DE10021489A1 - Mikroherstellungsprozess zur Herstellung von Mikrostrukturen mit großem Seitenverhältnis - Google Patents
Mikroherstellungsprozess zur Herstellung von Mikrostrukturen mit großem SeitenverhältnisInfo
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Abstract
Mikroherstellungsprozess, der folgende Schritte aufweist: DOLLAR A a. Herstellen einer Elektrolytlösung zum Füllen in ein System zur Elektroformung; DOLLAR A b. Ausformen eines elektrisch isolierenden Maskierungsfilms auf einem Polymersubstrat; DOLLAR A c. Mikrobearbeiten des Substrats zur Bildung eines dreidimensionalen Mikrostrukturaufbaus mit tiefen Vertiefungen; DOLLAR A d. Schrumpfen des Durchmessers oder der Breite jeder Vertiefung des Mikrostrukturaufbaus durch stetiges Quellen des Polymers, das auf einer Kathode des Systems zur Elektroformung angebracht worden ist, bis zur Sättigung des Polymers mit der Elektrolytlösung; DOLLAR A e. galvanisches Formen zum Füllen von Metall oder Legierung in die Vertiefungen des Polymers im System zur Elektroformung, in dem eine Anode und die Kathode elektrisch angeschlossen sind und DOLLAR A f. Desorption des Elektrolyten aus dem Polymer, um das Polymer zum Trennen von einem galvanisch geformten Mikrostrukturprodukt, zu schrumpfen und um die Mikrostruktur aus der Form zu entnehmen, um ein Mikrostrukturprodukt mit einem hohen Seitenverhältnis von 100 oder sogar darüber zu erhalten.
Description
Zur Herstellung von Mikrostrukturen mit großem Seitenverhält
nis gibt es zahlreiche Prozesse, einschließlich LIGA, LIGA-
ähnliche Prozesse, UV-Fotolithografie etc., wie sie für einen
derartigen Zweck offenbart worden sind. Solche herkömmliche
Prozesse sind jedoch komplex und teuer, so dass sie unter kom
merziellen Gesichtspunkten unwirtschaftlich und undurchführbar
sind.
U.S.-Patent 5,770,465 offenbarte einen Prozess zur Herstellung
von Mikrostrukturen mit großem Seitenverhältnis, bei dem eine
Maskierungstechnik mittels Ätzen und Verfüllen von Rillen an
gewendet wird, bei der tiefe Rillen in ein Substrat geätzt,
die Rillen mit Rillenfüllmaterial aufgefüllt werden, und Tief
ätzen des Substrats ausgeführt wird, wobei das Rinnenfüllmate
rial als Maske dient. Dieser Stand der Technik macht jedoch
zahlreiche Prozessschritte zur Fertigbearbeitung der Mikro
strukturen erforderlich, die außerdem zeitaufwendig sind und
die Produktivität verringern.
Der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat die Nachteile des
herkömmlichen Prozesses erkannt und den vorliegenden Prozess
zur Herstellung von Mikrostrukturen erfunden, der wirtschaft
licher und zur Herstellung von Mikrostrukturen besser durch
führbar ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Mikroherstellungsprozesses, der folgende Schritte auf
weist:
- a) Herstellen einer Elektrolytlösung, die in ein System zur Elektroformung zu füllen ist;
- b) Ausbilden eines elektrisch isolierenden Maskierungs-Dünn films auf einem Polymersubstrat;
- c) Mikrobearbeiten des Substrats zur Ausformung eines drei dimensionalen Mikrostrukturaufbaus mit tiefen Vertiefun gen;
- d) Schrumpfen der Breite oder des Durchmessers jeder Vertie fung des Mikrostrukturaufbaus durch stetiges Quellen des Polymers, das vorher auf einer Kathode des Systems zur Elektroformung angebracht wurde, indem das Polymer mit der Elektrolytlösung gesättigt wird;
- e) Galvanische Formgebung im System zur Elektroformung, das elektrisch mit einer Anode und der Kathode verbunden ist, um die Vertiefungen im Polymer mit Metall aufzufüllen; und
- f) Desorption des Elektrolyten aus dem Polymer, um das von einem galvanisch geformten Mikrostrukturprodukt zu tren nende Polymer zu schrumpfen und aus der Form zu nehmen, um das Mikrostrukturprodukt mit einem hohen Seitenverhältnis von 100 oder sogar darüber zu erhalten.
Fig. 1 zeigt die wichtigsten Prozessschritte gemäß der vorlie
genden Erfindung.
Fig. 2 zeigt die Komponenten eines Systems zur Elektroformung
gemäß der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 ist eine Draufsicht des gemäß der vorliegenden Erfin
dung mikrobearbeiteten Substrats.
Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht des Mikrostrukturpro
duktes gemäß der vorliegenden Erfindung.
Der Mikroherstellungsprozess der vorliegenden Erfindung weist
folgende Schritte auf:
Eine Elektrolytlösung 4 wird hergestellt, die in ein System
zur Elektroformung 8 zu füllen ist. Das System zur Elektro
formung 8 ist zur Ausführung eines galvanischen Formgebungs
prozesses, der hierin später beschrieben detailliert wird,
ausgeführt.
Ein Polymersubstrat 1, das in der Lage ist, große Mengen der
Elektrolytlösung, die eine ausgeprägt wässrige Lösung ist, zu
absorbieren, wird zur Oberflächenbehandlung, einschließlich
Ebnen, Polieren und Reinigen der Außenfläche des Substrats
gewählt. Ein dünner schützender Maskierungsfilm 2 wird dann in
Umfangsrichtung auf dem oder um das Substrat 1 ausgeformt, wie
in Fig. 1a dargestellt ist. Zur Ausbildung des Films 2 auf dem
Substrat 1 können mehrere Verfahren angewendet werden,
einschließlich der Beschichtung durch eine
Beschichtungsmaschine, der Abscheidung mittels Aufdampfen, wie
beispielsweise beim PVD- oder CVD-Verfahren, oder durch
stromloses Abscheiden. Das Substrat kann aus hydrophilem
Polyurethan, hydrophilem Acrylharz und anderen geeigneten
Polymeren gewählt werden. Der Maskierungsfilm 2 sollte
elektrisch isolierend sein.
Der Maskierungsfilm 2 sollte das Eindringen oder den Stoff
übergang eines Elektrolyten in das Innere des Substrats 1 verhindern.
Der Film darf außerdem in der Elektrolytlösung wäh
rend der anschließenden Sättigung durch den Stoffübergang oder
den Schritten der Elektroformung nicht abgelöst oder gelöst
werden.
Das gewählte Substrat 1 sollte durch Stoffübergang des Lö
sungsmittels im Elektrolyten in das Innere des Substrats in
hohem Maße gequollen werden, ohne dass dieses durch den Elek
trolyten beschädigt wird.
Andere Filmbildungsverfahren, z. B. Sputtern, Plasmasprühen,
Schleuderbeschichten etc. können bei dieser Erfindung ange
wendet werden.
Durch die Anwendung von Werkzeugen und Verfahren der Mikro
bearbeitung zum Ausformen tiefer Vertiefungen oder Lücken 3
der Struktur im Substrat 1 gemäß Fig. 1b kann eine primäre
Breite oder ein primärer Durchmesser D1 (auch in Fig. 3 dar
gestellt) in jeder tiefen Vertiefung 3 hergestellt werden. Die
so erhaltene Struktur sollte die gewünschte optimale Abmes
sung, Formhaltigkeit und eine minimale Rauigkeit der Seiten
wand haben.
Die Verfahren der Mikrobearbeitung beinhalten: Fräsen mittels
Polykristall-Diamant (PCD), Laser-Fräsen (LBM), Elektronen
strahl-Fräsen (EBM) etc.
Das mikrobearbeitete Substrat wird in innigen Kontakt mit
einer Plattenkathode 7 aus Nickel verbunden und in die Elek
trolytlösung 4, die in das System zur Elektroformung 8 gefüllt
worden ist, getaucht, damit das Lösungsmittel im Elektrolyten
in das Innere des Polymersubstrats 1 durch Stoffübergang des
Lösungsmittels im Elektrolyten eindiffundiert, um das Polymer
zu quellen (Fig. 1c, 1d). Durch das Quellen 5 des Polymers in
jeder tiefen Vertiefung 3 der Struktur wird die Breite oder
der Durchmesser jeder Vertiefung kleiner (von D1 nach D2) ge
schrumpft (Fig. 1).
Ist beispielsweise die Tiefe der Vertiefung 3, die ihrerseits
die Höhe des Produkts 15 wird, wie in Fig. 1f und Fig. 4 dar
gestellt, als H, die erste Breite (oder der erste Durchmesser)
jeder Vertiefung 3 nach der Mikrobearbeitung als D1 und die
zweite Breite (oder der zweite Durchmesser) jeder Vertiefung 3
nach dem Schrumpfen (oder Quellen des Polymers) als D2 defi
niert, ergeben sich folgende Formeln:
R1 = H/D1, wobei R1 das Seitenverhältnis bei Mikrobearbeitung ohne Schrumpfen ist;
R2 = H/D2, wobei R2 das Seitenverhältnis nach dem Schrumpfen ist.
R1 = H/D1, wobei R1 das Seitenverhältnis bei Mikrobearbeitung ohne Schrumpfen ist;
R2 = H/D2, wobei R2 das Seitenverhältnis nach dem Schrumpfen ist.
Da D2 kleiner ist als D1, ist R2 größer als R1, wodurch das
Seitenverhältnis gemäß der vorliegenden Erfindung erhöht wird.
Wird also die erste Breite (D1) einer Vertiefung durch das
PCD-Verfahren auf 300 µm mit einer Höhe (H) von 9,9 mm mikro
bearbeitet, ergibt sich ein Seitenverhältnis (R1) von 33; nach
der Behandlung gemäß der vorliegenden Erfindung wird die zwei
te Breite (D2) nach dem Schrumpfen 75 mm bei der gleichen Höhe
(H) betragen, und das Seitenverhältnis (R2) ergibt sich dann
zu: 33 × 300/75 = 132, das damit deutlich erhöht und die Mini
aturisierung auf für die Mikroherstellung günstige Weise ver
stärkt wird.
Das Quellen des Polymers zum Schrumpfen der Vertiefungen (Grö
ße der Vertiefung) der Struktur wird durch den Stoffübergang
der Moleküle eines Lösungsmittels im Elektrolyten 4 in das
freie Volumen des Polymerinneren des Substrats 1 verursacht,
wodurch der Abstand zwischen den Molekülketten abnimmt und die
Quellung 5 des Polymers entsteht.
Dieses Phänomen des Stoffübergangs kann aufgrund der Fickschen
Diffusion, der Case II-Diffusion oder einer anomalen Diffusion
eintreten. Das Schrumpfen der Abmessung der Vertiefung ist
eine Funktion der Variablen, einschließlich des Stoffüber
gangs, der Temperatur und der Sättigungskapazität durch Ab
sorption oder der Geschwindigkeit des Lösungsmittels im Elek
trolyten, mit der dieses vom Polymer absorbiert wird.
Bei Sättigung des Stoffübergangs des Lösungsmittels im Elek
trolyten in das Polymer erreicht die Quellung 5 des Polymers
eine feste Größe, wodurch die Vertiefung 3 auf eine feste
Größe, die vorgegeben werden kann, geschrumpft wird.
Das bei dieser Erfindung verwendete Polymer sollte den Stoff
übergang des Lösungsmittels im Elektrolyten in das Innere des
Polymers unter massiver Quellung des Polymers gestatten, ohne
dies während des Quellens zu beschädigen.
Die zum Quellen des Polymers verwendete Elektrolytlösung ist
der gleiche Elektrolyt, wie er im nachfolgenden Schritt der
galvanischen Formgebung gemäß dieser Erfindung verwendet wird.
Diejenigen Bereiche des Substrats, die mit dem Maskierungsfilm
2 bedeckt sind, werden durch den Elektrolyten beim Stoffüber
gang des Elektrolyten nicht angegriffen.
Das gequollene Substrat 6, dessen Vertiefungen 3 mit dem Elek
trolyten 4 gefüllt worden sind, wird nunmehr dem Schritt der
galvanischen Formgebung im System zur Elektroformung unter
worfen.
Das System zur Elektroformung 8 (Systemkomponenten) gemäß Fig.
2 enthält: ein Bad 81, in das die Elektrolytlösung 4 gefüllt
wird, eine Spannungsversorgung 14 mit einer Anode und einer
Kathode, die elektrisch mit der Nickelplatte 7 verbunden ist,
die bereits mit dem gequollenen Substrat 6 verbunden worden
ist, ein Rührwerk 10, das an einem Gleichstrommotor 9 mit
variabler Drehzahl befestigt ist, um die Elektrolytlösung 4 im
Bad 81 homogen zu vermischen, eine Heizspule 11, die im Bad
ausgeformt ist, um die Elektrolytlösung auf eine geeignete
Temperatur zu erwärmen, die von einem Temperaturregler 12 und
einem Sensor 13 konstant gehalten wird.
Die Spannungsversorgung 14 liefert den geeigneten Strom und
die geeignete Spannung zur Durchführung des Prozesses der
Elektroformung, in dem das Metall in jede Vertiefung 3 im ge
quollenen Substrat 6 abgeschieden wird, bis die Vertiefungen
im gequollenen Substrat 6 auf die vorgegebene Höhe oder Tiefe
H aufgefüllt sind. Danach wird die Spannungsversorgung 14 aus
geschaltet.
Die Metalle oder Legierungen, die im Schritt der galvanischen
Formgebung galvanisch abgeschieden werden können, beinhalten:
Nickel, Kupfer, Gold, Nickel-Kobaltlegierung, Nickel-Eisen-
Legierung usw.
Das im vorigen Schritt galvanisch geformte Produkt wird dann
der Desorption unterworfen, um den Elektrolyten aus dem Poly
mer zu entziehen und das Polymer in seine ursprüngliche Form
zurückzubringen, damit sich die galvanisch geformte Mikro
struktur leicht vom Polymer trennen läßt. Das Polymer 1 wird
dann von der galvanisch geformten Mikrostruktur 15 getrennt,
wie in Fig. 1e dargestellt aufgrund der Desorption des Elek
trolyten, die durch Erwärmen oder durch Diffusion erfolgen
kann, getrennt.
Das Mikrostrukturprodukt 15 wird dann aus der Form genommen
und vom Substrat 1 getrennt, wie in Fig. 1f und 4 dargestellt.
Das gequollene Polymer 1, das schließlich in den Prozess
schritten wiedergewonnen wird, wird in der Elektrolytlösung
gemäß der vorliegenden Erfindung nicht gelöst oder zersetzt.
Die vorliegende Erfindung kann unter Bezugnahme auf das fol
gende Beispiel noch näher beschrieben werden.
Eine Substratplatte aus hydrophilem Polyurethan (PU) mit einer
Dicke von 2 cm wird zur Oberflächenbehandlung mittels Ebnen
und Polieren gewählt. Eine wasserunlösliche Graphittinte oder
Persimmonöl wird auf alle parallelepipedförmigen Außenflächen
des Substrats aufgetragen. Ein CO2-Laser mit einer Wellenlänge
von 193 nm wird zum Bohren einer Vielzahl Bohrungen (z. B. 100
× 100) in das Substrat verwendet. Jede Bohrung "d0" hat einen
Innendurchmesser von ca. 400 µm.
Eine Elektrolytlösung wird hergestellt, die folgende Bestand
teile enthält: Nickelammoniumsulfat 16 l, Borsäure 0,8 l,
Nickelchlorid 0,4 l und Aufhellungsmittel 0,4 l, die bei 35°C
vollständig gelöst werden. Deionisiertes Wasser wird zur Ein
stellung des spezifischen Gewichts auf 40 zugegeben, und der
pH-Wert wird gemessen und auf 4 eingestellt. Ist die Lösung zu
sauer, wird Nickelcarbonat bis zum Erreichen eines pH-Wertes
von 4,0 hinzugefügt.
Das Substrat wird dann mit einer Plattenkathode aus Nickel
verbunden und in die Elektrolytlösung getaucht, damit der
Stoffübergang des Lösungsmittels im Elktrolyten in das Polymer
bei 40°C stattfindet. Bei Sättigung durch den Stoffübergang in
das PU-Polymer quillt das Polymer, so dass der Innendurchmesser
"d" der Bohrung auf 100 µm schrumpft. Die Rate der Grö
ßenverringerung ergibt sich somit zu: d0 - d/d0 × 100% = 400 -
100/400 × 100% = 75%.
Das gequollene Substrat wird dann zur galvanischen Formgebung
bei 40°C über eine Dauer von 54 Stunden mit einer Versorgungs
spannung von 2,0 V und 2,0 A verbracht.
Das galvanisch geformte Produkt wird dann zur Desorption in
einen Luftumwälzofen mit 100°C gelegt, damit das dreidimensi
onale Mikrostrukturprodukt 15 mit einem Seitenverhältnis von
100 wie in Fig. 4 dargestellt aus der Form genommen werden
kann, was die Prozessschritte vereinfacht und die Produktions
kosten senkt.
Die Formen der Mikrostrukturen sind nicht auf die vorliegende
Erfindung begrenzt. Jede Mikrostruktur kann auch mit einer
Bohrung oder mehreren in der Mikrostruktur ausgeformten Boh
rungen gebildet werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann eine Mikrostruktur mit
einem großen Seitenverhältnis von über 100 hergestellt werden.
Die Prozessschritte werden vereinfacht und die Produktions
kosten gesenkt, wodurch die Nachteile des herkömmlichen zeit
aufwendigen Mikroherstellungsprozesses mit geringer Produkti
vität aufgehoben werden.
Etliche wichtige "Schlüssel"-Schritte sind für die vorliegende
Erfindung vorteilhaft, z. B. das Quellen de Polymers unmittel
bar vor dem Schritt der galvanischen Formgebung, in dem die
Vertiefungen im Polymer auf ein Minimum gebracht werden, um
das Seitenverhältnis deutlich zu erhöhen, und die Desorption
des Elektrolyten aus dem Polymer, wodurch eine leichte Tren
nung der galvanisch geformten Mikrostruktur vom Polymer er
reicht wird, wobei die Desorption auf einfache Weise durch
Erwärmung erfolgt, wodurch die komplexen Ätzschritte, wie bei
den herkömmlichen Prozessschritten vorkommen, entfallen, was
den Umweltschutz verbessert, da das Problem der Verunreinigung
durch Lösungsmittel beim Ätzen gelöst wird. Das Quellen des
Polymers und die Wiedergewinnung (Schrumpfung) des Polymers
scheint eine "umkehrbare Reaktion" zu sein, ist jedoch für die
Erhöhung des Seitenverhältnisses und für das Entnehmen des
Mikrostrukturprodukts aus der Form nützlich, womit die vor
liegende Erfindung eine Verbesserung des Standes der Technik
darstellt.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellte Mikrostruk
tur kann kopiert werden, um als Inneres einer Form zur Massen
fertigung von Formprodukten z. B. mittels Spritzgießen oder
andere Formgebung- oder Herstellungsprozesse zu dienen.
Die vorliegende Erfindung kann modifiziert werden, ohne von
Geist und Gültigkeit dieser Erfindung abzuweichen.
Claims (6)
1. Mikroherstellungsprozess, der folgende Schritte aufweist:
- a) Herstellen einer Elektrolytlösung zum Füllen in ein System zur Elektroformung;
- b) Wählen eines Polymersubstrats, das in der Lage ist, ein Lösungsmittel der Elektrolytlösung zu absorbieren, um durch das Lösungsmittel zu quellen, und Behandeln einer Außenfläche des Polymersubstrats zum Ebnen, Polieren und Reinigen des Polymersubstrats und Ausfor men eines elektrisch isolierenden Maskierungsfilms auf der äußeren Oberfläche des Polymersubstrats;
- c) Mikrobearbeiten des Polymersubstrats zur Bildung eines dreidimensionalen Mikrostrukturaufbaus mit einer Viel zahl tiefer Vertiefungen in diesem Polymersubstrat;
- d) Verbinden des Polymersubstrats in innigem Kontakt mit einer Plattenkathode für das System zur Elektroformung und Tauchen des Polymersubstrats in die Elektrolyt lösung im System zur Elektroformung, um den Stoffüber gang des Lösungsmittels in der Elektrolytlösung im Polymersubstrat zum Quellen des Polymersubstrats bis zur Sättigung mit dem Lösungsmittel und zum Schrumpfen des Durchmessers oder der Breite jeder dieser tiefen Vertiefungen in diesem Polymersubstrat zu ermöglichen;
- e) galvanisches Formen zum Füllen von Metall oder Legie rung in die Vertiefungen des Polymersubstrats im Sys tem zur Elektroformung mit der Plattenkathode und einer Anode, die im System zur Elektroformung elekt risch angeschlossen sind; und
- f) Desorption des Lösungsmittels im Elektrolyten aus dem Polymersubstrat, um das Polymersubstrat zum Trennen von einer Mikrostruktur, die in jeder Vertiefung des Polymersubstrats galvanisch geformt worden ist, zu schrumpfen und um die Mikrostruktur aus der Form zu entnehmen, um eine galvanisch geformte Mikrostruktur mit hohem Seitenverhältnis zu erhalten.
2. Mikroherstellungsprozess nach Anspruch 1, bei dem das
Polymersubstrat durch das Lösungsmittel eines Elektrolyten
zum Quellen bei einer Temperatur gesättigt wird, die
gleich ist der Temperatur zur Durchführung der Elektro
formung.
3. Mikroherstellungsprozess nach Anspruch 1, bei dem der
Maskierungsfilm ein Eindringen oder den Stoffübergang der
Elektrolytlösung in das Polymersubstrat verhindert und der
Maskierungsfilm durch die Elektrolytlösung nicht abgelöste
oder gelöst wird.
4. Mikroherstellungsprozess nach Anspruch 1, bei dem das
Polymersubstrat ein hydrophiles Polymer ist.
5. Mikroherstellungsprozess nach Anspruch 4, bei dem das
Polymer enthält: hydrophiles Polyurethan und hydrophilen
Acrylharz.
6. Mikroherstellungsprozess nach Anspruch 1, bei dem die
Elektroformung die galvanische Abscheidung von Metall oder
Legierung enthält, das/die aus eine Gruppe gewählt wird,
die enthält: Nickel, Kupfer, Gold, Nickel-Kobalt und
Nickel-Eisen.
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