DE10023062A1 - Messeinrichtung zur Konzentrationsbestimmung von Gaskomponenten im Abgas einer Brennkraftmaschine und Verfahren zur Steuerung eines Betriebs der Messeinrichtung - Google Patents
Messeinrichtung zur Konzentrationsbestimmung von Gaskomponenten im Abgas einer Brennkraftmaschine und Verfahren zur Steuerung eines Betriebs der MesseinrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Messeinrichtung und ein Verfahren zur Konzentrationsbestimmung von Gaskomponenten im Abgas einer Brennkraftmaschine, bestehend aus zumindest DOLLAR A (a) einer über einen ersten Diffusionskanal (14) mit dem Abgas verbundenen ersten Kammer (12) und einer über einen zweiten Diffusionskanal (16) mit der ersten Kammer (12) verbundenen zweiten Kammer (18), DOLLAR A (b) je wenigstens einer elektrochemischen Wasserstoffpumpe (38, 40) im Bereich der beiden Kammern (12, 18), die aus einer einem in der Kammer befindlichen Messgas ausgesetzten inneren Elektrode (42, 46) und einer über eine protonenleitende Schicht (24) mit der inneren Elektrode (42, 46) leitend kontaktierbaren äußeren Elektrode (44, 48) besteht, DOLLAR A (c) je wenigstens einer elektrochemischen Sauerstoffpumpe (26, 28) im Bereich der beiden Kammern (12, 18), die aus einer dem in der Kammer befindlichen Messgas ausgesetzten inneren Elektrode (30, 36) unter einer über eine sauerstoffionenleitende Schicht (22) mit der inneren Elektrode (30, 36) leitend kontaktierbaren zweiten Elektrode (32, 34) besteht, wobei die zweite Elektrode (32, 34) einem in einer Referenzgaskammer (20) vorliegenden sauerstoffhaltigen Referenzgas ausgesetzt ist, DOLLAR A (d) einer Steuereinheit, mit der in Abhängigkeit von einem vorgebbaren Messmodus eine Spannung an die Sauerstoffpumpen (26, 28) und die Wasserstoffpumpen (38, 40) vorgebbar ist, sowie DOLLAR A (e) einer Auswerteeinheit, die in Abhängigkeit von dem Messmodus einen Stromfluss der ...
Description
Die Erfindung betrifft eine Messeinrichtung zur Konzentrationsbestimmung von
Gaskomponenten im Abgas einer Brennkraftmaschine mit den im Anspruch 1
genannten Merkmalen sowie ein Verfahren zur Steuerung eines Betriebs der
Messeinrichtung mit den im Anspruch 8 genannten Merkmalen.
Während eines Verbrennungsvorgangs eines Luft-Kraftstoff-Gemisches in
Brennkraftmaschinen entstehen in unterschiedlichen Anteilen Schadstoffkomponenten
wie Kohlenmonoxid CO, unvollständig verbrannte Kohlenwasserstoffe HC, Wasserstoff
H2 und Stickoxide NOx. Es ist bekannt, im Abgasstrang der Brennkraftmaschinen
sogenannte Abgasreinigungsanlagen zu installieren. Der Betrieb derartiger
Abgasreinigungsanlagen wird im Allgemeinen unter dem Gesichtspunkt eines möglichst
niedrigen Kraftstoffverbrauchs bei gleichzeitig möglichst hoher Schadstoffkonvertierung
geregelt oder gesteuert. Dazu muss in dem Abgasstrang eine ausreichend empfindliche
Sensorik vorhanden sein. Eine solche Sensorik umfasst zumeist auch spezifische
Messeinrichtungen, mit denen eine Konzentration einer Gaskomponente im Abgas der
Brennkraftmaschine bestimmt werden kann. So sind Sensoren bekannt, mit denen eine
Sauerstoff-, eine Wasserstoff-, eine Stickoxid- oder eine Kohlenmonoxidkonzentration
bestimmt werden kann.
Aus der EP 731 351 A3 ist ein doppelkammeriger HC-Sensor bekannt, der es
ermöglicht, eine Konzentrationsbestimmung von HC auch in Gegenwart von H2 und CO
durchzuführen. Dabei weist der Sensor eine erste Kammer auf, der eine
Sauerstoffpumpe zugeordnet ist und die über einen ersten Diffusionskanal mit einem
Motorabgas in Kontakt treten kann. Über einen sich der ersten Kammer anschließenden
Diffusionskanal kann das Messgas anschließend in eine zweite Kammer eintreten. Auch
hier ist eine Sauerstoffpumpe sowie eine zusätzliche Wasserstoffpumpe untergebracht.
Die Pumpsysteme bestehen jeweils aus einem Elektrodenpaar, deren innere Elektroden
den Kammern zugewandt sind und deren äußere Elektroden durch einen
Festelektrolyten von dem Messgas getrennt sind. Im Falle der Sauerstoffpumpen ist der
Festelektrolyt sauerstoffionenleitend und im Falle der Wasserstoffpumpe
protonenleitend.
Während der Messung wird in der ersten Kammer dem Messgas der Sauerstoff
entzogen. In der zweiten Messkammer wird Wasserstoff und ein Wasserstoffanteil an
eventuell vorhandenem gasförmigen Wasser über die Wasserstoffpumpe aus dem
Messgas entfernt. Durch die Sauerstoffpumpe der zweiten Kammer wird Sauerstoff zur
Oxidation von HC bereit gestellt und entsprechend dem für diesen Prozess detektierten
Pumpstrom eine HC-Konzentration bestimmt. Nachteilig an der aufgezeigten Lösung ist
die zumindest zu Beginn der Messung noch hohe Konzentration von Wasserstoff und
von gasförmigem Wasser, was zu einer Störung der oxidativen Zersetzung von HC
führt. Hieraus resultiert letztendlich eine ungenauere Konzentrationsbestimmung von
HC. Weiterhin ist nachteilig an dem aufgezeigten Sensor, dass er lediglich zur
Bestimmung der HC-Konzentration genutzt wird. Zur Optimierung der Betriebssteuerung
der Abgasreinigungsanlage kann es jedoch vorteilhaft sein, auch die Konzentration von
Wasserstoff und NOx zu kennen. Dies ist zur Zeit nur möglich, wenn entsprechende
zusätzliche Gassensoren vorhanden sind. Diese sind zum einen kostspielig und zum
anderen benötigen sie einen erheblichen Bauraum.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Messeinrichtung zur Verfügung zu
stellen, mit der verschiedene Gaskomponenten im Abgas von Brennkraftmaschinen in
ihrer Konzentration mit hoher Genauigkeit bestimmt werden können. Die Messung soll
dabei mit nur einem einzigen Sensorelement, das im Abgasstrang angeordnet ist,
erfolgen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Messeinrichtung zur
Konzentrationsbestimmung von Gaskomponenten im Abgas der Brennkraftmaschine mit
den im Anspruch 1 genannten Merkmalen sowie mit dem Verfahren zur Steuerung des
Betriebs der Messeinrichtung nach den in dem Anspruch 8 genannten Merkmalen
gelöst. Die Messeinrichtung besteht dabei aus zumindest
- a) einer über einen ersten Diffusionskanal mit dem Abgas verbundenen ersten Kammer und einer über einen zweiten Diffusionskanal mit der ersten Kammer verbundenen zweiten Kammer,
- b) je wenigstens einer elektrochemischen Wasserstoffpumpe im Bereich der beiden Kammern, die aus einer einem in der Kammer befindlichen Messgas ausgesetzten inneren Elektrode und einer über eine protonenleitende Schicht mit der inneren Elektrode leitend kontaktierbaren äußeren Elektrode besteht,
- c) je wenigstens einer elektrochemischen Sauerstoffpumpe im Bereich der beiden Kammern, die aus einer dem in der Kammer befindlichen Messgas ausgesetzten inneren Elektrode und einer über eine sauerstoffionenleitende Schicht mit der inneren Elektrode leitend kontaktierbaren zweiten Elektrode besteht, wobei die zweite Elektrode einem in einer Referenzkammer vorliegenden sauerstoffhaltigen Referenzgas ausgesetzt ist,
- d) einer Steuereinheit, mit der in Abhängigkeit von einem vorgebbaren Messmodus eine Spannung an die Sauerstoffpumpen und die Wasserstoffpumpen vorgebbar ist, sowie
- e) einer Auswerteeinheit, die in Abhängigkeit von dem Messmodus einen Stromfluss der Wasserstoffpumpen und/oder der Sauerstoffpumpe der zweiten Kammer erfasst und hieraus die Konzentration von wenigstens einer Gaskomponente bestimmt.
Damit ist es erstmalig möglich, verschiedene Gaskomponenten mit einer einzigen
Messeinrichtung in ihrer Konzentration zu bestimmen.
Nach dem Verfahren wird ein Messmodus der beanspruchten Messeinrichtung in
Abhängigkeit von der oder den zu bestimmenden Gaskomponenten vorgegeben, wobei
über den Messmodus die durch die Steuereinheit vorzugebenden Spannungen und die
in der Auswerteeinheit zu beachtenden Auswerteparameter festgelegt werden. Dabei ist
es möglich, in einem ersten Messmodus eine Konzentration von NOx und in einem
zweiten Messmodus eine Konzentration von Wasserstoff und/oder HC zu bestimmen.
Vorzugsweise ist die protonenleitende Schicht der Messeinrichtung ein Festelektrolyt,
insbesondere auf Basis bariumhaltiger Perowskiten. Auch als sauerstoffionenleitende
Schicht wird vorzugsweise ein Festelektrolyt eingesetzt. Die Diffusionskanäle der
Messeinrichtung bestehen bevorzugt aus einer porösen Keramik, deren Porosität jeweils
der gewünschten Applikation angepasst werden kann. Es hat sich ferner als vorteilhaft
erwiesen, die innere Elektrode der Sauerstoffpumpe der ersten Kammer aus einem
Cermet, das aus Platin und Zirkoniumdioxid besteht, zu formen. Mit einer solchen
Elektrode können besonders effektiv Reduktionsmittel wie Kohlenmonoxid, HC und
Wasserstoff in magerer Atmosphäre oxidiert werden. Bevorzugt ist auch, dass im
Bereich der zweiten Kammer eine zusätzliche Sauerstoffpumpe (Hilfspumpe)
angeordnet wird, die überschüssigen Sauerstoff aus der zweiten Messkammer entfernt.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird im ersten Messmodus
- - mittels der Sauerstoffpumpe ein konstantes, leicht mageres Sauerstoffverhältnis im Messgas der ersten Kammer aufrecht erhalten und die Reduktionsmittel Kohlenmonoxid und HC weitestgehend an der inneren Elektrode aufoxidiert,
- - mittels der Wasserstoffpumpe Wasserstoff dem Messgas der ersten Kammer entzogen,
- - der an der inneren Elektrode der Sauerstoffpumpe der zweiten Kammer durch Reduktion von NOx entstehende Sauerstoff über die Sauerstoffpumpe dem Messgas entzogen und
- - in der Auswerteeinheit anhand des Pumpstromes der Sauerstoffpumpe der zweiten Kammer die NOx Konzentration bestimmt.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird während der
Bestimmung der NOx Konzentration über die Hilfspumpe der zweiten Kammer der
restliche Sauerstoff entfernt. Insgesamt kann auf die gezeigte Weise die NOx
Konzentration mit sehr hoher Messgenauigkeit bestimmt werden.
Der zweite Messmodus wird zur Konzentrationsbestimmung von Wasserstoff bevorzugt
derart ausgeführt, dass
- - mittels der Sauerstoffpumpe ein zumindest leicht fettes Sauerstoffverhältnis im Messgas der ersten Kammer aufrecht erhalten wird,
- - mittels der Wasserstoffpumpe Wasserstoff und ein H-Anteil an gasförmigem Wasser der ersten Kammer und der zweiten Kammer entzogen wird,
- - mittels der Sauerstoffpumpe ein zumindest leicht mageres Sauerstoffverhältnis im Messgas der zweiten Kammer aufrecht erhalten wird, um einen HC-Anteil des Messgases zu oxidieren, und
- - in der Auswerteeinheit anhand der Pumpströme der Wasserstoffpumpen der ersten und der zweiten Kammer sowie einem Korrekturfaktor für den Wasseranteil die Wasserstoff-Konzentration bestimmt wird.
Der Korrekturfaktor zur Kompensation des Wasseranteils liegt dabei vorzugsweise im
Bereich von 12 bis 16%, insbesondere bei 14%.
Wird der zweite Messmodus zur Konzentrationsmessung von HC benutzt, so wird
bevorzugt
- - mittels der Sauerstoffpumpe ein zumindest leicht fettes Sauerstoffverhältnis im Messgas der ersten Kammer aufrecht erhalten,
- - mittels der Wasserstoffpumpe Wasserstoff und ein H-Anteil an gasförmigem Wasser der ersten Kammer und der zweiten Kammer entzogen,
- - mittels der Sauerstoffpumpe ein zumindest leicht mageres Sauerstoffverhältnis im Messgas der zweiten Kammer aufrecht erhalten, um einen HC-Anteil des Messgases zu oxidieren, und
- - in der Auswerteeinheit anhand der Pumpströme der Sauerstoffpumpe der zweiten Kammer eine HC-Konzentration bestimmt.
Im zweiten Messmodus kann daher alternativ oder in Kombination die Konzentration von
Wasserstoff oder HC bestimmt werden, während der erste Messmodus eine
Bestimmung der NOx Konzentration mit hoher Genauigkeit erlaubt.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in
den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht durch ein Sensorelement als Teil einer
Messeinrichtung zur Konzentrationsbestimmung von Gaskomponenten;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Vorgehensweise im Bereich der
Kammer des Sensorelementes während einer Messung in einem ersten
Messmodus und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Vorgehensweise im Bereich der
Kammer des Sensorelementes während einer Messung in einem zweiten
Messmodus.
Die Fig. 1 zeigt in einer schematischen Schnittansicht ein Sensorelement 10, wie es für
die erfindungsgemäße Messeinrichtung Verwendung finden kann. Das Sensorelement
10 wird an geeigneter Position in einem Abgasstrang einer Brennkraftmaschine
angeordnet und dient zur Bestimmung einer Konzentration von Stickoxiden NOx,
Wasserstoff und unvollständig verbrannten Kohlenwasserstoffen HC. Die
Brennkraftmaschine kann ein Dieselmotor und eine Ottomotor, insbesondere ein direkt
einspritzender Ottomotor, sein.
Über einen Diffusionskanal 14 kann das Abgas der Brennkraftmaschine in eine erste
Kammer 12 eintreten und nachfolgend über einen sich anschließenden zweiten
Diffusionskanal 16 in eine zweite Kammer 18 diffundieren. Unter den beiden Kammern
12, 18 erstreckt sich eine Referenzgaskammer 20, die üblicherweise mit einem Gas
bekannter Sauerstoffkonzentration befüllt wird. Zwischen den Kammern 12, 18 und der
Referenzgaskammer 20 erstreckt sich eine sauerstoffionenleitende Schicht 22,
üblicherweise auf Basis eines Festelektrolyten geformt. Eine Oberseite der
Messkammern 12, 18 wird durch eine protonenleitende Schicht 24 zumeist ebenfalls auf
Basis eines Festelektrolyten gebildet.
Den Kammern 12, 18 ist jeweils eine Sauerstoffpumpe 26, 28 zugeordnet. Die
Sauerstoffpumpe 26 umfasst eine innere Elektrode 30, die dem Messgas in der ersten
Kammer 12 ausgesetzt ist, und eine äußere Elektrode 32, die dem Referenzgas
ausgesetzt ist. Die innere Elektrode 30 ist zur Unterstützung einer noch näher
erläuterten Oxidation von Reduktionsmitteln in leicht magerer Atmosphäre aus einem
Platincermet geformt. Auch bei der Sauerstoffpumpe 28 sind die Elektroden 34, 36 in
analoger Weise in der zweiten Kammer 18 beziehungsweise der Referenzgaskammer
20 angeordnet. Die innere Elektrode 36 ist ebenfalls auf Basis eines Edelmetallcermets
realisierbar. Als Edelmetalle kommen dabei insbesondere Legierungen auf Platinbasis in
Frage, da diese die noch näher erläuterte Zersetzung von Stickoxiden NOx
beziehungsweise die Oxidation von HC katalysieren. Zur Verbesserung einer Offset-
Adaption kann es gegebenenfalls sinnvoll sein, golddotierte Elektroden einzusetzen, da
deren katalytische Aktivität gemindert ist.
Weiterhin sind den Kammern 12, 18 jeweils eine Wasserstoffpumpe 38, 40 zugeordnet,
die ihrerseits aus inneren Elektroden 42, 46 und äußeren Elektroden 44, 48 bestehen.
Den inneren Elektroden 42, 46 wird zur Unterstützung einer Zersetzung von
gegebenenfalls im Messgas befindlichen gasförmigen Wasser eine katalytisch aktive
Komponente beigemengt.
Das Sensorelement 10 ist Teil einer hier aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
vollständig dargestellten Messeinrichtung. Die Messeinrichtung umfasst zusätzlich eine
Steuereinheit, mit der in Abhängigkeit von einem vorgebbaren Messmodus eine
Spannung an die Sauerstoffpumpen 26, 28 und die Wasserstoffpumpen 38, 40
vorgegeben werden kann. Weiterhin ist eine Auswerteeinheit vorhanden, mit der in
Abhängigkeit von dem Messmodus ein Stromfluss an den Wasserstoffpumpen 38, 40
und/oder der Sauerstoffpumpe 28 der zweiten Messkammer erfasst und hieraus die
Konzentration von wenigstens einer Gaskomponente bestimmt werden kann.
Ein erster Messmodus, bei dem die NOx Konzentration durch die Messeinrichtung
ermittelt wird, lässt sich in seinem Ablauf der Fig. 2 entnehmen. Schematisch sind hier
die beiden Kammern 12, 18 und die in diesem Bereich stattfindenden Teilprozesse
dargestellt. Nach oben gerichtete Pfeile zeigen einen Pumpvorgang in Richtung Abgas
und nach unten gerichtete Pfeile einen Pumpvorgang gegen Luft an.
Zunächst diffundiert das Abgas durch den Diffusionskanal 14 in die erste Kammer 12.
Der Pumpe 26 wird über die Steuereinheit eine Spannung vorgegeben, mit der ein
konstantes, leicht mageres Sauerstoffverhältnis im Messgas der ersten Kammer 12
aufrecht erhalten werden kann. Dies führt dazu, dass an der inneren Elektrode 30 der
Sauerstoffpumpe 26 die Reduktionsmittel CO und HC weitestgehend aufoxidiert werden
können. Hierdurch wird ein störender Einfluss der Komponenten auf die Bestimmung
von NOx in der zweiten Kammer 18 vermieden. Weiterhin wird zur Vermeidung eines
Wasserstoffquerempfindlichkeit - durch Aufoxidation von Wasserstoff zu Wasser - dem
Messgas der ersten Kammer 12 über die Wasserstoffpumpe 38 der Wasserstoff
entzogen.
Nachdem das Messgas aus der ersten Kammer 12 in die zweite Kammer 18 diffundiert
ist, wird das NOx an der inneren Elektrode 36 der Sauerstoffpumpe 28 reduziert und der
entstehende Sauerstoff durch die Sauerstoffpumpe 28 dem Messgas entzogen.
Gegebenenfalls kann durch eine hier nicht dargestellte, weitere Sauerstoffpumpe
(Hilfspumpe) der Restsauerstoffanteil nach Diffusion des Messgases von der ersten
Kammer 12 in die zweite Kammer 18 entfernt werden. Eine solche Vorgehensweise
erhöht die Empfindlichkeit des Sensorelementes 10 für NOx. Durch die Auswerteeinheit
wird der Pumpstrom der Sauerstoffpumpe 28 erfasst und in Abhängigkeit von diesem
die NOx-Konzentration bestimmt. Die Wasserstoffpumpe 40 ist während der NOx-
Konzentrationsbestimmung - also im ersten Messmodus - deaktiviert.
Eine schematische Darstellung der Prozesse, die während eines zweiten Messmodus
zur Bestimmung von Wasserstoff und/oder HC stattfinden, ist der Fig. 3 zu entnehmen.
Über die Sauerpumpe 26 wird während des zweiten Messmodus ein zumindest leicht
fettes Sauerstoffverhältnis im Messgas der ersten Kammer 12 aufrecht erhalten. Im
Allgemeinen wird also Sauerstoff und ein Sauerstoffanteil an gegebenenfalls
vorhandenem gasförmigen Wasser aus der ersten Kammer 12 gepumpt. Unter
derartigen Bedingungen wird eine Zersetzung von HC und Wasserstoff an der inneren
Elektrode 30 der Sauerstoffpumpe 26 vermieden. Vorhandene Stickoxidanteile werden
durch Reaktion mit Kohlenmonoxid dem Messgas entzogen. Weiterhin wird Wasserstoff
und ein Wasserstoffanteil am Wasser durch Vorgabe einer geeigneten Spannung mittels
der Wasserstoffpumpe 38 dem Messgas entzogen.
Nach Diffusion in die zweite Messkammer 18 wird nun über die Sauerstoffpumpe 28
Sauerstoff in die Kammer 18 hinein gepumpt und zwar in dem Umfang, in dem
Sauerstoff zur Oxidation von HC verbraucht wird. Gleichzeitig wird über die
Wasserstoffpumpe 40 noch ein Restwasserstoffanteil des Messgases abgepumpt.
Der Pumpstrom der Sauerstoffpumpe 28 ist ein Maß für die HC-Konzentration und dient
daher zur Bestimmung derselben in der Auswerteeinheit. Die kumulierten Pumpströme
der Wasserstoffpumpen 38, 40 müssen in der Auswerteeinheit noch zur Kompensation
des Wasseranteils korrigiert werden. Wenn der Wasseranteil nicht direkt bestimmbar ist,
kann auf einen festen Korrekturfaktor zurück gegriffen werden, der im Bereich von 12
bis 16%, insbesondere bei 14%, liegt.
10
Sensorelement
12
Kammer, erste
14
Diffusionskanal, erster
16
Diffusionskanal, zweiter
18
Kammer, zweite
20
Referenzgaskammer
22
sauerstoffionenleitende Schicht
24
protonenleitende Schicht
26
Sauerstoffpumpe der ersten Kammer
28
Sauerstoffpumpe der zweiten Kammer
30
innere Elektrode der ersten Kammer
32
äußere Elektrode der ersten Kammer
34
innere Elektrode der zweiten Kammer
36
äußere Elektrode der zweiten Kammer
38
Wasserstoffpumpe der ersten Kammer
40
Wasserstoffpumpe der zweiten Kammer
42
innere Elektrode der ersten Kammer
44
äußere Elektrode der ersten Kammer
46
innere Elektrode der zweiten Kammer
48
äußere Elektrode der zweiten Kammer
Claims (14)
1. Messeinrichtung zur Konzentrationsbestimmung von Gaskomponenten im Abgas
einer Brennkraftmaschine, bestehend aus zumindest
- a) einer über einen ersten Diffusionskanal (14) mit dem Abgas verbundenen ersten Kammer (12) und einer über einen zweiten Diffusionskanal (16) mit der ersten Kammer (12) verbundenen zweiten Kammer (18),
- b) je wenigstens einer elektrochemischen Wasserstoffpumpe (38, 40) im Bereich der beiden Kammern (12, 18), die aus einer einem in der Kammer befindlichen Messgas ausgesetzten inneren Elektrode (42, 46) und einer über eine protonenleitende Schicht (24) mit der inneren Elektrode (42, 46) leitend kontaktierbaren äußeren Elektrode (44, 48) besteht,
- c) je wenigstens einer elektrochemischen Sauerstoffpumpe (26, 28) im Bereich der beiden Kammern (12, 18), die aus einer dem in der Kammer befindlichen Messgas ausgesetzten inneren Elektrode (30, 36) und einer über eine sauerstoffionenleitende Schicht (22) mit der inneren Elektrode (30, 36) leitend kontaktierbaren zweiten Elektrode (32, 34) besteht, wobei die zweite Elektrode (32, 34) einem in einer Referenzgaskammer (20) vorliegenden sauerstoffhaltigen Referenzgas ausgesetzt ist,
- d) einer Steuereinheit, mit der in Abhängigkeit von einem vorgebbaren Messmodus eine Spannung an die Sauerstoffpumpen (26, 28) und die Wasserstoffpumpen (38, 40) vorgebbar ist, sowie
- e) einer Auswerteeinheit, die in Abhängigkeit von dem Messmodus einen Stromfluss der Wasserstoffpumpen (38, 40) und/oder der Sauerstoffpumpe (28) der zweiten Kammer (18) erfasst und hieraus die Konzentration von wenigstens einer Gaskomponente bestimmt.
2. Messeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
protonenleitende Schicht (24) ein Festelektrolyt ist.
3. Messeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
protonenleitende Festelektrolyt aus einem bariumhaltigen Perowskiten besteht.
4. Messeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die sauerstoffionenleitende Schicht (22) ein Festelektrolyt ist.
5. Messeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Diffusionskanäle (14, 16) aus einer porösen Keramik bestehen.
6. Messeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die innere Elektrode (30) der Sauerstoffpumpe (26) der ersten Kammer (12)
aus einem Cermet besteht, das Platin und Zirkoniumdioxid beinhaltet.
7. Messeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass eine zusätzliche Sauerstoffpumpe im Bereich der zweiten Kammer (18)
untergebracht ist (Hilfspumpe).
8. Verfahren zur Steuerung eines Betriebs einer Messeinrichtung zur
Konzentrationsbestimmung von Gaskomponenten in einem Abgas einer
Brennkraftmaschine, wobei die Messeinrichtung aus zumindest
- a) einer über einen ersten Diffusionskanal (14) mit dem Abgas verbundenen ersten Kammer (12) und einer über einen zweiten Diffusionskanal (16) mit der ersten Kammer (12) verbundenen zweiten Kammer (18),
- b) je wenigstens einer elektrochemischen Wasserstoffpumpe (38, 40) im Bereich der beiden Kammern (12, 18), die aus einer einem in der Kammer befindlichen Messgas ausgesetzten inneren Elektrode (42, 46) und einer über eine protonenleitende Schicht (24) mit der inneren Elektrode (42, 46) leitend kontaktierbaren äußeren Elektrode (44, 48) besteht,
- c) je wenigstens einer elektrochemischen Sauerstoffpumpe (26, 28) im Bereich der beiden Kammern (12, 18), die aus einer dem in der Kammer befindlichen Messgas ausgesetzten inneren Elektrode (30, 36) und einer über eine sauerstoffionenleitende Schicht (22) mit der inneren Elektrode (30, 36) leitend kontaktierbaren zweiten Elektrode (32, 34) besteht, wobei die zweite Elektrode (32, 34) einem in einer Referenzgaskammer (20) vorliegenden sauerstoffhaltigen Referenzgas ausgesetzt ist,
- d) einer Steuereinheit, mit der eine Spannung an die Sauerstoffpumpen (26, 28) und die Wasserstoffpumpen (38, 40) vorgebbar ist, sowie
- e) einer Auswerteeinheit, die in Abhängigkeit von einem Stromfluss der Wasserstoffpumpen (38, 40) und/oder der Sauerstoffpumpe (28) der zweiten Kammer (18) erfasst und hieraus die Konzentration von wenigstens einer Gaskomponente bestimmt, besteht und bei dem
- f) ein Messmodus in Abhängigkeit von der oder den zu messenden Gaskomponenten bestimmt wird, wobei über den Messmodus die durch die Steuereinheit vorzugebenden Spannungen und die in der Auswerteeinheit zu beachtenden Auswerteparameter festgelegt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten
Messmodus eine Konzentration von Stickoxiden NOx und in einem zweiten
Messmodus eine Konzentration von Wasserstoff und/oder unvollständig
verbrannten Kohlenwasserstoffen HC bestimmt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Messmodus
mittels der Sauerstoffpumpe (26) ein konstantes, leicht mageres Sauerstoffverhältnis im Messgas der ersten Kammer (12) aufrecht erhalten wird und die Reduktionsmittel Kohlenmonoxid und HC weitestgehend an der inneren Elektrode (30) aufoxidiert werden,
mittels der Wasserstoffpumpe (38) Wasserstoff dem Messgas der ersten Kammer (12) entzogen wird,
der an der inneren Elektrode (36) der Sauerstoffpumpe (28) der zweiten Kammer (18) durch Reduktion von NOx entstehende Sauerstoff über die Sauerstoffpumpe (28) dem Messgas entzogen wird und
in der Auswerteeinheit anhand des Pumpstroms der Sauerstoffpumpe (28) der zweiten Kammer (18) die NOx-Konzentration bestimmt wird.
mittels der Sauerstoffpumpe (26) ein konstantes, leicht mageres Sauerstoffverhältnis im Messgas der ersten Kammer (12) aufrecht erhalten wird und die Reduktionsmittel Kohlenmonoxid und HC weitestgehend an der inneren Elektrode (30) aufoxidiert werden,
mittels der Wasserstoffpumpe (38) Wasserstoff dem Messgas der ersten Kammer (12) entzogen wird,
der an der inneren Elektrode (36) der Sauerstoffpumpe (28) der zweiten Kammer (18) durch Reduktion von NOx entstehende Sauerstoff über die Sauerstoffpumpe (28) dem Messgas entzogen wird und
in der Auswerteeinheit anhand des Pumpstroms der Sauerstoffpumpe (28) der zweiten Kammer (18) die NOx-Konzentration bestimmt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine weitere
Sauerstoffpumpe in der zweiten Kammer (18) (Hilfspumpe) der restliche Sauerstoff
dem Messgas entzogen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten
Messmodus zur Konzentrationsmessung von Wasserstoff
mittels der Sauerstoffpumpe (26) ein zumindest leicht fettes Sauerstoffverhältnis im Messgas der ersten Kammer (12) aufrecht erhalten wird,
mittels der Wasserstoffpumpe (38) Wasserstoff und ein H-Anteil an gasförmigem Wasser der ersten Kammer (12) und der zweiten Kammer (18) entzogen wird,
mittels der Sauerstoffpumpe (28) ein zumindest leicht mageres Sauerstoffverhältnis im. Messgas der zweiten Kammer (18) aufrecht erhalten wird, um einen HC-Anteil des Messgases zu oxidieren, und
in der Auswerteeinheit anhand der Pumpströme der Wasserstoffpumpen (38, 40) der ersten und der zweiten Kammer (12, 18) sowie einem Korrekturfaktor für den Wasseranteil die Wasserstoff-Konzentration bestimmt wird.
mittels der Sauerstoffpumpe (26) ein zumindest leicht fettes Sauerstoffverhältnis im Messgas der ersten Kammer (12) aufrecht erhalten wird,
mittels der Wasserstoffpumpe (38) Wasserstoff und ein H-Anteil an gasförmigem Wasser der ersten Kammer (12) und der zweiten Kammer (18) entzogen wird,
mittels der Sauerstoffpumpe (28) ein zumindest leicht mageres Sauerstoffverhältnis im. Messgas der zweiten Kammer (18) aufrecht erhalten wird, um einen HC-Anteil des Messgases zu oxidieren, und
in der Auswerteeinheit anhand der Pumpströme der Wasserstoffpumpen (38, 40) der ersten und der zweiten Kammer (12, 18) sowie einem Korrekturfaktor für den Wasseranteil die Wasserstoff-Konzentration bestimmt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Korrekturfaktor
zur Kompensation des Wasseranteils im Bereich von 12 bis 16%, insbesondere 14%,
liegt.
14. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten
Messmodus zur Konzentrationsmessung von HC
mittels der Sauerstoffpumpe (26) ein zumindest leicht fettes Sauerstoffverhältnis im Messgas der ersten Kammer (12) aufrecht erhalten wird,
mittels der Wasserstoffpumpe (38) Wasserstoff und ein H-Anteil an gasförmigem Wasser der ersten Kammer (12) und der zweiten Kammer (18) entzogen wird,
mittels der Sauerstoffpumpe (28) ein zumindest leicht mageres Sauerstoffverhältnis im Messgas der zweiten Kammer (18) aufrecht erhalten wird, um einen HC-Anteil des Messgases zu oxidieren, und
in der Auswerteeinheit anhand der Pumpströme der Sauerstoffpumpe (28) der zweiten Kammer (18) eine HC-Konzentration bestimmt wird.
mittels der Sauerstoffpumpe (26) ein zumindest leicht fettes Sauerstoffverhältnis im Messgas der ersten Kammer (12) aufrecht erhalten wird,
mittels der Wasserstoffpumpe (38) Wasserstoff und ein H-Anteil an gasförmigem Wasser der ersten Kammer (12) und der zweiten Kammer (18) entzogen wird,
mittels der Sauerstoffpumpe (28) ein zumindest leicht mageres Sauerstoffverhältnis im Messgas der zweiten Kammer (18) aufrecht erhalten wird, um einen HC-Anteil des Messgases zu oxidieren, und
in der Auswerteeinheit anhand der Pumpströme der Sauerstoffpumpe (28) der zweiten Kammer (18) eine HC-Konzentration bestimmt wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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