DE10061687A1 - Gefrierschutz für eine Brennstoffzelle durch Vakuumtrocknung - Google Patents
Gefrierschutz für eine Brennstoffzelle durch VakuumtrocknungInfo
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Abstract
Eine PEM-Brennstoffzelle wird vor der Lagerung unter Gefrierbedingungen vakuumgetrocknet.
Description
Diese Erfindung betrifft PEM-/SPE-Brennstoffzellen und insbesondere ein
Verfahren zur Konditionierung derartiger Brennstoffzellen auf einen inak
tiven Zustand (beispielsweise Lagerung) bei Gefrierbedingungen.
Brennstoffzellen sind für viele Anwendungen als Energiequelle vorgeschla
gen worden. Sogenannte PEM-Brennstoffzellen (Protonenaus
tauschmembran-Brennstoffzellen) [auch bekannt als SPE-Brennstoffzellen
(Festpolymerelektrolyt-Brennstoffzellen)] weisen potentiell eine hohe Ener
gie und ein niedriges Gewicht auf und sind daher für mobile Anwendun
gen (beispielsweise elektrische Fahrzeuge) geeignet. PEM-/SPE-
Brennstoffzellen umfassen einen "Membranelektrodenaufbau" (auch be
kannt als MEA), der einen dünnen protonendurchlässigen Festpoly
mermembranelektrolyten umfaßt, der auf einer seiner Seiten eine Anode
und auf der entgegengesetzten Seite eine Kathode aufweist. Der MEA ist
zwischen ein Paar elektrisch leitfähiger Elemente geschichtet, die als
Stromkollektoren für die Anode und Kathode dienen und Kanäle/Nuten
darin enthalten, die ein sogenanntes "Strömungsfeld" auf den Seiten der
selben zur Verteilung der gasförmigen Reaktanden der Brennstoffzelle
über die Oberflächen der jeweiligen Anode und Kathode ausbilden.
Die PEM-/SPE-Brennstoffzellen sind typischerweise H2-O2-Brennstoff
zellen, wobei Wasserstoff der Anodenreaktant (d. h. Brennstoff und Sauer
stoff der Kathodenreaktant (d. h. Oxidationsmittel) ist. Der Sauerstoff kann
entweder in reiner Form oder mit Stickstoff verdünnt (beispielsweise Luft)
vorliegen, und der Wasserstoff kann entweder in einer reinen Form oder
von der Reformation von Methanol, Benzin oder dergleichen abgeleitet
sein. Die Festpolymermembrane bestehen typischerweise aus Ionentau
scherharzen, wie beispielsweise perfluorierter Sulfonsäure. Ein derartiges
Harz ist NAFION®, das von der DuPont Company vertrieben wird. Derarti
ge Membrane sind in der Technik gut bekannt und in den U.S. Patenten
5,272,017 und 3,134,697 wie auch in dem Journal of Power sources, Bd.
29, (1990), Seiten 367-387, u. a. beschrieben. Die Anode und Kathode
umfassen typischerweise fein unterteilte katalytische Partikel entweder
allein oder auf den Innen- und Außenflächen von Kohlenstoffpartikeln ge
tragen und weisen dazwischengemischtes protonenleitfähiges Harz auf.
Kommerziell erhältliche Festpolymermembrane erfordern alle einen gewis
sen Feuchtigkeitsgrad, um wirksam zu bleiben. Daher ist irgendwo in dem
Brennstoffzellensystem typischerweise ein Befeuchter vorgesehen, um die
Zellen mit Feuchtigkeit zu versorgen. Überdies bildet die stromerzeugende
Brennstoffzellenreaktion (d. h. H2 + O2 → H2O) Wasser in situ innerhalb
der Zelle während ihres Normalbetriebes. Wenn es gefriert, bildet das
Wasser in den Zellen Eis, das (1) die Strömungskanäle verstopfen und
damit verhindern kann, daß Reaktandengas durch diese gelangen kann,
(2) die Polymermembran beschädigen kann und (3) schädliche Drücke in
nerhalb der Zelle(n) resultierend aus der Ausdehnung des Wassers wäh
rend des Gefrierens ausüben kann. Solange die Brennstoffzelle arbeitet
(d. h. Strom erzeugt) oder anderweitig erwärmt wird, ist die Eisbildung kein
Problem. Während einer Abschaltung, einer Lagerung oder einer ander
weitigen Inaktivität der Brennstoffzelle kann sich unter Gefrierzuständen
jedoch schädliches Eis bilden.
Die vorliegende Erfindung löst das Problem in Verbindung mit Eisbildung
bei inaktiven/nicht erwärmten Brennstoffzellen, die Gefrierbedingungen
ausgesetzt sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kondotionierung einer
PEM-/SPE-Brennstoffzelle vorbereitend zu ihrer Inaktivierung bei Gefrier
bedingungen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine wesent
liche Entwässerung der Brennstoffzelle vor dem Gefrieren durch Evakuie
rung des Strömungsfeldes/der Strömungsfelder der Brennstoffzelle(n) mit
einem Vakuum, das ausreichend ist, um genug Wasser von der Brenn
stoffzelle/den Brennstoffzellen zu verdampfen und zu entfernen, um so
einen Schaden daran infolge eines Gefrierens zu verhindern. Vorzugsweise
findet die Evakuierung der Brennstoffzelle statt, wenn der Zellenstapel ei
ne Temperatur von zumindest etwa 20°C aufweist. Damit wird das Wasser
von einer warmen Brennstoffzelle mit einem kleineren Vakuum leichter
verdampft, als von einer kälteren. Vorzugsweise wird der Brennstoffzellen
stapel normalerweise bei einer erhöhten Temperatur (beispielsweise etwa
80°C) betrieben und dann evakuiert, um das Wasser, kurz nachdem er
abgeschaltet und von seinem Betrieb immer noch warm (d. h. zumindest
etwa 50°C) ist, zu entfernen.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden beispielhaft unter Bezug
nahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben, in welchen:
Fig. 1 eine vereinfachte schematische Darstellung der Erfindung
ist; und
Fig. 2 eine Kurve der Siedepunkte von Wasser bei verschiedenen
subatmosphärischen Drücken (d. h. Vakuum) ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schutz einer PEM-/SPE-Brenn
stoffzelle gegenüber Gefrierschäden durch Anlegen eines ausreichenden
Vakuums an das Strömungsfeld der Brennstoffzelle, um die Brennstoff
zelle im wesentlichen zu entwässern, bevor die Temperatur der Brenn
stoffzelle unterhalb des Gefrierpunktes abfällt. Zu diesem Zweck ist eine
Vakuumpumpe mit den Anoden- und Kathodenversorgungs- oder -
austragsleitungen verbunden, die zu der Brennstoffzelle hin oder von die
ser weg führen. Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der
ein Wasserstoffbrennstoffstrom 2 und ein Sauerstoffoxidationsmittelstrom
4 (beispielsweise Luft) in einem Befeuchter 6 befeuchtet werden, von dem
sie über Absperrventile 10 und 12 in die Brennstoffzelle 8 gelangen. An
oden- und Kathodenabflußströme 14 bzw. 16 verlassen die Brennstoffzelle
und gelangen durch Absperrventile 18 und 20. Nachdem die Brennstoff
zelle deaktiviert worden ist, werden die Ventile 10, 12, 18 und 20 ge
schlossen, um die Brennstoffzelle von dem Rest des Systems zu isolieren.
Anschließend wird eine Vakuumpumpe 22, die mit den Strömen 14 und
16 in Verbindung steht, betrieben, um jegliches freies Wasser (d. h. nicht
in der Membran enthalten), das in der Brennstoffzelle ist, zu verdampfen.
Die Vakuumpumpe wird zu einem Zeitpunkt aktiviert, nachdem die
Brennstoffzelle abgeschaltet worden ist und bevor die Temperatur der
Brennstoffzelle in die Gefrierzone (d. h. unterhalb 0°C bei einem Druck von
einer Atmosphäre) abfällt. In dem Fall eines mit Brennstoffzelle betriebe
nen Elektrofahrzeuges könnte die Vakuumpumpe entweder eine Bord
pumpe, die von dem Elektrofahrzeug getragen wird (beispielsweise bereits
für andere Verwendungen an Bord) oder eine separate alleinstehende
Pumpe sein, die außerhalb des Fahrzeugs (beispielsweise in einer Garage)
vorgesehen ist.
Die Intensität des angelegten Vakuums variiert abhängig von der Tempe
ratur der Brennstoffzelle zum Zeitpunkt des Anlegens des Vakuums. Bei
höheren Temperaturen kann ein niedrigeres Vakuum verwendet werden,
als bei niedrigeren Temperaturen, um dieselbe Entwässerungsmenge zu
bewirken. Vorzugsweise tritt eine Evakuierung bei einer Temperatur von
zumindest etwa 20°C auf. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung tritt eine Evakuierung auf, kurz nachdem die Brennstoffzelle
deaktiviert ist, während die Zelle immer noch warm ist, d. h. während die
Zelle eine Temperatur in der Nähe ihrer Betriebstemperatur oder zumin
dest etwa 50°C aufweist. Dies ist insbesondere bei Elektrofahrzeuganwen
dungen mit einer bzw. mehreren Bordvakuumpumpen vorteilhaft, da die
Pumpe(n) kleiner und leichter sein kann/können und weniger Energie
verbrauchen, als große Pumpe(n). Moderne PEM-/SPE-Brennstoffzellen
arbeiten typischerweise bei etwa 80°C. Bei dieser Temperatur ist ein Va
kuum von nur etwa 47,4 kPa (abs) erforderlich, um das freie Wasser von
der Brennstoffzelle zu verdampfen. Bei 50°C sind etwa 12,35 kPa erforder
lich. Bei niedrigeren Temperaturen ist ein höheres Vakuum erforderlich.
Daher wäre beispielsweise, wenn die Temperatur der Brennstoffzelle zu
dem Zeitpunkt, wenn das Vakuum angelegt wird, nur etwa 35°C beträgt,
ein Vakuum von zumindest etwa 5,6 kPa (abs) erforderlich. Dies würde
eine wesentlich größere Vakuumpumpe erfordern, die erheblich mehr
Energie verbraucht, als die kleineren Pumpen, die zur Evakuierung bei
höheren Temperaturen verwendet werden. Alternativ dazu könnte die
Temperatur der Brennstoffzelle während der Evakuierung durch Steue
rung der Temperatur des Kühlmittels beibehalten oder eingestellt werden,
das normalerweise durch die Brennstoffzelle strömt, um von dieser wäh
rend ihres Normalbetriebes Wärme abzuziehen.
Allgemein gesprochen kann das minimale Vakuum, das erforderlich ist,
um das Wasser bei einer gegebenen Temperatur zu verdampfen, Fig. 1
oder einer anderen psychometrischen Tabelle oder einem entsprechenden
Diagramm entnommen werden, das den Siedepunkt (d. h. die Temperatur)
von Wasser bei unterschiedlichen subatmosphärischen Drücken zeigt.
Diesbezüglich stellt Fig. 1 eine Kurve dar, die die Siedepunkte (d. h. Tem
peratur in °C) von Wasser bei verschiedenen subatmosphärischen Drüc
ken (d. h. Vakuum in kPa absolut) zeigt.
Es wurde eine Anzahl von Untersuchungen durchgeführt, um den Wir
kungsgrad der Vakuumentwässerung eines Brennstoffzellenstapels vor
dem Gefrieren zur Verhinderung eines Zellenschadens und zur Erleichte
rung eines Zellenstartes aus einem Gefrierzustand zu bewerten. Zu diesem
Zweck wurde eine Anzahl von PEM-Brennstoffzellenstapeln variierend
von 10 bis 20 Zellen pro Stapel und 500 cm2 Zelle bei etwa 80°C bei ver
schiedenen Lasten und Feuchtigkeitsniveaus unter Verwendung sowohl
(1) von reinem H2 als auch (2) CO-freiem synthetischem Reformat (d. h.
65H2/25CO2/10N2) betrieben. Bei Beendigung des Normalbetriebes des
Stapels wurden die Anoden- und Kathodenauslässe abgedichtet und die
Einlässe mit einer Vakuumpumpe verbunden und auf einen Druck unter
halb 3 kPa bei 25°C evakuiert. Einige der Stapel wurden vor einem Anle
gen des Vakuums für eine Minute mit trockenem Stickstoff ge
spült/ausgeblasen. Bei anderen wurde dieser Vorgang nicht durchgeführt.
Der Stapel wurde dann auf Gefriertemperaturen gekühlt, die von etwa 0°C
bis etwa -30°C variierten, und es wurde zugelassen, daß sich dieser Zu
stand über mehrere Stunden stabilisiert hat. Zum Neustart der Zellen
nach dem Gefrieren wurden die Reaktandenleitungen (d. h. Luft- und H2-
Leitungen) wieder verbunden und trockene Reaktanden bei etwa 20°C oh
ne Befeuchtung geliefert. Erst nachdem die Innenstapeltemperatur gut
oberhalb des Gefrierpunktes lag, wurde Kühlmittel durch den Stapel ge
führt.
Bei diesen Untersuchungen wurde der Strom von der Zelle (d. h. die Last)
bei drei verschiedenen Raten abgezogen. Bei der "Standard"-Rate wurde
eine Anfangslast von 50 Ampere abgezogen und, nachdem alle Zellen je
weils bei 0,600-0,650 Volt stabil waren, wurde die Last in Zuwächsen
von 50 Ampere erhöht. Bei der "langsamen" Rate betrugt die Anfangslast 5
Ampere, die anschließend in Zuwächsen von 1 Ampere erhöht wurde,
nachdem alle Zellen jeweils bei 0,550-0,600 Volt stabil waren. Bei der
"Auto"-Rate wurde die Last so schnell wie möglich erhöht, während si
chergestellt wurde, daß keine einzelne Zelle in dem Stapel unterhalb 0,5 Volt
abfiel. Die elektrische Last an dem Stapel und die Reaktandenströ
mungsraten wurden erhöht, bis entweder (1) die normale Betriebstempe
ratur des Stapels erreicht war, oder (2) eine Stromdichte von 0,6 Am
pere/cm2 erreicht war. Die Leistungsfähigkeit und daher der Erfolg oder
der Ausfall wurden durch die niedrigste Temperatur gemessen, bei der ein
erfolgreicher Start erreicht wurde. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen
sind in Tabelle I gezeigt.
Während die Erfindung hinsichtlich einer ihrer spezifischen Ausfüh
rungsformen beschrieben worden ist, ist nicht beabsichtigt, daß diese
darauf, sondern vielmehr nur auf das Ausmaß beschränkt ist, das in den
folgenden Ansprüchen dargelegt ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Konditionierung einer PEM-/SPE-Brennstoffzelle vor
bereitend zu ihrer Beibehaltung in einem inaktiven Zustand bei Ge
frierbedingungen, das umfaßt, daß die Brennstoffzelle mit einem Va
kuum evakuiert wird, das ausreichend ist, um die Brennstoffzelle im
wesentlichen zu entwässern, bevor die Brennstoffzelle diesen Zustän
den ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Evakuierung bewirkt wird,
wenn sich die Brennstoffzelle bei einer Temperatur von zumindest
etwa 20°C befindet.
3. Verfahren zur Vorbereitung einer PEM-/SPE-Brennstoffzelle für
nachfolgende Inaktivität bei Gefrierbedingungen umfassend, daß die
Brennstoffzelle bei einer erhöhten Temperatur betrieben wird, der
Betrieb unterbrochen wird und ein Vakuum an die Brennstoffzelle
angelegt wird, während sich die Brennstoffzelle in der Nähe der er
höhten Temperatur befindet, wobei das Vakuum ausreichend ist, um
die Brennstoffzelle zu entwässern.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die erhöhte Temperatur zumin
dest etwa 50°C beträgt.
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