DE10017751A1 - Gebirgsanker - Google Patents
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Abstract
Ein Rohranker für den Einsatz im Berg- und/oder Tunnelbau weist ein Rohrelement (1) auf, das an einem Ende mit einem als Bohrkrone ausgebildeten Bohrkopf (2) versehen ist und am gegenüberliegenden Ende ein Angriffsmittel (3) aufweist. Im Inneren des Rohrelementes (1) ist ein hohlzylinderförmiges Aufnahmemittel (7) angeordnet, das am setzrichtungsseitig abgewandten Endbereich zumindest eine Durchgangsbohrung (11) aufweist, die durch einen Durchgangskanal (12) mit mehreren, im Bereich des Bohrkopfes (2) angeordneten Austrittskanälen (5) verbunden ist. Beim Setzvorgang wandert der Bohrkern ins Innere des Rohrelementes (1) und drückt dadurch die Mörtelmasse (4) durch den Durchgangskanal (12) in den Bereich des Bohrkopfes (2).
Description
Die Erfindung betrifft einen Rohranker insbesondere für den Einsatz im Berg- und/oder Tun
nelbau, mit einem Rohrelement, das an einem Ende mit einem Bohrkopf versehen ist, am
gegenüberliegenden Ende ein Angriffsmittel aufweist, im Innern zumindest teilweise mit einer
Mörtelmasse gefüllt ist und im Bereich des Bohrkopfes von zumindest einem Austrittskanal
durchsetzt ist.
Rohranker als solche sind bekannt. Sie dienen hauptsächlich nach Art eines Gebirgsankers
zur Stabilisierung der Wandungen von Hohlräumen wie in Tunneln, Stollen und dergleichen,
und zwar derart, dass senkrecht zur Wandung aufeinanderfolgende Gebirgsschichten anein
ander befestigt werden, wobei in vielen Fällen davon ausgegangen wird, dass Schichten, die
in unmittelbarer Wandungsnähe als Folge der Erstellung des Hohlraumes in ihren mechani
schen Eigenschaften, insbesondere Tragfähigkeit beeinträchtigt sind, an weiter entfernt lie
genden, unbeschädigten Gebirgsschichten befestigt werden.
Ein Rohranker der genannten Art ist beispielsweise in der US 4055051 offenbart, der aus
einem Rohrelement besteht, das an einem Ende mit einem Bohrkopf versehen ist und am
gegenüberliegenden Ende ein Angriffsmittel aufweist. Im Innern ist der bekannte Rohranker
teilweise mit einer Mörtelmasse gefüllt. Der Bohrkopf ist von zumindest einem Austrittskanal
durchsetzt. Der Setzvorgang des bekannten Rohrankers wird in zwei Schritten vollzogen. Im
ersten Schritt wird der Rohranker durch beispielsweise ein zur Anwendung gelangendes
Bohrgerät, in den Untergrund, insbesondere Gebirge, gebohrt. Das durch den Bohrkopf des
Bohrankers an dessen bohrrichtungsseitigem Ende abgebaute und zerkleinerte Gestein, wird
durch die am Bohrkopf angeordneten Austrittsöffnungen und den Zwischenraum zwischen
der Wandung der Bohrung und dem Aussenumfang des Rohrankers abtransportiert. In ei
nem zweiten Schritt wird am setzungsrichtungsseitig abgewandten Ende beispielsweise ein
Kolben in Setzrichtung hineingepresst, welcher die im Rohranker befindliche Mörtelmasse
durch die Austrittsöffnungen aus dem Rohranker in das Bohrloch presst.
Nachteilig an diesem bekannten Rohranker ist, dass der Setzvorgang zwei Arbeitsschritte
umfasst und ein spezielles Setzgerät zur Anwendung kommt und somit einen sehr langsa
men Setzzyklus zur Folge hat.
Ferner muss beim Bohrvorgang das Gestein über den gesamten Querschnitt des Rohran
kers abgebaut und zerkleinert werden, was sich negativ auf die Abbauleistung und somit
auch negativ auf die Setzzeit auswirkt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rohranker zu schaffen, der
unter Anwendung eines handelsüblichen Bohrgerätes in einem Arbeitsgang gesetzt werden
kann.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Mörtelmasse in einem im we
sentlichen hohlzylinderförmigen Aufnahmemittel angeordnet ist, das am setzrichtungsseitig
abgewandten Endbereich zumindest eine, nach Öffnung, den Austritt der Mörtelmasse er
laubende Durchgangsbohrung aufweist, wobei die Durchgangsbohrung durch zumindest
einen Durchgangskanal mit dem Austrittskanal verbunden ist und dass der Bohrkopf als
Bohrkrone ausgebildet ist, deren Innendurchmesser höchstens der lichten Weite des Auf
nahmemittels entspricht.
Dadurch, dass der Bohrkopf als Bohrkrone ausgebildet ist, deren Innendurchmesser höch
stens der lichten Weite des Aufnahmemittels entspricht, kann der bei einem Bohrvorgang
entstehende Bohrkern von dem, im wesentlichen zylinderförmigen, Aufnahmemittel aufge
nommen werden. Da das Innere des erfindungsgemässen Rohrankers zumindest teilweise
mit einer Mörtelmasse gefüllt ist, wird diese vom Bohrkern mit einem Druck beaufschlagt.
Dieser Druck wird genutzt, um die Durchgangsbohrung für die Mörtelmasse zu öffnen. Bei
spielsweise kann dies durch eine vorgesehene Öffnung, die bei genügend hohem Druck die
Durchgangsbohrung für die Mörtelmasse freigibt, ausgeführt sein. Der an die Durchgangs
bohrung anschliessende Durchgangskanal ermöglicht den Druck im Aufnahmemittel weiter
abzubauen, indem die Mörtelmasse durch die mit dem Durchgangskanal verbundenen Aus
trittsöffnungen im Bereich des Bohrkopfes austritt. Durch die Rotationsbewegung des
Rohrankers, insbesondere des Bohrkopfes, wird die Mörtelmasse im Bereich des Bohrkopfes
mit Bohrklein vermengt, gegebenenfalls miteinander vermischt und in den Zwischenraum
zwischen der Wandung des Bohrloches und des Aussenumfanges des Rohrankers transpor
tiert. Ferner ist durch das Aufnahmemittel die Möglichkeit geboten, das Rohrelement ge
trennt von der begrenzt lagerfähigen Mörtelmasse aufzubewahren. Indem die Mörtelmasse
durch den Druck des Bohrkerns ins Bohrloch gepresst wird, kann der erfindungsgemässe
Rohranker mit einem handelsüblichen Bohrgerät gesetzt werden und bedarf somit keiner
zusätzlichen Hilfsmittel oder Arbeitsschritte um den Rohranker vollständig zu setzen.
Das Aufnahmemittel ist vorteilhafterweise an den beiden Endbereichen von längs des Roh
relementes verschiebbaren Kolben verschlossen und weist entgegen der Setzrichtung an
schliessend an den der Setzrichtung abgewandt angeordneten Kolben einen mit der Durch
gangsbohrung versehenen Aufnahmebereich für den Kolben auf, wobei die Durchgangsboh
rung vom freien Ende des Aufnahmebereiches einen Abstand aufweist, der zumindest der
sich längs des Rohrelementes erstreckenden Länge des Kolbens entspricht. Die zwischen
den längs des Rohrelementes verschiebbaren Kolben gelagerte Mörtelmasse wird durch den
Druck des eintretenden Bohrkerns entgegen der Setzrichtung im Aufnahmemittel bewegt.
Indem im Aufnahmemittel ein Aufnahmebereich für den Kolben vorgesehen ist, kann der im
setzrichtungsseitigen Endbereich positionierte Kolben soweit entgegen der Setzrichtung be
wegt werden, bis dieser die Durchgangsbohrung freigibt. Durch die Verwendung von dich
tenden Kolben, ist die Freigabe der Durchgangsöffnung bei genügend hohem Druck des
Bohrkerns unter allen Umständen gewährleistet. Zudem ist die Herstellung dieser Ausfüh
rungsform wirtschaftlich, da eine Montage eines komplizierten Mechanismus zur Freigabe
der Durchgangsbohrung entfällt.
Der Aussendurchmesser des Bohrkopfes ist vorzugsweise grösser als der grösste Durch
messer des Rohrelementes, um ein Freischneiden eines Ringspaltes zur Aufnahme des mit
der Mörtelmasse vermengten Bohrkleins sicherzustellen.
Der Aussendurchmesser des Aufnahmemittels ist zweckmässigerweise geringer als der In
nendurchmesser des Rohrelementes, um ein Einführen in das Innere des Rohrelementes zu
ermöglichen.
Vorteilhafterweise ist der Durchgangskanal von einem, zwischen Aufnahmemittel und Roh
relement verlaufenden Spalt gebildet. Bei der Herstellung des Rohrelementes durch Walzen
eines Bleches kann in einem Arbeitsgang der Spalt auf der Innenwandung des Rohrele
mentes aufgebracht werden. Hierdurch ist das Rohrelement wirtschaftlich herstellbar.
Vorzugsweise ist der Durchgangskanal von einem wendelförmig verlaufenden Spalt gebil
det, somit kann ein übliches Walzverfahren zur Herstellung des Rohrelementes benutzt wer
den.
Zur Aufnahme der Mörtelmasse im Aufnahmemittel ist vorzugsweise mindestens ein
Schlauchbeutel vorgesehen, um das Abfüllen der Mörtelmasse ins Aufnahmemittel zu er
leichtern und ferner eine einfache Handhabbarkeit des erfindungsgemässen Rohrankers
sicherzustellen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 Einen erfindungsgemässer Rohranker im Längsschnitt, im ungesetzten Zu
stand,
Fig. 2 den in Fig. 1 dargestellten Rohranker während des Setzvorganges.
In Fig. 1 und 2 ist ein erfindungsgemässer Rohranker mit einem zylinderförmigen Rohrele
ment 1, das im Innern ein Aufnahmemittel 7 mit einer Mörtelmasse 4 aufweist. Das Rohrele
ment 1 weist am setzrichtungsseitigen Ende einen Bohrkopf 2 und am gegenüberliegenden
Ende ein als Aussenprofilierung ausgebildetes Angriffsmittel 3 auf.
Das beispielsweise aus Metall hergestellte Rohrelement 1 weist am setzungsrichtungsseiti
gen Ende eine oder mehrere Austrittsöffnungen 5 und eine Aussenprofilierung über die ge
samte Länge auf. Die Aussenprofilierung kann durch Walzen entstehen.
Der als Bohrkrone ausgebildete Bohrkopf 2 weist eine kegelförmige Spitze und eine zentri
sche Bohrung 16 auf und ist in das Rohrelement 1 eingesetzt. Die Kegelfläche ist mit abrasi
ven Elementen 14, insbesondere Hartmetallteilen bestückt. Zur Aufnahme des Bohrkleins ist
der Aussendurchmesser des Bohrkopfes 2 grösser, als der Durchmesser des Rohrelemen
tes 1 ausgebildet. Der Innendurchmesser des Bohrkopfes 2 ist kleiner als der Innendurch
messer des Rohrelementes 1 und kleiner als der Innendurchmesser des Aufnahmemittels 7.
Das zylinderförmige Aufnahmemittel 7 beispielsweise aus Kunststoff wird an beiden Enden
durch längs des Rohrelementes 1 verschiebbare Kolben 8, 9 verschlossen. Anschliessend an
den der Setzrichtung S abgewandten Kolben 9, ist ein mit einer Durchgangsbohrung 11 ver
sehener Aufnahmebereich 6 für den Kolben 9 angeordnet. Die Durchgangsbohrung 11 weist
gegenüber dem freien Ende des Aufnahmebereiches 11 einen Abstand a auf, der zumindest
der sich längs des Rohrelementes 1 erstreckenden Länge l des Kolbens 9 entspricht. Die
Mörtelmasse 4 kann beispielsweise zusätzlich in einem Schlauchbeutel 13 abgepackt sein.
Beim Setzvorgang, der insbesondere in Fig. 2 dargestellt ist, wird der Rohranker, beispiels
weise mit Hilfe eines nicht dargestellten Bohrgerätes, mit einer Rotationsbewegung und ei
nem axialen Vorschub beaufschlagt. Vom Bohrkopf 2 wird ein kreisförmiger Schlitz zur Auf
nahme des Rohrelementes 1 in den Untergrund 15 geschnitten. In der zentrischen Bohrung
16 des Bohrkopfes 2 bleibt ein Bohrkern 17 stehen, der ins Innere des Rohrelementes 1
wandert und dabei auf den in Setzrichtung S angeordneten Kolben 8 einen Druck entgegen
der Setzrichtung S ausübt. Durch die im Innern des Aufnahmemittels 7 angeordneten Mör
telmasse 4 wird der Druck weiter an den der Setzrichtung S abgewandten Kolben 9 geleitet.
Der der Setzrichtung S abgewandte Kolben 9 wird soweit entgegen der Setzrichtung S ver
schoben, bis der Kolben 9 vollkommen im Aufnahmebereich 6 liegt und somit die Durch
gangsbohrung 11 für die Mörtelmasse 4 freigibt. Die Mörtelmasse 4 wird durch den in Setz
richtung S zugewandten Kolben 8 weiter mit einem Druck beaufschlagt, so dass die Mörtel
masse 4 durch den vom Kolben 9 freigegebenen Durchgangskanal 12, wie aus Fig. 2 er
sichtlicht ist, zu den Austrittsöffnungen 5 geleitet wird und sich dort durch die Rotationsbe
wegung des Rohrankers, insbesondere des Bohrkopfes 2, mit Bohrklein vermischt. Die mit
Bohrklein vermischte Mörtelmasse 4 verteilt sich durch den Druck gleichmässig im Zwi
schenraum zwischen der Wandung der Bohrung und der Aussenfläche des Rohrelementes
1.
Claims (7)
1. Rohranker insbesondere für den Einsatz im Berg- und/oder Tunnelbau, mit einem Roh
relement (1), das an einem Ende mit einem Bohrkopf (2) versehen ist, am gegenüberlie
genden Ende ein Angriffsmittel (3) aufweist, im Innern zumindest teilweise mit einer
Mörtelmasse (4) gefüllt ist und im Bereich des Bohrkopfes (2) von zumindest einem Aus
trittskanal (5) durchsetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Mörtelmasse (4) in ei
nem im wesentlichen hohlzylinderförmigen Aufnahmemittel (7) angeordnet ist, das am
setzrichtungsseitig abgewandten Endbereich zumindest eine nach Öffnung den Austritt
der Mörtelmasse (4) erlaubende Durchgangsbohrung (11) aufweist, wobei die Durch
gangsbohrung (11) durch zumindest einen Durchgangskanal (12) mit dem Austrittskanal
(5) verbunden ist und dass der Bohrkopf (2) als Bohrkrone ausgebildet ist, deren Innen
durchmesser höchstens der lichten Weite des Aufnahmemittels (7) entspricht.
2. Rohranker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmemittel (7) an
den beiden Endbereichen von längs des Rohrelementes (1) verschiebbaren Kolben (8, 9)
verschlossen ist und entgegen der Setzrichtung (S) anschliessend an den der Setzrich
tung (S) abgewandt angeordneten Kolben (9) einen mit der Durchgangsbohrung (11)
versehenen Aufnahmebereich (6) für den Kolben (9) aufweist, wobei die Durchgangsboh
rung (11) vom freien Ende des Aufnahmebereiches (6) einen Abstand (a) aufweist, der
zumindest der sich längs des Rohrelementes (1) erstreckenden Länge (l) des Kolbens (9)
entspricht.
3. Rohranker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussendurch
messer des Bohrkopfes (2) grösser ist als der grösste Durchmesser des Rohrelementes
(1).
4. Rohranker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
Aussendurchmesser des Aufnahmemittels (7) geringer als der Innendurchmesser des
Rohrelementes (1) ist.
5. Rohranker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangskanal (12)
von einem, zwischen Aufnahmemittel (7) und Rohrelement (1) verlaufenden Spalt gebil
det ist.
6. Rohranker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgangskanal (12)
von einem wendelförmig verlaufenden Spalt gebildet ist.
7. Rohranker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Auf
nahme der Mörtelmasse (4) im Aufnahmemittel (7) mindestens ein Schlauchbeutel (13)
vorgesehen ist.
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