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DD297062A5 - Verfahren zur herstellung eines neuartigen topischen dermatikums mit antientzuendlicher wirkung - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines neuartigen topischen dermatikums mit antientzuendlicher wirkung Download PDF

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DD297062A5
DD297062A5 DD34361290A DD34361290A DD297062A5 DD 297062 A5 DD297062 A5 DD 297062A5 DD 34361290 A DD34361290 A DD 34361290A DD 34361290 A DD34361290 A DD 34361290A DD 297062 A5 DD297062 A5 DD 297062A5
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
ions
magnesium
lanthanum
dncb
inflammatory
Prior art date
Application number
DD34361290A
Other languages
English (en)
Inventor
Wolfgang Diezel
Original Assignee
Tks Optimum Gmbh,Dd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
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Publication date
Application filed by Tks Optimum Gmbh,Dd filed Critical Tks Optimum Gmbh,Dd
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Publication of DD297062A5 publication Critical patent/DD297062A5/de

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuartigen topischen Dermatikums mit antientzuendlicher Wirkung. Magnesium-Ionen bzw. dessen Salze und Lanthan-Ionen bzw. dessen Salze koennen nach aeuszerlicher Anwendung entzuendliche Hauterkrankungen (Ekzeme, die Psoriasis u. a.) therapiewirksam beeinflussen bzw. zur Abheilung bringen. Als besonders geeignet fuer eine therapeutische Anwendung beim Menschen sind Magnesium-Ionen deshalb, weil diese nicht toxisch sind. Die entzuendungshemmende Wirkung der Ionen kann durch UV-Licht noch verstaerkt werden. Die Anwendungsgebiete der Erfindung sind die Medizin, die pharmazeutische Industrie und die kosmetische Industrie.{topisches Dermatikum; antientzuendliche Wirkung; Magnesium-Ionen; Magnesium-Salze; Lanthan-Ionen; Lanthan-Salze; therapeutische Anwendung, nicht toxisch; Medizin; pharmazeutische Industrie; kosmetische Industrie}

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Mitteln, die zur Therapie von Hautkrankheiten entzündlicher Ursache (EkzemeundSchuppenflechte usw.l geeignet sind. Die Anwendungsgebiete der Erfindung sind die Medizin und die kosmetische und die pharmazeutische Industrie.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Entzündungen der Haut entstehen, wenn durch „Entzündungsenzyme"" Entzündungs-Mediatoren entstehen. Folgende Entzündungs-Mediatoren werden durch die Enzyme Phospholipase A2 und durch Lipoxygenasen gebildet: Leukotrien B4, C4, D4 und ö-HydroxyeicosatetraensäureiJ.Changetal^Biochem. Pharmacol. 36[1987] 2429-2436; S.Forster et al.: Br. J. Dermatol. 112 [1985] 135-147; B. A.Burall et al.: J. Invest. Dermatol. 91 [1988] 294-297; N.A.Sateret al.: J. Invest. Dermatol. 80 [1983] 115-119,- P.M. Downd et al.: J. Invest. Dermatol. 84 [1985] 537-541).
Die Entzündungs-Mediatoren wirken chemotaktisch auf „Entzündungs-Zellen" ein (primär auf neutrophile Granulocyten), wodurch jede Entzündung verstärkt und unterhalten wird. Bisher werden Entzündungen der Haut bevorzugt mit Glukokortikoiden behandelt. Glukokortikoidesinddeshalbtherapiewirksam, weil sie dasEntzündungs-Enzym Phospholipase A2 hemmen und somit keine Entzündungs-Mediatoren entstehen (ICH.Kaidberg et al.: Arch. Dermatol. 112 [1976] 800-810). Als Folge der äußerlichen Anwendung von Glukokortikoiden resultieren auch Nachteile (Übersicht: W.Siegenthaler et al.: Klinische Physiologie, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart/New York, 1982, Seite397):
— Bei oftmaliger äußerlicher Anwendung kommt es zu einer Hautatropie und zu einer vorzeitigen Hautalterung.
— Bei großflächigertherapeutischer Anwendung,werden Glukokortikoide resorbiert und es können metabolische Störungen resultieren (Erhöhung des Blutzuckerspiegels bzw. Auslösung eines Diabetes mellitus).
Ziet der Erfindung
Es ist das Ziel derErfindung^ der rri'ediziriiscrien Praxis neue Mittel in"dieHand zu geben, die sich zuf Therapie entzündlicher Hautkrankheiten (Ekzeme^ Sc^juppenflechte) verwenden lassen. Dabei wird das Prinzip, verfolgt, dutch Magnesium-Ionen (aber auch durch LanihaojionBri Γη KbmbjriatiorKrnit Magnesium-Ionen) Entzündungs'Enzymecjef i$aut fompetitiv zu hemmen. Als FolgederHemrftungentstehenkeineEntztJndungs-Mecliatoren-jedeHautentzünduhgwircfge'hemcht bzw. kannnicht ausgelöst werden. | o£ - |
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und Mittel zu entwickeln, die zur Herstellung externer Dermatika geeignet sind bzw. durch die Hautentzündungen gehemmt werden. Die Aufgabe wird gelöst, indem Magnesium-Ionen bzw. Magnesium-Ionen zusammen mit Lanthan-Ionen in Salbengrundlagen eingearbeitet werden, bzw. indem Magnesiumsalze in Wasser (bzw. anderen Flüssigkeiten) gelöst werden.
Die Entzündungs-EnzymederHaut(die Phospholipase A2 bzw. die Lipoxygenasen) benötigen Kalzium-Ionen als Co-Enzym, um voll funktionsfähig zu sein (S.Forster et al.: Br. J. Dermatol. 112 [1985] 135-147; B.A-Burrall et al.: J. Invest. Dermatol. 91 [1988] 294-297;T.HofmannetaI.: J. Immunol. 140 [l988]3912-3918).Kalzium-lonen und Magnesium-Ionen bzw. Lanthan-Ionen haben eine ähnliche Molekülgröße und können sich an gleichartige Proteinstrukturen binden. Dabei ist die Bindungsaffinität der Kalzium-Ionen jedoch größer. Bei hohen Magnesium-Konzentrationen werden jedoch die Kalzium-Ionen von ihren spezifischen Bindungsorten verdrängt (E.Carafoli: Ann. Rev. Biochem. 56 [1987] 395-443). Enzyme, die Kalzium-Ionen als Co-Enzyme benötigen (die Phospholipase A2 als limitierendes Enzym für die Arachidonsäurefreisetzung und auch die epidermalen
Lipoxygenasen), werden demnach durch hohe Magnesium-Konzentrationen kompetitiv gehemmt. Eine Hemmung entzündlicher Vorgänge ist die Folge. Magnesium-Ionen sind zur Hemmung der Entzündungs-Enzyme und somit zur Hemmung entzündlicher Reaktionen deshalb besonders geeignet, weil sie bei äußerlicher Anwendung nicht toxisch sind (R. Ludewig und K.Lohs: Akute Vergiftungen, Gustav-Fischer-Verlag, Jena, 1982, Seite 297-298).
Ausführungsbeispiele
Beispiel 1: Kontaktüberempfindlichkeit gegen 1-Chloro-2,4-Dinitrobenzen (DNCB) - Nachweis und Hemmung durch MgCI2 BALB/c-Mäuse (5 Tiere pro Tiergruppe) wurden folgendermaßen gegen DIMCB sensibilisiert: Applikation von 25 μΙ einer 1 %igen DNCB-Lösung (DNCB, gelöst in Aceton-Olivenöl, 4:1) an drei aufeinanderfolgenden Tagen (Tage -3, —2, —1) auf ein Hautareal des Rückens (0,5cm χ 0,5 cm) nach vorheriger Rasur. Nach fünf Tagen (Tag +5) wurde bei den gleichen Tieren 25 μΙ einer 0,5%igen, 0,25%igen oder 0,125%igen DNCB-Lösung ohne bzw. mit einem unterschiedlichen MgCI2-Gehalt (Tabelle 1) auf die dorsale Oberfläche beider Ohren aufgetragen (Prä-DNCB-Meßwert). Die DNCB und MgCI2 enthaltende Lösung wurde folgendermaßen hergestellt: MgCI2 wurde in 95%igem Ethanol: Glycerin (4:1) gelöst, DNCB in 4:1 Aceton-Olivenöl. Danach wurden beide Lösungen entsprechend der inTabelle 1 angegebenen Konzentrationen gemischt. DNCB allein wurde im Gemisch Ethanol:Glycerin:Aceton:Olivenöl aufgetragen. 24 Stunden später (Tag +6) wurde mit einem Mikrometer (Fa. Peacock Inc., Tokyo) die Ohrdicke gemessen (Post-DNCB-Meßwerte). Die Ohrdickenzunahme resultiert als Folge der Kontaktsensibilisierung gegenüber DNCB nach der primären dreitägigen DNCB-Applikation (Tag -3, -2, -1). Sie ergibt sich aus der Differenz des Post-DNCB-Meßwertes minus des Prä-DNCB-Meßwertes. Wie ersichtlich (Tabelle 1), hemmt MgCI2 die durch DNCB ausgelöste entzündliche Reaktion entscheidend. Im Gegensatz dazu hat NaCI keine diesbezügliche Wirkung (Tabelle 1, Vergleich Nr.7 mit Nr.8:p<0,01).
Tabelle 1
DNCB-Sensibilisierung und Hemmung der Kontaktdermatitis durch Magnesium-Ionen (BALB/c-Mäuse)
Tiergruppe11 „Challenge" Substanzen Ohrdickenzunahme21
Nr. (mm + SE)
DNCB 0,5% 0,16 ± 0,02
1 DNCB 0,5%
2 + MgCI2 28% 0,17 ± 0,03
DNCB 0,25% 0,14 + 0,02
3 DNCB 0,25%
4 4-MgCI 28% 0,10 + 0,02
DNCB 0,125% 0,14 ± 0,02
5 DNCB 0,125%
6 + MgCI 28% 0,02 ± 0,01
DNCB 0,125%
7 + MgCI 14% 0,06 + 0,02
DNCB 0,125%
8 + NaCI 14% 0,11 +0,02
Kontrolle (DNCB 0,25%, keine primäre
9 DNCB-Sensibilisierung) 0,02 ± 0,01
1 Jede Tiergruppe umfaßt 5 männliche BALB/c-Mäuse im Alter zwischen 4 und 6 Wochen.
2 Post-DNCB-Meßwert minus Prä-DNCB-Meßwert.
Statistische Unterschiede (WILCOXON-Text): Nr.1/2: keine signifikante Differenz; Nr.3/4: keine signifikante Differenz; Nr.5/6: ρ < 0,001; Nr.5/7: ρ < 0,01; Nr.7/8: ρ < 0,01.
Beispiel 2: Epikutane Applikation von Formaldehyd in Kombination mit bzw. ohne MgCI2 bei Patienten mit einer Formaldehyd-Allergie
Durch epikutane Applikation von MgCI2 zusammen mit Formaldehyd (Patienten mit Formaldehyd-Allergie) resultiert eine von der Magnesiumchloridkonzentration abhängige Verminderung der Entzündungsreaktion (Abbildung 1). Zwecks Nachweis der entzündungshemmenden Wirkung von MgCI2wurde MgCI2 in einer Endkonzentration von 28%bzw. 14% in die Salbengrundlage Unguentum emulsificans aquosum inkorporiert. Zusammensetzung der Salbengrundlage: Alcoholes emulsificantes non ionogeni 21,0%, Cera perliquida 10,0%, Glycerolum 5%, Prophylhydroxybenzoicum 0,06%, Methylhydroxybenzoicum 0,14%, Ethanolum (90Vol.-%) 1,8%, Aqua bidestitlata 62,0%. Formaldehyd wurde 5%ig in die Salbengrundlage inkorporiert. Eine gleichartig verminderte entzündliche Reaktion durch Magnesium-Ionen resultierte auch bei Patienten mit einer Nickel-Allergie bzw. einer Chromat-Allergie. Auch Lanthan-Ionen in einer Konzentration von 0,5% bis 5%hatten einen gleichartigen und konzentrationsabhängigen antientzündlichen Effekt (Abbildung 2).
Abbitdung 1
Applikation von Formaldehyd in Kombination mit bzw. ohne MgCI2 bei einem Patienten mit Formaldehyd-Allergie
Rp. Formaldehyd 5,0 (D
MgCI2 28,0
Ungt. emulsificans aquos. ad 100,0
Rp. Formaldehyd 5,0 (2)
MgCI2 14,0
Ungt. emulsificans aquos. ad
Rp. Formaldehyd 5,0 (3)
U ngt. emulsificans aquos. ad 100,0
Aufgetragene Absolutmengen auf ein Hautareal von 0,5cm χ 0,5cm: Formaldehyd: 0,45 mg; MgCI x 6H2O (28%):
2,52mg = 1,38Mol/l; MgCI2 x 6H2O (14%): 1,26 = 0,69Mol/l
Die fotografische Aufnahme erfolgte 24 Stunden nach Applikation der Testsubstanzen.
Abbildung 2
Applikation von Formaldehyd in Kombination mit bzw. ohne LaCI3 bei einem Patienten mit Formaldehyd-Allergie
Rp. Formaldehyd 5,0
LaCI3 5,0 (1)
Ungt. emulsificansaquos. ad 100,0
Rp. Formaldehyd 5,0
Ungt. emulsificansaquos. ad 100,0 (2)
Die fotografische Aufnahme erfolgte 24 Stunden nach Applikation der Testsubstanzen.
Beispiel 3: Herstellung entzündungshemmender Dermatika für die äußerliche Anwendung Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, Magnesium-Ionen oder Magnesium-Ionen zusammen mit Lanthan-Ionen in wasserhaltigen Salbengrundlagen, Lösungen, Zahncremes oder Wasser einzuarbeiten. Magnesium-Ionen bzw. Magnesium-Salze sind deshalb als entzündungshemmende Dermatika besonders geeignet, weil sie für den Menschen nichttoxisch sind. Rp.
1 Anstelle von MgCI2 kann auch LaCI3 in einer Konzentration von 0,1 % bis 5,0% in die Salbengrundlage inkorporiert werden bzw. es kann MgCI2 und LaCI3 gleichzeitig in den o.g. Gew.-% in Salben eingearbeitet bzw. in Wasser gelöst werden (Salzkonzentration, identisch mit der des Toten Meeres).
2 Konzentrationsbereiche: 1,0 bis 28,0 Gew.-%.
MgCI2 1' 28,021
Ungt. emulsificans aquos. ad 100,0
2)Konzentrationsbereiche: 1,0 bis 28,0
Gew.-%
MgCI2 14,O11
Ungt. Alcohol. Lanae aquos. ad 100,0
2)Konzentrationsbereiche: 1,0 bis 14,0
Gew.-%
MgCI2 28,01(
Aqua ad 100,0

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von Mitteln, die zur Therapie entzündlicher Hautkrankheiten geeignet sind bzw. allergische entzündliche Reaktionen abschwächen, dadurch gekennzeichnet, daß Magnesium-Ionen allein bzw. in Kombination mit Lanthan-Ionen eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Magnesiumsalze in Konzentrationen von 1,0 bis 28,0Gew.-% allein oder zusammen mit Lanthan-Ionen (0,1 bis 0,5Gew.-%) in Salbengrundlagen, Lösungen, Wässer, Zahncremes und Kosmetika eingearbeitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Magnesium-Ionen (1,0 bis 28,0Gew.-%) allein bzw. zusammen mit Lanthan-Ionen (0,1 bis 5,0Gew.-%) in Salben bzw. Cremes inkorporiert werden und in Kombination mit UV-Licht therapeutische Anwendung finden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Magnesium-Ionen (1,0 bis 28,0Gew,-%) allein bzw. zusammen mit Lanthan-Ionen (0,1 bis 5,0 Gew.-%) in Wassergelöst werden und in Kombination mit UV-Licht therapeutische Anwendung finden (Balneo-Photo-Therapie).
5. Verwendung von Magnesium-Ionen bzw. Lanthan-Ionen gemäß Anspruch 1 bis 3 zur Herstellung externer Dermatika, verbesserter Heilwässer, neuartiger Zahncremes und Kosmetika,
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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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