Abschlussorgan zum wahlweisen Verschliessen von flüssigkeitsführenden rohrförmigen
Gefässen innerhalb eines menschlichen oder tierischen Körpers
Die Erfindung bezieht sich auf ein Abschlussorgan zum wahlweisen Verschliessen von flüssigkeitsführenden rohrförmigen Gefässen innerhalb eines menschlichen oder tierischen Körpers, welches gekennzeichnet ist durch einen ersten und einen zweiten Klemmteil, die an entgegengesetzten Seiten des Gefässes angeordnet sind und in der Richtung zueinander und voneinander beweglich sind, um einen Verschluss und eine Öffnung des Gefässes zu bewirken, sowie durch ein elastisches Organ, welches die Klemmteile zueinander drückt, wobei der erste Klemmteil einen ersten permanenten Magneten enthält und zur wahlweisen Betätigung des Abschlussorganes ein zweiter, ausserhalb des Körpers befindlicher Magnet vorgesehen ist,
durch welchen der erste Magnet anziehbar ist, wodurch das Abschlussorgan geöffnet werden kann, worauf durch Unterbruch der Einwirkung des zweiten Magneten der erste Klemmteil unter dem Einfluss des elastischen Organes in die schliessende Stellung gebracht werden kann.
Im menschlichen und im tierischen Körper gibt es viele flüssigkeitsführende rohrförmige Gefässe, welche dem Willen unterworfen oder auch nicht unterworfen sind. So wird z. B. der Urin aus dem Körper durch die Harnröhre abgeleitet, welche von der Harnblase führt und durch einen Schliessmuskel verschliessbar ist, welcher sich an der Harnröhre an der Stelle ihrer Verbindung mit der Harnblase befindet. Der Schliessmuskel ist oft funktionsunfähig zufolge eines chirurgischen Eingriffes, einer Krankheit oder einer anderen Schädigung, entweder des Schliessmuskels selbst oder der Organe, welche ihn beeinflussen. Das hat zur Folge, dass eine Unfähigkeit des Zurückhaltens von Harn entsteht, eine Beschwerde, die obwohl sie verbreitet ist, sehr störend und unangenehm ist.
Es sind zwar verschiedene Verfahren und Vorrichtungen zur Behebung dieses Zustandes vorgeschlagen werden, welche jedoch verschiedene Nachteile hatten und bisher nicht zur Lösung dieses Problems beigetragen haben. Eine wirksame Steuerung der Strömung von Harn durch die Harnröhre darf nicht zu einer längeren Anwesenheit von Harn in der Harnröhre führen, da dies Infektionen und Schädigungen der Wand der Harnröhre zur Folge haben könnte. Ausserdem darf eine derartige Steuerung nicht den Aufbau von übermässigem Druck in der Harnblase erlauben, der zu einer ernsten Gefahr werden könnte.
Die Erfindung hat die Schaffung eines Abschlussorganes der erwähnten Art zum Ziel, welches auf einfache Weise von ausserhalb des Körpers betätigt werden kann, das Freihalten der Harnröhre von Harn ermöglicht und gleichzeitig den Aufbau eines übermässigen Druckes in der Harnblase verhindert. Das erfindungsgemässe Abschlussorgan soll dabei auf einfache Weise anwendbar, leicht steuerbar, robust und zuverlässig sein.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht des erfindungsgemässen Abschlussorgane in seiner Stellung an einer Harnröhre,
Fig. 2 eine vergrösserte Ansicht der Teile des Abschlussorganes in zusammengebautem Zustand,
Fig. 3 einen Längsschnitt des um eine Harnröhre herum zusammengebauten Abschlussorganes, und zwar in schliessender Stellung,
Fig. 4 einen der Fig. 3 entsprechenden Schnitt, wobei sich jedoch das Abschlussorgan in offener Stellung befindet,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 in der Fig.
3,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie 6-6 in der Fig.
2,
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie 7-7 in der Fig.
2 und
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie 8-8 in der Fig.
5.
In der Fig. 1 ist in einem Körper 10 einer Person der obere Teil einer Harnröhre 11 dargestellt, welche von der Harnblase führt. Die Harnröhre wird vom erfindungsgemässen Abschlussorgan 12 umschlossen, welches im Körper 10 durch bekannte chirurgische Verfahren angebracht ist. Das Organ 12 ist von aussen durch einen von Hand manipulierbaren starken Permanentmagneten
13 betätigbar, und zwar in einer Weise, die im folgenden beschrieben wird.
Das Abschlussorgan 12 enthält eine runde Basis 14, die an der hinteren Seite der Harnröhre 11 angeordnet ist. Die vordere Seite der Basis 14, welche der Harnröhre zugewandt ist, hat ein Paar von gekrümmten, in radialer Richtung verlaufenden Ausnehmungen 16, welche sich in Längsrichtung entlang der Harnröhre 11 erstrecken, vom Umfang der Basis nach innen ansteigen und zu einer abgerundeten zentralen Scheitelstelle 17 führen, die sich quer zur Harnröhre erstreckt. In der Basis 14 ist ausserdem noch ein Paar von versenkten Bohrungen 18 ausgebildet.
An der vorderen Seite der Harnröhre 11 ist ein Führungsteil 19 angeordnet, welcher mit der Basis 14 verbunden ist. Der Führungsteil 19 enthält eine runde Basis 20, welche mit der vorderen Fläche der Basis 14 zusammenwirkt und mit dieser durch ein Paar von Schrauben 21 verbunden ist, welche durch die Bohrungen 18 in der Basis 14 durchgeführt sind und in Gewindebohrungen 22 in der Basis 20 eingeschraubt sind. An der hinteren Seite der Basis ist eine diametral verlaufende bogenförmige Ausnehmung 33 ausgebildet, welche sich gegenüber den Ausnehmungen 16 befindet.
Die seitlichen Flächen der Ausnehmungen 23 liegen im mittleren Bereich der Basis 20 etwas näher zueinander als an der Aussenseite der Basis. Die Ausnehmungen 16 und 23 bilden im zusammengebauten Zustand des Abschlussorganes 12 einen Kanal, durch welchen sich die Harnröhre 11 erstreckt.
Von der Basis 20 erstreckt sich ein hohler Zylinder 24 nach vorne, welcher am Umfang eine Wand 26 mit kreisförmigem Querschnitt sowie eine Endwand 27 aufweist. Eine Bohrung 28 des Zylinders 24 erstreckt sich durch die Basis 20 und steht mit der Ausnehmung 23 in Verbindung. In der Bohrung 28 ist in Längsrichtung ein Kolben 29 beweglich, welcher einen in Längsrichtung des Kolbens sich erstreckenden starken Perma neutmagneten 3 0 enthält, dessen Pole sich an den entgegengesetzten Enden des Magneten befinden. Der Magnet 30 ist in einem Gehäuse 32 aus inertem, gegen Korrosion widerstandsfähigem Material eingeschlossen.
Das Gehäuse 32 hat einen angenähert prismatischen Querschnitt mit gekrümmten Seitenflächen 33, welche sich im Abstand von der inneren Fläche der Zylinderwand 26 befinden, sowie abgerundeten Ecken 34, welche gleitend die innere Fläche der Zylinderwand 26 berühren. Das Gehäuse 32 kann einen hohlen Teil 36 enthalten, in welchem der Magnet 30 untergebracht ist und welcher durch eine kreisförmige Scheibe 37 verschlossen ist, welche in geeigneter Weise im offenen Ende des Teiles 36 befestigt ist.
Im Zylinder 24 ist eine Schraubenfeder 38 als Druckfeder untergebracht, welche zwischen der Endwand 27 und dem zugewandten Ende des Kolbens 29 eingeschlossen ist. Die Feder 38 drückt den Kolben 29 elastisch gegen die Basis 14, um dadurch die Harnröhre 11 zu verschliessen. Die Feder 38 ist dabei bezüglich ihrer Federkraft so gewählt, dass sie die Harnröhre bei einem normalerweise in dieser wirkenden Druck von z. B. 90 Millimeter Quecksilbersäule verschliesst, jedoch bei einem höheren, gefährlichen Wert dieses Druckes eine Öffnung der Harnröhre 11 durch Verschiebung des
Kolbens 29 zulässt. Die Grösse dieses gefährlichen
Druckes ist individuell und variert von Person zu Person.
Der aussen manipulierbare Magnet 13 ist mit einer geeigneten Bezeichnung seines Endes versehen, welches eine Polarität hat, die dem vorderen Ende des Magneten
30 entgegengesetzt ist. Dieses Ende muss in die Nähe des Magneten 30 gebracht werden, um ein Anziehen des
Magneten 30, eine entsprechende Bewegung des Kolbens
29 und eine Öffnung des Abschlussorganes 12 sowie der
Harnröhre 11 zu bewirken. Die Teile des Abschlussorga nes 12 mit der Ausnahme des Magneten 30 müssen aus einem inerten, keine Allergie verursachenden, vorzugsweise unmagnetischen Material hergestellt sein, welches durch Körperflüssigkeiten nicht beeinflusst wird. So können diese Teile vorzugsweise aus keramischen Materialien oder inerten organischen Polymeren hergestellt sein, wie z. B. halogenierten Polyolefinen, z. B. aus Polytetrafluoräthylen.
Die Magneten 13 und 30 können aus einem beliebigen starken permanentmagnetischen Material hergestellt sein, z. B. dem Material Alnico VIII.
Bei der Verwendung wird das Abschlussorgan 12 in den Körper durch einen bekannten chirurgischen Vor gang eingeführt, um das vordere Ende der Harnröhre 11 zusammengebaut und durch die Schrauben 21 verbun den, wobei der Zylinder 24 nach vorne gerichtet ist. Die Harnröhre 11 wird normalerweise durch den Kolben 29 in geschlossener Stellung gehalten, welcher unter dem Einfluss der Feder 2 8 ein Einklemmen der Harnröhre in Querrichtung bewirkt. Um die Öffnung der Harnröhre herbeizuführen und eine Ausströmung von Urin zu ermöglichen, braucht die Person nur den Magneten in den Bereich des vorderen Endes des Zylinders 24 zu bringen, und zwar mit dem Pol, welcher dem Pol des vorderen Endes des Magneten 30 entgegengesetzt ist.
Dadurch wird der Magnet 30 zusammen mit dem Kolben 29 gegen die Kraft der Feder 28 angezogen. Die Bewegung des Kolbens 29 gestattet eine Öffnung der Harnröhre 11 durch den Druck der in ihr befindlichen Flüssigkeit. Nach der Beendigung der Ausströmung der Flüssigkeit aus der Harnröhre wird der Kolben 29 durch die Feder wieder in die schliessende Stellung gebracht, und zwar durch eine Entfernung des Magneten 13.
Dadurch, dass die Feder 38 in der bereits erwähnten Weise dimensioniert wird, kann das Abschlussorgan 12 als Sicherheitsorgan zur Verhinderung von übermässigem Druck vor der Harnröhre wirken.
Closing element for the optional closing of liquid-carrying tubular
Vessels within a human or animal body
The invention relates to a closure member for the optional closing of liquid-carrying tubular vessels within a human or animal body, which is characterized by a first and a second clamping part which are arranged on opposite sides of the vessel and are movable in the direction towards and from one another, to effect a closure and an opening of the vessel, as well as by an elastic member which presses the clamping parts towards one another, the first clamping part containing a first permanent magnet and a second magnet located outside the body is provided for the optional actuation of the closing element,
by which the first magnet can be attracted, whereby the closing element can be opened, whereupon the first clamping part can be brought into the closing position under the influence of the elastic element by interrupting the action of the second magnet.
In the human and animal body there are many liquid-carrying tubular vessels, which are subject to the will or not. So z. B. the urine is derived from the body through the urethra, which leads from the urinary bladder and can be closed by a sphincter, which is located on the urethra at the point of its connection with the urinary bladder. The sphincter is often inoperable as a result of a surgical procedure, disease or other damage, either to the sphincter itself or to the organs that affect it. The result is an inability to hold back urine, a complaint which, although common, is very bothersome and uncomfortable.
Various methods and devices have been proposed to remedy this condition, but they have had various disadvantages and have not yet contributed to solving this problem. Effective control of the flow of urine through the urethra must not result in prolonged presence of urine in the urethra, as this could result in infection and damage to the wall of the urethra. In addition, such a control must not allow the build-up of excessive pressure in the urinary bladder which could become a serious hazard.
The invention aims to create a closure member of the type mentioned, which can be operated in a simple manner from outside the body, enables the urethra to be kept free of urine and at the same time prevents the build-up of excessive pressure in the urinary bladder. The closing element according to the invention should be easy to use, easy to control, robust and reliable.
The invention is explained using an exemplary embodiment shown schematically in the drawing. Show it:
1 shows a schematic view of the closure organ according to the invention in its position on a urethra,
2 shows an enlarged view of the parts of the closing element in the assembled state,
3 shows a longitudinal section of the closing organ assembled around a urethra, specifically in the closing position,
4 shows a section corresponding to FIG. 3, but with the closing element in the open position,
Fig. 5 is a section along the line 5-5 in Fig.
3,
6 shows a section along the line 6-6 in FIG.
2,
7 shows a section along the line 7-7 in FIG.
2 and
8 shows a section along line 8-8 in FIG.
5.
In Fig. 1 the upper part of a urethra 11 is shown in a body 10 of a person, which leads from the urinary bladder. The urethra is enclosed by the closing organ 12 according to the invention, which is attached in the body 10 by known surgical methods. The organ 12 is externally controlled by a strong permanent magnet that can be manipulated by hand
13 operable in a manner to be described below.
The closure member 12 contains a round base 14 which is arranged on the rear side of the urethra 11. The front side of the base 14, which faces the urethra, has a pair of curved, radially extending recesses 16 which extend longitudinally along the urethra 11, rising inward from the periphery of the base and to a rounded central apex 17 lead that extends across the urethra. A pair of countersunk bores 18 are also formed in the base 14.
A guide part 19, which is connected to the base 14, is arranged on the front side of the urethra 11. The guide part 19 includes a round base 20 which cooperates with the front surface of the base 14 and is connected thereto by a pair of screws 21 which are passed through the bores 18 in the base 14 and screwed into threaded bores 22 in the base 20 are. On the rear side of the base, a diametrically extending arcuate recess 33 is formed, which is located opposite the recesses 16.
The lateral surfaces of the recesses 23 are somewhat closer to one another in the central region of the base 20 than on the outside of the base. In the assembled state of the closing element 12, the recesses 16 and 23 form a channel through which the urethra 11 extends.
A hollow cylinder 24 extends forwardly from the base 20 and has a wall 26 of circular cross-section and an end wall 27 on the circumference. A bore 28 of the cylinder 24 extends through the base 20 and is in communication with the recess 23. In the bore 28 a piston 29 is movable in the longitudinal direction, which contains a strong Perma neutmagnet 3 0 extending in the longitudinal direction of the piston, the poles of which are located at the opposite ends of the magnet. The magnet 30 is enclosed in a housing 32 made of an inert, corrosion-resistant material.
The housing 32 has an approximately prismatic cross-section with curved side surfaces 33 which are spaced from the inner surface of the cylinder wall 26 and rounded corners 34 which slidingly contact the inner surface of the cylinder wall 26. The housing 32 may include a hollow part 36 in which the magnet 30 is housed and which is closed by a circular disc 37 which is suitably secured in the open end of the part 36.
A helical spring 38 is accommodated in the cylinder 24 as a compression spring, which is enclosed between the end wall 27 and the facing end of the piston 29. The spring 38 resiliently presses the piston 29 against the base 14, thereby closing the urethra 11. The spring 38 is selected with regard to its spring force so that it opens the urethra at a pressure normally acting in this of z. B. 90 millimeters of mercury closes, but at a higher, dangerous value of this pressure an opening of the urethra 11 by moving the
Piston 29 allows. The size of this dangerous one
Pressure is individual and varies from person to person.
The externally manipulable magnet 13 is provided with a suitable designation of its end, which has a polarity that of the front end of the magnet
30 is opposite. This end must be brought close to the magnet 30 in order to attract the
Magnet 30, a corresponding movement of the piston
29 and an opening of the closing element 12 and the
Urethra 11 effect. The parts of the closure organ 12 with the exception of the magnet 30 must be made of an inert, non-allergenic, preferably non-magnetic material which is not influenced by body fluids. So these parts can preferably be made of ceramic materials or inert organic polymers, such as. B. halogenated polyolefins, e.g. B. made of polytetrafluoroethylene.
The magnets 13 and 30 can be made of any strong permanent magnetic material, e.g. B. the material Alnico VIII.
In use, the closure member 12 is inserted into the body by a known surgical procedure, assembled around the front end of the urethra 11 and verbun by the screws 21 with the cylinder 24 facing forward. The urethra 11 is normally held in the closed position by the piston 29 which, under the influence of the spring 28, causes the urethra to be clamped in the transverse direction. To open the urethra and allow urine to flow out, the person only needs to bring the magnet into the region of the front end of the cylinder 24 with the pole opposite the pole of the front end of the magnet 30.
As a result, the magnet 30 together with the piston 29 is attracted against the force of the spring 28. The movement of the piston 29 allows the urethra 11 to be opened by the pressure of the liquid in it. After the fluid has ceased to flow out of the urethra, the piston 29 is brought back into the closing position by the spring, specifically by removing the magnet 13.
Because the spring 38 is dimensioned in the manner already mentioned, the closing element 12 can act as a safety element to prevent excessive pressure in front of the urethra.