Leistungsschalter. Um bei Leistungsschaltern kurze Ab schaltzeiten zu erhalten, ist es bekannt, mehrere in Serie geschaltete Unterbrechungs stellen zu verwenden. Es werden dabei oft Löschkammern vorgesehen, weil mit mecha nischen Mitteln allein noch nicht genügend kurze Schaltzeiten zu erreichen sind. Um die Löschfähigkeit noch zu verstärken, ist auch eine Anordnung verwendet worden, bei der der Lichtbogen an der einen Unterbrechungs stelle Druck erzeugt, welcher das Löschmittel zur andern Unterbrechungsstelle treibt, um dort den Lichtbogen zu unterbrechen.
Eine solche Anordnung hat jedoch den Nachteil, dass sie bei kleinen Strömen unwirksam wird. Häufig wird von Schaltern dieser Art nach erfolgter Ausschaltung ein rasches Wieder einschalten verlangt; da jedoch die Lösch- kammern beim Ausschalten eine gewisse Flüssigkeitsmenge verloren haben, so können diese sich selbständig nicht schnell genug wieder füllen, um für eine rasch folgende Aus schaltung bereit zu sein.
Es sind deshalb Schalter mit mechanisch angetriebener Löschmittelpumpe gebaut wor- den, welche zwar die oben beschriebenen Nachteile nicht aufweisen, jedoch Antriebe mit grossem Arbeitsvermögen bedingen wegen der verhältnismässig grossen in die Lösch kammer einzupressenden Flüssigkeitsmengen und wegen des hohen Druckes, welcher beim Abschalten in der Löschkammer entstehen kann, Bei einem Schalter gemäss der vorliegen den Erfindung kann die Löschmittelpumpe so ausgebildet werden,
dass -die geschilderten Nachteile behoben werden. Die Erfindung bezieht sich auf Leistungsschalter mit flüssi gem Löschmittel und mit mindestens zwei in Serie geschalteten Unterbrechungsstellen, von welchen bei grösseren Abschaltströmen die eine die Löschmittelströmung für die andere, zur Hauptsache den Strom abschaltende Unterbrechungsstelle erzeugt.
Die Erfindung besteht darin, dass die Unterbrechungsstellen Löschkammern aufweisen, welche in der Ein schaltstellung des Schalters miteinander durch einen hohl ausgebildeten, beweglichen Kontakt und gemeinsam mit einer Lösch- mittelpumpe durch eine hohle Welle hydrau lisch verbunden sind, wobei diese Pumpe dazu bestimmt ist, bei kleineren Abschaltströmen zur Hauptsache die Löschmittelströmung für beide Unterbrechungsstellen zu erzeugen.
Wird die Pumpe so ausgebildet, dass sie bis zu einer bestimmten Höhe des erzeugten Druckes beim Ein- und Ausschalten Flüssig keit in die Löschkammer pumpt, so eignet sich der Schalter auch zum raschen Wiederein.- schalten. Es können auch Mittel vorgesehen werden, welche eine selbsttätige hydraulische Tren nung der Pumpe von der Löschkammer be wirken, wenn ein vorbestimmter Druck über schritten wird, damit nicht dieser Druck die Bewegung des Pumpenkolbens und damit auch die Bewegung der Kontakte abbremst.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes verein facht im Schnitt und zum Teil perspektivisch dargestellt. Ein bewegliches Kontaktrohr 4 mit einem mit Löschflüssigkeit angefüllten Hohlraum 5 verbindet die festen Kontakt elemente 3 einer mit Löschflüssigkeit ge füllten, abgeschlossenen Kammer 1, die infolge der beim Schalten unter der Einwir kung des Lichtbogens aus der Löschflüssigkeit entstehenden gespannten Gase als druck erzeugende Kammer wirkt, mit den festen Kontaktelementen 3' einer ebenfalls mit Löschflüssigkeit angefüllten,
jedoch mit Ent lüftungsöffnungen 6 zur Querblasung ver- sehenen Löschkammer 2. Der Antrieb des beweglichen Kontaktrohres 4 erfolgt über eine aus Isolierstoff bestehenden Welle 7 und einen Hebel 8 von einem nicht gezeigten Kraft speicher aus.
Bei der Drehung des Kontakt rohres 4 wird gleichzeitig über ein Verbin- dungsrohr 9 aus Isolierstoff und ein Getriebe 10 der Kolbe. 11 im Zylinder 27 einer Pumpe 12 angetrieben, wodurch Löschflüssigkeit aus einem nicht gezeigten Reservoir über die Rückschlagventile 13 bzw. 16 in den Zylinder 27 angesaugt und gleichzeitig Löschflüssigkeit aus dem Zylinder 27 durch die mit dem Hohl raum 5 des Kontaktrohres 4 über Rückschlag ventile 15 bzw.
14 in Verbindung stehenden Austrittskanäle 22 bzw. 19 ausgestossen wird. Beim Überschreiten eines vorbestimmten Druckes im Raum 5 wird ein durch eine Feder 18 belasteter und durch einen Endanschlag 26 abgestützter Kolben 25 gehoben, wodurch die Austrittskanäle 19 und 22 über die Kanäle 20 und 21 und die Schlitze 25 des Kolbens 17 mit dem Entlüftungskanal 28 verbunden werden.
Die kleinen Öffnungen 23 bzw. 24 bewirken ein weiches Abbremsen des Kolbens, wenn dieser kurz vor seinen Endlagen die Austritts kanäle 19 bzw. 22 abschliesst.
Die Wirkungsweise des in der Einschalt stellung gezeigten. Schalters ist die folgende Beim Abschalten wird in den Kammern 1 und 2 durch die sich aus der Löschflüssigkeit bil denden Gase Druck erzeugt. Da Kammer 2 Entlüftungsöffnungen 6 besitzt und Kammer 1 keine, entsteht in der Kammer 1 ein grösserer Druck als in der Kammer 2, was zur Folge hat, dass die Löschflüssigkeit aus der Kammer 1 durch das Kontaktrohr 4 und den Hohlraum 5 in die Kammer 2 strömt. Durch diese Strö mung wird die Löschung des Lichtbogens in der Kammer 2 begünstigt.
Ist der Druck in der Kammer 1 so gross, dass eine wirksame Strömung von Kammer 1 nach 2 stattfinden kann, so überträgt sich die Wirkung auch über das Isolierrohr 9 auf den Kolben 17 und die Rückschlagventile 14 und 15 derart, dass diese geschlossen bleiben, der Kolben 17 aber nach oben gedrückt wird, so dass der Zylinder 27 durch die Austrittskanäle 22, 21 und die Schlitze 25 mit dem Entlüftungskanal 28 ver bunden ist.
Wäre keine derartige Entlüftungs einrichtung vorgesehen, so müsste der Kolben 11 Löschflüssigkeit gegen einen grossen Druck durch den Austrittskanal 22, das Rohr 9, den Raum 5 und den hohlen Kontakt 4 in die Kammer 2 pressen, wozu der zur Verfügung stehende Kraftspeicher unter Umständen nicht ausreichen würde. Sobald der Kolben 11 den Austrittskanal 22 überdeckt hat, wirkt er als Bremse der bewegten Massen, da die Flüssigkeit nur noch durch die kleine Öffnung 24 austreten kann. Bei dieser Bewegung des Kolbens 11 öffnet das Ventil 13, so dass Flüssigkeit aus einem nicht gezeigten Reser voir hinter den Kolben 11 eingesaugt wird.
Ist der Druck in der Kammer 1 beim Ab schalten nicht so gross, dass eine wirksame Strömung von Kammer 1 nach Kammer 2 erfolgen kann, so bleibt der Kolben 17 durch die auf einen bestimmten Minimaldruck ein gestellte Feder 18 gegen den Endanschlag 26 gedrückt und der Kanal 21 bleibt geschlossen. Die Flüssigkeit im7Zylinder 27 wird dann durch den Kolben 11 über den Austrittskanal 22 und das Rohr 9 in die Kammern 1 und 2 gepresst, wo die Flüssigkeit aus den Ent lüftungsöffnungen 6 der Kammer 2 ausströmt und dabei den Lichtbogen löscht.
Beim Ein schalten wird die über das Ventil 13 hinter dem Kolben 11 angesaugte Flüssigkeit durch den Kolben 11 über den Austrittskanal 19 und das Rohr 9 ebenfalls in die Kammern 1 und 2 gepresst. Dieser Vorgang ist bei rasch aufeinanderfolgenden Wiedereinschaltungen besonders wichtig, da sich die bei einer Lei stungsabschaltung in der Kammer vermin dernde Flüssigkeitsmenge in der kurzen Pausenzeit nicht selbsttätig ersetzen würde. Die kinetische Energie der bewegten Massen wird, nachdem der Kolben 11 den Austritts kanal 10 abgeschlossen hat, auf die gleiche Weise vernichtet wie beim geschilderten Aus schaltvorgang.
Die Öffnung 24 hat beim Ein schalten die gleiche Funktion wie die Öffnung 23 beim Ausschalten. Das Rückschlagventi116 hat beim Einschalten die gleiche Aufgabe wie das Ventil 13. beim Ausschalten. Beim Ein schalten auf bestehende Kurzschlüsse kann in den Kammern 1 und 2 durch den Einschalt lichtbogen ein so grosser Druck erzeugt wer den, dass die Rückwirkung auf den Kolben 11 die Bewegung von Kontakt 4 bremsen würde. Dies wird dadurch verhindert, dass durch den Überdruck der Kolben 17 nach oben ver schoben wird, bis Schlitz 25 und Kanal 20 sich decken.
Auf diese Weise wird Zylinder 27 über die Kanäle 19, 20 den Schlitz 25 und die Öffnung 28 entlüftet.