DE10004122C2 - Luftfeder mit einem Rollbalg - Google Patents
Luftfeder mit einem RollbalgInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Luftfeder mit einem Rollbalg, der mit einem Abrollrohr zu
sammenwirkend angeordnet ist, wie dies dem Oberbegriff von Anspruch 1 ent
spricht.
Die DE 197 19 505 A1 zeigt derartige Luftfedern, bei denen der Rollbalg zusammen
mit dem Abrollrohr gelenkig im Bereich des Anschlußgelenks abgedichtet einge
spannt ist. Diese Luftfedern sind vorzugsweise zwischen der Achse und dem Aufbau
von Kraftfahrzeugen eingebaut und dementsprechend der Verschmutzung und bei
Regen auch einer intensiven Einwirkung von Wasser, insbesondere als Gischt, aus
gesetzt. Hierdurch kann sich zwischen dem inneren Abschnitt des Rollbalgs und der
Innenfläche des Abrollrohrs ein Wasserfilm ausbilden, der zu Korrosion bei Abrollroh
ren führt, die aus Stahlrohren hergestellt sind. Abhilfe könnten Abrollrohre aus nicht
korrodierendem Werkstoff schaffen, die sich jedoch aus Festigkeits- und/oder Preis
gründen bisher nicht durchsetzen konnten. Andererseits ist ein guter Korrosionsschutz
bei Stahlrohren nur in einem zusätzlichen teueren Arbeitsgang herstell
bar.
Die gattungsbildende US 3,596,895 offenbart eine Luftfeder mit einem Rollbalg, der
mit einem Abrollrohr zusammenwirkende angeordnet ist, wobei der Rollbalg einen
inneren Abschnitt und einen äußeren Abschnitt aufweist und der innere Abschnitt auf
der Innenfläche des Abrollrohres anliegt. Zur Bildung der Umlenkfalte ist eine Um
lenkung am Abrollrohr vorgesehen und der äußere Abschnitt des Rollbalgs wirkt auf
die Außenfläche des Abrollrohres ein. Zwischen dem inneren Abschnitt des Roll
balgs und der innenfläche des Abrollrohres ist eine Drainage für Partikel angeordnet.
In diesem Zusammenhang ist auch die DE 35 15 942 A1 zu nennen, die einen auf
seiner Außenseite profilierten Rollbalg aufweist, der Steinchen oder Sandeinschlüs
se abführen lässt.
Des weiteren beschreibt die DE 197 02 155 A1 eine Tauchkolbenanordnung, bei der
ein zweiteiliges Abrollrohr im Kontaktbereich zwischen seinen beiden Baugruppen
eine Drainage aufweist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Luftfeder in Leichtbauweise zu
schaffen, die kostengünstig herstellbar ist und bei der sich kein korrosionsfördernder
Wasserfilm zwischen der Innenwand des Abrollrohrs und dem inneren Abschnitt des
Rollbalgs ausbilden kann.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 ge
löst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Ausführungsformen sind Gegenstand der Un
teransprüche.
Diese Drainage kann durch Vertiefungen oder Kanäle im Rollbalg oder im Abrollrohr
gebildet sein, die mit einem nach außen führenden Abfluss zusammenwirken. Die
den Abfluss bildende Öffnungen werden beispielsweise durch in die Wand des Ab
rollrohrs eingestanzte Durchbrechungen gebildet, die unterschiedliche Formen aufweisen
können. Durch eine Vielzahl von Öffnungen in der Wand des Abrollrohrs wird
außerdem eine im Fahrzeugbau erwünschte Gewichtseinsparung erzielt. Wesentlich
ist die Anordnung und Ausführung der Öffnungen derart, dass insbesondere die ge
forderte axiale Festigkeit gewährleistet ist. Die radiale Belastung des Abrollrohrs
kann durch den unter dem Tragdruck stehenden inneren Abschnitt des Rollbalgs
verringert werden, beispielsweise durch die Geometrie und den Aufbau des Roll
balgs. Ein gewebeverstärkter Gummirollbalg hat üblicherweise genügend Eigenstei
figkeit, damit er sich unter Tragdruck nicht in die Öffnungen des Abrollrohrs zwängen
kann. Dementsprechend ist die Form der Öffnungen der Eigensteifigkeit des ver
wendeten Rollbags anzupassen.
Das Abrollrohr wird in dem gewünschten Abschnitt geschlitzt und anschließend ge
streckt, wodurch keinerlei Werkstoffabfälle entstehen und dementsprechend bei die
ser Umformung auch keine teuere Entsorgung von Abfällen vorzunehmen ist.
Die Drainage zwischen der Innenfläche des Abrollrohrs und dem inneren Abschnitt
des Rollbalgs kann ferner dadurch geschaffen werden, dass die Öffnungen in der
Wand des Abrollrohrs durch einen aus Drahtgeflecht oder einem aus Lochblech her
gestellten Abrollrohr gebildet sind. Eine weitere Ausführung eines Abrollrohrs mit ge
ringem Gewicht wird ermöglicht, wenn die Drainage einen in das Abrollrohr einge
rachten Drainagekorb aufweist, der mit der Innenwand des Abrollrohrs Drainageka
näle bildet, die mit nach außen führenden Öffnungen zusammenwirkend angeordnet
sind. Das Abrollrohr kann mit geringerer Wandstärke und dementsprechend leichter
ausgeführt werden wenn der Drainagekorb und/oder der innere Abschnitt des Roll
balgs mittragend ausgebildet sind. Der Drainagekorb kann aus den verschiedensten
Werkstoffen, beispielsweise auch aus Kunststoff, hergestellt sein.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird geschaffen, wenn eine
Öffnung des Abrollrohrs zur Aufnahme und zur Durchführung eines dicht mit der
Wand des inneren Abschnitts des Rollbalgs verbundenen Druckluftanschlusses an
geordnet ist. Dieser Druckluftanschluss kann zusammen mit mit dem Rollbalg vulka
nisiert sein, oder er wird nachträglich in eine entsprechend vorgesehene Öffnung von
innen nach außen gedrückt. Hierbei kann der Druckluftanschluss ein Reifenfüllventil
sein, das beispielsweise in die Öffnung des Abrollrohrs von innen gezogen wird und
in die Begrenzung der Öffnung einrastet. Der Druckluftanschluss kann auch nur
durch die Öffnung im Abrollrohr ragen und sich eng an die Außenfläche des Abroll
rohrs legen, so dass der äußere Abschnitt des Rollbalgs auch über diesen Druckluft
anschluss abrollen kann. Um zu vermeiden, dass der Rollbalg ohne Innendruck ar
beitet, wird ein Druckhalteventil im Druckluftanschluss vorgesehen, das Luft nur bis
zu einem vorgegebenen Mindestdruck entweichen lässt.
Die Öffnungen im Abrollrohr können außerdem zu Unterbringung von Sensoren die
nen, die ein Sensorsystem bilden, das zur Anzeige der jeweiligen Position des äuße
ren Abschnitts auf der Außenfläche des Abrollrohrs dient.
Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nachfolgend
die Erfindung näher erläutert.
Die Luftfeder besitzt einen Rollbalg 1, der einen inneren Abschnitt 3, eine Umlenkfal
te 5 und einen äußeren Abschnitt 7 aufweist. Das Ende des inneren Abschnitts 3 ist
zusammen mit einem Anschlussteil eines Abrollrohrs 9 nach außen abgedichtet ein
gespannt, wozu das Ende des inneren Abschnitts 3 des Rollbalgs 1 um das An
schlussteil des Abrollrohrs 9 gefaltet ist und durch den in dem Rollbalg herrschenden
Tragdruck gegen eine Dichtscheibe gedrückt wird. Diese Art der Einspannung und
Abdichtung des Rollbalgs ermöglicht eine Anpassung der Luftfeder an eine vorhan
dene Wirkungslinie, ohne dass vom Rollbalg 1 größere Querkräfte auf das Abrollrohr
9 ausgeübt werden, d. h. es findet eine gewünschte Selbstzentrierung von Rollbalg 1
zu Abrollrohr 9 statt.
Der Rollbalg 1 stützt sich mit seinem inneren Abschnitt 3 auf der Innenfläche 11 des
Abrollrohrs 9 ab und bildet mit einer am Ende des Abrollrohrs 9 angeordneten Um
lenkung 13, die beispielsweise aus einem Umlenkring besteht, eine Umlenkfalte 5,
an die sich der äußere Abschnitt 7 anschließt, der bei der Federbewegung mit der
Außenfläche des Abrollrohrs 9 zusammenwirkt.
Damit das bei nasser Fahrbahn auftretende Spritzwasser keinen bleibenden Was
serfilm zwischen dem inneren Abschnitt 3 des Rollbalgs 1 und der Innenfläche 11
des Abrollrohrs 9 bildet, ist eine Drainage 15 vorgesehen. Dieser Wasserfilm führt
bei aus Stahl bestehenden Abrollrohren 9 zu Korrosion auf der Innenfläche 11 des
Abrollrohrs 9. Die Anwendung eines aus Stahl bestehenden Abrollrohrs erfolgt aus
Festigkeits- und Preisgründen, hat jedoch den Nachteil, dass es gegen Korrosion
geschützt werden muss, insbesondere an der Innenfläche, bei der insbesondere die
aus Salz-Spritzwasser bestehende Feuchtigkeit nicht abtrocknen kann.
Um die Korrosion an der Innenwand 11 möglichst zu verhindern, ist die Drainage 15
vorgesehen, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus Öffnungen 19 be
steht, die den Abfluss 17 für den Wasserfilm zwischen der Innenfläche 11 des Abroll
rohrs 9 und dem inneren Abschnitt 3 des Rollbalgs 1 bilden. Die Form der einzelnen
Öffnungen 19 ist so gewählt, dass sich der gummielastische Rollbalg 1 nicht in diese
Öffnungen 19 zwängen kann. So können diese Öffnungen 19 bei Verwendung eines
gewebeverstärkten Rollbalgs 1 größer gewählt werden, da dieser eine relativ hohe
Eigensteifigkeit besitzt. Durch diese Öffnungen 19 wird ein Abtrocknen der Innen
wand 11 des Abrollrohrs 9 bewirkt und außerdem wird das Abrollrohr 9 entsprechend
leichter. Das aus Stahl bestehende Abrollrohr 9 wird durch diese Öffnungen 19 we
sentlich im Gewicht erleichtert, zumal auch die Verwendung eines gewebeverstärk
ten Rollbalgs 1 entsprechend der Geometrie des Fadenwinkels die auf das Abroll
rohr 9 unter dem Tragdruck der Luftfeder einwirkenden Kräfte begrenzt.
Ein Druckluftanschluss 21 führt in den Innenraum des Rollbalgs 1 und ist dicht mit
dem Inneren Abschnitt 3 des Rollbalgs 1 verbunden. Hierbei dient eine der Öffnun
gen 19 des Abrollrohrs 9 zur Durchführung des Druckluftanschlusses 21, der in dem
Ausführungsbeispiel als Reifenfüllventil ausgebildet ist. Das Reifenfüllventil wird von
innen durch eine Öffnung im Inneren Abschnitt 3 des Rollbalgs 1 nach außen durch
eine dem Reifenfüllventil angepasste Öffnung 19 gezogen und rastet in die Begren
zung der Öffnung 19 ein und ist somit fest mit dem Inneren Abschnitt 3 und dem Ab
rollrohr 9 verbunden.
Claims (6)
1. Luftfeder mit einem Rollbalg, der mit einem Abrollrohr zusammenwirkend ange
ordnet ist, wobei der Rollbalg einen inneren Abschnitt, eine Umlenkfalte und ei
nen äußeren Abschnitt aufweist, der innere Abschnitt auf der Innenfläche des
Abrollrohrs anliegt, zur Bildung der Umlenkfalte eine Umlenkung am Abrollrohr
vorgesehen ist und der äußere Abschnitt des Rollbalgs auf die Außenfläche des
Abrollrohrs einwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass im Abrollrohr (9) eine Drai
nage (15) eines durch Spritzwasser erzeugten Wasserfilms angeordnet ist, die
zumindest einen nach außen führenden Abfluss (17) aufweist, der durch mehre
re Öffnungen (19) oder Schlitze gebildet ist, die durch ein aus Streckmetall be
stehendes Abrollrohr (9) oder einen als Streckmetall ausgebildeten Abschnitt des
Abrollrohrs (9) gebildet sind.
2. Luftfeder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (19)
in der Wand des Abrollrohrs (9) durch ein aus Drahtgeflecht bestehendes Abroll
rohr (9) gebildet sind, wobei die Öffnungen (19) in einem oder mehreren drahtge
flechtähnlichen Abschnitten des Abrollrohrs (9) angeordnet sind.
3. Luftfeder nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drainage (15) durch einen in das Abrollrohr (9) eingebrachten Drainagekorb ge
bildet ist, der mit der Innenwand (11) des Abrollrohrs (9) Drainagekanäle bildet,
die in mit den nach außen führenden Abflüssen (17) zusammenwirkend ange
ordnet sind.
4. Luftfeder nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass eine Öffnung (19) des Abrollrohrs (9) zur Aufnahme und zur
Durchführung eines dicht mit der Wand des inneren Abschnitts (3) des Rollbalgs
(1) verbundenen Druckluftanschlusses (21) angeordnet ist.
5. Luftfeder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftan
schluss aus einem als Druckhalteventil ausgebildeten Reifenfüllventil besteht.
6. Luftfeder nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass eine oder mehrere der Öffnungen (19) des Abrollrohrs (9) zur Un
terbringung von Sensoren dient, wobei die Sensoren ein Sensorsystem bilden,
das zur Anzeige der jeweiligen Position des äußeren Abschnitts (7) auf der Au
ßenfläche des Abrollrohrs (9) angeordnet ist.
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