Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hydraulikventil mit einem geknickten
Kennlinienverlauf insbesondere für einen hydraulischen Verbraucher eines
Fahrzeuges nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft
auch ein Kraftfahrzeug mit einer hydraulischen Druckmittelanlage nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 13.
Ein Hydraulikventil mit einem geknickten Kennlinienverlauf für einen
hydraulischen Verbraucher eines Fahrzeugs wird beispielsweise dann
eingesetzt, wenn der hydraulische Verbraucher ganz allgemein
unterschiedliche Leistungsanforderungen erfüllen muß. Ein solcher
hydraulischer Verbraucher kann beispielsweise eine druckmittelbetätigte
Lamellenkupplung sein, die im Fahrzeug einen breiten Momentenbereich
abdecken muß, da das Fahrzeug im normalen Fahrbetrieb in der Regel mit
einem niedrigen vom Motor zur Verfügung gestellten Moment betrieben wird,
die Kupplung aber auch bei einem hohen motorseitig anstehenden Moment
funktionsfähig sein muß.
Das Hydraulikventil dient dabei zur Ansteuerung des hydraulischen
Verbrauchers mit einem Druckfluid als Arbeitsfluid. Bei der Übertragung des
Motormoments auf den Triebstrang über eine hydraulisch betätigte Kupplung
müssen daher zwei Forderungen erfüllt werden, nämlich einerseits muß das
maximale Moment übertragen werden, was bedeutet, daß ein bestimmter
maximaler Druck sicher erzeugt werden muß und andererseits muß beim
Anfahren, während die Kupplung schlupft, das übertragene Moment möglichst
genau und fein dosiert eingestellt werden können, damit ein möglichst großer
Komfort erzielt werden kann.
Das Komforterfordernis läßt sich mit einer relativ flachen Ventilkennlinie
erfüllen, da beim Auftreten von Störeinflüssen, wie beispielsweise
Hystereseerscheinungen, Temperaturveränderungen, die die Viskosität des
Druckfluids ändern, Verschmutzungen, Reibungsänderungen bei einer flachen
Ventilkennlinie nur geringe Änderungen des Arbeitsdruckes auftreten, die
kaum wahrnehmbar sind. Mit einer solchen flachen Ventilkennlinie läßt sich
allerdings die erste Forderung, einen bestimmten maximalen Druck schnell zu
erreichen, nicht erfüllen.
Eine geknickte Ventilkennlinie kann nun zur Erfüllung beider Forderungen
herangezogen werden. Diese besitzt bei niedrigen Fluidströmen eine kleine
Steigung und weist ab einem bestimmten Knickpunkt eine große Steigung auf.
Aus der DE 197 21 036 A1 ist bereits ein Hydraulikventil mit einer geknickten
Ventilkennlinie und ein Fahrzeug mit einer Druckmittelanlage mit einem
solchen Hydraulikventil bekannt geworden. Obwohl sich das hieraus bekannte
Hydraulikventil in der Praxis bereits gut bewährt hat, weist es aufgrund seiner
Ausgestaltung mit einem Sitzventil den Nachteil auf, daß das Sitzventil nach
dem Überschreiten des Knickpunktes ständig durchströmt wird und damit eine
Leckströmung auftritt und es aufgrund der komplexen Strömungsbedingungen
in dem Sitzventil zu Instabilitäten der Kennlinie kommen kann. Auch hat es
sich gezeigt, daß bei Temperaturveränderungen Verschiebungen der
Kennlinie entstehen können und es aufgrund von Fertigungstoleranzen
notwendig ist, das Ventil bei der Montage einzustellen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher zur Beseitigung der geschilderten
Nachteile die Aufgabe zugrunde, ein Hydraulikventil mit einem geknickten
Kennlinienverlauf zu schaffen, welches den dargestellten Einstellungsaufwand
bei der Montage vermeidet und weitgehend unempfindlich ist gegen
Kennlinienverschiebungen. Darüber hinaus soll ein Kraftfahrzeug mit einer
hydraulischen Druckmittelanlage und einem hydraulischen Verbraucher
geschaffen werden, der mit einem Arbeitsfluid versorgt werden kann und ein
vorbestimmbares sicheres Betriebsverhalten aufweist.
Die Erfindung weist zur Lösung hinsichtlich des Hydraulikventils die im
Anspruch 1 angegebenen Merkmale auf. Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon
sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben. Die Erfindung weist darüber
hinaus hinsichtlich des Kraftfahrzeuges die im Anspruch 13 angegebenen
Merkmale auf, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon in den weiteren
Ansprüchen beschrieben sind.
Die Erfindung schafft ein Hydraulikventil mit einem geknickten
Kennlinienverlauf für einen hydraulischen Verbraucher eines Kraftfahrzeugs,
mit einem ersten und einem zweiten Ventilkörper, die jeweils in einer Bohrung
axial verschiebbar angeordnet sind und jeweils mindestens eine von einem
Steuerdruckfluid beaufschlagbare Steuerfläche aufweisen, wobei an einem
Ventilkörper zwei steuerbar von einem Druckfluid beaufschlagbare
Druckrückführflächen vorgesehen sind, die der Druckbeaufschlagung der
Steuerfläche entgegenwirken und wobei der andere Ventilkörper die
Beaufschlagung mindestens einer der Druckrückführflächen steuert.
Es ist also ein Hydraulikventil vorgesehen mit zwei Druckrückführflächen, die
von einem Druckfluid beaufschlagt werden können und zwar derart, daß die
Beaufschlagung der Druckrückführflächen der Beaufschlagung der
Steuerfläche des Ventilkörpers entgegenwirken, wobei die Beaufschlagung
einer der Druckrückführflächen durch den anderen der beiden Ventilkörper
gesteuert wird. Bei einem relativ niedrigen Steuerdruck werden beide
Druckrückführflächen beaufschlagt, woraus sich ein flacher Kennlinienverlauf
ergibt, der ab einem vorbestimmten Steuerdruck in einen steileren
Kennlinienverlauf übergehen kann, ab dem mindestens eine
Druckrückführfläche mit einem konstanten oder einem abnehmenden
Rückführdruck beaufschlagt wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind beide Ventilkörper als
Ventilkolben ausgebildet, die im Bereich der Kolbenflächen mit Ausnahme von
geringen Leckageströmungen keine nennenswerten Durchströmungen
aufweisen, so daß temperaturbedingte Veränderungen der Viskosität des
Druckfluids nicht zu Kennlinienverschiebungen des Hydraulikventils führen.
Die beiden Druckrückführflächen an einem der Ventilkolben können
unterschiedlich groß ausgebildet sein oder aber auch gleich große vom
Druckfluid beaufschlagbare Wirkflächen aufweisen.
In Fortführung der Erfindung ist es vorgesehen, daß mindestens eine der
beiden Druckrückführflächen an dem Ventilkolben von einem Druckfluid mit
veränderlichem Druckniveau beaufschlagt wird. Das Druckfluid zur
Beaufschlagung der mindestens einen Druckrückführfläche kann ein von einer
Pumpe dem Hydraulikventil unter Druck zugeführtes Arbeitsfluid für den
hydraulischen Verbraucher sein, so daß die Pumpe über eine
Verbindungsleitung das Hydraulikventil mit einem Volumenstrom an
Arbeitsfluid versorgt, welches dem hydraulischen Verbraucher über das
Hydraulikventil zugeführt werden soll. Durch eine über eine axiale
Verschiebung des Ventilkolbens in der Bohrung des Hydraulikventils
stattfindende Querschnittsänderung eines Zulaufs des Hydraulikventils wird
dem hydraulischen Verbraucher Arbeitsfluid zugeführt, welches gleichzeitig
auch an eine Druckrückführfläche des Ventilkolbens geführt wird und zwar
derart, daß über den Druck des rückgeführten Arbeitsfluids an der
Druckrückführfläche des Ventilkolbens eine Kraft erzeugt wird, die einer
Vorsteuerkraft entgegengesetzt wirkt, die vom Steuerdruckfluid an der
Steuerfläche des Ventilkolbens erzeugt wird.
Gleichzeitig wird auch die andere Druckrückführfläche am Ventilkolben mit
einer der Kraftwirkung durch die Steuerdruckbeaufschlagung der Steuerfläche
des Ventilkolbens entgegengesetzt wirkenden Druckkraft beaufschlagt, die ab
dem vorgesehenen Knickpunkt der Ventilkennlinie mit einem Druckfluid von im
wesentlichen unveränderten Druckniveau beaufschlagt wird. Es heißt dies,
daß mit der Zunahme der Steuerdruckbeaufschlagung des Ventilkolbens
zunächst beide Druckrückführflächen am Ventilkolben über beispielsweise das
für den hydraulischen Verbraucher vorgesehene Arbeitsfluid beaufschlagt
werden und daß dann die Fluidzufuhr an die zweite Druckrückführfläche ab
dem vorgesehenen Knickpunkt der Ventilkennlinie durch eine axiale
Verschiebung des zweiten Ventilkolbens unterbrochen oder eingeschränkt
wird, so daß ab diesem Zeitpunkt die zweite Druckrückführfläche mit einem
weitgehend unveränderten, das heißt weitgehend stationären Druckniveau
beaufschlagt wird, so daß die von der zweiten Druckrückführfläche stammende
und der durch die Steuerdruckbeaufschlagung der Steuerfläche
hervorgerufenen Kraftkomponente entgegenwirkende Kraftkomponente ab
dem vorbestimmten Knickpunkt der Ventilkennlinie nicht mehr verändert wird.
Eine weitere Beaufschlagung der Steuerfläche des Ventilkolbens mit den
beiden Druckrückführflächen durch das Steuerdruckfluid führt daher zu einer
weiteren axialen Verschiebung dieses Ventilkolbens in der Bohrung des
Hydraulikventils und damit zu einem steigenden Volumenstrom des von der
Druckmittelpumpe zugeführten Arbeitsfluids, so daß das Druckniveau des dem
hydraulischen Verbraucher zugeführten Arbeitsfluids steigt.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es möglich, daß die andere
Druckrückführfläche ab dem vorbestimmten Knickpunkt der Ventilkennlinie
zwar weiterhin mit einem sich im Druckniveau verändernden Druckfluid
beaufschlagt wird, dieses Druckniveau aber abnimmt. Hierzu kann der die
Steuerung der Beaufschlagung der Druckrückführflächen bewirkende
Ventilkolben als Regelventil wirken derart, daß der der zweiten
Druckrückführfläche zugeführte Volumenstrom durch das Druckregelventil mit
steigendem Vorsteuerdruck am Ventilkolben des Regelventils verringert wird,
so daß die von der zweiten Druckrückführfläche stammende Kraftkomponente,
die der Kraftkomponente der Steuerdruckbeaufschlagung des Ventilkolbens
mit den beiden Druckrückführflächen entgegenwirkt, zunehmend abnimmt. Da
in jedem betrachteten Augenblick die durch die Steuerdruckbeaufschlagung
der Steuerfläche am Ventilkolben mit den beiden Druckrückführflächen
wirkende Kraftkomponente sich im Gleichgewicht mit den entgegengesetzt
wirkenden Kraftkomponenten durch die beiden Druckrückführflächen befinden
muß, führt diese Ausgestaltung zu einem Anstieg der durch die ständig
beaufschlagte Druckrückführfläche erzeugten Kraftkomponente.
Es kann eine besonders raumsparende Ausgestaltung des Hydraulikventils
geschaffen werden, wenn einer der Ventilkolben, vorzugsweise der die beiden
Druckrückführflächen aufweisende Ventilkolben, eine Innenbohrung besitzt, in
der der andere Ventilkolben axial verschiebbar aufgenommen ist. Der die
Versorgung des hydraulischen Verbrauchers mit Arbeitsdruck beeinflussende
Ventilkolben mit den beiden Druckrückführflächen wirkt als Druckregelventil,
während der die Beaufschlagung der Druckrückführflächen steuernde
Ventilkörper als Druckminderventil oder auch als Druckregelventil oder auch
als Wegeventil wirken kann.
Das die Steuerfläche des Ventilkolbens mit den beiden Druckrückführflächen
beaufschlagende Steuerdruckfluid ist ein dem Hydraulikventil über eine
beispielsweise eigenständige Pumpe zugeführtes Vorsteuerdruckfluid. Das der
entsprechenden Steuerfläche des zweiten Ventilkolbens zugeführte
Steuerdruckfluid kann ebenfalls ein eigenständiges Vorsteuerdruckfluid sein,
beispielsweise ein dem ersten Ventilkolben mit den beiden
Druckrückführflächen ebenfalls zugeführtes Vorsteuerdruckfluid oder bei der
Ausgestaltung des Hydraulikventils mit zwei ineinander angeordneten
verschieblichen Ventilkolben das dem hydraulischen Verbraucher zugeführte
Arbeitsfluid sein.
Nach der Erfindung ist auch ein Kraftfahrzeug mit einer hydraulischen
Druckmittelanlage, mindestens einem hydraulischen Verbraucher und
mindestens einer Druckmittelpumpe vorgesehen, wobei das Kraftfahrzeug
wenigstens ein Hydraulikventil, wie es vorstehend bereits beschrieben worden
ist, aufweist, welches zur Versorgung des hydraulischen Verbrauchers mit
einem Druckfluid als Arbeitsfluid vorgesehen ist, wobei der Druck des
Arbeitsfluids im wesentlichen proportional zum Steuerdruck des
Steuerdruckfluids ist und sich ab einem vorbestimmten Steuerdruck (PKnick) das
Proportionalitätsverhältnis gegenüber dem Bereich unterhalb des
vorbestimmten Steuerdrucks erhöht. Es heißt dies, daß dem hydraulischen
Verbraucher des Kraftfahrzeuges über das Hydraulikventil ein Arbeitsfluid
zugeführt wird derart, daß in einem ersten Betriebsbereich der Druck des
Arbeitsfluids im wesentlichen proportional zum Druck des Steuerdruckfluids
verläuft, während sich das Proportionalitätsverhältnis zwischen dem Druck des
Arbeitsfluids und dem Druck des Steuerdruckfluids erhöht. In dem ersten
Bereich führt daher eine Änderung des Steuerdrucks zu einer vergleichsweise
geringen Änderung des Drucks des Arbeitsfluids, weiches dem hydraulischen
Verbraucher zugeführt wird, so daß der Druck des Arbeitsfluids in diesem
ersten Bereich durch eine Änderung des Steuerdrucks feinfühlig verändert
werden kann und eine Änderung des Steuerdrucks nach der Veränderung des
Proportionalitätsverhältnisses zu einer deutlich ausgeprägteren Änderung des
Drucks des Arbeitsfluids führt. Eine Veränderung der Eingangskenngröße
Steuerdruck hat daher in dem ersten Bereich nur eine geringfügige
Veränderung der Ausgangskenngröße Druck des Arbeitsfluids zur Folge,
während nach der Änderung des Proportionalitätsverhältnisses eine Änderung
der Eingangskenngröße Steuerdruck zu einer deutlich stärkeren Veränderung
der Ausgangskenngröße Druck des Arbeitsfluids führt.
Es ist dabei möglich, daß sich das Proportionalitätsverhältnis im wesentlichen
schlagartig ändert, es kann aber auch kontinuierlich verändert werden.
Der hydraulische Verbraucher des Kraftfahrzeuges kann dabei eine
naßlaufende Lamellenkupplung und/oder ein hydrodynamischer Wandler, der
auch eine Wandlerüberbrückungskupplung aufweisen kann, und/oder ein
Getriebe sein, wobei nach einer bevorzugten Ausführungsform das Getriebe
ein stufenlos einstellbares Getriebe ist, welches zwei Kegelscheibenpaare
aufweist, deren Kolben/Zylindereinheiten mit dem Arbeitsfluid beaufschlagt
werden. Die Beaufschlagung der Kolben/Zylindereinheiten mit dem über das
Hydraulikventil zugeführten Arbeitsfluid kann dabei sowohl
übersetzungsabhängig als auch abhängig von dem Moment sein, welches von
dem stufenlos einstellbaren Getriebe auf den Triebstrang des Kraftfahrzeuges
übertragen werden soll.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese
zeigt in:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kennlinienverlaufes des
Hydraulikventils;
Fig. 2 ein Hydraulikventil nach einer ersten Ausführungsform in einer
Schnittansicht;
Fig. 3 ein Diagramm des Verbraucherdrucks aufgetragen über dem
Vorsteuerdruck des Hydraulikventils nach Fig. 2;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Hydraulikventils nach einer
zweiten Ausführungsform;
Fig. 5 ein Diagramm des Verbraucherdrucks aufgetragen über dem
Vorsteuerdruck für das Hydraulikventil nach der zweiten
Ausführungsform.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt zur Erläuterung einen geknickten Kennlinienverlauf
eines Verbraucherdrucks aufgetragen über einem Vorsteuerdruck. Unter dem
Begriff des Verbraucherdrucks ist dabei der Druck eines Arbeitsfluids zu
verstehen, welches einem hydraulischen Verbraucher zugeführt wird,
beispielsweise also einer naßlaufenden Lamellenkupplung eines
Kraftfahrzeuges. Der Vorsteuerdruck ist dabei der Druck des Steuerfluids, mit
dem Steuerflächen des Hydraulikventils beaufschlagt werden, um eine
Steuerfunktion auszuüben, in deren Abhängigkeit der Verbraucherdruck
geändert werden soll.
Wie es leicht anhand von Fig. 1 ersichtlich ist, zeigt der Verbraucherdruck
PVerbraucher ein in etwa linear steigendes Verhalten, was sich anhand der
weitgehend geradlinig verlaufenden Kurve 1 aus Fig. 1 ergibt. Die Kurve 1
weist dabei in einem ersten Bereich bis zu einem Vorsteuerdruck PKnick eine
weitgehend gleichbleibende Steigung auf. Zur Erläuterung sei erwähnt, daß
die Kurve 1 sich aus zwei Kurvenzügen zusammensetzt, die einen
geringfügigen Abstand in Richtung der Hochachse gesehen aufweisen, da die
Fig. 1 ein volles Lastspiel darstellt mit einer geringfügigen Hysterese zwischen
dem oberen und dem unteren Kurvenzug. Die in Fig. 1 dargestellte zweite
Kurve 2 zeigt einen Hystereseverlauf, der aber für die vorliegende Anmeldung
nicht von Bedeutung ist. Die Kurve 1 nach Fig. 1 zeigt also mit zunehmendem
Vorsteuerdruck PVorsteuer, also dem Druck unter dem das Steuerfluid die
Steuerfläche des Hydraulikventils beaufschlagt, einen weitgehend linearen
Verlauf, aus dem sich ein erster Proportionalitätsfaktor ableiten läßt. Aufgrund
der Steigung der Kurve 1 unterhalb des Knickpunktes, der in der Fig. 1 mit
dem Druck am Knickpunkt PKnick bezeichnet wird, die deutlich kleiner ist als die
Steigung der Kurve 1 rechts vom Knickpunkt, führt in diesem ersten Bereich
eine Änderung des Vorsteuerdrucks nur zu einer geringen Änderung des
Verbraucherdrucks. Nach dem Überschreiten des Vorsteuerdruckes PKnick am
Knickpunkt zeigt die Kurve 1 eine größere Steigung, so daß sich der
Proportionalitätsfaktor zwischen dem Vorsteuerdruck und dem
Verbraucherdruck ab dem Knickpunkt weitgehend schlagartig erhöht. In
diesem zweiten Bereich II führt eine Änderung des Vorsteuerdrucks zu einer
deutlich größeren Änderung des Verbraucherdrucks als dies im Bereich I der
Fall ist, also im Bereich unterhalb des Druckes PKnick.
Ein solcher in Fig. 1 dargestellter Kennlinienverlauf kann beispielsweise bei
einer naßlaufenden Lamellenkupplung, einer Wandlerüberbrückungskupplung
oder bei einem Ansteuerelement eines Kegelscheibensatzes eines stufenlos
einstellbaren Kegelscheibenumschlingungsgetriebes von Vorteil sein. Auch ist
es möglich, daß der hydraulische Verbraucher eine Anfahrkupplung oder eine
Wendesatzkupplung eines automatischen Getriebes, beispielsweise also
eines stufenlos einstellbaren Kegelscheibenumschlingungsgetriebes oder
auch eines Stufengetriebes ist.
Der vorstehend geschilderte Bereich I zeichnet sich durch eine feinfühlige
Veränderung des Verbraucherdrucks in Abhängigkeit vom Vorsteuerdruck aus,
so daß sich in diesem Bereich in einem hydraulischen System eventuell
auftretende ungewollte Veränderungen des Vorsteuerdrucks aufgrund von
Temperaturveränderungen, Verschmutzungen und dergleichen nicht stark auf
den Verbraucherdruck auswirken. Wenn der hydraulische Verbraucher eine
Lamellenkupplung ist, so führt eine Veränderung des Vorsteuerdrucks
beispielsweise beim Anfahrvorgang des mit der Lamellenkupplung
ausgerüsteten Kraftfahrzeugs, wenn die Kupplung einen Schlupfzustand
aufweist, nicht zu einer Komforteinbuße, da sich der an der Lamellenkupplung
anstehende Verbraucherdruck des Arbeitsfluids aufgrund der Veränderung
des Vorsteuerdrucks nur geringfügig verändert. Der mit II bezeichnete Bereich
zeichnet sich durch eine deutlich größere Zunahme des Verbraucherdrucks in
Abhängigkeit vom Vorsteuerdruck aus und kommt beispielsweise dann zum
Einsatz, wenn vom Motor des Kraftfahrzeugs mit der Lamellenkupplung ein
hohes Motormoment zur Verfügung gestellt wird, welches über die mit hohem
Druck zugedrückte Kupplung sicher übertragen werden kann, wobei der hierzu
erforderliche Maximaldruck zur Beaufschlagung der Lamellenkupplung
aufgrund der schnellen Änderung des Verbraucherdruckes in Abhängigkeit
vom Vorsteuerdruck sehr schnell erreicht werden kann.
Fig. 2 der Zeichnung zeigt ein Hydraulikventil 3 nach einer ersten
Ausführungsform in einer Schnittdarstellung. Das Ventil 3 weist ganz allgemein
ein mit dem Bezugszeichen 4 bezeichnetes Ventilgehäuse mit mehreren
Kammern auf, die nachfolgend noch näher erläutert werden.
Dem Ventil 3 wird über eine Druckmittelverdrängungsmaschine, wie
beispielsweise eine Pumpe 5 ein Druckfluid aus einem Sumpf 6 über eine nur
schematisch dargestellte Zulaufleitung 7 zugeführt und zwar in einen Zulauf
oder eine Kammer 8. Die Pumpe 5 führt also dem Hydraulikventil 3 ein
Druckfluid zu, welches einem nicht dargestellten hydraulischen Verbraucher
dann als Arbeitsfluid zugeführt wird, wobei der Druck des dem hydraulischen
Verbraucher zugeführten Arbeitsfluids eine Funktion des Volumen- oder
Massenstroms des vom Hydraulikventil 3 dem hydraulischen Verbraucher
zugeführten Arbeitsfluids ist.
Wie es anhand von Fig. 2 leicht ersichtlich ist, besitzt das Hydraulikventil 3
einen ersten Ventilkolben 9, der in einer Langlochbohrung 10 des Gehäuses 4
axial verschiebbar aufgenommen ist. Der Ventilkolben 9 weist an seiner
Stirnfläche 11 eine Steuerfläche 12 auf, die von einem Steuerdruckfluid oder
Vorsteuerfluid beaufschlagt werden kann.
Das dem Ventil 3 mit einem veränderlichen Vorsteuerdruck PVorsteuer zugeführte
Steuerdruckfluid kann dem Ventil 3 beispielsweise über eine eigenständige
Pumpe zugeführt werden oder aber auch über einen eigenen Regelkreis der
Pumpe 5 entstammen und wird in das Ventil 3 über eine Vorsteuerkammer 13
zugeführt. Das unter Druck zugeführte Steuerfluid beaufschlagt in der
Vorsteuerkammer 13 die Steuerfläche 12 des Kolbens, so daß sich an der
Steuerfläche 12 eine Kraftkomponente ergibt, die den Ventilkolben 9 in der
Zeichnungsebene in Richtung nach rechts beaufschlagt. Der Steuerfläche 12
gegenüberliegend befindet sich in der Langlochbohrung 10 ein
Verschlußstopfen 14, der eine Öffnung 16 zum Einbringen des Ventilkolbens 9
in die Langlochbohrung 10 verschließt und hierzu mit einer umlaufenden
Ringdichtung 15 versehen ist.
Eine durch die Druckbeaufschlagung der Steuerfläche 12 herbeigeführte
axiale Verschiebung des Ventilkolbens 9 führt dazu, daß eine Steuerkante 17
im Bereich einer Taille oder Einschnürung 18 des Ventilkolbens 9 den Weg für
ein Druckfluid aus der Pumpe 5 in die Zulaufkammer 8 freigibt, so daß ein dem
Öffnungsquerschnitt entsprechendes Volumen an Druckfluid in den Bereich
einer Kammer 19 gelangt, die mit einer nur schematisch dargestellten
Fluidverbindung 20 in Verbindung steht, über die das Druckfluid als
Arbeitsfluid dem hydraulischen Verbraucher zugeführt werden kann.
Zu diesem Zweck gelangt das Druckfluid über einen Bereich 21 in die
Fluidverbindung 20 und zwar unter dem Verbraucherdruck PVerbraucher. Der
Verbraucherdruck oder Arbeitsdruck liegt auch in durch eine Blende 22
einstellbarer Höhe in einer ersten Druckrückführkammer 21a an und
beaufschlagt eine erste Druckrückführfläche 23 des ersten Ventilkolbens 9.
Die wirksame Fläche AF1 der ersten Druckrückführfläche 23 ist dabei kleiner
als die vom Steuerfluid druckbeaufschlagte Fläche AST der Steuerfläche 12.
Die Druckbeaufschlagung der ersten Druckrückführfläche 23 mit dem
Verbraucher- oder Arbeitsdruck führt zu einer Kraftkomponente, die der
Kraftkomponente entgegenwirkt, die am Ventilkolben 9 über die
Beaufschlagung durch das Steuerdruckfluid hervorgerufen wird. Diese erste
Druckrückführkraft ist aber aufgrund der kleineren wirksamen Fläche AF1
kleiner als die Kraftkomponente aufgrund der Beaufschlagung der größeren
Steuerfläche 12 mit dem Vorsteuerdruck PVorsteuer.
Bei der in Fig. 2 dargestellten ersten Ausführungsform des Hydraulikventils 3
weist der erste Ventilkolben 9 innen eine Langlochbohrung 24 auf, in der ein
zweiter Ventilkolben 25 axial verschieblich aufgenommen ist. Dieser zweite
Ventilkolben 25 wirkt als Druckminderventil und steuert die
Druckbeaufschlagung einer zweiten Druckrückführfläche 26 am ersten
Ventilkolben 9.
Bei der Freigabe eines Einlaßquerschnittes für das von der Pumpe 5
zugeführte Druckfluid durch die umlaufende Steuerkante 17 am Ventilkolben 9
gelangt Druckfluid in die Kammer 19 und über eine im Bereich der
Einschnürung 18 am ersten Ventilkolben 9 angeordnete Querbohrung 27 unter
weitgehend dem Verbraucherdruck in die Innenbohrung 24 des ersten
Ventilkolbens 9 und hier in einen Bereich einer Taille oder Einschnürung 28
des zweiten Ventilkolbens 25.
Von hier aus gelangt das Druckfluid auch in den Bereich einer am ersten
Ventilkolben 9 ausgebildeten Querbohrung 29, die auch die zweite
Druckrückführfläche 26 aufnimmt.
Durch die Druckbeaufschlagung der zweiten Druckrückführfläche 26 entsteht
daher eine Kraftkomponente, die der Beaufschlagung der Steuerfläche 12 des
ersten Ventilkolbens 9 entgegengesetzt gerichtet wirkt. Es ergibt sich daher
ein Kräftegleichgewicht zwischen der Kraftkomponente durch die
Beaufschlagung der Steuerfläche 12 und den entgegengesetzt wirkenden
Kraftkomponenten durch die Beaufschlagung der ersten und zweiten
Druckrückführflächen 23, 26. Das um geringe Druckverluste aufgrund einer
Steuerkante 30 des zweiten Ventilkolbens 25 druckreduzierte Druckfluid im
Bereich der Einschnürung 28 gelangt über eine Querbohrung 31 und eine
Langlochbohrung 32 auch in den Bereich der Stirnfläche 33 des zweiten
Ventilkolbens 25, so daß die Stirnfläche 33 mit Druck beaufschlagt wird, was
zu einer Kraftkomponente führt, die den zweiten Ventilkolben 25 in der
Zeichnungsebene in der Langlochbohrung 24 in Richtung nach rechts
gerichtet beaufschlagt. An seiner der Stirnfläche 33 gegenüberliegenden
Endfläche ist der zweite Ventilkolben 25 über eine Feder 34 beaufschlagt, die
sich gegen einen Endstopfen 35 mit einer Zentrierfläche 36 für die Feder 34
abstützt.
Solange die durch die Druckbeaufschlagung der Stirnfläche 33 entstehende
Kraftkomponente kleiner ist als die Vorspannkraft der Feder 34, führt der
zweite Ventilkolben 25 in der Langlochbohrung 24 keine Bewegung aus. Wenn
aber die Druckbeaufschlagung der Stirnfläche 33 aufgrund einer weiteren
axialen Verlagerung des ersten Ventilkolbens 9 durch eine zunehmende
Beaufschlagung der Stirnfläche 12 des ersten Ventilkolbens 9 mit
Vorsteuerdruck und eine sich hierdurch einstellende Vergrößerung des
Einströmquerschnitts an der Steuerkante 17, woraufhin der Arbeits- oder
Verbraucherdruck PVerbraucher steigt, zunimmt, dann führt die Beaufschlagung
des zweiten Ventilkolbens 25 zu einer Verlagerung des Ventilkolbens 25 in der
Zeichnungsebene in Richtung nach rechts, so daß die Querbohrung 27 des
ersten Ventilkolbens 9 über die Steuerkante 30 des zweiten Ventilkolbens 25
zunehmend verschlossen wird, so daß nach dem Verschließen der
Querbohrung 27 eine weitere Druckerhöhung an der zweiten
Druckrückführfläche 26 nicht mehr gegeben ist, was zu einem stationären
Zustand der Beaufschlagung der zweiten Druckrückführfläche 26 des ersten
Ventilkolbens 9 führt.
Es bedeutet dies mit anderen Worten, daß durch diesen stationären Zustand
die Druckrückführkraft an der zweiten Druckrückführfläche 26 auch bei einer
Zunahme des Vorsteuerdruckes nicht mehr weiter zunimmt, sondern
unverändert bleibt.
Eine weitere Erhöhung des Vorsteuerdrucks und der daraus resultierenden
Kraftkomponente durch die Beaufschlagung der Steuerfläche 12 des ersten
Ventilkolbens 9 führt daher nach dem Verschließen der Querbohrung 27 zu
einer weitgehend schlagartigen Vergrößerung des Einströmquerschnitts an der
Steuerkante 17 des ersten Ventilkolbens 9. Der Vorsteuerdruck PVorsteuer, an
dem durch die axiale Verlagerung des zweiten Ventilkolbens 25 die
Querbohrung 27 verschlossen wird, wird als PKnick bezeichnet, ab dem sich
dann der unter Bezugnahme auf Fig. 1 erläuterte Betriebsbereich II einstellt,
bei dem eine weitere Erhöhung des Vorsteuerdrucks zu einer stärkeren
Zunahme des Verbraucherdrucks PVerbraucher führt, so daß ein maximaler
Verbraucherdruck über eine nur mehr geringfügige Änderung des
Vorsteuerdrucks schnell erreicht werden kann.
Wenn der die Steuerfläche 12 beaufschlagende Vorsteuerdruck reduziert wird,
führt die an der ersten Druckrückführfläche 23 wirkende Kraftkomponente zu
einer Rückstellung des ersten Ventilkolbens 9 und die von der Feder 34
herrührende Kraftkomponente zu einer Rückstellung des zweiten
Ventilkolbens 25. Über Ablaufkammern 37, 38 und 39 kann Druckfluid aus dem
Hydraulikventil 3 in einen Sumpf 40 geleitet werden. Die Ablaufkammern
nehmen dabei eine Leckage auf, die zwischen den Außenflächen der Kolben
9, 25 und Langlochbohrungen 10, 24 auftritt.
Fig. 3 der Zeichnung zeigt ein Diagramm des Verbraucherdrucks PVerbraucher
aufgetragen über dem Vorsteuerdruck PVorsteuer für das Hydraulikventil 3 nach
Fig. 2.
Ein Anstieg des Vorsteuerdrucks PVorsteuer führt zu einem linearen Anstieg der
Vorsteuerkraft, wie sich dies anhand der zur Erläuterung eingetragenen Kurve
141, der Vorsteuerkraft ergibt. In dem mit I bezeichneten Bereich führt ein
Anstieg des Vorsteuerdrucks zu einem Anstieg des Verbraucherdrucks mit nur
geringer Steigung, wie sich dies anhand der Kurve 142 nach Fig. 3 ergibt, die
vom Ursprung 143 bis zum Knickdruck PKnick am Punkt 144 eine deutlich
niedrigere Steigung aufweist als die Kurve 145 im Bereich II. Die Kurve 145
stellt auch die Druckrückführkraft der ersten Druckrückführfläche 23 dar, die
ständig mit einem vom Arbeitsdruck des Fluid abgeleiteten Druck beaufschlagt
wird. Die Kurve 146 in Fig. 3 schließlich zeigt ab dem Knickdruck PKnick im
Bereich II ein stationäres Verhalten, wobei diese Kurve die Druckrückführkraft
repräsentiert, die an der zweiten Druckrückführfläche 26 entsteht. Wie sich
leicht anhand der Kurve 146 erkennen läßt, erbringt die zweite
Druckrückführfläche ab dem Knickdruck eine sich nicht mehr verändernde
Kraftkomponente, die der Beaufschlagung der Steuerfläche 12 des ersten
Ventilkolbens 9 entgegengesetzt wirkt.
In dem ersten Bereich I führt daher eine Veränderung des Vorsteuerdrucks
PVorsteuer nur zu einer geringen Änderung des Verbraucherdrucks PVerbraucher,
wohingegen im Bereich II eine entsprechende Veränderung des
Vorsteuerdrucks zu einer deutlich größeren Veränderung des
Verbraucherdrucks führt. Es macht dies deutlich, daß mit dem Hydraulikventil
3 nach der ersten Ausführungsform die gewünschte Charakteristik des
Kennlinienverlaufes des Verbraucherdrucks aufgetragen über dem
Vorsteuerdruck realisiert werden kann, nämlich in einem ersten Bereich eine
feinfühlige Steuerung des Verbraucherdrucks in Abhängigkeit vom
Vorsteuerdruck zu ermöglichen, während ab einem bestimmten
Vorsteuerdruck, nämlich PKnick, eine Veränderung des Vorsteuerdrucks zu
einer deutlich größeren Veränderung des Verbraucherdrucks führt, wodurch
der Verbraucherdruck in dem zweiten Bereich II sehr schnell durch eine
Veränderung des Vorsteuerdrucks verändert werden kann und somit ein für
jeden Belastungsfall des hydraulischen Verbrauchers erforderlicher maximaler
Verbraucherdruck schnell eingestellt werden kann.
Nachfolgend wird nun näher auf Fig. 4 der Zeichnung eingegangen werden,
die in einer schematischen Weise ein Hydraulikventil 3 nach einer zweiten
Ausführungsform zeigt.
Bei dieser zweiten Ausführungsform wirkt der erste Ventilkolben 209 als
Druckregelventil und auch der zweite Ventilkolben 225 wirkt als
Druckregelventil. Beide Ventilkolben 209, 225 weisen eine von einem
Steuerfluid mit einem Vorsteuerdruck beaufschlagte Steuerfläche 212a, 212b
auf. Ähnlich wie bei der bereits vorstehend beschriebenen ersten
Ausführungsform führt die Beaufschlagung der Steuerflächen zu einer axialen
Verschiebung der Ventilkolben 209 und 225 in ihren jeweiligen
Langlochbohrungen, wobei bei der zweiten Ausführungsform auch der die
Druckbeaufschlagung der zweiten Druckrückführfläche steuernde zweite
Ventilkolben 225 mit einem Steuerdruckfluid beaufschlagt wird, welches nicht
gleichzeitig aus dem für den hydraulischen Verbraucher bestimmten
Arbeitsdruckfluid abgeleitet wird.
Der erste Ventilkolben 209 kann sich in einer ersten Langlochbohrung 210
axial verschieblich bewegen, während sich der zweite Ventilkolben 225 in
einer zweiten Langlochbohrung 224 axial verschieblich bewegen kann und
zwar gegen die Vorspannkraft einer Druckfeder 234, die sich an der in der
Zeichnungsebene rechten Stirnfläche 250 des zweiten Ventilkolbens 225 von
einem dort dargestellten Zentrieransatz 251 geführt gegen eine Endseite der
Langlochbohrung 224 in einem nicht näher dargestellten Gehäuse des
Hydraulikventils abstützt.
Auch dem Hydraulikventil nach der zweiten Ausführungsform wird über eine
Pumpe 205 aus einem Sumpf 206 über eine Zulaufleitung 207 Druckfluid
zugeführt und zwar in den Bereich einer Zulaufkammer 208, die über eine
Steuerkante 217 am ersten Ventilkolben 209 geöffnet und verschlossen
werden kann. Eine Druckbeaufschlagung der Stirnfläche 212a des ersten
Ventilkolbens 209 führt zu einer Verlagerung des ersten Ventilkolbens 209 in
der ersten Langlochbohrung 210 in der Zeichnungsebene in Richtung nach
rechts, so daß die Steuerkante 217 die Einströmöffnung aus der Zulaufkammer
208 in den Bereich der Einschnürung 218 am ersten Ventilkolben 209 freigibt.
Über diese Einschnürung 218 gelangt das von der Pumpe 205 zugeführte
Druckfluid in den Bereich einer Kammer 219, aus der es über eine
Fluidverbindung 220 einem nicht näher dargestellten hydraulischen
Verbraucher zugeführt werden kann.
Der sich in der Kammer 219 einstellende Arbeitsdruck wird über eine weitere
Fluidverbindung und eine Blende 222 einer Druckrückführkammer 221
zugeführt, in der sich die erste Druckrückführfläche 223 des ersten
Ventilkolbens 209 angeordnet befindet, so daß die sich an der
Druckrückführfläche 223 durch die Druckbeaufschlagung ergebende
Kraftkomponente der Beaufschlagung des ersten Ventilkolbens 209 über die
Stirnfläche 212a entgegenwirkt.
Der sich in der Kammer 219 einstellende Druck wird über eine Fluidverbindung
252 und eine Blende 253 auch an eine Zulaufkammer 254 des zweiten
Ventilkolbens 225 weitergeleitet. Eine Druckbeaufschlagung der Stirnfläche
212b des zweiten Ventilkolbens 225 führt zu einer axialen Verlagerung des
zweiten Ventilkolbens, so daß eine im Bereich der Einschnürung 228
ausgebildete Steuerkante 255 des zweiten Ventilkolbens 225 einen
Einlaßquerschnitt für eine Druckfortführung aus der Zulaufkammer 254 in den
Bereich der Einschnürung 228 ermöglicht.
Der sich so im Bereich der Einschnürung 228 einstellende Druck wirkt über
eine Querbohrung 256 auf einen Innenschieber 257. Das Druckfluid im
Bereich der Einschnürung 228 gelangt über eine Kammer 258 im Bereich der
Einschnürung 228 und eine Fluidverbindung 259 in eine zweite
Druckrückführkammer 260 am ersten Ventilkolben 209 und beaufschlagt dort
eine zweite Druckrückführfläche 226 am ersten Ventilkolben 209. Der erste
Ventilkolben 209 weist eine Ablaufkammer 261 auf, über die Druckfluid in
einen Sumpf 263 entspannt werden kann. In ähnlicher Weise weist auch der
zweite Ventilkolben 225 eine Ablaufkammer 262 auf, über die Druckfluid in
einen Sumpf 263 entspannt werden kann.
Die Funktionsweise des Hydraulikventils 3 nach der zweiten Ausführungsform
ist nun wie folgt. Das über die Pumpe 205 zugeführte Druckfluid gelangt in die
Zulaufkammer 208 des ersten Ventilkolbens 209 und über die Steuerkante 217
und die Einschnürung 218 in die Kammer 219 und wird dem hydraulischen
Verbraucher über die Fluidverbindung 220 zugeführt. Die erste
Druckrückführfläche 223 des ersten Ventilkolbens 209 wird von einem über die
Blende 222 einstellbaren Druck, der aus dem Verbraucherdruck abgeleitet
wird, beaufschlagt und erzeugt so eine Kraftkomponente in der
Zeichnungsebene in Richtung nach links.
Der Druck in der Kammer 219 pflanzt sich über die Fluidverbindung 252 und
die Blende 253 eingestellt in die Zulaufkammer 254 des zweiten Ventilkolbens
225 fort und beaufschlagt dort über die Steuerkante 255 die Kammer 258. Der
sich in der Kammer 258 einstellende Druck pflanzt sich über die
Fluidverbindung 259 und die zweite Druckrückführkammer 260 fort und
beaufschlagt dort die zweite Druckrückführfläche 226, die ebenfalls eine in der
Zeichnungsebene in Richtung nach links gerichtete Kraftkomponente erzeugt.
Die von der zweiten Druckrückführfläche 226 erzeugte Kraftkomponente kann
kleiner als diejenige der von der ersten Druckrückführfläche 223 erzeugte
Kraftkomponente sein, da die beaufschlagte Wirkfläche der zweiten
Druckrückführfläche 226 kleiner ist als die beaufschlagte Wirkfläche der ersten
Druckrückführfläche 223. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann dies
aber auch ohne Beschränkung der Allgemeinheit nicht der Fall sein.
Die mit dem zweiten Ventilkolben 225 gebildete Anordnung befindet sich
aufgrund der Federverspannung durch die Feder 234 im normal offenen
Zustand, so daß eine Fluidverbindung von der Pumpe 205 über den
vorstehend beschriebenen Weg bis in die zweite Druckrückführkammer 260
offen steht. Dem Hydraulikventil 3 wird nun ein Vorsteuerdruck zugeführt, das
heißt die beiden Steuerflächen 212a und 212b werden mit einer jeweils in
Richtung nach rechts wirkenden Druckkraft beaufschlagt. Diese
Beaufschlagung führt bei dem ersten Ventilkolben 209 zu einer sich
vergrößernden Öffnung des Einlaßquerschnittes, der an der Steuerkante 217
gebildet wird. Ein sich so einstellender Druckanstieg im Bereich der
Einschnürung 218 setzt sich über die Kammer 219, die Fluidverbindung 252,
die Blende 253, die Kammer 254, die Steuerkante 255, die Kammer 258, die
Fluidverbindung 259 bis in die Druckrückführkammer 260 fort und
beaufschlagt hier die zweite Druckrückführfläche 226. Gleichzeitig sorgt die
Beaufschlagung der Steuerfläche 212b des zweiten Ventilkolbens für eine
gegen die Vorspannkraft der Feder 234 wirkende Kraftkomponente, so daß
sich der Kolben 225 in Richtung nach rechts bewegt und die Steuerkante 255
den an dieser Stelle gebildeten Einlaßquerschnitt verkleinern kann. Ein
Anstieg des Vorsteuerdrucks führt daher zu einem zunehmenden
Verbraucherdruck und aufgrund der Verkleinerung des Einlaßquerschnittes an
der Steuerkante 255 zu einem Abnehmen der der zweiten
Druckrückführkammer 260 zur Verfügung stehenden Druckversorgung und
damit zu einer Verringerung der Druckbeaufschlagung der zweiten
Druckrückführfläche 226. Im Gegensatz zu der Ausführungsform nach Fig. 2
bleibt daher die von der zweiten Druckrückführfläche 226 erzeugte
Kraftkomponente nicht ab einem bestimmten Vorsteuerdruck konstant,
sondern nimmt mit steigendem Vorsteuerdruck ab.
Die soeben geschilderten Verhältnisse werden bei einer Betrachtung der Fig.
5 deutlicher, die den Verbraucherdruck aufgetragen über den Vorsteuerdruck
der zweiten Ausführungsform zeigt.
Mit steigendem Vorsteuerdruck PVorsteuer steigt die Vorsteuerkraft 241 an. In
einer zu der Darstellung nach Fig. 3 ähnlichen Weise steigt in dem mit I
bezeichneten Bereich der Verbraucherdruck bis zum Erreichen des
Knickdrucks 244 (PKnick) an. Eine weitere Erhöhung des Vorsteuerdrucks führt
zu einer Abnahme der an der zweiten Druckrückführfläche 226 erzeugten
Kraftkomponente, wie sich dies anhand der Kurve 246 ohne weiteres ergibt.
Es bedeutet dies, daß im Unterschied zu der ersten Ausführungsform nicht
mehr eine an der zweiten Druckrückführfläche gebildete konstante
Druckrückführkraft durch die zweite Druckrückführfläche entsteht, sondern
diese Druckrückführkraft mit steigendem Vorsteuerdruck abnimmt. Diese
Abnahme der Kraftkomponente an der zweiten Druckrückführfläche 226 führt
daher aufgrund des Kräftegleichgewichts zwischen den beaufschlagten
Wirkflächen, also der Stirnfläche 212a, der ersten Druckrückführfläche 223
und der zweiten Druckrückführfläche 226 dazu, daß die von der ersten
Druckrückführfläche 223 erzeugte Kraftkomponente deutlich stärker steigt, als
die Kraftkomponente, die von der ersten Druckrückführfläche 23 nach der
ersten Ausführungsform erzeugt wird. Dieser Zusammenhang ist in Fig. 5 auch
anhand der deutlich höheren Steigung der Kurve 245 ersichtlich, so daß ab
dem Knickdruck PKnick im Bereich II ein deutlich größerer Anstieg im
Verbraucherdruck gegeben ist und somit eine Änderung des Vorsteuerdrucks
PVorsteuer in dem Bereich II nach der zweiten Ausführungsform zu einer größeren
Änderung des Verbraucherdrucks führt.
Das erfindungsgemäße Hydraulikventil vermeidet das bei Kegelsitzventilen
gegebene Problem der permanenten Leckage während des Betriebs bei einer
Überschreitung des Knickpunktes. Auch ist das Problem von instabilen
Kennlinien aufgrund der komplexen Strömungsbedingungen bei
Druckbegrenzungsventilen beseitigt worden. Der Einsatz von Ventilkolben
reduziert das Leckageproblem, da an den Dichtspalten der Kolben nur geringe
Leckage auftritt und verglichen mit Sitzventilen keine permanente
Durchströmung.
Obwohl die Erfindung anhand von zwei Ausführungsformen erläutert worden
ist, ist sie hierauf jedoch nicht beschränkt. So ist es beispielsweise möglich,
ein Wegeventil vorzusehen anstatt des durch den zweiten Ventilkolben 225
nach der zweiten Ausführungsform gebildeten zweiten Druckregelventiles.
Hinsichtlich vorstehend im einzelnen nicht näher erläuterter Merkmale der
Erfindung wird im übrigen ausdrücklich auf die Ansprüche und die Zeichnung
verwiesen.
Es ist ein Hydraulikventil mit einem geknickten Kennlinienverlauf für einen
hydraulischen Verbraucher eines Kraftfahrzeuges vorgesehen, mit einem
ersten und einem zweiten Ventilkörper, die jeweils in einer Bohrung axial
verschiebbar angeordnet sind und jeweils mindestens eine von einem
Steuerdruckfluid beaufschlagbare Steuerfläche aufweisen, wobei an einem
Ventilkörper zwei steuerbar von einem Druckfluid beaufschlagbare
Druckrückführflächen vorgesehen sind, die der Druckbeaufschlagung der
Steuerfläche entgegenwirken und der andere Ventilkörper die Beaufschlagung
mindestens einer der Druckrückführflächen steuert.
Die mit der Anmeldung eingereichten Patentansprüche sind Formulierungsvor
schläge ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Patentschutzes. Die
Anmelderin behält sich vor, noch weitere, bisher nur in der Beschreibung und/oder
Zeichnungen offenbarte Merkmale zu beanspruchen.
In Unteransprüchen verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des
jeweiligen Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung
eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rück
bezogenen Unteransprüche zu verstehen.
Die Gegenstände dieser Unteransprüche bilden jedoch auch selbständige
Erfindungen, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden Unter
ansprüche unabhängige Gestaltung aufweisen.
Die Erfindung ist auch nicht auf das (die) Ausführungsbeispiel(e) der Beschrei
bung beschränkt. Vielmehr sind im Rahmen der Erfindung zahlreiche Abände
rungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten, Elemente
und Kombinationen und/oder Materialien, die zum Beispiel durch Kombination
oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den in der allgemeinen
Beschreibung und Ausführungsformen sowie den Ansprüchen beschriebenen und
in den Zeichnungen enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrens
schritten erfinderisch sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen
Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten bzw. Verfahrensschrittfolgen
führen, auch soweit sie Herstell-, Prüf- und Arbeitsverfahren betreffen.