DE10008058C1 - Vorbereitung einer Verbindungsweiterschaltung zwischen zwei Funk-Kommunikationssystemen - Google Patents
Vorbereitung einer Verbindungsweiterschaltung zwischen zwei Funk-KommunikationssystemenInfo
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- DE10008058C1 DE10008058C1 DE2000108058 DE10008058A DE10008058C1 DE 10008058 C1 DE10008058 C1 DE 10008058C1 DE 2000108058 DE2000108058 DE 2000108058 DE 10008058 A DE10008058 A DE 10008058A DE 10008058 C1 DE10008058 C1 DE 10008058C1
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Abstract
Zur Vorbereitung einer Verbindungsweiterschaltung eines mit zwei Funk-Kommunikationssystemen (MSC1, RNC1, BS1; MSC2, RNC2, BS2) kompatiblen Endgeräts (MS) von einem ersten dieser Funk-Kommunikationssystem (MSC1, RNC1, BS1) zum zweiten (MSC2, RNC2, BS2), wobei zumindest im ersten Funk-Kommunikationssystem (MSC1, RNC1, BS1) Daten in aufeinanderfolgenden, in Zeitschlitze unterteilten Rahmen übertragen werden, empfängt das Endgerät (MS) während bestimmter ihm zugeteilter Zeitschlitze des ersten Funk-Kommunikationssystems (MSC1, RNC1, BS1), als Ausfallzeitschlitze bezeichnet, Signale des zweiten Funk-Kommunikationssystems (MSC2, RNC2, BS2), um aus diesen Signalen für eine Verbindungsweiterschaltung zu dem zweiten Funk-Kommunikationssystem benötigte Information zu gewinnen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbereitung einer
Verbindungsweiterschaltung (Handover) eines mit verschiedenen
Funk-Kommunikationssystemen kompatiblen Endgeräts von einer
Funkzelle eines ersten dieser Funk-Kommunikationssysteme zu
einer Funkzelle eines zweiten. Die Funk-Kommunikationssysteme
können zum gleichen oder zu verschiedenen Funk-Kommunikati
onsstandards (z. B. GSM UTRA-TDD, UTRA-FDD, . . .) gehören,
wobei zumindest das erste Funk-Kommunikationssystem ein TDMA-
System ist, d. h. es werden Daten in aufeinanderfolgenden, in
Zeitschlitze unterteilten Rahmen übertragen, wobei die Zeit
schlitze innerhalb eines Rahmens jeweils einzelnen Endgeräten
zugeteilt werden. Sie betrifft ferner ein für ein solches
Verfahren taugliches Endgerät und ein Funk-Kommunikationssy
stem, das an ein solches Verfahren angepaßt ist. Die Erfin
dung ist insbesondere für eine Verbindungsweiterschaltung
zwischen digitalen Mobilfunksystemen der zweiten und dritten
Generation mit unterschiedlichen Übertragungsverfahren nutz
bar.
In Funk-Kommunikationssystemen werden Informationen wie bei
spielsweise Sprache, Bildinformationen oder andere Daten, mit
Hilfe von elektromagnetischen Wellen über eine Funkschnitt
stelle zwischen einer sendenden und einer empfangenden Funk
station, wie beispielsweise einer Basisstation bzw. einer Mo
bilstation für den Fall eines Mobilfunksystems, übertragen.
Das Abstrahlen der elektromagnetischen Wellen erfolgt dabei
mit Trägerfrequenzen, die in dem für das jeweilige System
vorgesehenen Frequenzband liegen. Beim bekannten GSM-Mobil
funksystem (Global System for Mobile Communication) liegen
die Trägerfrequenzen im Bereich von 900 MHz, 1800 MHz und
1900 MHz. Für zukünftige Mobilfunksysteme mit CDMA- und
TD/CDMA-Übertragungsverfahren über die Funkschnittstelle, wie
beispielsweise das UMTS (Universal Mobile Telecommunication
System) oder andere Systeme der 3. Generation, sind Träger
frequenzen im Bereich von ca. 2000 MHz vorgesehen.
Zwischen den digitalen Mobilfunksystemen der zweiten und
dritten Generation soll eine problemlose Verbindungsweiter
schaltung ermöglicht werden, da vor allem zu Beginn des Aus
baus der Systeme der dritten Generation eine vollständige
Versorgung bzw. Abdeckung nicht vorgesehen ist. Beispiels
weise sollen anfangs nur Ballungsgebiete mit dem System der
dritten Generation ausgestattet werden, wohingegen ländliche
Gebiete weiterhin ausschließlich mit auf dem Mobilfunksystem
der zweiten Generation basierenden Systemen versorgt werden.
Es wird demnach zumindest in dieser Anfangsphase Endgeräte
geben, die sowohl das Übertragungsverfahren der zweiten Gene
ration, beispielsweise GSM, als auch ein oder mehrere Über
tragungsverfahren der dritten Generation, beispielsweise TDD
(Time Division Duplex) und/oder FDD-Modus (Frequency Division
Duplex), unterstützen.
Betreibt ein derartiges sogenanntes Multimode-Endgerät eine
Kommunikationsverbindung über ein Mobilfunksystem der zweiten
Generation, so muß es die Möglichkeit haben, die Übertra
gungseigenschaften parallel existierender Mobilfunksysteme zu
messen, damit gegebenenfalls eine Verbindungsweiterschaltung
zu einem solchen Mobilfunksystem durchgeführt werden kann.
Bei TDMA-(Time Division Multiple Access)-Kommunikations
systemen wie etwa GSM oder UMTS (TDD mode) ist die Zeit in
Rahmen unterteilt, die ihrerseits in Zeitschlitze aufgeteilt
sind. Jedes Endgerät sendet und empfängt innerhalb bestimmter
Zeitschlitze, die ihm vom System zugeteilt werden. Zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Zeitschlitzen kann der Empfänger
und Sender des Endgeräts für andere Zwecke eingesetzt werden,
z. B. um benachbarte Zellen bzw. Basisstationen abzuhören und
so die Voraussetzungen für eine eventuelle Verbindungswei
terschaltung zu einer anderen Zelle zu schaffen. Der Empfän
ger des Endgerätes muß dabei kurzfristig auf die Frequenz ei
ner benachbarten Zelle abgestimmt werden, führt an deren
Funksignal Messungen aus und wird dann wieder zurückgestimmt.
Diese Art von Messung wird beim GSM-System bereits einge
setzt, um den Empfangspegel von GSM-Nachbarzellen zu messen.
Diese Messung kann zu beliebiger Zeit durchgeführt werden,
ihre Dauer ist gering.
Ein Endgerät, das mit zwei verschiedenen Funk-Kommunikations
systemen kompatibel ist, soll, während eine Übertragungsver
bindung mit einem ersten System wie etwa dem GSM-System be
steht, Messungen an Zellen des zweiten Systems, z. B. dem
UMTS-System, durchführen können, um gegebenenfalls die Ver
bindung vom ersten in das zweite System weiterschalten zu
können. Unter "verschiedenen Funk-Kommunikationssystemen"
werden hier beispielsweise sowohl nach gleichem Standard ar
beitende Systeme unterschiedlicher Netzbetreiber als auch
nach verschiedenen Standards arbeitende Systeme verstanden.
Um die Weiterschaltung in das zweite System vornehmen zu kön
nen, muß das Endgerät vor der eigentlichen Messung Synchroni
sationsinformationen des zweiten Systems lesen. Dieses Lesen
erfordert eine relativ lange Empfangszeit, so daß die Zeit
spanne zwischen zwei dem Endgerät zugeteilten Zeitschlitzen
des ersten Systems hierfür unzureichend sein kann. Außerdem
werden Teile dieser Synchronisationsinformation, wie bei
spielsweise eine Rahmennummer, nur zu festen Zeitpunkten in
nerhalb eines Rahmens übertragen. Bei ungünstigen Zeitver
hältnissen zwischen den Rahmen der zwei Funk-Kommunikations
systeme kann es unmöglich sein, die vollständige Information
zu lesen. Wenn die Rahmendauer des zweiten Systems größer ist
als die des ersten, so kann es vorkommen, daß die vollstän
dige Information zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zeit
schlitzen des ersten Systems nicht übertragen wird. Zwar gibt
es bei GSM in periodischen Zeitabständen sogenannte idle fra
mes, in denen keine Daten übertragen werden, so daß in peri
odischen Zeitabständen ein Zeitraum vom mehr als einer Rah
menperiode für Messungen zur Verfügung steht. Dieser Zeitraum
ist jedoch bereits für andere Messungen verplant bzw. stark
belegt. Wenn man in diesen idle frames noch zusätzliche Mes
sungen an einem zweiten Funk-Kommunikationssystem durchführen
wollte, müßte der zeitliche Abstand zwischen aufeinanderfol
genden Messungen deutlich erhöht werden. Wenn der zeitliche
Abstand zwischen den herkömmlicherweise in den idle frames
ausgeführten Messungen zu groß wird, d. h. die Meßfrequenz zu
gering wird, besteht aber die Gefahr, daß Ergebnisse dieser
Messungen für die Systemsteuerung herangezogen werden, die
nicht mehr aktuell und möglicherweise unbrauchbar sind.
Aus der EP 1 005 246 A2 ist ein Verfahren zum Weiterreichen
von Funkverbindungen in TDMA-basierten schnurlosen Kommuni
kationssystemen bekannt, bei dem eine Mobilstation während ei
ner Funkverbindung mit einer ersten Basisstation auf einem
Zeitschlitz versucht, auf mindestens einem anderen Zeit
schlitz eine Funkverbindung mit einer zweiten Basisstation
herzustellen.
Aus der WO 96/05707 A1 ist ein Verfahren zur Verbindungswei
terschaltung zwischen zwei Funkkommunikations-Systemen be
kannt, bei dem ein Endgerät während eines bestimmten Zeitrau
mes gleichzeitig über die beiden Systeme kommuniziert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Vorbereitung einer Verbindungsweiterschaltung von einer Funk
zelle eines ersten in eine Funkzelle eines zweiten Funk-Kom
munikationssystem, ein Endgerät und ein Funk-Kommunikations
system anzugeben, die es dem Endgerät erlauben, die für die
Verbindungsweiterschaltung benötigten Informationen über das
zweite Funk-Kommunikationssystem zu gewinnen, und außerdem
die Häufigkeit der für den Betrieb des Endgeräts in dem er
sten System erforderlichen Messungen nicht zu vermindern.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren, das Endgerät sowie
das Funk-Kommunikationssystem gemäß den Merkmalen der unab
hängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfin
dung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Anstatt wie üblich in jeden ihm zugeteilten Zeitschlitz die
Signale vom ersten Funk-Kommunikationssystem zu empfangen,
empfängt gemäß der Erfindung das Endgerät während sogenannter
Ausfallzeitschlitze Signale vom zweiten System. Damit steht
zusammen mit nicht zugeteilten Zeitschlitzen vor und nach ei
nem solchen Ausfallzeitschlitz eine ununterbrochene längere
Zeitspanne zur Verfügung, in denen die erforderlichen Messun
gen durchgeführt werden können.
Einer ersten Ausgestaltung des Verfahrens zufolge sendet das
erste Funk-Kommunikationssystem während eines solchen Aus
fallzeitschlitzes weiter Daten an das betreffende Endgerät,
ignoriert also gewissermaßen den Ausfallzeitschlitz. Diese
Ausgestaltung hat den Vorteil, daß es zu ihrer Anwendung kei
ner Anpassung beim ersten Funk-Komunikationssystem bedarf.
Nach diesem Verfahren arbeitende Endgeräte können also mit
den bereits implementierten Mobilfunksystemen der zweiten Ge
neration zusammenarbeiten, ohne daß hierfür zusätzliche Inve
stitionen in diesen Systemen erforderlich werden.
Damit ein solcher Ausfallzeitschlitz zu keiner Unterbrechung
oder Lücke der Übertragungsverbindung führt, ist es wün
schenswert, daß das Endgerät Daten, die während eines Aus
fallzeitschlitzes vom ersten Funk-Kommunikationssystem gesen
det werden, anhand von Daten rekonstruiert, die in dem Aus
fallzeitschlitz benachbarten, diesem Endgerät zugeteilten
Zeitschlitzen gesendet werden. Dafür ist es besonders bei der
Übertragung von Sprachdaten oder allgemein von Daten, die in
Echtzeit übertragen werden müssen, günstig, wenn die vom er
sten Funk-Kommunikationssystem gesendeten Daten vor dem Sen
den blockweise verschachtelt werden, so daß der Datenverlust,
der aus dem Nicht-Empfang während des Ausfallzeitschlitzes
resultiert, nicht zu einem Totalverlust der Daten für die
Dauer eines gesamten Rahmens führt, sondern zu einem Teilverlust
über die Dauer von mehreren Rahmen, der durch geeignete
Fehlerkorrekturalgorithmen leichter zu kompensieren ist.
Die Fehlerkorrektur ist um so besser möglich, je höher die
Zuverlässigkeit der vom Endgerät vor und nach dem Ausfall
zeitschlitz empfangenen Daten ist. Es wird daher vorzugsweise
dann ein Zeitschlitz als Ausfallzeitschlitz ausgewählt, wenn
die in dem Ausfallzeitschlitz an sich zu übertragenden Daten
mit hoher Wahrscheinlichkeit rekonstruiert werden können.
In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn das Endgerät
die Übertragungsqualität der vom ersten Funk-Kommunikations
system empfangenen Daten mißt und einen Zeitschlitz als Aus
fallzeitschlitz auswählt, wenn die gemessene Qualität wenig
stens eines vorhergehenden Zeitschlitzes einen Grenzwert er
reicht oder überschreitet.
Bei einer zweiten Ausgestaltung des Verfahrens wird das Pro
blem der Empfangsunterbrechung und der dadurch notwendigen
Fehlerkorrektur dadurch vermieden, daß das erste Funk-Kommu
nikationssystem während eines Ausfallzeitschlitzes keine Da
ten sendet. Hierzu muß das System Kenntnis von einem bevor
stehenden Ausfallzeitschlitz haben. Das System kann die Aus
fallzeitschlitze selbst festlegen, z. B. nach einem vorgege
benen zeitlichen Muster. In diesem Fall teilt es zweckmäßi
gerweise das Bevorstehen eines Ausfallzeitschlitzes dem End
gerät mit, so daß dieses zu der betreffenden Zeit keine Daten
erwartet und auch keine sendet. Die Information über den Aus
fallzeitschlitz kann bei der Dekodierung der übertragenen Da
ten in den Empfängern des Endgeräts wie auch des Systems be
rücksichtigt werden und führt zu einer deutlichen Verbesse
rung der Übertragungssicherheit.
Das System kann die Ausfallzeitschlitze auch unter Zeit
schlitzen festlegen, die ihm von dem Endgerät vorgeschlagen
werden. Dieser Ansatz hat den Vorteil, daß er es dem Endgerät
erlaubt, flexibel auf Ergebnisse früherer Messungen an dem
zweiten Funk-Kommunikationssystem zu reagieren und z. B. ei
nen Zeitschlitz als Ausfallzeitschlitz vorzuschlagen, in dem
es die Übertragung einer Rahmennummer oder einer anderen für
die Synchronisation mit dem zweiten Funk-Kommunikationssystem
benötigten Information erwartet. Das erste Funk-Kommunikati
onssystem mag wiederum unter diesen Vorschlägen eine eigene
Auswahl treffen, oder es mag jeden Vorschlag bedingungslos
akzeptieren. Letztere Alternative bedeutet, daß die Befugnis,
einen Ausfallzeitschlitz festzulegen, vollständig beim Endge
rät liegt. In diesem Fall ist die Mitteilung eines bevorste
henden Ausfallzeitschlitzes vom ersten Funk-Kommunikationssy
stem an das Endgerät entbehrlich, es sei denn, sie dient als
eine Empfangsbestätigung für den Vorschlag.
Bei einer Weiterentwicklung der zweiten Ausgestaltung, die
sich besonders für die Übertragung von zeitkritischen Daten
wie etwa Sprachdaten eignet, ist vorgesehen, daß das erste
Funk-Kommunikationssystem und das Endgerät für an den jewei
ligen Kommunikationspartner in zeitlicher Nähe zu einem Aus
fallzeitschlitz zu übertragende Daten und für die übrigen zu
übertragenden Daten jeweils verschiedene Funkübertragungsmodi
mit unterschiedlichen Übertragungsraten anwenden. Während der
Modus mit der niedrigeren Übertragungsrate ausreichend sein
soll, um bei einem Betrieb ohne Ausfallzeitschlitze den an
fallenden Datenverkehr zu bewältigen, soll der Modus mit der
höheren Übertragungsrate es erlauben, Daten, die eigentlich
während des Ausfallzeitschlitzes hätten übertragen werden
sollen, in anderen Zeitschlitzen mit unterzubringen. Um die
zeitlichen Verschiebungen bei der Datenübertragung vor und
nach einem Ausfallzeitschlitz möglichst gering zu halten,
wird der Modus mit der höheren Übertragungsrate vorzugsweise
jeweils vor und/oder nach einem Ausfallzeitschlitz und der
Modus mit der niedrigeren Übertragungsrate während der übrigen
Zeit eingesetzt. Anstelle einer höheren Übertragungsrate
kann bei Sprachdaten auch das Kompressionverhältnis erhöht
und damit die Anzahl der zu übertragenden Bits reduziert wer
den.
Bei dieser Weiterentwicklung ist ferner bevorzugt, daß ein
Kommunikationspartner dem anderen einen bevorstehenden Wech
sel von einem der Funkübertragungsmodi zum anderen signali
siert, um es dem anderen zu erlauben, sich rechtzeitig darauf
einzustellen und Fehler bei der Dekodierung des Funksignals
zu vermeiden. Dabei kann der signalisierende Kommunikations
partner gleichzeitig derjenige sein, der auch die Befugnis
zur Festlegung eines Ausfallzeitschlitzes hat; in diesem Fall
kann die Signalisierung des bevorstehenden Wechsels mit der
Mitteilung eines festgelegten Ausfallzeitschlitzes identisch
sein. Umgekehrt kann der signalisierende Kommunikationspart
ner auch derjenige sein, der keine solche Befugnis hat; in
diesem Fall kann die Signalisierung des bevorstehenden Wech
sels vom anderen Kommunikationspartner als eine Bestätigung
über den Empfang der Mitteilung gewertet werden.
Vorteilhafterweise unterscheiden sich die zwei Funkübertra
gungsmodi in den Datenreduktionsverhältnissen, die zur Umset
zung eines Rohdatenstroms in die jeweils auf dem Funkweg zu
übertragenden Daten eingesetzt werden. Alternativ oder ergän
zend dazu können die zwei Funkübertragungsmodi auch unter
schiedliche Modulationsverfahren einsetzen. Wenn das erste
Funk-Kommunikationssystem ein GSM-System ist, kann man z. B.
zu EDGE (Enhanced Data Rate for GSM Evolution) übergehen,
oder es kann von Vollraten- auf Halbratenkodierung umgeschal
tet werden.
Da mit der stärkeren Datenreduktion meist ein gewisser Infor
mationsverlust einhergeht, der bei Sprachübertragung zu einer
Zunahme des Rauschens oder einer Verringerung der Bandbreite
des akustischen Spektrums führen kann, wird man zweckmäßiger
weise den Funkübertragungsmodus mit der höheren Kompressions
rate für nur so viele aufeinanderfolgende Zeitschlitze ver
wenden, wie erforderlich ist, um im Vergleich zum Übertra
gungsmodus mit der niedrigeren Datenrate einen Zeitschlitz
einzusparen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die damit zusammenwirken
den Komponenten der Funk-Kommunikationssysteme und Endgeräte
werden nun anhand von zeichnerischen Darstellungen näher er
läutert. Dabei zeigen
Fig. 1 ein Blockschaltbild von zwei Funk-Kommunikationssy
stemen, insbesondere Mobilfunksystemen,
Fig. 2 ein Flußdiagramm einer ersten Ausgestaltung des Ver
fahrens,
Fig. 3 schematisch den Aufbau eines Endgeräts,
Fig. 4 den Ablauf eines Signalisierungsvorgangs zwischen ei
nem Endgerät und einer Basisstation des ersten Funk-
Kommunikationssystems gemäß einer zweiten Ausgestal
tung des Verfahrens, und
Fig. 5 ein Flußdiagramm einer zweiten Ausgestaltung des Ver
fahrens
Die in Fig. 1 als Beispiel für bekannte Funk-Kommunikations
systeme dargestellten Mobilfunksysteme bestehen jeweils aus
einer Vielzahl von Netzelementen, insbesondere von Mobilver
mittlungsstellen MSC, Einrichtungen RNC und Basisstationen
BS, wobei Netzelemente des ersten Systems in der Figur und
der nachfolgenden Beschreibung durch die angehängte Ziffer 1
und solche des zweiten Systems durch die Ziffer 2 gekennzeichnet
sind. Das erste System ist beispielsweise ein GSM-
System, das zweite ein UMTS-System.
Jedes System umfaßt jeweils eine Mehrzahl von Mobilvermitt
lungsstellen MSC1, MSC2, von denen in der Figur allerdings
nur eine gezeigt ist, die jeweils innerhalb eines Systems un
tereinander vernetzt sind und die den Zugang zu einem Fest
netz PSTN herstellen. Weiterhin sind diese Mobilvermittlungs
stellen MSC1, MSC2 mit jeweils zumindest einer Einrichtung
RNC1, RNC2 zum Zuteilen von funktechnischen Ressourcen ver
bunden. Jede dieser Einrichtungen RNC1, RNC2 ermöglicht wie
derum eine Verbindung zu zumindest einer Basisstation BS1,
BS1' bzw. BS2. Eine solche Basisstation BS1, BS1', BS2 kann
über eine Funkschnittstelle eine Verbindung zu Endgeräten,
z. B. mobilen Stationen MS oder anderweitigen mobilen und sta
tionären Endgeräten aufbauen. Die Figur zeigt der Einfachheit
halber ein einziges Endgerät MS, das in der Lage ist, wahl
weise sowohl mit dem ersten als auch mit dem zweiten System
zu kommunizieren. Zwischen dem Endgerät MS und einer Basis
station BS1 des ersten Systems besteht eine Übertragungsver
bindung, z. B. eine Gesprächsverbindung, symbolisch darge
stellt als Doppelpfeil V1.
Durch jede Basisstation BS1, BS1', BS2 wird zumindest eine
Funkzelle Z1, Z1' bzw. Z2 gebildet. Bei einer Sektorisierung
oder bei hierarchischen Zellstrukturen werden pro Basissta
tion BS1 auch mehrere Funkzellen Z1 versorgt. Funkzellen Z1,
Z2 der verschiedenen Systeme können sich geographisch belie
big überschneiden.
Ein jeweiliges Operations- und Wartungszentrum OMC1, OMC2
realisiert Kontroll- und Wartungsfunktionen für das Mobil
funksystem bzw. für Teile davon. Die Funktionalität dieser
Struktur ist auf andere Funk-Kommunikationssysteme übertragbar,
insbesondere für Teilnehmerzugangsnetze mit drahtlosem
Teilnehmeranschluß.
Fig. 2 zeigt in Form eines Flußdiagramms den Ablauf des er
findungsgemäßen Verfahrens gemäß einer ersten Ausgestaltung.
Das erste Funk-Kommunikationssystem ist hier ein herkömmli
ches GSM-System, das keiner Anpassung an das Verfahren be
darf. Als Beispiel für ein Endgerät MS ist in Fig. 3 ein
stark schematisiertes Blockdiagramm eines Mobiltelephons ge
zeigt. Während einer bestehenden Übertragungsverbindung zu
einer GSM-Basisstation BS1 überprüft das Endgerät MS laufend
die Qualität des von dort empfangenen Funksignals. Hierfür
ist das Endgerät MS, wie in Fig. 3 gezeigt, mit einer Meß
schaltung 1 ausgestattet, die ein von einem HF-Sender-Empfän
germodul 2 geliefertes Empfangssignal auf seine Qualität
durch Messung der Empfangsfeldstärke oder der Bitfehlerrate
überwacht (Schritt S1). Wenn die Qualität für einen dem End
gerät zugeteilten Zeitschlitz oder eine Mehrzahl aufeinander
folgender Zeitschlitze besser als ein Grenzwert ist (Schritt
S2), so ist zu erwarten, daß die im nachfolgenden Zeitschlitz
zu übertragenden Daten mit hoher Wahrscheinlichkeit rekon
struiert werden können, falls dieser Zeitschlitz ausfällt.
Die Meßschaltung 1 meldet dies an eine Steuereinheit 3. Die
Steuereinheit 3 legt bei Bedarf daraufhin den nachfolgenden
Zeitschlitz als Ausfallzeitschlitz fest (Schritt S3). Dies
hat zur Folge, daß der unmittelbar nach dem Empfang des vor
hergehenden Zeitschlitzes auf die Frequenz des zweiten Funk
kommmunikationssystems abgestimmte HF-Sender-Empfängermodul 2
auf dieser Frequenz während des nachfolgenden Ausfallzeit
schlitzes bleibt. Es steht somit eine Zeitspanne vom Ende ei
nes dem Endgerät MS zugeteilten Zeitschlitzes bis zum Beginn
des übernächsten ihm zugeteilten Zeitschlitz zur Verfügung,
in der das Endgerät Messungen an der Zelle Z2 des zweiten
Funk-Kommunikationssystem durchführen kann, die eine Verbin
dungsweiterschaltung vorbereiten. Z. B. kann das Endgerät MS
durch Messen der Empfangsfeldstärke der Zelle Z2 ihre Eignung
für eine Verbindungsweiterschaltung im Vergleich mit anderen
Zellen des ersten oder zweiten Funk-Kommunikationssystems be
urteilen (wobei zu diesem Zeitpunkt noch offen ist, ob eine
Verbindungsweiterschaltung zu dieser Zelle stattfinden wird
oder nicht) oder durch Erfassen einer von der Basisstation
BS2 verwendeten Rahmennummer und Messen eines Zeitversatzes
zwischen sich und der Station BS2 eine bereits beschlossene
Verbindungsweiterschaltung vorbereiten.
Grundsätzlich können auch mehrere aufeinanderfolgende, dem
Endgerät MS zugeteilte Zeitschlitze als Ausfallzeitschlitze
festgelegt werden, wenn dies zur Durchführung langwieriger
Messungen nötig ist.
Während des Ausfallzeitschlitzes kann das Endgerät auf der
Frequenz des ersten Funk-Kommunikationssystems weder senden
noch empfangen. Die Daten, die während eines Ausfallzeit
schlitzes vom HF-Sender-Empfängermodul 2 empfangen werden,
stammen nicht von der Basisstation BS1 und können vom Decoder
4 des Endgeräts nicht verarbeitet werden. Dieser erhält des
halb während des Ausfallzeitschlitzes keine Daten vom Sender-
Empfängermodul 2 und muß daher die nicht empfangenen Daten
anhand von in vorhergehenden und nachfolgenden Zeitschlitzen
übertragenen Daten rekonstruieren. Dies ist ohne allzu große
Qualitätseinbußen möglich, wenn das von der Basisstation BS1
gesendete Signal blockweise verschachtelt (interleaved) ist
und der Decoder 4 eine Entschachtelungsschaltung zur Wieder
herstellung der ursprünglichen chronologischen Reihenfolge
der Daten enthält.
Während des Ausfallzeitschlitzes vom Encoder 5 gelieferte Da
ten können nicht gesendet werden und gehen verloren. Um hier
durch bedingte Qualitätseinbußen bei der Uplink-Übertragung
von dem Endgerät MS zur Basisstation zu begrenzen, ist eine
Ver- und Entschachtelung der Daten auch im Uplink vorgesehen.
Nach Abschluß der Messungen kann das Verfahren zum Anfangs
punkt S0 zurückkehren, wenn die Messungen nur der laufenden
Überwachung der Eignung der Zelle Z2 für eine Verbindungswei
terschaltung dienten, oder es kann eine Weiterschaltung er
folgen, falls die Messungen der für eine Weiterschaltung be
nötigten Synchronisierungsinformation galten und erfolgreich
waren.
Wenn der Grenzwert der Empfangsqualität in Schritt S2 nicht
erreicht wurde, kehrt das Verfahren zum Anfangspunkt S0 zu
rück. Zuvor kann aber der Grenzwert herabgesetzt werden
(Schritt S5), insbesondere dann, wenn der Grenzwert über eine
größere Zahl von Zeitschlitzen hinweg nicht erreicht worden
ist und somit die Gefahr besteht, daß zwar ein Ausfallzeit
schlitz benötigt wird, um Messungen durchzuführen, diese Mes
sungen aber nicht stattfinden können, weil kein Zeitschlitz
als geeignet erkannt wird. Durch diese dynamische Anpassung
des Grenzwerts wird vermieden, daß in einer Situation mit
schlechter Empfangsqualität, in der eine Verbindungsweiter
schaltung erforderlich werden könnte, diese nicht durchge
führt werden kann, weil lange Zeit keine Messungen an anderen
Zellen durchgeführt worden sind und somit keine hinreichend
aktuellen Informationen über die Empfangsqualität in anderen
Zellen zur Verfügung stehen. Komplementär zu dieser Maßnahme
kann der Grenzwert auch heraufgesetzt werden, wenn bei der
Überprüfung in Schritt S2 der Grenzwert häufig überschritten
wird und deshalb die Zahl der Zeitschlitze, die als potenti
elle Ausfallzeitschlitze angesehen werden, den tatsächlichen
Bedarf an Ausfallzeitschlitzen deutlich übersteigt.
Fig. 4 veranschaulicht den Ablauf eines Signalisierungsvor
gangs gemäß einer zweiten Ausgestaltung des Verfahrens.
Wie oben für die erste Ausgestaltung beschrieben, führt hier
das Endgerät MS regelmäßige Messungen der Empfangsqualität
des von der Basisstation BS1 kommenden Signals aus. Die Er
gebnisse werden an die BS1 übermittelt, z. B. als RXLEV- bzw.
RXQUAL-Werte über MEAS_RES- bzw. MEAS_REP-Meldungen des GSM-
Protokolls, wenn das erste Funk-Kommunikationssystem ein GSM-
System ist, allerdings mit der Besonderheit gegenüber den
herkömmlichen GSM-Meldungen, daß sie Informationen über Emp
fangsqualitäten von Basisstationen beinhalten können, die ei
nem zweiten, vom GSM-System verschiedenen Funk-Kommunikati
onssystem angehören.
Die Basisstation BS1 wertet die Meßergebnisse aus, und wenn
sie für eine gegebene Zahl von Zeitschlitzen besser gewesen
sind als ein Grenzwert, sendet sie ein Ausfallzeitschlitz-An
kündigungssignal AAS an das Endgerät MS. Bei einer Variante
des Verfahrens kann die Basisstation BS1 darüber hinaus auch
dann, wenn der Grenzwert nicht erreicht worden ist, aber
dringender Bedarf nach Messungen besteht, zusätzliche AAS-Si
gnale erzeugen.
Das Endgerät erkennt an dem Signal AAS, daß die Basisstation
im nachfolgenden, ihr zugeteilten Zeitschlitz keine Daten
senden wird (symbolisiert durch den durchgestrichenen Pfeil
DATA in der Figur) und reagiert darauf, indem sie während
dieses Zeitschlitzes auf die BS2 abgestimmt bleibt, um an
dieser Station die bereits angesprochenen Messungen auszufüh
ren, hier dargestellt als Pfeil SYNC von der Basisstation BS2
zum Endgerät MS. Gleichzeitig interpretiert sie das Signal
AAS als Ankündigung, daß die Basisstation BS1 nach dem Aus
fallzeitschlitz für eine begrenzte Zeit einen anderen Über
tragungsmodus verwenden wird, und als Befehl, seinerseits das
Gleiche zu tun. So können z. B. wenn die Verbindung zwischen
Endgerät MS und Basisstation BS1 vor dem Ausfallzeitschlitz
im Full-rate-Modus betrieben wurde, die Basisstation BS1 und
das Endgerät MS die Nutzdaten des auf den Ausfallzeitschlitz
folgenden Zeitschlitzes im Half-rate-Modus DATA-HR senden,
um, wenn auch bei etwas beeinträchtigter Wiedergabequalität,
Sprachdaten, die der Dauer von zwei GSM-Rahmen entsprechen,
in einem Zeitschlitz unterzubringen, und für die gleiche Zeit
ihre Decoder auf Half-Rate-Decodierung umschalten, um die
empfangenen Daten korrekt zu entschlüsseln. Anschließend keh
ren Endgerät MS und Basisstation BS1 zur Full-rate Codierung
zurück.
Die zwei Übertragungsmodi können sich auch durch das verwen
dete Modulationsverfahren unterscheiden, z. B. kann beim
zweiten Verfahren EDGE verwendet werden.
Wenn der zweite Übertragungsmodus bezogen auf die zu übertra
genden Roh- bzw. Sprachdaten eine um einen Faktor x größere
Übertragungsrate erreicht, so benötigt man insgesamt n = x/(x -
1) in dem zweiten Modus übertragene Zeitschlitze, um den
durch einen Ausfallzeitschlitz bewirkten Verlust an Übertra
gungszeit auszugleichen.
Auch bei dem mit Bezug auf Fig. 4 erläuterten Verfahren be
steht die Möglichkeit, den Grenzwert der Übertragungsquali
tät, der überschritten werden muß, damit ein Zeitschlitz als
Auswahlzeitschlitz in Frage kommt, herabzusetzen, wenn mit
dem aktuellen Grenzwert nicht genügend geeignete Zeitschlitze
gefunden werden, oder ihn heraufzusetzen, wenn mehr geeignete
Zeitschlitze als nötig gefunden werden. Da die Übermittlung
der Ergebnisse der Empfangsqualitätsmessungen vom Endgerät an
das Funk-Kommunikationssystem in Form der RXLEV- bzw. RXQUAL-
Daten quantisiert erfolgt, ist eine solche Anpassung nur in
groben Schritten jeweils entsprechend einer Quantisierungs
stufe möglich.
Eine nun mit Bezug auf Fig. 5 beschriebene Variante des Ver
fahrens erlaubt eine feinere Anpassung dadurch, daß die Aus
wertung der Qualitätsmessungen bereits von der Steuereinheit
3 des Endgeräts, noch vor ihrer Quantisierung und Übermitt
lung an das erste Funk-Kommunikationssystem, durchgeführt
wird. Die Schritte S1 bis S3 und S5 sind daher mit denen aus
Fig. 2 identisch. An das System wird hier nur noch eine Mel
dung übertragen, die anzeigt, daß die Empfangsqualität der in
den letzten Zeitschlitzen empfangenen Datenblöcke gut genug
war, so daß ein Ausfallzeitschlitz eingeschoben werden kann.
Das Endgerät schlägt so dem Funk-Kommunikationssystem mögli
che Ausfallzeitschlitze vor, und letzteres entscheidet in
Schritt S6 darüber, ob ein Ausfallzeitschlitz benötigt wird
oder nicht. Für diese Entscheidung wird zum Beispiel eine im
ersten Funk-Kommunikationssystem gespeicherte Information be
rücksichtigt, die angibt, wie lange die letzte Messung am
zweiten Funk-Kommunikationssystem zurückliegt und ob eine Ak
tualisierung fällig ist.
Wenn die Entscheidung positiv ausfällt, wird ein AAS-Signal
wie mit Bezug auf Fig. 4 beschrieben an das Endgerät gesendet
(Schritt S7), das für das Endgerät gleichzeitig die Informa
tion, daß der nächste ihm zugeteilte Zeitschlitz ein Ausfall
zeitschlitz ist, als auch die Ankündigung beinhaltet, daß die
Basisstation nach dem Ausfallzeitschlitz in einen "schnelle
ren" Übertragungsmodus wechseln wird. Das Endgerät führt wäh
rend des nächsten Zeitschlitzes die Messungen am zweiten Sy
stem aus (Schritt S4), und Endgerät MS und Basisstation BS1
verwenden anschließend für eine begrenzte Zahl von Zeit
schlitzen den "schnelleren" Übertragungsmodus (Schritt S8),
um die durch den Ausfallzeitschlitz bewirkte Übertragungsver
zögerung zu kompensieren, bevor das Verfahren zum Ausgangs
punkt zurückkehrt oder ggf. die Verbindung weitergeschaltet
wird.
Wenn die Entscheidung häufig negativ ausfällt, kann in
Schritt S9 der Grenzwert heraufgesetzt werden, und das Ver
fahren kehrt zum Ausgangspunkt zurück.
Bei einer weiteren Variante des Verfahrens obliegt nicht nur
die Bewertung der Übertragungsqualität (Schritt S2), sondern
auch die Entscheidung darüber, ob ein Ausfallzeitschlitz ein
geschoben wird (Schritt S4), dem Endgerät MS. Zu diesem Zweck
verfügt das Endgerät selbst über Speicherplatz zum Aufzeich
nen von Informationen betreffend die Aktualität der von ihm
am zweiten Funk-Kommunikationssystem durchgeführten Messun
gen. Anhand dieser Informationen beurteilt es, ob ein Aus
fallzeitschlitz benötigt wird, und überträgt an die Basissta
tion BS1 eine Meldung, daß ein Ausfallzeitschlitz eingescho
ben werden kann. Das erste Funk-Kommmunikationssystem muß nun
einen Ausfallzeitschlitz einschieben. Es kündigt dies wie
oben beschrieben durch das Signal AAS an. Der Empfang des Si
gnals AAS durch das Endgerät ist Voraussetzung dafür, daß das
Endgerät den nächsten Zeitschlitz tatsächlich als Ausfall
zeitschlitz behandelt. Das AAS-Signal hat hier die Bedeutung
einer Bestätigung, daß das erste Funk-Kommunikationssystem
die Meldung des Endgerätes korrekt empfangen hat. Bleibt
diese Bestätigung aus, weil die Übertragungsbedingungen
schlecht sind (und der Grenzwert evtl. wiederholte Male dyna
misch herabgesetzt worden ist, um einen Ausfallzeitschlitz zu
ermöglichen), könnte das Einschieben eines Ausfallzeitschlit
zes durch das Endgerät, ohne daß die Basisstation BS1 eine
entsprechende Sendepause einlegt, leicht zum Abreißen der
Verbindung führen.
Grundsätzlich ist allen beschriebenen Möglichkeiten gemein
sam, daß ein Ausfallzeitschlitz nur bei Bedarf angewendet
wird, d. h. falls Messungen erforderlich sind und diese nur
durch einen Ausfallzeitschlitz ermöglicht werden können.
Claims (19)
1. Verfahren zur Vorbereitung einer Verbindungsweiterschal
tung eines mit zwei verschiedenen Funk-Kommunikationssy
stemen (MSC1, RNC1, BS1; MSC2, RNC2, BS2) kompatiblen
Endgeräts (MS) von einem ersten dieser Funk-Kommunikati
onssysteme (MSC1, RNC1, BS1) zum zweiten (MSC2, RNC2,
BS2), wobei zumindest im ersten Funk-Kommunikationssy
stem (MSC1, RNC1, BS1) Daten in aufeinanderfolgenden, in
Zeitschlitze unterteilten Rahmen übertragen werden, bei
dem
das Endgerät (MS) während bestimmter ihm zugeteilter
Zeitschlitze des ersten Funk-Kommunikationssystems
(MSC1, RNC1, BS1), als Ausfallzeitschlitze bezeichnet,
Signale des zweiten Funk-Kommunikationssystems (MSC2,
RNC2, BS2) empfängt, um aus diesen Signalen für eine
Verbindungsweiterschaltung zu dem zweiten Funk-Kommuni
kationssystem benötigte Information zu gewinnen, und das
erste Funk-Kommunikationssystem (MSC1, RNC1, BS1) wäh
rend eines Ausfallzeitschlitzes keine Daten zu dem End
gerät (MS) überträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste und das zweite Funk-Kommunikationssystem nach
einem gleichen Standard arbeiten.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste und das zweite Funk-Kommunikationssystem nach
unterschiedlichen Standards arbeiten.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Information eine Synchro
nisationsinformation umfaßt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Funk-Kommunikationssystem (MSC1, RNC1, BS1)
die Ausfallzeitschlitze festlegt und dem Endgerät (MS)
vorab mitteilt (AAS).
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Funk-Kommunikationssystem (MSC1, RNC1, BS1)
die Ausfallzeitschlitze unter vom Endgerät (MS) vorge
schlagenen Zeitschlitzen festlegt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Endgerät (MS) die Qualität der in einem Zeitschlitz
vom ersten Funk-Kommunikationssystem (MSC1, RNC1, BS1)
empfangenen Daten mißt (S1) und, wenn diese Qualität ei
nen Grenzwert erreicht oder überschreitet (S2), einen
darauffolgenden Zeitschlitz dem ersten Funk-Kommunikati
onssystem (MSC1, RNC1, BS1) als Ausfallzeitschlitz vor
schlägt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als Kriterium für die Bewertung der Qualität die Bitfeh
lerrate oder die Empfangsfeldstärke am Endgerät (MS) an
gewendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Funk-Kommunikationssystem die Ausfallzeit
schlitze nach einem Vorgegebenen zeitlichen Muster fest
legt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 5 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß das erste Funk-Kommunikations
system (MSC1, RNC1, BS1) und/oder das Endgerät (MS) für
an das Endgerät (MS) bzw. das erste Funk-Kommunikations
system (MSC1, RNC1, BS1) in zeitlicher Nähe zu einem
Ausfallzeitschlitz zu übertragende Daten und für die übrigen
zu übertragenden Daten jeweils verschiedene Funk
übertragungsmodi mit unterschiedlichen Übertragungsraten
anwendet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Funk-Kommunikationssystem (MSC1, RNC1, BS1)
dem Endgerät (MS) oder das Endgerät (MSC1, RNC1, BS1)
dem ersten Funk-Kommnikationssystem (MSC1, RNC1, BS1)
eine bevorstehende Umschaltung zwischen den zwei Über
tragungsmodi signalisiert (S7).
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich
net, daß die zwei Funkübertragungsmodi unterschiedliche
Datenreduktionsverhältnisse anwenden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die zwei Funkübertragungsmodi unter
schiedliche Modulationsverfahren anwenden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Funkübertragungsmodus mit der
höheren Datenrate für so viele aufeinanderfolgende Zeit
schlitze verwendet wird, wie erforderlich, um im Ver
gleich zum Übertragungsmodus mit der niedrigeren Daten
rate einen Zeitschlitz einzusparen.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die zwei Funk-Kommunikations
systeme (MSC1, RNC1, BS1; MSC2, RNC2, BS2) ein GSM-Sy
stem und ein UMTS-System sind.
16. Mit zwei verschiedenen Funk-Kommunikationssystemen kom
patibles Endgerät (MS), wobei zumindest im ersten Funk-
Kommunikationssystem (MSC1, RNC1, BS1) Daten in aufein
anderfolgenden, in Zeitschlitze unterteilten Rahmen
übertragen werden und die Zeitschlitze jeweils einzelnen
Endgeräten zugeteilt werden, das in der Lage ist, wäh
rend bestimmter, als Ausfallzeitschlitze bezeichneter
Zeitschlitze des ersten Funk-Kommunikationssystems Si
gnale des zweiten Funk-Kommunikationssystems (MSC2,
RNC2, BS2) zu empfangen, um aus diesen Signalen für eine
Verbindungsweiterschaltung zu dem zweiten Funk-Kommuni
kationssystem benötigte Information zu gewinnen, wobei
von dem ersten Funk-Kommunikationssystem während eines
Ausfallzeitschlitzes keine Daten zu dem Endgerät (MS)
übertragen werden.
17. Endgerät (MS) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß es eingerichtet ist, in einer laufenden Übertra
gungsverbindung Daten in verschiedenen Funkübertragungs
modi mit unterschiedlichen Übertragungsraten zu empfan
gen.
18. Funk-Kommunikationssystem mit wenigstens einer Sender-
/Empfängerstation (BS1) für die Übertragung von Daten in
aufeinanderfolgenden, in Zeitschlitze unterteilten Rah
men von und/oder zu einer Mehrzahl von Endgeräten, wobei
die Zeitschlitze jeweils einzelnen Endgeräten zugeteilt
werden, und das eingerichtet ist, die Übertragung von
Daten an ein mobiles Endgerät (MS) während bestimmter
dem Endgerät zugeordneter Zeitschlitze, als Ausfallzeit
schlitze bezeichnet, zu unterbrechen, und das eingerich
tet ist, einen Ausfallzeitschlitz unter von dem Endgerät
(MS) vorgeschlagenen Zeitschlitzen festzulegen, wobei es
während eines Ausfallzeitschlitzes keine Daten zu dem
Endgerät (MS) überträgt.
19. Funk-Kommunikationssystem nach Anspruch 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß es eingerichtet ist, in einer laufen
den Übertragungsverbindung Daten in verschiedenen Funkübertragungsmodi
mit unterschiedlichen Übertragungsraten
zu senden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000108058 DE10008058C1 (de) | 2000-02-22 | 2000-02-22 | Vorbereitung einer Verbindungsweiterschaltung zwischen zwei Funk-Kommunikationssystemen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000108058 DE10008058C1 (de) | 2000-02-22 | 2000-02-22 | Vorbereitung einer Verbindungsweiterschaltung zwischen zwei Funk-Kommunikationssystemen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10008058C1 true DE10008058C1 (de) | 2001-08-09 |
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Country | Link |
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