfigs mit einem radial nach innenwei
senden Flansch versehen. Auf diese Weise wird dessen Stabilität wesentlich
verbessert.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 5 soll der Käfig
mit einer Beschichtung, beispielsweise einer Phosphatschicht, einer Kupfer-
oder einer Silberschicht, versehen sein.
Schließlich geht aus Anspruch 6 hervor, dass das Rollenlager als ein Kurbel
zapfen- oder als ein Planetenradlager ausgebildet sein soll.
Die Erfindung wird an nachstehendem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Nadelkäfigs
nach dem bisherigen Stand der Technik,
Fig. 2 eine Seitenansicht auf ein Rollenlager mit außen
geführtem Käfig,
Fig. 3 und 4 einen teilweisen Längsschnitt durch einen erfin
dungsgemäßen Käfig und
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Kurbelzapfenlagers, teil
weise geschnitten.
Das in Fig. 2 mit der Lagerachse 3 gezeigte Rollenlager besteht aus dem
Käfig 1, in dem zylindrische Wälzkörper 2 angeordnet sind, die auf der Au
ßenlaufbahn 4 und der Innenlaufbahn 5 abrollen. Wie Fig. 2 weiter zeigt,
weist der Käfig 1 einen Durchmesser auf, der nur geringfügig kleiner als der
Durchmesser der Außenlaufbahn 4 ist, d. h. der Käfig 1 läuft bei Rotation des
Lagers zumindest teilweise an der Außenlaufbahn 4 an und ist somit durch
diese geführt.
Wie die Fig. 1 zeigt, besteht der Käfig 1 nach dem bisherigen Stand der
Technik aus zwei in axialer Richtung voneinander beabstandeten, mit radial
nach innen gerichteten Flanschen 15, 16 versehenen Seitenringen 6 und 7, die
durch eine Anzahl gleichmäßig um den Umfang verteilte profilierte Stege 8
miteinander verbunden sind, so dass die Wälzkörper 2 aufnehmende Taschen
9 gebildet sind. Diese Taschen 9 werden einerseits durch die Stege 8 und an
dererseits durch die Seitenringe 6 und 7 begrenzt. Die Stege 8 sind in Richtung
der Lagerachse 3 durchgekröpft und bestehen aus zwei an die Seitenringe 6, 7
sich anschließende Abschnitte 10, 11, die außerhalb des Teilkreises verlaufen
und den gleichen Durchmesser wie die Seitenringe 6, 7 aufweisen. Diese Ab
schnitte 10, 11 gehen in einen schräg zur Käfigachse 3 geneigten Abschnitt 12,
13 über, die sich wiederum zu einem parallel zur Käfigachse 3 verlaufenden
und innerhalb des Teilkreises liegenden Abschnitt 14 vereinen. Es liegt auf der
Hand, dass ein solcher Käfig 1 die Ausbildung des Schmierfilms über einen
weiteren Lagerbereich verhindert, da er mit der Mantelfläche von Seitenring 6
und sich anschließendem Stegabschnitt 10 sowie der Mantelfläche von Seiten
ring 7 und sich anschließendem Stegabschnitt 11 an der Außenlaufbahn 4
anliegt. Nur im Mittelbereich des Käfigs 1, der von den nicht an der Außenlauf
bahn 4 anliegenden Abschnitten 12, 13, 14 gebildet ist, ist die Ausbildung des
Schmiermittelfilms nicht behindert.
In den Fig. 3 und 4 sind zwei Ausführungsvarianten der erfindungsgemä
ßen Ausgestaltung des Käfigs 1 dargestellt. So ist Fig. 3 entnehmbar, dass
die Abschnitte 10, 11 des Steges 8 durch eine Stufe 17 in Richtung der Lager
achse 3 zurückgesetzt sind. In diesem Fall verlaufen die Abschnitte 10, 11
achsparallel, bevor sie durch die beiden schrägverlaufenden Abschnitte 12, 13
zum ebenfalls achsparallel verlaufenden Abschnitt 14 vereint werden.
Nach Fig. 4 fallen die Stegabschnitte 10, 11 in Richtung Käfiginneres unter
einem Winkel α ab, der einerseits von den beiden Abschnitten 10, 11 und an
dererseits von einer gedachten Verbindungslinie zwischen den beiden Seiten
ringen 6, 7 gebildet ist. In diesem Falle verlaufen die Abschnitte 10, 11 nicht
achsparallel. Genau wie in Fig. 3 werden die Abschnitte 10, 11 von den noch
stärker abfallenden Abschnitten 12, 13 fortgesetzt, die sich wiederum zum
achsparallel verlaufenden Abschnitt 14 vereinen. In Abhängigkeit von den Be
triebsbedingungen des Lagers (z. B. Umdrehungszahl, Geschwindigkeit, Tem
peratur, Belastung) und dem verwendeten Käfigwerkstoff (Elastizitätsmodul) ist
dieser so zu gestalten, dass er nur im elastischen Bereich reversibel aufge
weitet wird, wobei die Anlage der Käfigabschnitte 10, 11 an die Außenlauf
bahn 4 unter allen Umständen zu vermeiden ist.
Wie die beiden letztgenannten Figuren weiter erkennen lassen, ist der Käfig 1
so zu gestalten, dass unter allen Umständen eine Verformung im plastischen
Bereich vermieden wird. Im Falle einer plastischen Verformung würde durch
Einwirkung der Flieh- und Beschleunigungskräfte auf den achsparallel verlau
fenden Abschnitt 14 des Steges 8 der Käfig 1 irreversibel aufgeweitet. Dies
würde bedeuten, dass nach Fig. 3 die beiden Punkte 18, 19 des Steges 8 an
die Außenlaufbahn 4 zur Anlage kommen und im Extremfall Partikel aus dieser
herausreißen würden. Plastische irreversible Aufweitung von Käfig 1 bedeutet
nach Fig. 4, dass die beiden Abschnitte 10, 11 in ihrer Gesamtheit zur Anlage
an die Außenlaufbahn 4 kommen und so den Ölfilm unterbrechen.
Fig. 5 zeigt schließlich einen Teillängsschnitt durch ein Kurbelzapfenlager,
wobei auf dem Bolzen 20 des Kurbelzapfens 21 der Kurbelwelle 22 über ein
erfindungsgemäßes Nadellager das Pleuel 23 gelagert ist. Die äußere Lauf
bahn 4 der im Käfig 1 geführten Nadelrollen 2 wird durch das Pleuelauge ge
bildet, während die innere Laufbahn 5 die Mantelfläche des Bolzens 20 ist. Im
Lager selbst wirken folgende Kräfte:
- - die Flieh- und Beschleunigungskräfte der Nadelrollen 2 auf die Käfigstege 8
- - die Flieh- und Beschleunigungskräfte des Käfigs 1 auf die Nadel rollen 2
- - die Verformungskräfte aus der Masse des Käfigs 1
- - die Verformungskräfte des Pleuels 23 auf die Nadelrollen 2.
Schon diese Aufzählung lässt erkennen, dass hohe Kräfte in bzw. von diesem
Lager aufgenommen werden müssen. Dies hat insbesondere zur Folge, dass
an den Lagerkäfig 1 höchste Anforderungen zu stellen sind, wobei ein geringes
Käfiggewicht, eine hohe Dauerfestigkeit, eine hohe Verschleißfestigkeit, eine
geringe Reibung und eine hohe Tragzahl bei kleinstem Bauraum verlangt wer
den. Um diese Forderungen zu erfüllen, trägt der erfindungsgemäß gestaltete
Lagerkäfig 1 insbesondere hinsichtlich einer verringerten Reibung durch eine
verbesserte Schmierfilmausbildung bei.
Der Käfig 1 gemäß Ausführungsbeispiel ist aus dem Vergütungswerkstoff
25CrMo4 hergestellt und auf eine Mindestfestigkeit von 1300 N/mm2 vergütet.
Die Käfigoberfläche ist phosphatiert. Aber auch verkupferte oder versilberte
Ausführungen zur Verbesserung der Notlaufeigenschaften, insbesondere bei
hohen Beschleunigungen, sind üblich. Die Nadelrollen 2 sind aus dem Wälzla
gerstahl 100Cr6 hergestellt und gehärtet, wobei die Kernhärte etwa 700 + 140
HV10 beträgt. Für extrem hochdrehende Motoren, d. h. für Umdrehungen im
Bereich von 16.000 bis 18.000 pro Minute sind auch Käfige aus legiertem
Einsatzstahl 100CrNi6 mit hoher Biegewechselfestigkeit denkbar.
1
Käfig
2
Wälzkörper
3
Lagerachse
4
Außenlaufbahn
5
Innenlaufbahn
6
Seitenring
7
Seitenring
8
Steg
9
Tasche
10
Abschnitt
11
Abschnitt
12
Abschnitt
13
Abschnitt
14
Abschnitt
15
Flansch
16
Flansch
17
Stufe
18
Punkt
19
Punkt
20
Bolzen
21
Kurbelzapfen
22
Kurbelwelle
23
Pleuel
α Neigungswinkel
α Neigungswinkel
Claims (6)
1. Rollenlager, insbesondere Nadellager, dessen in einem Käfig (1) gehaltene
zylindrische Wälzkörper (2) auf einer Außenlaufbahn (4) und einer Innen
laufbahn (5) abwälzen, wobei Seitenringe (6, 7) des auf der Außenlauf
bahn (4) geführten Käfigs (1) durch Taschen (9) bildende Stege (8) mitein
ander verbunden und diese derart profiliert sind, dass sie mehrere in unter
schiedlichen Abständen von der Lagerachse (3) verlaufende Abschnitte (10,
11, 12, 13, 14) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die im Anschluß
an die Seitenringe (6, 7) verlaufenden Abschnitte (10, 11) der Stege (8)
wenigstens über einen Teil ihrer axialen Ausdehnung gegenüber den Sei
tenringen (6, 7) in radialer Richtung derart nach innen zurückgesetzt sind,
dass sie unter Berücksichtigung ihrer elastischen Verformung auch bei ho
her Drehzahl des Rollenlagers nicht an der Außenlaufbahn (4) anlaufen.
2. Rollenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der radiale
Versatz der Abschnitte (10, 11) über seine gesamte axiale Ausdehnung ei
nen gleichen Durchmesser aufweist.
3. Rollenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der radiale
Versatz der Abschnitte (10, 11) in axialer Richtung von außen nach innen
einen abnehmenden Durchmesser aufweist.
4. Rollenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiten
ringe (6, 7) des Käfigs (1) mit einem radial nach innen weisenden
Flansch (15, 16) versehen sind.
5. Rollenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (1)
mit einer Beschichtung, beispielsweise einer Phosphatschicht, einer Kupfer-
oder einer Silberschicht, versehen ist.
6. Rollenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als ein
Kurbelzapfen- oder als ein Planetenradlager ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001103168 DE10103168A1 (de) | 2001-01-25 | 2001-01-25 | Rollenlager |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001103168 DE10103168A1 (de) | 2001-01-25 | 2001-01-25 | Rollenlager |
Publications (1)
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---|---|
DE10103168A1 true DE10103168A1 (de) | 2002-08-01 |
Family
ID=7671617
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001103168 Ceased DE10103168A1 (de) | 2001-01-25 | 2001-01-25 | Rollenlager |
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Date | Code | Title | Description |
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