DE1099787B - Schaedlingsbekaempfungsmittel, insbesondere mit acaricider und ovicider Wirkung - Google Patents
Schaedlingsbekaempfungsmittel, insbesondere mit acaricider und ovicider WirkungInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C205/00—Compounds containing nitro groups bound to a carbon skeleton
- C07C205/39—Compounds containing nitro groups bound to a carbon skeleton the carbon skeleton being further substituted by esterified hydroxy groups
- C07C205/42—Compounds containing nitro groups bound to a carbon skeleton the carbon skeleton being further substituted by esterified hydroxy groups having nitro groups or esterified hydroxy groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of the carbon skeleton
- C07C205/43—Compounds containing nitro groups bound to a carbon skeleton the carbon skeleton being further substituted by esterified hydroxy groups having nitro groups or esterified hydroxy groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of the carbon skeleton to carbon atoms of the same non-condensed six-membered aromatic ring or to carbon atoms of six-membered aromatic rings being part of the same condensed ring system
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Description
Gegenstand des Patents 1 035 960 sind Schädlingsbekämpfungsmittel,
insbesondere mit akaricider und ovicider Wirkung, die gekennzeichnet sind durch ihren
Gehalt an Sorbinsäureestern der allgemeinen Formel
Y-Ar-O-CO-CH = CH-CH = CH-CH3
worin Ar für den Phenylrest und X, Y und Z für Wasserstoff, Halogen, Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Oxy-, Nitro-,
Cyan-, Rhodan-, Oxyalkyl- oder Carboxyestergruppen stehen. Darunter fallen auch z. B. die Sorbinsäureester
von 4,6-Dinitro-2-sec.butylphenol und 4,6-Dinitro-2-isobutylphenol.
Im Verlaufe weiterer Untersuchungen wurde nun gefunden, daß auch Verbindungen, die in ihrem Molekül
die Konfiguration
NO2
I 0(OC-R)
CH3
NO9
CH
\
\
NO,
Schädlingsbekämpfungsmittel,
insbesondere mit acaricider und ovicider
Wirkung
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Otto Scherer, Frankfurt/M.-Höchst,
Dipl.-Ing. Karl Reichner, Frankfurt/M.-Nied,
und Dr. Ludwig Emmel, Bergen-Enkheim,
sind als Erfinder genannt worden
C JEi 2 — C rig
(OC-R' NO2
CH3
NO,
CH
C Η»—C Ho
H3C — CH2
aufweisen, wobei R und R' einen aliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Rest außer dem der
Sorbinsäure und der Penten-4-carbonsäure-l zugrunde ■liegenden Rest bedeuten, als ovicide, akaricide oder
insekticide Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet werden können.
Bisher war bekannt, daß entweder veresterte 4-tertiär-Butyl-2-halogen-6-nitro-phenole
oder speziell Crotonsäureester von 2-Alkyl-(6 bis 9 C-Atome)-4,6-dinitrophenolen
eine bevorzugte insekticide Wirkung haben.
Es war überraschend, daß man auch mit anderen Estern des 2-sec. Butyl-4,6-dinitrophenols als dem Sorbinsäureester
insekticide und vor allem ovicide und akaricide Effekte erzielen kann, wobei ebenfalls die sehr geringe
Giftigkeit gegen Warmblüter und gegen die Blattmasse als zusätzliche Vorteile hinzukommen. So zeigt sich auch
hier wieder die Möglichkeit, mittels einer Spritzung ebenso erfolgreich gegen alle beweglichen Stadien und
Ruhestadien wie auch gegen die Eier von Spinnmilben vorgehen zu können.
Die Überlegenheit von Estern des 4,6-Dinitro-2-sec. butylphenols (DNBP) gemäß der vorliegenden Erfindung
gegenüber analogen Estern des 4,6-Dinitro-2-methylphenols (DNMP) ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich.
109 510/421
Kontrolle ' nach. 3 Tagen
X,arv.-Imag. °/o tot
Ny.-Imag.
°/o tot
°/o tot
Kontrolle
nach 7 Tagen
nach 7 Tagen
Pflanzenverbrennung
Acetylester des DNMP
Chloracetylester des DNMP:
Butylester des DNMP
Benzoylester des DNMP
Acetylester des DNBP
Chloressigsäureester des DNBP
Benzoylester des DNBP
0,025
0,025
0,025
0,01
0,025
0,025
0,01
0,025
0,01
0,025
0,01
100
100
100
74
98
86
54
100
100
100
100
100
95
Dauerwirkung: schlecht
ovicid: mäßig
ovicid: mäßig
Dauerwirkung: schlecht
ovicid: mäßig
ovicid: mäßig
100% Abtötung der
Population; ovicid: gut
Population; ovicid: gut
Normale Population
Dauerwirkung: schlecht
Dauerwirkung: schlecht
Annähernd normale
Population
Population
Dauerwirkung: schlecht
ovicid: schlecht
ovicid: schlecht
100% Abtötung der
Population
Dauerwirkung: gut .
ovicid: mäßig
Dauerwirkung: gut
ovicid: mäßig
100 % Abtötung der
Population
Population
Dauerwirkung: gut .
ovicid: mäßig
Dauerwirkung: gut
ovicid: mäßig
100 % Abtötung der
Population
100% Abtötung der
Population
Dauerwirkung: gut
ovicid: mäßig
100 % Abtötung der
Population
Dauerwirkung: gut
ovicid: mäßig
Population
Dauerwirkung: gut
ovicid: mäßig
100 % Abtötung der
Population
Dauerwirkung: gut
ovicid: mäßig
100% Abtötung der
Population
Dauerwirkung: gut
ovicid: mäßig
100% Abtötung der
Population
Dauerwirkung: gut
ovicid: mäßig
Population
Dauerwirkung: gut
ovicid: mäßig
100% Abtötung der
Population
Dauerwirkung: gut
ovicid: mäßig
deutlich
Blattspitzen verbrannt
stark deutlich
keine
keine
keine
keine
keine
keine
keine
Erläuterung zur Tabelle:
Larv.-Imag.: Zählung sämtlicher Stadien einschließlich. Larven.
Ny.-Imag.: Zählung von Nymphen, Chrysalis (Ruhestadien), Imagines ohne Larven.
Es ist zunächst zu erkennen, daß die letztgenannten Präparate mit Ausnahme des.Benzoylesters phytotoxisch
sind. In den Konzentrationen, die noch deutliche »Verbrennungen« erzeugen, sind die DNMP-Ester nicht
mehr ausreichend wirksam, d. h., sie besitzen weder eine ausreichende ovicide Wirkung noch eine Dauerwirkung
und sind zusätzlich nicht voll gegen bewegliche und unbewegliche Stadien wirksam. Der Benzoylester des
DNMP ist nicht phytotoxisch, aber auch nur schwach wirksam.
Dagegen sind die Präparate gemäß der Erfindung gar nicht phytotoxisch, und zudem kann die Spinnmilbenpopulation
selbst mit der schwächsten geprüften Konzentration von 0,01 % Wirksubstanz völlig vernichtet
werden.
Die beanspruchten Substanzen können nach den aus der Literatur bekannten Methoden hergestellt werden.
Zweckmäßigerweise setzt man die entsprechenden Säurechloride in Gegenwart tertiärer Amine mit dem Phenol
um. Die entstandenen gereinigten Ester sind entweder
gelbliche bis bräunliche, neutrale Öle von zum Teil dickflüssiger Konsistenz oder weiße bis schwach gelbliche,
kristallisierte neutrale Körper. Erfindungsgemäß anzuwendende Verbindungen sind jeweils Ester des 2-sec.
.Butyl-4,6-dinitrophenols mit z. B. aliphatischen, araliphatischen;
gesättigten oder ungesättigten Säuren, außer Sorbinsäure, kurz- oder langkettig, verzweigt oder
anverzweigt, sowie ihren Halogen-, Alkoxy- und Aryl» oxysubstitutionsprodukten, z. B. Essigsäure, Chloressigsäure,
Phenylessigsäure, Phenyloxyessigsäure, Methoxy-
.essigsäure, Zimtsäure, Stearinsäure, Ölsäure, ferner zwei
basischen aliphatischen Säuren wie Adipinsäure, ferner -aromatischen Mono- und Dicarbonsäuren, z. B. Benzoesäure,
Phthalsäuren und ihre ein- oder mehrfach eventuell gemischt-substituierten Derivate mit z. B. Halogen,
Alkyl-nitro-, Hydroxy- und Alkoxygruppen, z. B. 2,4-Di-
chlorbenzoesäure, 3- bzw. 4-Nitrobenzoesäure, 2-Nitro-4-chlorbenzoesäure,
2-Chlor-5-methylbenzoesäure, 2-0xybenzoesäure oder 2-Methoxybenzoesäure.
Die Anwendung erfolgt in den gebräuchlichen Formulierungen als Spritz- oder Stäubemittel, gegebenenfalls
auch in Mischung mit anderen Insekticiden, Akariciden, Fungiciden oder Oviciden.
Mit einem 0,2%igen wäßrigen Ansatz eines emulgierbaren Konzentrates, das 15% des Benzoylesters des
4,6-Dinitro-2-sec.butylphenols, 75% Cyclohexanon und 10% oxäthyliertes Nonylphenol als Emulgator enthält,
werden z. B. Bohnenpflanzen, die mit Spinnmilben (Tetranychidae) besetzt sind, gespritzt. Die Milben sind
ebenso wie der größte Teil der Eier vernichtet. Die noch schlüpffähigen Larven sterben bald nach Berührung mit
dem an den Pflanzenteilen haftenden Rückstand.
Im Petrischalentest erweist sich der Acetylester des 4,6-Dinitro-2-sec.butylphenols als wirksam gegen Stubenfliegen
(Musca domestica). Wird jede Schalenhälfte mit 1 ecm einer Lösung von 0,1 % des Esters in Aceton
eingegossen und das Aceton verdunstet, so fallen eingesetzte Fliegen binnen 1 Stunde in dauernde Rückenlage.
Die Wirksamkeit hält mehrere Wochen an.
Ein Spritzmittel der Zusammensetzung von Beispiel 1, das jedoch statt des Benzoylesters den o-Phthaloyldiester
des 4,6-Dinitro-2-sec.butylphenols enthält, eignet sich auch in 0,25%iger Anwendungskonzentration
zur Abtötung von Goldafterraupen (Euproctis chrysorrhoea).
Das Mittel gemäß Beispiel 1 wirkt auch auf Milben der Gattung Tarsonemus sicher abtötend bei gleicher Anwendungskonzentration.
Ein emulgierbares Spritzmittel aus 25 % des Ölsäureesters von 4,6-Dinitro-2-sec.butylphenol, 30% Butanol,
30% Xylol und 15% polyoxäthyliertem Nonylphenol tötet in einer Anwendungskonzentration von 1,2% junge
Schwammspinnerraupen binnen 24 Stunden zu 100 % ab.
50 Beispiel 6
Werden mit Spinnmilben (Tetranychus urticae) stark befallene Bohnenpflanzen mit dem 0,025 %igen Ansatz
eines Spritzmittels, das 25% Dimethylacrylsäureester des 4,6-Dinitro-2-sec.butylphenols, 64% amorphe Kieselsäure,
10 % Zellpech und 1 % Ölsäuremethyltauridnatrium enthält, gespritzt, so werden sämtliche bewegliche
und unbewegliche Stadien der Spinnmilben getötet, ebenso auch ihre Eier vernichtet.
Blattläuse (Cerosipha gossypii) an Chrysanthemen werden sämtlich getötet, wenn die Pflanzen mit 0,1 °/oigem
Ansatz eines emulgierbaren Konzentrats, das 25°/0 Dimethylacrylsäureester des 4,6-Dinitro-2-sec.butylphenols,
30% Butanol, 30% Xylol, 15% eines Alkylphenolpolyglykoläthers
enthält, bespritzt werden.
Ein Mittel in der Zusammensetzung von Beispiel 7, das jedoch statt des Dimethylacrylsäureesters den
Hexahydrobenzoesäureester des 4,6-Dinitro-2-sec.butylphenols enthält, eignet sich in 0,05%iger Anwendungskonzentration zur Bekämpfung sämtlicher Entwicklungsstadien von Spinnmilben.
Ein Mittel in der Zusammensetzung von Beispiel 6, das jedoch statt des Dimethylacrylsäureesters den
/?-Methyl-/?-n-propylacrylsäureester des 4,6-Dinitro-2-sec.
butylphenols enthält, eignet sich in 0,05%iger Anwendungskonzentration zur Bekämpfung sämtlicher Entwicklungsstadien
der Spinnmilben.
Werden Versuchspflanzen, die mit Schildläusen (Lecaniinae), z. B. Lecanium hesperidum, befallen sind,
mit einem 0,4%igen Ansatz eines Spritzmittels, das 25% Isobuttersäureester des 4,6-Dinitro-2-sec. butylphenols,
64% amorphe Kieselsäure, 10% Zellpech und 1 % Ölsäuremethyltauridnatrium enthält, gespritzt, so
werden sämtliche Entwicklungsstadien der Schildläuse getötet.
Ein Mittel der Zusammensetzung nach Beispiel 10 eignet sich in 0,4%iger Anwendungskonzentration zur
Bekämpfung von Schildläusen (Diaspinae), z. B. Aspidiotus hederae, und von Wolläusen (Coccinae), z. B.
Pseudococcus citri.
Ein Mittel der Zusammensetzung nach Beispiel 6 wirkt in 1 %iger Anwendungskonzentration gegen Thrips
(Larven-Nymphen-Imagines), wenn befallene Pflanzen, z. B. Tabak, gespritzt werden.
Ein Mittel der Zusammensetzung nach Beispiel 7, das jedoch statt des Dimethylacrylsäureesters 25%
Trimethylessigsäureester des 4,6-Dinitro-2-sec.butylphenols enthält, wirkt gegen Blattläuse, z. B. Doralis
fabae, wenn die Wirtspflanzen, z. B. Vicia faba, mit dem 0,l%igen Ansatz gespritzt werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere mit akaricider und ovicider Wirkung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verbindungen der allgemeinen FormehiNO,NOaO (OC-R)CH3oderCH
\NO,C XI2 — C-- H 3NO,NO,(OC · R' · CO)-OCH,CHNO9Hg C — C H2wobei R und R' einen aliphatischen, araliphatischen und dem Rest der Penten-4-carbonsäure-l zugrundeoder aromatischen Rest außer dem der Sorbinsäure liegenden Rest bedeuten.In Betracht gezogene Druckschriften: Chemisches Zentralblatt, 1939,1, S. 1043; Chemische Industrie, 1954, S. 526.In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 071 410.© 109510/421 2.61
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---|---|---|---|
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