CH408986A - Vorrichtung zum Vortrieb von Tunnels, Strecken und dergleichen - Google Patents
Vorrichtung zum Vortrieb von Tunnels, Strecken und dergleichenInfo
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Description
Vorrichtung zum Vortrieb von Tunnels, Strecken und dergleichen Es ist bekannt, Tunnel- oder Streckenröhren im Schildvortrieb herzustellen und mit Ortbetonringen auszubauen. Diese Massnahmen werden jedoch sehr selten angewendet, da sie häufig zu Misserfolgen ge führt haben. Die übliche Weise besteht daher darin, die Tunnelröhre aus Fertigteilen aus Stahl oder Guss- eisen oder Stahlbeton, sogenannte Tübbingen, her zustellen. Bei dieser Bauweise ist es notwendig, den Hohlraum hinter dem Schild, dem Vortrieb folgend, laufend zu verpressen, um Bodenverluste und damit Setzungen von Gebäuden und dergleichen zu verhin dern. Das ist umständlich und arbeitsaufwendig. Bei Verwendung von Ortbeton (Frischbeton) zur Herstellung von Ausbauringen in derartigen Tunnel- oder Streckenröhren kann dieses Verpressen des Hohlraumes, dessen Erfolg nicht immer sicher zu sein scheint, offenbar ersetzt werden durch Einpres sen des Frischbetons mit Hilfe der Vortriebspressen des Schildes während des Schildvorschubs. Derartige Massnahmen lassen sich jedoch mit üblichen Vor richtungen zum Schildvortrieb nicht befriedigend verwirklichen. Insbesondere kann bei längerem Ste hen des Vortriebsschildes der Beton in dem Schild anfrieren und auf diese Weise den weiteren Vor schub des Schildes behindern sowie auch seine Steu erfähigkeit einschränken; das will die Erfindung ver meiden. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vor trieb von Tunnels, Strecken und dgl. bei gleichzei tigem Ausbau der gebildeten Röhre mit Ortbeton, wobei die Vorrichtung mit steuerbarem Vortriebs schild und daran angeschlossenen Vorschubpressen sowie nachgeführter Innenschalung ausgerüstet ist. Die Erfindung besteht darin, dass an dem Vortriebs schild an seinem hinteren Ende ein teleskopartig ein- und ausfahrbarer, eine Aussenschalung bildender Schalmantel angeschlossen ist und diesem besondere Einziehpressen zugeordnet sind. Im einzelnen lässt sich die Erfindung auf ver schiedene Weise verwirklichen. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekenn zeichnet, dass die Vorschubpressen des Vortriebs schildes gegen einen besonderen Druckring abge stützt sind und dass dieser den Raum zwischen In nenschalung und Aussenschalung zur Ortbrust hin ringkolbenartig abdichtet. Zweckmässig ist im übrigen zwischen dem Vortriebsschild und dem die Aussenschalung bildenden Schalmantel ein Abstand- und Abstreifring angeordnet, der das Eindringen von Frischbeton in diesen Zwischenraum verhindern und damit die Steuerfähigkeit des Schildes sicherstellen soll. Dem Vortriebsschild sind im übrigen zweckmäs- sig zusätzliche Steuerpressen zugeordnet, die sich wie üblich an der Innenschalung abstützen können und z. B. dazu dienen, durch einseitigen Druck den Vor triebsschild in Kurven zu steuern. Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, dass mit der erfindungsge mässen. Vorrichtung .auf einfache Weise ein Ortsbe- tonausbau von Strecken- und Tunnelröhren verwirk licht werden kann. Insbesondere kann bei derartigen Massnahmen der Vortriebsschild auch in Vortriebs pausen am eingebrachten Ortbeton nicht mehr festfrieren , da beim Arbeiten mit der erfindungsge- mässen Vorrichtung selbstverständlich der teleskop- arti:g ein- und ausfahrbare Schalmantel nach Vor schub des Schildes eingezogen wird. So schafft die Erfindung ein besonders einfaches Verfahren zur Herstellung eines Ortbetonausbaues beim Vortrieb von Tunnels und Strzcken mit der beschriebenen Vorrichtung. Dieses ist dadurch gekennzeichnet, dass nach Einbringen von Beton in den in üblicher Weise gebildeten Hohlraum dieser unter gleichzeitigem Vordrücken des Vortriebsschildes durch die auf den Druckring arbeitenden Vorschubpressen komprimiert und danach sowie unter Aufrechterhaltung des mit tels der Vorschubpresse erzeugten Druckes der Schalmantel mit Hilfe der Einziehpressen eingezogen sowie der Beton in den so gebildeten Hohlraum ein gepresst wird. Infolge des in dem Betonmantel wir kenden praktisch beliebig hohen Druckes, der nach statischen Gesichtspunkten bemessen werden kann, kann offenbar das umgebene Gebirge vorgespannt werden. Damit werden Setzungen im Gebirge und das Auftreten von Momenten in der Beton auskleidung, die eine Bewehrung erfordern würden, vermieden. Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich praktisch für alle Böden, insbesondere für sol che, bei denen der ringförmige Hohlraum hinter dem Vortriebsschild für etwa 15 Minuten, d. h. die Zeit für den Vorschub des. Schildes, steht, und man kann erfindungsgemäss also insbesondere in tonigen Böden und in Sand oder in Kies unter Einfluss von Druckluft arbeiten. Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeich nung ausführlicher erläutert; es zeigen: Fig. 1 in einem Axialschnitt durch eine Tunnel- oder Streckenröhre eine erfindungsgemässe Vorrich tung, Fig.2 den vergrösserten Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Fig. 1, Fig.3 die Rückansicht des Gegenstandes nach Fig.l in schematischer Darstellung bei entferntem Ausbau, Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 1 in einer ande ren Arbeitsphase und Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 4 in einer weite ren Arbeitsphase. Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung be steht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einem in soweit üblichen steuerbaren Vortriebsschild 1 mit Schildschneide 2 und an den Vortriebsschild 1 ange schlossenen Vorschubpressen 3. Ausserdem wird wie üblich eine druckfeste und das Abstützen des Schil des beim Vorschub zulassende Innenschalung 4 nachgeführt, damit der Hohlraum zwischen Gebirge 5 und Innenschalung mit Ortbeton ausgefüllt werden kann. Erfindungsgemäss ist am Vortriebsschild 1 an seinem hinteren Ende, dem sogenannten Schild schwanz la, ein teleskopartig ein, und ausziehbarer, gleichsam eine Aussenschalung bildender Schalman tel 6 angeschlossen. Diesem Schalmantel 6 sind be sondere Einziehpressen 7 (Fig.3) zugeordnet. Die Vorschubpressen 3 der erfindungsgemässen Vorrich tung sind gegen einen besonderen Druckring 8 abge stützt. Dieser dichtet den Raum zwischen der Innen schalung 4 und der erwähnten Aussenschalung 6 zur Ortsbrust hin ringkolbenartig ab. Im übrigen befindet sich zwischen Schild 1 und dem die Aussenschalung bildenden Schalmantel 6 (vergl. Fig. 2) ein Abstands- und Abstreifring 9. Endlich sind dem Vortriebsschild 1 zusätzliche Steuerpressen 10 zugeordnet, die sich auf der Innenschalung 4 abstützen. Die erwähnten Pressen, d. h. sowohl die Vor schubpressen 3 als, auch die Einziehpressen 7 und die Steuerpressen 10, sind in besonderen Tragringen 11 montiert. Im allgemeinen wird man mit hydraulischen Pressen arbeiten. Mit der beschriebenen Vorrichtung arbeitet man wie folgt: Die Tunnel- oder Streckenröhre wird aus Ortbe- ton 12 in Ringen, deren Länge dem jeweiligen Schildvorschub entspricht, hergestellt. Zu diesem Zweck wird eine kräftige Ringschalung als Innen schalung 4 im Innern des Tunnels angeordnet, gegen die der die Stirnschalung bildende Druckring 8 ange- presst ist. Vor jedem neuen Vorschub des Schildes 1 wer den die Vorschubpressen 3 eingezogen. Da der Ring aus Frischbeton im Zuge des vorge sehenen Verfahrens teilweise in den Hohlraum hinter dem Schild 1 verpresst wird, ist zur Aufnahme der gesamten Betonmenge die Aufstellung eines zusätzli chen Hilfsinnenschalringes 8a am vorderen Ende des neuen Betonabschnittes notwendig. Die Stirnschalung des neu herzustellenden Betonrin,gabschnittes 12a wird durch den Druckring 8 gebildet. Dann wird mit Hilfe eines pneumatischen Beton förderers der Ring aus Frischbeton eingebracht. Un mittelbar nach dem Einbringen wird der Schild 1, der inzwischen an der Ortsbrust entsprechend freige macht wurde, wieder um Ringbreite vorgeschoben, wobei er sich über den Druckring 8 gegen den Frischbeton abstützt, diesen zunächst komprimiert und damit das Widerlager für den eigentlichen Vor schub schafft. Der Frischbeton kann zunächst in keiner Rich tung ausweichen, da er allseitig durch Stahlschalung 4 und 6 bzw. den vorletzten Betonring 12 begrenzt ist. Beim Vorschub des Schildes 1 wird auch in ent sprechendem Masse die Einziehpresse betätigt, so dass der Schalmantel 6 stehen bleibt und sich auf diese Weise der Schildschwanz la teleskopartig ver längert. Unmittelbar nach beendigtem Vorschub des Schildes wird der Schalmantel 6 mit Hilfe der Ein ziehpresse 7 eingezogen, und gleichzeitig werden die Vorschubpressen 3 des Schildes 1 weiterhin betätigt. In dem Masse, wie der Schalmantel 6 zurückgescho ben wird, gibt er die Oberfläche des Frischbetons frei, der nunmehr durch die Einwirkung der Vor schubpressen 3 des Schildes 1 in den Hohlraum hinter dem Schildschwanz l a hinein gepresst wird, bis er ihn unter Druck satt ausfüllt. Durch diese Mass- nahme wird das bisher eintretende Anbinden des Be tons am Schildschwanz la verhindert sowie die Steu erfähigkeit des Schildes 1 vergrössert, da der Ab- streifring 9 zwischen Schalmantel 6 und Schild schwanz la einen Hohlraum schafft, der besser als bisher die Steuerfähigkeit des Schildes 1 gewährlei stet. Der Abstreifring 9 hat ausserdem den Zweck, das Eindringen des unter Druck stehenden Betons 12 zwischen Schulmantel 6 und Schildschwanz la zu verhindern. Falls Zementschlernpe eindringen sollte, kann diese durch Wasserstrahl beseitigt werden, ohne dass der Frischbeton ausgespült wird. Hinzu kommen die oben genannten Vorteile der satten Ausfüllung des Hohlraumes und der Vorspan- nung des Gebirges zur Verhinderung von Setzungen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH I Vorrichtung zum Vortrieb von Tunnels, Strecken und dgl. bei gleichzeitigem Ausbau der gebildeten Röhre mit Ortbeton, mit steuerbarem Vortriebsschild und daran angeschlossenen Vorschubpressen sowie nachgeführter Innenschalung, dadurch gekennzeich net, dass am Vortriebsschild (1) an seinem hinteren Ende ein teleskopartig ein- und ausziehbarer, eine Aussenschalung bildender Schalmantel (6) ange schlossen ist und diesem besondere Einziehprüssen (7) zugeordnet sind. UNTERANSPRÜCHE 1.Vorrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubpressen (3) des Vortriebsschildes (1) gegen einen besonderen Druck ring (8) abgestützt sind und dieser den Raum zwi schen Innenschalung (4) und Aussenschalung (6) zur Ortsbrust hin ringkolbenartig abdichtet. 2. Vorrichtung nach Patentanspruch und Unter anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Schild (1) und die Aussenschalung bildendem Schal mantel (6) ein Abstands- und Abstreifring (9) ange ordnet ist. 3.Vorrichtung nach Patentanspruch und Unter ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schild (1) zusätzlich Steuerpressen (10) zugeord net sind, die sich auf der Innenschalung (4) abstützen. 4. Vorrichtung nach Patentanspruch und Unter ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressen (3, 7, 10) in besonderen Tragringen (11) montiert sind.PATENTANSPRUCH II Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach Patentanspruch I, zur Herstellung eines Ortbeton- Ausbaues beim Vortrieb von Tunnel-, und Strecken, dadurch gekennzeichnet, dass nach Einbringen von Beton (12) in den gebildeten Hohlraum dieser unter gleichzeitigem Vordrücken des Vortriebsschildes (1) durch die auf einen Druckring (8) arbeitenden Vor schubpressen (3) komprimiert und danach sowie unter Aufrechterhaltung des mittels der Vorschub pressen (3)erzeugten Druckes der Schalmantel (6) mit Hilfe der Einziehpressen (7) eingezogen sowie der Beton in den so gebildeten Hohlraum gepresst wird.
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