DE1056018B - Verfahren und Vorrichtung zum pneumatischen Spinnen eines Fadens - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum pneumatischen Spinnen eines FadensInfo
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- D01H—SPINNING OR TWISTING
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren bzw. Vorrichtung zum pneumatischen Spinnen eines Fadens
mit einem die Fasern mit sich führenden Saugwirbelstrom.
Bei einer bekannten pneumatischen Spinnvorrichtung· werden von einem mit Walzen zugeführten
Faserband (Vorgespinst) die Fasern von einem Luftstrom tangential in ein Gehäuse eingesaugt, in
welchem ein Saugkopf umläuft. An diesem rotierenden Saugkopf entsteht ein schrauben- und spiralförmiger
Wirbelstrom, der in eine feine Öffnung eines an der Stirnseite des Saugkopfes angebrachten
Siebes mündet. An dieser örtlich eng begrenzten Stelle soll durch Wirblung der Faden aus den Fasern
gebildet werden. Die Vorrichtung nach diesem Patent, bei welcher der Faden in Saugrichtung bzw. in
Strömungsrichtung der Saugluft abgezogen wird, hat den erheblichen Nachteil, daß die Fasern an dem
vorgenannten Sieb hängenbleiben und eine rasche Verstopfung der Ansaugöffnung des Siebes eintritt.
Es ist ferner, insbesondere zum Verspinnen von Glasfasern eine pneumatische Spinnvorrichtung vorgeschlagen
worden, die aus einem Rohr besteht, das über seine ganze Länge einen tangentialen Eintrittskanal für die mit Druckluft oder Druckflüssigkeit
zugeführten Fasern aufweist. Dieses Rohr ist auf der einen Stirnseite vollständig offen, während die andere
Stirnseite verschlossen ist und nur eine kleine Austrittsöffnung für den hier abgezogenen gesponnenen
Faden aufweist. Mit dieser Vorrichtung ist es nicht möglich, einen Textilfaden zu spinnen, der den gestellten
Anforderungen entspricht, d. h. eine genügende Gleichmäßigkeit und insbesondere auch einen
stärkeren Drall und damit eine entsprechende Reißfestigkeit aufweist.
Es ist Ziel der Erfindung, durch besondere Luft- und Faserführung einen sehr gleichmäßigen Faden
gleichbleibender Stärke mit genügendem Drall und damit entsprechender Reißfestigkeit zu schaffen.
Die Erfindung bezweckt ferner, sogenannte weichgriffige Garne zu schaffen, die einen satt gedrehten
reißfesten Kern und einen aus verhältnismäßig locker gedrehten Fasern bestehenden Mantel aufweisen.
Bei dem pneumatischen Spinnverfahren nach der Erfindung wird durch tangentiales Luftansaugen ein
schraubenförmiger Wirbelstrom erzeugt, dessen Länge ein Vielfaches seines Durchmessers beträgt und
dessen Geschwindigkeit fortlaufend erheblich abnimmt, und es werden diesem Saugwirbelluftstrom
in Abstand von der Ansaugstelle die Fasern in einem weiteren Saugluftstrom zugeführt, wobei der sich
bildende Faden in an sich bekannter Weise entgegen der Axialluftströmung des Wirbelstromes abgezogen
wird.
Verfahren und Vorriditung
zum pneumatischen Spinnen eines Fadens
zum pneumatischen Spinnen eines Fadens
Anmelder:
Konrad Götzfried,
Konrad Götzfried,
Göggingen über Augsburg,
Gabelsbergerstr. 75
Gabelsbergerstr. 75
Konrad Götzfried, Göggingen über Augsburg,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Dieses neue pneumatische Spinnverfahren ist in seinen Einzelheiten an Hand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine pneumatische Spinnvorrichtung im senkrechten Schnitt,
Fig. 1 a eine Aufsicht auf Einzelteil in Richtung F der Fig. 1,
Fig. 2 Einzelheiten des Spinnrohres der Fig. 1 in größerem Maßstab,
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Einzelteil nach Linie III-III der Fig. 2,
Fig. 4 das Spiimrohr in schematischer Darstellung, Fig. 5 und 6 Spinnrohre in anderer Ausführung im
senkrechten Schnitt dargestellt,
4.0 Fig. 7 eine Erläuterung des Drehvorgangs.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Spinnrohr, mit 2 ein Saugmundstück und mit 3 ein Saugrohr bezeichnet,
das unterhalb des Mundstücks 2 in das Spinnrohr einmündet und das zur Zuführung der bei 4 angedeuteten,
in einem Luftstrom schwimmenden Fasern dient. Diese Fasern werden durch eine am Ende des
Zuführrohres 3 sitzende Saugdüse 5. angesaugt. Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel dient als
Ausgangsmaterial ein Faserkabel 6 (z. B. Karden- oder Streckband), das durch einen Luntenverdichter 7
gezogen und mit Speisewalzen 8 einer sternförmigen, angetriebenen Zupfwalze 9 zugeführt wird, die mit
einem endlosen über Rollen 10 und 11 geführten elastischen Band 12 aus Gummi od. dgl. zusammen-
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arbeitet. Mit dieser sternförmigen Walze 9 werden die Fasern aus dem Faserband 6 gezupft, die von der
Saugdüse 5 angesaugt werden. Wie in Fig. 1 a gezeigt, sind die Zupfkauten 9 a unterbrochen, so daß
zahnförmige kurze Zupfkanten 9 b entstehen, die das gleichmäßige Herauszupfen von Einzelfasern aus dem
Faserkabel gewährleisten.
Bei Verwendung eines aus endlosen Kunstfasern bestehenden Faserkabels wird an Stelle der Zupfwalze
9 eine geeignete vorgeschaltete Reißvorrichtung verwendet, so daß mit dieser fortlaufend Stapelfasern
vom Faserkabel gerissen und von der Saugdüse 5 angesaugt werden. Die Einzelfasern 4 werden bei 13
einem Saugwirbelstrom zugeführt. Dieser wird dadurch erzeugt, daß das Spinnrohr 1 mit einem Saugrohr
14 an einen Unterdruckraum 15 angeschlossen und das Mundstück 2, wie in Fig. 2 und 3 gezeigt,
in besonderer Weise ausgebildet ist. Dieses Mundstück ist mit einer oberen, engen axialen Austrittsöffnung 16 für den gesponnenen Faden 17 versehen,
der mit einem Walzenpaar 18 nach oben abgezogen wird. Unterhalb dieser Öffnung 16 ist im Mundstück
ein tangential in die Axialbohrung 19 einmündender Saugschlitz 20 vorgesehen, durch welchen die Luft
in Pfeilrichtung A eingesaugt wird. Die Austrittsbohrung 16 ist so eng bemessen, daß der gesponnene
Faden 17 bequem hindurchgeht, jedoch nur wenig Luft durch diese öffnung eingesaugt wird, so
daß die Hauptluftmenge tangential durch den Schlitz
20 eingesaugt wird, die in der Axialbohrung 19 des Mundstücks eine sehr hohe Rotationsgeschwindigkeit,
also einen sehr starken, bei B angedeuteten Wirbel erzeugt. In dem anschließenden Spinnrohr 1 entsteht
demgemäß ein schraubenförmiger Saugwirbelstrom, dessen Rotationsgeschwindigkeit am Anfang bei B
und C wesentlich, d. h. um ein Vielfaches größer ist als am Ende 1 a dieses Spinnrohres. Auf den in diesem
Spinnrohr aus den Einzelfasern gebildeten rotierenden Faden 17 wird also vom Fadenbeginn in der
Nähe des Saugrohrendes 1 a bis zur Abzugsstelle 16 ein ständig zunehmender Drall ausgeübt, so daß ein
satt gedrehter Faden erzeugt wird. Die in den Bereich des rotierenden Fadens kommenden Fasern umschlingen
diesen, wobei zugleich ein Strecken der Fasern in Fadenlängsrichtung und eine annähernde
Faserparallelisierung erzielt wird. Bei diesem Spinnvorgang sollen die Fasern im Rohr 3 mit möglichst
geringer Geschwindigkeit dem Saugwirbel bei 13 zugeführt werden. Zu diesem Zweck wird ein Teil der
die Fasern bei 5 ansaugenden Luft vor dem Eintritt in den Wirbelstrom radial aus dem Rohr 3 abgesaugt.
Nach der Zeichnung ist das Rohr 3 als feinmaschiges Siebrohr ausgebildet und wird von einem Mantelrohr
21 umschlossen, das mit dem Stutzen 22 unter Zwischenschaltung eines Regulierventils 23 an die
Unterdruckkammer 15 angeschlossen ist. Auf die Saugdüse 5 wirkt also zunächst eine kräftige Saugwirkung,
die sowohl vom Saugstutzen 22 als auch 14 erzielt wird und die mit Sicherheit die Fasern in die
Düse 5 reißt, also ein Verstopfen der Zupfvorrichtung 9 verhindert. Dank der seitlichen Absaugung
bei 22 kann bei richtiger Einstellung des Ventils 23 bzw. auch des im Saugrohr 14 sitzenden Regulierventils
34 am Ende des Rohres 3 bei E eine sehr geringe Luftströmung eingestellt werden. Die sich
hier mit geringer Geschwindigkeit in Richtung D bewegenden Fasern gelangen also bei 13 in den
Bereich des hier mit sehr hoher Umlaufgeschwindigkeit rotierenden Fadens 17, so daß die Fasern schon
hier bzw. auch auf ihrem weiteren Weg durch das
Spinnrohr 1 vom Faden erfaßt werden und diesen umschlingen.
Erfindungsgemäß ist weiterhin der Saugwirbelstrom im Durchmesser wiederholt verengt und
erweitert, wie aus der Zeichnung hervorgeht. Aus der verhältnismäßig engen Bohrung 19 des Mundstücks
tritt der Wirbel bei erheblicher Querschnittserweiterung auf Durchmesser!) des Spinnrohres in
die erste Spinnkammer 13 a, wobei in dieser Kammer
ίο gegenüber der Bohrung 19 sowohl die Rotationsgeschwindigkeit als auch Axialgeschwindigkeit erheblich
vermindert wird. Das Spinnrohr ist nun beispielsweise durch eingesetzte Ringe 24 in eine Mehrzahl
von hintereinandergeschalteten Spinnkammern 13 a, 13 b, 13 c usw. unterteilt, so daß durch die Ringe 24
Engstellen mit dem erheblich kleineren Durchmesser d entstehen. An diesen Engstellen wird sowohl
die Rotations- als auch Axialgeschwindigkeit des Wirbelstromes wieder erhöht und in den Spinnkammern
13 a, 13 b usw. entsprechend verlangsamt. An den Engstellen werden die Fasern zwangläufig in
den Bereich des rotierenden Fadens gebracht und damit das Ansetzen der Fasern an den Faden unter
gleichzeitiger Streckung und Parallelisierung der Fasern gewährlestet. Da ferner an diesen Engstellen
bzw. den Ringen 24 durch die Ballonbildung des Fadens, wie in Fig. 4 übertrieben dargestellt, bei 25
jeweils eine gewisse Knickung des Fadens eintritt, so wird hierdurch das Aufdrehen des Fadens verhindert.
Durch die Hintereinanderschaltung der Spinnkammern wird außerdem bewirkt, daß sich der
weitaus größte Teil der angesaugten Fasern an dem rotierenden Faden festsetzt, also die Faserverluste
auf ein Minimum beschränkt werden. Die schließlich noch aus dem Spinnrohr austretenden Fasern werden
in einem Filterkasten bzw. durch ein in der Unterdruckkammer 15 angeordnetes Filter 26 zurückgehalten.
Die vorerwähnten Faserverluste können weiterhin noch dadurch erheblich vermindert werden, daß ein
Teil der Wirbelstromluft radial aus dem Spinnrohr 1 abgesaugt wird. Zu diesem Zweck ist nach Fig. 5
und 6 das Spinnrohr auf seiner ganzen Länge oder auch nur einem Teil derselben mit feinen Löchern 27
versehen. Das Spinnrohr wird von einem Mantelrohr 38 umschlossen, wobei der ringförmige Raum 29
zwischen Spinn- und Mantelrohr eine an den Enden bei 30 und 31 abgeschlossene Kammer bildet, die über
ein Regulierventil 32 an den Unterdruckraum 15 angeschlossen ist. Mit den drei zweckmäßig als Drehschieber
ausgebildeten Ventilen 23, 32 und 34 können also je nach Art des gewünschten Fadens die Saugluftströmungen
genau beherrscht und entsprechend reguliert werden.
Um die Reibung des Fadens an den Ringen 24 zu verringern, weisen diese eine verhältnismäßig schmale,
zweckmäßig abgerundete und polierte Führungskante 33 auf. Diese Ringe können, wie in Fig. 2 angedeutet,
nach unten bzw. auch nach oben konisch verjüngt sein.
Bei der in Fig. 1 und 2 gezeigten Spinnvorrichtung wird durch die Zuführung der Fasern bei 13 in der
ersten Spinnkammer ein Faden erzeugt, der einen fest gedrehten Kern, jedoch einen aus -verhältnismäßig
lose anliegenden Fasern bestehenden Mantel aufweist, also keine große Reißfestigkeit besitzt. Die Reißfestigkeit
des Fadens wird aber um so größer, je kräftiger die Fasern, und zwar auch diejenigen des
Fadenmantels gemeinsam verdreht werden. Zu diesem Zweck ist es gemäß Fig. 5 von Vorteil, den Luftstrom
Claims (3)
1. Verfahren zum pneumatischen Spinnen eines Fadens mit einem die Fasern mit sich führenden
Saugwirbelstrom, dadurch gekennzeichnet, daß durch tangentiales Luftansaugen ein schraubenförmiger
Wirbelstrom (13) erzeugt wird, dessen Länge ein Vielfaches seines Durchmessers beträgt
und dessen Geschwindigkeit fortlaufend erheblich abnimmt, und daß diesem Saugwirbelluftstrom in
Abstand von der Ansaugstelle {A) die Fasern (4) mit einem weiteren Saugluftstrom zugeführt
werden und der sich bildende Faden (17) in an sich bekannter Weise entgegen der Axialluftströmung
des Wirbelstromes abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in an sich bekannter
Weise aus einem Faserkabel (Karden- oder Streckband) gezupft und von der Zupfstelle
abgesaugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des die Einzelfasern
(4) zuführenden Luftstromes so niedrig wie möglich bemessen wird und daß die Ro-
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEG18599A DE1056018B (de) | 1955-12-16 | 1955-12-16 | Verfahren und Vorrichtung zum pneumatischen Spinnen eines Fadens |
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FR (1) | FR1168147A (de) |
GB (1) | GB825776A (de) |
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Also Published As
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