DE1076363B - Verfahren zum Stabilisieren von makromolekularem Polyformaldehyd - Google Patents
Verfahren zum Stabilisieren von makromolekularem PolyformaldehydInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/36—Sulfur-, selenium-, or tellurium-containing compounds
- C08K5/45—Heterocyclic compounds having sulfur in the ring
- C08K5/46—Heterocyclic compounds having sulfur in the ring with oxygen or nitrogen in the ring
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Description
Die Polymeren des Formaldehyds sind im allgemeinen gegen den Einfluß von Hitze, Sauerstoff und
Licht instabil, da sie unter der Einwirkung dieser Agenzien völlig depolymerisieren. Es sind schon verschiedene
Methoden zum Stabilisieren von Polyformaldehyd bekannt. Man erhält z.B. sehr hitzebeständige
Formaldehydpolymere, wenn die Hydroxylgruppen an den Kettenenden des Polyformaldehyds durch Veresterung
oder Verätherung geschützt werden. Diese modifizierten Polyoxymethylene werden aber durch
die Einwirkung von Sauerstoff in der Wärme ebenfalls völlig abgebaut. Aus diesem Grund hat man
Formaldehydpolymere auch schon mit Antioxydantien, wie Phenolen, Aminen, Hydrazinen und Harnstoffen,
vermischt. Diese Stoffe wirken sehr unterschiedlich und haben den Nachteil, daß die mit ihnen, vermischten
Formaldehydpolymeren oft eine unerwünschte Färbung aufweisen. Phenyl-/?-naphthylamin ist z. B.
ein sehr guter Stabilisator. Damit stabilisierter Polyformal dehyd ist jedoch stark braungefärbt, auch dann,
wenn nur sehr geringe Mengen des Amins angewendet wurden. Andererseits erhält man kaum verfärbte Produkte,
wenn man z. B. 2,6-Di-tert.butyl-p-kresol verwendet.
Die stabilisierende Wirkung dieser Substanz ist aber ungenügend. Auch schwefelhaltige Verbindungen,
z. B. Mercaptane oder Tetrahydrothiophen, die schon als kettenübertragende Verbindungen bei der
Polymerisation von Formaldehyd verwendet wurden und in geringen Mengen im Polymerisat enthalten
sind, bewirken keine oder nur eine sehr ungenügende Stabilisierung.
Es wurde gefunden, daß man gegen Sauerstoff, Hitze und Licht stabilisierten makromolekularen
Polyformaldehyd erhält, wenn man den makromolekularen Polyformaldehyd mit 0,01 bis 10 Gewichtsprozent,
vorzugsweise mit 0,2 bis 2 Gewichtsprozent, eines 2,5-Dimercapto-l,3,4-thiadiazols oder eines
2,5-Dimercapto-l,3,4-thiadiazolderivates der allgemeinen Formeln
N-
-N
R1-X-C C-Y-R2
■v
R3-X-C C-Y-R4-Y-C C-X-R6
vermischt, in denen R1, R2, R3 und R5 Wasserstoff-Verfahren
zum Stabilisieren
von makromolekularem Polyformaldehyd
von makromolekularem Polyformaldehyd
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Dr. Gerd Louis, Ludwigshafen/Rhein-Gartenstadt,
Dr. Ernst Penning, Dr. Heinz Pohlemann
und Dr. Hans Wilhelm, Ludwigshafen/Rhein,
sind als Erfinder genannt worden
atome und/oder gleiche oder verschiedene Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Aralkyl-, Aryl, Alkylaryl- oder
Cycloalkylreste, die gegebenenfalls durch eine oder mehrere funktioneile Gruppen weiter substituiert sein
können, bedeuten und X und Y Schwefelatome und/ oder Sulfoxy- oder Sulfogruppen und R4 zweiwertige
Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Aryl- oder Cycloalkylreste, die gegebenenfalls noch weitere funktionelle Gruppen
tragen können, bedeuten und wobei R4 auch entfallen kann, falls die Thiadiazolringe über eine Disulfidbrücke
verknüpft sind.
Geeignete Verbindungen sind beispielsweise 2,5-Dimercapto-l,3,4-thiadiazol,
2-Methyl-, 2-Äthyl-, 2-Propyl-, 2-Butyl-, 2-Hexyl-, 2-Äthylhexyl-, 2-n-Octyl-,
2-Decyl-, 2-Dodecyl-, 2-Octadecyl-, 2-/?-Oxyäthyl-,
2-yg-Aminoäthyl-, 2-/?-Diäthyläminoäthyl-, 2-Methoxymethyl-,
2-^-Äthoxypropyl-, 2-Carboxymethyl-, 2-Äthylhexyl-carboxymethyl-, 2-Äthylcarboxyäthyl-,
2-Phenyl-, 2-Nitrophenyl-, 2-Dinitrophenyl-, 2-Oxyphenyl-,
2-Dioxyphenyl-, 2-Methoxyphenyl-, 2-Aminophenyl-, 2-Dimethylaminphenyl-, 2-Benzyl-, 2-Nitrobenzyl-,
2-Oxybenzyl-, 2-Dioxybenzyl-, 2-Methoxybenzyl-,
2-Cyclohexylmercapto-5-mercapto-l ,3,4-thiadiazol bzw. die entsprechenden mit gleichen oder verschiedenen
Resten 2,5-disubstituierten Dimercaptothiadiazole oder die entsprechenden Disulfide, wie
909 757/521
ζ. B. 2,2'-(5J5'-Dimethylmercapto-l,3,4-thiadiazolyl)-disulfid.
N-
-N
O Χίο — S — (
» — ο
N-
Ii
-C
-N
il
C-S-CH3
Stabilisator
2,5-Bis-(methylsulfonyl)-l,3,4-thiadiazol
N N
j C C S O2 V^ -Π-3
sowie entsprechende Sulfoxylverbindungen. Geeignet ist auch l^-Äthylen-bis-mercapto-CS.S'-bismethylmercapto-bis-1,3,4-thiadiazol
(-2,2')
2-Dodecylmercapto-5-mercapto-
1,3,4-thiadiazol
Phenyl-^-naphthyl-
amin
2,6'-Di-tert.butyl-
p-kresol
N'-Benzoyl-N,N-diphenylhydrazin ....
Menge
Gewichtsprozent
Gewichtsverlust
nach einer
nach einer
Stunde
bei 190° C
bei 190° C
im
Luftstrom
Vo
2,4
2,8
2,8
66
25
Farbe
farblos
dunkelbraun
fast farblos
fast farblos
braun
N-
-N
N-
-N
CH3-S-C
C-S-CH2-CH2-S-C C-S-CH3
Diese als Stabilisatoren verwendeten Verbindungen werden in Mengen von 0,01 bis 10 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge des Polyformaldehyds, verwendet. Der
Polyformaldehyd kann mit den genannten Stabilisatoren in bekannter Weise vermischt werden. Man kann
den pulverförmigen Polyformaldehyd mit einer Lösung des Stabilisators in einem leichtflüchtigen Lösungsmittel
in einem heizbaren Kneter vermischen. Das Lösungsmittel kann dann nach guter Durchmischung
wieder abdestilliert werden. Oder die Lösung des Stabilisators wird auf den Polyformaldehyd,
der auf einem Fließband kontinuierlich unter einer Düse vorbeigeführt wird, versprüht. Der Stabilisator
kann auch pulverförmig in den Polyformaldehyd eingearbeitet werden.
Die zu stabilisierenden Formaldehydpolymeren können als solche, d. h. mit freien Hydroxylgruppen an
den Kettenenden, oder auch in Form ihrer Derivate verwendet werden. Letztere werden beispielsweise
durch Veresterung mit Essigsäure oder Verätherung mit Chlormethyläthern nach bekannten Methoden hergestellt.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, und die Prozente sind Gewichtsprozente.
100 Teile eines acetylierten Polyformaldehyds werden in einem Kneter langsam mit einer Losung von
1 Teil 2-Dodecylmercapto-5-mercapto-l,3,4-thiadiazol in 120 Teilen Aceton versetzt. Die acetonfeuchte
Masse wird noch 15 Minuten durchgeknetet. Anschließend heizt man den Kneter auf 60° C und destilliert
das Lösungsmittel ab. Zur Prüfung der Stabilisatorwirkung wird eine Probe von 200 bis 400 mg des
trockenen Polyformaldehyds im Luftstrom 1 Stunde auf 190° C erhitzt und danach der Gewichtsverlust
und der Grad der Verfärbung bestimmt. Der mit 2-Dodecylmercapto-5-mercapto-l,3,4-thiadiazol stabilisierte
Polyformaldehyd war nach der Wärmelagerung im Luftstrom farblos und hatte 2,4 °/o an Gewicht
verloren. In der folgenden Tabelle werden diese Werte mit solchen verglichen, die mit bekannten
Stabilisatoren erhalten werden:
100 Teile eines acetylierten Polyformaldehyds werden
mit einer Lösung von 1 Teil 2,5-Bis-(3,6-dioxyphenyl-l)-mercapto-l,3,4-thiadiazol
in 150 Teilen Aceton nach dem im Beispiel 1 angegebenen Verfahren behandelt. Der Gewichtsverlust des nach der Wärmelagerung
schwach gelben Produktes betrug 1,3 Gewichtsprozent.
100 Teile eines Polyoxymethylendimethyläthers werden mit 100 Teilen einer l°/oigen Lösung von 2-Diäthylaminoäthylmercapto
- 5 -mercapto-1,3,4-thiadiazol, wie im Beispiel 1 angegeben, behandelt. Der Gewichtsverlust
nach lstündigem Erhitzen auf 200° C im Luftstrom betrug 9°/o, das Formaldehydpolymere ist nur
schwach gelbgefärbt.
100 Teile eines acetylierten Polyformaldehyds werden, wie im Beispiel 1 beschrieben, mit einer Lösung
von.l Teil 2,2'-Bis-(5,5'-dibenzylmercapto-l,3,4-thiadiazolyl)-disulfid
in 100 Teilen Chloroform behandelt. Nach lstündiger Wärmelagerung bei 140° C hatte das
farblose Polymere 5fl/o an Gewicht abgenommen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Stabilisieren von makromolekularem Polyformaldehyd durch organische Schwefel- und Stickstoffatome aufweisende Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Schwefel- und Stickstoffatome aufweisende Verbindungen 0,01 bis 10 Gewichtsprozent eines 2,5-Dimercapto-l,3,4-thiadiazols oder eines 2,5-Dimercapto-l,3,4-thiadiazolderivates der allgemeinen FormelnN NoderR1-X-CN NC-Y-R2N NR3-X-C C-Y-R4-Y-C C-X-R5verwendet werden, in denen R1, R2, R3 und R55 6Wasserstoffatome und/oder gleiche oder verschie- deuten, die gegebenenfalls noch weitere funk-dene Alkyl-, Alkenyl-, AlVdnyl-, Aralkyl-, Aryl-, tionelle Gruppen tragen können und wobei R4Alkylaryl- oder Cycloalkylreste, die gegebenen- auch entfallen kann, falls die Thiadiazolringe durchfalls durch eine oder mehrere funktionell Grup- eine Disulfidbrücke verknüpft sind.pen weiter substituiert sein können, bedeuten und 5X und Y Schwefelatome und/oder Sulfoxy- oder In Betracht gezogene Druckschriften:Sulfogruppen und R4 einen zweiwertigen Alkyl-, Britische Patentschrift Nr. 748 856;Alkenyl-, Alkinyl-, Aryl- oder Cycloalkylrest be- französische Patentschrift Nr. 1 156 311.© 909 757/521 2.60
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB51079A DE1076363B (de) | 1958-11-14 | 1958-11-14 | Verfahren zum Stabilisieren von makromolekularem Polyformaldehyd |
GB2941259A GB854278A (en) | 1958-11-14 | 1959-08-28 | Macromolecular polyformaldehyde stabilised against oxygen and heat |
FR809500A FR1240264A (fr) | 1958-11-14 | 1959-11-06 | Polyformaldéhyde rendu stable à l'oxygène et à la chaleur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB51079A DE1076363B (de) | 1958-11-14 | 1958-11-14 | Verfahren zum Stabilisieren von makromolekularem Polyformaldehyd |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1076363B true DE1076363B (de) | 1960-02-25 |
Family
ID=6969407
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB51079A Pending DE1076363B (de) | 1958-11-14 | 1958-11-14 | Verfahren zum Stabilisieren von makromolekularem Polyformaldehyd |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1076363B (de) |
FR (1) | FR1240264A (de) |
GB (1) | GB854278A (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1165263B (de) * | 1961-01-30 | 1964-03-12 | Montedison Spa | Stabilisieren von Polyoxymethylenen |
DE1180517B (de) * | 1962-03-20 | 1964-10-29 | Dynamit Nobel Ag | Verbesserung der Thermostabilitaet von Polyoxymethylenen |
DE1180520B (de) * | 1960-12-02 | 1964-10-29 | Degussa | Verfahren zum Stabilisieren von Polyoxymethylenen |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB748856A (en) * | 1952-12-23 | 1956-05-09 | Du Pont | Improvements in or relating to formaldehyde polymers and methods of preparing the same |
FR1156311A (fr) * | 1955-03-18 | 1958-05-14 | Du Pont | Procédé pour régler le poids moléculaire des polymères linéaires de formaldéhyde |
-
1958
- 1958-11-14 DE DEB51079A patent/DE1076363B/de active Pending
-
1959
- 1959-08-28 GB GB2941259A patent/GB854278A/en not_active Expired
- 1959-11-06 FR FR809500A patent/FR1240264A/fr not_active Expired
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DE1180517B (de) * | 1962-03-20 | 1964-10-29 | Dynamit Nobel Ag | Verbesserung der Thermostabilitaet von Polyoxymethylenen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1240264A (fr) | 1960-09-02 |
GB854278A (en) | 1960-11-16 |
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