DE10057071A1 - Brennstoffzellenanlage - Google Patents
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Abstract
Eine bekannte Brennstoffzellenanlage besteht aus einem Stapel Brennstoffzellen (Stack) mit jeweils wenigstens einer Membran-Elektroden-Einheit (MEA) und zugehöriger bipolarer Platten. Zur Verbesserung der Gebrauchseigenschaften ist die MEA (10, 20) mit Bipolarplatten (15; 21, 22) als selbsttragende Einheit aufgebaut. Eine solche Einheit ist für eine PEM-Brennstoffzelle, insbesondere HT-PEM-Brennstoffzelle, geeignet.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennstoffzellenanlage
mit wenigstens einer Brennstoffzelle, enthaltend wenigstens
eine Membranelektrodeneinheit mit zugehöriger Bipolarplatte.
Brennstoffzellenanlagen sind mit unterschiedlich ausgebilde
ten Brennstoffzellen vom Stand der Technik bekannt. Aus ein
zelnen Brennstoffzelleneinheiten zur Generierung einer Ele
mentarspannung wird üblicherweise ein Stapel von Brennstoff
zellen aus elektrisch hintereinandergeschalteten Einheiten
gebildet, der in der Fachterminologie auch als sogenanntes
Stack bezeichnet wird.
Wesentlicher Bestandteil einer einzelnen Brennstoffzellenein
heit ist eine Membran-Elektroden-Einheit, die sog. MEA (Memb
rane Electrode Assembly), an der die chemische Umsetzung zur
Generierung der elektrischen Spannung erfolgt. Die Membran-
Elektroden-Einheiten werden jeweils zwischen zwei sog. Strom
kollektoren eingebaut, die auch als Kollektorbleche oder ins
besondere als Bipolarplatten bezeichnet werden.
Diese Bipolarplatten haben zwei Aufgaben, nämlich den elekt
rischen Strom zu sammeln und die Gase an die MEA zu führen.
Zur Erfüllung der ersten Aufgabe müssen die Bipolarplatten
mit der jeweiligen Elektrode der MEA über die gesamte Fläche
der Elektrode in innigem Kontakt stehen. Zur Erfüllung der
zweiten Aufgabe haben die Bipolarplatten Gasführungskanäle,
mit denen das Brenngas und das Oxidans an die jeweils geeig
nete Stelle der Elektrode gebracht wird. Weiterhin ist eine
Kühlung der MEA's vorzusehen. Dazu sind beispielsweise in die
Bipolarplatten Kühlkanäle eingebracht. Es können aber auch
eigene Kühlplatten oder sog. Kühlkarten vorgesehen sein, die
zwischen zwei Bipolarplatten gestapelt werden.
Nach dem Stand der Technik sind zwei Ausführungsformen sol
cher Anordnungen bekannt. In der einen Form bilden die MEA's
und die Bipolar- und Kühlplatten getrennte Einheiten, die
erst beim Zusammenbau eines Zellstapels abwechselnd aufeinan
der geschichtet werden. Bei der zweiten Form bilden die MEA's
mit den Bipolarplatten eine komplette Einheit, die als Zelle
bezeichnet wird, und die abwechselnd mit Kühlplatten gesta
pelt werden.
In beiden Aufbauformen ist der innige Kontakt zwischen Bipo
larplatte und jeweiliger Elektrode nicht gewährleistet. Übli
cherweise werden beim Zusammenbau der Zellen zu einem Stack
Maßnahmen getroffen, einen Anpressdruck zu erzeugen, der die
Bipolarplatten in innigen Kontakt mit der MEA bringt. Eine
beispielhafte Maßnahme besteht in der Verwendung von massiven
Endplatten, zwischen denen der Stapel aus MEA's und Bipolar
platten mittels Zugankern zusammen gepreßt wird. Diese Maß
nahmen und insbesondere die versatzfreie Schichtung der ein
zelnen Brennstoffzelleneinheiten und Platten zu einem Stack
sind kompliziert und dadurch aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen vereinfachten Auf
bau einer Brennstoffzelleneinheit für eine Brennstoffzellen
anlage zu schaffen.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Pa
tentanspruches 1 gelöst. Weiterbildungen sind in den Unteran
sprüchen angegeben.
Mit der Erfindung ist eine selbsttragende Einheit aus Memb
ran-Elektroden-Einheit und zugehöriger MEA geschaffen. Der
Aufbau eines kompletten Stacks für eine Brennstoffzellenanla
ge wird somit vereinfacht.
Bei der Erfindung kann die selbsttragende Einheit durch Ver
klammerung einer einzigen MEA mit der bipolaren Platte gebil
det sein. Es ist auch möglich, zwei MEA's durch geeignete
Verbindungstechnik von Kollektorblechen als Zwischenelemente
zu einer selbsttragenden Einheit auszubilden.
Bei der Erfindung sind hinreichende Anpressdrücke durch Aus
bildung einer Bipolarplatte in Form parallel angeordneter
Stege, die auf der Membran-Elektroden-Einheit federnd auflie
gen, gewährleistet. Zur elektrischen Kontaktierung mit der
Membran-Elektroden-Einheit sind die Stege mit den Elektroden
der MEA's verbunden. Es ist möglich, durch eine geeignete
Klebetechnik eine Verbesserung der elektrischen Verbindung
zur Membran zu erreichen, sofern Klebepunkte auf die Membran
gesetzt sind und daran die Stege angeklebt sind.
Vorteilhaft ist bei der Erfindung, dass wie bisher eine Viel
zahl von MEA's einen Stapel als sogenanntes Stack bilden kön
nen. Die Stabilität ist dabei von vorneherein durch die Er
findung gewährleistet. Der gesamte Stack kann aber in einem
äußeren Rahmen gehaltert sein, in dem die Mittel zur Medien-
und elektrischen Versorgung untergebracht sind.
Die Erfindung wird bei der sog. PEM-Brennstoffzelle angewen
det. Insbesondere bei der HT-PEM-Brennstoffzelle hat die Er
findung besondere Vorteile, da hier bei den höheren Betriebs
temperaturen der Leitungsmechanismus der Membran unabhängig
von Wasser ist und das Produktwasser den Stack gasförmig ver
lässt. Dadurch ist es möglich, auf der der Luft zugewandten
Seite der MEA auf die Gasführungskanäle zu verzichten und die
Bipolarplatte in Form von parallelen Stegen auszubilden, was
ein Selbstatmen der Zelle ermöglicht.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung eines Ausführungs
beispieles in Verbindung mit den Patentansprüchen. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer mit einer Bi
polarplatte verklammerten Membranelektrodeneinheit,
Fig. 2 im Schnitt einen Teilbereich von zwei einzelnen Memb
ran-Elektroden mit dazwischengefügten Kollektorflä
chen zur selbsttragenden Ausbildung und
Fig. 3 mehrere gestapelte Brennstoffzellen mit Membranelekt
rodeneinheiten gemäß Fig. 2, wobei ein äußerer Rah
men zusätzlich Mittel zur Stabilitätserhöhung vorhan
den ist.
Fig. 2 stellt einen Ausschnitt aus Fig. 3 dar. Gleiche bzw.
gleichwirkende Elemente haben gleiche Bezugszeichen. Die Fi
guren werden nachfolgend teilweise gemeinsam geschrieben.
In den Figuren sind einzelne Membranelektrodeneinheiten mit
10 oder 20 bezeichnet. Jede als sogenannte MEA (Membrane
Electrode Assembly) bezeichnete Einheit besteht aus einer ge
eigneten Polymermembran, die auf beiden Seiten mit Katalysa
tormaterial und metallischen Elektroden versehen ist. Solche
MEA's 10 oder 20 sind vom. Stand der Technik bekannt und bil
den den Kern einer Brennstoffzelle, insbesondere einer soge
nannten PEM (Polymer Electrolyte Membran)-Brennstoffzelle. Ei
ne Vielzahl solcher MEA's sind zu einem Brennstoffzellensta
pel zusammengefasst, der in der Fachterminologie auch als
Brennstoffzellenstack bezeichnet wird.
In Fig. 1 ist eine einzige MEA, auf deren Aufbau hier nicht
weiter eingegangen wird, mit 10 bezeichnet. Auf der einen
Seite der MEA 10 befindet sich eine bipolare Platte 15, die
Gasführungskanäle 16 einerseits und Kühlkanäle 17 anderer
seits hat.
Soweit ist eine einzelne Brennstoffzelleneinheit bekannt.
Beim Stand der Technik wird eine Vielzahl solcher Einheiten
zu einem Stapel geschichtet, mit Endplatten versehen und mit
einem Zuganker so verspannt, dass eine geeignete Verbindung
erreicht ist. Ein derartiger Aufbau wird auch kurz als Stack
bezeichnet.
In Fig. 1 ist zur mechanischen Verklammerung von MEA 10 und
bipolarer Platte 15 ein Metallrahmen 1 vorhanden, der beide
Teile umgreift und auf der freien Seite der MEA mit paralle
len Stegen 5 im Abstand versehen ist. Durch die einzelnen
Stege 5 wird der elektrische Kontakt und ein hinreichender
Druck auf die aus MEA 10 und bipolarer Platte 15 gebildeter
Einheit ausgeübt. Zur elektrischen Isolation sind auf der In
nenseite des Metallrahmens Isolierungen 8 gegenüber der Bipo
larplatte 15 angebracht. Insbesondere die einzelnen Stege 5
lassen sich somit mit der bipolaren Platte der nächsten
Brennstoffzelle kontaktieren.
In der Fig. 2 ist zwischen zwei MEA's 20 und 20' ein mecha
nischer Aufbau vorhanden, das aus zwei metallischen, wellen
förmigen Bauteilen 21, 22 gebildet ist, die an den Wellenma
xima miteinander verbunden sind. Die Verbindung der wellen
förmigen Bauteile 21 und 22 kann durch Vernieten, Verlöten
oder Verschweißen oder aber auch durch Kleben erfolgen. Gege
benenfalls ist auch ein Stapeln hinreichend, wenn an den Au
ßenbereichen der Elemente 21, 22 eine Fixierung erfolgt.
Durch die Verbindung der wellenförmigen Bauteile 21 und 22
untereinander und die Befestigung an den Elektroden der MEA's
20 bzw. 20' werden Kollektorbleche mit Kühlkanälen 24 einer
seits und Gaszuführungskanäle 26 gebildet, welche zum Betrieb
der Brennstoffzelleneinheit notwendig sind. Es wird somit die
Funktion der bipolaren Platte realisiert.
Bei dem Aufbau gemäß Fig. 2 ist also ebenfalls eine mecha
nisch stabile Baueinheit gebildet. Da der Aufbau sich zwi
schen zwei MEA's befindet, können die Stabilitätseigenschaf
ten auf die beiden MEA's 20 und 20' übertragen werden. An der
jeweils anderen Seite der MEA 20 bzw. 20' ist wiederum - ent
sprechend Fig. 1 - eine Anzahl paralleler Stege 25 vorhan
den, die mit den Elektroden der MEA's 20 und 20' mechanisch
und elektrisch verbunden sind. Dafür kommt insbesondere ein
leitfähiger Kleber in Frage.
Es ist möglich, durch eine geeignete Klebetechnik die MEA's
20 und 20' mit dem stabilen mechanischen Abstandselement zu
verkleben. Es ist aber auch möglich, die MEA's 20 und 20'
mittels zweier Bipolarplatten mit federnden Stegen an den Ab
standshalter zu pressen. In beiden Fällen ist eine selbsttra
gende Brennstoffzelleneinheit gebildet, was für die Praxis
erhebliche Vorteile mit sich bringt.
Es ist aber nicht zwingend nötig, wie in Fig. 2 dargestellt,
auf beiden Seiten des Abstandshalters eine MEA 20 bzw. 20' zu
befestigen. Es kann auch nur auf einer Seite eine MEA 20 an
gebracht sein, die beispielsweise mit federnden Stegen gegen
den Abstandshalter gepresst wird.
In der Fig. 3 ist gezeigt, dass eine Vielzahl von Einheiten
entsprechend Fig. 2 mit einem äußeren Rahmen 30 gestapelt
sind und so eine komplette Brennstoffzellenanlage bilden. Da
für können vorteilhafterweise Stabilitätsmaßnahmen vorhanden
sein, beispielsweise als äußere Spange 35 mit innenseitigen
Nuten zur Aufnahme der einzelnen Einheiten. Allerdings hat
der äußere Rahmen 30 lediglich Dichtfunktionen und elektri
sche Stromübertragungsfunktionen. Er wird nicht wie beim
Stand der Technik als Träger- und Verspannelement benötigt.
Bei der anhand Fig. 2 beschriebenen selbst tragenden Anord
nung kann eine einzelne Einheit Abmessungen von beispielswei
se jeweils 12 in der Höhe und Breite und 1 cm in der Tiefe
bzw. Dicke haben. Dabei sind Abweichungen möglich, beispiels
weise bei der erstgenannten Abmessung zwischen 10 und 20 mm
und bei der zweitgenannten Abmessung zwischen 0,5 bis 2 cm.
Der aus den einzelnen Einheiten gebildete Brennstoffzellen
stapel kann nach Art eines Kühlers aufgebaut sein.
Wie bereits erwähnt, ist die beschriebene Anordnung geeignet,
PEM-Brennstoffzellen als Brennstoffzellenmodule praxisgerecht
zu realisieren. Sie ist insbesondere für den Einsatz bei der
Hochtemperatur-Polymer-Elektrolyt-Membran (HT-PEM)-Brenn
stoffzelle), bei der die Betriebstemperatur zwischen 60 und
300°C, insbesondere zwischen 120 und 200°C, liegt, vorgese
hen.
Claims (12)
1. Brennstoffzellenanlage mit wenigstens einer Brennstoffzel
le, enthaltend wenigstens eine Membran-Elektroden-Einheit
(MEA) und zugehörige Bipolarplatte, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Membran-Elektroden-Ein
heit (10, 20) mit der Bipolarplatte (5, 15; 21, 22, 25) eine
selbsttragende Einheit bildet.
2. Brennstoffzellenanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass eine einzige Membran-
Elektroden-Einheit (MEA 10) und eine einzige Bipolarplatte
(15) mechanisch verklammert sind und die selbsttragende Ein
heit bilden.
3. Brennstoffzellenanlage nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die mechanische Verklam
merung ein Metallrahmen (1) ist, der Isolierelemente (8) zur
elektrischen Isolierung gegen die bipolare Platte (15) auf
weist.
4. Brennstoffzellenanlage nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Metallrahmen (1)
Stege (5) zur Gewährleistung eines hinreichenden Anpressdru
ckes der Verklammerung zwischen Bipolarplatte (15) und Memb
ranelektrodeneinheit (10) mit Elektroden aufweist.
5. Brennstoffzellenanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass zwei Membran-Elektroden-
Einheiten (MEA's 20 und 20') mit dazwischenliegenden Kollek
torblechen (21, 22) mechanisch und elektrisch verbunden sind
und die selbsttragende Einheit bilden.
6. Brennstoffzellenanlage nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die freie Seite der
Membranelektroden-Einheiten (MEA 20 und 20') Stege (25) zur
Stromerfassung aufweist.
7. Brennstoffzellenanlage nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Vielzahl Membran-Elektroden-Einheiten (MEA's 10;
20, 20', . . .) mit zugehörigen Bipolarplatten (15; 21, 22) ei
nen Brennstoffzellen-Stapel bilden.
8. Brennstoffzellenanlage nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass der Brennstoffzellensta
pel in einem äußeren Rahmen (30) gehaltert ist.
9. Brennstoffzellenanlage nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Brennstoffzellenstapel nach Art eines Kühlers aufge
baut ist.
10. Brennstoffzellenanlage nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelne selbsttragende Einheit mit Abmessungen von
10 bis 20 cm in der Höhe und Breite, vorzugsweise etwa 12 cm,
und 0,5 bis 2 cm in der Tiefe bzw. Dicke, vorzugsweise etwa
1 cm, ausgebildet ist.
11. Brennstoffzellenanlage nach einem der vorhergehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch wenigstens ei
ne PEM-Brennstoffzelle.
12. Brennstoffzellenanlage nach einem der vorhergehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch wenigstens ei
ne HT-PEM-Brennstoffzelle.
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