DE10054328C1 - Automatisierungsgerät sowie Verfahren zum Betrieb eines solchen - Google Patents

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Automatisierungsgerät (12, 14) wie speicherprogrammierbare Steuerung, umfassend eine Steuereinheit (20), die während einer Betriebszeit des Automatisierungsgerätes (12, 14) Aktionen zur Übertragung und/oder zum Empfang von Daten peripherer Einheiten (30) ausführt. Um die Möglichkeit zu eröffnen, die effektive Nutzung eines Automatisierungsgerätes zu bestimmen, ist vorgesehen, dass das Automatisierungsgerät (12, 14) ein Modul (32) zur Erfassung der Betriebszeit und/oder der Aktionen des Automatisierungsgerätes (12, 14) aufweist und dass das Modul (32) mit einer Auswerteeinheit (38, 46) zur Berechnung einer für den Benutzer des Automatisierungsgerätes (12, 14) anfallenden Nutzungsgebühr gekoppelt ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Automatisierungsgerät wie speicherprogrammierbare Steuerung gemäß Oberbegriff der Ansprüche 1 und 2 sowie auf ein Verfahren gemäß Oberbe­ griff des Anspruchs 7.

Automatisierungsgeräte der zuvor genannten Art werden üblicherweise von einem Hersteller an einen Kunden verkauft, so dass dieser das Gerät uneingeschränkt nutzen kann. Nach dem Verkauf ist der Hersteller gegebenenfalls noch für Service- und Garantieleistungen zuständig. Bei einer stetigen und schnell fortschreitenden Entwicklung von Hardware- und Software- Komponenten liegt der konventionellen Vertriebsmethodik der Nachteil zu Grunde, dass der Kunde aktualisierte Hardware- bzw. Software-Komponenten schon nach kurzzeitigem Betrieb erwerben muss, ohne dass die bisherigen Komponenten voll ausgenutzt wurden.

Die 197 40 974 A1 bezieht sich auf ein Buchfertigungssystem, mit einem in einer speicher­ programmierbaren Steuerung enthaltenen Programmmodul, das Funktionen zur Erstellung eines Fortschrittdiagramms umfasst, das für jede Maschine gepflegt wird und tageweise einen Report erstellt, der alle relevanten Systemkenngrößen wie Nutzungsdauer und Fertigungsdauer enthält. Das Programmmdul umfaßt Funktionen zur Erfassung von Stations- und Anlagenkennwerten zur Zustandsbewertung wie Nutzungdauer, Betriebsdauer, Stillstandsdauer, Verfügbarkeitsgrad, Nutzungsgrad, Taktzeit, Ausfalldauer und Laufdauer. Die Funktionen dienen ferner zur Bestimmung von Produktivitätskennwerten zur Datenanlyse und sowie zur Darstellung der Kennzahlen als Listen, Diagramme oder Graphiken.

Aus der DE 199 27 460 A1 ist ein Verfahren und Fahrzeugnutzungssystem zur jeweiligen individuellen Nutzung von Kraftfahrzeugen durch unterschiedliche Personen bekannt. Um eine spätere oder sofortige Abrechnung der jeweiligen individuellen Nutzung eines Kraftfahr­ zeugs durchführen zu können weist jedes Kraftfahrzeug ein Erfassungsmittel wie beispiels­ weise einen Bordcomputer auf. Dieser überträgt nutzungsrelevante Daten, insbesondere Kilometerstand, Kraftstoffverbrauch, Datum und/oder Uhrzeit vor bzw. nach der Nutzung, speichert diese und überträgt diese an den Kundenfahrzeugaufnahme- und Kundenfahr­ zeugabgabe-Automaten.

Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, ein Automatisierungsgerät der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die Vermarktungsmöglichkeiten eines Automatisierungsgerätes verbessert und erweitert werden.

Das Problem wird erfindungsgemäß durch ein Automatisierungsgerät, das die kennzeichnen­ den Merkmale des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 2 aufweist.

Gegenüber dem Stand der Technik weist das erfindungsgemäße Automatisierungsgerät den Vorteil auf, dass dieses an einen Kunden vermietet/geleast werden kann, wobei die reine Nutzung des Automatisierungsgerätes dem Kunden in Rechnung gestellt wird. Hierfür ist ein Modul vorgesehen, das die Betriebszeit und/oder Aktionen des Automatisierungsgerätes erfasst. Diese Daten werden in einer Auswerteeinheit verarbeitet und in eine Nutzungsgebühr umgerechnet, die schließlich dem Benutzer in Rechnung gestellt wird.

Das Modul ist gemäß einer ersten Variante über ein Datenübertragungsmedium wie beispiels­ weise Telekommunikationsverbindung vorzugsweise Internet/Intranet mit der in einer Zentrale angeordneten Auswerteeinheit verbunden. Auf diese Weise können eine Vielzahl von Automatisierungsgeräten an einer Zentralstelle ausgewertet und entsprechende Nutzungs­ gebühren in Rechnung gestellt werden, wobei diese ebenfalls über das Datenübertragungs­ medium zu dem Kunden übertragen werden.

Gemäß einer zweiten Variante ist die Auswerteeinheit zusammen mit dem Modul in einer Komponente integriert, wobei die Komponente eine Speichereinrichtung für ein Betriebs­ guthaben und/oder eine Leseeinrichtung für eine Zahlungskarte aufweist und wobei das Betriebsguthaben entsprechend der Betriebszeit und/oder der Aktionen des Automatisierungs­ gerätes automatisch dekrimiert wird.

Um der Betriebszeit und/oder den Aktionen des Automatisierungsgerätes ein entsprechendes Guthaben zuzuordnen, weist die Auswerteeinheit eine Umrechnungseinheit wie Kalkulations­ tabelle auf, in der den Betriebszeiten und/oder Aktionen entsprechende Abbuchungsbeträge zugeordnet sind.

Um eine weitere Nutzung des Automatisierungsgerätes zu verhindern, wenn das gespeicherte Betriebsguthaben verbraucht ist oder Rechnungen nicht gezahlt wurden, ist vorgesehen, dass das Modul eine Sicherheitseinrichtung aufweist, die den Betrieb des Automatisierungsgerätes unterbricht, sobald das gespeicherte Betriebsguthaben aufgebraucht ist.

Zur Vereinfachung der Handhabung ist vorgesehen, dass die Komponente eine Aufnahme für die Zahlungskarte aufweist, auf der ein vordefiniertes Betriebsguthaben speicherbar ist. Auch besteht die Möglichkeit, das Betriebsguthaben der Zahlungskarte und/oder der in der Kom­ ponente integrierten Speichereinheit beispielsweise Online über das Datenübertragungs­ medium zu laden.

Das Datenübertragungsmedium ist vorzugsweise als Telekommunikationsnetz wie Internet oder Intranet oder als drahtlose Telekommunikationsverbindung wie Funkstrecke ausgebildet.

Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Betrieb eines Automatisie­ rungsgerätes, das durch die Merkmale des Anspruchs 7 gekennzeichnet ist.

Die erfassten Nutzungsdaten können entweder über ein Datenübertragungsmedium zu einer Zentralstelle übertragen und dort ausgewertet, d. h. mit Hilfe einer Tabelle in entsprechende Nutzungsgebühren umgerechnet werden oder es besteht die Möglichkeit, die Auswertung vor Ort vorzunehmen, wobei ein in dem Automatisierungsgerät gespeichertes oder über eine Zahlungskarte eingelegtes vorbestimmtes Guthaben entsprechend der Nutzungszeit und/oder Aktionen des Automatisierungsgerätes dekrimiert wird.

Ferner besteht die Möglichkeit, dass verschiedenen Aktionen des Automatisierungsgerätes auch unterschiedliche Nutzungsgebühren zugeordnet werden können, wobei diese beispiels­ weise in einer Tabelle entweder in dem Automatisierungsgerät selbst oder in einer zentralen Auswertestelle hinterlegt sind.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden Ausführungsbeispiels.

Die einzige Figur zeigt rein schematisch ein System 10 zum Betrieb von Automatisierungs­ geräten 12, 14, das die Möglichkeit bietet, die Nutzung der Automasierungsgeräte 12, 14 vor Ort und/oder über ein Datenübertragungsmedium 16 wie Internet und/oder Intranet in einer Zentrale 18 auszuwerten.

Die Automatisierungsgeräte 12, 14 umfassen eine Steuereinheit 20, eine Energieversor­ gungseinheit 22, eine Ein-/Ausgabeeinheit 24, einen Analog-Digitalwandler 26 sowie eine Kommunikationseinheit 28 wie Netzwerkkarte. Die Einheiten 20, 22, 24, 26, 28 dienen zur Steuerung peripherer Einheiten 30 wie Sensoren und Aktoren eines Produktionssystems.

Es ist vorgesehen, dass das Automatisierungsgerät 12, 14 ein Modul 32 zur Erfassung der Betriebszeit und/oder der Aktionen des Automatisierungsgerätes 12, 14 aufweist. Insbesondere werden die Betriebszeit, die Zykluszeiten sowie lastabhängige Zy­ kluszeiten der Steuereinheit 20 erfasst. Das Modul 32 ist vorzugsweise in einer gesonderten, von dem Automatisierungsgerät 12, 14 entkoppelten Komponente 34 angeordnet, die ohne störenden Eingriff in den Ablauf des Automatisierungsgerätes 12, 14 austauschbar ist. Erfindungsgemäß können die von dem Modul 32 erfassten Betriebsdaten auf unterschiedliche Weise ausgewertet werden.

Bei dem Automatisierungsgerät 12 ist das Modul 32 beispielsweise über eine Koppeleinheit 36 mit dem Internet 16 und schließlich mit der Zentrale 18 gekoppelt, über die eine zentrale Abfrage erfolgen kann. Da Betriebszeiten bzw. Zykluszeiten unterschiedlichen Wertigkeiten zugeordnet sind, erfolgt ein Vergleich der erfassten Zeiten bzw. Zykluszeiten in einer Kalkulationstabelle 38, in der verschiedenen Nutzungsarten des Automatisierungsgerätes unterschiedliche Nutzungsgebühren zugeordnet sind. Die aufgelaufennen Nutzungsgebühren werden addiert und in einem Speicher 39 abgelegt, so dass die Nutzungsgebühren vorzugs­ weise monatlich mit dem Benutzer mittels Rechnungslegung abgerechnet werden können.

Alternativ besteht die Möglichkeit, die das Modul 32 aufnehmende Komponente 34 mit einem Kartenlesegerät 40 zur Aufnahme einer Zahlungskarte 42 auszubilden. Diese Aus­ führungsform ist bei dem Automatisierungsgerät 14 realisiert. Auf der Zahlungskarte 42 ist ein Guthaben gespeichert, das in einem Zwischenspeicher 44 abgelegt werden kann. Die durch das Modul 32 erfassten Betriebsdaten werden mittels in einer Umrechnungseinheit 46 abgelegten Tabelle in Benutzungsgebühren umgerechnet, wobei entsprechende Beträge von dem in der Speichereinheit 44 hinterlegten Guthaben abgezogen werden.

Um eine Nutzung des Automatisierungsgerätes 14 nach Verbrauch des Guthabens auszu­ schließen, ist ein Verriegelungsmechanismus vorgesehen, der die Funktion der Steuereinheit 20 sperrt.

Ferner besteht die Möglichkeit, die Speichereinheit 44 über das Datenübertragungsmedium 16 Online mit Guthaben zu laden, wobei der entsprechende Gegenwert in der Zentrale 18 berechnet werden kann.

Claims (7)

1. Automatisierungsgerät (12, 14) wie speicherprogrammierbare Steuerung, umfassend eine Steuereinheit (20), die während einer Betriebszeit des Automatisierungsgerätes (12, 14) Aktionen zur Übertragung und/oder zum Empfang von Daten peripherer Ein­ heiten (30) ausführt, wobei das Automatisierungsgerät (12, 14) ein Modul (32) zur Erfassung der Betriebszeit und/oder der Aktionen des Automatisierungsrätes (12, 14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul (32) über ein Datenübertragungsmedium (16) mit einer in einer Zentrale (18) angeordneten Auswerteeinheit (38) verbunden ist, dass die Auswerteein­ heit (38) eine Umrechnungseinheit aufweist, in der den Betriebszeiten und/oder Aktionen entsprechende Abbuchungsbeträge zugeordnet sind und dass die Zentrale (18) eine Speichereinrichtung (39) für ein Betriebsguthaben aufweist, wobei das Betriebsguthaben entsprechend der Betriebszeit und/oder der Aktionen des Automati­ sierungsgerätes (14) zur Berechnung einer für den Benutzer des Automatisierungs­ gerätes (12, 14) anfallenden Nutzungsgebühr automatisch dekrimiert wird.

2. Automatisierungsgerät (12, 14) wie speicherprogrammierbare Steuerung, umfassend eine Steuereinheit (20), die während einer Betriebszeit des Automatisierungsgerätes (12, 14) Aktionen zur Übertragung und/oder zum Empfang von Daten peripherer Ein­ heiten (30) ausführt, wobei das Automatisierungsgerät (12, 14) ein Modul (32) zur Erfassung der Betriebszeit und/oder der Aktionen des Automatisierungsrätes (12, 14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul (32) mit einer Auswerteeinheit (46) zur Berechnung einer für den Benutzer des Automatisierungsgrätes (12, 14) anfallenden Nutzungsgebühr gekoppelt ist, dass die Auswerteeinheit (46) zusammen mit dem Modul (32) in einer Kom­ ponente (34) integriert ist, dass die Komponente (34) eine Speichereinrichtung (44) für ein Betriebsguthaben und/oder eine Leseeinrichtung (40) für eine Zahlungskarte (42) aufweist und dass die Auswerteinheit (46) eine Umrechnungseinheit aufweist, in der den Betriebszeiten und/oder Aktionen entsprechende Abbuchungsbeträge zugeordnet sind, wobei das Betriebsguthaben entsprechend der Betriebszeit und/oder der Aktionen des Automatisierungsgerätes (14) automatisch dekrimiert wird.

3. Automatisierungsgerät nach Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umrechnungseinheit eine Kalkulationstabelle ist.

4. Automatisierungsgerät nach Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul (32) eine Sicherheitseinrichtung aufweist, die den Betrieb des Auto­ matisierungsgerätes (12, 14) unterbricht, sobald das gespeicherte Betriebsguthaben aufgebraucht ist.

5. Automatisierungsgerät nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Komponente (34) integrierte Speichereinheit (34) online über das Datenübertragungsmedium (16) mit einem Betriebsguthaben ladbar ist.

6. Automatisierungsgerät nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Datenübertragungsmedium als Telekommunikationsnetz wie Internet oder Intranet oder als drahtlose Telekommunikationsverbindung wie Funkstrecke ausgebil­ det ist.

7. Verfahren zum Betrieb eines Automatisierungsgrätes (12, 14), wobei die Betriebszeit und/oder die Aktionen des Automatisierungsgerätes (12, 14) erfasst werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebszeit und/oder die Aktionen des Automatisierungsgerätes (12, 14) erfasst und zur Berechnung einer für den Benutzer des Automatisierungsgerätes anfallenden Nutzungsgebühr ausgewertet wird, dass die erfassten Nutzungsdaten über ein Datenübertragungsmedium (16) in eine Zentrale (18) übertragen oder in dem Automatisierungsgerät (12, 14) vor Ort ausgewertet werden, wobei in einer Um­ rechnungseinheit (38) die Betriebszeit und/oder die Aktionen in Nutzungsgebühren umgerechnet werden, wobei ein in dem Automatisierungsgerät (12, 14) oder in der Zentrale (18) gespeichertes oder über eine Zahlungskarte (42) eingelegtes vorbestimm­ tes Guthaben entsprechen der Nutzungszeit und/oder Aktion des Automatisierungs­ gerätes (12, 14) dekrimiert wird.