DE10029702A1 - Datenspeicher - Google Patents
DatenspeicherInfo
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Abstract
Ein Datenspeicher (1) hat einen optischen Informationsträger (10), der eine Polymerfolie aufweist, deren Brechzahl lokal durch Erwärmung veränderbar ist. Der optische Informationsträger (10) ist auf eine Spule (12) aufgewickelt und dazu eingerichtet, zum Lesen und zum Schreiben von Information in dem dazu vorgesehenen Bereich (14) von der Spule (12) abgewickelt zu sein.
Description
Die Erfindung betrifft einen Datenspeicher mit einem optisch
beschreibbaren und auslesbaren Informationsträger.
Aus der DE 298 16 802 U1 ist ein Datenspeicher mit einem optisch
beschreibbaren und auslesbaren Informationsträger bekannt, der
eine Polymerfolie aufweist, deren Brechzahl lokal durch Erwär
mung veränderbar ist. Wenn die Polymerfolie mit Hilfe eines
Schreibstrahls lokal erwärmt wird, hat die Änderung der Brech
zahl eine Änderung des Reflexionsvermögens (Reflektivität) an
der betrachteten Stelle zur Folge. Dies kann zum Speichern von
Information ausgenutzt werden. Zum Auslesen der Information wird
ein Lesestrahl verwendet, der von Stellen mit erhöhter Reflekti
vität stärker reflektiert wird, was sich messen läßt, um die
Information zu erfassen. Die Polymerfolie, die zum Beispiel aus
Polypropylen (dem Material für das von der Beiersdorf AG unter
der Bezeichnung "tesafilm kristallklar" vertriebene Produkt)
besteht, kann bei der Herstellung in beiden Flächenrichtungen
vorgespannt (verstreckt) werden, wodurch im Material eine hohe
Eigenenergie gespeichert ist. Bei einer lokalen Erwärmung durch
den Schreibstrahl findet bei einer derartigen Ausgestaltung der
Polymerfolie eine starke Materialänderung (Verdichtung) durch
Rückverformung statt, wobei sich die Brechzahl in der gewünsch
ten Weise ändert. Bei dem vorbekannten Datenspeicher kann in
einer der Polymerfolie benachbarten Adhäsionsschicht ein Absor
ber (zum Beispiel ein Farbstoff) enthalten sein, der den
Schreibstrahl bevorzugt absorbiert und die dabei erzeugte Wärme
lokal an die Polymerfolie abgibt. Mit Hilfe eines Absorbers läßt
sich eine ausreichend große Änderung der Brechzahl (zum Beispiel
eine Änderung von etwa 0,2) bereits mit einer relativ geringen
Intensität des Schreibstrahls erzielen.
Die Polymerfolie des vorbekannten Datenspeichers ist in mehreren
Lagen (z. B. 10 bis 30 Lagen) spiralartig auf einen Wickelkern
gewickelt, wobei zwischen benachbarten Polymerfolienlagen eine
Adhäsionsschicht angeordnet ist. Durch Fokussieren des Schreib
strahls oder Lesestrahls läßt sich Information gezielt in eine
vorgewählte Lage des Informationsträgers einschreiben bzw. dar
aus auslesen.
Mit dem vorbekannten Datenspeicher läßt sich zwar bei einer
entsprechend großen Anzahl von Polymerfolienlagen eine relativ
große Datenmenge speichern. Dies stellt jedoch an die Nach
führung und Fokussierung des Schreibstrahls oder Lesestrahls auf
die einzelnen Lagen hohe Anforderungen, zumal die Lagen nicht
kreisförmig verlaufen, sondern spiralartige Windungen darstel
len, bei denen der Abstand zur Zentralachse des Datenspeichers
bei einem Umlauf nicht konstant ist. Nachteilig ist auch, daß
die durch den Absorber bedingte Absorption innerhalb des Daten
speichers mit der Zahl der Lagen zunimmt. Dadurch wird der
Schreib- und vor allem der Lesevorgang bei einer größeren Zahl
von Lagen erschwert. Ein auf den vorbekannten Datenspeicher
abgestimmtes Datenlaufwerk muß daher aufwendig konstruiert sein.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Datenspeicher zu schaffen,
der auf dem Speicherprinzip des vorbekannten Datenspeichers
beruht, der aber trotz einer im allgemeinen großen Speicherkapa
zität nicht die genannten Nachteile zeigt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Datenspeicher mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Der Anspruch 11
betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Datenspeichers.
Der erfindungsgemäße Datenspeicher hat einen optischen Informa
tionsträger, der eine (einen Polymerträger darstellende) Poly
merfolie aufweist, deren Brechzahl lokal durch Erwärmung ver
änderbar ist. Der optische Informationsträger ist auf eine Spule
aufgewickelt und dazu eingerichtet, zum Lesen und zum Schreiben
von Information in dem dazu vorgesehenen Bereich von der Spule
abgewickelt zu sein. Der Datenspeicher wird also zum Beschreiben
und Lesen ähnlich wie ein Magnetband gehandhabt, wobei der von
der Spule abgewickelte Abschnitt des optischen Informationsträ
gers vorzugsweise auf einer Aufnahmespule aufgewickelt wird.
Beim Lesen und Schreiben von Information muß ein Lesestrahl bzw.
ein Schreibstrahl eines auf den Datenspeicher abgestimmten Lauf
werks nur eine Datenträgerlage durchdringen (oder bei einer
bevorzugten Ausführungsform auch mehrere Polymerfolienlagen,
aber vorzugsweise eine geringe Anzahl), da der Bereich des op
tischen Informationsträgers, aus dem Daten ausgelesen oder in
den Daten eingeschrieben werden, von der Spule abgewickelt ist.
Dieser Bereich wird durch die Lese- und Schreibeinrichtung des
Datenlaufwerks hindurchgeführt. Die Anforderungen an die Nach
führmöglichkeiten und die Fokussierung des Lese- bzw. Schreib
strahls sind daher relativ gering, was sich günstig auf die
Kosten des Laufwerks auswirkt. Ein weiterer Vorteil des erfin
dungsgemäßen Datenspeichers ist, daß prinzipiell eine größere
oder sogar viel größere Datenmenge gespeichert werden kann als
in dem eingangs beschriebenen herkömmlichen Datenspeicher, da
die Länge des auf der Spule aufgewickelten optischen Informa
tionsträgers nahezu unbegrenzt ist.
Als Polymer für die Polymerfolie eignet sich zum Beispiel Poly
propylen, aber auch andere Materialien sind denkbar. Vorzugs
weise ist die Polymerfolie verstreckt, und eine biaxial ver
streckte Polymerfolie, z. B. biaxial orientiertes Polypropylen
(BOPP), ist besonders gut geeignet. Die Polymerfolie wird biaxi
al verstreckt, indem sie bei der Herstellung innerhalb ihrer
Ebene in zwei senkrecht aufeinanderstehenden Richtungen vorge
spannt wird. Dies führt dazu, daß im Folienmaterial eine hohe
Energiedichte gespeichert ist. Durch Deposition einer verhält
nismäßig geringen Energiemenge (Wärmemenge) pro Flächeneinheit
mit Hilfe eines Schreibstrahls kann dann eine starke Material
änderung (zum Beispiel eine Materialverdichtung) durch Rückver
formung erhalten werden, die in einer lokalen Änderung der
Brechzahl und einer Änderung der optischen Weglänge im Material
resultiert. Vorzugsweise liegt die Änderung der Brechzahl in dem
Bereich, der durch einen Schreibstrahl lokal erwärmt wird, in
der Größenordnung von 0,2. Dies führt zu einer Änderung der
lokalen Reflektivität, die sich mit Hilfe eines Lesestrahls gut
erfassen läßt.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Poly
merfolie ein Absorber zugeordnet, der dazu eingerichtet ist,
einen Schreibstrahl zumindest teilweise zu absorbieren und die
dabei erzeugte Wärme zumindest teilweise lokal an die Polymer
folie abzugeben. Der Absorber kann z. B. in einer auf der Poly
merfolie angeordneten Absorberschicht enthalten oder in die
Polymerfolie integriert sein; auch Mischformen sind denkbar. Der
Absorber enthält z. B. Farbstoffmoleküle, die bei der verwendeten
Lichtwellenlänge des Schreibstrahls bevorzugt absorbieren, und
ermöglicht eine zur Veränderung der Brechzahl ausreichende loka
le Erwärmung der Polymerfolie bei relativ geringer Intensität
des Schreibstrahls. Ein Beispiel für einen Absorber ist Dispers
rot 1 (DR1), ein Azofarbstoff, der aus Anwendungen in der nicht
linearen Optik mit farbstoffhaltigen Polymerfilmen bekannt ist.
Absorber mit höherer Temperaturstabilität sind z. B. Anthrachi
non- oder Indanthren-Farbstoffe. Da der optische Informations
träger vorzugsweise nur eine einzige oder wenige Datenträgerla
gen aufweist, denen jeweils ein Absorber zugeordnet sein kann,
tritt das Problem einer durch den Absorber bedingten geringen
und den Lese- und Schreibvorgang behindernden Transparenz nicht
auf, was ein weiterer Vorteil der Erfindung ist.
Wie bereits angedeutet, kann der optische Informationsträger
mehrere Polymerfolienlagen aufweisen, durch die hindurch Infor
mation in eine vorgewählte Polymerfolienlage schreibbar oder aus
einer vorgewählten Polymerfolienlage auslesbar ist. Vorzugsweise
ist zwischen benachbarten Polymerfolienlagen jeweils eine Adhä
sionsschicht angeordnet, um die Polymerfolienlagen miteinander
zu fixieren. Bei einem derartigen Datenspeicher hat der optische
Informationsträger also mehrere Datenträgerlagen, die jeweils
eine Polymerfolienlage aufweisen. Außer einer oder mehreren
Adhäsionsschichten können auch noch zusätzliche Schichten vor
gesehen sein, z. B. Absorberschichten (siehe oben). Bei einer
Dicke der Polymerfolie einer Polymerfolienlage zwischen 10 µm
und 100 µm läßt sich die Information auf unterschiedlichen Poly
merfolienlagen mit Hilfe von z. B. aus der DVD-Technologie be
kannten Lese- und Schreibeinrichtungen gut auflösbar voneinander
trennen. Außerhalb des oben angegebenen Bereichs liegende Dicken
für eine Polymerfolienlage sind ebenfalls denkbar. Eine Adhä
sionsschicht kann z. B. eine Dicke im Bereich zwischen 1 µm und
40 µm haben. Als Adhäsionsmittel eignet sich z. B. ein luftbla
senfreier Acrylatkleber, der z. B. chemisch oder durch UV- bzw.
Elektronenstrahlung vernetzt wird.
Vorzugsweise weicht die Brechzahl der Adhäsionsschicht nur ge
ringfügig von der Brechzahl der benachbarten Polymerfolienlagen
ab, um störende Reflexionen des Lesestrahls oder des Schreib
strahls an einer Grenzschicht zwischen der Adhäsionsschicht und
einer Polymerfolienlage zu minimieren. Besonders vorteilhaft ist
es, wenn der Unterschied der Brechzahlen kleiner als 0,005 ist.
Ein bestehender Unterschied der Brechzahlen kann jedoch zum
Formatieren des Datenspeichers genutzt werden.
Je größer die Zahl der verwendeten Polymerfolienlagen ist, um so
größer ist bei gegebener Länge des optischen Informationsträgers
die Speicherkapazität des Datenspeichers. Wenn umgekehrt die
Speicherkapazität vorgegeben wird, verringert sich mit steigen
der Zahl der Polymerfolienlagen die Länge des optischen Informa
tionsträgers und somit die Zugriffszeit auf den Datenspeicher,
wenn vorgegebene Daten ausgelesen werden sollen. Andererseits
steigen mit wachsender Zahl der Polymerfolienlagen die Anforde
rungen an die Lese- und Schreibeinrichtung eines Datenlaufwerks,
wie oben erläutert. Für die Praxis kommt es daher darauf an, bei
der Festlegung der Anzahl der Polymerfolienlagen einen Ausgleich
zwischen den genannten Vor- und Nachteilen zu finden.
Bei einem Datenspeicher, bei dem zwischen benachbarten Polymer
folienlagen jeweils eine Adhäsionsschicht angeordnet ist, kann
die Adhäsionsschicht einen Absorber der oben beschriebenen Art
aufweisen. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist
zwischen benachbarten Polymerfolienlagen jeweils eine Absorber
schicht angeordnet, die dazu eingerichtet ist, einen Schreib
strahl zumindest teilweise zu absorbieren und die dabei erzeugte
Wärme überwiegend lokal an diejenige der benachbarten Polymer
folienlagen abzugeben, die dem Fokus des Schreibstrahls am näch
sten liegt. Dabei kann eine Adhäsionsschicht als Absorberschicht
eingerichtet sein. Es ist aber auch denkbar, zwischen benach
barten Polymerfolienlagen zusätzlich zu der Absorberschicht eine
oder mehrere Schichten mit Adhäsionseigenschaften vorzusehen;
letztere sollten in diesem Fall dünn im Vergleich zu der Absor
berschicht sein, um den Wärmefluß von der Absorberschicht in die
dem Fokus des Schreibstrahls am nächsten liegende benachbarte
Polymerfolienlage nicht übermäßig zu behindern. Der Aufbau des
optischen Informationsträgers ist besonders einfach und kosten
günstig, wenn insgesamt zwei Polymerfolienlagen vorgesehen sind,
die durch eine Absorberschicht mit Adhäsionseigenschaften ge
trennt sind, wobei diese Absorberschicht dick genug ist, um je
nach Lage des Fokus des Schreibstrahls eine überwiegende Wärme
abgabe in die eine oder die andere Polymerfolienlage zu ermög
lichen.
In der Polymerfolie oder den Polymerfolienlagen des erfindungs
gemäßen Datenspeichers sind die Informationseinheiten durch
Änderung der optischen Eigenschaften in einem Bereich mit einer
bevorzugten Größe von weniger als 1 µm ausgebildet. Dabei kann
die Information binär gespeichert sein, d. h. die lokale Reflek
tivität nimmt an der Stelle einer Informationseinheit nur zwei
Werte an. Das heißt, wenn die Reflektivität oberhalb eines fest
gelegten Schwellenwerts liegt, ist an der betrachteten Stelle
des optischen Informationsträgers z. B. eine "1" gespeichert, und
wenn sie unterhalb dieses Schwellenwerts oder unterhalb eines
anderen, niedrigeren Schwellenwerts liegt, entsprechend eine
"0". Es ist aber auch denkbar, die Information in mehreren Grau
stufen abzuspeichern. Dies ist möglich, wenn sich die Reflekti
vität der Polymerfolie an der Stelle einer Informationseinheit
durch definiertes Einstellen der Brechzahl auf gezielte Weise
verändern läßt, ohne daß dabei eine Sättigung erreicht wird.
Bei einem vorteilhaften Verfahren zum Herstellen eines erfin
dungsgemäßen Datenspeichers, bei dem der optische Informations
träger mehrere Lagen oder Schichten aufweist, werden mindestens
zwei Lagen oder Schichten koextrudiert. Derartige Lagen oder
Schichten können z. B. eine oder mehrere Polymerfolienlagen, eine
oder mehrere Absorberschichten oder eine oder mehrere Adhäsions
schichten sein. Weil bei dem Verfahren in einem Arbeitsgang
mehrere Lagen oder Schichten gefertigt und vorzugsweise mitein
ander verbunden werden, kann das Verfahren schnell und kosten
günstig durchgeführt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Datenspeichers in einem darauf abgestimmten Laufwerk,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Datenspeichers, bei der der
optische Informationsträger zwei Polymerfolienlagen
aufweist, in einem darauf abgestimmten Laufwerk und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Extruderkopfes, mit
dem eine Polymerfolie und eine Absorberschicht ko
extrudiert werden.
In Fig. 1 ist in schematischer Weise eine Ausführungsform eines
Datenspeichers 1 veranschaulicht, der in ein Laufwerk mit einer
Schreib- und Leseeinrichtung 2 eingesetzt ist.
Der Datenspeicher 1 weist einen bandartigen optischen Informa
tionsträger 10 auf, der auf eine Spule 12 aufgewickelt ist. In
einem Bereich 14 gegenüber der Schreib- und Leseeinrichtung 2
ist der optische Informationsträger 10 von der Spule 12 abge
wickelt und verläuft dort im Ausführungsbeispiel im wesentlichen
geradlinig. Dahinter wird der optische Informationsträger 10 von
einer Aufnahmespule 16 aufgenommen und ist dort aufgewickelt. Im
Ausführungsbeispiel ist der Datenspeicher 1 als Kassette gestal
tet, in die die Spule 12 und die Aufnahmespule 16 integriert
sind. Über eine Steuereinrichtung des Laufwerks können ein Vor
lauf und ein Rücklauf und gegebenenfalls ein schneller Vorlauf
und ein schneller Rücklauf der Spule 12 und der Aufnahmespule 16
bewirkt werden, um einen gewünschten Bereich 14 des optischen
Informationsträgers 10 gegenüber der Schreib- und Leseeinrich
tung 2 zu plazieren.
Der optische Informationsträger 10 weist im Ausführungsbeispiel
eine Polymerfolie auf, auf die eine Absorberschicht aufgebracht
ist, z. B. ähnlich wie unten im Zusammenhang mit Fig. 3 erläu
tert. Die Polymerfolie besteht hier aus biaxial orientiertem
Polypropylen (BOPP) und hat eine Dicke von 50 µm. Die Absorber
schicht enthält einen Absorber-Farbstoff, der in eine Acrylat
masse als Bindemittel eingebettet ist, und hat eine Schichtdicke
von 25 µm. Als Absorber-Farbstoff eignen sich z. B. Dispersrot 1
(insbesondere für einen grünen Schreiblaser) oder Rhodamin 800
(insbesondere für einen roten Schreiblaser). Der optische In
formationsträger ist im Ausführungsbeispiel 10 mm breit und hat
eine Länge von 200 m. Andere Materialien, Zusammensetzungen und
Abmessungen sind ebenfalls möglich.
Die Schreib- und Leseeinrichtung 2 enthält einen Schreib- und
Lesekopf, der es ermöglicht, Daten in den optischen Informa
tionsträger 10 einzuschreiben bzw. daraus auszulesen, und zwar
über die volle Breite des optischen Informationsträgers 10 (d. h.
in einer Richtung senkrecht zur Papierebene in Fig. 1). Bei
anderen Ausgestaltungen ist der optische Informationsträger 10
in parallel verlaufende Spuren eingeteilt, wobei zu einem gege
benen Zeitpunkt nur einer gegebenen Spur zugeordnete Daten be
arbeitet werden können. Der Schreib- und Lesekopf weist optische
Elemente auf, mit deren Hilfe ein von einem in Fig. 1 nicht
dargestellten Laser erzeugter Lichtstrahl (z. B. der Wellenlänge
680 nm, 630 nm oder 532 nm) auf den optischen Informationsträger
10 fokussiert werden kann. Ein Lichtstrahl von 680 nm kann z. B.
mit einer preiswerten roten Laserdiode erzeugt werden.
Zum Speichern oder Einschreiben von Information in den Daten
speicher 1 wird der Laser im Ausführungsbeispiel mit einer
Strahlleistung von etwa 1 mW betrieben. Der Laserstrahl dient
dabei als Schreibstrahl und wird auf den optischen Informations
träger 10 fokussiert (vorzugsweise auf den Übergangsbereich
zwischen der Polymerfolie und der Absorberschicht), so daß der
Strahlfleck kleiner als etwa 1 µm ist. Die Lichtenergie wird
dabei in Form kurzer Pulse von etwa 10 µs Dauer eingebracht. Die
Energie des Schreibstrahls wird in dem Strahlfleck absorbiert,
begünstigt durch den Absorber, was zu einer lokalen Erwärmung
der Polymerfolie und damit zu einer lokalen Änderung der Brech
zahl und der Reflektivität führt, wie weiter oben erläutert. Im
Ausführungsbeispiel sinkt die Reflektivität bei Erwärmung durch
den Schreibstrahl. In Fig. 1 sind die Stellen, an denen auf die
beschriebene Weise z. B. eine logische "0" auf den optischen
Informationsträger 10 geschrieben wird, mit 18 gekennzeichnet
und in stark vergrößerter Breite schematisch eingezeichnet.
Um gespeicherte Information aus dem Datenspeicher 1 auszulesen,
wird der Laser im Ausführungsbeispiel im Continuous-Wave-modus
(CW-Modus) betrieben. In Abhängigkeit von der gespeicherten
Information wird der auf die gewünschte Stelle fokussierte La
serstrahl, der als Lesestrahl dient, reflektiert, und die Inten
sität des reflektierten Strahls wird von einem Detektor in der
Schreib- und Leseeinrichtung 2 erfaßt. In Fig. 1 ist der Lese
vorgang an einer logischen "0" (links) und an einer logischen
"1" (rechts) erläutert. Wenn der mit 20 bezeichnete Lesestrahl
auf eine Stelle 18 des optischen Informationsträgers 10 trifft,
wird ein relativ geringer Anteil reflektiert, wie oben gesehen;
es entsteht ein schwacher Reflex 22. Wenn dagegen der Lese
strahl 20 auf die Stelle einer logischen "1" trifft, wird ein
größerer Anteil reflektiert, so daß ein starker Reflex 24 ent
steht. Dies wird von dem Detektor 26 erfaßt und von dem Laufwerk
bzw. dem Rechner, in dem sich das Laufwerk befindet, verarbei
tet. In Fig. 1 sind der Anschaulichkeit halber zwei Lesestrah
len nebeneinander eingezeichnet; es handelt sich hierbei aber um
ein- und denselben Lesestrahl. Beim Lesevorgang wird die Poly
merfolie nicht nennenswert erwärmt, so daß sich deren Brechzahl
dabei nicht ändert und die zuvor eingeschriebene Information
erhalten bleibt.
Der Datenspeicher kann auch von einer Ausführungsform sein, die
vom Benutzer nicht beschreibbar ist. In diesem Fall enthält er
vom Hersteller eingeschriebene Informationseinheiten. Eine
Schreibfunktion im Datenlaufwerk des Benutzers erübrigt sich
dann.
Fig. 2 zeigt in ähnlicher Weise wie Fig. 1 einen Datenspei
cher 1', der ähnlich aufgebaut ist wie der Datenspeicher 1,
dessen optischer Informationsträger 10' jedoch zwei Lagen zum
Speichern von Information aufweist. Der Datenspeicher 1' hat
eine Spule 12' und eine Aufnahmespule 16'. Der Bereich des op
tischen Informationsträgers 10' zwischen der Spule 12' und der
Aufnahmespule 16' ist in Fig. 2 mit 14' bezeichnet.
Der optische Informationsträger 10' enthält eine erste Polymer
folienlage 30 und eine zweite Polymerfolienlage 32, die im Aus
führungsbeispiel beide aus biaxial orientiertem Polypropylen mit
einer Dicke von 25 µm bestehen. Zwischen der ersten Polymerfo
lienlage 30 und der zweiten Polymerfolienlage 32 befindet sich
eine 30 µm dicke Adhäsionsschicht 34, über die die beiden Poly
merfolienlagen 30 und 32 flexibel miteinander verklebt sind. Die
Adhäsionsschicht 34 enthält im Ausführungsbeispiel einen Acry
latkleber, dem ein Absorber-Farbstoff beigemischt ist.
Die Schreib- und Leseeinrichtung des Laufwerks ist ähnlich auf
gebaut, wie in Fig. 1 beschrieben. Sowohl der Schreibstrahl als
auch der Lesestrahl können jedoch mit Hilfe einer Optik wahlwei
se auf die erste Polymerfolienlage 30 oder die zweite Polymerfo
lienlage 32 fokussiert werden. Wenn der Schreibstrahl auf die
erste Polymerfolienlage 30 oder die Adhäsionsschicht 34 in der
Nähe der ersten Polymerfolienlage 30 fokussiert ist, wie in
Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 36 angezeigt, wird im wesentlichen
die erste Polymerfolienlage 30 lokal erwärmt, denn der
Schreibstrahl 36 ist im Bereich der zweiten Polymerfolienlage 32
und in dem daran angrenzenden Bereich der Adhäsionsschicht 34
defokussiert. In diesem Fall wird also nur in der ersten Poly
merfolienlage 30 z. B. eine logische "0" eingeschrieben. Umge
kehrt kann durch Fokussieren des Schreibstrahls auf die zweite
Polymerfolienlage 32 Information in die zweite Polymerfolienlage
32 geschrieben werden (Bezugszeichen 38 in Fig. 2). Zum Aus
lesen der Information wird der Lesestrahl entsprechend fokus
siert.
Fig. 3 veranschaulicht in schematischer Weise, wie zum Anferti
gen eines optischen Informationsträgers 10" (ähnlich dem des
Datenspeichers 1 aus Fig. 1) eine Polymerfolie zusammen mit
einer auf der Polymerfolie angeordneten Absorberschicht koex
trudiert wird.
Der dazu verwendete Extruder hat einen Extruderkopf 40 mit zwei
Austrittsöffnungen, aus denen ein Polymer 42 (im Ausführungsbei
spiel Polypropylen) und ein Absorber 44 (siehe unten) unter
erhöhter Temperatur austreten. Hinter dem Extruderkopf 40 laufen
diese beiden Ausgangsmaterialien zusammen und formen beim Ab
kühlen zwei Schichten, nämlich die mit 46 bezeichnete Polymer
folie und die mit 48 bezeichnete Absorberschicht. Die Polymer
folie 46 und die Absorberschicht 48 haften aneinander und bilden
den optischen Informationsträger 10. Genauer gesagt, entsteht
der optische Informationsträger 10 oder das Ausgangsmaterial,
aus dem der optische Informationsträger 10 zurechtgeschnitten
werden kann, indem das Extrudat nach dem Extrudieren biaxial
verstreckt wird. Dadurch wird die Polymerfolie 46 zu einer Folie
aus biaxial orientiertem Polypropylen (BOPP), einem Material, in
dem eine hohe Eigenenergie gespeichert ist (siehe oben).
In einem Beispiel im Zusammenhang mit Fig. 3 hat der Extruder
kopf 40 eine Temperatur von 120-150°C. Als Absorber 44 dient
eine Mischung von 0,01-0,1 Gew.-% des Absorber-Farbstoffs Sudan
rot B mit einer Acrylat-Hotmeltmasse als Bindemittel, d. h. die
Absorberschicht 48 enthält den Absorber-Farbstoff Sudanrot B,
der in ein Acrylat-Bindemittel eingebettet ist. Das Extrudat
wird in Längsrichtung (d. h. in der Richtung, in der das Polymer
42 und der Absorber 44 aus dem Extruderkopf 40 austreten) um
500% verstreckt und in Querrichtung um 700%. Nach dem biaxialen
Verstrecken hat die Polymerfolie 46 eine Dicke von 20-30 µm und
die Absorberschicht 48 eine Dicke von 10-20 µm, so daß sich für
den optischen Informationsträger eine Gesamtdicke von 30-50 µm
ergibt.
Je nach Ausführungsform sind andere Herstellungsbedingungen und
andere Zusammensetzungen und Dimensionen für die einzelnen
Schichten möglich. Es ist auch denkbar, daß zusätzliche Schich
ten vorgesehen sind, die gegebenenfalls zusammen mit anderen
Lagen oder Schichten koextrudiert werden können.
Bei einer anderen Möglichkeit zum Anfertigen eines optischen
Informationsträgers wird der Absorber dem Polymer für die Poly
merfolie beigemischt. Der optische Informationsträger bzw. sein
Ausgangsmaterial wird dann als Einheit aus Polymerfolie und
Absorber aus dem Absorber enthaltenden Polymer extrudiert. In
einem Beispiel wird eine Mischung aus Polypropylen und 0,01-0,1 Gew.-%
des Absorber-Farbstoffs Sudanrot B bei einer Temperatur
von 120-150°C extrudiert. Anschließend wird das Extrudat biaxial
verstreckt, und zwar in Längsrichtung (d. h. in der Richtung, in
der die Mischung aus Polymer und Absorber-Farbstoff aus dem
Extruderkopf austritt) um 500% und in Querrichtung um 700%. Der
auf diese Weise entstehende optische Informationsträger hat eine
Dicke von 30-50 µm und eine optische Dichte (siehe unten) von
etwa 0,3. Je nach Ausführungsform sind andere Herstellungsbedin
gungen und andere Mischungen, auch von anderen Polymeren oder
Absorber-Farbstoffen, sowie andere Abmessungen möglich. Wenn der
optische Informationsträger mehrere Polymerfolienlagen hat, ist
es vorteilhaft, die erläuterte Einheit aus Polymerfolie und
Absorber zusammen mit einer Adhäsionsschicht (z. B. aus Acrylat
kleber oder Lack), die keinen Zusatz von Absorber-Farbstoff
enthält, zu extrudieren (Koextrusion) und dann zu einer Gesamt
dicke von z. B. 30-50 µm biaxial zu verstrecken. Der vollständige
optische Informationsträger kann anschließend mit mehreren der
artigen Schichtenfolgen aufgebaut werden.
Der Absorber-Farbstoff läßt sich auch durch einen Diffusions
prozeß in die Polymerfolie einbringen. Zum Durchführen des Dif
fusionsprozesses kann die Polymerfolie in eine Lösung eingelegt
werden, die den Absorber enthält. Das Lösungsmittel sollte ei
nerseits den Absorber lösen und andererseits die Polymerfolie so
weit angreifen, daß sie die Lösung aufnimmt und quillt. Dabei
verteilen sich die Absorbermoleküle im Inneren der Polymerfolie.
Anschließend wird die Polymerfolie aus der Lösung herausgenom
men, und das Lösungsmittel wird verdampft. Die Polymerfolie
nimmt dabei im wesentlichen wieder ihre ursprünglichen Dimensio
nen an, wobei die Absorbermoleküle im Inneren der Polymerfolie
verbleiben.
Eine andere Möglichkeit für einen Diffusionsprozeß besteht dar
in, daß der Absorber zunächst in die Gasphase überführt wird und
die Polymerfolie einem Gas, das den Absorber enthält, ausgesetzt
wird. Dabei diffundieren die Absorbermoleküle ins Innere der
Polymerfolie, und ein Teil der Absorbermoleküle verbleibt dort
infolge von Absorptionsprozessen.
Für eine Polymerfolie aus Polypropylen eignet sich der Absorber
Dispersrot 1 (DR1). DR1 ist ein Azofarbstoff, der aus Anwendun
gen in der nichtlinearen Optik mit farbstoffhaltigen Polymerfil
men bekannt ist. Dieser Absorber wird der Polymerfolie bevorzugt
über einen Diffusionsprozeß beigefügt. Wenn dagegen das Aus
gangsmaterial für den optischen Informationsträger nach einem
der oben erläuterten Verfahren durch Extrudieren angefertigt
werden soll, wobei für Polypropylen Temperaturen in der Größen
ordnung von 200°C auftreten können, sind Absorber mit höherer
Temperaturstabilität, wie zum Beispiel Anthrachinon- oder Indan
thren-Farbstoffe, besser geeignet als DR1.
Andere Materialien für die Polymerfolie als Polypropylen sind
ebenfalls denkbar. So läßt sich zum Beispiel Polyethylenterepht
halat (PET) verwenden, auch im Zusammenhang mit dem Absorber
farbstoff DR1.
Der optische Informationsträger enthält den Absorber vorzugs
weise in einer solchen Menge oder Konzentration, daß einer Poly
merfolienlage eine optische Dichte im Bereich von 0,1 bis 0,3
entspricht. Die optische Dichte ist ein Maß für die Absorption,
hier bezogen auf die Lichtwellenlänge eines Schreibstrahls. Je
nach Anwendungsfall kann die optische Dichte aber auch außerhalb
dieses Bereichs liegen. Insbesondere, wenn nur ein oder zwei
Polyxnerfolienlagen zur Anwendung kommen, bieten größere optische
Dichten Vorteile.
Die optische Dichte ist eine zur Charakterisierung des Absorp
tionsverhaltens gut geeignete Größe. Für die optische Dichte D
gilt:
D = log(1/T) = ελ c d
Hierbei ist T = I/I0 die Transmission durch eine Schicht der
Dicke d, wobei die Intensität der einfallenden Strahlung von I0
auf I abfällt, ελ ist der Extinktionskoeffizient bei der ver
wendeten Wellenlänge λ (konzentrationsunabhängiger Stoffparame
ter), und c ist die Konzentration des Absorbers in der Schicht.
Claims (11)
1. Datenspeicher, mit einem optischen Informationsträger (10),
der eine Polymerfolie (46) aufweist, deren Brechzahl lokal
durch Erwärmung veränderbar ist, wobei der optische Informa
tionsträger (10) auf eine Spule (12) aufgewickelt ist und
dazu eingerichtet ist, zum Lesen und zum Schreiben von In
formation in dem dazu vorgesehenen Bereich (14) von der
Spule (12) abgewickelt zu sein.
2. Datenspeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polymerfolie (46) verstreckt ist.
3. Datenspeicher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Polymerfolie (46) ein Absorber (48) zugeordnet
ist, der dazu eingerichtet ist, einen Schreibstrahl zumin
dest teilweise zu absorbieren und die dabei erzeugte Wärme
zumindest teilweise lokal an die Polymerfolie (46) abzuge
ben.
4. Datenspeicher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Absorber in einer auf der Polymerfolie (46) angeordneten
Absorberschicht (48) enthalten ist.
5. Datenspeicher nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß Absorber in die Polymerfolie integriert ist.
6. Datenspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der optische Informationsträger (10')
mehrere Polymerfolienlagen (30, 32) aufweist, durch die
hindurch Information in eine vorgewählte Polymerfolien
lage (30, 32) schreibbar oder aus einer vorgewählten Poly
merfolienlage (30, 32) auslesbar ist.
7. Datenspeicher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen benachbarten Polymerfolienlagen (30, 32) jeweils
eine Adhäsionsschicht (34) angeordnet ist.
8. Datenspeicher nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brechzahl der Adhäsionsschicht (34) nur geringfügig von
der Brechzahl der benachbarten Polymerfolienlagen (30, 32)
abweicht.
9. Datenspeicher nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Adhäsionsschicht (34) einen Absorber aufweist,
der dazu eingerichtet ist, einen Schreibstrahl zumindest
teilweise zu absorbieren und die dabei erzeugte Wärme zu
mindest teilweise lokal an eine benachbarte Polymerfolien
lage (30, 32) abzugeben.
10. Datenspeicher nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten Polymerfolien
lagen (30, 32) jeweils eine Absorberschicht (34) angeordnet
ist, die dazu eingerichtet ist, einen Schreibstrahl zumin
dest teilweise zu absorbieren und die dabei erzeugte Wärme
überwiegend lokal an diejenige der benachbarten Polymer
folienlagen (30, 32) abzugeben, die dem Fokus des Schreib
strahls (36, 38) am nächsten liegt.
11. Verfahren zum Herstellen eines Datenspeichers nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, bei dem der optische Informationsträ
ger (10) mehrere Lagen oder Schichten (46, 48) aufweist,
wobei mindestens zwei Lagen oder Schichten (46, 48) ko
extrudiert werden.
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