CH713190A2 - Vorrichtung und Verfahren zur Verbindung von zwei Bauteilen in einer bestimmten relativen Ausrichtung sowie damit erstelltes Betonbauwerk. - Google Patents
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zur Verbindung von zwei Bauteilen (40, 50) in einer bestimmten relativen Ausrichtung mit einem Dorn (30) und einer ersten Hülse (10), wobei die erste Hülse (10) randbündig in einem der beiden Bauteile (40) einbettbar und der Dorn (30) mit einem ersten Endabschnitt in diese erste Hülse (10) einsteckbar und mit seinem gegenüberliegenden, zweiten Endabschnitt zum Eingriff in das andere Betonbauteil (50) ausgebildet ist, wird durch die Erfindung vorgeschlagen, dass der Dorn (30) in der ersten Hülse (10) um eine erste Achse drehbar und dass die Vorrichtung eine zweite Hülse (20) umfasst, welche randbündig in dem anderen Bauteil (50) einbettbar und in welche der Dorn (30) mit seinem zweiten Endabschnitt in mehreren Drehstellungen bezüglich einer zweiten Achse einsteckbar ist. Dabei ist der Dorn (30) in der zweiten Hülse in der jeweiligen Drehstellung drehfest fixiert. In wenigstens einer der beiden Hülsen (10, 20) ist der Dorn quer zu seiner jeweiligen Achse verschiebbar. Die zweite Achse ist mit seitlichem Versatz parallel zur ersten Achse ausgerichtet. Dadurch kann ein allfälliger gegenseitiger Versatz der ersten (10) gegenüber der zweiten Hülse (20) durch Drehen und/oder Querverschieben des Doms (30) ausgeglichen werden.
Description
Beschreibung
TECHNISCHES GEBIET [0001] Die vorliegende Erfindung betriffteine Vorrichtung zur Verbindung von zwei Bauteilen in einer bestimmten relativen Ausrichtung mit einem Dorn und einer ersten Hülse, wobei die erste Hülse randbündig in einem der beiden Bauteile einbettbar und der Dorn mit einem ersten Endabschnitt in diese erste Hülse einsteckbar und mit seinem gegenüberliegenden, zweiten Endabschnitt zum Eingriff in das andere Betonbauteil ausgebildet ist.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Verbindung von zwei Bauteilen mittels einer solchen Vorrichtung in einer bestimmten relativen Ausrichtung sowie ein Bauwerk mit zwei mittels einer solchen Vorrichtung in einer bestimmten relativen Ausrichtung miteinander verbundenen Bauteilen aus Beton.
STAND DER TECHNIK [0003] Vorrichtungen und Verfahren der genannten Art werden beispielsweise eingesetzt, um zwei auf gleicher Höhe aneinander anschliessende Balkon-Fertigteilplatten, die jeweils nur einseitig an ein Gebäude angeschlossen sind und von diesem aus vorkragen, aufeinander auszurichten. Die Balkonplatten tendieren unter ihrem Gewicht dazu, sich zu ihrer nicht angeschlossenen Seite hin abzusenken, wobei eine unterschiedliche Absenkung zu einer unerwünschten Stufenbildung am Übergang zwischen den Balkonplatten führt. Mit Vorrichtungen der betrachteten Art lässt sich das verhindern, indem die beiden Bauteile durch den Dorn in der gewünschten relativen Ausrichtung gehalten werden. Der Dorn dient hierbei lediglich als konstruktive Unterstützung, d.h. er muss keine besonders grossen Kräfte aufnehmen bzw. übertragen.
[0004] Die betrachteten Vorrichtungen kommen auch zum Einsatz, um eine Fertigteilwand in einer gewünschten Ausrichtung auf einem Fundament, einer unteren Wand oder einer Decke gegen Querverschiebungen zu fixieren. Meist kommen dabei in Längsrichtung der Fertigteilwand mehrere solcher Vorrichtungen zum Einsatz. Bei breiteren Balkonplatten kann das ebenfalls erforderlich sein.
[0005] In der Regel sind die einzuhaltenden Toleranzen so gering, dass es nicht möglich ist, bereits im Fertigteilwerk in beiden aufeinander auszurichtenden Bauteilen einander gegenüberliegend jeweils Hülsen vorzusehen, in welche die Dorne am Einbauort einfach nur eingesteckt werden müssten. Das gilt in besonderem Masse beim gleichzeitigen Einsatz mehrerer Vorrichtungen. Entsprechend wird üblicherweise pro Dorn nur eine Hülse in einem der beiden Bauteile eingebettet und im anderen Bauteil dieser gegenüberliegend eine grössere Aussparung belassen, in welche der Dorn mit seinem vorstehend als zweiten bezeichneten Endabschnitt mit Spiel eingreifen kann. Nach Ausrichtung der beiden Bauteile aufeinander unter Ausnutzung dieses Spiels wird die Aussparung mit einem Ausgussmaterial ausgegossen und so der genannte Endabschnitt darin fixiert. Der Bildung von Rissen durch Schwinden des Ausgussmaterials beim Aushärten wird durch Verwendung eines quellfähigen Mörtels entgegengewirkt. Diese Vorgehensweise hat diverse Nachteile.
[0006] Bei Balkonplatten muss die Aussparung zu deren Oberseite hin offen sein, so dass im fertigen Zustand das Ausgussmaterial im übrigen Material der Balkonplatten sichtbar ist. Die Optik ist dadurch nicht optimal. Die Vergussstellen sind auch anfällig auf Frostzustände. Selbst bei Verwendung von quellfähigem Mörtel als Ausgussmaterial können sich Risse bilden, durch welche Wasser eindringen und gegebenenfalls Korrosion von Bewehrungen im Bauteil verursachen kann. Der Mörtel kann nur bei entsprechenden Temperaturen eingebracht werden. Bis zum Aushärten des Ausgussmaterials muss zugewartet werden, bis weiter gearbeitet werden kann. Vorher können auch Abstützungen, die die Bauteile in der gewünschten Ausrichtung relativ zueinander halten, nicht entfernt werden.
[0007] Bei der Verwendung der Vorrichtungen zur Ausrichtung einer Fertigteilwand auf einem darunter angeordneten Bauteil müssen Aussparungen für meist mehrere Dornen in diesem vorgesehen werden. Die Dorne müssen dann in die mit dem Ausgussmaterial bereits gefüllten Aussparungen eingedrückt werden, solange dieses noch ausreichend weich ist.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG [0008] Die Erfindung stellt sich die Aufgaben, eine Vorrichtung der betrachteten Art zu schaffen, welche die genannten Nachteile vermeidet und ein Verfahren zur Ausrichtung von zwei Bauteilen aufeinander mit einer solchen Vorrichtung sowie ein damit versehenes Bauwerk mit zwei Betonbauteilen anzugeben, die damit aufeinander ausgerichtet sind.
[0009] Hinsichtlich der Vorrichtung wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Diese ist demnach dadurch gekennzeichnet, dass sie eine zweite Hülse umfasst, welche in dem anderen Bauteil einbettbar und in welche der Dorn mit seinem zweiten Endabschnitt einsteckbar ist, dass der Dorn mit seinem ersten Endabschnitt in der ersten Hülse um eine erste Achse drehbar ist, dass der Dorn in die andere Hülse in mehreren Drehstellungen bezüglich einer zweiten Achse einsteckbar, im eingesteckten Zustand in der jeweiligen Drehstellung jedoch drehtest fixiert ist, dass der Dorn in wenigstens einer der beiden Hülsen quer zu seiner jeweiligen Achse verschiebbar ist, und dass die zweite Achse mit seitlichem Versatz parallel zur ersten Achse ausgerichtet ist.
[0010] Die erfindungsgemässe Ausbildung erlaubt einen vorgängigen Einbau von Hülsen in beide Bauteile, in welche der Dorn am Einbauort jeweils nur eingesteckt zu werden braucht. Die beiden Hülsen müssen bei der gewünschten Ausrichtung der beiden Bauteile nicht notwendig exakt miteinander fluchten. Der gegenseitige Versatz der beiden Hülsen kann insbesondere grösser sein als das Spiel der beiden Endabschnitte in ihren jeweiligen Hülsen. Durch die erfindungsge2 mässe Ausbildung können vorhandene Toleranzen bezüglich der Flucht der beiden Bauteile durch einfaches Drehen und/ oder Verschieben des Doms in der ersten Hülse in eine geeignete Drehstellung ausgeglichen werden. Das aufwendige und zeitraubende Ausgiessen des zweiten Endabschnitts des Doms entfällt mit den dadurch verursachten Nachteilen und Problemen.
[0011] Das erfindungsgemäss Verfahren ist entsprechend durch folgende Schritte gekennzeichnet: Einstecken des Doms mit seinem ersten Endabschnitt in die erste, im ersten Bauteil eingebettete Hülse; teilweises Zusammenführen der beiden Bauteile in der gewünschten Ausrichtung; Drehen und/oder Querverschieben des Doms mit seinem Endabschnitt in der ersten Hülse bis sein zweiter Endabschnitt mit der zweiten Hülse fluchtet; Einführen des zweiten Endabschnitts in die zweite Hülse durch Längsverschieben des Doms und/oder weiteres Zusammenführen der beiden Bauteile bis auf ein gewünschtes Mass.
[0012] Das erfindungsgemässe Bauwerk mit zwei mittels einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einer gewünschten relativen Ausrichtung miteinander verbundenen Bauteilen aus Beton ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste Hülse in dem einen Bauteil und die zweite Hülse in dem zweiten Bauteil in den Beton eingegossen und der Dorn mit seinen Endabschnitten in die beiden Hülsen eingesteckt ist.
[0013] Bevorzugte Ausbildungen der erfindungsgemässen Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen 2-13 gekennzeichnet.
[0014] Demnach ist es bevorzugt, dass der erste Endabschnitt des Dorns im Querschnitt rund ist. Er kann dadurch in der ersten Hülse ohne Einschränkungen jede beliebige Drehstellung einnehmen.
[0015] Die erste Hülse ist im Querschnitt bevorzugt rechteckig. Das ermöglicht eine Verschiebung des ersten Endabschnitts des Dorns in der ersten Hülse in einer Querrichtung, nämlich entlang der längeren Rechteckseite. Wenn in diesem Fall der Durchmesser des ersten Endabschnitts des Dorns annähernd der Breite des rechteckigen Querschnitts der ersten Hülse entspricht wird eine weitgehend spielfreie Verbindung der beiden Bauteile in der gewünschten Ausrichtung aufeinander erreicht.
[0016] Der zweite Endabschnitt des Dorns ist bevorzugt im Querschnitt als regelmässiges n-Eck ausgebildet. Eine solche Form ist rotationssymmetrisch bezüglich n diskreten Drehstellungen. Dabei kann der zweite Endabschnitt des Dorns im Querschnitt insbesondere sechseckig sein.
[0017] Im Hinblick auf das erfindungsgemässe Verfahren ist es vorteilhaft, wenn der erste Endabschnitt des Dorns jeweils in Einsteckrichtung länger, vorzugsweise 2- bis 3-mal so lang, wie sein zweiter Endabschnitt ist. Der Dorn greift dadurch beim Einstecken in die zweite Hülse immer noch in die erste Hülse ein und dadurch bei der Montage nicht herausfallen.
[0018] Als Material für den Dorn geeignet ist Stahl, wobei der Dorn in Vollmaterial oder als Hohlprofil ausgeführt sein kann. Herstellungstechnisch können die beiden Endabschnitte des Dorns durch Schweissen, insbesondere durch Reibschweissen, oder auch durch Kleben miteinander verbunden sein.
[0019] Die zweite Hülse weist in einer bevorzugten Ausführungsform in einem frontseitigen Abschnitt eine Platte mit einer Öffnung auf, die im Querschnitt ein regelmässiges m-Eck ist. Die Anzahl m der Ecken sollte dabei gleich oder grösser als die Anzahl n des Querschnitts des zweiten Endabschnitts des Dorns sein. Entsprechend bevorzugt ist die Öffnung in der Platte im Querschnitt sechseckig, vorzugsweise jedoch zwölfeckig. Im letzteren Fall kann der zweite Endabschnitt des Dorns in der zweiten Hülse zwölf unterschiedliche, diskrete Drehstellungen einnehmen, was in den meisten Anwendungsfällen ausreicht um die beiden Bauteile fein aufeinander auszurichten.
[0020] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Hülse so ausgebildet, dass sie sich in Einsteckrichtung hinter der Frontplatte erweitert. Dadurch kann die Öffnung in der zweiten Platte mit geringerem Spiel zur optimalen Fixierung der Drehstellung des Dorns bemessen werden.
[0021] Die Frontplatte der zweiten Hülse ist bevorzugt eine Stahlplatte, an welcher Bewehrungseisen als Rückhängebewehrung befestigt sind.
[0022] Grundsätzlich könnte auch der zweite Endabschnitt des Dorns in der zweiten Hülse quer zu seiner zweiten Achse verschiebbar sein, entweder alternativ zu einer Verschiebbarkeit seines ersten Endabschnitts in der ersten Hülse oder auch zusätzlich.
[0023] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN [0024] Es zeigen jeweils perspektivisch:
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung in einer ersten Ansicht;
Fig. 2 die Vorrichtung in einer zweiten Ansicht;
Fig. 3 den Dorn der Vorrichtung; und
Fig. 4 die Vorrichtung während der Verbindung von zwei Bauteilen.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG [0025] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung mit einer ersten Hülse 10, einer zweiten Hülse 20 und einem Dom 30 mit Blick auf die Vorderseite der ersten Hülse und die Rückseite der zweiten Hülse. Fig. 2 zeigt die drei Teile in entgegengesetzter Blickrichtung. Die erste Hülse 10 weist eine Frontplatte 11 mit einer Öffnung 12 und einem sich daran anschliessenden Hülsenkörper 13 auf, welcher rückseitig geschlossen ist. Die erste Hülse 10, zumindest jedoch die Öffnung 12 und der Hülsenkörper 13, sind im Querschnitt rechteckig, wobei der Querschnitt des Hülsenkörpers 13 vorzugsweise dem Querschnitt der Öffnung 12 in der Frontplatte 11 entspricht. Die Frontplatte 11 ist mit vier Löchern 14 versehen, um sie an der Innenseite einer Betonschalung durch Annageln oder dergleichen befestigen zu können. Die zweite Hülse 20 weist ebenfalls eine Frontplatte 21 mit einer Öffnung 22 und einem sich daran anschliessenden, hinten geschlossenen Hülsenkörper 23 auf. Die Öffnung 22 in der Frontplatte 21 ist im Querschnitt ein regelmässiges Mehreck mit zwölf Ecken. Der Hülsenkörper 23 ist dagegen rund und im Querschnitt gegenüber dem Querschnitt der Öffnung 22 etwas erweitert. Die Frontplatte 21 ist aus Stahl und massiver als die Frontplatte 11 der ersten Hülse 10 ausgebildet. An ihrer Rückseite sind Bewehrungseisen 25 als Rückhängebewehrung angeschweisst. Vier Löcher 24 erlauben auch die Befestigung der zweiten Hülse 20 durch Annageln oder dergleichen an der Innenseite einer Betonschalung.
[0026] Der in Fig. 3 separat dargestellte Dorn 30 weist einen ersten Endabschnitt 31 mit rundem Querschnitt bezüglich einer ersten Achse 31 a und einen zweiten Endabschnitt 32 auf, dessen Querschnitt ein regelmässiges Mehreck mit sechs Ecken bezüglich einer zweiten Achse 32a ist. Die Querschnitte der beiden Endabschnitte 31 und 32 sind so bemessen, dass sie in die Hülsen 10 bzw. 20 einsteckbar sind. Die Einsteckrichtungen sind jeweils nach den genannten Achsen 31a und 32a ausgerichtet. Die Fig. 1 und 2 zeigen den Dorn 30 mit seinem Endabschnitt 31 bereits ein Stück weit in die erste Hülse 10 eingesteckt. Wie dies insbesondere in Fig. 3 erkennbar ist, ist der erste Endabschnitt 31 des Dorns 30 nicht in Flucht mit seinem zweiten Endabschnitt 32. Die Achsen 31a und 32a der beiden Endabschnitte 31 und 32 sind gegeneinander seitlich etwas versetzt, dabei allerdings parallel zueinander ausgerichtet.
[0027] Durch den rechteckigen Querschnitt der ersten Hülse 10 ist der erste Endabschnitt 31 des Dorns in dieser quer zu seiner Achse 31 a entlang den längeren Rechteckseiten verschiebbar, vorzugsweise um ein Mehrfaches seines Durchmessers. Die kürzeren Rechteckseiten des rechteckigen Querschnitts der Hülse 10 sind demgegenüber so bemessen, dass der Dorn 30 zwischen ihnen nur wenig Spiel hat. Der zweite, im Querschnitt sechseckige Endabschnitt 32 ist so bemessen, dass er ebenfalls mit nur wenig Spiel in die zweite Hülse 20 eingreift. Durch seine sechseckige Form kann der zweite Endabschnitt in zwölf unterschiedlichen Drehstellungen, wegen dem geringen Spiel aber auch nur in diesen zwölf Drehstellungen, in die Öffnung 22 in der Frontplatte 21 der zweiten Hülse eingesteckt werden. Im eingesteckten Zustand ist der zweite Endabschnitt 32 des Dorns 30 in der zweiten Hülse 20 in einer der zwölf möglichen Drehstellungen drehtest fixiert.
[0028] Fig. 4 zeigt eine Art Momentaufnahme während Montage des Dorns 30 bei der Verbindung von zwei Bauteilen 40 und 50 bei denen es sich beispielsweise um zwei quaderförmigen Balkonplatten aus Beton handeln kann. Von den beiden Bauteilen 40,50 sind in Fig. 4 lediglich einander gegenüberliegende, parallel zueinander ausgerichtete Stirnflächen dargestellt. Randbündig an diesen Stirnflächen sind eine erste Hülse 10 und eine zweite Hülse 20 jeweils in den Beton eingebettet und zwar durch Eingiessen bei der Herstellung der Bauteile 40 und 50 beispielsweise in einem Fertigteilwerk. Am Einbauort wird zunächst das Bauteil 40 in seiner gewünschten Position montiert. Sodann wird der Dorn 30 mit seinem ersten Endabschnitt 31 in die erste Hülse im ersten Bauteil 40 eingesteckt und zwar vorzugsweise so weit, dass lediglich noch sein zweiter Endabschnitt 32 sichtbar ist. Danach wird das zweite Bauteil 50 in der gewünschten relativen Ausrichtung zum ersten Bauteil 40 soweit an dieses herangeführt, dass dessen Stirnfläche gerade noch nicht den vorstehenden zweiten Endabschnitts 32 des Dorns 30 berührt. Dieser muss nun aus der ersten Hülse 10 ein Stück weit herausgezogen und mit seinem zweiten Endabschnitt 32 in die zweite Hülse 20 eingesteckt werden. Sofern die beiden Hülsen 10 und 20 nicht exakt bzw. im Bereich der erwähnten Toleranzen miteinander fluchten - was eher ausnahmsweise der Fall ist - kann der gegenseitige Versatz der beiden Hülsen zunächst durch Drehen und/oder Querverschieben des Doms 30 in der ersten Hülse 10 ausgeglichen werden. Dies funktioniert dadurch, dass wie vorstehend beschrieben, die beiden Endabschnitte 22 und 32 des Doms 30 nicht in Flucht miteinander, sondern gegeneinander seitlich versetzt sind. Nach diesem Ausgleich wird der Dorn 30 mit seinem zweiten Endabschnitt 32 in die zweite Hülse 20 eingesteckt. Abschliessend kann das zweite Bauteil 50 noch näher an das erste Bauteil 40 herangeführt werden bis sich diese gegenseitig berühren oder bis ein gewünschtes Fugenmass zwischen den beiden Bauteilen erreicht ist.
[0029] Die relative Ausrichtung der Bauteile 40, 50 aufeinander kann während der Montage bei Bedarf mittels geeigneter Abstützungen (nicht dargestellt) erfolgen. Zur Verbindung von zwei Balkonplatten sollte insbesondere das zweite Bauteil auf einer Abstützung auf gleicher Höhe neben dem ersten, ggf. bereits fertig montierten Bauteil abgelegt und auf dieser Abstützung horizontal gegen das erste Bauteil verschoben werden können.
[0030] Nach einer Verbindung von zwei Bauteilen wie beispielsweise vorbeschrieben können allfällige Abstützungen in der Regel entfernt und weitere Arbeiten sofort durchgeführt werden. Jedenfalls werden weitere Arbeiten durch die erfindungsgemässe Verbindung nicht behindert.
[0031] Um eine Fertigteilwand in einer gewünschten Ausrichtung auf einem Fundament, einer unteren Wand oder einer Decke gegen Querverschiebungen zu fixieren, kann eine erste Hülse einer erfindungsgemässen Vorrichtung im unteren Bauteil beispielsweise durch Eingiessen in Beton eingebaut werden. In der Fertigteilwand wird an einer entsprechenden Position eine zweite Hülse der erfindungsgemässen Vorrichtung bereits im Fertigteilwerk eingebaut. Beim Aufrichten der Fertigteilwand wird der Dorne der erfindungsgemässen Vorrichtung in die erste Hülse eingesteckt und dann das Fertigbauteil mit einem Kran bis unmittelbar an diesen herangeführt und zwar bereits in seiner gewünschten Ausrichtung. Wie vorstehend beschrieben, kann dann ein gegenseitiger Versatz der ersten und zweiten Hülse durch Drehen und/oder Querverschieben des Dorns ausgeglichen werden. Danach kann die Fertigteilwand auf das untere Bauteil abgesenkt werden.
[0032] Die für den Dorn 30 geeigneten Abmessungen insbesondere für die Durchmesser seiner beiden Endabschnitte 31, 32 richten sich nach der zu erwartenden Belastung. Wenn für den Dorn ein nichtrostender Stahl verwendet wird und der Dorn aus Vollmaterial besteht liegen geeignete Durchmesser für seinen ersten Endabschnitt 31 im Bereich von 12-50 mm und für seinen zweiten Endabschnitt 32 im Bereich von 16-80 mm. Im Falle von Hohlmaterial mit einer Wandstärke im Bereich von 2-15 mm liegen geeignete Durchmesser für seinen ersten Endabschnitt 31 im Bereich von 12-50 mm und für seinen zweiten Endabschnitt 32 im Bereich von 16- 80 mm. Der gegenseitige Versatz der beiden Endabschnitte 31, 32 kann im Bereich von 3-30 mm liegen. Geeignete Durchmesser für seinen ersten Endabschnitt 31 liegen im Bereich von 12-50 mm und für seinen zweiten Endabschnitt 32 im Bereich von 16-80 mm. Mit einem Versatz von 5 mm können beispielsweise Toleranzen in der Flucht der beiden Hülsen von bis zu 10 mm ausgeglichen werden. Für die längeren Rechteckseiten der rechteckigen ersten Hülse 10 bzw. ihrer Öffnung 12 sind Längen im Bereich 80-500 mm geeignet.
[0033] Der erste Endabschnitt 31 des Dorns 30 sollte länger als sein zweiter Endabschnitt 32 ein, damit der bereits mit seinem ersten Endabschnitt 31 die erste Hülse 10 eingesteckte Dorn 30, wenn er aus dieser wieder ein Stück weit herausgezogen wird, um mit seinem zweiten Endabschnitt 32 in die zweite Hülse 20 eingesteckt zu werden, immer noch in der ersten Hülse 10 eingesteckt bleiben kann. Als Länge für den ersten Endabschnitt 31 eignen sich 75—490 mm und als Länge für den zweiten Endabschnitt 32 sind 40-200 mm geeignet. Die Längen der beiden Hülsen 10,20 sind entsprechend zu wählen.
[0034] Die Frontplatte 21 der zweiten Hülse 20 muss durch den Dorn 30 gegebenenfalls ausgeübte Drehkräfte aufnehmen können. Sie sollte dazu Abmessungen von 30-140 mm x 80-200 mm x 4-80 mm aufweisen. Für die Bewehrungseisen 25 der Rückhängebewehrung geeignet sind Durchmesser von 8-25 mm und Längen von 150-1000 mm geeignet.
[0035] Eine sechseckige Ausbildung des zweiten Endabschnitts 32 des Doms 30 in Kombination mit einer zwölfeckigen Ausbildung der Öffnung 22 in der zweiten Hülse 20 ist für die meisten Anwendungsfälle ausreichend, um einen genügend feinen Ausgleich bezüglich vorkommender Toleranzen in der Flucht von zwei miteinander zu verbindenden Hülsen 10, 20 zu ermöglichen. Durch andere Geometrien, insbesondere durch mehr oder weniger Ecken, kann die Feinheit des Ausgleichs weiter erhöht oder auch verringert werden. Die «Ecken», sowohl am Dorn als auch an der Hülse, könnten auch abgerundet sein, so dass der Endabschnitt des Dorns im Querschnitt beispielsweise eine ovale Form und die Hülse den Querschnitt einer mehrblättrigen Blume oder dergleichen erhält.
[0036] Das vorbeschriebene Montageverfahren kann analog natürlich auch mit mehreren erfindungsgemässen Vorrichtungen gleichzeitig zur Verbindung von zwei Bauteilen angewendet werden.
[0037] Wie bereits erwähnt, könnte grundsätzlich auch oder alternativ nur der zweite Endabschnitt des Dorns in der zweiten Hülse quer zu seiner zweiten Achse verschiebbar sein. Möglich wäre dies durch eine beispielsweise im Querschnitt rechteckige Ausbildung der zweiten Hülse oder der Öffnung in ihrer frontseitigen Platte bei gleichzeitig mehreckiger, zum Beispiel wieder sechseckiger Ausbildung des zweiten Endabschnitts des Dorns. Um auch hierbei weitgehende Spielfreiheit zu erreichen, sollte die Breite des rechteckigen Querschnitts etwa dem Sechskantmass entsprechen. Möglich wäre dies durch eine beispielsweise im Querschnitt rechteckige Ausbildung der zweiten Hülse oder ihrer frontseitigen Platte bei gleichzeitig mehreckiger, zum Beispiel wieder sechseckiger Ausbildung des zweiten Endabschnitts des Dorns. Um auch hierbei weitgehende Spielfreiheit zu erreichen, sollte die Breite des rechteckigen Querschnitts etwa dem Sechskantmass entsprechen. Sofern nur der zweite Endabschnitt des Dorns in der zweiten Hülse quer zu seiner zweiten Achse verschiebbar ist, könnte die erste Hülse eine Rundhülse sein.
BEZUGSZEICHEN [0038] erste Hülse
Frontplatte der ersten Hülse
Öffnung in der ersten Frontplatte
Hülsenkörper der ersten Hülse
Löcher in der Frontplatte der ersten Hülse zweite Hülse
Frontplatte der zweiten Hülse
Öffnung in der Frontplatte der zweiten Hülse
Hülsenkörper der zweiten Hülse
Löcher in der Frontplatte der zweiten Hülse
Bewehrungseisen
Dorn 30 erster Endabschnitt des Dorns zweiter Endabschnitt des Dorns
31a Achse des ersten Endabschnitts
32a Achse des zweiten Endabschnitts
Bauteil
Bauteil
Claims (15)
- Patentansprüche1. Vorrichtung zur Verbindung von zwei Bauteilen (40, 50) in einer bestimmten relativen Ausrichtung mit einem Dorn (30) und einer ersten Hülse (10), wobei die erste Hülse (10) in einem der beiden Bauteile (40) einbettbar und der Dorn (30) mit einem ersten Endabschnitt (31) in diese erste Hülse (10) einsteckbar und mit seinem gegenüberliegenden, zweiten Endabschnitt (32) zum Eingriff in das andere Betonbauteil (50) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine zweite Hülse (20) umfasst, welche in dem anderen Bauteil (50) einbettbar und in welche der Dorn (30) mit seinem zweiten Endabschnitt (32) einsteckbar ist, dass der Dorn mit seinem ersten Endabschnitt in der ersten Hülse um eine erste Achse (31a) drehbar ist, dass der Dorn in die zweite Hülse in mehreren Drehstellungen bezüglich einer zweiten Achse (32a) einsteckbar, im eingesteckten Zustand in der jeweiligen Drehstellung jedoch drehtest fixiert ist, dass der Dom (30) in wenigstens einer der beiden Hülsen (10, 20) quer zu seiner jeweiligen Achse (31a; 32a) verschiebbar ist, und dass die zweite Achse (32a) mit seitlichem Versatz parallel zur ersten Achse (31a) ausgerichtet ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Endabschnitt (31) des Dorns (30) im Ouerschnitt rund ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Hülse (10) im Ouerschnitt rechteckig, ist.
- 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des ersten Endabschnitts (31) des Dorns (30) annähernd der Breite des rechteckigen Ouerschnitts der ersten Hülse (10) entspricht.
- 5. Vorrichtung nach einer der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Endabschnitt (32) des Dorns (30) im Ouerschnitt ein regelmässiges n-Eck ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Endabschnitt (32) des Dorns (30) im Ouerschnitt sechseckig ist.
- 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Endabschnitt (31) des Dorns (30) jeweils in Einsteckrichtung länger, vorzugsweise 2- bis 3-mal so lang, wie sein zweiter Endabschnitt (32) ist.
- 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass der Dorn (30) aus Stahl besteht und in Vollmaterial oder als Hohlprofil ausgeführt ist.
- 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Endabschnitte (31, 32) des Dorns (30) durch Schweissen oder Kleben miteinander verbunden sind.
- 10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Hülse(20) in einem frontseitigen Abschnitt eine Platte (21) mit einer Öffnung (22) aufweist, die im Ouerschnitt ein m-Eck, insbesondere ein regelmässiges m-Eck ist.
- 11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (22) in der Platte (21) im Querschnitt sechseckig, vorzugsweise jedoch zwölfeckig, ist.
- 12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zweite Hülse (20) in Einsteckrichtung hinter der Platte (21) erweitert.
- 13. Vorrichtung nach den Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (21) aus Stahl besteht und dass an ihr Bewehrungseisen (25) als Rückhängebewehrung befestigt sind.
- 14. Bauwerk mit zwei mittels einer Vorrichtung (10, 20, 30) nach einem der Ansprüche 1-13 in einer bestimmten relativen Ausrichtung miteinander verbundenen Bauteilen (40, 50) aus Beton, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Hülse (10) in dem einen Bauteil (40) und die zweite Hülse (20) in dem zweiten Bauteil (50) in den Beton eingegossen und der Dorn (30) mit seinen Endabschnitten (31,32) in die beiden Hülsen (10, 20) eingesteckt ist.
- 15. Verfahren zur Verbindung von zwei Bauteilen (40, 50) mittels einer Vorrichtung (10,20, 30) nach einem der Ansprüche 1-13 in einer bestimmten relativen Ausrichtung, gekennzeichnet durch folgende Schritte:Einstecken des Dorns (30) mit seinem ersten Endabschnitt (31) in die erste, im ersten Bauteil (40) eingebettete Hülse (10);teilweises Zusammenführen der beiden Bauteile (40, 50) in der gewünschten Ausrichtung;Drehen und/oder Querverschieben des Dorns (30) mit seinem ersten Endabschnitt (31) in der ersten Hülse (10) bis sein zweiter Endabschnitt (32) mit der zweiten Hülse (20) fluchtet;Einführen des zweiten Endabschnitts (32) in die zweite Hülse (20) durch Längsverschieben des Dorns (30) und/oder weiteres Zusammenführen der beiden Bauteile (40, 50) bis auf ein gewünschtes Mass.
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