DE1008052B - Verbundvergaser - Google Patents

Description

• Verbundvergaser Die Erfindung betrifft die sogenannten Verbundvergaser, d. h. Vergaser mit wenigstens zwei Hauptmischkammern, deren jede durch eine Drosselklappe gesteuert wird, von denen die eine (nachstehend »Klappe der ersten Mischkammer« genannt) unmittelbar von dem Fahrer betätigt wird, während die andere (nachstehend »Klappe der zweiten Mischkammer« genannt) selbsttätig entsprechend den Betriebsbedingungen des von dem Vergaser gespeisten Motors betätigt wird.
• Die Erfindung bezweckt insbesondere derartige Vergaser so auszubilden, daß sie besser als bisher den verschiedenen Erfordernissen der Praxis entsprechen.
• Hierfür wird erfindungsgemäß bei derartigen Vergasern mit Vorrichtungen, welche auf den an einem geeignet gewählten Punkt der ersten Mischkammer herrschenden Druck ansprechen und die Klappe der zweiten Mischkammer um so weiter öffnen, je schwächer dieser Druck ist, und umgekehrt, diesen druckempfindlichen Mitteln ein System zugeordnet, welches auf die Klappe der zweiten Mischkammer eine Zusatzkraft ausübt, welche in der Öffnungsrichtung der Klappe wirkt, wenn diese bei ihrer Öffnung eine gegebene Zwischenstellung zwischen der Geschlossenstellung und der vollen Öffnung überschritten hat.
• Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielshalber erläutert, deren einzige Abbildung einen erfindungsgemäßen Vergaser zum Teil in Seitenansicht und zum Teil im Schnitt zeigt.
• Der Vergaser ist im ganzen auf beliebige geeignete Weise ausgebildet und enthält z. B., wie in der Abbildung dargestellt, zwei parallele Mischkammern 1 und 2, deren jede mit einem Venturirohr 3 bzw. 4 versehen ist, in welche eine nicht dargestellte Vorrichtung mündet, welche Brennstoff durch Öffnungen5 bzw. 6 zuführt. Jede dieser Mischkammern weist eine vorzugsweise drehbare Klappe 7 bzw. 8 auf. Die Klappe 7 sitzt auf einem Hebel 9, welcher durch ein Gestänge 10 mit einer von dem Fahrer bedienbaren Handbetätigung verbunden ist. Die Klappe 8 ist an einem Hebel 11 befestigt, an welchem eine Stange 12 angelenkt ist, welche durch Vorrichtungen betätigt wird, welche auf den an einem geeignet gewählten Punkt der ersten Mischkammer 1 herrschenden Druck ansprechen, wobei dieser Punkt vorzugsweise auf der Höhe ihres Venturirohrs 3 liegt. Diese Vorrichtungen werden zweckmäßig durch eine pneumatische Vorrichtung gebildet, welche eine verformbare Membran 13 aufweist, welche die bewegliche Wand einer Kammer 14 bildet. Eine Feder 15 sucht die Membran 13 von dem Boden der Kammer in der der Schließung der Klappe 8 entsprechenden Richtung zu entfernen. Schließlich steht die Kammer 14 durch eine Rohrleitung 16 mit dem Venturirohr 3 der ersten Mischkammer in Verbindung.
• Ein derartiger an sich bekannter Vergaser arbeitet folgendermaßen Bei kleinen und mittleren Drehzahlen des Motors ist der Druck an der Stelle des Venturirohrs 3 verhältnismäßig stark, und die auf die Membran 13 einwirkende Feder 15 hält die Klappe 8 der zweiten Mischkammer geschlossen. Bei größeren Drehzahlen fällt der Druck an der Stelle des Venturirohrs erheblich unter den Atmosphärendruck. Der auf die Membran 13 wirkende Differentialdruck öffnet die Klappe 8 unter Zusammendrückung der Feder 15, und zwar um so mehr, je kleiner der Druck an der Stelle des Venturirohrs 3 ist, und umgekehrt.
• Nun hat sich jedoch in gewissen Fällen gezeigt. insbesondere wenn der Vergaser eine geringe Zylinderzahl speist, daß bei hohen Drehzahlen der sich in der Kammer 14 einstellende Druck die Neigung hat, zuzunehmen, wenn man eine gewisse Drehzahl des Motors überschreitet, so daß sich die Klappe 8 von der Stelle ihrer größten Öffnung aus wieder etwas schließt.
• Um diesem Nachteil abzuhelfen, wird erfindungsgemäß der Vergaser mit einem System versehen, welches auf die Klappe 8 der zweiten Mischkammer ein Drehmoment ausübt, welches zu dem von der Membran 13 ausgeübten hinzukommt und in der Offnungsrichtung der Klappe wirkt, wein diese bei ihrer Öffnung eine gegebene Zwischenstellung zwischen der Geschlossenstellung und der vollen Öffnung überschritten hat. Dieses System wird zweckmäßig so ausgebildet, daß es vor Überschreitung dieser Stellung ein Drehmoment in entgegengesetzter Richtung, d. h. in der Schließungsrichtung der Klappe, ausübt.
• Gemäß einer vorteilhaften Lösung wird dieses System durch eine zweckmäßige Verteilung der sich gleichzeitig mit der Klappe 8 verstellenden Massen verwirklicht, wofür, wie dargestellt, der Hebel 11 so ausgebildet werden kann, daß sein Schwerpunkt über seiner Schwenkachse 17 liegt, wobei zweckmäßig ein Gegengewicht 18 vorgesehen wird, um den Schwerpunkt noch höher zu legen, und während der Drehung der Klappe 8 die durch die Achse 17 gehende Lotrechte X-X überschreitet.
• Es kann zweckmäßig sein, die so ausgebildete Steuerung der Klappe 8 durch eine halbformschlüssige Verbindung oder Verbindung mit Lose zwischen den Klappen 7 und 8 zu vervollständigen, so daß die Klappe 8 der zweiten Mischkammer gezwungen wird, sich zu schließen, wenn der Fahrer 7 die Klappe der ersten Mischkammer schließt, ohne daß jedoch die Klappe 8 der zweiten Mischkammer gezwungen wird, sich zu öffnen, wenn der Fahrer die Klappe der ersten Mischkammer selbst vollständig öffnet.
• In der Zeichnung ist eine halb formschlüssige Verbindung dargestellt, welche durch eine Kuppelstange 19 gebildet wird, welche bei 20 an dem Hebel 11 der zweiten Mischkammer schwenkbar und mit dem Hebel 9 der ersten Mischkammer durch einen Stift 21 verbunden ist, welcher an diesem starr befestigt ist und sich in einem Längsschlitz 22 der Kuppelstange 19 verstellt. Dieser Schlitz 22 ist so angeordnet, daß, wenn die beiden Klappen 7 und 8 geschlossen sind, der Stift 21 mit dem rechten Ende des Schlitzes (dargestellte Stellung) in Berührung steht, daß der Stift 21 aber keinesfalls mit dem linken Ende des Schlitzes in Berührung kommen kann.
• Der Vergaser arbeitet folgendermaßen: Wenn der Fahrer das Gestänge 10 zur Öffnung der Klappe 7 betätigt, verstellt sich der Stift 21 in dem Schlitz 22, ohne die Klappe 8 zu betätigen. Diese wird selbsttätig in Abhängigkeit von dem in der Kammer 14 herrschenden Druck betätigt. Während der Verstellung der Klappe 8 wirkt das Gegengewicht 18 entweder in der Schließungsrichtung der Klappe 8 oder in der Öffnungsrichtung derselben, je nachdem, ob es sich diesseits (voll ausgezogen) oder jenseits (strichpunktiert) seiner Mittelstellung befindet. Infolgedessen ist jenseits dieser Mittelstellung eine erhebliche Vergrößerung des im Innern der Kammer 14 wirkenden Drucks (oder, anders ausgedrückt, eine erhebliche Abnahme des Unterdrucks) erforderlich, damit die Feder 15 die Wirkung des Gegengewichts 18 überwinden und die Schließung der Klappe 8 einleiten kann, wobei diese Druckerhöhung entweder einer teilweisen Schließung der Klappe 7 durch den Fahrer oder einer erheblichen Abnahme der Drehzahl entspricht. Wenn schließlich der Fahrer die Klappe 7 schließt, kommt der Stift 21 mit dem rechten Ende des Schlitzes 22 in Berührung und schließt die Klappe 8 zwangläufig, wodurch dem zufälligen unvollkommenen Arbeiten der pneumatischen Vorrichtung 13, 14, 15 abgeholfen wird.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE -- 1. Verbundvergaser mit wenigstens zwei Mischkammern, deren jede durch eine Drosselklappe gesteuert wird, von denen die eine (nachstehend »Klappe der ersten Kammer« genannt) unmittelbar von dem Fahrer betätigt wird, während die andere (nachstehend »Klappe der zweiten Kammer« genannt) selbsttätig entsprechend den Betriebsbedingungen des von dem Vergaser gespeisten Motors betätigt wird, wobei auf den an einem geeignet gewählten Punkt der ersten Kammer herrschenden Druck ansprechende Vorrichtungen die Klappe der zweiten Kammer um so weiter öffnen, je kleiner dieser Druck ist, und umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, daß diesen Vorrichtungen (13, 14, 15) ein System zugeordnet ist, welches auf die Klappe (8) der zweiten Kammer (2) eine Zusatzkraft ausübt, welche in der Öffnungsrichtung dieser Klappe wirkt, wenn diese bei ihrer Öffnung eine gegebene Zwischenstellung zwischen der Geschlossenstellung und der vollen Öffnung überschritten hat.
2. 2. Vergaser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das System so ausgebildet ist, daß es vor Überschreitung der Zwischenstellung eine in der Schließungsrichtung der Klappe (8) wirkende Kraft ausübt.
3. 3. Vergaser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das System durch eine zweckmäßige Ausbildung der sich gleichzeitig mit der Klappe (8) verstellenden Massen verwirklicht wird.
4. 4. Vergaser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das System durch einen Hebel (11) gebildet wird, welcher mit der Klappe (8) starr verbunden und so ausgebildet ist, daß sein Schwerpunkt oderhalb der Drehachse (17) der Klappe liegt, wobei zweckmäßig ein Gegengewicht (18) an dem oberen Ende dieses Hebels vorgesehen ist.
5. 5. Vergaser nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Klappen (7, 8) eine Verbindung mit Lose besteht, welche die Klappe (8) zwingt, sich zu schließen, wenn die Klappe (7) zwangläufig geschlossen wird, ohne jedoch die Klappe (8) zu zwingen, sich zu öffnen, wenn die Klappe (7) zwangläufig geöffnet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 145 672.