DD240920A1 - Mechanisch verfestigte glasseidenmatte - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine mechanisch verfestigte Glasseidenmatte, die zur Herstellung von Plast-Verbundwerkstoffen geeignet ist. Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Matte aus Glasfaserstoff als Verstaerkungsmaterial fuer Plast-Verbundwerkstoffe zu schaffen, deren Verfestigung ohne wesentliche Beeinflussung der Struktur des Fadengebildes erfolgt, die keine Einschraenkung der Flaechengebildestabilitaet im Plastverarbeitungsprozess erfaehrt, eine geringe Biegesteifigkeit und damit hohe Konturenanpassfaehigkeit besitzt, ueber eine variable Reissfestigkeit und Voluminoesitaet verfuegt und eine saubere Arbeitsweise bei der Herstellung von Plast-Verbundwerkstoffen gestattet. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein flaechenfoermiges textiles Verstaerkungsmaterial aus Glasfaserstoff zur Herstellung von Plast-Verbundwerkstoffen zu entwickeln, welches mechanisch verfestigt wird. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass ein Fadengelege, welches aus zufallsbedingt abgelegten Schleifen einer groesseren Anzahl von Glasseidenfaeden besteht, mittels Wirknadeln querreihig durchstochen und durch ein maschenbildendes Fadensystem verfestigt wird. Ausserdem kann das Fadengelege mit einem oder mehreren bereits fertigen textilen Flaechengebilden bzw. einer Fadenschar in Kett- und/oder Schussrichtung verfestigt und verbunden werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine mechanisch verfestigte Glasseidenmatte, die als flächenförmiges textiles Verstärkungsmaterial mit quasiisotropen Eigenschaften zur Herstellung von Plast-Verbundwerkstoffen, insbesondere für Preß-, Vakuum- und Injektionsverfahren sowie für das Handauflege- und Wickelverfahren und die Prepregherstellung geeignet ist. Wesentliche Einsatzgebiete für Plast-Verbundwerkstoffe sind beispielsweise das Bauwesen, die Herstellung von Behältern, Rohren und industriellen Formteilen, das Transportwesen, der Schiffbau und die Herstellung von Konsumgütern.
Matten aus Glasfaserstoff, die zur Herstellung von Plast-Verbundwerkstoffen eingesetzt werden, sollen über eine hohe Gleichmäßigkeit der Flächenmasse verfügen, keine bevorzugte Verstärkungsrichtung aufweisen sowie keine vorzeitige Aufhebung der Flächengebildestabilität, die zu Glasmangel- bzw. Glasanreicherungszonen im Plast-Verbundwerkstoff führen kann, gestatten. Das Flächengebilde muß für die verschiedenen Verarbeitungsverfahren unterschiedlichen Anforderungen hinsichtlich Voluminösität, Konturenanpaßfähigkeit und Reißfestigkeit genügen.
Es sind Matten aus Glasfaserstoff bekannt, die entweder aus Abschnitten von Glasseiden, sogenannten Stapeln etwa konstanter Länge, bestehen, die gleichmäßig, jedoch ungerichtet zweidimensional verteilt sind, oder aus zufallsbedingt abgelegten Glasseidenfäden gebildet werden, DE-OS 2461442. Die Verfestigung der genannten Matten aus Glasfaserstoff erfolgt durch ein chemisches Bindemittel. Nach Art und Anteil des chemischen Bindemittels in den Matten werden solche mit leicht bzw. schwer in Styrol löslichem Bindemittel und geringem bzw. hohem Bindemittelgehalt unterschieden.
Für die Verarbeitungsverfahren Handauflegeverfahren, kontinuierliches Laminieren und die Prepregherstellung werden vorzugsweise Matten aus Glasfaserstoff mit leicht in Styrol löslichem Bindemittel eingesetzt. Bei der Anwendung des Preß-, Injektions- und Vakuumverfahrens muß die vorzeitige Aufhebung der Bindung von Stapeln bzw. Glasseide im Flächengebilde beim Kontakt mit dem Matrixmaterial vermieden werden, ansonsten sind Glasmangel- und Glasanreicherungszonen im Erzeugnis durch das sogenannte „Ausschwimmen" der Stapel unvermeidbar, wodurch örtliche Festigkeitsdifferenzen entstehen. Deshalb wurden für diese Verarbeitungsverfahren Schwerin Styrol lösliche Bindemittel entwickelt, DE-OS 2461442, wobei eine Lösezeit in Styrol von mehr als 10 Minuten erreicht wurde. Die Menge des aufgebrachten Bindemittels, im allgemeinen zwischen 2,5 und 10Ma.-%, bestimmt die Reißfestigkeit und Konturenanpaßfähigkeit der Matte aus Glasfaserstoff, wobei eine hohe Reißfestigkeit eine geringe Konturenanpaßfähigkeit bedingt und eine gute Konturenanpaßfähigkeit eine geringere Reißfestigkeit zur Folge hat.
Ein Nachteil der bekannten, chemisch gebundenen Matten aus Glasfaserstoff besteht darin, daß die Verarbeitungszeit bei der Herstellung des Plast-Verbundwerkstoffes durch die begrenzte Flächengebildestabilität infolge der Löslichkeit des Mattenbinders in Styrol eingeschränkt ist.
Aus den Matten aus Glasfaserstoff können sich bereits vor der Auflösung der Flächengebildestabilität Stapel oder Glasseiden lösen. Daraus resultieren Glasmangel- bzw. Glasanreicherungsbereiche, die zu örtlichen Festigkeitsdifferenzen führen und keine saubere Verarbeitung gestatten.
Nachteilig bei der Verarbeitung von chemisch gebundenen Matten aus Glasfaserstoff wirkt sich auch das Bindemittel auf die Laminateigenschaften selbst aus und daß dieses Bindemittel vor der Benetzung des Glasfaserstoffes mit Harz gelöst werden muß und die Verarbeitungszeit dadurch begrenzt ist.
Nachteilig ist weiterhin, daß bei hohen Anforderungen an die Reißfestigkeit der Matte die Konturenanpaßfähigkeit eingeschränkt ist. Der Energiebedarf für die Herstellung der chemisch gebundenen Matte aus Glasfaserstoff übersteigt den für die mechanisch verfestigte Glasseidenmatte erforderlichen Aufwand wesentlich.
Es sind außerdem Matten aus Glasfaserstoff bekannt, welche mechanisch durch Nadeln mittels Widerhaken verfestigt werden, wobei die Struktur des Flächengebildes wesentlich beeinflußt wird und ein für die Herstellung vorzugsweise von Plast-Verbundwerkstoffen wenig geeignetes Erzeugnis entsteht.
Dieses Erzeugnis hat den Nachteil, daß es sehr voluminös ist und deshalb keine vollständige Entlüftung des Laminates während des Verarbeitungsprozesses ermöglicht. Es ist auch die Anwendung von Glasseidenfäden mit haftmittelhaltigen Schlichten nicht möglich.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Matte aus Glasfaserstoff als Verstärkungsmaterial für Plast-Verbundwerkstoffe zu schaffen, deren Verfestigung ohne wesentliche Beeinflussung der Struktur des Flächengebildes erfolgt und die keine Einschränkung der Flächengebildestabilität im Plastverarbeitungsprozeß erfährt, eine geringe Biegesteifigkeit und damit hohe Konturenanpaßfähigkeit besitzt, über eine variable Reißfestigkeit und Voluminösität verfügt sowie eine saubere Arbeitsweise bei der Herstellung von Plast-Verbundwerkstoffen gesatattet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein flächenförmiges textiles Verstärkungsmaterial mit quasiisotropen Eigenschaften aus Glasfaserstoff zur Herstellung von Plast-Verbundwerkstoffen zu entwickeln, welches mechanisch verfestigt
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Fadengelege, welches aus zufallsbedingt abgelegten Schleifen einer größeren Anzahl von Glasseidenfäden besteht, mit Wirknadeln durchstochen und durch ein maschenbildendes Fadensystem'verfestigt wird. Außerdem kann das Fadengelege mit einem oder mehreren bereits fertigen textlien Flächengebilden bzw. einer Fadenschar in Kett- und/oder Schußrichtung verfestigt und verbunden werden. Das erfindungsgemäße Erzeugnis kann durch die Parameter Maschinenfeinheit, Stichlänge, Bindungsart und die Fadenparameter von Glasseide und verfestigenden Fäden sowie Flächenmasse, Breite und Randgestaltung variiert werden.
Der wesentlichste Vorteil des erfindungsgemäßen Erzeugnisses besteht darin, daß durch seinen Einsatz bei der Herstellung von Plast-Verbundwerkstoffen während der Einwirkung des Harzes die Flächengebildestabilität uneingeschränkt aufrechterhalten werden kann und damit die Verarbeitungszeit nicht begrenzt ist. Dadurch werden örtliche Differenzierungen des Glasvolumenanteils vermieden, und eine saubere Verarbeitung ist möglich. · Ein weiterer Vorteil der mechanisch verfestigten Glasseidenmatte besteht darin, daß durch die mögliche variable Gestaltung der mechanischen Verfestigung (Maschinenfeinheit, Stichlänge, Bindungsart, Fadenparameter der verfestigenden Fäden) eine variable Reißfestigkeit und Voluminösität bei Beibehaltung einer hohen Konturenanpaßfähigkeit gewährleistet werden kann.
Das Erzeugnis, entsprechend dem Ausführungsbeispiel 1, weist eine Biegesteifigkeit, gemessen nach dem Freiträgerverfahren nach TGL 50551/02, von 0,72 Nmm bis 1,22 Nmm in Produktionslaufrichtung und von 1,20Nmm bis 1,30 Nmm in Querrichtung auf. Die Reißkraft des Erzeugnisses beträgt 293 N bei einem Variationskoeffizienten von 27%.
Vergleichsweise verfügt eine Stapelbindermatte C5-P45-LO-450 über eine Reißkraft von 92 N bei einem Variationskoeffizienten von 39% und über eine Biegesteifigkeit von 2,42 Nmm bis 12,58 Nmm in Produktionslaufrichtung und von 6,39 Nmm bis 7,37Nmm in Querrichtung.
Speziell bei der mechanischen Verbindung des Fadengeleges mit anderen Flächengebilden entsteht der Vorteil, daß höhere Glasvolumenanteile im Plast-Verbundwerkstoff erreicht werden können, die zu höheren Festigkeiten führen. Bei besserem Schichtenaufbau entstehen Erzeugnisse, die hohen Biege-, Zug- und Druckbeanspruchungen standhalten. Die Verbindung von Fadengelegen mit anderen Flächengebilden gestattet die rationelle und zeitsparende Gestaltung des Plastverarbeitungsprozesses. Das Durchstechen des Fadengeleges bei seiner mechanischen Verbindung mit anderen Flächengebilden schafft günstige Durchtränkungsbedingungen für das Verstärkungsmaterial.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß die Wirtschaftlichkeit der Herstellung der erfindungsgemäßen Matte durch wesentlich geringeren Energiebedarf gegenüber der chemisch gebundenen Matte verbessert werden kann.
Die Erfindung soll nachstehend an zwei Beispielen erläutert werden:
Nach der Erfindung besteht eine mechanisch verfestigte Glasseidenmatte mit einer Flächenmasse von 450g/m2 aus Schleifen von E-Glasseidenfäden der Feinheit 40tex, mit einem Elementarfadendurchmesser von 10μηι und das Material des maschenbildenden Fadensystems aus Polyestergarn mit einer Feinheit von 33tex. Die Legung der maschenbildenden Fäden erfolgt als Fransenlegung bei einer Maschinenfeinheit der Nähwirkmaschine von 2,33 F. Die Stichlänge des maschenbildenden Fadensystems beträgt 2,7mm.
Bei der Verbindung eines Fadengeleges mit einem weiteren Flächengebilde entsteht ein Verstärkungsmaterial der Flächenmasse 930g/m2. Die Komponente des Fadengeleges der Flächenmasse450g/m2 wird aus Schleifen von E-Glasseidenfäden der Feinheit 30tex mit einem Elementarfadendurchmesser von 12 pm gebildet. Das tragende Flächengebilde ist ein Glasseidengewebe der Flächenmasse 580g/m2, wobei die Feinheit der Kettfäden 1 200tex und Feinheit der Schußfäden ebenfalls 1 200tex beträgt. Die Gewebebindung ist eine Leinwandbindung. Das Material des maschenbildenden Fadensystems besteht aus PA-Seide mit einer Feinheit von 20tex. Die Legung der maschenbildenden Fäden erfolgt als Trikotlegung bei einer Maschinenfeinheit von 3,5 F. Die Stichlänge des maschenbildenden Fadensystems beträgt 4mm.
Claims (2)
- Patentanspruch:1. Mechanisch verfestigte Glasseidenmatte, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fadengelege, das aus zufallsbedingt abgelegten Schleifen einer größeren Anzahl von Glasseidenfäden gebildet wird, auf einer Nähwirkmaschine mittels Wirknadeln querreihig durchstochen und durch ein maschenbildendes Fadensystem verfestigt wird.
- 2. Mechanisch verfestigte Glasseidenmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadengelege mit einem bzw. mehreren bereits fertigen textlien Flächengebilden bzw. einer Fadenschar in Kett- und/oder Schußrichtung verfestigt und verbunden wird.
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